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Vorrichtung
für repetierendes sowie punktgenaues Einstechen flüssiger
Stoffe in die Haut und Verfahren zum Einbringen der Stoffe, insbesondere in
definierte Tiefen.
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Stand der Technik
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Geräte
zum Einstechen von Stoffen in die Haut werden zum Beispiel zum Einbringen
von Pigmenten für permanentes Make-up oder einer Tätowierung
sowie kosmetischer und medizinischer Stoffe genutzt und bestehen üblicherweise
aus einer Antriebsvorrichtung (Handgerät) zur Erzeugung
einer repetierenden axialen Bewegung, die auf ein Stechmittel, vorzugsweise
auf eine Nadel oder eine Lanzette wirkt, die in einem Stechmittel-Führungselement,
vorzugsweise in einer Hülse oder Düse, geführt
wird, welche vorzugsweise mit dem einzubringenden Wirkstoff benetzt
oder befüllt ist, um die Haut bei jeder Stechbewegung punktuell
anzustechen, damit der Wirkstoff in die Haut eindringen kann.
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Geräte
zum Einstechen von Stoffen in die Haut besitzen üblicherweise
eine einstellbare Stechfrequenz, einen meist fest eingestellten
axialen Hub, sowie ein relativ zur Stechmittelposition verstellbares Stechmittel-Führungselement,
um den Betrag des Austretens des Stechmittels aus der Spitze des Stechmittel-Führungselements
einstellen zu können. Die Einstellung des Höchstbetrags
des Austretens des Stechmittels aus dem Ende des Stechmittel-Führungselements,
kann üblicherweise zwischen 'Null' und dem vollen zur Verfügung
gestellten Hubbereich erfolgen, so dass die Einstechtiefe in die
Haut ebenfalls in diesem Bereich einstellbar ist. Bei Geräten nach
dem Stand der Technik kann der Absolutbetrag des Austretens des
Stechmittels aus dem Stechmittel-Führungselement wegen
fertigungstechnischer Längentoleranzen nicht definiert
werden, darüber hinaus fehlen Eichungsmöglichkeiten
der Nullpunktposition des Stechmittels, des Stechmittel-Führungselements
sowie der Ruhestellung des Antriebsmittels beim Einsetzen der Stechmittels
und Stechmittel-Führungselements. Um mit bisherigen Geräten
in der Praxis arbeiten zu können, muss das Stechmittel für
die durchführende Person sichtbar sein. Dazu verändert
sie die Stellung des Stechmittel-Führungselements nach
Gutdünken so weit, bis zumindest die Spitze des Stechmittels
sichtbar wird und führt die eigentliche Arbeit des Einbringens
des Stoffes damit ohne Wissen der zu erwartenden Einstechtiefe 'freihändig'
aus. In der Praxis ist daher die tatsächlich in die Haut
durchgeführte Einstechtiefe unbekannt und vorwiegend von
den Vorlieben der durchführenden Fachkraft abhängig.
Für beste Bioverträglichkeit und die notwendige
Haltbarkeit, beispielsweise einer Hautpigmentierung im Permanent
Make-up, sollen die Pigmente in Tiefen von wenigen Zehntel-Millimetern
eingebracht werden. Mit den derzeit verfügbaren Geräten
ist dies nicht zu realisieren, da die Kosmetikfachkraft und auch
keine andere Person in der Lage ist, eine Einstechtiefe von z. B.
0,2 mm abzuschätzen, einzustellen, zu halten oder zu reproduzieren.
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Die
bisher verwendeten Antriebe für Geräte zum Einstechen
von Stoffen in die Haut sind beispielsweise Drehmotoren und elektromagnetische Hubmagnete.
Für Motoren, die ihre Drehbewegung in solchen Geräten
mit Winkelgetrieben oder Taumelscheiben in eine auf- und abgehende
Stechbewegung umsetzen, ist es in Bezug auf die bei einem solchen
System auftretenden Unwuchten nicht von Bedeutung, wie die Getriebe
ausgebildet sind, denn durch die an nur einem Punkt des Drehradius
angreifende Kraftableitung, die für eine Umsetzung der Dreh-
in eine Hubbewegung benötigt wird, treten bei bis zu 300
Umdrehungen pro Sekunde (300 Hz) nicht zu vernachlässigende
Unwuchten auf, die das kleine und leichte Handstück in
unerwünschte axiale und/oder radiale Vibrationen versetzen.
