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Die
Erfindung betrifft ein hydraulisches System mit einem hydraulischen
Aktuator und mindestens einer verstellbaren hydraulischen Pumpe.
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In
bekannten pumpengesteuerten Hydrauliksystemen eines Schaufelladers
oder dergleichen werden die Durchflüsse und damit z. B.
die Hub- und Senkgeschwindigkeit durch die im System vorhandene(n)
Pumpe(n) vorgegeben. Während eines normalen Arbeitseinsatzes
einer Maschine wirkt im Falle einer Schaufel immer eine Gravitationskraft
auf den Ausleger des Schaufelladers ein, das heißt im hydraulischen
System wirkt immer zum Beispiel ein Lastdruck auf eine Bodenseite
des Auslegerzylinders. In diesem Fall ist die Hubgeschwindigkeit
wie auch die Senkgeschwindigkeit durch den Durchfluss auf der Bodenseite
des Zylinders gesteuert. Generell soll im Betrieb einer von einem
derartigen hydraulischen System gesteuerten Maschine die Senkgeschwindigkeit
30% bis 70% höher sein als die Hubgeschwindigkeit, um eine
effiziente Arbeitsweise mit der Maschine zu ermöglichen.
Diese Forderung nach dem unsymmetrischen Betrieb erzeugt im pumpengesteuerten
Hydrauliksystem jedoch ein Nenngrößenproblem.
Wird die Pumpe nach der Senkgeschwindigkeit ausgelegt, hat die resultierende
Pumpe eine sehr große Nenngröße. Mit
dieser Pumpe kann aber beim Heben mit Vollast nicht die maximale
Hubgeschwindigkeit erreicht werden, weil die verfügbare
Leistung des Motors nicht ausreicht. Während des Hubs mit
Last hätte der Schwenkwinkel der Pumpe folglich nur einen
Wert von etwa 50% und damit würde der Wirkungsgrad der
Pumpe nicht im optimalen Bereich liegen.
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Diese
Problematik führt zum Wunsch, ein hydraulisches System
zur Steuerung von Hubzylindern oder vergleichbaren hydraulischen
Aktuatoren zu entwickeln, das eine im Vergleich zur Hubgeschwindigkeit
schnellere Senkgeschwindigkeit des Hubzylinders ermöglicht
bzw. die Nenngröße der Pumpe bei gleicher Senkgeschwindigkeit
verkleinert. Damit wird ein besserer Pumpenwirkungsgrad beim Heben
als auch beim Senken eines Hubzylinders erreicht.
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Aus
der
US 6,804,957 B2 ist
ein hydraulisches System bekannt, dass eine Schnellsenkfunktion
eines hydraulischen Zylinders ermöglicht. Das System weist
ein Bypass-Ventil auf, das zwischen der Bodenseite des Hydraulikzylinders
und der Pumpe angeordnet und direkt mit dem Tank verbunden ist.
Das Ventil kann im Senkbetrieb des Zylinders geöffnet werden
und leitet einen Teil des Volumenstroms direkt in den Tank. Das abgeleitete Ölvolumen
fehlt demnach im System und es wird eine zusätzliche Pumpe
als Speicherladepumpe benötigt, die das Öl in
den Kreislauf beziehungsweise in den Speicher zurückfördert,
wodurch zusätzliche Energie benötigt wird. Um
ein energiesparendes und effizientes Arbeiten zu ermöglichen,
wäre aber ein hydraulisches System wünschenswert,
das keine zusätzliche Pumpe benötigt und bei dem
die Nenngröße der Pumpe durch die geforderte Betätigungsgeschwindigkeit
entgegen der Last, also zum Beispiel beim Heben einer Baggerschaufel
oder dem Pressen von Müll in Müllsammelfahrzeugen,
bestimmt wird.
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Ziel
der vorliegenden Erfindung ist es demnach, bei durch die Geschwindigkeit
entgegen der Lastrichtung vorgegebener Nenngröße
einer Hydropumpe eine höhere Geschwindigkeit in Lastrichtung
in einem pumpengesteuerten hydraulischen Arbeitskreis zu erreichen
oder umgekehrt die Nenngröße der Pumpe bei gleicher
Senkgeschwindigkeit zu verkleinern, ohne eine zusätzliche
Pumpe einzusetzen und damit den Energiekonsum im System zu erhöhen.
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Die
Aufgabe wird durch das erfindungsgemäße hydraulische
System nach Anspruch 1 und das Verfahren nach Anspruch 12 gelöst.
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In
einem ersten Aspekt behandelt die Erfindung ein hydraulisches System,
das über mindestens einen hydraulischen Aktuator zum Beispiel
zum Heben von Lasten verfügt, aufweisend mindestens zwei
Kammern zur Bewegung des Aktuators in oder entgegen der Lastrichtung.
Die Kammern weisen jeweils einen Anschluss zur Anbindung an das
hydraulische System auf. Das hydraulische System weist mindestens
eine verstellbare hydraulische Pumpe auf, mit mindestens zwei Anschlüssen,
wobei der eine Anschluss mit einer ersten Kammer des hydraulischen
Aktuators und der zweite Anschluss mit einer zweiten Kammer des
hydraulischen Aktuators verbunden ist. Ferner weist das hydraulische
System mindestens ein Schnellsenkventil mit einem regelbaren Strömungsquerschnitt
auf, über das beide Kammern verbindbar sind.
