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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung des Betriebs eines
Hybridfahrzeugs nach den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1.
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Aus
dem Stand der Technik sind, wie in
DE 20 2005 019 996 U1 beschrieben,
ein Fahrzeug und eine Vorrichtung zur Steuerung des Verbrennungsmotorstarts
in einem Fahrzeug bekannt. Eine Steuerungsvorrichtung zur Steuerung
des Starts eines Verbrennungsmotors in einem Fahrzeug umfasst eine elektrische
Maschine sowie eine erste, zwischen dem Verbrennungsmotor und der
elektrischen Maschine angebrachte Kupplung, mittels derer der Verbrennungsmotor
wahlweise mit der elektrischen Maschine verbunden werden kann, und
eine zweite, zwischen der elektrischen Maschine und Fahrzeugantriebsrädern
angeordnete Kupplung, wobei die zweite Kupplung wahlweise eingerückt
werden kann, um die Übertragung von Drehmoment zwischen
der elektrischen Maschine und den Fahrzeugantriebsrädern
zu fördern.
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Die
Steuerungsvorrichtung ist dahingehend ausgebildet, einen Start des
Verbrennungsmotors anzufordern, die elektrische Maschine zu betreiben, die
zweite Kupplung teilweise außer Eingriff zu bringen, wenn
die zweite Kupplung bei der Anforderung des Starts des Verbrennungsmotors
vollständig eingerückt ist, wobei der nur teilweise
Eingriff der zweiten Kupplung einen Schlupf in dieser verursacht,
wodurch die Fahrzeugantriebsräder wenigstens teilweise
von Drehmomentungleichmäßigkeiten des Verbrennungsmotors
isoliert werden sowie die erste Kupplung einzurücken, wodurch
der Verbrennungsmotor mit der elektrischen Maschine verbunden wird und
dem Verbrennungsmotor Kraftstoff zuzuführen, wodurch die
Erzeugung von Drehmoment durch den Verbrennungsmotor gefördert
wird.
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In
EP 0 965 475 A2 wird
eine Kupplungskontrolle in einem Hybridfahrzeug beschrieben. Ein
Hybridfahrzeug wird durch Öffnen oder Schließen
einer Kupplung zwischen einem Verbrennungsmotor und einem Getriebe
entweder von einem Verbrennungsmotor oder einem Elektromotor angetrieben.
Ein Generator ist mit dem Verbrennungsmotor verbunden und das Drehmoment
des Verbrennungsmotors wird vom Generator absorbiert, wenn der Antrieb
vom Elektromotor auf den Verbrennungsmotor umgeschaltet wird. Die
Kupplung wird geschlossen, wenn die Drehzahl des Verbrennungsmotors
und des Elektromotors übereinstimmen. Daraus resultiert
ein gleich bleibendes Drehmoment, welches auf das Getriebe wirkt,
wodurch der Umschaltvorgang des Antriebs vom Elektromotor auf den
Verbrennungsmotor für die Fahrzeuginsassen unbemerkt erfolgt.
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In
US 6,853,892 62 wird ein
System zur Steuerung einer Kupplung beschrieben, welche einen Verbrennungsmotor
mit einem Antriebsstrang eines Hybridfahrzeugs verbindet. Das System
umfasst ein Steuergerät, um einen Drehzahlunterschied zwischen
dem Verbrennungsmotor und einem Elektromotor festzustellen und ein
Motorstartsignal zu bestimmen. Sensoren, welche am Verbrennungsmotor und
am Elektromotor angeordnet sind, liefern Drehzahldaten an das Steuergerät.
Basierend auf diesen Daten erzeugt das Steuergerät ein
Kupplungspositionierungssignal an einen Servo-Aktor, welcher mit
der Kupplung verbunden ist.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren
zur Steuerung des Betriebs eines Hybridfahrzeugs anzugeben.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Bevorzugte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen angegeben.
