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Die
Erfindung betrifft eine Antriebseinheit für ein mit einem
Druckmedium betriebenes Hebezeug.
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Unter
einem Hebezeug wird eine Baueinheit verstanden mit einem Motor und
einer – üblicherweise über ein Getriebe – hiervon
angetriebenen Hebevorrichtung für das Anheben und Absenken
von Lasten, bspw. mittels einer Kette und einem Lasthaken.
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Mit
einem Druckmedium betriebene Hebezeuge, insbesondere Druckluft-Hebezeuge,
haben sich für eine Vielzahl von Anwendungen sehr bewährt.
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Als
Antrieb für mit einem Druckmedium betriebene Hebezeuge
kommen verschiedene Motortypen in Frage, bei denen jeweils über
Druckmittel-Anschlüsse das Druckmedium dem Motor zugeführt wird.
Beim Drehen des Motors expandiert (bei gasförmigem Druckmedium,
bspw. Druckluft) bzw. entspannt (bei flüssigem Druckmedium,
bspw. Hydrauliköl) das Druckmedium und treibt so den Motor
an.
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In
der
WO 97/02406 der
Anmelderin ist ein Lamellenmotor mit integrierter Bremseinrichtung
gezeigt. Ein Lamellenläufer ist in einem Motorraum durch
Druckluft antreibbar. Ein Bremselement ist verschiebbar und durch
Federn belastet axial direkt neben dem Lamellenläufer angeordnet.
Der Larellenläufer bildet so an seiner Stirnseite mit dem
Bremselement eine Reibpaarung. Die Reibpaarung ist im Motorraum
angeordnet, so dass die im Betrieb dort wirkende Druckluft auf das
Bremselement wirkt und dieses entgegen der Federwirkung so verschiebt, dass
die Bremse gelöst wird. Diese Konstruktion hat sich in
der Praxis außerordentlich bewährt. Sie führt insbesondere
zu einer kompakten Bauweise.
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Zum
Betrieb eines Hebezeugs ist im allgemeinen ein umsteuerbarer Motor
notwendig, der in einer ersten Drehrichtung zum Heben der Last und
in einer zweiten, entgegengesetzten Drehrichtung zum Senken der
Last betrieben werden kann. Ein solcher Motor weist zwei Anschlüsse
für das Druckmedium auf, wobei der Motor bei Zuführung
des Druckmediums zum Anschluss der Hebenseite des Motors im Heben-Betrieb
und bei Zuführung von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite
in entgegengesetzter Drehrichtung im Senken-Betrieb arbeitet.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, eine Antriebseinheit für ein
mit einem Druckmedium betriebenes Hebezeug vorzuschlagen, mit der
der für den Betrieb des Hebezeugs notwendige Energieaufwand
insgesamt verringert werden kann.
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Ausgangspunkt
der Erfindung ist die Überlegung, dass in üblichen
Betriebszyklen eines Hebezeugs der Motor sowohl im Heben- als auch
im Senken-Betrieb arbeitet. Während es im Senken-Betrieb auch
Betriebszustände gibt, in denen keine oder nur eine sehr
geringe Last angehängt ist und eine Zufuhr von Druckmedium
zur gewünschten Bewegung des Hebezeugs benötigt
wird, ergeben sich andererseits auch in vielen Fällen Betriebszustände,
in denen das Gewicht der Last für die Bewegung des Hebezeugs vollständig
ausreichen würde. Es ist daher der Grundgedanke der vorliegenden
Erfindung, die hierfür geeigneten Betriebszustände
selbsttätig zu erkennen und in den so erkannten Betriebszuständen den
Verbrauch an Druckmedium automatisch zu verringern.
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Erfindungsgemäß ist
ein umsteuerbarer Motor vorgesehen mit einem Anschluss auf der Hebenseite
und einem weiteren Anschluss auf der Senkenseite. Weiter umfasst
der Motor üblicherweise einen Auspuff, durch den das Druckmedium
zum überwiegenden Teil abgeführt wird. Der Motor
kann hierbei asymmetrisch ausgebildet sein, d. h. so, dass er im Betrieb
in Senken-Richtung weniger Leistung liefert, als bei gleichem Betrieb
in Heben-Richtung. Bei einem Lamellen-Motor wird dies bspw. durch
eine asymmetrische Anordnung der Auspufföffnung am Umfang
des Motorraums erreicht.
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Erfindungsgemäß ist
eine Regelventil-Einheit vorgesehen, mit der ein Senken-Lastzustand
erkannt wird. Hierunter wird ein Zustand verstanden, in dem der
Motor in der Betriebsart Senken betrieben wird und dabei eine Last
abgesenkt wird, deren Gewicht oberhalb einer Lastschwelle liegt.
Diese Lastschwelle kann, je nach Aufbau und Auslegung des Motors
und der Ventilanordnung, über den Betriebsbereich des Motors
konstant sein, kann aber ebenso auch variabel und somit von den
Betriebsbedingungen, bspw. Drehzahl des Motors, abhängig
sein. Die Lastschwelle kann zudem, bspw. durch Auslegung des Ventils,
fest vorgegeben sein. Ebenso ist es möglich, dass die Lastschwelle
einstellbar ist. Bevorzugt wird die Lastschwelle so gewählt.
dass sie mehr als 10% der Nennlast des Hebezeugs beträgt.
In Versuchen haben sich Werte für die Lastschwelle von 20–50%
der Nennlast als sinnvoll erwiesen. Generell sollte die Lastschwelle
zur Erzielung einer größtmöglichen Ersparnis
möglichst gering gewählt werden, dabei aber ausreichend
hoch, um bei geringen Lasten noch eine sichere Funktion des Senken-Betriebs zu
gewährleisten. Bevorzugt ist, dass die Lastschwelle durch
eine entsprechende Vorrichtung einstellbar ist. So kann die Lastschwelle
am Einsatzort des Hebezeugs, und nicht lediglich werkseitig, für den
jeweiligen Einsatzzweck geeignet gewählt werden.
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Erfindungsgemäß ist
die Regelventil-Einheit mit dem Anschluss der Senkenseite verbunden.
Mindestens ein erster Druck wird der Regelventil-Einheit zugeführt
und dort verarbeitet. Dies kann bspw. durch Vergleich mit einem – festen
oder einstellbaren – Druckschwellenwert erfolgen oder,
bevorzugt, durch Vergleich des ersten Drucks mit einem zweiten Druck.
