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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wartung
eines Meeresströmungskraftwerks, insbesondere eines Gezeitenkraftwerks mit
einer tauchenden, in der Umgebungsströmung freistehenden
Turbinen-Generatoreinheit.
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Meeresströmungskraftwerke,
die ohne Dammstrukturen frei in einer antreibenden Strömung,
insbesondere einer Gezeitenströmung, verwendet werden,
sind bekannt. Ein Problem dieser Anlagen stellt die Ausführung
von Wartungs- und Servicearbeiten dar. So besteht für Meeresströmungskraftwerke
wegen der Korrosion durch das Salzwasser und aufgrund der abrasiven
Wirkung der mit der Wasserströmung transportierten Sedimentfracht
eine ständige Belastung für die Anlage. Hinzu kommt
die Bewuchsproblematik, da derartige Anlagen bereits nach kurzer
Zeit von maritimen Organismen besiedelt werden. Ferner ist ein Anlagenservice aufgrund
der erschwerten Zugänglichkeit aufwendig. Dabei wird versucht,
den Einsatz von Servicetauchern möglichst zu vermeiden,
sodass in den meisten Fällen ein Anheben der Anlage über
den Wasserspiegel zur Ausführung von Reparaturarbeiten
unumgänglich ist.
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Das
Anheben von Meeresströmungskraftwerken ist aufgrund ihrer
Baugröße und des hieraus resultierenden hohen
Gewichts schwierig. Des Weiteren steht meist nur ein begrenztes
Zeitfenster für eine solche Bergungsmaßnahme zur
Verfügung, da in den für die Installation solcher
Anlagen geeigneten Meeresgebieten typischerweise nur kurzzeitig
hinreichend geringe Gewässerströmungsgeschwindigkeiten
vorliegen, die ein sicheres Bergen und die erneute Installation
der Anlage erlauben.
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Eine
bekannte Maßnahme zur Vereinfachung eines Anlagenservices
besteht darin, das vom Meeresströmungskraftwerk ausgehende
elektrische Leistungskabel mittels eines ozeantauglichen Steckers
mit einem Ozeankabel zu verbinden. Hierzu wird exemplarisch auf
die
GB 2 256 011 A verwiesen, die
eine verankerte Turbinen-Generatoreinheit beschreibt, welche im
Bereich des Ankerpunkts eine lösbare elektrische Ankopplung
des elektrischen Leistungskabels offenbart. Damit kann die Turbinen-Generatoreinheit
an Bord eines Schiffs gebracht und zu Reparaturzwecken durch eine
Trennung vom Ozeankabel vom Installationsort entfernt werden. Für den
Anschluss des vom Meeresströmungskraftwerk ausgehenden
elektrischen Leistungskabels muss entweder das Ozeankabel angehoben
werden oder es ist ein ozeantauglicher Unterwasserstecker zu verwenden,
der in den meisten Fällen von Hand durch einen Servicetaucher
gekoppelt wird. Dies ist, neben dem Risiko für den Taucher
bei Unterwasserarbeiten in großer Tiefe, kosten- und zeitintensiv.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein Verfahren
anzugeben, das den Service und die Montage eines Unterwasserkraftwerks
vereinfacht. Dabei sollten eine regelmäßige Anlageninspektion
sowie turnusmäßige Wartungsarbeiten möglich
sein. Des Weiteren sollte zur Ausführung der Wartungsarbeiten
kein besonders ausgeführtes Bergungsschiff nötig
sein und stattdessen ein kleinbauendes Wasserfahrzeug Verwendung finden.
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Die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird durch die Merkmale
des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Zur
Vereinfachung der Wartung eines Meeresströmungskraftwerks
haben die Erfinder erkannt, dass ein Teil der für den Anlagenbetrieb
notwendigen pneumatischen und/oder hydraulischen Komponenten in
einer separat anhebbaren Versorgungseinheit untergebracht werden
können. Diese so zusammengefassten und mittels der Versorgungseinheit
unabhängig von den weiteren Anlagenteilen an die Wasseroberfläche
bringbaren Komponenten sind auf einfache Weise wartbar. Dabei werden
bevorzugt jene pneumatischen und/oder hydraulischen Komponenten
der Anlage in die Versorgungseinheit untergebracht, die ein bestimmtes
Ausfallrisiko darstellen und folglich einer regelmäßigen
Wartung unterliegen. Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, für
die nur sicherheitsrelevante beziehungsweise für einen Notbetrieb
notwendige pneumatische und/oder hydraulische Komponenten fest in
der Turbinen-Generatoreinheit installiert sind und alle übrigen
Komponenten in die Versorgungseinheit aufgenommen werden.