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Mit
einem derartigen hydraulischen System ist es möglich, mit
Hilfe der Pumpe Druckmittel zwischen den Kammern des hydraulischen
Aktuators hin und her zu fördern, wodurch eine Betätigung,
zum Beispiel ein Heben und Senken, ermöglicht wird. Da
der Aktuator in vielfältiger Weise in einer Maschine verbaut
werden kann, wäre es beispielsweise ebenfalls denkbar,
den Aktuator horizontal anzuordnen, wodurch ein Ausfahren und Einfahren
des Aktuators durch die hydraulische Pumpe des oben beschriebenen
Systems ermöglicht wird. Nachfolgend wird jeweils der Einfachheit
halber vom Heben und Senken einer Last gesprochen.
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Da
das Schnellsenkventil parallel zur Pumpe angeordnet ist und die
beiden Kammern des Aktuators miteinander verbindet, wird das Schnellsenkventil
als By-Pass-Schaltung für die Pumpe zur Erhöhung
des Gesamtvolumenstroms und damit der Betätigungsgeschwindigkeit
verwendet. Es ist daher möglich, einen Teil des Druckmittels
nicht durch die Pumpe zu fördern, sondern durch eine vorhandene
Druckdifferenz auf Grund einer Last von der ersten Kammer des Aktuators
direkt in die zweite Kammer des Aktuators. Da in diesem Fall nicht
mehr das gesamte Druckmittel von der Pumpe gefördert werden
muss, sondern ein Teil des Druckmittels unter Umgehung der Pumpe
durch das Schnellsenkventil gefördert wird, ist es möglich,
einen insgesamt größeren Volumenstrom des Druckmittels
zu erreichen. Dementsprechend kann das Schnellsenkventil dazu verwendet
werden, zum Beispiel beim Senken des Aktuators eine höhere
Senkgeschwindigkeit zu erreichen. Die Erhöhung der Betätigungsgeschwindigkeit
ist allgemein bei einer Betätigung des Aktuators in Lastrichtung möglich.
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Ein
Vorteil der oben beschriebenen Ausführung des Systems ist,
dass im Gegensatz zu konventionellen Systemen keine zusätzlichen
Leitungen zwischen dem Schnellsenkventil und einem Tank des Hydrauliksystems
anzubringen sind. Zudem kann auf eine Speisepumpe verzichtet werden,
die Druckmittel vom Tank zurück in die Leitungen fördert.
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Folglich
kann der Energiekonsum des Systems im Vergleich zu anderen Systemen
reduziert werden.
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Vorzugsweise
wird das Schnellsenkventil erst bei vollständig ausgeschwenkter
Pumpe geöffnet. Dadurch entsteht vor der Öffnung
des Schnellsenkventils bereits eine Druckdifferenz zwischen den
Kammern des Aktuators. Vorzugsweise ist der Strömungsquerschnitt
des Schnellsenkventils so dimensioniert, dass die Einstellung eines
Druckabfalls über das Schnellsenkventil erreicht wird.
Es ist somit möglich, einen Teil des Volumenstroms durch
das Schnellsenkventil zu leiten.
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Der
Strömungsquerschnitt des Schnellsenkventils ist vorzugsweise
frei regelbar in einem Wertebereich von 0% bis 100%. Es ist daher
möglich, das durch das Schnellsenkventil geförderte Ölvolumen
beziehungsweise den Volumenstrom mit Hilfe der Einstellung des Strömungsquerschnitts
zu beeinflussen. Die Senkgeschwindigkeit bzw. Betätigungsgeschwindigkeit
in Lastrichtung des Aktuators kann somit individuell den Wünschen
eines Benutzers angepasst werden.
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Mit
dem oben beschriebenen System können unterschiedliche Geschwindigkeiten
des Aktuators erreicht werden, je nachdem, ob und wie weit das Schnellsenkventil
geöffnet ist. Die Pumpe fördert dabei beim Hub-
als auch beim Senkbetrieb des Aktuators dasselbe maximale Ölvolumen,
egal ob das Schnellsenkventil geöffnet ist oder nicht.
Es ist daher möglich, die Pumpe in beiden Betriebsarten
des Aktuators, im Hub- als auch im Senkbetrieb nah an ihrem Wirkungsgradoptimum
zu betreiben.
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Vorzugsweise
ist beim Hubbetrieb des Aktuators das Schnellsenkventil geschlossen,
wodurch eine By-Pass-Schaltung des Aktuators oder der Pumpe verhindert
wird. Im Hubbetrieb wird daher das gesamte zu fördernde
Druckmittel nur mit Hilfe der Pumpe in eine der Kammern gefördert.
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Die
Pumpe des oben beschriebenen hydraulischen Systems ist vorzugsweise
eine Zweikreispumpe und hat eine Nenngröße, die
nach der erforderlichen Geschwindigkeit gegen die Last, also zum
Beispiel die Hubgeschwindigkeit des Aktuators ausgelegt ist. Dadurch
ist die Pumpe kleiner und günstiger als bei einer Dimensionierung
der Pumpe nach der erforderlichen Geschwindigkeit in Lastrichtung,
also der Senkgeschwindigkeit, die generell über der geforderten
Hubgeschwindigkeit liegt.