In Abhängigkeit von dem Ergebnis des Vergleichs erhöht
oder verringert die Regelventil-Einheit im Senken-Betrieb den Durchfluss
von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite.
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Wie
nachfolgend genauer ausgeführt wird, kann ein Druck, in
dessen Abhängigkeit die Regelventil-Einheit den Durchfluss
im Senken-Betrieb steuert, an verschiedenen Stellen des Systems
erfasst werden. Maßgeblich ist, dass ein solcher Druck erfasst
wird, dass daraus – d. h. bspw. aus einem Vergleich des
Drucks mit einem Druckschwellenwert und/oder aus einem Vergleich
des Drucks mit einem anderen Druck des Systems – der beschriebene
Senken-Lastzustand erkannt werden kann, indem die lastabhängig
veränderliche Verdichtungswirkung des Motors detektiert
wird. Die Verdichtungswirkung des Motors ergibt sich daraus, dass
sich im Senken-Betrieb mit entsprechender Last der Leistungsfluss
derart einstellt, dass nicht mehr der Motor die Hebevorrichtung
antreibt, sondern umgekehrt die abzusenkende Last über
die Hebevorrichtung – und üblicherweise über
ein Getriebe – rückführend wirkend den Motor
antreibt, so dass es zu einer Verdichtungswirkung kommt, die als
Gegenhalt zur treibenden Last für eine gleichförmige
Bewegung mit konstanter Geschwindigkeit in Senken-Richtung sorgt.
Diese Verdichtungswirkung ist selbstverständlich mit der
Last veränderlich und kann durch Erfassung des Drucks an
verschiedenen Stellen im System erkannt werden.
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Erfindungsgemäß ist
die Regelventil-Einheit so ausgebildet, dass sie im Senken-Lastzustand
den Durchfluss von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite verringert.
Hierdurch ergibt sich die angestrebte Einsparungswirkung. Die Verringerung
des Durchflusses, bevorzugt erzielt über eine Veränderung
des Querschnittes an mindestens einer Stelle der Zuleitung, kann
im Bereich von 0–100% kontinuierlich oder auch mit einer
oder mehreren Stufen erfolgen. Hierbei kann ein Mindestwert für
den verbleibenden Querschnitt vorgegeben sein. Die Verringerung
des Durchflusses kann im Extremfall bis zum vollständigen
Schließen des Anschlusses gehen, wenn der gesteuerte Betrieb
des Motors (und das Lösen einer ggf. üblicherweise
vorhandenen Bremse) durch anderweitige Vorrichtungen gewährleistet
sind. Bevorzugt wird der Durchfluss aber nur verringert und nicht
vollständig unterbunden, so dass ohne zusätzliche
Elemente der Motor auch im Senken-Lastzustand weiterhin steuerbar
ist (d. h. durch Dosierung des zugeführten Druckmediums
das Absenken gesteuert wird) und eine ggf. vorhandene Bremse durch das
zur Senkenseite zugeführte Druckmedium gelöst werden
kann.
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Mit
der erfindungsgemäßen Antriebseinheit wird somit
ein Betrieb eines Hebezeugs ermöglicht, der – trotz äußerlich
weitgehend unverändertem Steuer- und Betriebsverhalten – eine
deutliche Einsparung der im Gesamtbetrieb notwendigen Menge an Druckmedium
erlaubt. Die tatsächlich eingesparte Menge an Druckmedium
hängt hierbei natürlich zunächst davon
ab, in welchem Umfang im Gesamtbetrieb erhebliche Lasten abgesenkt
werden. Zudem hängt die Einsparung von der Wahl der Lastschwelle ab.
Bisherige Versuche zeigen jedoch ganz erhebliche Einsparungen, wobei
eine Gesamtersparnis von ca. 30% im Gesamtbetrieb als realistisch
angesehen wird.
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Demgegenüber
ist der mit der erfindungsgemäßen Antriebseinheit
verbundene Aufwand gering. Durch eine Ventileinheit wird sowohl
der Senken-Lastzustand erkannt als auch in Reaktion hierauf die
vorgesehene Steuerfunktion ausgelöst.
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Wie
erläutert ist es möglich, den Senken-Lastzustand
aus der Beobachtung eines einzigen Drucks zu erkennen, der bspw.
mit einer Druckschwelle verglichen wird. Beispielsweise könnte
im Senken-Betrieb der Druck auf der Hebenseite (der im Senken-Betrieb
einem Rückstaudruck entspricht) erfasst und in einem Ventil
mit einem Druckschwellenwert verglichen werden. Das Ventil kann
bspw. mit einer Feder ausgebildet sein, so dass der Senken-Lastzustand
erkannt wird, wenn der beobachtete Druck die Federkraft überwindet.
Hierbei kann der Druckschwellenwert einstellbar sein, bspw. durch
einen einstellbaren Anschlag für die Feder.
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Bevorzugt
wird allerdings nicht nur ein erster, sondern zusätzlich
auch ein zweiter Druck erfasst und ein Vergleich des ersten Drucks
mit dem zweiten Druck durchgeführt. In Abhängigkeit
von dem Ergebnis des Vergleichs wird der Durchfluss des Druckmediums
zum Anschluss der Senkenseite gesteuert.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung betrifft die Auswahl der Stellen im
System, denen die beiden zum Vergleich verwendeten Drücke
des Druckmediums entnommen werden, so dass anhand des Vergleichs
die Erkennung des Senken-Lastzustandes möglich ist. Wie
erläutert ist für die Auswahl der beobachteten
Drücke maßgeblich, dass die lastabhängig veränderliche
Verdichtungswirkung des Motors erkannt wird.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung weist der Motor einen in einem Motorraum
drehbaren Rotor auf, wobei die beiden Anschlüsse relativ
zum Umfang des Rotors an verschiedenen Stellen des Motorraums angeordnet
sind. Im bevorzugten Ausführungsbeispiel wird dies nachstehend
anhand eines Lamellenmotors beschrieben. In Drehrichtung zwischen
den Anschlüssen (bei einem Lamellenmotor im Wesentlichen
diametral gegenüber) ist ein Auspuff zum Abführen
von Druckmedium vorgesehen. Bei einer solchen Konstellation kann
die Verdichtungswirkung des Motors im Senken-Betrieb erfasst werden,
indem der erste Druck in einem Bereich des Motors (oder einer Zuleitung
hierzu) entnommen wird, der in Drehrichtung „Senken” des
Rotors vor dem oder am Auspuff liegt, während der zweite
Druck einem Bereich entnommen wird, der in Drehrichtung „Senken” des
Rotors nach dem Auspuff liegt. Die Entnahme des Drucks und Zuleitung
zur Regelventil-Einheit kann somit an einer Vielzahl von Stellen des
Motors, bspw. durch Stichleitungen erfolgen. Im Senken-Lastzustand
wird der zweite Druck aufgrund der Verdichtungswirkung des Motors größer
sein, als der erste Druck. Die Differenz zwischen den beiden Drücken
ist von der Last abhängig. So kann die Regelventil-Einheit
durch Bestimmung des Differenzdrucks und Vergleich mit einer Differenzdruckschwelle,
die der gewünschten Lastschwelle entspricht, den Senken-Lastzustand
erkennen.