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Für
eine Weitergestaltung werden auch elektrische Komponenten in die
Versorgungseinheit integriert und können so regelmäßig
gewartet werden. Dies betrifft eine elektrische Anschlussvorrichtung zur
Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen dem elektrischen
Leistungskabel, das vom Meeresströmungskraftwerk ausgeht,
und einem Ozeankabel. Sowohl das elektrische Leistungskabel als
auch das Ozeankabel enden demnach in der Versorgungseinheit und
können je nach Art der Kapselung der Versorgungseinheit
miteinander verbunden werden. Dabei sind insbesondere meerwassertaugliche und
nassverbindbare Stecker von Vorteil, auch für den Fall,
dass die Versorgungseinheit selbst wasserdicht gekapselt ist.
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Die
pneumatischen Komponenten, die zur Aufnahme in die Versorgungseinheit
in Betracht kommen, sind ein Druckluftspeicher und/oder eine pneumatische
Druckanpassung und/oder eine Pneumatikventilanordnung und/oder eine
pneumatische Druckregelung. Geeignete hydraulische Komponenten zur Aufnahme
in die Versorgungseinheit sind Filter und Reinigungssysteme für
das Hydraulikmedium. Für den Fall, dass im Hydraulikkreis
Wasser zirkuliert, wird vorteilhafterweise in die Versorgungseinheit
der Umgebungswassereinlass integriert und zusätzlich ein
Zyklonfilter zur Reinigung von Umgebungswasser aufgenommen. Ferner
können Pumpen, Arbeitsmittelspeicher, Druckspeicher, Druckregler
und Ventilanordnungen für die Hydraulik in der Versorgungseinheit
platziert werden.
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Die
Versorgungseinheit wird mittels wenigstens einer Versorgungsleitung
mit den beim Anlagenservice am Installationsort verbleibenden Teilen
der Turbinen-Generatoreinheit verbunden. Diese vor Ort bleibenden
Komponenten des Unterwasserkraftwerks sind insbesondere die Wasserturbine,
die mechanischen Komponenten des Triebstrangs sowie die Komponenten
des elektrischen Generators, soweit diese nicht die Steuerungs-
und Leistungselektronik betreffen. Demnach verbleiben erfindungsgemäß alle
großen und schwer bauenden Komponenten des Meeresströmungskraftwerks
im installierten Zustand, während die beim Standardbetrieb
für Mess-, Steuerungs- und Regelungsaufgaben sowie zur
Medienführung verwendeten Komponenten, soweit diese keine
Notsysteme darstellen, separat angehoben werden können.
Dabei ist es denkbar, mehrere Versorgungseinheiten vorzusehen, die
unabhängig voneinander handhabbar sind. Demnach können
die pneumatischen, die hydraulischen und die elektrischen beziehungsweise
elektronischen Komponenten jeweils separat zusammengefasst werden. Besonders
bevorzugt wird jedoch, zur Vereinfachung der Handhabung nur eine
Versorgungseinheit zu verwenden, die von einem flüssigkeitsdicht
abschließenden Gehäuse umhüllt wird.
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Für
eine erste Ausgestaltung der Erfindung ist die Versorgungseinheit
im Normalbetrieb mit der Turbinen-Generatoreinheit oder der Stützstruktur
des Meeresströmungskraftwerks verbunden und kann im Servicefall
geborgen werden. Denkbar ist, dass die Versorgungseinheit automatisch
entriegelt wird und durch ein zugeordnetes Auftriebssystem zur Oberfläche
angehoben wird. Der die Versorgungseinheit bildende Anlagenteil
soll dabei ständig über wenigstens eine Versorgungsleitung
mit dem vor Ort bleibenden Teil der Anlage verbunden sein, wobei
in die Versorgungsleitung die elektrischen, pneumatischen und hydraulischen
Verbindungsleitungen aufgenommen sind.
