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Die
Erfindung betrifft eine Faserverbundstruktur mit einem ersten plattenförmigen Bauteil,
mit einem zweiten plattenförmigen
Bauteil, mit einem Überlappungsbereich,
in dem das erste plattenförmige
Bauteil und das zweite plattenförmige
Bauteil eine Berührungsfläche besitzen,
in der sie mit je einer Oberfläche
aneinandergrenzen, wobei eine Belastungsrichtung parallel zur Berührungsfläche der
beiden Bauteile verläuft,
mit Verbindungselementen, die die beiden Bauteile miteinander verbinden
und jeweils in beide Bauteile hineinragen, und bei dem unter den
Verbindungselementen Heftklammern sind, die jeweils zwei Beine und
einen die beiden Beine verbindenden Heftklammerrücken aufweisen. Die Erfindung
betrifft außerdem
ein Verfahren zur Herstellung derartiger Faserverbundstrukturen.
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Bei
Faserverbundstrukturen stellt sich regelmäßig das Problem der Kraftübertragung
bei der Verbindung mehrerer Bauteile oder Bauelemente. Die einzelnen
Bauteile sind dabei meist scheiben- oder plattenförmig, liegen
nebeneinander und werden mittels eines den Spalt zwischen den plattenförmigen Bauteilen überdeckenden
weiteren plattenförmigen Bauteils
gleichen oder anderen Typs verbunden.
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Derartige
Faserverbundstrukturen können sehr
zuverlässig
mittels Bolzen mechanisch verbunden werden, wie beispielsweise aus
der
DE 199 25 953
C1 oder der
DE
10 2004 045 845 B3 bekannt ist.
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In
den Verbindungsbereichen der Bauteile müssen verschiedenste Beanspruchungen
berücksichtigt
werden, beispielsweise Beanspruchungen auf Zug, Druck, durch Scherkräfte oder
auch Lochleibungsbeanspruchungen. Es besteht der Wunsch, die Tragfähigkeit
der Verbindungsbereiche der Bauteile trotz dieser verschiedenen
Beanspruchungen möglichst
weiter zu erhöhen.
Bei Faserverbundwerkstoffen mit einer Variation des 0°-Schichtenanteils
verändern
sich die Eigenschaften der Zugfestigkeit und der Druckfestigkeit
gegenläufig
zur Scherfestigkeit und zur Lochleibungsfestigkeit. Dies führt dazu,
dass es gerade bei tragenden Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen
mit hohen 0°-Schichten anteilen
schwierig ist, hohe Anschlussgütegrade
für Bolzenverbindungen
zu erreichen.
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Dem
wird mit verschiedenen Gedanken entgegengewirkt, etwa durch lokale
Metalllaminate in den Bolzenverbindungsbereichen oder dem in der
DE 10 2004 045 845
B3 erwähnten
lokalen Softening.
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In
der
WO 91/08892 A1 werden
eine Reihe unterschiedlicher Verbindungselemente zur Verbindung
mehrerer flach aufeinanderliegender Schichten vorgeschlagen, die
in einer bestimmten elastischen Umgebung mit einer klebrigen homogenen
Kunststoffmatrix verwendet werden können. Die Verbindungsmittel
besitzen dabei ein oder mehrere Beine oder Schenkel, die durch Druckeinwirkung
durch zwei der aufeinanderliegenden Schichten gepresst werden.
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Weiter
ist auch schon mit alternativen oder zusätzlichen Verbindungselementen
gearbeitet worden, etwa mit den in der
US 5,972,524 A vorgeschlagenen
Z-Pins, also einer Vielzahl kleiner Stifte ohne Kopf und Mutter,
die durch die miteinander zu verbindenden Bauteile hindurchgepresst
werden. Diese Z-Pins (Z-Stifte oder Z-Stäbchen) tragen ihren Namen nicht
nach einer Form, sondern nach der Richtung, mit der sie in eine
in X- und Y-Richtung erstreckte Fläche gepresst werden.
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Diese
Z-Pins erhöhen
die Scherfestigkeit von zwei miteinander zu verbindenden flächigen Bauteilen
und werden deshalb zur Unterstützung
einer an sich die Verbindung bewirkenden Klebung herangezogen.
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Problematisch
bei der Verwendung dieser Z-Pins ist, dass die die beiden Bauteile
verbindenden Stifte nach ihrem Einsatz nur durch Reibung und Klebung
in den Bauteilen gehalten werden, da es gerade anders als bei Bolzenverbindungen
keine Muttern gibt. Es bleibt daher eine Gefahr der Trennung der verbundenen
Bauteile bei einem Beanspruchungsvorgang. Nicht einfach ist es auch,
entsprechende Bohrungen für
die Vielzahl der Z-Pins vorzusehen oder eine andere Möglichkeit
für das
Einbringen und einen entsprechenden Mechanismus zu schaffen.
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In
der Praxis werden Z-Stiftverbindungen ebenso wie in den meisten
Vorschlägen
nur für
bestimmte lokale Probleme etwa zwischen Häuten und Stringern eingesetzt.
Sie dienen als zusätzliche
Absicherungsmaßnahmen
zur Erhöhung
der Adhäsionsfestigkeit
zwischen den beiden Bauteilen. Damit bilden sie noch keine hochbelasteten
Kopplungen und die Kraftübertragung
wird teilweise von anderen Verbindungen übernommen. Die Fixierung der
Z-Pins wird häufig
nur durch die Klebrigkeit eines bei einem Polymerisierungsvorgang
der gesamten Faserverbundstruktur verwendeten Prepregharzes möglich. Verbindungen
dieser Art sind dann jedoch nicht schadentolerant, da sich entstehende
Risse über
die Harzkopplungen in den Bereich des anderen Bauteils verbreiten
können.
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Aus
der
US 2003/0196741
A1 ist es bekannt, ein stringerförmiges Bauelement anstelle
von Bolzen oder Z-Pins neben einer Klebung zusätzlich mittels Heftklammern
an einer scheibenförmigen
Unterlage zu befestigen. Die Heftklammern werden dabei mit ihren
Beinen durch die beiden aufeinanderliegenden Bauteile hindurchgetrieben.
Für diesen
Spezialfall soll diese Art der Befestigung hinreichend sein; sie überzeugt
jedoch nicht als allgemeine Lösung,
da die Gefahr der Trennung der verbundenen Bauteile bei einem Beanspruchungsvorgang
auch auf diese Weise nicht behoben wird.