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Gemäß einer
bevorzugten Weiterbildung der Erfindung werden keine separaten Stichleitungen zum
Inneren des Motors vorgesehen, sondern bestehende Anschlüsse
genutzt. Wird nur ein einziger Druck erfasst, so geschieht dies
bevorzugt am Anschluss der Hebenseite. Im Fall der Erfassung von zwei
Drücken zum Vergleich wird bevorzugt der erste Druck am
Anschluss der Senkenseite oder am Auspuff erfasst, während
der zweite Druck am Anschluss der Hebenseite erfasst wird. Hierbei
ist es nicht erforderlich, den Druck unmittelbar am Motor zu erfassen, sondern
es können wie zuvor beschrieben bevorzugt die Zuleitungen
zu den Anschlüssen an beliebiger Stelle genutzt werden.
Die Regelventil-Einheit kann hierbei entweder direkt mit den Zuleitungen
bzw. Anschlüssen verbunden sein, oder es können
bspw. Rückschlagventile vorgesehen sein, z. B. um im Heben-Betrieb
keinen Druck zu erfassen.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist die Regelventil-Einheit so ausgelegt,
dass sie nur beim Senken einer Last wirksam wird, die oberhalb der
Lastschwelle liegt, während das Ventil unterhalb der Lastschwelle
im Senken-Betrieb nicht wirksam wird, d. h. freien Durchfluss des
Druckmediums zur Senkenseite ermöglicht. Zusätzlich
wird beabsichtigt, dass das Ventil im Heben-Betrieb ohne Einfluss
auf den Betrieb des Motors ist.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung betrifft eine Bremse, bspw. eine heute üblicherweise
bei Hebezeugen eingesetzte Reibbremse. Diese kann direkt am Motor
vorgesehen sein und mit dem Rotor eine Reibpaarung bilden oder separat
angeordnet, aber mindestens mit einem Teil drehfest mit dem Rotor
gekoppelt sein. Sie ist durch Zufuhr von Druckmedium unter ausreichendem Öffnungsdruck
lösbar. Gemäß der Weiterbildung ist die
Bremse so angeschlossen, dass sie durch Zufuhr des Druckmediums
zu einem der Anschlüsse (Hebenseite, Senkenseite) zumindest
zum Teil gelöst wird, ohne dass eine spezielle Ventilvorrichtung
zum Lösen der Bremse separat vom Betrieb des Motors erforderlich
ist. Eine solche automatisch wirkende Bremse garantiert im Betrieb mit
Lasten eine hohe Sicherheit. Diese Konstruktion einer Bremse lässt
sich auch mit der Energiesparfunktion der vorliegenden Erfindung
verwenden. Während bei einem einfachen Absperren der Druckluft
auf der Senkenseite die damit verbundene Entlastung der Bremse jeden
Betrieb verhindern würde, gewährleistet die erfindungsgemäße
Ventilfunktion der Durchflussverringerung nur im Senken-Lastzustand
weiterhin die Beaufschlagung der Bremse mit Druckmedium, so dass
diese den Rotor zum Absenken der Last freigibt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung ist für die Steuerung des Hebezeugs
ein Steuerventil vorgesehen, mit dem zwischen Heben-Betrieb und Senken-Betrieb
umgeschaltet werden kann. Das Steuerventil ist hierbei bevorzugt
zwischen einer Zuführung für das Druckmedium und
den Anschlüssen des Motors vorgesehen, so dass das Druckmedium je
nach gewünschtem Betrieb des Motors wahlweise zu den Anschlüssen
der Heben- oder Senkenseite zugeführt wird, je nach Stellung
des Steuerventils. Die erfindungsgemäß vorgesehene
Regelventil-Einheit ist dann bevorzugt in der Leitung vom Steuerventil
zum Anschluss der Senkenseite des Motors vorgesehen.
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Andere
Weiterbildungen der Erfindung betreffen die mit dem Anschluss der
Senkenseite verbundene Regelventil-Einheit. Bevorzugt ist diese
so ausgebildet, dass im Senken-Betrieb bei steigender Differenz
zwischen dem beobachteten ersten und zweiten Druck der Durchfluss
von Druckmedium zum Anschluss der Senkenseite immer stärker
verringert wird. Während im Prinzip auch ein Schaltventil
verwendet werden könnte, das in Abhängigkeit von
der Druckdifferenz zwischen zwei oder mehr Schaltzuständen
(bspw. Stufen mit unterschiedlichen freien Querschnitten in der
Zuleitung zur Senkenseite) umschaltet, wird es in der Weiterbildung
der Erfindung bevorzugt, dass die Regelventil-Einheit stufenlos
in Abhängigkeit von der Druckdifferenz den Durchgang zum
Anschluss der Senkenseite des Motors öffnet bzw. schließt.
Je höher somit die jeweils abgesenkte Last ist, umso stärker
kann der Durchfluss von Druckmedium verringert und so eine Ersparnis
erzielt werden.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung umfasst die Regelventfl-Einheit ein
Durchfluss-Steuerventil und ein Durchschaltventil. Das Durchschaltventil
bewirkt, dass mindestens ein zur Erkennung des Senken-Lastzustandes
beobachteter Druck nur im Senken-Betrieb zum Durchfluss-Steuerventil durchgeschaltet
wird. So wird eine Beeinflussung des Betriebs im Heben-Betrieb vermieden.
Das Durchfluss-Steuerventil steuert in Abhängigkeit von dem
durchgeschalteten Druck den Durchfluss des Druckmediums zum Anschluss
der Senkensei te.
