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Die
Erfindung betrifft ein Nachrichtenübertragungssystem mit
einem Wellenlängenkonverter, der zwei optische Fasern miteinander
verbindet. Ferner betrifft die Erfindung einen Wellenlängenkonverter mit
einem Wellenleiterkombinierer, einer damit verbundenen Pumplichtquelle
und einem optisch nichtlinearem Medium.
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Die
Bedeutung von optischen Nachrichtenübertragungssystemen
wächst zusehends, denn gegenüber den herkömmlichen – meist
aus Stromleitern aufgebauten Systemen – sind optische Nachrichtensysteme
universell und äußerst flexibel einsetzbar, kosteneffizient,
umweltschonend und gesundheitsneutral.
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Als
Medium für die Datenübertragung in optischen Netzwerken
werden in der Regel Glasfasern verwendet, die sich insbesondere
zur Übertragung von Daten über weite Strecken
eignen, da Glasfasern vor allem bei Wellenlängen von 1300
nm bis 1700 nm nur eine geringe Dämpfung von ca. 0,25 dB/km
aufweisen (vgl. 1). Demgegenüber hat
sich für die Kurzstreckenübertragung, wie beispielsweise
im Automobilbereich, die Verwendung von polymeroptischen Fasern
(POF) aufgrund ihres einfachen Handlings und ihrer verhältnismäßig
kostengünstigen Herstellung durchgesetzt. Leider weisen
derzeit bekannte POF eine hohe wellenlängenabhängige
Dämpfung auf, die im geringsten Fall, nämlich
zwischen 400 nm und 700 nm ca. 120 dB/km beträgt (vgl. 1).
Dadurch sind die bekannten POF für die Fernübertragung
von optischen Signalen ungeeignet.
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Um
in einem optischen Nachrichtenübertragungssystem Daten
auf verschiedenen Kanälen übertragen zu können,
sind Wellenlängenkonverter entwickelt worden, die ein Lichtsignal
von einer Wellenlänge λ1 auf
eine andere Wellenlänge λ2 abbilden. Diese
Wellenlängenänderungen sind sehr gering und betragen
oft nur wenige Nanometer.
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Beispielsweise
wird in der
DE 4411381
A1 ein optischer Wellenlängenkonverter zur Umwandlung
einer optischen Eingangswellenlänge in zwei voneinander
verschiedene optische Ausgangswellenlängen vorgeschlagen.
Dazu weist der Wellenlängenkonverter ein Eingangtor zum
Einkoppeln der Eingangswellenlänge und einer von der Eingangswellenlänge
abweichenden Pumpwellenlänge auf. Ferner ist ein Ausgangstor
zum Auskoppeln der Ausgangswellenlänge aufweisenden optischen
Verstärker aus einem ein durch eine von der Einganswellenlänge
und der Pumpwellenlänge abweichenden Verstärkerpumpwellenlänge
anregbares laseraktives Material mit nichtlinearer Suszeptibilität
dritter Ordnung (χ
(3)) aufweisenden
optischen Wellenleiter vorgesehen, in welchem die beiden Ausgangswellenlängen
durch Vierwellenmischung in Abhängigkeit von der Eingangswellenlänge
und der Pumpwellenlänge entstehen. Der optische Wellenleiter
soll aus einem planaren Streifenwellenleiter bestehen. Der beschriebene
Wellenleiterkonverter nutzt Effekte in einem optisch nichtlinearen
Medium, das eine nichtlineare Suszeptibilität dritter Ordnung
(χ
(3)) aufweist, worin also kubisch
nichtlineare Effekte auftreten. Die Wellenlängenkonversionen
der Ausgangswellenlängen mit den Frequenzen f
a1 und
f
a2 ergeben sich dann im Frequenzraum durch
f
a1 = 2f
s – f
p und f
a2 = 2f
p – f
2, wobei
f
s der Frequenz des Einganssignals und f
p der Frequenz des Pumplichtes entspricht.
