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Die
Erfindung betrifft eine Schalteinrichtung zum Schalten bei einer
hohen Betriebsspannung und umfasst ein erstes steuerbares Schaltelement
mit einem Steueranschluss und mit einem ersten und einem zweiten
Hauptanschluss zur Ausbildung einer ersten Schaltstrecke, welches
durch eine Ansteuerschaltung leitend oder sperrend geschaltet werden kann.
Die Schalteinrichtung umfasst ferner zumindest ein zweites Schaltelement
mit einem Steueranschluss und mit einem ersten und mit einem zweiten Hauptanschluss
zur Ausbildung einer zweiten Schaltstrecke.
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Eine
Schalteinrichtung zum Schalten bei einer hohen Betriebsspannung
ist aus der
DE 101
35 835 C1 bekannt. Die dort offenbarte Schalteinrichtung
basiert auf einer Zusammenschaltung eines Niedervolt(NV)- und zumindest
eines Hochvolt(HV)-Schaltelements.
Die spezielle Art der Zusammenschaltung wird als Kaskoden-Schaltung
bezeichnet. Die Schalteinrichtung dient zum Schalten eines elektrischen
Stroms und ist auch in der Lage, eine hohe Betriebsspannung sicher
zu sperren. Das Niedervolt-Schaltelement ist in Form eines selbstsperrenden
MOSFETs ausgebildet. Eine Anzahl an seriell miteinander verschalteten
Hochvolt-Schaltelementen (sog. Kaskaden-Schaltung) ist in Form von selbstleitenden
Sperrschicht-Feldeffekttransistoren (JFET) realisiert.
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Die
Spannungsfestigkeit der Schalteinrichtung wird durch das serielle
Verschalten der Anzahl an Hochvolt-Schaltelementen erreicht. Hierbei
ist zwischen jeweiligen Steueranschlüssen der Hochvolt-Schaltelemente
ein Schutzelement vorgesehen, welches einen automatischen Mitnahmeeffekt
bewirkt. Das Schutzelement ist so zwischen die beiden Hochvolt-Steueranschlüsse geschaltet,
dass es in Richtung vom ersten zum zweiten Steueranschluss ein Durchlassverhalten
und in umgekehrter Richtung ein Sperrverhalten aufweist. Sobald
das erste Hochvolt-Schaltelement über das extern angesteuerte Niedervolt-Schaltelement in
seinen sperrenden Zustand versetzt wird, geht auch das weitere Hochvolt-Schaltelement
in den Sperrzustand über.
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Wird
eine Schalteinrichtung für
eine höhere Sperrspannung
im Bereich von mehr als 50 kV benötigt, so kann diese mit der
eingangs beschriebenen Schalteinrichtung geschaltet werden. Allerdings weist
die in der
DE 101
35 835 C1 beschriebene Schalteinrichtung den Nachteil auf,
dass das Einschalten der seriell miteinander verschalteten Hochvolt-Schaltelemente
schrittweise durch den Durchbruch der in Serie geschalteten Schutzelemente
erfolgt. Aufgrund der geringen Stromtragfähigkeit der selbstleitenden
Schaltelemente, ist die in der
DE 101 35 385 C1 beschriebene Schalteinrichtung
nicht für Anwendungen
geeignet, bei welchen neben einer hohen Sperrspannungsfestigkeit
auch das Erfordernis hoher Lastströme besteht. In einer solchen
Anwendung könnten
allenfalls mehrere Schalteinrichtungen parallel geschaltet werden,
wodurch allerdings der schaltungstechnische Aufwand sowie die Kosten
ansteigen.
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Eine
Anwendung, bei der eine Schalteinrichtung eine hohe Sperrspannungsfestigkeit
aufweisen und hohe Lastströme
tragen können
muss, besteht beispielsweise beim Betrieb von Röntgenröhren in Computertomographen.
Gleichzeitig muss durch die Schalteinrichtung sichergestellt sein,
dass sich alle in Serie verschalteten Hochvolt-Schaltelemente gleichzeitig
oder zumindest nahezu gleichzeitig synchron zueinander öffnen oder
schließen.
Bei Computertomographen wird mittels eines Hochspannungsnetzteiles
eine Gleichspannung von ca. 55 kV erzeugt. Zur Reduzierung der Strahlenbelastung
wird die Spannungsquelle gepulst betrieben, wobei eine schnelle
Entladung der vorhandenen Kapazitäten erfolgen muss. Die vollständige Entladung
der (Hochvolt-)Kapazitäten
(Kondensatoren und Leitungen, wie z. B. Kabel) mittels der Schalteinrichtung
sollte innerhalb von 100 bis 200 μs
erfolgen.
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Schalteinrichtungen
für eine
derartige Anwendung umfassen die Serienschaltung einer Anzahl von
Thyristoren oder IGBTs (Insulated Gate Bipolartransistor), welche
jeweils mit einer eigenen Ansteuerschaltung gekoppelt sind. Problematisch
ist hierbei, dass diese aktiven Ansteuerungen auf unterschiedlichem
elektrischen Potenzial liegen. Hierdurch ergibt sich ein nicht unerheblicher
schaltungstechnischer Aufwand, der auch zu höheren Kosten führt. Darüber hinaus
führt die
Verwendung von bipolaren Schaltelementen zu einer höheren Schaltzeit und
zu höheren
dynamischen Verlusten.