Beim Einsatz von Hubmagneten entfällt die radiale Unwuchtkomponente
weitgehend und die bestimmungsgemäße Hubbewegung
in Längsrichtung des Stechmittels ist prinzipbedingt vorhanden,
doch ist bei Hubmagneten die axiale Unwucht durch die Richtungsumkehr
der bewegten Massen besonders ausgeprägt. Beim Antriebsprinzip
mittels Hubmagneten begrenzen darüber hinaus die durch
die induktiven Anteile der erforderlichen Magnetspule, die maximal
tolerierbare Erwärmung des Handstücks und die
Platzverhältnisse die Stechfrequenz, so dass eine effiziente
und damit wirtschaftliche sowie schmerzarme Anwendung in Frage gestellt
ist. Manche am Markt befindliche Geräte zum Einstechen
von Stoffen in die Haut, weisen Unwuchten in der Größenordnung
ihrer Nutzstechtiefe auf. Bei Einstechtiefen von wenigen Zehntel-Millimetern
und Linienbreiten bis unterhalb eines Zehntel-Millimeters sind die
genannten Vibrationen, hervorgerufen durch Unwuchten des Handstücks,
einem präzisen und damit qualitativ hochwertigen Arbeitsergebnis
abträglich.
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Zur
reibungsarmen Funktion von Getrieben und Lagern ist ein Mindestlagerspiel
notwendig, welches beispielsweise von der Belastung und der Erwärmung
dieser Funktionseinheiten abhängig ist. Für Geräte
zum Einstechen von Stoffen in die Haut, deren Einstechtiefe bei
wenigen Zehntel-Millimetern liegt, sind die bei den bisherigen Geräten
nach dem Stand der Technik durch das Getriebe- und Lagerspiel auftretenden
gesamten Tot-Bereiche von bis zu ca. 0,4 mm nicht tolerabel. Diese
vergrößern die Arbeitsungenauigkeiten hervorgerufen
durch [0004] nochmals erheblich.
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Die
von bisherigen Geräten zum Einstechen von Stoffen in die
Haut erreichbare Arbeitsleistung, also die maximale Stechfrequenz
für einen erforderlichen Hub, der beispielsweise für
eine permanente Pigmentierung erforderlich ist, liegt bei ca. 300
Hz. Diese in der Praxis festgestellte Leistungsgrenze resultiert
hauptsächlich aus den mit der Frequenz zunehmenden gerätetechnischen
Besonderheiten, wie Unwuchten [0004] und die durch das Getriebespiel entstehenden
Tot-Bereiche [0005], welche die Nadel mit zunehmender Frequenz ins
'Schütteln' und 'Schlagen' bringen, so dass die zu pigmentierende Haut
bei zunehmender Frequenz mehr und mehr unkontrolliert zerstört,
anstatt angestochen wird.
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Um
beispielsweise die Lippenfläche eines Mundes von ca. 1000
mm2 (10 cm2/5 × 2
cm) mit einer Nadelspitze der wirksamen Fläche von 0,002 mm2 (Spitzendurchmesser 0,05 mm) lückenlos
zu pigmentieren, wären ca. 500.000 Einstiche, also bei 300
Hz eine theoretische Arbeitszeit von ca. 30 Minuten erforderlich.
Diese theoretische Arbeitszeit verlängert sich erheblich
beispielsweise durch das häufig nötige neue Ansetzen
des Gerätes, das Entfernen überschüssiger
Wirkstoffreste von der Haut, das Benetzen der Nadel mit dem Wirkstoff
etc., so dass Arbeitszeiten von ca. 1 bis über 2 Stunden
zur Praxis gehören. Nun erleidet die Person während
der Behandlung trotz lokaler Betäubung der zu pigmentierenden
Hautpartien zumindest ein unangenehmes Gefühl, jedoch oft
auch Schmerzen. Im Sinne einer möglichst kurzen Schmerzphase
und auch einer wirtschaftlicheren Arbeitsweise, wäre es
vorteilhaft, wenn die Stechfrequenz erhöht und damit die
Behandlungszeit verkürzt werden könnte.