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Ebenfalls
möglich ist die Integration eines Speichers für
Druckmittel im oben beschriebenen System. Dieser ermöglicht
die Bereitstellung von unter Druck stehendem Druckmittel. Das Druckmittel
wird dort beim Senken von einer Last unter Erhöhen der
gespeicherten Druckenergie gespeichert.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist das erfindungsgemäße
hydraulische System zudem ein Mengenausgleichsventil auf, über
welches die erste oder die zweite Kammer des Aktuators mit einem Tankvolumen
vorzugsweise über ein Druckbegrenzungsventil verbunden
werden kann. Das Mengenausgleichsventil ist dabei derart ausgebildet,
dass ein Überschuss an Druckmittel in einer der Kammern
des Aktuators oder in einer der Leitungen, welche die Kammern des
Aktuators mit der Pumpe verbinden, während des Betriebs
des Schnellsenkventils verhindert wird. Damit wird ein Druckausgleich
zwischen den beiden Kammern des Aktuators verhindert und so die
Funktion des Schnellsenkventils gewährleistet.
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In
einem weiteren Aspekt beschreibt die vorliegende Erfindung ein Verfahren
zum Betätigen eines hydraulischen Aktuators mit Hilfe eines
hydraulischen Systems. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren wird einerseits ein Volumenstrom aus einer ersten Kammer
des hydraulischen Aktuators in eine zweite Kammer des hydraulischen
Aktuators durch eine Pumpe erzeugt. Darüber hinaus wird
der Volumenstrom zur weiteren Geschwindigkeitserhöhung
durch Öffnen eines die erste mit der zweiten Kammer verbindenden
Schnellsenkventils erhöht. Das erfindungemäße
Verfahren hat den Vorteil, dass nicht mehr der gesamte zum Senken
einer Last erforderliche Volumenstrom aus der ersten Kammer in die
zweite Kammer durch die Pumpe gefördert werden muss. Vielmehr
wird ein Teil des Gesamtvolumenstroms über das Schnellsenkventil
direkt aus der ersten Kammer in die zweite Kammer gefördert.
Dementsprechend kann die Pumpe kleiner dimensioniert werden.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform gliedert sich die Bewegung
des Aktuators in Lastrichtung in zwei Bereiche. Zunächst
wird zum Erhöhen der Betätigungsgeschwindigkeit
zunächst die Pumpe in Richtung ihres maximalen Fördervolumens
ausgeschwenkt. Nach dem Erreichen des maximalen Fördervolumens der
Pumpe wird zur weiteren Erhöhung der Betätigungsgeschwindigkeit
des hydraulischen Aktuators ein regelbares Schnellsenkventil in
Richtung seiner geöffneten Position verstellt und somit
eine zunehmend geöffnete Verbindung zwischen der ersten
Kammer und der zweiten Kammer des hydraulischen Aktuators geschaffen.
Der Gesamtvolumenstrom aus der ersten Kammer in die zweite Kammer
wird somit über das maximale Fördervolumen der
Pumpe hinaus erhöht. Damit lässt sich eine im
Vergleich zur Betätigungsgeschwindigkeit des Aktuators
entgegen der Lastrichtung, also beispielsweise beim Heben einer
Last, vergrößerte Geschwindigkeit in Richtung
der Last erreichen.
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Dabei
wählt der Benutzer vorzugsweise aus zwei Regelbereichen,
wobei das regelbare Schnellsenkventil in mindestens einem der beiden
Regelbereiche geöffnet werden kann. Der Benutzer hat somit
die Wahl zwischen dem ersten Regelbereich, in dem stufenlos die
Fördergeschwindigkeit der Pumpe eingestellt werden kann,
und einem zweiten Regelbereich, indem bei maximaler Förderleistung
der Pumpe das Schnellsenkventil ansteuerbar ist.
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Auf
diese Weise wird sichergestellt, dass die Pumpe bei Öffnung
des Schnellsenkventils bereits maximal fördert und sich
somit bereits ein Druckgefälle zwischen den zwei Kammern
des Aktuators eingestellt hat. Zudem hat ein Benutzer dadurch die
Wahl, die Absenkung des Aktuators nur mit Hilfe der Pumpe erfolgen zu
lassen oder zusätzlich das Schnellsenkventil für
einen schnelleren Senkvorgang des Aktuators hinzuzuschalten. Ein
gewisser Überlappungsbereich, in dem gleichzeitig das Fördervolumen
der Pumpe zunimmt und bereits das Schnellsenkventil geöffnet
wird, ist ebenfalls denkbar.
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Bei
entgegengesetzter Bewegung des Aktuators kann der Benutzer ebenfalls
die Geschwindigkeit der Pumpe stufenlos einstellen. Das Schnellsenkventil
kann bei dieser Bewegung nicht geöffnet werden.
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Ferner
wird das Schnellsenkventil beim Senkbetrieb automatisch geschlossen,
falls der Lastdruck einen bestimmten Grenzwert übersteigt.
Es kann somit verhindert werden, dass z. B. ein Maschinenausleger
unter Last im Schnellsenkbetrieb eine Gefahr für den Benutzer
oder umstehende Personen darstellt.
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Erfindungsgemäß kann
ein Überdruck in einer der beiden Kammern des Aktuators
durch ein im hydraulischen System integriertes Mengenausgleichsventil
verhindert werden. Damit wird ein von der Hydropumpe erzeugter zu
großer Druckmittelstrom ausgeglichen. Die auftretende Differenzmenge
wir über das Mengenausgleichsventil in den Tank abgeführt.
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Ein
bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
hydrostatischen Systems ist in den Zeichnungen darstellt und wird
in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Systems nach einer bevorzugten Ausführungsform,
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2 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Schnellsenkventils,
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3 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Schnellsenkventils mit Schwimmstellungsventil
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4 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Systems mit einem Mengenausgleichsventil und Abführen
des Druckmittels über ein Druckbegrenzungsventil der Speiseeinrichtung, und
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5 eine
schematische Darstellung des erfindungsgemäßen
hydraulischen Systems mit einem Mengenausgleichsventil und separatem
Druckbegrenzungsventil.