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Es
bestehen mithin nach wie vor Wünsche, alternative
Verbindungsmöglichkeiten
für Bauteile aus
Faserverbundwerkstoffen zu bekommen, die nicht oder nicht nur mit
Bolzen als Verbindungsmitteln arbeiten.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Faserverbundstruktur
vorzuschlagen, die zwei plattenförmige
Bauteile und Verbindungsmittel für
diese Bauteile besitzt, wobei diese Verbindungsmittel alternative
Befestigungen zu herkömmlichen
Bolzenverbindungen darstellen.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung einer
derartigen Faserverbundstruktur anzugeben.
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Die
erste Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Faserverbundstruktur erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass zumindest eine der Heftklammern in der Faserverbundstruktur
so angeordnet ist, dass ein Bein der Heftklammer durch Abschnitte
von beiden Bauteilen und durch die Berührungsfläche der beiden Bauteile hindurchragt,
und das andere Bein nur in ein Bauteil außerhalb der Berührungsfläche hineinragt.
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Auf
diese Weise wird für
den Fachmann überraschend
und gleichwohl überzeugend
die Problematik gelöst.
Die bisher als unbefriedigend betrachteten und daher in der Praxis
nicht eingesetzten Verbindungsmittel in Form von Heftklammern mit zwei
Beinen und einem die beiden Beine verbindenden Heftklammerrücken werden
durch eine geschickte Platzierung von zumindest einer Heftklammer
und bevorzugt mehreren Heftklammern gelöst.
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Betrachtet
man nämlich
die auftretenden Belastungen bei aufeinanderliegenden platten- oder scheibenförmigen Bauteilen,
so zeigt sich rasch, dass ein besonderer Problembereich dort besteht, wo
die gemeinsame Berührungsfläche der
beiden Bauteile miteinander endet. Die beiden Bauteile können innerhalb
dieses Berührungsbereichs
durch Heftklammern (und auch durch weitere und andere Verbindungsmittel)
gut miteinander verbunden werden, wobei diese Verbindungsmittel,
etwa weitere Heftklammern, jeweils durch beide aufeinanderliegenden
scheibenförmigen
Bauteile hindurchgedrückt und
auf der Unterseite oder innerhalb des unteren Bauteils umgebogen
werden.
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Erst
eine nähere
Betrachtung der Kräfte
und Belastungen bei einem solchen derart verbundenen Bauteil zeigt,
dass an den Rändern
des Überlappungsbereiches
mit der Berührungsfläche hohe Kraftsprünge auftreten,
wenn Kräfte
in der Ebene der Berührungsfläche wirken.
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Erfindungsgemäß wird nun
genau in diesem Bereich vorgesehen, Heftklammern so anzuordnen, dass
sie eine Art Verbindungsbrücke
bilden. Mit einem Bein befinden sie sich in dem Bereich, in dem die
Berührungsfläche ist,
also im Überlappungsbereich,
mit dem anderen Bein ragen sie außerhalb dieses Überlappungsbereiches
in das einzige dort noch vorhandene und aus der Berührungsfläche herausragende
Bauteil hinein.
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Dadurch
lenken sie den Belastungs- und Kraftfluss teilweise aus diesem Bauteil über das
dort befindliche Bein in den Heftklammerrücken und von dort über das
andere Bein in das andere Bauteil, und zwar gerade außerhalb
des Überlappungsbereichs.
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Sie
tragen also Extremspitzen der Belastung ab.
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Durch
die Erfindung wird insbesondere die Tragfähigkeit und die Zuverlässigkeit
von Verbindungen von Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen erhöht. Darüber hinaus
kann auch der Automatisierungsgrad der Herstellungstechnik dieser
Verbindungen verbessert werden.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn der die beiden Beine verbindende Heftklammerrücken von denjenigen
Heftklammern, von denen ein Bein der Heftklammer durch Abschnitte
von beiden Bauteilen und durch die Berührungsfläche der beiden Bauteile hindurchragt
und das andere Bein nur in ein Bauteil außerhalb der Berührungsfläche hineinragt,
in einer Ebene orientiert ist, die parallel zur Belastungsrichtung
steht.
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Eine
derartige Ausrichtung der Heftklammerrücken im Wesentlichen parallel
zur Belastungsrichtung trägt
zu einem besonders effektiven Abbau der Belastungsspitzen bei.
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Besonders
bewährt
hat es sich, wenn zumindest ein Pflaster vorgesehen ist, und wenn
sich das Pflaster auf einem der beiden Bauteile benachbart zu der
Berührungsfläche der
Bauteile in dem Bereich befindet, in dem die eine Verbindungsbrücke bildende
Heftklammer in das Bauteil hineinragt.
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Mit
derartigen Pflastern ist es möglich,
den Übergangsbereich
benachbart zu den Berührungsflächen so
auszubilden, dass die Heftklammern keine Beeinträchtigung der Formstabilität der beiden
Bauteile vornehmen. Die Pflaster gleichen den Effekt aus, dass die
die beiden Bauteile überbrückenden Heftklammern
ohne ein derartiges Pflaster in verschiedenen Höhenlagen angeordnet wären.
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Die
Pflaster haben dabei selbst keine tragende Funktion, sondern dienen
lediglich diesem Formausgleich.
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Eine
bevorzugte Möglichkeit
zur Lösung
der Aufgabe besteht erfindungsgemäß bei einer gattungsgemäßen Faserverbundstruktur
darin, dass die Beine von zumindest einer der Heftklammern an ihren
den Heftklammerrücken
abgewandten Enden um einen Winkel umgebogen sind.
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Mit
einer derartigen Konzeption wird das Problem dadurch gelöst, dass
die Heftklammern anders als herkömmliche
Z-Pins oder auch als die einzigen bisher zur Verbindung von Faserverbundstrukturen eingesetzten
Heftklammern aus der
US 2003/0196741
A1 jetzt eine Fixierung erhalten. Durch das Umbiegen der
Beine der Heftklammern an ihren Enden wird ein Widerstand gegen
das Herausziehen der Beine der Heftklammern in Richtung parallel
zu den Beinen erzeugt, da dann die umgebogenen Enden auf oder in
dem Bauteil gehalten werden.
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Bevorzugt
ist vorgesehen, dass die Beine der Heftklammern an ihren Enden derart
umgebogen sind, dass die umgebogenen Enden aufeinander zuweisen.
