-
Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Schaltgabel eines Schaltgetriebes,
insbesondere eines Kraftfahrzeuges, wobei die Schaltgabel einen Rückenteil
mit einer Gabelführung und zwei vom Rückenteil
abragende Gabelarme aufweist, wobei mittels der Gabelführung
die Schaltgabel auf einer Führungsbahn axial verschieblich
lagerbar und führbar ist und wobei in einem in ein Getriebe
eingebauten Zustand der Schaltgabel diese in Ringnuten an Getriebezahnrädern
zu deren axialer Verstellung eingreift. Außerdem betrifft
die Erfindung ein Verfahren zum Herstellen einer Schaltgabel.
-
Aus
der
DE 196 45 522
A1 ist eine Schaltgabel aus einem formbaren Stahlstreifen
mit zumindest einer Schaltpatte, der ein Kunststoffgleitteil zum
Eingreifen in eine Nut einer Schaltmuffe angeformt ist, bekannt.
Dabei ist weiter vorgesehen, dass ein endwärtiger Eingriffsfinger
des Stahlstreifens selbst in die Nut der Schaltmuffe eingreift.
Das Kunststoffgleitteil ist jeweils bevorzugt auf den Eingriffsfinger
aufgespritzt und stützt den Eingriffsfinger in der Nut
der Schaltmuffe gegen deren Nutwände ab.
-
Aus
der
DE 100 45 506
A1 ist eine Schaltgabel zum Einsatz in Getrieben, insbesondere
in PKW-Getrieben, bekannt mit einem Grundkörper, der Schaltarme
zum Ansteuern einer im Getriebe anzuordnenden Schaltmuffe aufweist,
mit einer Schaltschiene, die für eine Lagerung und Führung
in einem Gehäuse des Getriebes vorgesehen ist, und mit
einem an der Schaltschiene angeordneten Schaltgabelmitnehmer. Dabei
ist vorgesehen, dass der Grundkörper und die Schaltschiene
durch eine Laserschweißnaht miteinander verbunden sind.
An den Enden des Grundkörpers der Schaltgabel können Schaltpatten
befestigt sein. Bevorzugt sind die Schaltpatten aus Kunststoff gebildet
und durch Aufkleben, Aufschrumpfen oder Aufspritzen an den Enden
des Grundkörpers befestigt.
-
Aus
DE 20 2004 013 699
U1 ist ein Getriebeschaltelement bekannt, das zumindest
einen Schienenteil und ein Gabelteil umfasst, die miteinander verbunden
sind, wobei in einem in ein Getriebe eingebauten Zustand des Getriebeschaltelements der
Schienenteil das Getriebeschaltelement in Schienenteillängsrichtung
beweglich führt und mit Schaltkräften zur Erzeugung
von Schaltbewegungen beaufschlagt wird, und wobei der Gabelteil
die Schaltbewegungen auf drehmomentübertragende Elemente
des Getriebes überträgt. Dabei ist vorgesehen,
dass das Gabelteil an seinen Gabelschenkeln einen Kunststoffüberzug
aufweist. Dieser Kunststoffüberzug ist bevorzugt spritztechnisch
an den Gabelschenkeln angebracht.
-
Allen
Schaltgabeln gemäß dem vorstehend zitierten Stand
der Technik ist gemeinsam, dass sie einen Kunststoffüberzug
nur an den Enden der Schaltgabel zur Bildung von Patten aufweisen,
wobei der Zweck des Kunststoffüberzuges darin besteht, den
Verschleiß zu vermindern, der durch die gleitende Reibung
zwischen der Schaltgabel einerseits und der damit in Eingriff stehenden
Schaltmuffe andererseits auftritt. Abgesehen von dem die Patten
bildenden Kunststoffüberzug bestehen die bekannten Schaltgabeln
aus Metall, üblicherweise aus Stahlblech, oder sie sind
ein Gußteil. Die Dimensionierung des Metallteils muss dabei
so erfolgen, dass die Schaltgabel alle in Betrieb eines zugehörigen
Getriebes auftretenden Belastungen dauerhaft schadlos aufnehmen
kann. Um diese Anforderung zu erfüllen, sind entsprechende
Materialstärken für die Schaltgabel erforderlich,
die zu einem relativ hohen Gewicht der Schaltgabel führen.