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Das
erfindungsgemäße hydraulische System in 1 weist
einen Aktuator 1 mit zwei Kammern a und b auf. Ferner besteht
der Aktuator aus einer Kolbenstange 1a sowie einem Kolben 1b.
Die Trennung der beiden Kammern a, b erfolgt durch den Kolben 1b.
Die zweite Kammer b ist dabei auf einer Kolbenstangenseite des Aktuators 1 angeordnet
und die erste Kammer a ist auf der Bodenseite des Kolbens 1b des
Aktuators 1 angeordnet. Durch Einleitung in von Druckmittel
in die erste Kammer a kann der Aktuator 1 somit gehoben
werden. Die Einleitung von Druckmittel in die zweite Kammer b ermöglicht
einen Senkbetrieb des Aktuators.
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Bei
den Ausführungen zur Erfindung wird von einem Heben und
Senken einer Last ausgegangen. Generell ist es dagegen so, dass
der hydraulische Aktuator entgegen einer Lastrichtung betätigt
werden kann, was dem Heben entspricht, oder in Lastrichtung betätigt
werden kann, was beim Senken der Fall ist. Dies kann beispielsweise
bei einer Müllpresse der Fall sein, wo beim Verdichten
des Mülls entgegen der Lastrichtung gearbeitet wird. Es
wird dabei angenommen, dass für eine Betätigung
entgegen der Lastrichtung Druckmittel der ersten Kammer a zugeführt
wird.
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Es
ist zu erwähnen, dass statt dem dargestellten Aktuator 1 auch
ein anderer hydraulischer Aktuator 1 verwendet werden kann.
So ist es beispielsweise denkbar, einen hydraulischen Aktuator 1 mit
einer durchgehenden Kolbenstange 1a zu verwenden, um auf
beiden Seiten des Kolbens 1b des Aktuators 1 gleich
große Druckflächen für die Beaufschlagung
mit einem Druckmittel zu erhalten.
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Weiterhin
weist das erfindungsgemäße hydraulische System
in 1 eine Pumpe 2 auf, die von einem Motor 3,
vorzugsweise einem Dieselmotor, angetrieben wird. Die Pumpe 2 ist
hinsichtlich ihres Hubvolumens einstellbar ausgeführt und
bevorzugt eine hydraulische Axialkolbenmaschine in Schrägscheibenbausweise,
die aus einer Neutralstellung heraus in zwei Richtungen verschwenkbar
ist. Das Hubvolumen wird durch Verstellung einer Neigung der Schrägscheibe
eingestellt. In dem dargestellten Beispiel ist die Pumpe 2 eine Zweikreispumpe.
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Die
Zweikreispumpe weist zwei Einzelpumpen 2a, 2b auf.
Die erste Einzelpumpe 2a ist über eine Speicherleitung 15 mit
einem Hydrospeicher 4 verbunden. Mit ihrem zweiten Anschluss
ist die erste Einzelpumpe 2a mit einer ersten Stelldruckleitung 16 verbunden,
die die erste Einzelpumpe 2a mit der ersten Kammer a verbindet.
Die zweite Einzelpumpe 2b weist ebenfalls zwei Anschlüsse
auf. Ein erster Anschluss ist dabei über eine Verbindungsleitung,
die in der ersten Stelldruckleitung 16 ausmündet
mit der ersten Kammer a verbunden. Der zweite Anschluss er zweiten Einzelpumpe 2b ist
dagegen über eine zweite Stelldruckleitung 17 mit der
zweiten Kammer b verbunden.
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Die
erste Stelldruckleitung 16 und die zweite Stelldruckleitung 17 sind über
eine erste Verbindungsleitung 18 miteinander verbunden.
In der ersten Verbindungsleitung 18 ist ein Schnellsenkventil 7 angeordnet, sodass
in Abhängigkeit von der Einstellung des Schnellsenkventils 7 eine
gedrosselte Verbindung zwischen der ersten Stelldruckleitung 16 und
der zweiten Stelldruckleitung 17 hergestellt ist.
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Ferner
ist parallel zu der Verbindungsleitung 18 eine zweite Verbindungsleitung 19 ausgebildet,
die die erste Stelldruckleitung 16 mit der zweiten Stelldruckleitung 17 verbindet.
In der Verbindungsleitung 19 sind zwei entgegengesetzt
zueinander angeordnete Rückschlagventile V1 und V2 vorgesehen.
Zwischen diesen beiden Rückschlagventilen V1, V2, die jeweils
in Richtung auf die erste Stelldruckleitung 16 zu bzw.
die zweite Stelldruckleitung 17 zu öffnen, mündet
eine Speisedruckleitung 20 in der zweiten Verbindungsleitung 19 aus.
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Das
von der zweiten Verbindungsleitung 19 abgewandte Ende der
Speisedruckleitung 20 ist mit einer Speisepumpe 6 verbunden.
Die Speisepumpe 6 saugt aus einem Tankvolumen 5 Druckmittel über
eine Saugleitung 21 an. Die Speisedruckleitung 20 ist über
ein Druckbegrenzungsventil 11 mit dem Tankvolumen verbindbar.
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Die
Speisepumpe 6 wird ebenfalls einem über eine Antriebswelle
mit der Pumpe 2 verbundenen Motor 3 angetrieben.
Die Ventile V1 und V2 sind Rückschlagventile, die einen
Durchfluss nur in Förderrichtung der Pumpe 6 ermöglichen
und die somit das Nachführen von Druckmittel bei auftretender
Druckmittelleckage ermöglichen.