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Die
mit bisherigen Geräten zum Einstechen von Stoffen in die
Haut erzielbaren Arbeitsergebnisse und die unnötigen Verletzungen
der menschlichen Haut in den behandelten Arealen, lassen sich durch mikroskopische
Aufnahmen dokumentieren, indem eine Behandlung ohne Stoffe durchgeführt
wird. In der Praxis werden nämlich durch manuelles Hin-
und Herbewegen des Pigmentiergerätes meist keine Einstiche
sondern feine 'Täler' und 'Furchen' eingearbeitet. Diese
Behandlungspraxis dient auch zur Verkürzung der Behandlungszeiten
mit den bisherigen Geräten aufgrund zu geringer Arbeitsleistung
derselben. Da das Stechmittel durch fehlende Nullpunkteichung und
fehlende Stechtiefeneinstellung in bisherigen Geräten nicht
zwangsweise und damit gesichert zurück in das Stechmittel-Führungselement
eintaucht, verlässt das Stechmittel während der
Hin- und Herbewegung des Gerätes auch nicht bei jeder Hubbewegung
zuverlässig die Hautoberfläche. Das Ergebnis ist
das zumindest partielle, ungewollte Einarbeiten von Furchen und
Tälern in die Haut, die aufgrund der in [0004] genannten
Unwuchten sowie der in [0005] aufgeführten Lagerspiele
sowie des 'freihändigen' Arbeitens die vorgesehene Einstechtiefe
und Behandlungsbreite nicht tolerabel überschreiten können.
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Die Erfindung
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine verbesserte Präzision und Leistung
eines Gerätes zum Einstechen von Stoffen in die Haut zu
ermöglichen und ein Verfahren zum Betreiben der Vorrichtung
zu schaffen, das kontrolliertes und vom Anwender einstellbares Einbringen
der Stoffe in definierte Tiefen ermöglicht sowie den Anwendern
bessere Nutzungseigenschaften bereit stellt und dem Endkunden eine schmerzärmere
und qualitativ höherwertige Behandlung zukommen lässt.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung
nach dem unabhängigen Anspruch 1 sowie einem Verfahren
nach dem unabhängigen Anspruch 6 gelöst.
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Der
wesentliche Vorteil, welcher mit der Erfindung gegenüber
dem Stand der Technik erreicht wird ist, dass der Anwender am Steuer-
und Regelgerät eine definierte Stechtiefe einstellen kann
und die eingestellte Stechtiefe durch Messung derselben am Stechmittel
und Vergleich mit der eingestellten Stechtiefe mittels einer elektronischen
Regelung und durch entsprechende Ansteuerung des Antriebs gehalten
wird, selbst wenn sich der Stechwiderstand der Haut verändert.
Die Messung der Stechtiefe und die Ausregelung eventueller Differenzen
zur vorgegebenen Stechtiefe findet im Betrieb kontinuierlich und
mindestens bei jedem einzelnen Einstechvorgang statt und kann somit
mit großer Reaktionsgeschwindigkeit und Exaktheit in Bezug
auf die Einstechtiefe auf Änderungen der Hautbeschaffenheit reagieren.
Die exakte Tiefeneinstellung wird erst dadurch möglich,
dass die Vorrichtung so konstruiert ist, dass sowohl der Antrieb,
das Stechmittel-Führungselement, als auch das Stechmittel
selbst eine Möglichkeit der Nullpunkteichung haben, die
am ausgeschalteten Gerät während des Einsetzens
des Stechmittels und des Stechmittel-Führungselements durchgeführt
wird. Aufgrund der nachfolgend in [0013] beschriebenen, für
ein präzises und schmerzarmes Behandeln vorteilhaften sehr
dünnen Stechmittel, wäre die Behandlungszeit im
Vergleich zu bisherigen Geräten wesentlich länger,
siehe [0007]. Um diesen Zeitverlust im Vergleich zum Stand der Technik
nicht nur auszugleichen, sondern die Behandlungszeiten gegenüber
dem Stand der Technik wesentlich zu verkürzen, wird erstmals
in einem Gerät zum Einstechen von flüssigen Stoffen
in die Haut als Antrieb ein Resonanzaktor eingesetzt. Resonanzaktoren
sind Aktoren oder Aktorsysteme, welche den hohen Wirkungsgrad von
in Resonanz befindlichen, mechanisch schwingungsfähigen
Anordnungen zur Erzeugung von repetierenden Bewegungen ausnutzen.