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Aus
den Dokumenten
DE 30
26 040 A1 ,
JP 5136669
A und
JP 1321723
A sind Schalteinrichtungen mit mehreren in Serie geschalteten
FETs bekannt, bei denen der Steueranschluss eines ersten der FETs
direkt mit einer Steuerspannungsquelle verbunden ist und der Steueranschluss
eines nächsten der
FETs jeweils über
eine Diode mit dem Steueranschluss des vorherigen der FETs verbunden
ist, und bei der der Steueranschluss des zweiten und jedes weiteren
der FETs über
einen Widerstand mit dem Source-Anschluss des jeweiligen FETs verbunden ist.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Schalteinrichtung
der eingangs bezeichneten Art anzugeben, die eine hohe Sperrspannung aufweist
und gleichzeitig mit geringem schaltungstechnischen Aufwand realisiert
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Schalteinrichtung mit den Merkmalen des
Patentanspruches 1 gelöst.
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Die
Erfindung schafft eine Schalteinrichtung mit einem ersten steuerbaren
Schaltelement mit einem Steueranschluss und mit einem ersten und
einem zweiten Hauptanschluss zur Ausbildung einer ersten Schaltstrecke,
welche durch eine (aktive) Ansteuerschaltung leitend oder sperrend
geschaltet werden kann. Die Schalteinrichtung umfasst zumindest
ein zweites Schaltelement mit einem Steueranschluss und mit einem
ersten und einem zweiten Hauptanschluss zur Ausbildung einer zweiten
Schaltstrecke, wobei die zweite Schaltstrecke seriell mit der ersten
Schaltstrecke verschaltet ist. Die hohe Betriebsspannung liegt im
nicht leitenden Zustand des ersten und des zumindest einen zweiten
Schaltelements über
der ersten und der zumindest einen zweiten Schaltstrecke an. Schließlich umfasst
die Schalteinrichtung jeweils eine mit einem jeweiligen zweiten Schaltelement
gekoppelte passive Schaltvorrichtung, welche beim Übersteigen
einer an der zweiten Schaltstrecke anliegenden Spannung das jeweilige zweite
Schaltelement leitend schaltet und ein drittes Schaltelement umfasst,
das zwischen dem ersten Hauptanschluss und dem Steueranschluss des
zweiten Schaltelements verschaltet ist.
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Die
Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Sperrspannungsfestigkeit
der Schalteinrichtung durch die Serienschaltung einer beliebigen
Anzahl an zweiten Schaltelementen skalierbar gesteigert werden kann.
Um den Schaltungsaufwand zum Ansteuern der Mehrzahl an ersten und
zweiten Schaltelementen gering zu halten, wird lediglich das erste
Schaltelement durch eine aktive Ansteuerschaltung gesteuert. Das
gleichzeitige oder nahezu gleichzeitige leitend oder sperrend Schalten
erfolgt durch die mit einem jeweiligen zweiten Schaltelement gekoppelte
passive Schaltvorrichtung, welche einen automatischen Mitnahmeeffekt
bewirkt. Auch das zumindest eine zweite Schaltelement geht in den leitenden
Zustand über,
sobald das erste steuerbare Schaltelement durch die Ansteuerschaltung
leitend geschaltet ist.
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Durch
die Serienschaltung einer prinzipiell beliebigen Anzahl an zweiten
Schaltelementen kann über
die Anzahl der in Serie geschalteten zweiten Schaltelemente eine
Schalteinrichtung realisiert werden, die sich zum Schalten einer
hohen Betriebsspannung eignet und die insbesondere auch eine hohe
Sperrspannung aufweist. Hierbei ist sichergestellt, dass ein beinahe
gleichzeitiges Ein- und Ausschalten des ersten und der zweiten Schaltelemente erfolgt,
um die schnelle Entladung eines Hochvolt-Kondensators zu ermöglichen
und eine Zerstörung
der Schaltelemente zu vermeiden. Unter einer hohen Spannung wird
im Rahmen der vorliegenden Beschreibung insbesondere eine Spannung
von mehr als 50 kV verstanden.
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Ein
weiterer Vorteil der Schalteinrichtung besteht darin, dass der erforderliche
Schaltungsaufwand gegenüber
einer Serienschaltung bipolarer Schaltelemente inklusive deren Ansteuerschaltungen
deutlich reduziert ist. Dadurch reduziert sich auch der Platzbedarf
für die
Schalteinrichtung.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.
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Gemäß einer
Ausgestaltung der Erfindung ist das dritte Schaltelement seriell
mit einem Widerstand zur Begrenzung eines durch das dritte Schaltelement
fließenden
Stromes verschaltet. Zweckmäßigerweise
ist das dritte Schaltelement eine Z-Diode. Hierbei ist vorgesehen,
dass die Z-Diode eine Durchbruchspannung aufweist, welche kleiner
als die Durchbruchspannung des zweiten Schaltelements ist. Durch
diese Auslegungsregel wird sichergestellt, dass die Z-Diode durchbricht,
bevor ein Durchbruch des zugeordneten zweiten Schaltelements erfolgt. Durch
den Durchbruch der Z-Diode wird ein Αufsteuern des zweiten Schaltelements
bewirkt, so dass dieses von einem sperrenden in einen leitenden Zustand übergeht.