-
Für
die vorliegende Erfindung stellt sich daher die Aufgabe, eine Schaltgabel
der eingangs genannten Art zu schaffen, die bei einem verminderten Gewicht
eine hohe Belastbarkeit und Dauerhaltbarkeit aufweist. Weiterhin
soll ein Verfahren zur Herstellung einer entsprechenden Schaltgabel
angegeben werden.
-
Die
Lösung des Teils der Aufgabe, der die Schaltgabel betrifft,
gelingt erfindungsgemäß mit einer Schaltgabel
der eingangs genannten Art, die dadurch gekennzeichnet ist, dass
die Schaltgabel aus einem metallischen Gabelkern und einem diesen
zumindest auf einem die Gabelarme und das mindestens eine Gabelführungselement
einschließenden Teil seiner Oberfläche umgebenden
Gabelüberzug aus Kunststoff besteht.
-
Mit
der Erfindung wird vorteilhaft eine Schaltgabel geschaffen, die
bei einem verminderten Gewicht eine hohe Belastbarkeit und Dauerhaltbarkeit aufweist.
Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass ein Teil der im Betrieb
eines zugehörigen Getriebes auftretenden mechanischen Belastungen
der Schaltgabel von dem Gabelüberzug aus Kunststoff aufgenommen
wird. Aus diesem Grunde kann der metallische Gabelkern schwächer
dimensioniert werden und damit ein geringeres Gewicht aufweisen. Der
den Gabelüberzug bildende Kunststoff ist im Vergleich zu
dem den Gabelkern bildenden Metall sehr leicht, so dass das Gesamtgewicht
der Schaltgabel aus dem metallischen Gabelkern und dem Gabelüberzug
aus Kunststoff geringer wird als das Gewicht einer rein metallischen
Schaltgabel mit gleicher Belastbarkeit und Dauerhaltbarkeit.
-
Bevorzugt
ist weiter vorgesehen, dass der Gabelüberzug durch eine
einstückige Kunststoff-Umspritzung gebildet ist. Durch
die Umspritzung ist die Herstellung des Gabelüberzugs insbesondere
bei einer Massenfertigung kostengünstig durchführbar.
Die Einstückigkeit des Gabelüberzugs sorgt für
eine hohe Belastbarkeit und für einen hohen Anteil der
Belastungsaufnahme durch den Gabelüberzug an der Gesamtbelastung
der Schaltgabel in ihrem Einsatz. Alternativ ist es auch denkbar,
ein oder mehrere vorgefertigte Gabelüberzugteile aus Kunststoff
mit dem Gabelkern zu verbinden, insbesondere durch thermische Verfahren
oder Verklebung.
-
In
weiterer Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Schaltgabel
ist vorgesehen, dass die Schaltgabel zwei parallele, voneinander
beabstandete Führungshülsen als Gabelführungselemente
aufweist. Mittels derartiger Führungshülsen kann
die Schaltgabel auf zwei parallel zueinander verlaufenden Führungsstangen
oder -rohren, die eine Gabelführung bilden, gelagert und
verschoben werden.
-
Aus
Gründen einer möglichst einfachen und kostengünstigen
Fertigung und als Beitrag zu einer hohen Belastbarkeit der Schaltgabel
ist bevorzugt weiter vorgesehen, dass die Führungshülsen
einstückig mit dem metallischen Gabelkern ausgebildet sind.
-
Bevorzugt
sind dabei die Führungshülsen durch Tiefziehen
gebildet. In dieser Ausgestaltung kann die Schaltgabel aus einem
relativ einfachen Blechzuschnitt, vorzugsweise aus Stahlblech, hergestellt
werden. Ein aufwendiges Anbringen von se paraten Hülsen
zur Bildung der Führungshülsen ist dann vorteilhaft
nicht erforderlich.
-
Eine
weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung schlägt
vor, dass der Gabelüberzug sich über eine innere
und äußere Oberfläche der Führungshülsen
erstreckt. Hiermit erfüllt der Gabelüberzug zwei
Funktionen gleichzeitig. Die erste Funktion ist die mechanische
Verstärkung der Schaltgabel auch im Bereich der Führungshülsen.
