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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche, die
sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, insbesondere in Anlagen zur Reinigung von Abwasser.
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Die
Erfindung betrifft ferner einen Körper, der zur Reinigung einer
Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, eingesetzt werden kann. Weiterhin betrifft die Erfindung
ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung dieses Körpers.
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Hintergrund der Erfindung
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Abwasser
wird in Kläranlagen
gereinigt. Kommt bei einem Reinigungsprozess des Abwassers eine
Filtereinheit zum Einsatz, bilden sich während des Reinigungsprozesses
Ablagerungen auf der Oberfläche
der Filtereinheit und auf an die Filtereinheit angrenzenden Oberflächen. Insbesondere die
Ablagerungen auf der Oberfläche
der Filtereinheit beeinträchtigen
die Wirksamkeit der Reinigungsvorrichtung.
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Zur
Lösung
des Problems, eine Wiederherstellung der Durchflussleistung der
Reinigungsvorrichtung zu erreichen, können die Ablagerungen chemisch,
beispielsweise mit Reinigungschemikalien, oder mechanisch entfernt
werden.
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Ein
in Kläranlagen
eingesetztes Verfahren zur biologischen Abwasserreinigung ist beispielsweise
das Belebtschlammverfahren. Dabei wird das Abwasser durch die Stoffwechselaktivität von Mikroorganismen,
dem sogenannten Belebtschlamm, gereinigt. Bei Membranbelebungsanlagen
erfolgt die Abtrennung des Belebtschlammes u. a. durch eine in den
Belebtschlamm eingetauchte Membranfiltereinheit, die im Niederdruck
betrieben wird und dadurch einen vollständigen Rückhalt des Belebtschlammes gewährleistet.
Durch den selektiven Rückhalt
partikulärer
Stoffe kommt es mit zunehmender Betriebsdauer der Filtereinheit
zur Ausbildung einer Deckschicht (Biofouling) auf der Membranoberfläche, wodurch
die Membranoberfläche
in spezifischen Zeitintervallen zur Aufrechterhaltung des Filtrationsprozesses
gereinigt werden muss. Eine Kontrolle der Deckschicht erfolgt derzeit
durch Belüftung
der Membranfiltereinheit derart, dass eine tangentiale Überströmung der Membranoberfläche mit
einem Belebtschlamm-Wasser-Luft-Gemisch
initiiert wird. Die Reinigung der Membranfiltereinheit erfolgt in
den meisten Fällen
mit Chemikalien als chemische Reinigung, wobei einerseits der Filtrationsprozess
für die
Durchführung
der Reinigung unterbrochen wird und andererseits ökologisch
bedenkliche Chemikalien zum Einsatz kommen.
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Darstellung der Erfindung
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Eine
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Reinigung einer
Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, so durchzuführen, dass
Beeinträchtigungen
des Reinigungsvorganges der Flüssigkeit
auf möglichst
einfache Weise vermieden werden können.
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Insbesondere
ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren bereitzustellen,
das sich für
einen Einsatz bei einer kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen
Reinigung von Abwasser eignet.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch einen Körper
nach Anspruch 1, ein Verfahren nach Anspruch 2, sowie durch ein
Verfahren zur Herstellung des Körpers
nach Anspruch 6 mit einer Vorrichtung zur Herstellung des Körpers nach
Anspruch 12.
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Ein
Körper,
der zum Reinigen einer Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, geeignet ist, enthält
eine Schlammzusammensetzung, die im Wesentlichen Bestandteile der
in der Flüssigkeit
enthaltenen Schlammzusammensetzung enthält. Das hat den Vorteil, dass
der Körper
keine Fremdstoffe enthält.
Der Körper
wird in der Flüssigkeit
welch, sodass die zu reinigende Oberfläche während des Reinigungsprozesses
nicht beschädigt wird.