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Da
zum Anheben der Versorgungseinheit zum Wasserspiegel die Versorgungsleitung
eine hinreichende Länge aufweisen muss, um ständig
die Verbindung zwischen die Versorgungseinheit und der Turbinen-Generatoreinheit
des Meeresströmungskraftwerks aufrechtzuerhalten, sollte
für eine im Bereich des Meeresströmungskraftwerks
während des Normalbetriebs angeordnete Versorgungseinheit
ein Kabelführungssystem vorgesehen sein. Ein solches ermöglicht
es, die Versorgungsleitung sicher vom Flugkreis der Wasserturbine
fernzuhalten. Eine denkbare Gestaltung ist eine Kabelaufwicklung
oder ein am Meeresboden abgelegtes starres Führungselement,
das die Versorgungsleitung von der Turbinen-Generatoreinheit beabstandet.
Entsprechende Maßnahmen sind zu treffen, wenn zusätzlich
das Ozeankabel in der Versorgungseinheit mündet.
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Für
eine Weitergestaltung der Erfindung wird zur Ausführung
einer Wartung der Versorgungseinheit eine Trennung des Verbindungskabels
zur Turbinen-Generatoreinheit bzw. eine Abkopplung von Steckern,
die dem Verbindungkabel zugeordnet sind, vorgenommen. Werden nasskoppelbare
Stecker und Führungssysteme zur automatischen Kopplung
verwendet, kann beim Rückführen der Versorgungseinheit,
nachdem der Anlagenservice ausgeführt wurde, eine erneute
Installation ohne den Einsatz von Servicetauchern ausgeführt
werden.
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Für
eine zweite, bevorzugte Ausgestaltungsalternative wird die Versorgungseinheit
beabstandet von der Turbinen-Generatoreinheit angeordnet. Diese
räumliche Trennung vereinfacht das Problem einer Einwicklung
der Versorgungsleitung in die beweglichen Teile des Meeresströmungskraftwerks.
Typischerweise wird für eine Turbinen-Generatoreinheit,
die auf einer auf dem Meeresboden fundamendierten Stützstruktur
aufliegt, die Versorgungsleitung im Normalbetriebszustand über
den Meeresboden zu einer entfernt abgesetzten Versorgungseinheit
geführt. Diese kann von einem einfachen Kransystem eines
für den Service eingesetzten Wasserfahrzeugs derart angehoben
werden, dass bei einer hinreichenden Länge der Versorgungsleitung
diese auch dann in einem flachen Winkel zum Meeresströmungskraftwerk
verläuft, wenn die Versorgungseinheit sich an Bord des
Serviceschiffs befindet. Hierdurch wird die Sicherung von Versorgungsleitungen
vereinfacht und es kann auf eine separate Kabelführung
verzichtet werden.
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Das
Gehäuse der Versorgungseinheit wird vorzugsweise so ausgelegt,
dass es für die darin aufgenommenen Komponenten wenigstens
einen mechanischen Schutz, beispielsweise gegen Steinschlag, bildet.
Bevorzugt wird eine Variante eines Schutzgehäuses, die
zu einem wasserdicht abgedichteten Innenraum der Versorgungseinheit
führt.
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Ferner
wird für eine bevorzugte Ausführung der Erfindung
die Versorgungseinheit mit Vorrichtungen versehen, die das Anheben
erleichtern. Dies betrifft zum einen automatische Kopplungseinrichtungen
zum Anbringen einer Hebevorrichtung eines Kransystems. Für
eine Ausgestaltungsalternative ist die Versorgungseinheit als selbst
auftreibendes System ausgestaltet, das per Fernsteuerung ausgelöst werden
kann. Denkbar ist auch, lediglich ein für die Bergung verwendetes
Seil- oder Kettensystem, ausgelöst durch ein Funksignal
oder ein akustisches Signal, an die Wasseroberfläche zu
führen. Hierzu kann beispielsweise ein Ende eines mit der
Versorgungseinheit verbundenen Seils oder einer Kette mit einer
Boje versehen sein, deren Ballastierung ferngesteuert auslösbar
ist. Des Weiteren ist es denkbar, die Versorgungseinheit mit einem
Sender auszustatten, um deren Ortung zu vereinfachen.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen
und in Verbindung mit Figurendarstellungen genauer erläutert.