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Die
Schaltvorrichtung weist gemäß einer weiteren
Ausgestaltung einen zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten
Hauptanschluss verschalteten Widerstand auf. Beim Durchbruch der Z-Diode
bzw. des dritten Schaltelements fließt ein Strom über den
zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss verschalteten
Widerstand, so dass sich über
diesem eine Spannung zur Ansteuerung des zweiten Schaltelements
aufbaut. Umfasst die Schaltvorrichtung als viertes Schaltelement
gemäß einer
weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung
eine Z-Diode, die zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss
des zweiten Schaltelements verschaltet ist, so erfolgt eine Begrenzung
der zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss
anliegenden Spannung.
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Die
Schaltvorrichtung weist gemäß einer weiteren
Ausgestaltung einen zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten
Hauptanschluss verschalteten Kondensator auf, der optional über eine Diode
mit dem dritten Schaltelement gekoppelt ist. Mit dem Kondensator
wird ein Hilfsspannungszwischenkreis bereitgestellt, der die Einschaltdauer
des zweiten Schaltelements begünstigt.
Die optionale Diode verhindert ein unerwünschtes Entladen des Kondensators.
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Um
die Zeitdauer des Öffnens
des zweiten Schaltelements festlegen zu können, verfügt die Schalteinrichtung erfindungsgemäß über ein
Mittel zur Einstellung der Einschaltdauer des zweiten Schaltelements,
welches zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss
des zweiten Schaltelements geschaltet ist.
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In
einer einfachen Realisierungsvariante umfasst das Mittel zur Einstellung
der Einschaltdauer ein zwischen dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss
des zweiten Schaltelements verschaltetes RC-Glied. Als Widerstand
des RC-Glieds kann hierbei der zwischen dem Steueranschluss und dem
zweiten Hauptanschluss verschaltete Widerstand verwendet werden.
Der Kondensator des RC-Glieds wird durch den zwischen dem Steueranschluss
und dem zweiten Hauptanschluss verschalteten Kondensator gebildet.
Die optional mit diesem Widersand verschaltete Diode sorgt dafür, dass
eine Entladung des Kondensators des RC-Glieds über das dritte und/oder vierte
Schaltelement nicht erfolgen kann. Über die Dimensionierung des
Widerstands kann die Zeitdauer der Entladung des Kondensators des
RC-Glieds eingestellt werden, wobei während dessen Entladung sichergestellt
ist, dass die über
den Widerstand des RC-Glieds
anliegende Spannung zur Aufsteuerung des zweiten Schaltelements
ausreichend ist.
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Erfindungsgemäß umfasst
das Mittel zur Einstellung der Einschaltdauer eine Z-Diode zur Festlegung
eines Spannungswerts, bei der die Schaltstrecke des zweiten Schaltelements
geöffnet
wird. Über die
Z-Diode kann somit eine Abschaltschwelle festgelegt werden, bei
deren Erreichen ein öffnen
des zweiten Schaltelements erfolgt. Durch die Festlegung der Höhe dieser
Abschaltschwelle wird gleichzeitig die Einschaltdauer des zweiten
Schaltelements seit seinem Schließen bestimmt. Zweckmäßigerweise
liegt der Spannungswert, bei welchem die Z-Diode das öffnen der
Schaltstrecke des zweiten Schaltelements bewirkt, über einer
Schwellspannung des zweiten Schaltelements. Durch diese Dimensionierung
kann sichergestellt werden, dass keine Zerstörung des zweiten Schaltelements
aufgrund eines instabilen Betriebsverhaltens des zweiten Schaltelements
erfolgt.
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Die
erfindungsgemäße Schalteinrichtung weist
den Vorteil auf, dass das erste Schaltelement und das zumindest
eine zweite Schaltelement gleich gewählt werden können. Insbesondere
können
das erste Schaltelement und das zumindest eine zweite Schaltelement
hinsichtlich ihrer Sperrspannung identisch ausgewählt werden.
Darüber
hinaus ist es möglich,
kostengünstige
spannungsgesteuerte Halbleiterbauelemente, z. B. in Form von Normally-Off-Bauelementen
zu verwenden, welche von Haus aus eine hohe Stromtragfähigkeit
aufweisen. Im Gegensatz zu der aus der
DE 101 35 835 C1 bekannten
Schalteinrichtung braucht nicht auf eine Vielzahl von Hochvolt-Schaltelementen
in Form von teuren und in ihrer Stromtragfähigkeit eingeschränkten SiC-JFETs
zurückgegriffen
werden. Hierdurch lässt
sich die erfindungsgemäße Schalteinrichtung
einfacher und kostengünstiger
realisieren. Insbesondere sind das erste Schaltelement und/oder
das zumindest eine zweite Schaltelement ein spannungsgesteuertes
Halbleiterbauelement, bevorzugt ein Normally-Off-Bauelement, weiter
bevorzugt ein spannungsgesteuertes Hochvolt-Bauelement, wie z. B.
ein selbstsperrender Hochvolt MOSFET oder -IGBT.