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In
einem Verfahren zur Steuerung des Betriebs eines Hybridfahrzeugs,
insbesondere eines Wechsels von einem Elektromotorbetrieb in einen Hybridbetrieb,
wird erfindungsgemäß in Abhängigkeit von
Betriebszuständen des Hybridfahrzeugs ein Verbrennungsmotor
gestartet, dessen Drehzahl mit einer Drehzahl eines Getriebeeingangs
des Hybridfahrzeugs synchronisiert und der Verbrennungsmotor an
das Getriebe angekoppelt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
ein komfort- und agilitätsoptimiertes Koppeln bzw. Abkoppeln
des Verbrennungsmotors in unterschiedlichen Betriebssituationen
des Hybridfahrzeugs mittels einer Koordination von Motorstart, Drehzahlregelung,
einer gezielten Anfahrkupplungsansteuerung und einer Drehmomentensteuerung
beteiligter Aggregate. Ein für die Insassen ungewöhnliches
bzw. unkomfortables Verhalten des Hybridfahrzeugs, welches durch
das Koppeln bzw. Abkoppeln des Verbrennungsmotors verursacht wird,
wie zum Beispiel eine ungewöhnliche Geräuschentwicklung des
Verbrennungsmotors oder ein Ruckeln und plötzliches Beschleunigen
oder Verzögern des Fahrzeugs, ist mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens vermeidbar.
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Des
Weiteren kann eine Zuschaltdynamik des Verbrennungsmotors mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens an den jeweiligen
Betriebszustand des Hybridfahrzeugs angepasst werden. So kann der
Verbrennungsmotor beispielsweise bei einer zusätzlichen
Fahrleistungsanforderung, welche der Elektromotor nicht allein erzeugen
kann, sehr schnell und derart in den Antrieb des Hybridfahrzeugs
eingekoppelt werden, dass das Hybridfahrzeug bereits durch das Koppeln
des Verbrennungsmotors zusätzlich beschleunigt wird. Im
Fall des Koppelns des Verbrennungsmotors aufgrund eines Ladezustands
von Batterien des Hybridfahrzeugs, d. h. beispielsweise ausschließlich
um die Batterien zu laden, kann der Verbrennungsmotor mittels des
erfindungsgemäßen Verfahrens ohne eine Komfortminderung
für die Insassen und ohne einen Einfluss auf das Fahrverhalten
des Hybridfahrzeugs gestartet und gekoppelt werden.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ist in zwei Phasen
unterteilt, wobei zweckmäßigerweise in einer ersten
Phase aufgrund einer Anforderung der Verbrennungsmotor gestartet
und eine hydraulische Anfahrkupplung befüllt wird, eine
Drehzahl des Verbrennungsmotors mit einer Drehzahl des Getriebeeingangs
synchronisiert wird und der Verbrennungsmotor nach erfolgter Drehzahlsynchronisation
mittels der Anfahrkupplung, welche beispielsweise als so genannte
nasse Anfahrkupplung ausgeführt ist, mit dem Getriebeeingang
gekoppelt wird. Auf diese Weise wird der Verbrennungsmotor derart
an den Getriebeeingang gekoppelt, dass ein sanfter, komfortabler und
für die Insassen des Hybridfahrzeugs unbemerkter Übergang
vom Elektrobetrieb in den Hybridbetrieb erfolgt.
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Vorzugsweise
wird ein Signal für den Zustand des Verbrennungsmotors
zur Anforderung des Starts des Verbrennungsmotors auf den Wert Eins gesetzt,
wodurch der Verbrennungsmotor gestartet wird.
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Vorzugsweise
wird ein Signal zum Befüllen der Anfahrkupplung auf den
Wert Eins gesetzt, so dass ein Druckaufbau in der Anfahrkupplung
bis zu einem Basiswert erfolgt, wodurch ein Schließen der Anfahrkupplung
vorbereitet wird.
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In
einer besonders günstigen Ausführungsform wird
einem Automatikgetriebe ein Sollgang vorgegeben, der einem bei Start
des Verfahrens eingelegten Gang entspricht, so dass eine ruhige
komfortable Weiterfahrt des Hybridfahrzeugs während des Verfahrens
sichergestellt ist. Ein für die Insassen ungewöhnliches
bzw. unkomfortables Verhalten des Hybridfahrzeugs während
des Verfahrens wird auf diese Weise vermieden.
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In
einer besonders günstigen Ausführungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Verbrennungsmotor
nach dem Start drehzahlgeregelt, indem ein erstes Solldrehmoment
für den Verbrennungsmotor in Abhängigkeit einer
Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl des Verbrennungsmotors und
der Drehzahl am Getriebeeingang bestimmt wird. Mittels dieses ersten
Solldrehmomentes wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors der Drehzahl des
Getriebeeingangs angeglichen. Wird die Drehzahl des Verbrennungsmotors
auf einen Wert gesteuert, der etwas über der Drehzahl des
Getriebeeingangs liegt, kann ein dynamisches Moment durch eine Verbrennungsmotorverzögerung
während des Schließens der Anfahrkupplung zu einer
zusätzlichen Fahrzeugbeschleunigung genutzt werden.