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Wie
bereits oben ausgeführt, ist die erste Stelldruckleitung 16 mit
den Verbindungsleitungen 18 und 19 verbunden.
Die zweite Stelldruckleitung B ist mit den jeweils anderen Enden
der Verbindungsleitungen 18 und 19 verbunden.
Damit sind der hydraulische Aktuator 1 und das in der ersten
Verbindungsleitung angeordnete Schnellsenkventil 7 parallel
geschaltet.
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Im
Folgenden soll nun der Betrieb des hydraulischen Systems mit dem
Schnellsenkventils 7 genauer erläutert werden.
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Beim
Hubbetrieb des Aktuators 1 fördert die Pumpe 2 Druckmittel
in die erste Stelldruckleitung 16. Das Schnellsenkventil 7 ist
im Hubbetrieb geschlossen. Es erfolgt also keine Förderung
des Druckmittels in Richtung zu der zweiten Kammer b. Das Druckmittel
gelangt in die erste Kammer a des Aktuators 1. Gleichzeitig wird
aus der zweiten Kammer b zur Pumpe 2 gefördert.
Die Folge ist ein Heben bzw. Ausfahren des Kolbens 1b des
Aktuators 1.
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Zusätzlich
kann mit Hilfe der Speisepumpe 6 Druckmittel aus dem Tank
bereitgestellt werden, um Druckmittelleckage auszugleichen.
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Im
Senkbetrieb des Aktuators 1 fördert die Pumpe 2 Druckmittel
aus der ersten Kammer a des Aktuators 1 und in die zweite
Kammer b. Wegen der Kolbenstange 1a sind die Volumenströme
aus/in die erste Kammer a und in/aus der zweiten Kammer b unterschiedlich.
Das so entstehende Differenzvolumen wird unter Erhöhung
der potentiellen Energie in den Hydrospeicher 4 gefördert.
Die Folge ist ein Senken bzw. Einfahren des Aktuators 1.
Da es zwischen der Entnahme von Druckmittel aus dem Hydrospeicher 4 und
dem Zurückführen zu einer Volumendifferenz kommen
kann, wie es sich aus dem weiter unten ausgeführten Beispiel
ergibt, ist eine Möglichkeit zum Aufladen des Hydrospeichers 4 vorgesehen.
Dies könnte beispielsweise durch die Speisepumpe 6 erfolgen,
die dann über ein Rückschlagventil mit dem Hydrospeicher 4 verbunden
wäre.
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Um
die Senkgeschwindigkeit zu erhöhen, ist das Schnellsenkventil 7 vorgesehen.
Das Schnellsenkventil 7 schafft eine gedrosselte Verbindung
zwischen der ersten Stelldruckleitung 16 und der zweiten
Stelldruckleitung 17. Zusätzlich zu dem Volumenstrom,
der auf Grund des Pumpenschwenkwinkels aus der ersten Kammer a in
die zweite Kammer b gefördert wird, kann somit bei zumindest
teilweise geöffnetem Schnellsenkventil 7 Druckmittel
aus der ersten Kammer a unter Umgehung der Hydropumpe 2 in
die zweite Kammer b strömen. Der Gesamtvolumenstrom aus
der ersten Kammer a in die zweite Kammer b hinein erhöht
sich somit, wodurch die Senkgeschwindigkeit gleichfalls erhöht
wird.
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Das
Schnellsenkventil ist beispielsweise ein zwischen zwei Endpositionen
variable einstellbares 2/2-Wegeventil, mit proportionaler Ansteuerung.
Dabei wird eine einem Steuersignal proportionale Steuerkraft erzeugt,
die das Schnellsenkventil 7 entgegen einer das Schnellsenkventil 7 in
seine geschlossene Position beaufschlagende Rückstellfeder
beaufschlagt.
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Vorzugsweise
ist eine Regelung des Schnellsenkventils 7 derart gestaltet,
dass die Öffnung des Schnellsenkventils 7 durch
einen Benutzer erst bei maximaler Förderleistung der Pumpe 2 möglich
ist. Demnach kann ein Benutzer das Fördervolumen der Pumpe 2 stufenlos
bis hin zur maximalen Fördervolumen wählen. Zusätzlich
kann der Benutzer das Schnellsenkventil 7 bei maximaler
Förderung von Druckmittel durch die Pumpe 2 bei
Bedarf öffnen und schließen. Dementsprechend wird
eine Beschleunigung des Senkvorgangs erreicht, da zusätzlich
zur Pumpe 2 Druckmittel aus der Kammer a durch das Schnellsenkventil 7 gefördert
wird.
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Da
bereits vor Öffnung des Schnellsenkventils 7 die
Pumpe 2 ihre maximale Förderleistung erbringt, entsteht
ein Druckgefälle zwischen der ersten Kammer a und zweiten
Kammer b des Aktuators 1. Dieses Druckgefälle
ermöglicht ein korrektes Arbeiten des Schnellsenkventils 7.
Aufgrund der Druckdifferenz in den Kammern a und b herrscht in den
Stelldruckleitungen 16 und 17 und damit auch in
der Leitung 18 ebenfalls ein Druckgefälle. Beim Öffnen
des Schnellsenkventils 7 strömt demnach ein Volumenstrom
Q aus der ersten Stelldruckleitung 16 in die zweite Stelldruckleitung 12.
Dieser Volumenstrom Q ist umso höher, je größer
das Druckgefälle zwischen den Leitungen 16 und 17 ist.