Mittels des beanspruchen Wellenlängenkonverters soll eine
Wellenlängenkonversion von 4 nm oder 10 nm durchführbar
sein.
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Es
ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein optisches Nachrichtenübertragungssystem
zu schaffen, welches sowohl für die Langstreckenübertragung
als auch die Kurzstreckenübertragung von optischen Signalen
geeignet ist. Ferner ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung bekannte
Wellenlängenkonverter derart weiterzuentwickeln, dass eine wesentlich
größere Wellenlängenkonversion ermöglicht
wird.
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Diese
Aufgaben werden durch das Nachrichtensystem nach Anspruch 1 und
den Wellenlängenkonverter nach Anspruch 8 gelöst.
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Das
Nachrichtenübertragungssystem weist einen Wellenlängenkonverter
auf, der zwei optische Fasern miteinander verbindet. Erfindungsgemäß wird
vorgeschlagen, dass die optischen Fasern unterschiedliche Übertragungseigenschaften
aufweisen, die jeweils unterschiedliche Bereiche der geringsten
wellenlängenabhängigen Dämpfung aufweisen.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist auch denkbar, dass zwei
Fasern aus unterschiedlichen Materialien verwendet werden. Insbesondere
ist vorgesehen, dass für die Fernübertragung von
optischen Signalen eine Glasfaser verwendet wird, die vorzugsweise
einen Bereich der geringsten wellenlängenabhängigen
Dämpfung zwischen 1300 nm und 1700 nm aufweist. Für
die Übertragung der optischen Signale im Kurzstreckenbereich,
wie beispielsweise in Häusern oder Firmen (der sog. Inhouse-Bereich),
ist indes vorgesehen eine POF einzusetzen, die einen Bereich der
geringsten wellenlängenabhängigen Dämpfung
zwischen 400 nm und 700 nm aufweist. Die POF kann beispielsweise
aus PMMA bestehen.
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Der
Wellenlängenkonverter, wie er bevorzugt in dem oben beschriebenen
Nachrichtensystem verwendet wird, weist einen Wellenleiterkombinierer, eine
damit verbundene Pumplichtquelle und ein optisch nichtlineares Medium
auf. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der
Wellenleiterkombinierer einen Input für einen ersten Wellenleiter
(Inputwellenleiter) aufweist und das optisch nichtlineare Medium
einen Output für einen Zweiten Wellenleiter (Outputwellenleiter)
aufweist. Vorzugsweise besteht der Inputwellenleiter aus Glasfaser
und/oder der Outputwellenleiter aus POF, vorzugsweise aus PMMA.
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Mittels
des Wellenlängenkonverters werden die optischen Eingangssignale,
die über die Glasfaser in den Wellenlängenkonverter
geleitet werden, von der entsprechenden Trägerwellenlänge
von ca. 1550 nm auf eine Wellenlänge von ca. 600 nm abgebildet.
Die optischen Signale können dann optimal in der POF weitergeleitet
werden. Durch diese Maßnahmen werden die Vorteile der Signalfernübertragung
mittels Glasfaser mit den Vorteilen kombiniert, die eine POF bei
der Kurzstreckenübertragung bietet. Demzufolge ist es nunmehr
möglich ein komplettes optisches Nachrichtenübertragungssystem
bereitzustellen ohne dabei zumindest teilweise auf die herkömmliche
auf Stromleitern basierende Übertragung zurückgreifen
zu müssen. Insbesondere die Übertragungsgeschwindigkeit
der Daten kann damit erheblich erhöht werden.
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Nach
einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass
der die beiden optischen Fasern verbindende Wellenlängenkonverter
einen Wellenleiterkombinierer aufweist, in dem die Nachrichtensignale
der Glasfaser mit einem Pumplicht überlagert werden, wobei
das Pumplicht vorzugsweise von einem Pumplaser mit einer Wellenlänge
von (980 ± 100) nm erzeugt wird. Ferner weist der in dem
Nachrichtenübertragungssystem angeordnete Wellenlängenkonverter
ein optisch nichtlineares Medium auf, in welches das zu konvertierende
Nachrichtensignal mit dem überlagerten Pumplicht geleitet
wird, wobei das optisch nichtlineare Medium vorzugsweise Lithiumniobat
(LiNbO3) ist. In diesem nichtlinearen Medium treten
quadratisch nichtlineare Effekte auf, so dass sich die Frequenz
der Ausgangswelle fa durch fa =
fe + fp ergibt (Summenfrequenzbildung).