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Ein
Synchronlauf der Drehzahlen von Verbrennungsmotor und Getriebeeingang
wird in vorteilhafter Weise überprüft, indem sowohl
die Drehzahldifferenz als auch eine Differenz von Drehzahlgradienten
des Verbrennungsmotors und des Getriebeeingangs überwacht
werden, wobei ein Signal für den Drehzahlsynchronlauf auf
den Wert Eins gesetzt und gehalten wird, wenn sowohl die Drehzahldifferenz
als auch die Differenz der Drehzahlgradienten über eine definierte
Zeit innerhalb einer definierten Grenze liegen. Auf diese Weise
wird festgestellt, wann der Drehzahlsynchronlauf zwischen dem Verbrennungsmotor
und dem Getriebeeingang vorliegt und die Anfahrkupplung geschlossen
werden kann.
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Bei
Zuschaltung des Verbrennungsmotors aufgrund einer Fahrleistungsanforderung
wird vorzugsweise die Drehzahl des Verbrennungsmotors gesteuert,
indem ein Gradient der Drehzahl des Verbrennungsmotors gebildet
wird, dieser Gradient mit einer parametrisierbaren Zeitspanne multipliziert wird,
auf die Drehzahl des Verbrennungsmotors aufaddiert wird und eine
derart ermittelte erwartete Drehzahl des Verbrennungsmotors mit
der Drehzahl am Getriebeeingang verglichen wird, wobei ein Signal
für den Drehzahlsynchronlauf auf den Wert Eins gesetzt
und gehalten wird, wenn die erwartete Drehzahl des Verbrennungsmotors
für eine bestimmte Zeit größer als die
Drehzahl am Getriebeeingang ist. Auf diese Weise wird eine möglichst
schnelle Zuschaltung des Verbrennungsmotors ermöglicht,
da ermittelt wird, wann die Drehzahlsynchronisation erreicht sein
wird, um dann sofort mit dem Schließen des Anfahrelementes
zu beginnen.
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Der
Anfahrkupplung wird in vorteilhafter Weise ein Soll-Drehmomentgradient
vorgegeben, sobald das Signal für den Drehzahlsynchronlauf
auf den Wert Eins gesetzt ist. Wenn der Drehzahlsynchronlauf zwischen
dem Verbrennungsmotor und dem Getriebeeingang vorliegt, kann die
Anfahrkupplung geschlossen werden. Mittels des vorgegebenen Soll-Drehmomentgradienten
wird der Verbrennungsmotor mittels der Anfahrkupplung sanft an den
Getriebeeingang angekoppelt, wobei ein ansteigendes Drehmoment über
die Anfahrkupplung übertragen wird. Die Ankoppelung des
Verbrennungsmotors, d. h. der Wechsel in den Hybridbetrieb, erfolgt
auf diese Weise für die Insassen des Hybridfahrzeugs unbemerkt
bzw. ohne störende Auswirkungen.
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In
einer zweiten Phase des Verfahrens werden vorzugsweise vorgegebene
Anfangsdrehmomente des Verbrennungsmotors und des Elektromotors
mit einer vorgegebenen maximalen Steigerung an Solldrehmomente des
neuen einzustellenden Hybridbetriebes angepasst. Eine Vorgabe des
Drehmomentes des Elektromotors folgt hierbei nicht mehr einer Fahrervorgabe,
sondern beispielsweise der Vorgabe einer Ladestrategie, wohingegen
der Verbrennungsmotor nun der Fahrervorgabe folgt.