In diesen ist im Einzelnen Folgendes dargestellt:
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1 zeigt
schematisch vereinfacht ein Meeresströmungskraftwerk mit
einer erfindungsgemäßen Versorgungseinheit im
angehobenen Zustand.
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2 zeigt
die Versorgungseinheit aus 2 am Installationsort
am Gewässergrund.
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3 zeigt
eine Ausgestaltungsalternative, für die die Versorgungseinheit
in die Turbinen-Generatoreinheit des Meeresströmungskraftwerks
aufgenommen ist.
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4 zeigt
eine Versorgungseinheit aus 3, die an
die Wasseroberfläche geführt wurde.
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5 zeigt
für eine Ausgestaltung der Erfindung die Aufteilung pneumatischer
Komponenten auf eine Versorgungseinheit und die am Installationsort verbleibenden
Teile der Turbinen-Generatoreinheit.
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6 zeigt
für eine Ausgestaltung der Erfindung die Aufteilung hydraulischer
Komponenten auf eine Versorgungseinheit und die am Installationsort verbleibenden
Teile der Turbinen-Generatoreinheit.
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1 zeigt
in schematisch vereinfachter, perspektivischer Darstellung die Grundkomponenten eines
erfindungsgemäßen Meeresströmungskraftwerks 2.
Dieses umfasst eine Turbinen-Generatoreinheit 3 mit einer
Wasserturbine 4 und einer Maschinengondel 5, die
an einer Stützstruktur 8 gehaltert ist. Für
die vorliegende Ausgestaltung ist die Stützstruktur 8 fundamentiert
und stützt die Turbinen-Generatoreinheit 3 gegen
den Gewässergrund 31 ab. Denkbar ist eine alternative
Ausführung mit einer schwimmenden Stützstruktur 8.
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Erfindungsgemäß ist
ein Teil der für den Betrieb der Turbinen-Generatoreinheit 3 verwendeten Anlagenkomponenten
in einer separat anhebbaren Versorgungseinheit 1 untergebracht.
Für die in 2 dargestellte Ausgestaltung
ist diese in Betriebsstellung räumlich beabstandet zu den übrigen
Teilen der Turbinen-Generatoreinheit 3 am Gewässergrund
abgesetzt und mit diesen über eine Versorgungsleitung 6 verbunden.
Für das in den 1 und 2 dargestellte
Ausgestaltungsbeispiel wird die Versorgungsleitung mittels eines
an der Stützstruktur 8 angelenkten schwenkbaren
Auslegers 30 definiert von der Maschinengondel 5 bis
zum Gewässergrund 31 geführt. Dabei erfolgt
eine Ablage der Versorgungsleitung 6 auf der von der Wasserturbine 4 abgewandten
Seite des Meeresströmungskraftwerks 2. Für
eine Ausgestaltung mit einer Azimut-Dreheinrichtung für
die Turbinen-Generatoreinheit 3 (eine solche ist im Einzelnen
nicht in den Figuren dargestellt) sind weitere Vorrichtungen zur
sicheren Führung der Versorgungsleitung 6 denkbar,
die sowohl ein Verdrillen der Versorgungsleitung 6 bei
einer Drehung der Maschinengondel 5 als auch ein Verheddern
in dem umlaufenden Maschinenteil ausschließt. Hierzu kommt insbesondere
ein Azimut-Drehmechanismus in Frage, der die Maschinengondel zwischen
zwei um 180° beabstandete Betriebspositionen hin- und zurückbewegt.
Die Versorgungsleitung 6 wird dann mittels einer zugeordneten
Kabelführung immer leeseitig zur Wasserturbine 4 geführt.
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Die
Länge der Versorgungsleitung 6 ist so gewählt,
dass die Versorgungseinheit 1 separat angehoben werden
kann, ohne dass die am Installationsort verbleibenden Teile der
Turbinen-Generatoreinheit 3 synchron angehoben werden müssen.