Bevorzugt ist daher ein kleiner Ventilquerschnitt des Schnellsenkventils 7 zu
wählen, der einen deutlichen Druckabfall und damit eine
hohen Volumenstrom Q über dem Schnellsenkventil 7 ermöglicht.
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Das
Schnellsenkventil 7 ist mit einem variablen Strömungsquerschnitt
ausgestattet. Ein Benutzer kann somit die Öffnung des Ventils
zwischen 0 und 100% regeln und damit die Senkgeschwindigkeit des
Aktuators 1 beeinflussen. Die Ansteuerung des Schnellsenkventils 7 erfolgt
vorzugsweise elektromagnetisch. Zudem können auch andere
Ansteuerungsmöglichkeiten für das Schnellsenkventil 7 vorgesehen
sein, wie es beispielhaft in 2 gezeigt
ist.
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Aus
Sicherheitsgründen kann eine Beschränkung der
Absenkgeschwindigkeit vorgesehen sein, die das Öffnen des
Schnellsenkventils 7 bei einem bestimmten Lastdruck verhindert
oder ein bereits geöffnetes Schnellsenkventil 7 zurück
in seine Ausgangsposition bringt, in der die erste Verbindungsleitung 18 unterbrochen
ist. Dabei kann zum Beispiel ein integrierter Drucksensor den Lastdruck,
also den Druck in der ersten Kammer a des Aktuators 1 messen
und diesen an eine Steuereinheit des hydraulischen Systems weitergeben. Übersteigt
der Lastdruck einen zuvor festgelegten Grenzwert, erfolgt eine automatische
Schließung des Schnellsenkventils 7. Vorzugsweise
entspricht dieser Grenzwert dem 1,2-fachen Druckniveau des Aktuatorbetriebs
ohne Last.
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2 zeigt
eine bevorzugte Beschaltung des Schnellsenkventils 7, das
sich in der ersten Verbindungsleitung 18 befindet. Es handelt
sich in der dargestellten Ausführung um ein 2/2-Proportionalventil.
In der Ausgangsstellung, die durch eine Rückstellfeder 7b eingestellt
wird, ist die Verbindung zwischen den Stelldruckleitungen 16 und 17 gesperrt.
Bei Ansteuerung des Schnellsenkventils 7 durch das Steuerventil 8 wird ein
gedrosselter Durchfluss durch das Schnellsenkventil 7 ermöglicht.
Hierbei gelangt Druckmittel aus der ersten Stelldruckleitung 16 zur
zweiten Stelldruckleitung 17. Durch eine integrierte Rückschlagventilfunktion
ist der Durchfluss in umgekehrter Richtung auch bei geöffnetem Schnellsenkventil 7 gesperrt.
Die dargestellte Druckleitung 7a ermöglicht die
oben angeführte Sicherheitsfunktion auf hydrostatischen
Weg. Bei Erhöhen des Lastdrucks steigt die zusätzlich
zur Federkraft der Rückstellfeder 7b wirkende
hydraulische Kraft in Schließrichtung an. Damit steigt
auch die zum Öffnen erforderliche Betätigungskraft
an, und bei konstanter Öffnungskraft wird das Schnellsenkventil 7 automatisch
in eine geschlossene Position gebracht.
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Zur
Vorsteuerung ist mit dem Schnellsenkventil 7 ein Steuerventil 8 durch
die Druckleitung 8a verbunden. Dabei wird über
die Druckleitung 8a eine Druckfläche des Schnellsenkventils 7 mit
einer hydrostatischen Steuerkraft entgegen der Kraft der Rückstellfeder 7b beaufschlagt.
Eine Realisierung von unterschiedlichen Durchflussraten aufgrund
unterschiedlicher Schaltstellungen des Schnellsenkventils 7 ist
dadurch durch eine Einstellung der hydraulischen Steuerkraft möglich.
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Das
Steuerventil 8 ist vorzugsweise ein 3/2 Proportionalventil
mit elektromagnetischer Ansteuerung. Mit Hilfe einer zusätzlichen
Feder 8c ist eine Ausgangsstellung des Ventils festgelegt.
In der Ausgangsstellung, die eine erste Endposition des Ventils
bildet, ist das Steuerventil 8 nach 2 demnach
mit dem Tank 5 verbunden. In dieser Schalstellung wird
somit kein Druckmittel vom Steuerventil 8 durch die Leitung 8a zum Schnellsenkventil 7 gefördert
und die Druckfläche des Schnellsenkventils 7 ist
entlastet. Bei einer Ansteuerung des Steuerventils 8 mit
Hilfe des damit verbundenen Elektromagneten 8d wird die
Druckleitung 8a in Abhängigkeit von der Höhe
des Steuersignals zunehmend mit einer Druckmittelquelle 8b verbunden.
Bei einer Verstellung des Steuerventils 8 in Richtung dieser
zweiten Endposition kann demnach Druckmittel von der Druckmittelquelle 8b zur
Druckleitung 8a gefördert werden, wodurch eine
gezielte Ansteuerung des Schnellsenkventils 7 in Öffnungsrichtung
erfolgt. Durch die variable Einstellbarkeit des Ventils wird die
Höhe des die Druckfläche des Schnellsenkventils 7 beaufschlagenden
Drucks eingestellt.
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Die
Förderung von Druckmittel von der Quelle 8b kann
beispielsweise durch eine Speisepumpe realisiert sein. Da es sich
bei dem Steuerventil 8 um ein Proportionalventil handelt,
können mit Hilfe der Ansteuerung durch den Elektromagneten 8d verschiedene
Schaltstellungen und damit auch unterschiedliche Durchflussraten
durch das Steuerventil 8 realisiert werden.