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Auf
diese Weise entsteht eine näherungsweise
geschlossene Kontur einer Heftklammer, bestehend aus dem Heftklammerrücken, den
beiden Beinen und den beiden aufeinander zu weisenden umgebogenen
Enden der Beine. Eine solche geschlossene Kontur ist besonders kompakt
und ermöglicht
eine stabile und gut vorauszuberechnende Leitung der Kraftflüsse durch
die Heftklammer.
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Alternativ
ist es jedoch auch möglich,
die Beine an den Enden voneinander weg umzubiegen, um einen möglichst
großen
Bereich der Bauteile zur Kraftabstützung heranzuziehen.
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Denkbar
wäre es
auch, die Beine der Heftklammern aus der Ebene der Beine und der
Heftklammerrücken
heraus in die gleiche oder in eine unterschiedliche Richtung umzubiegen.
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Als
besonders geeignet hat sich herausgestellt, die beiden alternativen
Möglichkeiten
zur Verbesserung der Tragfähigkeit
der Verbindung der Faserverbundstrukturen miteinander zu kombinieren, also
eine gattungsgemäße Faserverbundstruktur
so auszubilden, dass zumindest eine der Heftklammern in der Faserverbundstruktur
so angeordnet ist, dass ein Bein der Heftklammer durch Abschnitte
von beiden Bauteilen und durch die Berührungsfläche der beiden Bauteile hindurchragt,
und das andere Bein nur in ein Bauteil außerhalb der Berührungsfläche hineinragt
und dass die Beine von zumindest einer der Heftklammern an ihren
den Heftklammerrücken
angewandten Enden um einen Winkel umgebogen sind.
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Gerade
in den Bereichen, in denen die Heftklammern in Form einer Brücke an den
Rändern
des Überlappungsbereiches
bilden, wird durch eine zusätzliche
Umbiegung der Beine der dort eingesetzten Heftklammern eine besonders
gute und stabile Festigkeit mit reduzierten Kraftsprüngen möglich.
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Besonders
bevorzugt ist es, wenn die Heftklammerrücken von einigen der Heftklammern
auf einer Seite der Berührungsfläche der
plattenförmigen Bauteile
angeordnet sind, und wenn die Heftklammerrücken von einigen anderen der
Heftklammern auf der anderen Seite der Berührungsfläche angeordnet sind.
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Auf
diese Weise werden die Heftklammern abwechselnd oder jedenfalls
in gemischter Reihenfolge von unterschiedlichen Seiten durch die
miteinander verbundenen Bauelemente gepresst, sodass die Umbiegungen
der Beine ebenfalls auf unterschiedlichen Seiten der Bauelemente
zu liegen kommen. Dadurch wird eine gleichmäßige Verteilung der Kräfte gefördert. Insbesondere
dann, wenn eine Ausführungsform
mit weitgehend geschlossenen Konturen eingesetzt wird, werden auf
diese Weise die verbleibenden Restlücken der geschlossenen Konturen abwechselnd
auf die verschiedenen Seiten der miteinander verbundenen Bauelemente
verteilt.
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Die
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung wird ferner gelöst durch
ein Verfahren zur Herstellung einer Faserverbundstruktur, bei dem
zunächst
trockene Vorformlinge aus Bauteilen und gegebenenfalls Pflastern
aus Faserverbundgeweben oder -gelegen ausgeschnitten und angeordnet
werden, bei dem dann Heftklammern mittels eines Heftgerätes fixiert
und verbunden werden, dass dabei zumindest einige der Heftklammern
mit einem ihrer Beine durch Abschnitte von beiden Bauteilen und
durch die Berührungsfläche der
beiden Bauteile hindurch geführt
werden und mit ihrem anderen Bein nur in ein Bauteil außerhalb
der Berührungsfläche eingeführt werden
und dass dann die Struktur durch ein Harzpolymer getränkt und
schließlich
mit oder ohne Autoklav polymerisiert wird.
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Weitere
bevorzugte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Im
Folgenden werden anhand der Zeichnung das Grundkonzept sowie Ausführungsbeispiele
der Erfindung näher
veranschaulicht und erläutert.
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Es
zeigen:
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1 eine
erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen, Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, zum einen
im Schnitt und zum anderen in Draufsicht;
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2 eine
zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, zum einen
im Schnitt und zum anderen in Draufsicht;
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3 eine
vergrößerte Darstellung
des Randbereiches einer Berührungsfläche zwischen zwei
Bauteilen aus einerseits der 1 und andererseits
der 2, zusätzlich
mit angedeuteter Kraftverteilung;
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4 eine
dritte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, zum einen
im Schnitt und zum anderen in Draufsicht;
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5 eine
vergrößerte Darstellung
des Randbereiches einer Berührungsfläche zwischen zwei
Bauteilen aus einerseits der 1 und andererseits
der 4, zusätzlich
mit angedeuteter Kraftverteilung;
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6 eine
vierte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, zum einen
im Schnitt und zum anderen in Draufsicht;
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7 eine
fünfte
Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, nur im
Schnitt;
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8 eine
nicht erfindungsgemäße Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit einer Haftschicht verbunden sind, im
Schnitt;
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9 eine
sechste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, im Schnitt;
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10 eine
siebte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Faserverbundstruktur
aus zwei Bauteilen, die mit Heftklammern verbunden sind, im Schnitt;
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11 eine
vergrößerte Darstellung
des Randbereiches einer Berührungsfläche zwischen zwei
Bauteilen aus einerseits der 10 und
andererseits der 7, zusätzlich mit angedeuteter Kraftverteilung;
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12 eine
vergleichende Tabelle von Anschlussgütegraden verschiedener Ausführungsformen
nach dem Stand der Technik und nach der Erfindung.
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Eine
in der 1 dargestellte Faserverbundstruktur zeigt ein
erstes Bauteil 10 aus einem Faserverbundwerkstoff sowie
ein zweites Element aus einem Faserverbundwerkstoff. Das erste Bauteil 10 ist in
diesem Falle scheiben- oder plattenförmig, das zweite Element weist
zwei plattenförmige
Bauteile 20 auf. Es besitzt hier also zwei Scheiben; es
kann sich beispielsweise um einen Randabschnitt eines größeren, sich
weitgehend außerhalb
der Zeichnungsebene befindenden Werkstücks handeln. Das erste Bauteil 10 ragt
hier in den nutartigen Bereich zwischen den beiden scheibenförmigen Bauteilen 20 hinein. Denkbar
sind auch andere Fallgestaltungen mit nur einem Bauteil 20.