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Bevorzugt
ist das Durchschaltventil so angeschlossen, dass es im Senken-Betrieb
den Druck des Anschlusses der Hebenseite mit dem Durchfluss-Steuerventil
verbindet. Das Durchschaltventil kann bspw. als 3/2 Wegeventil ausgebildet
sein. Es ist bevorzugt druckgesteuert. So kann es bspw. im Senken-Betrieb
automatisch mit dem Steuerdruck eines Steuerventils beaufschlagt
werden und dann zum Durchfluss-Steuerventil durchschalten, während es
ohne Druckbeaufschlagung in einer Nullstellung den Durchgang zum
Durchfluss-Steuerventil sperrt.
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Bevorzugt
weist das Durchfluss-Steuerventil einen Schieber auf, wobei auf
der einen Seite des Schiebers Druckmedium mit dem ersten Druck und auf
der anderen Seite des Schiebers Druckmedium mit dem zweiten Druck
ansteht. Der Schieber kann sich durch die anstehenden Drücke
verschieben, so dass er eine Schiebestellung entsprechend der Druckdifferenz
einnehmen wird. Bevorzugt ist das Durchfluss-Steuerventil nun so
ausgebildet, dass die Verschiebebewegung des Schiebers zur Öffnung bzw.
zum Schließen mindestens einer Durchgangsöffnung
zum Anschluss der Senkenseite führt.
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Gemäß einer
Weiterbildung wirkt zusätzlich eine Feder auf den Schieber,
so dass dieser in eine Bewegungsrichtung vorgespannt ist. Mit der
Feder kann die Lastschwelle vorgegeben werden, ab der ein Senken-Lastbetrieb
erkannt wird (wenn nämlich die Druckdifferenz so groß ist,
dass sich der Schieber gegen die Feder um einen zum Verringern der
Durchgangsöffnung notwendigen Betrag verschiebt). Bevorzugt
ist die Feder zwischen einem Anschlag und dem Schieber vorgesehen,
wobei die Position des Anschlags einstellbar ist, um eine gewünschte
Einstellung der Lastschwelle zu bewirken.
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In
einer bevorzugten Ausführung ist der Schieber als Kolben
mit mindestens einer Öffnung ausgebildet, wobei die Durchgangsöffnung
zwischen der Öffnung und einem Verschluss gebildet ist,
der in einer Schließstellung die Öffnung verschließt.
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Während
die erfindungsgemäß vorgesehene Regelventil-Einheit
prinzipiell an verschiedenen Stellen des Systems eingesetzt werden
kann, bspw. in einer vom Motor separaten Handsteuerung, ist es bevorzugt,
dass das Ventil direkt in oder an dem den Motor umge benden Gehäuse
angebracht ist. So können bewährte Bauformen beibehalten
werden und es ist auch mit geringem Aufwand eine Nachrüstung
bestehender Hebezeugeinrichtungen möglich.
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In
Versuchen hat sich die Erfindung als besonders geeignet zur Verwendung
mit einem Druckluftmotor erwiesen. Wie untenstehend im Zusammenhang
mit dem bevorzugten Ausführungsbeispiel im Detail erläutert
wird, lassen sich mit der Erfindung bei einem Lamellenmotor ohne
sonstige erhebliche Änderung des Betriebsverhaltens wesentlich
Einsparungen erzielen. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann
jedoch auch mit anderen Typen von Motoren erfolgreich verwendet
werden.
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Nachfolgend
wird eine Ausführungsform der Erfindung anhand von Zeichnungen
näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
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1a ein
schematisches Schaltbild einer ersten Ausführungsform einer
Antriebseinheit eines Hebezeugs;
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1b ein
schematisches Schaltbild einer zweiten Ausführungsform
einer Antriebseinheit eines Hebezeugs;
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2a einen
Längsschnitt durch einen Lamellenmotor der Antriebseinheit
aus 1;
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2b einen
Querschnitt durch den Lamellenmotor aus 2a;
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3a eine
perspektivische Ansicht einer ersten Ausführungsform eines
Durchfluss-Steuerventils;
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3b eine
Frontansicht des Durchfluss-Steuerventils aus 3a;
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3c einen
Längsschnitt des Durchfluss-Steuerventils aus 3a, 3b;
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4a eine
perspektivische Ansicht einer weiteren Ausführungsform
einer Regelventil-Einheit;
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4b eine
Frontansicht der Regelventil-Einheit aus 4a;
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4c einen
Längsschnitt der Regelventil-Einheit aus 4a, 4b entlang
der Linie A-A in 4b;
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4d einen
Längsschnitt entlang der Linie B-B in 4c durch
einen Motor mit der weiteren Ausführungsform der Regelventil-Einheit;
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5 in
Diagrammform eine Darstellung von Luftverbrauch und Senkgeschwindigkeit
im Senken-Betrieb eines Druckluftmotors mit und ohne Regelventil-Einheit
in Abhängigkeit von der angehängten Last.
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1a zeigt
eine Antriebseinheit für ein Hebezeug.
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Das
eigentliche Hebezeug, d. h. die aus Motor, Getriebe und Hebevorrichtung
sowie der dargestellten Antriebseinheit bestehende Gesamtbaugruppe
ist in den Zeichnungen nicht vollständig dargestellt. 1 zeigt hiervon lediglich den Motor 10 mit zugehöriger
Bremse 12, wie er in der Längsschnitt-Darstellung
von 2a im Detail gezeigt ist. Eine Welle 11 des
Motors treibt über ein Getriebe die eigentliche Hebevorrichtung,
z. B. eine Kettennuss mit daran angehängter Kette und Lasthaken
an.
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Bei
dem Motor 10 des dargestellten Druckluft-Hebezeugs handelt
es sich um einen Lamellenmotor mit integrierter Bremse. Wie aus 2a, 2b ersichtlich,
ist in einem durch eine Motorbuchse 14 gebildeten Motorraum
exzentrisch ein Rotor 16 mit radial verschieblichen Lamellen 18 angeordnet.
Der Motor 10 weist einen Druckluftanschluss der Hebenseite
A und einen weiteren Druckluftanschluss der Senkenseite B auf. Gegenüber
den Druckluftanschlüssen A, B ist an der Buchse 14 ein Anschluss
für den Auspuff 20 angeordnet. (Der Anschluss 20 ist
bei dem gezeigten asymmetrischen Motor nicht symmetrisch mittig
gegenüber den Anschlüssen A, B, sondern verschoben
hin zum Anschluss der Senkenseite B angeordnet.)