Dies ist in 1 skizziert. Darüber
hinaus ist die Versorgungsleitung vorzugsweise so hinreichend lang,
sodass diese nicht in den Flugkreis der Wasserturbine 3 gerät.
Neben der Länge der Versorgungsleitung 6 wird
zu diesem Zweck der Ablageort der Versorgungseinheit leeseitig zum
Meeresströmungskraftwerk gewählt. Für
den Fall, dass das Meeresströmungskraftwerk eine Strömung
mit wechselnder Anströmungsrichtung zur Energiegewinnung
nutzt, wird für eine bevorzugte Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Wartungsverfahrens die Versorgungseinheit 1 von einem Wasserfahrzeug 26 erst
dann angehoben, wenn ein Aufwickeln der Versorgungsleitung 6 in die
umlaufenden Teile der Turbinen-Generatoreinheit 3 sicher
ausgeschlossen werden kann.
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Für
das separate Anheben der Versorgungseinheit 1 sind unterschiedliche
Verfahren denkbar. Bevorzugt wird ein automatischer Vorgang, sodass für
eine vorteilhafte Ausgestaltung der Versorgungseinheit ein fernsteuerbarer
Auftriebsmechanismus 9 zugeordnet wird, der ein fernausgelöstes
Auftreiben ermöglicht. Alternativ kann eine Seil- oder
Kettenverbindung automatisch bis zur Wasseroberfläche gebracht
werden, sodass durch einen zweiten nachfolgenden Verfahrensschritt
mittels eines geeigneten Kransystems 27 die Versorgungseinheit 1 bis
zur Wasseroberfläche angehoben wird. Ferner besteht die
Möglichkeit, das Kransystem 27 an Bord des zur Bergung
verwendeten Wasserfahrzeugs 26 mit einer Kopplungsvorrichtung 29 zu
versehen, die ein automatisches Andocken an die Versorgungseinheit 1 am Installationsort
ermöglicht.
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Des
Weiteren erfolgt die Ablage der Versorgungseinheit 1 in
einer vorbestimmten Relativlage zur Turbinen-Generatoreinheit 3 durch
eine geeignete Gründung. Dies kann eine Schwerkraftfundament oder
ein Pfahlgründung sein. Alternativ wird ein unkontrolliertes
Verschleppen durch die Gewässerströmung mittels
eines Ankers verhindert.
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In
den 3 und 4 ist eine Ausgestaltungsalternative
der Erfindung gezeigt. Hierzu ist die Versorgungseinheit 1 in
die Turbinen-Generatoreinheit 3 während des Betriebs
des Strömungskraftwerks 2 aufgenommen. Zur Ausführung
einer Wartung wird die Versorgungseinheit 1 zur Wasseroberfläche
geführt. Für die in 4 skizzierte
Ausführung ist ein fernsteuerbarer Auftriebsmechanismus 9 der Versorgungseinheit 1 zugeordnet.
Wird dieser ausgelöst, kann eine vom Rest der Turbinen-Generatoreinheit 3 entkoppelte
Versorgungseinheit 1 bis an oder in die Nähe des
Wasserspiegels geführt werden. Von dort ist eine einfache
Aufnahme der Versorgungseinheit 1 an Bord eines Wasserfahrzeugs 26 möglich.
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In 4 wird
dargestellt, dass auch für den Fall einer Entkopplung der
Versorgungseinheit 1 von der Turbinen-Generatoreinheit 3 weiterhin
eine Verbindung dieser beiden Anlagenteile über die Versorgungsleitung 6 gegeben
ist. Diese muss eine zum Auftreiben an den Wasserspiegel geeignete
Länge aufweisen. Ferner wird bevorzugt eine Vorrichtung
in der Turbinen-Generatoreinheit 3 zur Handhabung der Versorgungsleitung 6 vorgesehen.
Im einfachsten Fall dient hierzu ein System, das die Versorgungseinheit 6 bei
der Installation der Versorgungseinheit 1 einholt.