Mit Einsatz von Resonanzaktoren werden Stichfrequenzen erreicht,
die mit bisher in Handgeräten zum Einstechen von Stoffen
in die Haut genutzten Antrieben aufgrund der Wärmeentwicklung
im Handgerät nicht erzielt werden konnten. Der Resonanzaktor
wurde so konstruiert, dass er ohne Getriebe und ohne bewegliche
Lager auskommt, was den Vorteil mit sich bringt, dass das Stechmittel
direkt im Antrieb montiert werden kann und Tot-Bereiche, hervorgerufen
durch Lagerspiel [0013], nicht auftreten können. Um bei den
hohen Betriebsfrequenzen vibrationsfrei behandeln zu können,
wurde der Resonanzaktor mit einem dynamischen Massenausgleich versehen,
der die Unwuchten [0004] auf ein für die Behandlung nicht störendes
Maß reduziert.
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Ein
weiterer Vorteil der Erfindung gegenüber dem Stand der
Technik ist, dass das Stechmittel im Stechmittel-Führungselement
symmetrisch um den vorher geeichten Nullpunkt mit der vom Anwender eingestellten
Amplitude schwingt, was bedeutet, dass das Stechmittel bei jedem
Hub exakt gleich tief in das Stechmittel-Führungselement
eintaucht, wie es vorher aus diesem ausgetreten ist und umgekehrt. Um
die Tiefeneinstellung praktisch zu nutzen, wird im Gegensatz zum
Stand der Technik, das Stechmittel-Führungselement mit
seinem der Haut zugewendeten Ende direkt auf die Haut aufgesetzt
und zur Behandlung direkt auf der Haut geführt. Das bedeutet für
den Anwender eine wesentliche Verbesserung der Nutzungseigenschaften,
denn er muss nicht mehr 'freihändig' arbeiten, sondern
er setzt das Stechmittel-Führungselement auf die Haut auf,
kennt die Einstechtiefe und kann diese jederzeit auch während
des Betriebs verändern, um beispielsweise Hautregionen
mit anderen Hautbeschaffenheiten zu behandeln. Um die Arbeit des
Anwenders weiter zu unterstützen, ist das Stechmittel gewinkelt
zum Handgerät angeordnet, was eine bessere Sicht auf die
Behandlungsstelle und ein ermüdungsfreieres Arbeiten erlaubt.
Um die Präzision der Behandlung weiter zu verbessern ist
das Stechmittel-Führungselement ungefähr so dick
ausgeführt, wie bei bisherigen Geräten das Stechmittel,
was bedeutet, dass das Stechmittel der vorliegenden Erfindung, das
im Stechmittel-Führungselement gleitet, vorzugsweise dünner
ist als übliche Stechmittel. Damit lassen sich punktuelles
Ansetzen und feinste Linien präzise ausführen.
Aufgrund des geringen Durchmessers des Stechmittel-Führungselements
ergeben sich zudem sehr geringe Tiefenvariationen bei nicht lotrechter Anwendung.
Gleichzeitig spielt es für die Stechtiefe nur eine untergeordnete
Rolle, wie stark der absolute Druck des Anwenders auf das Stechmittel-Führungselement
beziehungsweise auf die Haut während der Behandlung ist,
da das beaufschlagte Hautgewebe aufgrund der kleinen Abmessungen
nicht am Stechmittel vorbei in das Stechmittel-Führungselement eindringen
kann. Damit ist das Ergebnis der Behandlung weit weniger vom Können
des Anwenders abhängig als beim Einsatz bisheriger Geräte.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
dass die momentan auftretenden kleinen Differenzen (Regeldifferenzen)
zwischen eingestellter und tatsächlicher Stichtiefe am Steuer-
und Regelgerät angezeigt, deren Verlauf gespeichert und/oder
mit einem Schwellwertindikator signalisiert werden. Damit kann der
Anwender die Qualität seine- Arbeit in Bezug auf die Einstichtiefe feststellen
und dem Kunden gegenüber protokollieren sowie während
der Behandlung härtere Hautstellen erkennen und/oder diese
signalisiert bekommen.