Die zweite Funktion besteht darin, auf der inneren Oberfläche der
Führungshülsen eine reibungsarme Gleitschicht zur
Verfügung zu stellen, um eine leichtgängige und verschleißarme
Verschiebung der Schaltgabel auf der zugehörigen Gabelführung
zu gewährleisten.
-
Zur
weiteren Steigerung der Stabilität und Belastbarkeit der
Schaltgabel kann der Gabelüberzug mit äußeren
Verstärkungsrippen ausgebildet sein.
-
Dabei
ist bevorzugt jeweils mindestens eine der Verstärkungsrippen
in einem Übergangsbereich zwischen den Führungshülsen
und den Gabelarmen angeordnet. Diese entsprechend angeordneten Verstärkungsrippen
sorgen insbesondere dafür, dass die Führungshülsen
und die Gabelarme ihre Soll-Lage relativ zueinander auch unter Belastung
weitestgehend beibehalten und dass unerwünschte Verformungen
vermieden werden.
-
Eine
weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Gabelüberzug
in einem von den Gabelarmen abgewandt liegenden Bereich des Rückenteils
der Schaltgabel ausgespart ist. In diesem Bereich kann der Gabelüberzug
beispielsweise deshalb entfallen, weil hier eine mechanische Verstärkung
des Gabelkerns durch den Gabelüberzug nicht erforderlich
ist.
-
Ein
zweiter Grund für die zuvor erwähnte Aussparung
des Gabelüberzugs besteht darin, dass in dem genannten
Bereich des Rückenteils der Schaltgabel weitere Elemente
angebracht werden können, wobei dann die Anbringung der
weiteren Elemente an der Schaltgabel durch den Gabelüberzug
nicht behindert wird. In dieser Hinsicht schlägt die Erfindung
bevorzugt vor, dass die Schaltgabel in dem von den Gabelarmen abgewandt
liegenden Bereich des Rückenteils im Gabelkern eine Ausnehmung
aufweist, in die ein metallischer Ausleger, der ein Schaltmaul aufweist,
formschlüssig eingesetzt ist. Der metallische Ausleger
kann hier unmittelbar mit dem metallischen Gabelkern verbunden werden,
was für den gewünschten festen Zusammenhalt sorgt.
-
Bevorzugt
ist dabei der Ausleger mit dem Gabelkern laserverschweißt.
Eine solche Laserverschweißung trägt nur wenig
Wärme in die Schaltgabel ein, so dass der Gabelüberzug
aus Kunststoff durch die Laserschweißung nicht in Mitleidenschaft gezogen
wird. Daher ist es ohne weiteres möglich, den Gabelkern
zunächst mit dem Gabelüberzug aus Kunststoff zu
versehen und dann einen metallischen Ausleger oder ein sonstiges
weiteres Element durch Laserschweißen mit dem Gabelkern
der Schaltgabel zu verbinden. Dies vereinfacht die Herstellung der Schaltgabel,
weil das Anbringen des Gabelüberzugs aus Kunststoff erfolgen
kann, bevor sperrige Ausleger oder sonstige weitere Elemente an
der Schaltgabel angebracht werden, die das Anbringen des Gabelüberzugs
behindern und erschweren könnten.
-
Wie
eingangs erläutert, sind aus dem Stand der Technik Patten
aus Kunststoff an den freien Enden der Gabelarme an sich bekannt.
Bei der erfindungsgemäßen Schaltgabel wird der
Gabelüberzug aus Kunststoff gleichzeitig dazu genutzt,
derartige Patten zur Verfügung zu stellen. Hierzu ist bevorzugt vorgesehen,
dass die Schaltgabel zwei an den freien Enden der Gabelarme liegende
Patten mit je einer vorderen und einer hinteren Kontaktfläche
mit jeweils erhöhter Dicke des Gabelüberzuges
aufweist. Für die Erzeugung der Patten aus Kunststoff ist
bei der Schaltgabel gemäß Erfindung kein besonderer
Arbeitsschritt mehr erforderlich, da die Patten in einem Arbeitsgang
zusammen mit dem Gabelüberzug hergestellt werden können.
Da die Patten einer besonders hohen mechanischen Belastung und einem
Verschleiß durch Reibung unterliegen, ist hier jeweils eine
erhöhte Dicke des Gabelüberzuges vorgesehen, die
problemlos durch eine entsprechende Formgestaltung erzeugt werden
kann.