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Beim
Betrieb des Motors 10 in Heben-Richtung (links drehend
in 2b) wird Druckluft zum Anschluss der Hebenseite
A zugeführt, so dass durch die Lamellen 18 und
die Motorbuchse 14 berandete Zwischenräume beaufschlagt
werden. Bei der Drehung des Rotors 16 vergrößern
sich die Zwischenräume, so dass die Druckluft expandiert.
Sie wird schließlich zum Großteil über
eine Auspuffleitung 20 zu einem Ablass 15 abgegeben.
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Beim
Betrieb in Senken-Richtung (rechts drehend in 2b)
wird Druckluft durch den Anschluss B der Senkenseite zugeführt.
Durch die unsymmetrische Anordnung des Auspuffs 20 ist
das Leistungsvermögen des Motors 10 in Senken-Richtung
geringer als in Heben-Richtung.
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Wie
in 2a gezeigt ist ein axial verschiebliches Bremselement 22 axial
direkt neben dem Rotor 16 angeordnet. Mit einem auf der
Oberfläche angebrachten Reibbelag bildet es eine Reibpaarung
mit der Stirnfläche 24 des Rotors 16.
Federelemente (in 1 nicht dargestellt)
wirken auf das Bremselement 22 und beaufschlagen es mit
einer Kraft in axialer Richtung, die die Elemente der Reibpaarung
aufeinander drückt. Das Bremselement ist so gehalten, dass
es sich axial bewegen, aber gegenüber dem Gehäuse
nicht verdrehen kann. Eine weitere Reibpaarung ist gebildet zwischen
dem Rotor 16 und dem mit einem Bremsbelag versehenen Deckel 26,
so dass der Rotor 16 beidseitig gebremst ist.
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Das
Bremselement 22 ist mit einer Stufe versehen, so dass zwischen
den axialen Flächen des abgestuften Teils des Bremselements 22 und
einer Stufe 28 des Gehäuses ein Druckraum 30 gebildet ist.
Der Druckraum 30 hat in diesem Ausführungsbeispiel
die Form eines umlaufenden Ringraumes.
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Im
Betrieb des Motors 10 erfolgt durch Beaufschlagung eines
der beiden Anschlüsse A, B mit Druckluft automatisch ein
Lösen der Bremse, während bei nachlassender Druckluftversorgung
der Rotor 16 zwischen den beidseitigen Reibpaarungen automatisch
stillgesetzt wird:
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Beim
Anfahren des Motors, wenn Druckluft über den Anschluss
A oder B zugeführt wird, gelangt die Druckluft in die Lamellenzwischenräume.
Da der Rotor 16 zwischen den Reibpaarungen stillgesetzt ist,
kommt es zunächst nicht zum Anlaufen des Motors 10 bzw.
Drehung des Rotors 16. Stattdessen wirkt der Druck in den
Lamellenzwischenräumen auf das axial verschiebliche Bremselement 22,
so dass dieses beginnt, sich gegen die Kraft der Federn vom Rotor 16 zu
lösen.
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Gleichzeitig
gelangt die Druckluft durch eine Leitung 32 (s. 1) auch in den Druckraum 30.
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Das
Druckmedium wirkt dann auf die axialen Flächen des Bremselements 22,
nämlich einerseits auf die innere, an der Stirnfläche 24 anliegende
Fläche und andererseits auf die an der Stufe 28 gebildete
zusätzliche Ringfläche. Die auf das Bremselement 22 insgesamt
wirkende Kraft entspricht dem Produkt aus dem Druck des Druckmediums
und der Fläche abzüglich der Kraftwirkung der
Federelemente. So wird insgesamt erreicht, dass allein durch den
Druck des Druckmediums die Bremse 12 gelöst wird.
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Im
Betrieb bleibt das Bremselement 22 beabstandet vom Rotor 20,
solange das Druckmedium zugeführt wird. Beim Abschalten
des Druckmediums fällt durch die Kraft der Federelemente
automatisch die Bremse wieder ein.
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1a zeigt
für ein erstes Ausführungsbeispiel einer Antriebseinheit
in einem pneumatischen Schaltplan die Beschaltung des Motors 10 mit
der Bremse 12. Ein Hauptluftanschluss 40 liefert
die zum Betrieb benötigte Druckluft an einen Anschluss
P eines Steuerventils 42. Das Steuerventil 42 ist
als Umschaltventil ausgebildet, bei dem ein verschieblicher Steuerkolben
je nach Schaltstellung verschiedene Verbindungen zwischen dem Hauptluftanschluss 40 und
einem Anschluss R für einen schallgedämpften Auslass 15 einerseits
und Anschlüssen A (Hebenseite) und B (Senkenseite) des
Motors 10 andererseits herstellt. Im gezeigten Beispiel
einer Indirekt-Steuerung erfolgt die Verschiebung des Steuerkolbens pneumatisch über
Druckluft-Anschlüsse Y, Z. So wird der Steuerkolben zwischen
den Schaltstellungen bewegt.
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Als
Alternative zeigt 1b ein zweites Ausführungsbeispiel
einer Antriebseinheit, bei der das Steuerventil 42 mit
einer Direktsteuerung ausgeführt ist, bei der der Steuerkolben
des Steuerventils 42 direkt mechanisch zwischen den Schaltstellungen
verschoben wird.
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In
einer mittleren Schaltstellung (gezeigt in 1a, 1b)
sind beide Anschlüsse A, B entlüftet (d. h. mit
dem Auslass 15 verbunden, dann ist der Motor stillgesetzt).
In einer weiteren Schaltstellung (Verschiebung des Kolbens nach
rechts in 1a, 1b) wird
der Hauptluftanschluss 40 mit der Hebenseite A verbunden,
so dass der Motor im Heben-Betrieb läuft. In einer dritten
Schaltstellung (Verschiebung nach links in 1a, 1b)
ist der Hauptluftanschluss 40 mit der Senkenseite B verbunden,
so dass der Motor im Senken-Betrieb läuft.
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Die
Antriebseinheit umfasst weiter eine Drosselrückschlagventilanordnung 46,
bei der ein Drosselrückschlagventil in der Zuleitung A
zur Hebenseite vorgesehen ist. Das Drosselrückschlagventil
ist im Heben-Betrieb ohne Funktion, während es im Senken-Betrieb
(wenn durch den Hebenseite-Anschluss A vom Motor 10 komprimierte
Stauluft strömt) als Dros sel wirkt, mit der die Senkgeschwindigkeit
verringert wird.