Durch seine Zusammensetzung verliert der Körper mit der Zeit seine regelmäßige oder
unregelmäßige Gestalt
und wird wieder zu einer Schlammzusammensetzung. Durch eine Porosität ist der
Körper in
der Flüssigkeit
schwimm- oder schwebefähig,
sodass es möglich
ist, den Körper
frei an der zu reinigenden Oberfläche in einer Flüssigkeit
zu bewegen oder vorbei strömen
zu lassen.
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In
einem Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche, die sich in Kontakt mit
einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden Flüssigkeit
befindet, wird mindestens ein schwimm- oder schwebefähiger Körper in
die Flüssigkeit
eingebracht, der im Wesentlichen Bestandteile der in der Flüssigkeit
enthaltenen Schlammzusammensetzung enthält. Der Körper wird in der Flüssigkeit
auf der zu reinigenden Oberfläche
frei bewegt oder strömt
an der Oberfläche
vorbei. Dadurch wird verhindert, dass sich eine Deckschicht auf
der Oberfläche
bildet bzw. eine vorhandene Deckschicht beseitigt wird.
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In
einer Ausführungsform
wird während
des Verfahrens die in der Flüssigkeit
enthaltene Schlammzusammensetzung aus der Flüssigkeit entnommen, zumindest
teilweise entwässert,
in eine Form gebracht und der Flüssigkeit
in Form eines Körpers
wieder zugeführt.
Es ist nicht erforderlich, Fremdstoffe zum Reinigen der Oberflächen in
die Flüssigkeit
einzubringen.
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Bei
einer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Entwässerung durch einen Gefriertrocknungsprozess
unterstützt,
der zur Bildung von Poren im Körper beiträgt, die
für die
Schwimm- oder Schwebefähigkeit wichtig
sind.
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Das
Verfahren zum Reinigen einer Oberfläche in einer Flüssigkeit,
die eine Schlammzusammensetzung enthält, ist beispielsweise Bestandteil eines
Verfahrens zur biologischen Reinigung von Abwasser in Kombination
mit einem Membranverfahren in einer Membranbelebungsanlage.
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In
einem Verfahren zur Herstellung eines Körpers, der zum Reinigen einer
Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, geeignet ist, wird die Schlammzusammensetzung aus der
Flüssigkeit entnommen,
in einen Körper
umgewandelt und gefriergetrocknet. Die Trocknung des Körpers erfolgt
in einem Umfang, der eine Schwimm- oder Schwebefähigkeit des Körpers gewährleistet,
sodass es möglich ist,
den Körper
frei an der zu reinigenden Oberfläche in einer Flüssigkeit
zu bewegen oder vorbei strömen zu
lassen.
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In
einer Ausgestaltung des Verfahrens wird der Körper für die Trocknung bei einer Zieltemperatur unterhalb
des Gefrierpunktes eingefroren. Mögliche Weiterbildungen sind
Eiskondensatortemperaturen von weniger als minus 55° Celsius
bis minus 80° Celsius.
Eine Ausführungsform
sieht vor, dass der Körper
bei einem Wasserdampfpartialdruck weniger als 10 mbar gefriergetrocknet
wird. Bei einer Weiterbildung wird der Körper bei einem Wasserdampfpartialdruck
weniger als 6,13 mbar gefriergetrocknet. Diese Parameter haben den
Vorteil, dass dadurch die Porosität des Körpers so gestaltet werden kann,
dass der Körper
schwimm- oder schwebefähig
ist.
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Eine
Vorrichtung zur Herstellung eines Körpers, der zum Reinigen einer
Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, geeignet ist, umfasst eine Entnahmevorrichtung zur Entnahme
der Schlammzusammensetzung aus der Flüssigkeit, eine Entwässerungseinheit
zum Entwässern
der entnommenen Schlammzusammensetzung, eine Formungseinheit zum
Formen eines Körpers
aus der entwässerten
Schlammzusammensetzung, eine Gefriertrocknungseinheit zum Trocknen
des Körpers und
eine Rückführungsvorrichtung
zur Rückführung des
Körpers
in die Flüssigkeit.