-
Eine
Weiterbildung der Schaltgabel sieht vor, dass diese in dem den Gabelarmen
zugewandt liegenden Bereich des Rückenteils eine dritte
Patte mit einer vorderen und einer hinteren Kontaktfläche
mit jeweils erhöhter Dicke des Gabelüberzuges
aufweist. Hiermit können die Schaltkräfte auf
drei statt zwei Patten verteilt werden, was die einzelnen Patten
entlastet.
-
Schließlich
ist für die Schaltgabel gemäß Erfindung
vorgesehen, dass die vorderen und hinteren Kontaktflächen
der ersten beiden Patten in je einer gemeinsamen vor deren und hinteren
Ebene liegen und dass die vordere und die hintere Kontaktfläche der
dritten Patte jeweils gegenüber den anderen Kontaktflächen
in Richtung zum Gabelkern zurückversetzt sind. Die dritte
Patte bildet hier eine ”Reserve-Patte”, die erst
und nur dann zum Eingriff mit der Schaltmuffe kommt, wenn durch
einwirkende äußere Kräfte die Gabelarme
der Schaltgabel soweit verformt sind, dass auch die dritte Patte
zur Anlage an der Schaltmuffe kommt. Eine schädliche Überlastung der
Gabelarme mit einer dauerhaften Verformung wird so vermieden und
die Verformungen der Gabelarme können so sicher in einem
elastischen Bereich gehalten werden, in welchem immer wieder eine Rückstellung
der Gabelarme in ihre Ausgangsstellung gewährleistet bleibt.
Auch die Erzeugung der dritten Patte erfolgt vorteilhaft in einem
Arbeitsgang mit dem Erzeugen des Gabelüberzugs, so dass
auch dafür keine zusätzlichen Arbeitsschritte
erforderlich sind.
-
Die
Lösung des das Verfahren betreffenden Teils der Aufgabe
gelingt erfindungsgemäß mit einem Verfahren gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 15, wobei das Verfahren dadurch
gekennzeichnet ist, dass ein Gabelkern mit dem Rückenteil mit
dem mindestens einen Gabelführungselement und den zwei
vom Rückenteil abragende Gabelarmen aus Metall gefertigt
wird und dass der Gabelkern in eine Spritzform eingesetzt und zumindest
auf einem die Gabelarme und das mindestens eine Gabelführungselement
einschließenden Teil seiner Oberfläche mit einem
Gabelüberzug aus Kunststoff umspritzt wird.
-
Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren kann eine Schaltgabel
der oben beschriebenen Art insbesondere als Massenteil kostengünstig
und mit hoher Qualität gefertigt werden. Durch den Spritzvorgang verbindet
sich der den Gabelüberzug bildende Kunststoff innig mit
dem Gabelkern, so dass ein guter Zusammenhalt gewährleistet
ist. Der Zusammenhalt kann bei Bedarf noch verstärkt werden
durch eine geeignete Oberflächenstruktur oder Oberflächenbehandlung
des Gabelkerns vor dem Umspritzen mit dem Kunststoff.
-
Eine
alternative Ausführung des Verfahrens gemäß dem
Patentanspruch 16 ist dadurch gekennzeichnet, dass ein Gabelkern
mit dem Rückenteil mit dem mindestens einen Gabelführungselement
und den zwei vom Rückenteil abragende Gabelarmen aus Metall
gefertigt wird, dass ein Gabelüberzug aus Kunststoff ein-
oder mehrteilig vorgefertigt wird und dass der Gabelüberzug
sich zumindest über einen die Gabel arme und das mindestens
eine Gabelführungselement einschließenden Teil
der Oberfläche des Gabelkerns erstreckend mit dem Gabelkern
verbunden wird.
-
In
dieser Ausgestaltung des Verfahrens wird der Gabelüberzug
aus Kunststoff zunächst ein- oder mehrteilig vorgefertigt
und dann in geeigneter Weise an dem Gabelkern angebracht. Auch mit
diesem zweiten Verfahren kann eine Schaltgabel der oben beschriebenen
Art wirtschaftlich hergestellt werden. Das Verbinden des ein- oder
mehrteilig vorgefertigten Gabelüberzuges mit dem Gabelkern
erfolgt vorzugsweise durch Verschweißen oder Verkleben,
da auf diese Weise flächige Verbindungen zwischen dem Gabelüberzug
oder dem Gabelkern problemlos erzeugbar sind, die zu einer hohen
Stabilität und Belastbarkeit der verfahrensgemäß hergestellten Schaltgabel
beitragen.