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Am
Anschluss B der Senkenseite ist eine Regelventil-Einheit 50 vorgesehen
mit einem Durchfluss-Steuerventil 48 und einem Durchschaltventil 49. Das
Durchfluss-Steuerventil 48 kann den Durchfluss von Druckmedium
durch die Zuleitung zum Anschluss der Senkenseite B regeln, indem
im Inneren der freie Querschnitt verändert wird. Im Ruhezustand des
Durchfluss-Steuerventils 48 ist der Durchgang frei, so
dass vom Steuerventil 42 Druckluft zum Anschluss B der
Senkenseite ungehindert fließen kann.
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Das
Durchschaltventil 49 ist zur Erkennung des Senken-Betriebs
vorgesehen. Es ist als 3/2 Wege-Ventil ausgeführt, das über
eine Steuerleitung 47 mit dem Steuerventil 42, über
eine Leitung 44 mit dem Anschluss der Hebenseite A und über
eine Leitung 43 mit dem Durchfluss-Steuerventil 48 verbunden
ist. In der Ruhestellung (1a, 1b),
wenn in der Steuerleitung 47 kein Druck herrscht, trennt das
Durchschaltventil 49 die Leitung 44 mit dem Druck
der Hebenseite A von der Leitung 43 zum Durchfluss-Steuerventil 48.
Bei ausreichend hohem Druck in der Steuerleitung 47 schaltet
das Durchschaltventil 49 gegen eine Feder 45 durch
und verbindet die Leitung 44 (und damit die Zuleitung zum Anschluss
der Hebenseite A) mit der Leitung 43 zum Durchfluss-Steuerventil 48,
so dass der Druck der Hebenseite A dort als Vergleichsdruck ansteht.
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Die
Regelventil-Einheit 50 dient dazu, im Betrieb des Motors 10 einen
Senken-Lastzustand zu erkennen. Unter einem Senken-Lastzustand wird
ein Betriebszustand des Motors 10 verstanden, in dem der
Motor 10 im Senken-Betrieb läuft und dabei eine am
Hebezeug angehängte Last absenkt. Das Gewicht der abgesenkten
Last liegt hierbei oberhalb einer Lastschwelle.
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Die
Erkennung des Senken-Lastzustandes durch die Regelventil-Einheit 50 erfolgt
im gezeigten Beispiel durch den Vergleich von zwei Drücken,
die an unterschiedlichen Stellen dem System entnommen werden, wobei
einer der beiden Drücke nur im Senken-Betrieb mittels des
Durchschaltventils 49 zum Vergleich der beiden Drücke
zum Durchfluss-Steuerventil 48 weitergeleitet wird. Alternativ könnte
das Durchfluss-Steuerventil 48 auch alleine durch den Druck
der Hebenseite gesteuert werden, der gegen eine Feder arbeitet (nicht
dargestellt).
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In
der in 1a gezeigten Ausführung
wird als erster Druck der Druck auf der Senkenseite des Motors (direkt
entnommen aus der Zuleitung B) betrachtet. Als zweiter Druck wird
der Druck des Druckmediums auf der Hebenseite des Motors (entnommen
aus der Zuleitung A) betrachtet. Dieser Druck wird nur im Senkenbetrieb,
wenn in der Steuerleitung 47 Druck ansteht, über
die Leitung 44 und das Durchschaltventil 49 dem
Durchfluss-Steuerventil 48 zugeführt.
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Auch
in der in 1b gezeigten alternativen Ausführung
mit Direktsteuerung wird der Steuerleitung 47 das Druckmedium
nur im Senkenbetrieb zugeführt, so dass dann das Durchschaltventil 49 durchschaltet
und die Leitung 44 von der Zuleitung zum Anschluss der
Hebenseite A mit der Leitung 43 zum Durchfluss-Steuerventil 48 verbindet.
Der zweite, dem Durchfluss-Steuerventil 48 zugeführte
Druck ist somit auch bei dieser Ausführung der Druck des Druckmediums
auf der Hebenseite des Motors.
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Die
beiden Drücke werden im Durchfluss-Steuerventil 48 verglichen.
Ist der zweite Druck um den Betrag einer Lastschwelle größer
als der erste Druck, wird der Querschnitt der Zuleitung B verringert.
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Hieraus
ergibt sich die folgende Funktion der Ventilanordnung im Betrieb
des Motors 10:
Im Heben-Betrieb wird der Hebenseite
A Druckluft zugeführt. Das Drosselrückschlagventil 46 besitzt
in dieser Durchflussrichtung keine Drosselwirkung. Die Bremse 12 wird
hierbei gelöst wie oben beschrieben überwiegend
durch den Druck in den Lamellenzwischenräumen auf der Hebenseite
sowie zusätzlich durch einen geringen, sich auf der Senkenseite
B einstellenden Rückstaudruck (Leitung 32 zum
Ringraum 30 der Bremse). Das Durchfluss-Steuerventil 48 befindet
sich dann in der Ruhestellung, d. h. der Durchfluss durch den Anschluss
der Senkenseite B ist ungehindert.
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Im
Senken-Betrieb wird dem Anschluss der Senkenseite B Druckluft zugeführt.
Das Durchfluss-Steuerventil 48 gibt zunächst den
Durchfluss frei, so dass Druckluft zum Anschluss B der Senkenseite
des Motors 10 fließt. Durch die Druckwirkung auf
das Bremselement 22 über die Fläche 24 und
unterstützt durch den Druckraum 30 (versorgt über
die Leitung 32) wird die Bremse gelöst und der
Motor läuft in Senken-Richtung an.
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Die
zur Hebenseite A hin (in Umfangsrichtung zwischen Auspuff 20 und
dem Druchluftanschluss A der Hebenseite) komprimierte Luft wird über
das Drosselrückschlagventil 46 geleitet, wobei in
diesem Fall die Drossel derart wirkt, dass ein Rückstaudruck
aufgebaut und aufrechterhalten wird.
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Dieser
durch das Drosselrückschlagventil 46 erzeugte
Rückstaudruck steht auch über die Leitung 44 an
einem P-Anschluss des Durchschaltventils 49 an. Im Senken-Betrieb
schaltet das 3/2 Wegeventil 49 entgegen seiner Druckfeder 45 durch.