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Die
zuvor genannten und weitere Vorteile, Besonderheiten und zweckmäßige Weiterbildungen der
Erfindung werden auch anhand der Ausführungsbeispiele deutlich, die
nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren beschrieben werden.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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Von
den Figuren zeigt:
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1 eine
Prinzipdarstellung eines Verfahrens zur biologischen Reinigung von
Abwasser – ein Belebtschlammverfahren
und
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2 eine
Prinzipdarstellung der Integration eines Verfahrens zur Herstellung
eines Körpers
zum Reinigen einer Oberfläche
in ein Verfahren zur Reinigung von Abwasser.
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Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
der Erfindung
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Die
Reinigung von Abwasser erfolgt beispielsweise in Kläranlagen.
Bei der Abwasserreinigung in Kläranlagen
fällt Klärschlamm
an. Klärschlamm
ist eine Mischung aus Wasser und Feststoffen, wobei sich die Feststoffe
in der Kläranlage
aus dem Wasser absetzen. In einem biologischen Verfahren zur Reinigung
von Abwasser, beispielsweise einem Belebtschlammverfahren, fällt dieser
Klärschlamm
als Belebtschlamm an. Belebtschlamm besteht überwiegend aus Mikroorganismen.
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In
dem in 1 schematisch dargestellten Belebtschlammverfahren
wird das Abwasser über
einen Zulauf 101 in ein Belebungsbecken 102 geleitet. Eine
Belüftungsvorrichtung 103 sorgt
für die
erforderliche Sauerstoffzufuhr in das Belebungsbecken 102. Das
Belebungsbecken 102 ist mit einem Nachklärbecken 104 verbunden,
in dem die Schlammabtrennung durch Trennung des Belebtschlammes
vom gereinigten Abwasser erfolgt. Das gereinigte und vom Belebtschlamm
weitgehend befreite Abwasser verlässt das Nachklärbecken 104 über einen
Ablauf 105. Über
einen Rücklauf 106 wird
der Belebtschlamm teilweise als Rücklaufschlamm wieder in das
Belebungsbecken 102 zurückgeführt oder über eine
Entnahmestelle 107 entnommen.
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Die
Trennung des Belebtschlammes vom gereinigten Abwasser erfolgt beispielsweise
mit einem Membranverfahren. Das Membranverfahren ist ein Verfahren
zur Entfernung von feinsten Partikeln bis hin zu gelösten Stoffen
aus beispielsweise Abwasser mittels einer auf einer Stützschicht
aufgebrachten sehr feinen Filtereinheit, einer Membranfiltereinheit. Membranverfahren
erlauben eine Feinreinigung von Abwasser ohne Anwendung von Chemikalien.
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Werden
Belebtschlammverfahren und Membranverfahren in einer Anlage zur
biologischen Reinigung von Abwasser miteinander kombiniert, handelt es
sich um eine Membranbelebungsanlage.
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Die
Membranfiltereinheit in einem Membranverfahren ermöglicht einen
selektiven Rückhalt
partikulärer
Stoffe, beispielsweise von Belebtschlamm. Mit zunehmender Betriebsdauer
der Filtereinheit kommt es zur Ausbildung einer Deckschicht (Biofouling)
auf der Membranoberfläche.
Die Entstehung der Deckschicht kann mittels eines in das Abwasser
eingebrachten schwimm- oder schwebefähigen Körpers verhindert werden, der
frei auf der Filteroberfläche der
Membranfiltereinheit bewegt wird oder an der Filteroberfläche der
Filtereinheit vorbei strömt.
Dadurch wird die Filteroberfläche
der Filtereinheit mechanisch gereinigt.
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Bei
einem schwimm- oder schwebefähigen Körper handelt
es sich um einen festen Körper,
der in einer Flüssigkeit
im Wesentlichen auf der Oberfläche verbleibt
und nicht untergeht bzw. der inmitten einer Flüssigkeit im Wesentlichen in
einem stabilen Gleichgewicht auf konstanter Höhe verharrt.