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Für
den Fall, dass auf die ständig bestehende Verbindung zwischen
der Versorgungseinheit 1 und der Turbinen-Generatoreinheit 3 verzichtet
wird, sind geeignete Kopplungsvorrichtungen zwischen den Anschlüssen
der Versorgungseinheit 1 und der Turbinen-Generatoreinheit 3 vorzusehen,
die ein automatisches Andocken ermöglichen. Des Weiteren kann
die Versorgungseinheit 1 oder ein hierfür vorgesehenes
Installationssystem mit einer Führungsseilstruktur ausgestattet
sein, um für die Installation der Versorgungseinheit 1 deren
sichere Zuführung zu einer Aufnahmeöffnung in
der Turbinen-Generatoreinheit 3 zu bewerkstelligen.
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Die
Versorgungseinheit 1 umfasst wenigstens einen Teil der
für den Betrieb der Turbinen-Generatoreinheit 3 verwendeten
pneumatischen und/oder hydraulischen Komponenten. Für eine
bevorzugte Weitergestaltung sind zusätzlich elektrische Komponenten
in die Versorgungseinheit 1 aufgenommen. Dies schließt
eine im Einzelnen nicht dargestellte Kopplungsvorrichtung zur Verbindung
des vom Meeresströmungskraftwerk 2 ausgehenden elektrischen
Leistungskabels an ein Ozeankabel 7 ein. Weitere für
die Kapselung in der Versorgungseinheit 1 geeignete Komponenten
stellen Steuerungs- und Regelungsvorrichtungen, leistungselektronische Komponenten
und Frequenzumrichter sowie Komponenten eines Gleichspannungszwischenkreises
oder elektrische Energiespeicher dar.
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Anhand
von 5 lässt sich für eine exemplarische
Ausgestaltung die Aufteilung pneumatischer Komponenten auf die Versorgungseinheit 1 zum
einen und auf die ortsfest am Installationsort verbleibenden Teile
der Turbinen-Generatoreinheit 3 zum anderen darstellen.
Zur Veranschaulichung dieser Trennung ist in 2 eine gestrichelt
dargestellte Trennlinie 10 gezeigt. Aufgenommen in die
Versorgungseinheit 1 ist ein Druckluftspeicher 12,
beispielsweise in Form von Druckgasflaschen. Dieser steht in pneumatischer
Verbindung zu einem pneumatischen Absperrventil 13 und
einem Pneumatikventil 14.1, gefolgt von einem pneumatischen
Druckhalteventil 15.1. Diese voranstehend aufgeführten
pneumatischen Komponenten stehen über die Versorgungsleitung 6.1 mit
den am Installationsort verbleibenden pneumatischen Komponenten
in Verbindung. Diese sind entweder sicherheitsrelevante und für
einen Notbetrieb unverzichtbare pneumatische Komponenten oder es
handelt sich um solche Komponenten, die in unmittelbarer baulicher
Nähe der mechanischen Strukturen der Turbinen-Generatoreinheit 3 anzuordnen
sind. Im Einzelnen verbleiben ortsfest ein Reservespeicher 16,
ein pneumatisches Druckhalteventil 15.2 und zur Ansteuerung
eines Bremskolbens 17 die Pneumatikventile 14.2 und 14.3.
Dabei wird in Schließrichtung des Bremskolbens 17 der für
den Notbetrieb verwendete Reservespeicher 16 vorgesehen.
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6 zeigt
die Aufteilung für ein Ausführungsbeispiel im
Fall hydraulischer Komponenten. Dargestellt ist wiederum eine Trennlinie 10 zwischen jenen
Komponenten die der Versorgungseinheit 1 zugeordnet sind
und jenen Komponenten, die ortsfest am Installationsort der Turbinen-Generatoreinheit 3 verbleiben.
Ferner wird für das exemplarisch dargestellte Ausgestaltungsbeispiel
von einer wasserbasierten Hydraulik ausgegangen, die Umgebungswasser
aufbereitet und als Schmiermittel für die Lagerung des
Meeresströmungskraftwerks 2 sowie zum Betrieb
eines Kühlkreises 24 verwendet. Dabei kann der
Kühlkreis 24 zur Kühlung des elektrischen
Generators oder der Lagerkomponenten dienen.