-
Für
den Gabelkern ist vorgesehen, dass dieser bevorzugt aus Stahlblech
durch Feinschneiden und Tiefziehen hergestellt wird. Dadurch kann
der Gabelkern relativ preiswert gefertigt werden.
-
Alternativ
kann der Gabelkern aus Stahl durch Feingießen hergestellt
werden. Diese Verfahrensausgestaltung bietet sich dann an, wenn
der Gabelkern eine Formgebung hat, die aus Stahlblech nicht oder
nicht wirtschaftlich herstellbar ist.
-
Schließlich
schlägt das Verfahren gemäß Erfindung
vor, dass für das Umspritzen mit Kunststoff ein thermoplastischer
Kunststoff, vorzugsweise Polyamid (PA) oder Polyphthalamid (PPA),
ohne oder mit Glasfaserverstärkung, eingesetzt wird. Ein
thermoplastischer Kunststoff kann allgemein im Spritzguss gut und
problemlos verarbeitet werden. Die bevorzugten konkreten Materialien
zeichnen sich durch eine hohe mechanische, thermische und chemische Widerstandsfähigkeit
aus, so dass sie besonders für die Verwendung in einem
Schaltgetriebe mit den dort bekanntermaßen auftretenden
mechanischen und thermischen Belastungen geeignet sind.
-
Im
Folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
einer Zeichnung erläutert. Die Figuren der Zeichnung zeigen:
-
1 einen
metallischen Gabelkern einer Schaltgabel in einer perspektivischen
Vorderansicht,
-
2 eine
fertige Schaltgabel, bestehend aus dem metallischen Gabelkern und
einem an dem Gabelkern angebrachten Gabelüberzug aus Kunststoff,
ebenfalls in perspektivischer Vorderansicht,
-
3 den
Gabelüberzug ohne den Gabelkern, in perspektivischer Vorderansicht,
und
-
4 eine
Schaltgabel mit einem daran angebrachten metallischen Ausleger,
ebenfalls in perspektivischer Vorderansicht.
-
1 zeigt
in perspektivischer Vorderansicht einen metallischen Gabelkern 1.1 einer
Schaltgabel. Der Gabelkern 1.1 besteht z. B. aus Stahlblech
und ist durch Feinschneiden hergestellt. Von einem zentralen Rückenteil 10 des
Gabelkerns 1.1 gehen seitlich nach unten zwei Gabelarme 11 und 12 ab.
Links und rechts vom Rückenteil 10 ist jeweils
ein Gabelführungselement 13 vorgesehen, das hier
jeweils die Form einer Führungshülse 13' hat.
Die Führungshülsen 13' sind einstückig
mit dem übrigen Gabelkern 1.1 durch Tiefziehen
erzeugt.
-
Oberseitig
ist am Rückenteil 10 des Gabelkerns 1.1 eine
eingetiefte Ausnehmung 14 angebracht, die zur Anbringung
eines weiteren Bauteils dient, wie anhand von 4 noch
erläutert wird.
-
Durch
das Herstellen des Gabelkerns 1.1 aus Stahlblech durch
Feinschneiden und Tiefziehen ist eine kostengünstige Massenproduktion
möglich.
-
2 zeigt,
ebenfalls in perspektivischer Vorderansicht, eine Schaltgabel 1,
bestehend aus dem metallischen Gabelkern 1.1 aus 1 und
einem an dem Gabelkern 1.1 angebrachten Gabelüberzug 1.2 aus
Kunststoff. Der Gabelüberzug 1.2 ist an den metallischen
Gabelkern 1.1 vorzugsweise angespritzt. Hierzu wird der
Gabelkern 1.1 in eine Spritzform eingelegt und in den dafür
vorgesehenen Bereichen wird dann der Gabelüberzug 1.2 aus Kunststoff
in die Form eingespritzt. Hierdurch verbindet sich der Gabelüberzug 1.2 an
allen Kontaktflächen mit dem Gabelkern 1.1 flächig
mit diesem. Nach einem ausreichenden Erstarren des den Gabelüberzug 1.2 bildenden
Kunststoffs kann die Schaltgabel 1 aus der Form entnommen
werden.