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Eine
besonders einfache Ausgestaltung der Schalteinrichtung ergibt sich
dann, wenn das erste Schaltelement mit seinem zweiten Hauptanschluss mit
Bezugspotenzial verbunden ist, da dann auch die (aktive) Ansteuerschaltung
mit Bezugspotenzial gekoppelt werden kann.
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Es
ist ferner vorgesehen, dass bei einer Mehrzahl an zweiten Schaltelementen
diese symmetrisch ausgebildet sind oder über ein symmetrisches Widerstandsnetzwerk
symmetrisch gemacht sind. Symmetrisch bedeutet in diesem Zusammenhang, dass
im sperrenden, d. h. ausgeschalteten Zustand des ersten und des
zumindest einen zweiten Schaltelements sich die Betriebsspannung
gleichmäßig auf sämtliche
Schaltelemente aufteilt. Sofern diese Symmetrie aufgrund von Fertigungstoleranzen
der einzelnen Schaltelemente nicht gegeben ist, wird diese über ein
Widerstandsnetzwerk hergestellt. Die symmetrische Ausbildung der
Schaltelemente ist notwendig, um das synchrone Ein- und Ausschalten
der Schaltelemente der Schalteinrichtung gewährleisten zu können und
eine symmetrische Spannungsaufteilung im Sperrfall zu gewährleisten.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung der der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung zugrunde
liegenden Anwendung,
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2 eine
schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung,
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3 einen
Teil der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung
aus 2, wobei eine konkrete Beschaltung eines zweiten
Schaltelements dargestellt ist,
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4 die
Beschaltung des zweiten Schaltelements in Verbindung mit dem Spannungsverlauf zwischen
dem Steueranschluss und dem zweiten Hauptanschluss,
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5 ein
zweites Ausführungsbeispiel
einer möglichen
Beschaltung des zweiten Schaltelements,
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6 den
sich aus der in 5 gezeigten Beschaltung ergebenden
Spannungsverlauf zwischen Steueranschluss und zweiten Hauptanschluss des
zweiten Schaltelements,
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7 ein
drittes Ausführungsbeispiel
einer möglichen
Beschaltung des zweiten Schaltelements, und
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8 den
sich aus der Beschaltung gemäß 7 ergebenden
Verlauf der Spannung zwischen Steueranschluss und zweiten Hauptanschluss
des zweiten Schaltelements.
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1 zeigt
in einem Ersatzschaltbild eine der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung zugrunde liegende
Anwendung. Einem Kondensator C ist eine Serienschaltung aus einem
Widerstand R und einem Schalter S parallel geschaltet. An dem Kondensator C
bzw. der Serienschaltung aus dem Widerstand R und dem Schalter S
liegt eine durch den Schalter S zu schaltende Spannung UDC an. Der Schalter S repräsentiert
eine erfindungsgemäße Schalteinrichtung.
Eine derartige Anwendung findet sich beispielsweise beim Betrieb
von Röntgenröhren in
Computertomographen. Mittels eines in 1 nicht
dargestellten Hochspannungsnetzteiles wird die Gleichspannung UDC erzeugt und in dem Kondensator C zwischengespeichert.
Die Gleichspannung kann hierbei 50 kV oder mehr erreichen. Zum Betrieb
der Röntgenröhre ist
eine schnelle Entladung des Kondensators C notwendig. Diese wird
durch den Schalter S bewirkt, so dass innerhalb von 100 bis 200 μs die an dem
Kondensator C anliegende Spannung UDC entladen
ist.
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Der
Schalter S umfasst deshalb erfindungsgemäß eine Serienschaltung aus
einem ersten Schaltelement T1 und einer Mehrzahl von zweiten Schaltelementen
T2-1, T2-n-1 und T2-n. Das erste Schaltelement und die Anzahl an
zweiten Schaltelementen sind physikalisch gleich aufgebaut und können insbesondere
eine gleich hohe Sperrspannung aufnehmen. Das erste Schaltelement
und die Anzahl an zweiten Schaltelementen sind beispielsweise durch
spannungsgesteuerte Halbleiterbauelemente, bevorzugt Normally-Off-Bauelemente,
weiter bevorzugt Hochvolt (HV)-Bauelement, wie z. B. MOSFETs oder
IGBTs, gebildet.
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Das
erste Schaltelement T1 kann über
eine Ansteuerschaltung DR aktiv leitend und sperrend geschaltet
werden. Zu diesem Zweck ist das erste Schaltelement T1 mit seinem
Steueranschluss (Gate G) und seinem zweiten Hauptanschluss (Source
S) jeweils mit der Ansteuerschaltung DR verbunden. Mittels der Ansteuerschaltung
DR kann die Spannung zwischen dem Gate und der Source des ersten Schaltelements
T1 eingestellt werden, über
welche festgelegt wird, ob das erste Schaltelement lei tet oder sperrt.