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In
die Versorgungseinheit 1 ist ein Vorfilter 18 aufgenommen,
der sich an einem im Einzelnen nicht dargestellten Umgebungswassereinlass
anschließt. Nachfolgend ist eine Förderpumpe 19.2 angeordnet, die
das vorgefilterte Wasser einem Zyklonfilter 20 zuführt,
der einen Arbeitsmittelspeicher 21 belädt. Aus dem
Arbeitsmittelspeicher 21 schöpfen die Förderpumpen 19.2 und 19.3,
die für die Schmiermittelzuführung zu den Lagern
vorgesehen sind. Eine weitere Förderpumpe 19.4 leitet
aufbereitetes Wasser in den Kühlkreislauf 24.
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Im
Einzelnen folgt nach der Förderpumpe 19.2 ein
hydraulisches Druckhalteventil 23.1, gefolgt von der Versorgungsleitung 6.2,
die von der Versorgungseinheit 1 ausgehend zu den ortsfest
verbleibenden Komponenten der Turbinen-Generatoreinheit 3 führt.
Dies sind eine Drosselventilanordnung für das erste Axiallager 25.1 und
eine Drosselventilanordnung für das erste Radiallager 25.2.
Entsprechend werden die weiteren Lager versorgt. Hierzu dient ausgehend
von der Förderpumpe 19.3 ein hydraulisches Druckhalteventil 23.2,
gefolgt von der Versorgungsleitung 6.3 bis zu den am Installationsort verbleibenden
Komponenten des zweiten Hydraulikzweigs. Diese sind eine Drosselventilanordnung
für das zweite Radiallager 25.3 und eine Drosselventilanordnung
für das zweite Axiallager 25.4. Der Hydraulikzweig
für den Kühlkreis 24, der selbst am Installationsort
verbleibt, wird über die Versorgungsleitung 6.4 von
den in die Versorgungseinheit 1 integrierten Komponenten,
nämlich eine Förderpumpe 19.4, eine Volumenstrom-Messeinrichtung 22 und
ein hydraulisches Drosselventil 25 versorgt.
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Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind denkbar. Dabei kann insbesondere
für die Anlagenentwicklung verwendete Messinstrumente zum
Test eines als Prototyp dienenden Meeresströmungskraftwerks
in die Versorgungseinheit 1 aufgenommen werden, wodurch
durch die separate Anhebbarkeit der Versorgungseinheit ein einfacher
Umbau und eine Neukonfiguration sowohl der Anlagenkomponenten als
auch der für den Test und die Überwachung vorgesehenen
Komponenten möglich ist.
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- 1
- Versorgungseinheit
- 2
- Meeresströmungskraftwerk
- 3
- Turbinen-Generatoreinheit
- 4
- Wasserturbine
- 5
- Maschinengondel
- 6,
6.1, 6.2, 6.3, 6.4
- Versorgungsleitung
- 7
- Ozeankabel
- 8
- Stützstruktur
- 9
- fernsteuerbarer
Auftriebsmechanismus
- 10
- Trennlinie
- 12
- Druckluftspeicher
- 13
- pneumatisches
Absperrventil
- 14.1,
14.2, 14.3
- Pneumatikventil
- 15.1,
15.2
- pneumatisches
Druckhalteventil
- 16
- Reservespeicher
- 17
- Bremskolben
- 18
- Vorfilter
- 19.1,
19.2, 19.3, 19.4
- Förderpumpe
- 20
- Zyklonfilter
- 21
- Arbeitsmittelspeicher
- 22
- Volumenstrom-Messeinrichtung
- 23.1,
23.2
- hydraulisches
Druckhalteventil
- 24
- Kühlkreis
- 25
- hydraulisches
Drosselventil
- 25.1
- Drosselventilanordnung
für das erste Axiallager
- 25.2
- Drosselventilanordnung
für das erste Radiallager
- 25.3
- Drosselventilanordnung
für das zweite Radiallager
- 25.4
- Drosselventilanordnung
für das zweite Axiallager
- 26
- Wasserfahrzeug
- 27
- Kransystem
- 28
- Schwerkraftgründung
- 29
- Kopplungsvorrichtung
- 30
- schwenkbarer
Ausleger
- 31
- Gewässergrund
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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