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Gezeigt
ist auch, dass die obere Darstellung in der 1 ein Schnitt
längs der
Linie A-A in der unteren Darstellung ist.
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Die
in der 1 dargestellte Konzeption ist eine erste erfindungsgemäße noch
sehr einfache Ausführungsform,
die im Folgenden als Vergleichsgrundlage der erfindungsgemäßen Ausführungsformen
aus den weiteren Figuren dienen wird, wie noch klar werden wird.
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Das
Bauteil 10 und das Bauteil 20 besitzen einen Überlappungsbereich 30,
der als Möglichkeit für eine Verbindung
der beiden Bauteile 10 und 20 miteinander genutzt
wird. In dem Überlappungsbereich 30 liegen
die Bauteile 10 und 20 mit einer Berührungsfläche 31 aufeinander
auf. Die Berührungsfläche 31 ist
in der dargestellten Ausführungsform oberhalb
und unterhalb des Bauteiles 10 gegeben, was aber nicht
zwingend erforderlich ist.
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Die
Verbindung der beiden Bauteile 10 und 20 miteinander
erfolgt durch Verbindungsmittel 40. Von den Verbindungsmitteln 40 sind
in der 1 drei dargestellt, und zwar jeweils Heftklammern 40, 41 und 42.
Jede dieser Heftklammern besitzt zwei Beine, von denen hier lediglich
die Beine 40a und 40b näher bezeichnet sind, um die Übersicht
nicht zu stören.
Die beiden Beine 40a und 40b sind miteinander über einen
Heftklammerrücken 40c verbunden.
Unterhalb der Bauteile 10 und 20 beziehungsweise
unterhalb der Faserverbundstruktur sind die beiden Beine 40a und 40b wieder
aufeinander zu gebogen. Dies kann beispielsweise durch ein Heftklammergerät erfolgen,
das die vorbereitete Heftklammer 40 mit ihren beiden Beinen 40a und 40b durch
die Bauteile 10 und 20 und durch die Berührungsfläche 31 hindurchschiebt
und auf der Unterseite oder auch innerhalb des unteren Bauteils 20 umbiegt.
Es wird so eine nahezu geschlossene Kontur der Heftklammer 40 erreicht.
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Dadurch,
dass die unteren Enden der Beine 40a und 40b wieder
aufeinander zu gebogen sind und die gesamte Heftklammer 40 eine
nahezugeschlossene Kontur annimmt, entsteht eine besonders kompakte
Konzeption dieses Verbindungselementes. Denkbar (nicht dargestellt)
ist auch eine Umbiegung der unteren Enden der Beine 40a und 40b nach außen, also
jeweils voneinander weg, oder auch aus der Zeichenebene heraus auf
den Betrachter zu oder von ihm weg.
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Durch
das Umbiegen der unteren Enden der Beine 40a und 40b entsteht
ein wesentlich höherer Widerstand
der Heftklammern 40 gegenüber einem Herausziehen in Richtung
der Beine 40a und 40b. Dadurch sind Heftklammern 40 den
sonst verwendeten Z-Pins hinsichtlich der Fixierung deutlich überlegen.
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Angedeutet
ist in der 1 auch eine Belastungsrichtung 32.
Es wird also angenommen, dass die Belastung die beiden Bauteile 10 und 20 voneinander
wegziehen möchte,
so dass die Belastung in der bzw. parallel zur Berührungsfläche 31 verläuft.
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In
der unteren Darstellung der 1 kann man
in der Draufsicht auf den Überlappungsbereich 30 erkennen,
dass einige der Heftklammern 40 mit ihren Heftklammerrücken 40c von
oben und einige weitere der Heftklammern 40 von unten eingesetzt
werden. Auch dadurch lässt
sich die Belastungsfähigkeit der
gesamten entstehenden Faserverbundstruktur verbessern. Angedeutet
ist auch, dass bevorzugt die Einpressrichtung der Heftklammern abwechselnd und
etwa gleich verteilt von beiden Seiten erfolgt, um auch insoweit
die Belastungsfähigkeit
zu vergleichmäßigen und
die verbleibenden Lücken
in den geschlossenen Konturen der einzelnen Heftklammern auf die
beiden Seiten der zu verbindenden Bauelemente 10 und 20 zu
verteilen.
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Die
Heftklammern 40 können
im trockenen Zustand von Vorformlingen, beispielsweise aus Multiaxialgelegen,
mittels eines konventionellen Heftgerätes gesetzt werden, hier also
von beiden Seiten. Nach der Einbringung der Heftklammern 40, 41, 42 etc.
werden ein Harzimprägnierungsprozess
und eine anschließende
Polymerisation in einem oder auch ohne einen Autoklaven vorgenommen.
Nach der Polymerisation sind dann die Bauteile 10 und 20 nicht
nur durch die Heftklammern 40, sondern außerdem auch
noch durch Harzschichten 33 im Bereich der Berührungsflächen 31 im Überlappungsbereich 30 miteinander
verbunden.
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Die
in der 1 dargestellte Faserverbundstruktur weist also
gleichzeitig eine Klebeverbindung durch das Vorhandensein der Harzschichten 33 zwischen
den Bauteilen 10 und 20 und auch eine Stiftverbindung
durch das Vorhandensein der Beine 40a und 40b der
Heftklammern 40, 41, 42 etc. auf.
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In
der 2 sind zwei Darstellungen gegeben, die nach Art
der Wiedergabe der 1 sehr ähneln. Es geht wiederum um
zwei Bauteile 10, 20, die in einem Überlappungsbereich 30 mittels
Verbindungsmitteln 40, nämlich Heftklammern, verbunden werden.
Die Berührungsfläche 31 und
die Belastungsrichtung 32 sind ebenso vorhanden.
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Die
in der 2 dargestellte Ausführungsform der erfinderischen
Faserverbundstruktur besitzt im Vergleich zur gewissermaßen die
Basis der Erläuterung
darstellenden Ausführungsform
in der 1 einige wesentliche zusätzliche Ergänzungen. Dazu gehören zusätzliche äußere Heftklammern 43, 44, 45, 46, 47, 48 und 49,
wobei diese Zahl nicht begrenzt ist und natürlich weitere Heftklammern
vorgesehen werden können.
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Auch
diese Heftklammern weisen wiederum zwei Beine auf, beispielsweise
die Beine 43a und 43b. Das Bein 43a der
Heftklammer 43 ist außerhalb der
Berührungsfläche 31 und
außerhalb
des Überlappungsbereiches 30 in
das erste Bauteil 10 eingesteckt und dort fixiert worden.