Es leitet somit in dieser durchgeschalteten Ventilstellung den Rückstaudruck über
die Leitung 43 als Steuerdruck zum Durchfluss-Steuerventil 48.
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Abhängig
von der abgesenkten Last stellen sich nun verschiedene Druckverhältnisse
ein. Wird keine oder nur sehr geringe Last abgesenkt, so stellt sich
an der Regelventil-Einheit 50 kein wesentlicher Druckunterschied
zwischen dem ersten Druck (Senken-Leitung B) und dem zweiten Druck
(Heben-Leitung A) ein, weil der Motor 10 dann keine starke
Verdichtungswirkung in Umfangsrichtung zwischen Auspuff 20 und
dem Druckluftanschluss A der Hebenseite erzeugt.
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Wird
hingegen eine hohe Last abgesenkt, bewirkt die entsprechende Beaufschlagung
des Motors mit dieser Last eine Verdichtungswirkung, bei der Druckluft
in Umfangsrichtung zwischen Auspuff 20 und dem Druckluftanschluss
A der Hebenseite stärker verdichtet wird. Diese Verdichtungswirkung
steigt mit zunehmender Last. Hierbei ergibt sich eine erhebliche
Druckdifferenz der beobachteten Drücke (Hebenseite A und
Senkenseite B) an der Regelventil-Einheit 50, wobei der
zweite Druck deutlich größer ist als der erste
Druck.
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In
diesem Fall wird nun der Senken-Lastzustand erkannt, in dem die
Regelventil-Einheit 50 den Durchfluss zum Anschluss B der
Senkenseite des Motors 10 verringert, indem der Rückstaudruck über das
durchgeschaltete 3/2-Wegeventil 49 und im weiteren Verlauf über
die Steuerleitung 43 zum Durchfluss-Steuerventil 48 geleitet
wird, welches den Querschnitt einer Durchgangsöffnung verkleinert
und somit einen größeren Strömungswiderstand
in der Zuleitung des Anschlusses B der Senkenseite darstellt.
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In
der Folge fließt weniger Druckluft zum Anschluss der Senkenseite
B. Der Betrieb des Motors in Senken-Richtung wird hierbei aber dennoch
aufrechterhalten, allerdings bei deutlich geringerem Verbrauch an
zugeführter Druckluft.
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Die
Wirkung der Regelventil-Einheit 50 lässt sich
anhand von 5 deutlich zeigen. Hier ist
zunächst mit gestrichelter Linie die Senkgeschwindigkeit
(linke Seite) und der Luftverbrauch (rechte Seite) für
den Fall einer herkömmlichen Ventilanordnung ohne das Regelventil 50 gezeigt.
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Wie
den gestrichelten Linien zu entnehmen ist steigt die Senkgeschwindigkeit
mit höherer Last (angegeben in Prozent der Nennlast) an.
Der Luftverbrauch ist jedoch nahezu konstant.
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Mit
den durchgezogenen Linien sind die entsprechenden Kurven bei Verwendung
des Ventils 50 dargestellt. Bei der gewählten
Einstellung der Lastschwelle wird die Durchflussbegrenzung der Ventileinheit 48 etwa
ab 30% der Nennlast wirksam.
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Auf
der linken Seite von 5 zeigt sich ab ca. 30% Nennlast
eine Verringerung der Senkgeschwindigkeit gegenüber dem
Vergleichsgerät (gestrichelte Linie). Im Bereich von ca.
30–ca. 60% der Nennlast steigt die Senkgeschwindigkeit
mit steigender Last nicht an, sondern zeigt sogar eine fallende Tendenz.
Entsprechend verhält sich auch der Luftverbrauch, der ab
einer Last von ca. 30% der Nennlast deutlich absinkt und ab ca.
60% der Nennlast weitgehend konstant, jedoch auf einem erheblich niedrigeren
Niveau als beim Vergleichsgerät bleibt (im gezeigten Beispiel
ca. 12% hiervon). Wie aus den Kurven zu entnehmen ist, ergibt sich
somit im Senkenlastbetrieb eine erhebliche Verringerung des Luftverbrauches
(die nur zu einem geringen Teil durch die aufgrund der geringeren
Senkgeschwindigkeit längere Laufzeit kompensiert wird).
Im Gesamtbetrieb, d. h. wechselnder Heben- und Senken-Betrieb mit
verschiedenen Lasten wird die Gesamteinsparung auf ca. 30% relativiert.
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Nachfolgend
wird im Hinblick auf 3a–3c eine
erste Ausführungsform eines Durchfluss-Steuerventils 148 einer
Regelventil-Einheit 150 beschrieben. Die Regelventil-Einheit 150 ist, wie
aus 2b ersichtlich, direkt am Motorgehäuse unterhalb
der Motorbuchse 14 in der Zuleitung der Senkenseite B angeordnet.
Sie umfasst ein in 2b nur schematisch dargestelltes
Durchschaltventil 49 sowie das in 3a–3c gezeigte
Durchfluss-Steuerventil 148, das als zylindrische Baugruppe
mit einer mittleren Austrittsöffnung 152 ausgebildet
ist.
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Wie
aus dem Längsschnitt 3c hervorgeht
umfasst das Durchfluss-Steuerventil 148 einen in einer äußeren
Hülse 156 axial verschieblich angeordneten Kolben 154 mit
einer zentralen Bohrung 158. Die äußere
Hülse 156 ist fest mit einem feststehenden Verschlussstopfen 160 verbunden,
wobei der Stopfen 160 so angeordnet ist, dass an ihm vorbei strömende
Druckluft durch Bohrungen 151 zur Austrittsöffnung 152 strömen
kann. Je nach Stellung des Kolbens 154 in Abhängigkeit
vom Rückstaudruck bilden dessen Bohrung 158 und
der Stopfen 160 eine Durchgangsöffnung 162 von
variablem Querschnitt. Die Durchgangsöffnung 162 bildet
die Verbindung zwischen einem Ventileingang 164 und der
Austrittsöffnung 152.
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Innerhalb
der äußeren Hülse 156 sind beidseits
des Kolbens 154 Druckräume gebildet, in denen ein
anstehender Druck in Richtung auf eine axiale Verschiebung des Kolbens 154 wirkt.