Zwischen dem Gate G und der Source S des MOSFETs T1 ist eine Zener-Diode
D21 verschaltet. Zwischen dem Gate G und einem ersten Hauptanschluss
(Drain D) ist eine Serienschaltung aus einem Widerstand R2 und einer
Diode D1 verschaltet. Diese Elemente stellen eine bekannte Schutzschaltung
des MOSFETs T1 für
den Ausschaltvorgang dar.
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Mit
dem Drain-Anschluss D des MOSFETs T1 ist eine Serienschaltung der
Anzahl an zweiten MOSFETs T2-1, ..., T2-n verschaltet, so dass die Schaltstrecken
sämtlicher
MOSFETs T1, T2-1, ..., T2-n seriell miteinander verschaltet sind.
Im Gegensatz zu dem ersten MOSFET T1 sind die zweiten MOSFETs T2-1,
T2-n mit keiner aktiven Ansteuerschaltung verbunden. Stattdessen
erfolgt das leitend und sperrend Schalten der zweiten MOSFETs T2-1, ...,
T2-n über
eine „passive” Schaltvorrichtung
in Abhängigkeit
der über
die Serienschaltung des ersten und der zweiten MOSFETs anliegenden
Spannung. Die prinzipielle Ausgestaltung dieser erfindungsgemäßen Schalteinrichtung
ist in 2 dargestellt.
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Unter
Bezugnahme auf 3 wird nun die konkrete Beschaltung
eines der zweiten MOSFETs T2-1 erläutert, auf die in den nachfolgenden
Figuren unter der Bezeichnung „zweites
Schaltelement SE” Bezug
genommen wird. Die Beschaltung der weiteren zweiten MOSFETs T2-2,
..., T2-n erfolgt in identischer Weise.
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Der
Source-Anschluss S des zweiten MOSFETs T2-1 ist mit dem Drain-Anschluss
D des ersten MOSFETs T1 gekoppelt. Der Drain-Anschluss des zweiten MOSFETs T2-1 ist
mit dem Source-Anschluss des in 3 nicht
dargestellten weiteren zweiten MOSFETs T2-2 gekoppelt. Zwischen
dem Gate-Anschluss G des zweiten MOSFETs T2-1 und dessen Source-Anschluss
S ist ein Widerstand R21 verschaltet. Parallel zu diesem Widerstand
R21 ist ein Kondensator C2 verschaltet. Parallel zur Schaltstrecke
des zweiten MOSFETs T2-1 ist eine Serienschaltung aus einer Z-Diode
D2, einen Widerstand R2 und einer weiteren Z-Diode D21 geschaltet. Mit einem Knotenpunkt
KP1 zwischen dem Widerstand R2 und der Z-Diode D21 ist ein Anodenanschluss einer
Diode D22 verschaltet. Deren Kathodenanschluss ist mit dem Gate-Anschluss
G des zweiten MOSFETs T2-1 verschaltet. Der Kathodenanschluss der
Z-Diode D2 ist mit dem Drain-Anschluss D des zweiten MOSFETs T2-1
gekoppelt. Der Anodenanschluss ist mit dem Widerstand R2 verbunden.
Der Anodenanschluss der Z-Diode D21 ist mit dem Source-Anschluss
S des zweiten MOSFETs T2-1 verbunden. Der Kathodenanschluss der
Z-Diode D21 ist mit dem Widerstand R2 und dem Anodenanschluss der Diode
D22 verbunden.
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Die
Z-Diode D2 weist eine Durchbruchspannung auf, welche unter der Durchbruchspannung
des zweiten MOSFETs T2-1 liegt. Beispielsweise beträgt die Durchbruchspannung
der Z-Diode 1.200 V, während
die Durchbruchspannung bei 1.500 V liegt. Die Z-Diode D21 weist
eine Durchbruchspannung von wenigen Volt auf, um die maximal zwischen
dem Gate-Anschluss G und dem Source-Anschluss S des zweiten MOSFETs
T2-1 anliegende Spannung auf einen erlaubten Maximalwert zu begrenzen.
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Die
Funktionsweise der erfindungsgemäßen Schalteinrichtung
ist wie folgt. Zunächst
befinden sich alle seriell miteinander verschalteten MOSFETs (T1;
T2-1, ..., T2-n) in einem sperrenden Zustand, so dass die an dem
Hochvolt-Kondensator C anliegende Spannung UHV sich
gleichmäßig über die
Schaltstrecken des ersten und der Anzahl an zweiten MOSFETs verteilt
(vgl. 2). Die Anzahl der zweiten MOSFETs ist dabei derart
bemessen, dass die in der geschilderten Situation über einer
jeweiligen Schaltstrecke anliegende Spannung unterhalb der Durchbruchspannung
des jeweiligen zweiten MOSFETs liegt.