Das andere Bein 43b der gleichen Heftklammer 43 befindet
sich jedoch wie die Beine 40a, 40b der meisten
weiteren Heftklammern in dem Überlappungsbereich 30 und
ragt durch die beiden Bauteile 10 und 20 und die
Berührungsfläche 31 hindurch.
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Das
bedeutet, dass der Heftklammerrücken 43c dieser
Heftklammer 43 als eine Art Brücke zwischen dem Überlappungsbereich 30 und
den angrenzenden, ohne Berührungsfläche 31 liegenden Bauteilen 10 und 20 dient.
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Eine
andere Heftklammer 44 ist ebenfalls in dem Randbereich
der Berührungsfläche 31 angeordnet,
in dem ein Bein 44b nur in das zweite Bauteil 20 ragt,
während
ein erstes Bein 44a wie die Mehrzahl der weiteren Beine 40a, 40b der
Heftklammern 40 im Überlappungsbereich 30 durch
beide Bauteile 10 und 20 und die Berührungsfläche 31 ragt.
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In
der 3 sind nun schematisch die Zugspannungsverteilungen
im Bauteil 10 für
einerseits eine Ausführungsform
aus der 1 und andererseits aus der Ausführungsform
der 2 dargestellt.
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Unterhalb
der Zugspannungsverteilungen sind vergrößert die entsprechenden Randbereiche der Überlappungsbereiche 30 aus
den 1 und 2 wiedergegeben, also zum Einen
ohne eine überbrückende Heftklammer 43 entsprechend
der 1 (siehe die linke Seite, 3a),
andererseits mit einer solchen überbrückenden
Heftklammer 43 entsprechend der 2 (vergleiche 3b).
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Man
sieht, dass die Verbindungstechniken aus der Ausführungsform
der 1 bei einer Belastung in die Richtung 32 erhebliche
Spannungskonzentrationszonen an den Rändern des Überlappungsbereiches 30 mit
den beiden Verbindungen (Stiftverbindung und Klebeverbindung) besitzen:
Es entstehen einerseits Steifigkeitssprünge an den Rändern durch
die sprunghaften Veränderungen
der Querschnittsflächen
und andererseits Transferkräfte der
Beine der Heftklammern, die an den Rändern stark erhöht sind.
Ein sehr hoher Spitzenwert einer Belastungsspitze der Kurve 71 im
Verhältnis
zu der Geraden 72 außerhalb
des Überlappungsbereiches 30 ist
die Folge.
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Rechts
daneben sieht man den Effekt, den die zusätzliche Heftklammer 43 durch
ihre spezielle Platzierung ausübt.
Diese Heftklammer 43 transportiert durch den Heftklammerrücken 43c,
der die Beine 43a und 43b verbinden, einen Teil 81 der
Kraft der gesamten Zugkraft 80 direkt vom Bauteil 10 zum Bauteil 20.
Damit wird die in dem kritischen Bereich der Spannungskonzentrationszone 35 am
Rande des Überlappungsbereiches 30 ankommende
Zugkraft 82 reduziert und damit diese Zone 35 entlastet. Eine
Gerade 72 in der 3 ist eine
Zugspannungsverteilung im Bauteil 10 außerhalb der Berührungsfläche 31 für den Verbindungsfall
der 1 und außerhalb
der äußeren Heftklammer 43 für den Verbindungsfall
der 2.
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Die
Kurven 71 beziehungsweise 73 in der oberen Hälfte der 3 stellen
den Verlauf der maximalen Zugspannungen im Bauteil 10 des Überlappungsbereiches 30 für die Verbindung
ohne beziehungsweise mit äußeren Heftklammern 43 dar.
Die mittlere Kurve 74 in der rechten Hälfte der 3 oben
besitzt noch eine Spannungsüberhöhung 75, welche
durch das Vorhandensein des Beins 43a der Heftklammer 43 hervorgerufen
wird. Sie stellt den Verlauf der maximalen Zugspannungen im Bauteil 10 im
Bereich der äußeren Heftklammern 43 bis 46 dar. Durch
den Einsatz der äußeren Heftklammern 43 bis 46 wird
die Zugspannungsspitze im Bauteil 10 um einen Betrag 76 reduziert.
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Der
Betrag 76 ist hier die relative Reduzierung der Zugspannungsspitze
der Ausführungsform aus
der 2 relativ zur 1.
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Gleiches
beziehungsweise ähnliches
gilt auch für
die interlaminare Schubspannung sowie für etwaige Schälspannungen.
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Die
Verbindung der Bauteile 10 und 20 im trockenen
Performing-Zustand durch die Technik der Heftklammern 40, 43 etc.
reduziert sehr stark den Aufwand im Vergleich zu einem konventionellen
Bohrungsprozess. Es wird keine Faserganzheit der Faserverbundwerkstoffe
mehr gebrochen. Darüber
hinaus erlaubt dieses Vorgehen einen automatischen Verbindungsprozess.
Dabei werden durch das Umbiegen der Heftklammern 40 die
Bauteile 10, 20 sicher beim Fertigungsprozess
fixiert und gegen das Abspalten durch Schälbeanspruchung bei einer Zugbelastung
gesichert. Das nach dem Umbiegen der Heftklammern imprägnierte
und polymerisierte Harz führt
durch die Harz-Heftklammer-Verbindung
zu einer noch weiter verbesserten Haftung und Fixierung gegenüber einem
Abspalten.
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In
der 4 wird eine weitere Ausführungsform gezeigt, die sich
als zusätzlich
vorteilhaft herausgestellt hat. Die Darstellung entspricht in vielen Aspekten
der Darstellung in der 2.
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Bei
Tests hat es sich als unter Umständen bei
bestimmten Randbedingungen problematisch herausgestellt, mit einer
konventionellen Heftklammertechnik die äußeren Heftklammern 43, 44 folgende ohne
eine ungewünschte
Verformung der Bauteile 10 und 20 in dem Randbereich
des Überlappungsbereiches 30 einzubringen.
Außerdem
wurde erkannt, dass unter Umständen
beim Harzimprägnierungsprozess
im Bereich der Klammern 43, 44 folgende unnötige Harzneste
entstehen.
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Um
dem entgegenzuwirken, sind in der 4 zusätzlich Pflaster 50, 51 vorgesehen.
Diese bestehen aus einem Faserverbundwerkstoff und lösen die
erörterte
Problematik vollständig.