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3 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung des
Schnellsenkventils 7 kombiniert mit einem zusätzlichen
Schwimmstellungsventil 9. Dabei ist das Schwimmstellungsventil 9 in
der zweiten Verbindungsleitung 19 angeordnet. Bei dem dargestellten
Schwimmstellungsventil 9 handelt es sich um 2/2-Wegeventil.
In der Ausgangstellung ist das Schwimmstellungsventil 9 gesperrt.
Diese Ausgangsstellung des Ventils wird durch die Feder 9a bestimmt.
Zusätzlich ist eine zweite Druckleitung 9b vorhanden,
die das Schwimmstellungsventil 9 mit der ersten Verbindungsleitung 18 auf
der zur ersten Kammer a gerichteten Seite des Schnellsenkventils 7 verbindet.
Die Federkraft der Feder 9a und die Kraft der Druckbeaufschlagung
auf das Schwimmstellungsventil 9 durch den Druck in der
Leitung 9b addieren sich. Die elektromagnetische Ansteuerung
des Schwimmstellungsventils 9 wird dadurch bei erhöhtem Lastdruck
hydraulisch übersteuert. Das Schwimmstellungsventil 9 geht
somit aus Sicherheitsgründen in seine geschlossene Position,
wenn der Lastdruck über einen durch die Höhe der
elektromagnetischen Kraft festlegbaren Wert ansteigt.
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Die
elektromagnetische Kraft wird durch einen Elektromagneten 9c als
Gegenkraft zur Feder 9a und zur Druckbeaufschlagung durch
die Leitung 9b erzeugt. Bei Beaufschlagung mit der elektromagnetischen
Kraft und einem unkritisch niedrigen Lastdruck wird eine Öffnung
des Schwimmstellungsventils 9 bewirkt. Durch die geöffnete
Schaltstellung des Schwimmstellungsventils 9 wird bei gleichzeitiger Öffnung
des Schnellsenkventils 7 eine Schwimmstellung des hydraulischen
Systems realisiert. Dabei ist die erste Verbindungsleitung 18 des hydraulischen
Systems auf der zur zweiten Kammer b gelegenen Seite in Bezug auf
das Schnellsenkventil 7 mit dem Tank 5 durch eine
Drosselschaltung 10 verbunden. Der Durchfluss von Druckmittel
zum Tank 5 ist somit begrenzt. Die Drosselschaltung 10 ist
mit einem Rückschlagventil ausgeführt damit gegebenenfalls
Druckmittel aus dem Tank 5 angesaugt werden kann, so dass
beispielsweise Kavitation im hydraulischen System verhindert wird.
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4 zeigt
eine erfindungsgemäße Ausführung des
hydraulischen Systems gemäß 1 mit
einem Mengenausgleichsventil 23. Dieses ist über
eine erste Verbindungsleitung 22a mit der Stelldruckleitung 16 und damit
mit der ersten Kammer a des Aktuators 1 verbunden. Über
eine zweite Verbindungsleitung 22b ist das Mengenausgleichsventil 23 mit
der Stelldruckleitung 17 und somit mit der zweiten Kammer
b des Aktuators 1 verbunden. Das Mengenausgleichsventil 23 ist
zudem mit dem Speisesystem verbunden und somit über das Druckbegrenzungsventil 11 mit
dem Tank 5 verbunden.
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Bei
dem erfindungsgemäßen Mengenausgleichsventil 23 handelt
es sich vorzugsweise um ein 3/3-Wegeventil, das von auftretenden
Druckkräften bzw. Druckdifferenzen angesteuert wird. Abhängig
von den auftretenden Druckverhältnissen auf der Kolben-
und der Bodenseite des Aktuators 1 wird entweder die erste Kammer
a oder die zweite Kammer b mit dem Tank 5 über
das Druckbegrenzungsventil verbunden. Bei Druckgleichgewicht befindet
sich das Mengenausgleichsventil 23 in seiner Ausgangsstellung.
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Bei
dem in 4 dargestellten Mengenausgleichsventil 23 handelt
es sich um ein 3/3-Wegeventil. In der Ausgangstellung ist das Mengenausgleichsventil 23 gesperrt
und die Verbindungsleitungen 22a und 22b voneinander
und von dem Tank 5 getrennt. Zwei Druckmessleitungen 25a, 25b sind
mit den Stelldruckleitungen 16 und 17 verbunden,
wodurch in dem Fall eines Überdrucks in einer der beiden
Stelldruckleitungen 16, 17 das Ventil 23 aktiviert
wird. Dies erfolgt derart, dass durch einen Überdruck in
der Stelldruckleitung 17 die Stelldruckleitung 16 mit
dem Tank 5 über das Druckbegrenzungsventil 11 verbunden
wird. Bei einem Überdruck in der Stelldruckleitung 16 wird
dagegen die Stelldruckleitung 17 mit dem Tank 5 über
das Druckbegrenzungsventil 11 verbunden. Demzufolge kann
durch Betätigung des Mengenausgleichsventils 23 wahlweise Ölvolumen
aus der Stelldruckleitung 16 oder aus der Stelldruckleitung 17 an
den Tank 5 abgeführt werden.
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Das
Mengenausgleichsventil
23 wird vorzugsweise dann aktiviert,
wenn das Verhältnis der aktuellen Schnellsenkgeschwindigkeit
zur Maximalgeschwindigkeit des Aktuators
1 (im Betrieb
ohne Schnellsenkventil) einen Faktor K überschreitet. Der
Faktor K berechnet sich hierbei wie folgt:
dabei entspricht A_st der
Fläche der Stangenseite des Aktuators
1 und A_bo
der Fläche der Bodenseite des Aktuators
1.