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Vorteilhaft
ist bei einer mechanischen Reinigung der Filteroberfläche einer
Membranfiltereinheit der Einsatz eines Körpers aus Schlamm mit einer
Zusammensetzung, die im Wesentlichen Bestandteile der Zusammensetzung
des Belebtschlammes im zu reinigenden Abwasser enthält. Durch
den weichen, organischen Körper
wird die Filteroberfläche
der Membranfiltereinheit bei der Reinigung nicht beschädigt. Besteht
der Körper
aus Schlamm mit einer Zusammensetzung, die im Wesentlichen Bestandteile der
Zusammensetzung des Belebtschlammes im zu reinigenden Abwasser enthält, müssen keine
zusätzlichen
Stoffe in die Flüssigkeit
der Anlage zur biologischen Reinigung von Abwasser eingebracht werden. Störungen der
angeschlossenen Peripherie und letztlich ein Ausfall der Anlage
werden dadurch vermieden.
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In 2 wird
die Integration eines Verfahrens zur Herstellung eines Körpers zum
Reinigen einer Oberfläche
in eine Anlage zur biologischen Reinigung von Abwasser vorgestellt.
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Aus
einer Anlage zur biologischen Abwasserreinigung wird Belebtschlamm 201 entnommen. Der
Belebtschlamm 201 wird über
eine Pumpe 202 durch eine Schlammleitung 203 einer
Entwässerungseinheit 204 zugeführt und
in der Entwässerungseinheit 204 bis
zur plastischen Verformbarkeit entwässert. Nach der Entwässerung
erfolgt optional im Bedarfsfall eine Zugabe von Zusatz- bzw. Konditionierungsmitteln
durch eine Konditioniereinheit 205. Weiter erfolgt in einer
Formungseinheit 206 die Formung des entwässerten
Belebtschlammes zu einem Körper.
In der Gefriereinheit 207 wird der Körper eingefroren und dann in
einer Gefriertrocknungseinheit 208 gefriergetrocknet. Eine
Zuführvorrichtung 209 befördert den
gefriergetrockneten Körper
in den Bereich der sich im Abwasser befindenden Membranfiltereinheit 210. Über eine
Zentratleitung 211 kann das in der Entwässerungseinheit 204 entstandene
Zentratwasser der Anlage zur biologischen Abwasserreinigung wieder
zugeführt
werden.
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Gefriertrocknung
ist ein Prozess, bei dem das zu trocknende Material eingefroren
und anschließend
die enthaltene Flüssigkeit
aus der festen Phase entfernt wird. Der Gefriertrocknungsprozess
lässt sich
in drei aufeinander folgende Verfahrensschritte gliedern: das Einfrieren,
die Haupt- oder Primärtrocknung
und die Nach- oder Sekundärtrocknung.
Die Primärtrocknung
erfolgt mittels Sublimation. Bei der Sublimation gehen Wassermoleküle direkt
von der Eis- in die Dampfphase über.
Während
der Sekundärtrocknung
verlassen die restlichen Wassermengen, die noch an der Oberfläche des
Gerüstes
haften, durch den Vorgang der Desorption, d. h. durch die Überwindung
der Bindungsenergie zwischen Wasser und fester Phase, das zu trocknende
Material.
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Bei
der Gefriertrocknung erfolgt das Entfernen der enthaltenen Flüssigkeit
aus der festen Phase durch ein Verdunsten von Eiskristallen. Es
bilden sich Poren innerhalb des Körpers, sodass der Körper nach
dem Trocknungsprozess eine poröse
Struktur aufweist. Die Porosität
des Körpers
wird dabei im Wesentlichen sowohl durch die Wahl der Parameter des
Einfrierens als auch durch die Wahl der Parameter der Gefriertrocknung,
insbesondere einer Eiskondensatortemperatur und eines Wasserdampfpartikeldruckes
so eingestellt, dass eine Schwimm- oder Schwebefähigkeit des gebildeten Körpers gewährleistet
ist.