Die äußeren Heftklammern 43, 44 (folgende)
stören
unter Berücksichtigung
der Pflaster 50, 51 die Regelmäßigkeit der zu verbindenden
Bauteile 10 und 20 nicht mehr. Zwei Pflaster 50 sind
auf dem Bauteil 10 im Bereich der äußeren Heftklammern 43 positioniert.
Die Dicke dieser beiden Pflaster 50 ist gleich der Dicke des
Bauteils 20, also desjenigen Bauteils, auf dem sie nicht
angeordnet sind.
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Ein
drittes Pflaster 51 ist zwischen den beiden Bereichen des
Bauteiles 20 im Bereich der äußeren Heftklammern 44 positioniert.
Die Dicke des Pflasters 51 ist gleich der Dicke des Bauteils 10,
also wiederum desjenigen Bauteils, auf dem das Pflaster 51 nicht
angebracht ist.
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Die
Pflaster 50 und 51 sind so angeordnet, dass ein
Bein 43a, 44b jeder äußeren Heftklammer 43, 44 durch
ein Pflaster 50, 51 hindurchgeht. Die Pflaster 50 und 51 haben
ein niedrigeres Elastizitätsmodul
als die Bauteile 10 und 20.
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In
einem trockenen Zustand von Vorformlingen zum Beispiel aus Mulitaxialgelegen
werden die Pflaster 50, 51 und die Bauteile 10 und 20 mittels Heftklammern 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49 (vergl. 2)
mit einem konventionellen Heftgeräte (nicht dargestellt) verbunden.
Nach dem Harz- Imprägnierungsprozess
und der nachfolgenden Polymerisation sind die Pflaster 50, 51 und
die Bauteile 10, 20 zusätzlich durch Harzschichten 33, 54 und 55 miteinander
verbunden.
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Das
Einbringen der Pflaster 50, 51 könnte aber
unter Umständen
auf Grund der Steifigkeitssprünge
zusätzliche
Spannungskonzentrationszonen in den Bauteilen 10 und 20 im
Bereich der Ränder
der Pflaster 50, 51 initiieren. Um diesen nicht
gewünschten
Effekt zu verringern, wird das Elastizitätsmodul des Pflasters in der
Belastungsrichtung 32 möglichst
niedrig im Vergleich zu dem der Bauteile 10 und 20 gewählt. Die
Pflaster 50, 51 sollen noch keine tragende Funktion übernehmen,
nur für
die richtige Formbildung der tragenden Bauteile 10 und 20 von Nutzen
sein.
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In
der 5 sind in ähnlicher
Form wie in der 3 nun schematisch die Zugspannungsverteilungen
im Bauteil 10 einerseits für eine Ausführungsform aus der 1 und
andererseits für
eine Ausführungsform
aus der 4 dargestellt.
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Unterhalb
der Zugsspannungsverteilungen sind vergrößert die entsprechenden Randbereiche der Überlappungsbereiche 30 aus
den 1 und 4 wiedergegeben, also zum Einen
ohne eine überbrückende Heftklammer 43 entsprechend
der 1 (siehe die linke Seite, 5a),
andererseits mit einer solchen überbrückenden
Heftklammer 43 und zusätzlich
mit einem Pflaster 50 entsprechend der 4 (siehe
die rechte Seite, 5b).
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Die
linke Hälfte
der Darstellung in 5 entspricht also der linken
Hälfte
der Darstellung in 3.
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In
der rechten Hälfte
entstehen ähnliche grundsätzliche
Effekte wie in der 3b.
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Aufgrund
der Steifigkeitssprünge
an der Grenze zwischen dem ersten Bauteil 10 und dem Bereich
des Pflasters 50 wird das Maximum des Spannungsniveaus
wiederrum höher
als das Spannungsniveau im Bereich der Geraden 72 im Bereich
des Bauteils 10 außerhalb
des Pflasters 50 und des Überlappungsbereichs 30.
Das Maximum des Spannungs- oder Belastungsniveaus ist aber niedriger
als das Maximum in der 5a, weil der
Steifigkeitssprung an der Grenze zwischen dem Bauteil 10 und dem
Bereich des Pflaster 50 niedriger ist als der Steifigkeitssprung
an der Grenze zwischen dem Bauteil und der Berührungsfläche 31. Durch den
Einsatz der äußeren Heftklammern 43, 44 mit
den Pflastern 50 wird die Zugspannungsspitze im Bauteil 10 auf
einen niedrigeren Wert reduziert.
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Der
Wert 76, um den die Zugspannungsspitze der Ausführungsform
aus der 5 im Verhältnis zu der Ausführungsform
aus der 1 reduziert wird, ist natürlich ein
anderer, als der Wert 76 aus der 3b,
der die Reduzierung der Ausführungsform aus
der 3 zur Ausführungsform
aus der 1 angibt.
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Ein
Vergleich der 3b und 5b zeigt,
dass die Verläufe
nicht identisch sind und durch das Pflaster 50 beeinflusst
werden, das jedoch der grundsätzliche
Effekt etwa gleich bleibt.
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In
der 6 ist eine weitere Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
Hier wird der Verbindungsaufwand stark reduziert, indem die Zahl
der Heftklammern herabgesetzt wird. Hier werden nur die äußeren Heftklammern 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49 eingebracht.
Dadurch lässt
sich eine Verbindung mittels einer Harzschicht 33 als Klebeverbindung
zwischen den Bauteilen 10 und 20 einsetzen und
mit berücksichtigen.
Es liegt daran, dass die äußeren Heftklammern 43, 44 einen
Teil 81 der gesamten Zugkraft 80 direkt vom Bauteil 10 zum
Bauteil 20 „abtransportieren”. Dadurch
wiederum wird die Zugkraft 80 reduziert, die dazu führt, dass
die Spannung in den Spannungskonzentrationszonen 35 noch
kritischer wird.
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Eine
Verbindung der Bauteile 10 und 20 durch die Harzschicht 33 verringert
allerdings eine Schadentoleranz einer Konstruktion. Etwa entstehende
Risse beispielsweise im Bauteil 10 können sich über die Harzschicht 33 in
das Bauteil 20 ausbreiten. Ebenso könnten sich mögliche Risse
in den nicht tragenden Pflastern 50, 51 über Harzschichten 54, 55 in
die tragenden Bauteile 10 und 20 ausbreiten.
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Auch
diesem Problem lässt
sich entgegenwirken. Dies wird durch das Einbringen von Trennfolien 60,
beispielsweise von Kaptonfolien, ermöglicht.