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Zur
Entladung des Hochvolt-Kondensators C wird der erste MOSFET T1 über die
Ansteuerschaltung DR eingeschaltet, d. h. die Schaltstrecke des MOSFETs
T1 wird leitend geschaltet. Da die Anzahl an zweiten MOSFETs T2-1,
..., T2-n zunächst
noch sperrt, teilt sich die an dem Hochvolt-Kondensator anliegende
Spannung UHV über die Schaltstrecken der
Anzahl der zweiten MOSFETs gleichmäßig auf. Über einem jeweiligen zweiten
MOSFET T2-1, ..., T2-n baut sich hierbei eine Spannung auf, die
größer als
die Durchbruchspannung der jeweiligen Z-Diode D2, aber kleiner als
die Durchbruchspannung des jeweiligen zweiten MOSFETs ist. Hierdurch
kann ein Strom über
den Widerstand R2, die Diode D22 und den Widerstand R21 fließen. Aufgrund
der sich über den
Widerstand R21 aufbauenden Spannung geht der betreffende Hochvolt-MOSFET
in den leitenden Zustand über.
Mittels der Z-Diode D21 wird dabei die zwischen dem Gate-Anschluss G und dem
Source-Anschluss S anliegende Spannung begrenzt.
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Um
ein bestimmungsgemäßes Funktionieren
dieses „passiven” Schalteffekts
zur Ansteuerung der zweiten MOSFETs T2-1, ..., T2-n gewährleisten zu
können,
ist es erforderlich, dass die zweiten MOSFETs T2-1, ..., T2-n symmetrisch
ausgebildet oder über
ein Widerstandsnetzwerk symmetrisch gemacht sind. Symmetrisch bedeutet
in diesem Zusammenhang, dass im sperrenden d. h. ausgeschalteten,
Zustand des ersten und der zweiten MOSFETs sich die an dem Kondensator
C anliegende Betriebsspannung UHV gleichmäßig auf
die MOSFETs aufteilt. Sofern eine solche Symmetrie nicht vorliegt,
wird diese über
ein Widerstandsnetzwerk hergestellt. Die Symmetrie ist notwendig,
um sicherzustellen, dass während
des Sperrens der zweiten Schaltelemente T2-1, ..., T2-n gleich ist.
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Bei
ausreichender Symmetrierung der zweiten Schaltelemente T2-1, ...,
T2-n schalten diese quasi gleichzeitig ein. Ist die Symmetrierung
der zweiten Schaltelemente T2-1, ..., T2-n unzureichend, so erfolgt
das Einschalten zunächst
bei dem oder den zweiten Schaltelementen T2-1, ..., T2-n, an deren Schaltstrecke
die größte Spannung
anliegt. Hierdurch ergeben sich andere Spannungsverhältnisse an
den übrigen
zweiten Schaltelementen T2-1, ..., T2-n, so dass sich dieser Vorgang
wiederholt bis alle zweiten Schaltelemente T2-1, ..., T2-n eingeschaltet sind.
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Ein
jeder der MOSFETs T1, T2-1, ..., T2-n bleibt so lange eingeschaltet,
bis die an seinem Gate-Anschluss G anliegende Spannung über dem aus
dem Widerstand R21 und dem Kondensator C2 gebildeten RC-Glied unterhalb
einer jeweiligen Schwellspan nung Vth des
betreffenden MOSFETs liegt. Durch die Dimensionierung des RC-Glieds kann
die Schalteinrichtung derart ausgelegt werden, dass eine vollständige Entladung
des Hochvolt-Kondensators
C binnen der geforderten 100 bis 200 μs erfolgt. Der Kondensator C2
stellt hierbei einen Puffer für
die über
der Z-Diode D21 anliegende Spannung dar, damit der jeweilige MOSFET
ausreichend lange entladen wird und nicht vorzeitig in einen sperrenden Zustand übergehen
kann. R21 dient in diesem Fall zum Entladen des Kondensators C2,
damit das Sperren des MOSFETs wieder möglich ist.
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Das
Ausschalten eines jeweiligen MOSFETs der Serienschaltung aus den
zweiten MOSFETs erfolgt bei der in 3 gezeigten
Variante dann, wenn während
der Entladung des Kondensators C2 durch den Widerstand R21 die an
ihm anliegende Spannung die Schwellspannung Vth unterschreitet.
Der MOSFET T1 wird über
die Ansteuerschaltung DR sperrend geschaltet.
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In 4 ist
die in Verbindung mit 3 beschriebene Verschaltung
eines zweiten Schaltelements SE nochmals in Verbindung mit dem Spannungsverlauf
zwischen dem Gate- und Source-Anschluss
G, S des zweiten MOSFETs T2-1 dargestellt. Hierbei ist deutlich
zu erkennen, dass sich der MOSFET bis zu einem Zeitpunkt t1 in einem
sperrenden Zustand sich befindet, in dem die Gate-Source-Spannung
VGS = 0 ist. Sobald die Z-Diode D2 in den
Durchbruch gegangen ist und sich aufgrund des über den Widerstand R21 fließenden Stroms
eine Spannung zwischen dem Gate- und Source-Anschluss G, S aufbaut,
steigt die Gate-Source-Spannung
VGS auf einen Wert an, der sich aus der
Differenz der Spannungen an der Z-Diode D21 und der Diode D22 ergibt.
Die Abklingzeit τ ergibt
sich aus dem Produkt der Kapazität
des Kondensators C2 und dem Widerstandswert des Widerstands R21.