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Das
Verfahren zur Herstellung eines Körpers zum Reinigen einer Oberfläche in einer
Anlage zur biologischen Reinigung von Abwasser verläuft im Wesentlichen
in vier aufeinander folgenden Verfahrensschritten: das Entwässern, die
Formgebung, das Einfrieren und das Gefriertrocknen.
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Das
Entwässern
der aus einer Anlage der biologischen/biochemischen/biophysikalischen
Abwasserreinigung entnommenen Schlammzusammensetzung erfolgt mechanisch,
bis die entnommene Schlammzusammensetzung plastisch formbar ist.
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Ein
mechanisches Entwässern
der Schlammzusammensetzung erfolgt beispielsweise durch Unterdruckfilter,
Filterpressen, Filtersiebtrommeln, Fliehkraftabscheider oder durch
Hochleistungsgeräte,
wie Stempelpressen, Hochleistungsbandpressen, Hochleistungszentrifugen,
Membranpressen oder Filterkerzen.
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Eine
Schlammzusammensetzung aus einer Anlage zur Behandlung und Aufbereitung
der Schlammzusammensetzung mit der Eigenschaft der plastischen Formbarkeit
kann direkt ohne Entwässern
eingesetzt werden.
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Die
nunmehr plastisch formbare Schlammzusammensetzung wird in einen
Körper
regelmäßiger oder
unregelmäßiger Gestalt
gebracht.
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Die
Formgebung der entwässerten Schlammzusammensetzung
kann beispielsweise durch Pressen der Schlammzusammensetzung durch
Röhren
mit anschließender
Teilung des Schlammpressstranges in die erforderliche Länge des
Körpers
und nachfolgender Verdichtung des Körpers in Kugel- oder Stangenform
erfolgen.
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Der
entstandene Körper
aus der Schlammzusammensetzung beinhaltet Restwasser. Eine für das Verfahren
zum Reinigen einer Oberfläche
in Abwasser geeignete Schwimm- oder Schwebefähigkeit des Körpers wird
erreicht, wenn er einen Restwassergehalt zwischen 40% und 60% aufweist,
bevor der Körper
in den Prozess der Gefriertrocknung überführt wird.
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Eine
Weiterbildung des Verfahrens sieht einen Restwassergehalt zwischen
45% und 55% vor.
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Die
Entfernung des Restwassers erfolgt durch ein nachfolgendes Verfahren
der Gefriertrocknung. Hierzu wird der Körper zuerst in einen gefrorenen
Zustand überführt.
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Durch
die Wahl der Abkühl-
bzw. Einfriergeschwindigkeit ist es möglich, die Größe der sich
in dem Körper
bildenden Kristalle zu beeinflussen. Eine hohe Abkühlungsrate
oder ein Abkühlen
auf eine tiefe Temperatur, beispielsweise minus 80° Celsius,
bewirken eine Bildung kleiner Kristalle. Dementsprechend lassen
sich durch niedrigere Abkühlungsraten oder
weniger tiefe Zieltemperaturen, beispielsweise minus 30° Celsius
oder minus 40° Celsius,
größere Kristalle erzeugen.
Die Größe der Kristalle
bestimmt die Porosität
und damit die Schwimm- oder
Schwebefähigkeit
des Körpers
nach der Gefriertrocknung.
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Bei
einer Ausführungsform
wird der Körper mit
einer Zieltemperatur unterhalb des Gefrierpunktes eingefroren. Bei
einer Weiterbildung wird der Körper
mit einer Eiskondensatortemperatur von weniger als minus 55° Celsius
bis minus 80° Celsius
eingefroren.
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Das
Verfahren des Gefriertrocknens des gefrorenen Körpers erfolgt dann mit einem
Wasserdampfpartikeldruck weniger als 10 mbar.