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Eine
zweckmäßige Fortbildung der Erfindung sieht vor,
dass am Steuergerät ein einstellbares Abklingen oder Ansteigen
der Einstichtiefe programmiert werden kann, um beispielsweise beim
Einsatz im Bereich der Hautpigmentierung eine auslaufende oder zunehmende
Linie oder beispielsweise auch Schattierungen herzustellen. Es ist
vorgesehen, dass in dieser Funktion die Zeitkonstanten und die Tiefendifferenz
einstellbar und das Erreichen der vorgegebenen Einstellwerte signalisiert
werden.
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Eine
Weiterbildung der Erfindung kann vorsehen, dass am Steuergerät
ein Modus zum Vorzeichnen der Konturen von Permanent Make-up und Tätowierungen
implementiert wird. In diesem Modus kann das Stechmittel beispielsweise
ausschließlich innerhalb des Stechmittel-Führungselements
oszillieren und somit die Farbpigmente ohne ein Einstechen der Haut
aus dem Stechmittel-Führungselement befördern.
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Eine
Fortbildung der Erfindung sieht vor, dass die Nullpunkteichung des
Stechmittels, des Stechmittel-Führungselements und des
Antriebsarms des Aktors bzw. des Aktors selbst nach Einsetzen des
Stechmittels zusammen mit dem Stechmittel-Führungselement
in den Antriebsarm automatisiert durch entsprechendes Ansteuern
des Aktors erfolgt. Der ermittelte Messwert für den individuellen Nullpunkt
der jeweiligen Kombination aus Stechmittel und Stechmittel-Führungselement
kann dann im Steuer- und Regelgerät gespeichert und zumindest während
des anschließenden Betriebs für diese Kombination
aus Stechmittel und Stechmittel-Führungselement als Referenz-Nullpunkt
verwendet werden.
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Bei
einer zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung
kann vorgesehen sein, dass die Einstellung der wirksamen Amplitude
für die Anwendung, also der Maximalweg, den das Stechmittel
aus dem Stechmittel-Führungselement vollzieht, nach dem Kalibrieren
des Nullpunkts durch Verschieben des Stechmittel-Führungselements
relativ zum Stechmittel erfolgt. In diesem Fall wird mit dem Steuer-
und Regelgerät nur die maximale Amplitude für
das Stechmittel voreingestellt.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung
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Die
Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels
unter Bezugnahme auf die Figuren einer Zeichnung näher
erläutert.
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1 die
Darstellung eines Gerätes zum repetierenden punktgenauen
Einstechen von Stoffen in die Haut sowie das zugehörige
Steuer- und Regelgerät und ein beispielhaftes Verfahren
zum Einbringen der Stoffe in definierte Tiefen.
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2 eine
Ausschnittvergrößerung des Stechkopfes aus 1 zur
Verdeutlichung der Zusammenhänge der Nullpunkteichung von
Stechmittel, Stechmittel-Führungselement und Antriebsarm sowie
der Darstellung des Antrieb und dem Messsensor zur Einstechtiefenmessung.
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1 zeigt
eine Darstellung der Vorrichtung für repetierendes sowie
punktgenaues Einstechen flüssiger Stoffe in die Haut, insbesondere
das Einbringen von flüssigen Farbpigmenten für
permanentes Make-up und Tätowierungen oder zum Einbringen
kosmetischer oder medizinischer Stoffe mit einem Handgerät 10 in
definierte Tiefen, das über ein elektrisches Kabel 11 an
das Steuer- und Regelgerät 12 angeschlossen ist.
Im Handgerät 10 befindet sich der Resonanzaktor
mit dynamischem Masseausgleich 6 mit seinem Antriebsarm 5 sowie
der Sensor 7 zur Hubmessung am Antriebsarm des Aktors.
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Der
Antriebsarm 5 kann das Einstechmittel 1 direkt
in seiner Gleitklemmung 5a aufnehmen. Das Einstechmittel-Führungselement 2 wird
von der Anschlagkappe 3 zur Nullpunkteichung abgeschlossen und
umschließt das Einstechmittel 1, welches sich
im Einstechmittel-Führungselement gleitend bewegen kann.