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Das
Solldrehmoment des Verbrennungsmotors wird besonders bevorzugt summarisch
modifiziert, indem das extern vorgegebene Anfangsdrehmoment des
Verbrennungsmotors um den Anteil des momentanen Drehmoments des
Elektromotors erhöht bzw. erniedrigt wird. Auf diese Weise
bleibt ein Gesamtdrehmoment eines Antriebsstrangs des Hybridfahrzeugs
konstant, so dass sich das Hybridfahrzeug normal weiterbewegt, d.
h. nicht beispielsweise plötzlich und für die
Insassen überraschend stark beschleunigt oder verzögert.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird zum Wechsel
vom Hybridbetrieb in den Elektromotorbetrieb in einer ersten Abschaltphase das
aktuell vorgegebene Anfangsdrehmoment des Elektromotors aus dem
Hybridbetrieb auf das einer neuen Betriebsart Elektromotorbetrieb
zugehörige vorgegebene Solldrehmoment erhöht und
das aktuell vorgegebene Anfangsdrehmoment des Verbrennungsmotors
aus dem Hybridbetrieb auf ein der neuen Betriebsart Elektromotorbetrieb
zugehöriges vorgegebenes Solldrehmoment abgesenkt, wobei
ein Anstieg bzw. eine Absenkung auf die Solldrehmomente mittels
eines maximal zulässigen Gradienten begrenzt wird. Dieser
Vorgang wird als so genannte Verrampung der Drehmomente bezeichnet.
Dadurch kann der Verbrennungsmotor kontrolliert aus dem Antriebsstrang
des Hybridfahrzeugs ausgekoppelt und abgeschaltet werden, so dass
das Hybridfahrzeug Treibstoff sparend und umweltschonend ausschließlich
mit dem Elektromotor betrieben werden kann. Mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt der Abschaltvorgang des Verbrennungsmotors ohne
Komforteinbußen für die Insassen und ohne plötzliche
unerwartete Änderungen der Fahrweise des Hybridfahrzeugs.
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Vorzugsweise
wird ein Signal zum Abschluss der Verrampung der Drehmomente auf
den Wert Eins gesetzt, sobald ein Ist-Drehmoment des Elektromotors
dem zugehörigen Solldrehmoment des Elektromotors entspricht
und ein Ist-Drehmoment des Verbrennungsmotors dem zugehörigen
Solldrehmoment des Verbrennungsmotors entspricht, d. h. das Hybridfahrzeug
wird ab diesem Zeitpunkt praktisch ausschließlich von dem
Elektromotor angetrieben, so dass der Verbrennungsmotor durch Trennen
der Anfahrkupplung vom Getriebeeingang entkoppelt werden kann.
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Zweckmäßigerweise
wird die hydraulische Anfahrkupplung geöffnet und entleert,
sobald das Signal zum Abschluss der Verrampung der Drehmomente auf
den Wert Eins gesetzt ist, indem ein Signal zum Entleeren der Anfahrkupplung
und ein Signal für den Zustand der Anfahrkupplung auf den
Wert Null gesetzt werden, d. h. der Verbrennungsmotor wird durch Öffnen
der Anfahrkupplung vom Getriebeeingang getrennt und kann abgeschaltet
werden.
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Vorzugsweise
wird in einer zweiten Abschaltphase der Verbrennungsmotor gestoppt,
indem das Signal für den Zustand des Verbrennungsmotors
auf den Wert Null gesetzt wird. Dadurch wird der Verbrennungsmotor
abgeschaltet. Das Hybridfahrzeug ist damit im Elektromotorbetrieb,
d. h. es wird umweltschonend und Treibstoff sparend ausschließlich
mittels des Elektromotors angetrieben.
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Ausführungsbeispiele
der Erfindung werden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei
zeigen:
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1 eine
Darstellung des Verfahrens zum Wechsel von einem Elektromotorbetrieb
in einen Hybridbetrieb,
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2 eine
Darstellung einer Unterfunktion für eine Drehzahlregelung,
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3 eine
Darstellung einer Unterfunktion zur Sollwertermittlung eines Soll-Drehmomentgradienten,
und
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4 eine
Darstellung des Verfahrens zum Wechsel von einem Hybridbetrieb in
einen Elektromotorbetrieb.
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Einander
entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen
versehen.
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1 zeigt
eine Darstellung des Verfahrens zum Wechsel von einem Elektromotorbetrieb
in einen Hybridbetrieb in einem Hybridfahrzeug. Dieses Verfahren
ist in zwei Phasen P1, P2 unterteilt. In Phase P1 werden beginnend
mit dem Aufruf des Verfahrens ein Motorstart eines Verbrennungsmotors
und ein Befüllen einer hydraulischen Anfahrkupplung, welche als
so genannte nasse Anfahrkupplung ausgeführt ist, angefordert.
Dazu werden ein Signal SVM für
den Zustand des Verbrennungsmotors und ein Signal SNAK für
ein Befüllen der Anfahrkupplung auf den Wert Eins gesetzt.