-
Nach
diesem Fertigungsprozess bilden der Gabelkern 1.1 aus Metall
und der Gabelüberzug 1.2 aus Kunststoff ein Verbundteil,
das bei einem relativ geringen Gewicht eine hohe Stabilität
und Dauerhaltbarkeit aufweist. Dabei wird ein Teil der mechanischen
Belastungen der Schaltgabel 1, die bei deren Einsatz in
einem Schaltgetriebe auftreten, von dem Gabelüberzug 1.2 aus
Kunststoff aufgenommen, so dass bei unveränderter Belastbarkeit
im Vergleich zu einer herkömmlichen, vollständig
metallischen Schaltgabel der Gabelkern 1.1 mit einer verringerten Materialstärke
und damit mit einem verringerten Gewicht hergestellt werden kann.
Hierdurch wird die Schaltgabel 1 insgesamt leichter, ohne
dass ihre Stabilität und Belastbarkeit abnimmt.
-
Wie
die 2 zeigt, überzieht der Gabelüberzug 1.2 den
Gabelkern 1.1 in dem gezeigten Beispiel nicht vollständig,
sondern nur über einen Teil der Oberfläche des
Gabelkerns 1.1. Dabei ist der Teil der Oberfläche
des Gabelkerns 1.1, der von der Gabelüberzug 1.2 überdeckt
wird, so gewählt, dass der gewünschte Gewinn an
Stabilität der Schaltgabel 1 sicher erzielt wird
und dass gleichzeitig der minimale Aufwand an Material für
den Gabelüberzug 1.2 eingesetzt wird.
-
Im
Bereich der freien Enden der Gabelarme 11 und 12 befindet
sich eine erste und zweite Patte 21 und 22, die
dazu bestimmt sind, in eine umlaufende Ringnut einer Schaltmuffe
in einem Schaltgetriebe einzugreifen. Da im Eingriffsbereich zwischen
den Patten 21 und 22 einerseits und der Schaltmuffe
andererseits eine gleitende Reibung vorliegt, die Verschleiß verursacht,
ist der Gabelüberzug 1.2 im Bereich von vorderen
Kontaktflächen 21' und 22 sowie hinteren
Kontaktflächen 21'' und 22'' mit einer
größeren Materialstärke ausgeführt.
-
Eine
dritte Patte 23 ist in einem unteren Bereich des Rückenteils 10 vorgesehen,
wobei diese dritte Patte 23 ebenfalls mit einer vorderen
Kontaktfläche 23' und einer hinteren, hier nicht
sichtbaren Kontaktfläche 23'' ausgebildet ist.
Die Kontaktflächen 21' und 22' liegen
in einer gemeinsamen Ebene; relativ zu dieser Ebene springt die
Ebene der Kontaktfläche 23' der dritten Patte
etwas zurück. In gleicher Weise sind die hinteren Kontaktflächen 21'' und 22'' der
ersten und zweiten Patte 21, 22 in einer gemeinsamen
Ebene angeordnet, gegen welche die hintere Kontaktfläche 23'' der
dritten Patte 23 ebenfalls zurückspringt. Hiermit
wird erreicht, dass bei einer normalen mechanischen Belastung der
Schaltgabel 1 nur die Patten 21 und 22 in
kraftübertragenden Kontakt mit der Schaltmuffe treten;
erst bei einer höheren mechani schen Belastung, die zu einer
gewissen Verformung der Gabelarme 11 und 12 führt,
gelangt auch die dritte Patte 23 mit ihrer vorderen Kontaktfläche 23' oder
hinteren Kontaktfläche 23'' in Anlage an die Schaltmuffe.
Hierdurch wird eine übermäßige Belastung
der Gabelarme 11 und 12 bei starken Betätigungskräften
der Schaltgabel 1 vermieden.