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Der
Aktor 2 setzt die durch das Steuer- und Regelgerät 12 in
den Aktor eingebrachte elektrische Energie proportional in eine
mechanische Antriebskraft um, die direkt die gewünschte
repetierende Auslenkung hervorbringt. Somit kann auf Getriebe zur Umlenkung
der erzeugten Kräfte vollständig verzichtet werden
und die Amplitude der Auslenkung kann aus dem Steuer- und Regelgerät
durch entsprechende elektrische Steuergrößen erfolgen.
Der Sensor 7 misst kontinuierlich den Abstand des Antriebsarms 5 zum
Sensor 7 und setzt diese Messgrößen in
ein kontinuierliches elektrisches Signal um, das in der Technik
allgemein als Istwert bezeichnet wird und welches dem Steuer- und
Regelgerät zur Verfügung gestellt wird.
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Das
Steuer- und Regelgerät 12 verwendet ein Regelverfahren 8 zum
Vergleich des vom Anwender eingestellten Sollwerts 9 mit
dem vom Sensor gelieferten Istwert und steuert den Aktor 6 kontinuierlich so,
dass die Amplitude des Antriebsarms 5 mit dem vom Anwender
eingestellten Wert übereinstimmt. Die bei jedem Regelvorgang
verbleibende kleine Soll-Ist-Differenz kann im Regelgerät
angezeigt und beispielsweise zu Signalisierungszwecken verarbeitet
oder als Qualitätsdiagramm für die gesamte Behandlung
herangezogen werden. Das Stechmittel 1 wird somit im Stechmittel-Führungselement
aktiv aus- und eingefahren und kann seinen Hub durch die aktive
Regelung, in den Grenzen der zugeführten elektrischen Leistung,
auch bei unterschiedlichen Einstechwiderständen halten.
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Eine
vorteilhafte Form der Nullpunkteichung von Stechmittel 1,
Stechmittel-Führungselement 2 und Antriebsarm 5 des
Aktors 6 erfolgt im ausgeschalteten Zustand dadurch, dass
die selbstrückstellende Taste 4 zur definierten
Fixierung des Aktorarms 5 betätigt wird und gleichzeitig
die Kombination aus Stechmittel 1, Stechmittel-Führungselement 2 und Anschlagkappe 3 in
die dafür vorgesehene Aufnahme im Handgerät 10 bis
zum Anschlag, der beispielsweise durch eine Bördelung im
Stechmittel-Führungselement gegeben ist, einzuführen.
Beim Einschieben dieser Kombination wird ein Ausrichten der Spitze
des Einstechmittels mit der Spitze des Einstechmittel-Führungselements
auf die gleiche Ebene erzwungen, somit wird mittels der Anschlagkappe 3 das
Stechmittel mit dem Stechmittel-Führungselement geeicht.
Damit werden in der Gleitklemmung 5a alle Fertigungstoleranzen
des Einstechmittels und des Einstechmittel-Führungselements
ausgeglichen und das System ist auf den Nullpunkt kalibriert. Nach Loslassen
der selbstrückstellenden Taste 4 und Abnehmen
der Anschlagkappe 3 ist das Gerät vollständig
geeicht und damit einsatzfähig.
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Die
erfindungsgemäße Eichbarkeit des Nullpunkts des
Gesamtsystems verbessert die Einflüsse des Stands der Technik
laut [0003] wesentlich. Zudem werden die Einschränkungen
des Stands der Technik nach [0004] und [0005] durch Verwendung des
mit dynamischem Massenausgleich und ohne Getriebe arbeitenden Aktors 6 wesentlich
verbessert. Die aus der Erfindung hervorgehenden Verbesserungen
von Präzision und Leistung von Geräten zum Einstechen
von Stoffen in die Haut sorgen für eine wesentlich verbesserte
Gesamtqualität in Bezug auf die in [0006], [0007] und [0008]
des Stands der Technik angeführten Einflüsse.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen
offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln
als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung
der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen
von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 1882491
A2 [0009]
- - EP 1743673 A1 [0009]
- - EP 1882492 A1 [0009]
- - DE 20012369 U1 [0009]
- - DE 202006013148 U1 [0009]
- - DE 3432425 A1 [0009]
- - EP 1495782 A1 [0009]