Ein Automatikgetriebe wird durch Vorgabe eines Sollganges Gsoll in einem Gang Gist gehalten,
in dem es sich bei Aufruf des Verfahrens befand. Das Hybridfahrzeug
wird zunächst noch elektrisch angetrieben gemäß eines
vorgegebenen Anfangsdrehmomentes VEM für den Elektromotor,
welches beispielsweise aus einer Fahrpedalanforderung abgeleitet
wird.
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Nach
dem Start wird der Verbrennungsmotor drehzahlgeregelt. Hierzu bestimmt
eine Unterfunktion U1 für eine Drehzahlregelung, welche
in 2 dargestellt ist, ein erstes Solldrehmoment SVM1
für den Verbrennungsmotor in Abhängigkeit einer
Drehzahldifferenz DD zwischen einer Drehzahl DVM des Verbrennungsmotors
und einer Drehzahl DGE an einem Getriebeeingang, auf welche der
Verbrennungsmotor synchronisiert werden soll.
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Parallel
zu dieser Drehzahlregelung wird der Synchronlauf der Drehzahlen
DVM, DGE von Verbrennungsmotor und Getriebeeingang in der Phase P1
mittels einer Unterfunktion U2 zu einer Drehzahlüberwachung überprüft,
wie ebenfalls in 2 dargestellt. Ein Drehzahlgradient
des Verbrennungsmotors und ein Drehzahlgradient des Getriebeeingangs werden
jeweils mittels einer Division einer Drehzahländerung des
Verbrennungsmotors bzw. einer Drehzahländerung des Getriebeeingangs
zwischen zwei diskreten Zeitpunkten und einer Taktzeit ermittelt.
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Wenn
sowohl die Drehzahldifferenz DD zwischen der Drehzahl DVM des Verbrennungsmotors und
der Drehzahl DGE des Getriebeeingangs als auch eine Differenz der
Drehzahlgradienten von Verbrennungsmotor und Getriebeeingang über
eine definierte Zeit innerhalb einer definierten Grenze liegen, wird
ein Synchronlauf der Drehzahlen DVM, DGE von Verbrennungsmotor und
Getriebeeingang erkannt und ein Signal DSL für den Drehzahlsynchronlauf
wird auf den Wert Eins gesetzt und gehalten. Ist dieser Fall eingetreten,
wird der Anfahrkupplung ein Soll-Drehmomentgradient NAKsoll vorgegeben,
wie in 1 dargestellt. Dadurch wird ein übertragbares Drehmoment
aufgebaut, wodurch der Verbrennungsmotor mit dem Getriebeeingang
mittels der Anfahrkupplung mechanisch gekoppelt wird.
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Der
vorgegebene Soll-Drehmomentgradient NAKsoll wird
von einer Unterfunktion U3 zu einer Sollwertermittlung des Soll-Drehmomentgradient
NAKsoll ermittelt, welche in 3 dargestellt
ist. Basierend auf einem Basiswert B wird der Soll-Drehmomentgradient
NAKsoll in Abhängigkeit der Drehzahldifferenz DD
skaliert. Solange der Soll-Drehmomentgradient NAKsoll positiv
bleibt, ist gesichert, dass die Anfahrkupplung geschlossen wird.
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Sobald
die Anfahrkupplung als geschlossen zurück gemeldet wird,
ist die Phase P1 abgeschlossen und daher wird ein Signal P1OK auf den Wert Eins gesetzt und Phase P2
des Verfahrens, wie in 1 dargestellt, gestartet. Die
Vorgaben für den Elektromotor und den Verbrennungsmotor
werden nicht mehr von außen durch das vorgegebene Anfangsdrehmoment
VEM für den Elektromotor bzw. durch das erste Solldrehmoment
SVM1 für den Verbrennungsmotor vorgegeben, sondern von
einer so genannten Drehmomentenverrampung.
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Um
eine komfortable Überleitung auf neue Drehmomentenvorgaben
SVM2, SEM für den Verbrennungsmotor bzw. den Elektromotor
sicherzustellen, wird ein zulässiger Drehmomentengradient
der Vorgaben begrenzt. Hierzu wird ein maximaler Wert der Zu- oder
Abnahme von einem Schritt auf einen folgenden Schritt limitiert.