Ein in 3c links des Kolbens 154 dargestellter
erster Druckraum 166 wird mit dem ersten Druck (aus dem
Anschluss der Senkenseite B) über eine Bohrung 153 beaufschlagt,
während ein in 3c rechts
dargestellter zweiter Druckraum 168 mit dem zweiten Druck (Rückstaudruck
der Hebenseite A) über die Leitung 44, das Durchschaltventil 48 und
die Steuerleitung 43 beaufschlagt ist. Der verschiebliche
Kolben 154 wirkt somit als Druckwaage, in der die beiden
Drücken verglichen werden und sich eine Axialposition entsprechend
dem Vergleich der Drücke einstellt. Hierbei ist der Kolben 154 durch
eine Feder 170 zusätzlich beaufschlagt, so dass
er sich in der Ruhestellung am rechtsseitigen Anschlag befindet
(Durchgangsöffnung 162 voll geöffnet).
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Das
so aufgebaute Durchfluss-Steuerventil 148 realisiert die
oben erläuterte Funktion innerhalb der Regelventil-Einheit 50 gemäß 1a, 1b. Übersteigt
der Druck im zweiten Druckraum 168 den Druck im ersten
Druckraum 166 um einen Betrag, der durch die Kraft der
Feder 170 vorgegeben ist, so beginnt der Kolben 154 sich
nach links zu verschieben, so dass sich der Querschnitt der Öffnung 162 verringert.
So stellt sich im Senkenlastzustand, wenn der zweite Druck erheblich
höher ist als der erste Druck, eine Axialposition des Kol bens 154 derart
ein, dass sich die Zufuhr von Druckluft zur Senkenseite B wie gewünscht
verringert.
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Nachfolgend
wird eine weitere Ausführungsform 250 einer Regelventil-Einheit
im Hinblick auf 4a–4d erläutert.
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Auch
die Regelventil-Einheit 250 ist wie in 4d dargestellt
direkt am Motorgehäuse angebracht. Sie umfasst ein Durchschaltventil 249 und
ein Durchfluss-Steuerventil 248.
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Das
Durchschaltventil 249 weist einen in einer Bohrung axial
verschieblich angeordneten Schaltkolben 247 auf. Abhängig
von einem Steuerdruck, der über die Leitung 47 vom
Steuerventil 42 zugeführt wird (siehe 1a, 1b)
verschiebt sich der Kolben 247. In seiner Grundstellung
trennt der Schaltkolben 247 die Leitung 44 vom
Anschluss der Hebenseite A von der Leitung 43 zum Durchfluss-Steuerventil 248.
Wird über die Leitung 47 ein Steuerdruck zugeführt,
so verschiebt sich der Kolben 247 so, dass die Leitungen 44 und 43 verbunden
sind und dem Durchfluss-Steuerventil 248 der Druck der Hebenseite
A zugeführt wird.
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Das
Durchfluss-Steuerventil 248 ist als Druckwaage-Ventil mit
einem in einer Bohrung axial verschieblichen Kolben 254 ausgebildet.
Auf dem Kolben 254 wirken einerseits die Kraft einer Feder 270 und
der Druck vom Anschluss der Senkenseite B und von der anderen Seite
(sofern das Durchschaltventil 249 durchschaltet) der über
die Leitung 43 zugeführte Druck vom Anschluss
der Hebenseite A. Entsprechend den jeweiligen Kraftverhältnissen
stellt sich eine Axialposition des Kolbens 254 ein, bei
der dieser je nach Position die quer verlaufende Bohrung zum Anschluss
der Senkenseite B des Motors 10 (siehe 4d)
mehr oder weniger verschließt.
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Somit
realisiert die Regelventileinheit 250 die oben erläuterte
Funktion gemäß 1a, 1b.
Im Heben-Betrieb befindet sich der Kolben 254 in einer Ruheposition,
in der der Zugang zur Senkenseite B vollständig geöffnet
ist. Im Heben-Betrieb schaltet das Durchschlagventil 249 den
Druck vom Anschluss der Hebenseite A zum Durchfluss-Steuerventil 248 durch.
Beim Absenken einer nur geringen Last reicht der dortige Rückstaudruck
allerdings nicht aus, um am Durchfluss-Steuerventil 248 den
Kolben 254 gegen die Kraft der Feder 270 zu verschieben.
Erst im Senken-Lastzustand, d. h. wenn die abgesenkte Last oberhalb
einer durch die Feder 270 vorgegebenen Lastschwelle liegt,
ergibt sich am Anschluss der Nebenseite A ein ausreichend hoher
Rückstaudruck vor dem Drosselrückschlagventil 46,
so dass sich der Kolben 254 gegen die Feder 270 verschiebt
und so dem freien Querschnitt im Zugang zum Anschluss der Senkenseite
B wie gewünscht verringert.
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Zu
den gezeigten Ausführungen sind eine Anzahl von Alternativen
denkbar:
- – Statt der am Motor 10 vorgesehenen
integrierten Bremse 12 kann eine separate Bremseinheit vorgesehen
sein. Die erfindungsgemäße Antriebseinheit lässt
sich hierbei in gleicher Weise realisieren.
- – Während bei den gezeigten Ausführungen
von Durchfluss-Steuerventilen 148, 248 der Anschlag der
Feder 170, 270 jeweils fest war, kann es vorteilhaft
sein, diesen Anschlag verstellbar auszuführen, bspw. indem
die Feder 170, 270 auf einer Schraube anliegt,
so dass die Anschlagposition durch Drehen der Schraube veränderlich
ist. So lässt sich die Lastschwelle einstellen, ab der
die Regelventil-Einheit wirksam wird. Wie aus 5 ersichtlich,
verhält sich die dortige Vorrichtung bis ca. 30% der Nennlast
(Lastschwelle) gegenüber einer nicht mit der Regelventil-Einheit
versehenen Vorrichtung identisch. Diese Lastschwelle ist durch die
Federkraft, und damit insbesondere durch Verschiebung des Anschlags
der Feder 170, 270 einstellbar.
- – Wie weiter aus der Kennlinie 5 (linke
Seite) ersichtlich, zeigt sich bei der dort untersuchten Vorrichtung
ein Regelverhalten hauptsächlich im Bereich von ca. 30%
bis ca. 65% der Nennlast. Der Verlauf der Kennlinie in diesem Bereich
kann insbesondere durch Wahl der Federkennlinie beeinflusst werden.
Während die dargestellte Kennlinie sich bei linearer Federcharakteristik
einstellte, könnte mit nicht-linearer Federcharakteristik ein
anderes Regelverhalten realisiert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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