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Der
Betrieb des Mengenausgleichsventils 23 wird im Folgenden
erläutert.
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Beträgt
das Verhältnis der Schnellsenkgeschwindigkeit zur Maximalgeschwindigkeit
des Aktuators 1 weniger als der zuvor definierte Faktor
K, wird weniger Ölvolumen von der Stangenseite und damit
von der ersten Kammer a zur zweiten Kammer b gefördert,
als in der zweiten Kammer b benötigt wird. Dies bedeutet, dass
das geförderte Volumen des Schnellsenkventils 7 und
der Pumpe 2 nicht ausreicht, um den Bedarf der Stangenseite
(Kammer b) des Aktuators 1 zu decken. Deswegen wird in
diesem Fall zusätzlich Ölvolumen zur Kammer b
mit Hilfe der Speisepumpe 6 gefördert. Das Mengenausgleichsventil 23 wird
in diesem Fall nicht aktiviert.
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Beträgt
das Verhältnis der Schnellsenkgeschwindigkeit zur Maximalgeschwindigkeit
des Aktuators 1 mehr als der zuvor definierte Faktor K,
wird mehr Ölvolumen von der Stangenseite und damit von
der ersten Kammer a zur zweiten Kammer b gefördert, als
in der zweiten Kammer b benötigt wird. Dies bedeutet, dass ein Überschuss
an Ölvolumen in die Stelldruckleitung 17 gefördert
wird. In diesem Fall wird das Mengenausgleichsventil 23 durch
die Leitung 25b aktiviert, wodurch ein Überschuss
an Ölvolumen verhindert wird, indem Ölvolumen
von der Stelldruckleitung 16 über das Druckbegrenzungsventil 11 des
Speisesystems direkt zum Tank 5 abfließt.
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Dementsprechend
kann mit dem erfindungsgemäßen Mengenausgleichsventil 23 verhindert
werden, dass sich die Drücke an der Bodenseite und an der
Stangenseite des Aktuators 1 während des Betriebs
des Schnellsenkventils 7 angleichen und die Funktionsweise
des Schnellsenkventils 7 negativ beeinflussen.
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Zur
Einstellung einer Ansprechgrenze für einen Druckunterschied
zwischen Stangen- und Bodenseite und zum Rückführen
des Mengenausgleichsventils 23 in seine Ausgangsposition
können Zentrierfedern vorgesehen sein, die in der Zeichnung
nicht dargestellt sind.
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Zur
Verdeutlichung ist nachfolgend ein Zahlenbeispiel für k
= 1,21 gezeigt, was einem typischen Verhältnis der Kolbenflächen
auf Stangen- und Bodenseite entspricht. Fall
A: Senkgeschwindigkeit 1,2-Mal schneller als Schnellsenkventil
Q von
Zylinder (Kammer a) | 204
l/min |
Q durch
Pumpen 2a, 2b | 85
und 85 l/min |
Q durch
Schnellsenkventil | 34
l/min |
Q_total
(Schnellsenkventil + Pumpe 2b) | 119
l/min |
Q erfordert
von Kammer b | 120
l/min |
- → 1 l/min fehlt und wird von Speisepumpe 6 geliefert
Fall
B: Senkgeschwindigkeit 1,25-Mal schneller als ohne schnellsenkentil Q Zylinder
(Kammer a) | 212
l/min |
Q durch
Pumpen 2a, 2b | 85
und 85 l/min |
Q durch
Schnellsenkventil | 42
l/min |
Q_total
(Schnellsenkventil + Pumpe 2b) | 127
l/min |
Q erfordert
von Kammer b | 125
l/min |
- → Überschuss wird durch
Spülventil 23 über das Druckbegrenzungsventil
bis zum Tank weitergeleitet
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Die 5 zeigt
ein ausgehend von dem Ausführungsbeispiel der 4 abgewandeltes
Ausführungsbeispiel. Im Unterschied zu der 4 ist
hier ein separates Druckbegrenzungsventil 11' vorgesehen,
welches das Mengenausgleichsventil 23 mit dem Tank verbindet.
Die Funktion stimmt im wesentlichen mit der bereits zur 4 beschriebenen
Funktion überein. Vorteilhaft ist allerdings bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß 5, dass über das separate
Druckbegrenzungsventil 11' eine einem Spülventil
in einem herkömmlichen hydrostatischen Fahrantrieb gleichkommende
Funktion erreicht wird. Diese Ausführungsform wird daher
bevorzugt. Sie erlaubt außerdem das Druckbegrenzungsventil 11' hinsichtlich
der durchfließenden Mengen und des eingestellten Drucks
an die Mengenausgleichsfunktion anzupassen, ohne Kompromisse hinsichtlich
sonstiger Funktionen des Druckbegrenzungsventils, wie beispielsweise
einer Druckbegrenzung des zulässigen Speisedrucks in Kauf
nehmen zu müssen. Ein üblicherweise vorhandenes
Druckbegrenzungsventil zur Begrenzung des Speisedrucks eines Speisesystems
ist in der 5 nicht explizit dargestellt.
Es ist jedoch in der Regel ebenfalls vorhanden. In seltenen Ausnahmefällen
könnte auch eine direkte Verbindung des Mengenausgleichsventils 23 mit
dem Tankvolumen vorgesehen sein.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt. Vielmehr sind auch vorteilhafte Kombinationen
der einzelnen Merkmale miteinander möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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