Zum Zeitpunkt t2 ist der Kondensator C2
vollständig
entladen und damit die Gate-Source-Spannung VGS wiederum
Null. Um zu verhindern, dass ein jeweiliger zweiter MOSFET bei Spannungen
im Bereich seiner Schwellspannung Vth in
einen instabilen Betriebszustand übergeht, kann die Beschaltung
des zweiten MOSFETs gemäß den Ausführungsbeispielen in 5 und 7 erweitert werden.
Ein instabiler Betriebszustand ist dort gegeben, wo der Bereich
der Kennlinie des Drain-Stromes (Laststrom) durch den MOSFET einen
positiven Temperaturkoeffizient aufweist.
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Der
Aufbau des zweiten Schaltelements SE in dem in 5 gezeigten
Ausführungsbeispiel
unterscheidet sich im Wesentlichen durch den Ersatz des in 3 verwendeten
Widerstandes R21 durch die nachfolgend beschriebene Schaltung. Der Gate-Anschluss G des zweiten
MOSFETs T2 ist über einen
Gate-Vorwiderstand R26 mit der Kathode der Diode D22 verbunden.
Zwischen dem Gate-Anschluss G und dem Source-Anschluss S des zweiten MOSFETs
T2 ist die Schaltstrecke eines Bipolartransistors T22 verschaltet.
Dessen Basisanschluss ist mit dem Knotenpunkt KP2 eines Spannungsteilers verbunden,
welcher aus der Serienschaltung der Widerstände R24 und R25 gebildet ist.
Während
der Widerstand R25 mit dem Source-Anschluss des zweiten MOSFETs
T2 und einem Hauptanschluss des Bipolartransistors T22 verschaltet
ist, ist der Widerstand R24 über
einen weiteren, seriell vorgesehenen Widerstand R23 mit dem Kathodenanschluss
der Diode D22 verbunden. Parallel zur Serienschaltung der Widerstände R24,
R25 ist ein Kondensator C21 sowie die Schaltstrecke eines Bipolartransistors
T21 verschaltet. Dessen Basisanschluss ist mit dem Knotenpunkt KP3
eines Spannungsteilers, der die Widerstände R21 und R22 umfasst, verbunden.
R22 ist mit einem Hauptanschluss des Bipolartransistors T21 und
dem Source-Anschluss des zweiten MOSFETs T2 verschaltet. Der Widerstand
R21 ist mit dem Anoden-Anschluss
einer Z-Diode D23 verbunden. Der Kathoden-Anschluss der Z-Diode
D23 ist mit dem Kathoden-Anschluss der Diode D22 verbunden. Die Durchbruchspannung
der Z-Diode D23 definiert die Abschaltschwelle, d. h. diejenige
Spannung, bei welcher der das MOSFET T2 abgeschaltet, d. h. in den sperrenden
Zustand geschaltet wird.
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Überschreitet
die an dem Kondensator C2 anliegende Spannung einen Spannungswert,
welcher größer ist
als die Summe der Zener-Spannung von D23 und der Spannungen über R21
und R22, so fließt
ein Basisstrom in den Bipolartransistor T21, wodurch der Kondensator
C21 und der Spannungsteiler R24, R25 kurzgeschlossen werden. Infolge
dessen kann kein Basisstrom in den Bipolartransistor T22 fließen, wodurch
dieser sperrt. Aufgrund dessen liegt eine Spannung zwischen dem
Gate- und dem Source-Anschluss des MOSFETs T2-1 an, welcher aufgrund
der Dimensionierung der Zener-Spannung von D23 größer als
seine Schwellenspannung Vth ist und damit
ein Leiten ermöglicht.
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Unterschreitet
beim Entladen die an dem Kondensator C2 anliegende Spannung einen
Spannungswert, welcher sich aus der Summe der Zener-Spannung von
D23 und den Spannungen über den
Widerständen
R21 und R22 zusammensetzt, so geht der Bipolartransistor T21 in
einen sperrenden Zustand über.
Infolge dessen fließt
ein Basisstrom in den Bipolartransistor T22, welcher hierdurch eingeschaltet
wird und die Gate-Kapazität
des MOSFETs T2 aktiv entlädt,
so dass dieser schließlich
ausgeschaltet wird.
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Durch
den Kondensator C21 kann das Einschalten des Bipolartransistors
T22 bei einem Spannungsanstieg über
dem Kondensator C2 verzögert werden,
um einen möglichst
schnellen Anstieg der Gate-Spannung zu ermöglichen.
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Die
Auswirkung der in 5 gezeigten Beschaltung des
MOSFETs SE ist in 6 dargestellt. Es ist wiederum
der zeitliche Verlauf der Gate-Source-Spannung VGS des
MOSFETs T2 dargestellt. Ferner ist in diesem Diagramm die Schwellspannung
Vth des MOSFETs T2 eingezeichnet. Ein Abschalten
des MOSFETs T2 wird bereits zum Zeitpunkt t3 realisiert, zu
welchem die Gate-Source-Spannung VGS auf
Null Volt zusammenbricht. Der Zeitpunkt T3 wird
hierbei durch die Dimensionierung der Zener-Spannung von D23 festgelegt.
Im Gegensatz zu dem in 3 beschriebenen Ausführungsbeispiel
erfolgt damit ein Abschalten des MOSFETs zu einem wesentlichen früheren Zeitpunkt
(t3 im Vergleich zu t2,
zu welchem Zeitpunkt VGS aufgrund des RC-Gliedes
in 3 0 V erreicht).