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In
der 7 ist eine Heftklammerverbindung dargestellt,
die zwischen den Bauteilen 10 und 20 sowie zwischen
den Pflastern 50 und 51 sowie den Bauteilen 10 und 20 derartige
Trennfolien 60 enthält. Es
ist möglich,
mehrere flächenhaft
nebeneinander gesetzte Trennfolien 60 einzusetzen oder
auch Trennfolien 60 separat für das Pflaster 50,
das Pflaster 51 und auch an der Trennfolie 60 in
der Berührungsfläche 31 zwischen
den Bauteilen 10 und 20 (vergl. die anderen Figuren).
Grundsätzlich
wäre es jedoch
auch möglich,
eine einzige Trennfolie 60 für die gesamten vorgenannten
Bereiche einzusetzen.
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In
den folgenden Figuren folgen vereinfacht Darstellungen, die in erster
Linie Vergleichszwecken dienen.
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Dabei
zeigt die 8 eine reine Klebverbindung
zwischen zwei Bauteilen 10 und 20, bei der nur durch
Harzschichten 33 eine Verbindung erfolgt. Heftklammern
sind in dieser Konzeption nicht enthalten, die daher auch nicht
erfindungsgemäß ist.
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In
der 9 ist eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Verbindung
mittels Heftklammern 40, 41 dargestellt, die zwar
an den Rändern
der Berührungsfläche 31 angeordnet
sind, jedoch nicht in überrückender
Form. Pflaster sind hier dementsprechend nicht vorgesehen. Hier
handelt es sich wiederum um eine Version, bei der die Heftklammern 40, 41 mit
ihren Beinen am Ende aufeinander zu umgebogen sind. Auch hier ist
eine Harzschicht 33, jedoch keine Trennfolie vorgesehen.
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10 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführungsform
einer Verbindung mit Heftklammern 40, 41 und 42,
die über
den gesamten Überlappungsbereich 30 verteilt
sind. Hier sind keine Pflaster vorgesehen, dafür jedoch Trennfolien 60 zwischen
den Bauteilen 10 und 20 in dem Bereich der Harzschicht 33 in
der Berührungsfläche 31.
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In
der 11 sind nun schematisch die Zugspannungsverteilungen
im Bauteil 10 für
einerseits einer Ausführungsform
aus der 10 und andererseits aus der
Ausführungsform
der 7 dargestellt.
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Unterhalb
der Zugspannungsverteilungen sind vergrößert die entsprechenden Randbereiche der Überlappungsbereiche 30 aus
den 10 und 7 wiedergegeben, also auf der
linken Seite ohne eine überbrückende Heftklammer 43 entsprechend der 10 (siehe
die linke Seite, 11a), andererseits
mit einer solchen überbrückenden
Heftklammer 43, mit Pflastern 50, 51 und
mit Trennfolien 60 in den oder anstelle der Harzschichten 33, 54 und 55 entsprechend
der 7 (vergl. 11b).
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Die
linke Seite der 11a ähnelt den
Darstellungen in den 3a und 5a.
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Ein
kleiner Unterschied zeigt sich erst bei näherem Hinsehen. In den 3a und 5a ist
der Sprung der Zugspannung zwischen der Geraden 72 und
der Kurve 71 genau dort angesetzt, wo die Haftschicht 33 in
der Berührungsfläche 31 zwischen
den Bauelementen 10 und 20 endet beziehungsweise
beginnt, wie dies in der 1 auch durch die Spannungskonzentrationszone 35 verdeutlicht
wird. Ein entsprechender Sprung befindet sich zwischen der Gerade 72 und
der Kurve 71 in der 11 dort,
wo durch das eine Bein der Heftklammer 40 die Spannungskonzentrationszone 35 jetzt
leicht versetzt schon innerhalb der Berührungsfläche 31 zwischen den
Bauteilen 10 und 20 angeordnet ist. Dies liegt
an der Trennfolie 60, die in der Ausführungsform der 10 im
Gegensatz zur Ausführungsform
der 1 vorhanden ist und die somit den Rand der Verbindung
zwischen den Bauelementen 10 und 20 verschiebt,
da die Trennfolie 60 keine Verbindung zwischen den Bauelementen 10 und 20 durch
eine Haftschicht zulässt.
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Demgegenüber sieht
man auf der rechten Seite, dass sich grundsätzlich wieder ein ähnlicher Abbau
der Belastungsspitzen wie in den 3a und 5a. ergibt, mit Modifikationen in den Bereichen
zwischen den reduzierten Belastungsspitzen.
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Die
Gerade 72 in der 11b zeigt
wiederum die Spannungsverteilung im Bauteil 10 außerhalb der
Berührungsfläche 31 der
zu verbindenden Bauteile 10 und 20 und zugleich
außerhalb
des Berührungsbereiches
mit der Trennfolie 60 zwischen dem Bauteil 10 und
dem Pflaster 50. Die Kurve 71 in der 11a bzw. 73 in der 11b zeigt den Verlauf der maximalen Zugspannungen
im Bauteil 10 im Bereich der Berührungsfläche 31 für die Verbindung
ohne Heftklammern und Pflaster auf der linken Seite bzw. mit überbrückender
Heftklammer 43 und Pflaster 50 auf der rechten
Seite.
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Die
Trennfolie 60 im Bereich der Harzschicht 54 zwischen
dem Bauteil 10 und dem Pflaster 50 verhindert
eine Spannungsüberhöhung im
Bauteil 10 aufgrund der Steifigkeitssprungs. Die Kurve 74 mit
einer Spannungsüberhöhung 75,
welche durch das Vorhandenseins des Heftklammerbeins 43a hervorgerufen
wird, entspricht dem Verlauf der maximalen Zugspannungen im Bauteil 10 im
Bereich der äußeren Heftklammern.
Ein Unterschied etwa zur 5b entsteht
durch das Nichtvorhandensein durchgängiger Harzverbindungen zwischen
den Bauteilen 10 und 20 aufgrund des Vorhandenseins
einer Trennfolie 60 in dem Bereich 54. Dadurch
wird dieser Bereich der Verbindung in eine reine Heftklammerkopplung umgewandelt.
Die äußeren Heftklammern „transportieren” einen
Kraftteil 81 der gesamten Zugkraft 80 direkt vom
Bauteil 10 zum Bauteil 20, wodurch die Zugkraft 82 reduziert
wird, die in der Spannungskonzentrationszone 35 zu einer
kritischen Spannungskonzentration führen könnte.