Die maximal zulässigen Gradienten sind vorgebbar. Das Solldrehmoment SEM
des Elektromotors wird auf eine neue Vorgabe eingestellt, beispielsweise
auf ein geringes Lademoment. Mittels dieser Gradientenbegrenzung
durchläuft der Sollwert eine so genannte Drehmomentrampe
von einem Startwert in Form des extern vorgegebenen Anfangsdrehmomentes
VEM des Elektromotors zu einem neuen Sollwert mit einer vorgegebenen maximalen
Steigung.
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Entsprechend
dem sich verändernden Solldrehmoment SEM des Elektromotors
wird ein zweites Solldrehmoment SVM2 des Verbrennungsmotors summarisch
modifiziert, d. h. das extern vorgegebene Anfangsdrehmoment VVM
des Verbrennungsmotors wird um den Anteil des Drehmoments des Elektromotors
erhöht bzw. erniedrigt. Unterschreitet die Zu- bzw. Abnahme
der Sollwerte pro Zeitschritt den vorgegebenen Grenzwert, ist die
Funktion erfolgreich beendet und ein Signal FOK wird
daher auf den Wert Eins gesetzt.
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Wird
der Verbrennungsmotor zugeschaltet aufgrund einer Fahrleistungsanforderung,
muss die Zuschaltung möglichst schnell erfolgen. Um die
Zuschaltung zu beschleunigen, wird die Überprüfung, ob
eine Drehzahlsynchronisation zwischen dem Verbrennungsmotor und
dem Getriebeeingang vorliegt, welche in 2 dargestellt
und beschrieben wurde, weggelassen. Stattdessen wird die Drehzahl
des Verbrennungsmotors gesteuert, indem ein Gradient der Drehzahl
des Verbrennungsmotors gebildet wird, wobei eine Differenz von einem
Taktschritt auf den nächsten bezogen auf eine Schrittweite
einer elektronischen Steuereinheit eine momentane Drehzahländerung
des Verbrennungsmotors pro Sekunde ergibt.
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Mittels
dieses Drehzahlgradienten wird die Drehzahl ermittelt, die in einer
parametrisierbaren Zeitspanne vom Verbrennungsmotor erreicht wird,
indem der Drehzahlgradient mit der parametrisierbaren Zeitspanne
multipliziert und auf die aktuelle Motordrehzahl aufaddiert wird,
und mit der Drehzahl DGE am Getriebeeingang verglichen. Durch geeignete Wahl
der Parameter zur Berechnung der erwarteten Motordrehzahl und der
Synchronisationsbedingung kann darüber hinaus die Motordrehzahl
auf einen Wert größer als der Wert der Drehzahl
DGE am Getriebeeingang gesteuert werden, so dass ein dynamisches
Moment der Motorverzögerung des Verbrennungsmotors beim
Schließen der Anfahrkupplung zu einer zusätzlichen
Fahrzeugbeschleunigung nutzbar ist. Wenn die erwartete Drehzahl
des Verbrennungsmotors für eine bestimmte Zeit größer
als die Drehzahl DGE am Getriebeeingang ist, ist die Drehzahlbedingung
zum Schließen des Anfahrelementes erfüllt, d.
h. auf diese Weise ist ermittelbar, wann die Drehzahlsynchronisation
erreicht sein wird, um dann sofort mit dem Schließen des
Anfahrelementes zu beginnen.
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4 zeigt
eine Darstellung des Verfahrens zum Wechsel von einem Hybridbetrieb
in einen Elektromotorbetrieb in einem Hybridfahrzeug. Soll der Verbrennungsmotor
abgeschaltet werden, d. h. soll in den Elektromotorbetrieb gewechselt
werden, läuft das beschriebene Verfahren in geänderter
Reihenfolge ab. Das Verfahren wird auch hier in zwei Phasen, im
Folgenden als Abschaltphasen Pab1, Pab2 bezeichnet, unterteilt.