-
Wie
aus der 2 ebenfalls ersichtlich ist, erstreckt
sich der Gabelüberzug aus Kunststoff auch über
eine innere und äußere Oberfläche der
Führungshülsen 13'. Der Teil des Gabelüberzugs 1.2 auf der
inneren Oberfläche der Führungshülsen 13' bildet
hier einen Gleitbelag, der ein Verschieben der Schaltgabel 1 auf
einer zugehörigen, hier nicht dargestellten Gabelführung
in Form von zwei durch die Führungshülsen 13' verlaufenden
Stangen erleichtert und einen unmittelbaren metallischen Kontakt
mit erhöhtem Verschleiß vermeidet.
-
Schließlich
zeigt die 2 noch mehrere Verstärkungsrippen 20,
die im Gabelüberzug 1.2 vorgesehen sind und dessen
Stabilität und Belastbarkeit steigern. Insbesondere sind
die Verstärkungsrippen 20 im Übergangsbereich
von den Führungshülsen 13' zu dem Rückenteil 10 und
zu den Gabelarmen 11, 12 vorgesehen. Hierdurch
werden Verbiegungen in der Schaltgabel 1 weitestgehend
vermieden oder zumindest auf ein unschädliches Maß begrenzt.
-
3 zeigt
zur Veranschaulichung den Gabelüberzug 1.2 für
sich, d. h. ohne den Gabelkern 1.1. Dabei liegt bei der
Herstellung der Schaltgabel 1 der Gabelüberzug 1.2 nie
als Einzelteil, wie in 3 gezeigt, körperlich
vor, sondern wird, wie vorstehend erläutert, an den Gabelkern 1.1 angespritzt. 3 veranschaulicht
aber besonders deutlich die Gestaltung des Gabelüberzugs 1.2.
Dieser ist ausgestattet mit den Überzugsbereichen, die
innen und außen an den Führungshülsen 13' liegen,
sowie mit den insgesamt drei Patten 21, 22 und 23 mit
ihren vorderen Kontaktflächen 21' bis 23' und
hinteren Kontaktflächen 21'' bis 23''.
Auch einige der Verstärkungsrippen 20 sind in 3 sichtbar.
-
4 schließlich
zeigt die Schaltgabe 1 gemäß 2 nach
der Anbringung eines metallischen Auslegers 15, der beispielsweise
an seinem in 4 rechten, nur teilweise dargestellten
Endbereich ein Schaltmaul aufweist.
-
Ein
in 4 linkes Ende des Auslegers 15 liegt
formschlüssig in der Ausnehmung 14, die an der Oberseite
des Rückenteils 10 im metallischen Gabelkern 1.1 vorgesehen
ist. In dieser Position relativ zueinander sind der metallische
Gabelkern 1.1 und der metallische Ausleger 15 durch
Laserschweißung miteinander verbunden. Eine Laserschweißung
im Bereich der Ausnehmung 14 trägt dabei eine
so geringe Menge an Wärmeenergie in den Gabelkern 1.1 ein, dass
der zuvor schon angebrachte Gabelüberzug 1.2 aus
Kunststoff nicht beschädigt wird.
-
Der
für den Gabelüberzug 1.2 eingesetzte Kunststoff
ist zweckmäßig ein thermoplastischer Kunststoff,
besonders bevorzugt Polyamid (PA) oder Polyphthalamid (PPA), da
diese Materialien sowohl geeignete mechanische als auch thermische
und chemische Eigenschaften aufweisen, so dass der Gabelüberzug 1.2 den
Beanspruchungen, wie sie in der Praxis in einem Getriebe auftreten,
dauerhaft gewachsen ist. Bevorzugt besitzt der Kunststoff eine Glasfaserverstärkung,
die den Gabelüberzug 1.2 noch stabiler macht.
-
- 1
- Schaltgabel
- 1.1
- Gabelkern
- 1.2
- Gabelüberzug
- 10
- Rückenteil
- 11,
12
- Gabelarme
- 13
- Gabelführungselemente
- 13'
- Führungshülsen
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Ausleger
- 20
- Verstärkungsrippen
- 21
- erste
Patte
- 22
- zweite
Patte
- 23
- dritte
Patte
- 21'–23'
- vordere
Kontaktflächen von 21–23
- 21''–23''
- hintere
Kontaktflächen von 21–23
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 19645522
A1 [0002]
- - DE 10045506 A1 [0003]
- - DE 202004013699 U1 [0004]