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Durch
den Einsatz von äußeren Heftklammern 43, 44 mit
Pflastern 50, 51 und Trennfolien 60 im
Bereich der Harzschichten 54, 55 wird die maximale
Normalspannung im Bauteil 10 um einen Wert 76 reduziert.
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In
der 12 sind Ergebnisse für Anschlussgütegrade
von getesteten zweischnittigen Verbindungsproben aus Kohlenstofffaserverbundwerkstoff (CFK)
mit einem Laminataufbau 50/40/10 wiedergegeben. Dabei werden jeweils
gleiche Abmessungen für
die Berührungsfläche 31 zwischen
den Bauteilen 10 und 20 gewählt.
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Die
Darstellung ist ein Balkendiagramm. Von links nach rechts sind sechs
Balken dargestellt, deren Höhe
jeweils den Anschlussgütegrad
in Prozent angibt. Der Balken ganz links entspricht einer konventionellen
dreireihigen Bolzenverbindung.
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Der
zweite Balken entspricht einer reinen Klebeverbindung, wie sie in
der 8 dargestellt ist. Die beiden Balken mit den schlechtesten
Werten 34,4 und 55,7 entsprechen also Konzeptionen, die Verbindungen
aus dem Stand der Technik auf die entsprechenden Bauteile 10 und 20 anwenden.
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Der
dritte Balken entspricht der sehr einfachen erfindungsgemäßen Ausführungsform
aus der 9. Hier sind nur wenige Heftklammern
vorgesehen, die auch nicht an den überbrückenden Rändern der Überlappungsbereiche angeordnet
sind, jedoch aufeinander zu weisende umgebogene Beine besitzen.
Bereits durch diese Gestaltung entsteht eine deutliche Verbesserung
mit einem Anschlussgütegrad
von 69,6%.
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Der
vierte Balken entspricht einer Heftklammerverbindung entsprechend 1,
bei der die Heftklammern über
den gesamten Überlappungsbereich 30 verteilt
sind und weder äußere Heftklammern 43, 44 noch
Pflaster 50, 51 vorgesehen sind. Durch diese Konzeption
erhöht
sich der Anschlussgütegrad
weiter auf 73,3%.
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Der
fünfte
Balken entspricht einer Ausführungsform
aus der 10, bei der Trennfolien zwischen
den Bauteilen 10 und 20 vorgesehen sind. Hier steigt
der Anschlussgütegrad
auf 76,2%.
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Der
Balken ganz rechts bildet eine besonders bevorzugte erfindungsgemäße Ausführungsform
ab, nämlich
eine Faserverbundstruktur entsprechend 6 mit einer
Heftklammerverbindung, bei der nur an den Rändern der Berührungsfläche 31 Heftklammern 43, 44 und
Pflaster 50, 51 vorgesehen sind.
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Der
Anschlussgütegrad
dieser Ausführungsform
beträgt
sogar 82,8% und steigt demnach gegenüber den vorherigen drei erfindungsgemäßen Ausführungsformen
nochmals deutlich.
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Man
erkennt aus diesen Balken, dass durch die erfindungsgemäße Ausführungsform
der Anschlussgütegrad
gegenüber
einer reinen Bolzenverbindung mit 34,4% jetzt auf 82,8% für eine erfindungsgemäße Ausführungsform
ansteigen kann.
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In
den Experimenten konnte demonstriert werden, dass die erfindungsgemäßen Faserverbundstrukturen
mit ihren Heftklammerverbindungen deutliche Vorteile im Vergleich
zu herkömmlichen
Bolzenverbindungen einerseits und reinen Klebeharzverbindungen andererseits
besitzen. So beträgt
beispielsweise die relative Verbesserung des Anschlussgütegrades
für die
als fünftes
in der 12 dargestellte Ausführungsform
entsprechend der 10 mit einer reinen Heftklammerverbindung
ohne eine zusätzliche
Verbindung durch ein Harz im Vergleich zu einer reinen Bolzenverbindung
gemäß der Darstellung
des linken Balkens in der 12 etwa
121%.
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Die
relative maximale bisher ermittelte und dargestellte Verbesserung
des Anschlussgütegrades aus
der Ausführungsform
der 6 für
die durch Harz- und
Heftklammern kombinierte Verbindung entsprechend dem rechten Balken
und der 12 beträgt im Vergleich zur reinen
Kleb- beziehungsweise Harzverbindung aus der 8 aus dem
zweiten Balken der 12 rund 48%.
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Vergleicht
man beispielsweise eine Ausführungsform,
bei der nur wenige, Heftklammern eingesetzt werden, die dafür die Randbereiche
der Berührungsfläche 31 zwischen
den Bauteilen 10 und 20 überbrücken, die jedoch außerdem mit
Pflastern 50, 51 ausgestattet sind und außerdem aufeinander
zu umgebogene Beine 43a, 43b, 44a, 44b aufweisen, also
eine Ausführungsform
entsprechend der Darstellung in der 6, und vergleicht
diese mit einer gleichmäßigen Verteilung
einer größeren Anzahl
von Heftklammern, die in einer ebenfalls geeigneten Ausführungsform
aus der 1 ausgerüstet sind, so beträgt die relative
Verbesserung gleichwohl noch etwa 13%.
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- 10
- erstes
Bauteil
- 20
- zweites
Bauteil
- 30
- Überlappungsbereich
- 31
- Berührungsfläche
- 32
- Belastungsrichtung
- 33
- Harzschicht
- 35
- Spannungskonzentrationszone
- 40
- Heftklammer
- 40a
- Bein
- 40b
- Bein
- 40c
- Heftklammerrücken
- 41
- Heftklammer
- 42
- Heftklammer
- 43
- Heftklammer
- 43a
- Bein
- 43b
- Bein
- 43c
- Heftklammerrücken
- 44a
- Bein
- 44b
- Bein
- 44c
- Heftklammerrücken
- 45
- Heftklammer
- 46
- Heftklammer
- 47
- Heftklammer
- 48
- Heftklammer
- 49
- Heftklammer
- 50
- Pflaster
- 51
- Pflaster
- 54
- Harzschicht
- 55
- Harzschicht
- 60
- Trennfolie
- 71
- Piek,
Kurve
- 72
- Gerade
- 73
- Kurve
- 74
- mittlere
Kurve
- 75
- Spannungsüberhöhung
- 76
- reduzierter
Betrag
- 80
- Zugkraft
- 81
- Teil
der Kraft