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7 zeigt
eine weitere, verbesserte Ansteuerung eines jeweiligen zweiten Schaltelements SE.
In 8 ist wiederum der zeitliche Verlauf der Gate-Source-Spannung
VGS dargestellt.
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Zwischen
dem Gate-Anschluss G und dem Source-Anschluss S des MOSFETs T2 ist
ein Widerstand R26 verschaltet. Der Widerstand R26 ist über die
Schaltstrecke eines Bipolartransistors T22 mit dem Kathodenanschluss
der (Entkoppelungs-)Diode D22 verbunden. Ein Widerstand R25 verbindet
den Emitter des Bipolartransistors T22 mit seinem Basisanschluss.
Zur Ausbildung eines Spannungsteilers ist dem Widerstand R25 ein
Widerstand R24 nachgeschaltet, welcher mit einem der Hauptanschlüsse eines
weiteren Bipolartransistors T21 gekoppelt ist. Der andere Hauptanschluss
des Bipolartransistors T21 ist mit dem Source-Anschluss S des MOSFETs T2 verbunden.
Der Knotenpunkt KP4 des Spannungsteilers R24, R25 ist mit dem Basisanschluß des Bipolartransistors
T22 verbunden. Der Basisanschluss des Bipolartransistors T21 ist
mit dem Knotenpunkt KP5 eines Spannungsteilers, umfassend die Widerstände R22,
R23 verbunden. Der Widerstand R23 ist ferner mit dem Source-Anschluss
S des MOSFETs T2 verbunden. Der Widerstand R22 ist mit dem Knotenpunkt
KP6 eines Widerstandes R21 und dem Anodenanschluss der Z-Diode D23
gekoppelt. Der Kathodenanschluss der Z-Diode D23 ist mit dem Kathodenanschluss
der Diode D22 verbunden. Die Serienschaltung aus der Zener-Diode
D23 und dem Widerstand R21 ist dem Kondensator C2 parallel geschaltet.
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Der
Widerstand R21 dient zum Einstellen des Arbeitspunktes der Zener-Diode
D23. Solange die Spannung an dem Kondensator C2 größer ist
als die Summe des Spannungswertes, welche sich aus der Zener-Spannung
D23 und der Spannung über dem
Widerstand R21 ergibt, fließt
ein Basisstrom in den Bipolartransistor T21, wodurch dieser leitet.
Infolge dessen fließt
ebenfalls ein Basisstrom in den Bipolartransistor T22, so dass dieser
ebenfalls leitet. Über
den Widerstand R26 kann sich nun eine, durch die Z-Diode D21 begrenzte,
Spannung aufbauen, so dass der MOSFET T2 leitet. Unterschreitet
die an dem Kondensator C2 anliegende Spannung die Durchbruchspannung
der Diode D23, dann sperrt zunächst
T21 und infolge dessen auch der Bipolartransistor T22. Die Spannung
an dem Widerstand R26 sinkt infolge dessen zu Null.
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Die
Auswirkung der in 7 gezeigten Beschaltung des
MOSFETs SE ist in 8 dargestellt. Es ist der zeitliche
Verlauf der Gate-Source-Spannung VGS des
MOSFETs T2 dargestellt. Ferner ist in diesem Diagramm die Schwellspannung
Vth des MOSFETs T2 eingezeichnet. Ein Abschalten
des MOSFETs T2 wird bereits zum Zeitpunkt t3 realisiert, zu
welchem die Gate-Source-Spannung
VGS auf Null Volt zusammenbricht. Der Zeitpunkt
T3 wird hierbei ebenfalls durch die Dimensionierung der Zener-Spannung
von D23 festgelegt. Im Gegensatz zu dem in 3 beschriebenen
Ausführungsbeispiel
erfolgt ein Abschalten des MOSFETs ebenfalls zu einem wesentlichen
früheren
Zeitpunkt (t3 im Vergleich zu t2,
zu welchem Zeitpunkt VGS aufgrund des RC-Gliedes
in 3 0 V erreicht).
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Die
Erfindung weist den Vorteil einer einfachen Ansteuerung zum Sperren
und Schalten einer hohen Spannung auf. Insbesondere ist eine Ansteuerschaltung
für lediglich
einen MOSFET (erstes Schaltelement T1) erforderlich. Im Gegensatz
zur Verwendung einer Silizium-Karbid-Kaskade ist eine Schalteinrichtung
unter Verwendung von Silizium-MOSFETs oder -IGBTs wesentlich kostengünstiger
realisierbar. Die Symmetrierung der MOSFETs kann über eine
Serienschaltung der jeweiligen Z-Dioden
D2 und jeweiliger Vorwiderstände
R2 erfolgen. Das sichere Ausschalten der einzelnen MOSFETs benötigt das
Vorhandensein eines Pufferkondensators, der für diesen Zweck entladen werden
muss. Ein weiterer Vorteil ist, dass jedes der Schaltelemente T1,
T2-1, ..., T2-n einen Schutz gegenüber Überspannung aufweist.