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Eine
weitere Ausführungsform
sieht einen Wasserdampfpartikeldruck weniger als 7 mbar vor. Eine
andere Ausführungsform
sieht einen Wasserdampfpartikeldruck weniger als 6,13 mbar vor.
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Ein
dergestalt hergestellter Körper
wird nach seiner Herstellung der Anlage zur biologischen Reinigung
von Abwasser wieder zugeführt.
Es handelt sich hierbei um einen kontinuierlichen oder quasi-kontinuierlichen
Prozess. Während
einerseits zur Herstellung des schwimm- oder schwebefähigen Körpers eine
Schlammzusammensetzung aus der zu reinigenden Flüssigkeit aus der biologischen
Anlage zur Reinigung von Flüssigkeiten
entnommen wird, kommen andererseits kontinuierlich oder quasi-kontinuierlich
Körper
aus einem vorherigen Herstellungszyklus zur mechanischen Reinigung
einer Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, zum Einsatz. Nach einer gewissen Zeit verlieren die Körper dann
ihre regelmäßige oder
unregelmäßige Gestalt
wieder und werden wieder zu einer Schlammzusammensetzung, sodass
eine wiederholte Entnahme möglich
ist.
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In
einer Ausführungsform
des Verfahrens ist vorgesehen, dass auch eine Schlammzusammensetzung
aus einer anderen als der hier beschriebenen Anlage zur biologischen
Reinigung von Flüssigkeiten oder
beispielsweise auch aus einer Anlage zur Behandlung und Aufbereitung
der Schlammzusammensetzung zur Herstellung eines Körpers zum
Reinigen einer Oberfläche,
die sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, verwendbar ist. Hat die Schlammzusammensetzung bereits
die Eigenschaft einer plastischen Formbarkeit zur Herstellung eines
Körpers, entfällt der
Verfahrensschritt des Entwässerns.
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Eine
Ausgestaltung des Verfahrens sieht vor, zum Reinigen einer Oberfläche, die
sich in Kontakt mit einer eine Schlammzusammensetzung enthaltenden
Flüssigkeit
befindet, auch auf andere Weise hergestellte Körper zu verwenden, insbesondere Körper, die
aus anderweitig gewonnenen Schlammzusammensetzungen aus Anlagen
zur biologischen Reinigung von Flüssigkeiten erzeugt wurden,
wie beispielsweise Rohschlamm, Überschussschlamm, Rücklaufschlamm,
alle Formen von Schlämmen
aus der Schlammbehandlung oder Schlammaufbereitung sowie alle Formen
von Faulschlämmen.
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Eine
Ausführungsform
des Verfahrens sieht die Einarbeitung von Zusatzstoffen in den Körper vor. Insbesondere
die Einarbeitung von beispielsweise Polymeren wird zur Verbesserung
der Filtrationseigenschaft der Flüssigkeit eingesetzt. Die Dosierung in
der Anlage zur biologischen Reinigung von Flüssigkeiten kann dabei beispielsweise über die
Einarbeitung einer bestimmten Menge des Zusatzstoffes in den Körper reguliert
werden.
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Die
Erfindung eignet sich insbesondere für einen Einsatz in einem großtechnischen
Bereich, wie beispielsweise in Kläranlagen, die in Industriebetrieben
oder im kommunalen Bereich eingesetzt werden. Auch andere als die
hier beschriebenen Ausführungsformen
sind möglich.
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- 101
- Zulauf
- 102
- Belebungsbecken
- 103
- Belüftungsvorrichtung
- 104
- Nachklärbecken
- 105
- Ablauf
- 106
- Rücklauf
- 107
- Entnahmestelle
- 201
- Belebtschlamm
- 202
- Pumpe
- 203
- Schlammleitung
- 204
- Entwässerungseinheit
- 205
- Konditionierungseinheit
- 206
- Formungseinheit
- 207
- Gefriereinheit
- 208
- Gefriertrocknungseinheit
- 209
- Zuführvorrichtung
- 210
- Membranfiltereinheit
- 211
- Zentratleitung