Bei einer Wellenlänge des Eingangssignals von 1550 nm und
einer Wellenlänge des Pumplasers von 980 nm erhält
man durch Summenfrequenzbildung eine Wellenlänge von 600,4
nm. Eingans- und Ausgangssignal weisen demnach eine Wellenlänge
auf, die jeweils optimal an die Bedingungen der Ausbreitungsmedien
(Glasfaser und POF) angepasst ist. Ein besonderer Vorteil der gewählten
Wellenlängen besteht zudem auch darin, dass Pumplaser mit
einer Wellenlänge von 980 nm weit verbreitet sind und demnach äußerst
kostengünstig sind.
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Um
mit dem vorgeschlagenen Nachrichtenübertragungssystem auch
Nachrichten aus dem Inhouse-Bereich in die Fernübertragungsnetze
einspeisen zu können, muss der Wellenlängenkonverter lediglich
anders herum angeordnet werden, so dass die POF in den Wellenleiterkombinierer
mündet und dort mit der Pumplichtquelle verbunden wird.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Wellenlängenkonverter
können natürlich nicht nur spezielle Wellenlängen
konvertiert werden, sondern vielmehr komplette Wellenlängenbereiche.
So wird der bei optischen Übertragungssystemen bevorzugten
Wellenlängenbereich von 1310 nm bis 1550 nm unter Verwendung
einer Pumpwellenlänge von 980 nm auf den Wellenlängenbereich
etwa 560 nm bis 600 nm abgebildet, was sehr gut mit den bevorzugten
Wellenlängen der unterschiedlichen Materialien zusammenpasst.
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Eine
konkrete Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden
anhand der Figuren beschrieben. Dabei zeigt:
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1 die
Wellenlängenabhängigkeit der Dämpfung
bei einer Glasfaser (links) und bei einer POF (rechts) und
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2 einen
Wellenlängenkonverter als Schnittstelle zwischen zwei verschiedenen
optischen Fasern.
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Der
Wellenlängenkonverter 1 besteht aus einem optisch
nichtlinearen Medium 3 und einem Wellenleiterkombinierer 2,
der mit einer Pumplichtquelle 4 über eine optische
Faser 5 verbunden ist. In den Wellenleiterkombinierer 2 wird
das optische Nachrichtensignal über die optische Faser 6 eingekoppelt und
mit dem Pumplicht aus der Pumplichtquelle 4 überlagert.
Anschließend erfolgt die Wellenlängenkonversion
innerhalb des nichtlinearen Mediums 3, welches einen Output
für eine optische Faser 7 aufweist, innerhalb
der das konvertierte Signal weitergeleitet wird. Das optisch nichtlineare
Medium 3 kann beispielsweise aus Lithiumniobat (LiNbO3) zusammengesetzt sein. Bei einem Übergang
der Fernübertragung ist die optische Faser 6 eine
Glasfaser, während die optische Faser 7 eine POF
ist. Zum versenden von Nachrichten aus dem Inhouse-Bereich in das
Fernübertragungsnetz ist die optische Faser 6 eine
POF, während die optische Faser 7 eine Glasfaser
ist.
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Die
Glasfaser zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass sie in dem
Wellenlängenbereich von 1300 nm bis 1700 nm eine sehr geringe
Dämpfung aufweist, was vor allem der 1 zu
entnehmen ist. Die Durchschnittliche Dämpfung beträgt
ca. 2,0 dB/km. Demgegenüber ist bei der POF der Bereich der
geringsten wellenlängenabhängigen Dampfung zwischen
400 nm und 700 nm.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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