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In
Abschaltphase Pab1 erfolgt zunächst
die Verrampung der vorgegebenen Anfangsdrehmomente VEM, VVM von
Elektromotor und Verbrennungsmotor. Ein Anstieg bzw. eine Absenkung
auf die Solldrehmomente SEM, SVMab von Elektromotor
und Verbrennungsmotor wird mit einem maximal zulässigen
Gradienten begrenzt. Die Startwerte der mittels dieser Gradienten
gebildeten Drehmomentenrampen entsprechen den aktuell vorgegebenen
Anfangsdrehmomenten VEM, VVM des Hybridbetriebs von Elektromotor
und Verbrennungsmotor. Der Verbrennungsmotor wird auf ein geringes
negatives Solldrehmoment SVMab eingestellt,
um sein Abschalten vorzubereiten. Der Elektromotor erhält
das Solldrehmoment SEM, welches aus der Fahrpedalbetätigung
abgeleitet wird. Sobald alle Drehmomentgradienten unterschritten
sind, d. h. ein Ist-Drehmoment IEM des Elektromotors dem Solldrehmoment
SEM entspricht und ein Ist-Drehmoment IVM des Verbrennungsmotors
unterhalb einer vorgegebenen Schwelle ist, wird zur Beendigung der
Verrampung ein Signal ROK auf den Wert Eins
gesetzt.
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Daraufhin
wird, wie in 4 dargestellt, die Anfahrkupplung
geöffnet und entleert, indem das Signal SNAK zum
Entleeren der Anfahrkupplung und ein Signal SZNAK für
den Zustand der Anfahrkupplung auf den Wert Null gesetzt werden.
Wird die Anfahrkupplung als offen zurück gemeldet, ist
der Verbrennungsmotor nicht mehr mit dem Getriebeeingang verbunden,
d. h. das Hybridfahrzeug wird nur noch von dem Elektromotor angetrieben.
Damit ist die Abschaltphase Pab1 des Verfahrens
beendet, es wird ein Signal Pab1OK auf den Wert Eins gesetzt und es beginnt
Abschaltphase Pab2, in der eine Stoppanforderung
an den Verbrennungsmotor gesendet wird, d. h. das Signal SVM für den Zustand des Verbrennungsmotors wird
auf den Wert Null gesetzt.
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Die
Solldrehmomente SEM, SVMab von Elektromotor
und Verbrennungsmotor werden auf die extern vorgegebenen Anfangsdrehmomente
VEM, VVM geschaltet, die nun den Vorgaben für einen Elektromotorbetrieb
entsprechen, d. h. das Solldrehmoment SVMab für
den Verbrennungsmotor ist Null und das Solldrehmoment SEM für
den Elektromotor wird aus der Fahrpedalbetätigung abgeleitet.
Ist der Verbrennungsmotor abgeschaltet, wird ein Signal VOK für das Ende des Verfahrens auf
den Wert Eins gesetzt und das Verfahren ist erfolgreich beendet.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht
ein komfort- und agilitätsoptimiertes Koppeln bzw. Abkoppeln
des Verbrennungsmotors in unterschiedlichen Betriebssituationen
des Hybridfahrzeugs mittels einer Koordination von Motorstart, Drehzahlregelung,
einer gezielten Anfahrkupplungsansteuerung und einer Drehmomentensteuerung
beteiligter Aggregate. Ein für die Insassen ungewöhnliches
bzw. unkomfortables Verhalten des Hybridfahrzeugs, welches durch
das Koppeln bzw. Abkoppeln des Verbrennungsmotors verursacht wird,
wie zum Beispiel eine ungewöhnliche Geräuschentwicklung des
Verbrennungsmotors oder ein Ruckeln und plötzliches Beschleunigen
oder Verzögern des Fahrzeugs, ist mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens vermeidbar.
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Des
Weiteren kann eine Zuschaltdynamik des Verbrennungsmotors mittels
des erfindungsgemäßen Verfahrens an den jeweiligen
Betriebszustand des Hybridfahrzeugs angepasst werden. So kann der
Verbrennungsmotor beispielsweise bei einer zusätzlichen Fahrleistungsanforderung,
welche der Elektromotor nicht allein erzeugen kann, sehr schnell
und derart in den Antrieb des Hybridfahrzeugs eingekoppelt werden,
dass das Hybridfahrzeug bereits durch das Koppeln des Verbrennungsmotors
zusätzlich beschleunigt wird. Im Fall des Koppelns des
Verbrennungsmotors aufgrund eines Ladezustands von Batterien des
Hybridfahrzeugs, d. h. beispielsweise ausschließlich um
die Batterien zu laden, kann der Verbrennungsmotor mittels des erfindungsgemäßen
Verfahrens ohne eine Komfortminderung für die Insassen
und ohne einen Einfluss auf das Fahrverhalten des Hybridfahrzeugs
gestartet und gekoppelt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 202005019996
U1 [0002]
- - EP 0965475 A2 [0004]
- - US 685389262 [0005]