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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Erkennen einer Hindernissituation
eines elektromotorisch angetriebenen bewegten Elementes durch Auswerten
einer eine für die Belastung des Elektromotors charakteristischen,
als Messgröße fungierenden Motorkenngröße
des Elektromotors, wobei durch einen Vergleich des Änderungsverhaltens
der ermittelten Werte der Messgröße mit einem
eine für eine Hindernissituation aufgrund der sich einstellenden
Zunahme der Belastung des Elektromotors typischen Entwicklung der
untersuchten Messgröße wiedergebenden, sich über
mehrere Werte erstreckenden Wertebereich festgestellt wird, ob eine
solche Hindernissituation vorliegt.
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Zum
Betrieb eines elektromotorisch angetriebenen Elementes werden Verfahren
eingesetzt, mit denen Hindernissituationen, beispielsweise Einklemmfälle,
detektierbar sind. Derartige Verfahren werden beispielsweise zum
Betrieb eines Fensterhebermotors zum Schließen einer Scheibe
eines Kraftfahrzeuges eingesetzt. Mit dem Verfahren soll sichergestellt
werden, dass beim Schließen der Scheibe keine Gegenstände,
insbesondere keine Körperteile von Personen, in dem sich
schließenden Scheibenspalt eingeklemmt werden.
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Als
für die Belastung des Elektromotors charakteristische,
als Messgröße fungierende Motorkenngröße
wird dabei z. B. der direkt etwa über einen Shunt zu messende
Motorstrom oder die Motordrehzahl benutzt. Letztere wird in aller
Regel durch Anordnen eines in Umfangsrichtung mehrpolig ausgebildeten
Magneten auf der Ankerwelle des Antriebsmotors bereitgestellt, indem
die jeweilige Polarität mit einem ortsfesten Hall-Sensor
bzw. mit einer ortsfesten Hall-Sensoranordnung erfasst wird. Über
die zeitliche Länge einer erfassten Polarität,
die einem bestimmten Drehwinkelbetrag der Motordrehbewegung bzw.
einem bestimmten Motorweg entspricht, ist die Drehgeschwindigkeit
ermittelbar. Bei einem Einklemmfall erhöht sich der Motorstrom
bzw. es verringert sich die Motordrehzahl, da der Motor durch das Hindernis
abgebremst wird.
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Zur
Detektion einer solchen Hindernissituation bzw. eines solchen Einklemmfalles
kann im einfachsten Fall etwa die Drehzahl des Motors mit einem vordefinierten
Schwellwert verglichen werden. Die Größe des Schwellwertes
ist dabei so konzipiert, dass bei einer Schließbewegung
der Scheibe unter Normalbedingungen der Schwellwert nicht unterschritten
wird. Wird dieser auch als Abschaltwert bezeichnete Schwellwert
unterschritten, deutet dies auf einen Einklemmfall hin. Zur Verifikation,
dass bei Unterschreiten des Abschaltwertes mit größerer
Wahrscheinlichkeit ein Einklemmfall tatsächlich gegeben ist,
werden wenige weitere Drehzahlwerte ebenfalls ausgewertet. Unterschreiten
diese ebenfalls den Abschaltwert, wird auf das Vorliegen eines Einklemmfalles
geschlossen und der Motor zum Reversieren und damit zum Absenken
der Scheibe umgeschaltet.
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Die
DE 102 07 234 A1 offenbart
ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1. Dieses ist gegenüber der zuvor geschilderten sehr einfachen
Vorgehensweise bereits deutlich verbessert und ermöglicht
im Gegen satz zu der einfachen Schwellwertbetrachtung beispielsweise
auch eine Unterscheidung einer tatsächlichen Einklemmsituation
von solchen Situationen, in denen z. B. die Scheibe beim Zufahren
Schlägen ausgesetzt ist, etwa beim Durchfahren von Schlaglöchern
bei einer Schlechtwegfahrt.
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Ein
solches Einklemmschutzverfahren ist für den Einsatz bei
Fensterhebern, bei denen ein zumindest annähernd linearer
Zusammenhang zwischen der Drehzahländerung des Antriebsmotors
und der im Einklemmfall an einem Einklemmkörper aufgebauten
Kraft besteht, sehr gut geeignet. Dies ist der Fall bei einem Fenster
mit einer näherungsweise geraden Oberkante und geradlinigem
Hebersystem. Da bei diesem das Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Antrieb und der Fensterscheibe konstant bleibt, ergibt
sich hierbei für alle möglichen Messpositionen entlang
der Scheibenoberkante ein ähnliches Bewegungsmuster.
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Bei
Scheibengeometrien mit unterschiedlichen Neigungswinkeln wie z.
B. bei abgeschrägten Scheiben, die einen Scherspalt mit
der Fensteroberkante bilden oder bei sogenannten bahngesteuerten Fensterhebern
ist dies jedoch nicht der Fall. Bei bahngesteuerten Fensterhebern
wird die Fensterscheibe nicht im Wesentlichen geradlinig, sondern entlang
einer Kurvenbahn bewegt, die sich in zumindest einer Ebene erstreckt.
Die zum Teil sehr komplexen Bewegungsabläufe werden dabei
durch eine Kombination mehrerer Führungsbahnen und darin eingreifender
Gleiter eines mit der Fensterscheibe verbundenen Mitnehmers gesteuert.
Dabei verändert sich das Übersetzungsverhältnis
zwischen dem Antrieb und der Fensterscheibe entlang des Verstellweges
mehr oder weniger stark, wobei der im Folgenden als Motorweg bezeichnete
antriebsseitige Verstellweg in zumindest zwei Komponenten verschiedener
Raumachsen eines abtriebsseitig, d. h. scheibenseitig resultierenden
Verstellweges aufgeteilt wird. Dadurch und durch die Kontur der Scheibenoberkante
ergeben sich an verschiedenen Punkten der Scheibenoberkante sowie
an verschiedenen Schließpositionen bei gleichem Motorweg
unterschiedliche Scheibenwege im Bezug auf die jeweils zugeordnete
Schließkante des Fensters.
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Ausgehend
von diesem diskutierten Stand der Technik liegt der Erfindung daher
die Aufgabe zugrunde, ein eingangs genanntes, gattungsgemäßes Verfahren
dergestalt weiterzubilden, dass das Erkennen eines Einklemmfalles
beim Schließen einer elektromotorisch angetriebenen Scheibe
auch in den zuletzt erläuterten Fällen einer Scheibengeometrie
mit unterschiedlichen Neigungswinkeln und/oder bei bahngesteuerten
Fensterhebern zuverlässig und störungsfrei möglich
ist.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,
dass zumindest für einen Teilabschnitt des während
der Verstellung zurückgelegten Motorweges Vergleiche des Änderungsverhaltens
der ermittelten Werte der Messgröße mit zumindest
einem ersten sowie einem zweiten jeweils eine unterschiedliche Hindernissituation
repräsentierenden Wertebereich vorgenommen werden.
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In
einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es vorgesehen, dass das Änderungsverhalten
der ermittelten Werte der Messgröße als Funktion
des Motorweges untersucht wird, insbesondere, indem jeder aktuell
ermittelte Wert der Messgröße nacheinander in
zumindest einen ersten und einen zweiten Berechnungspfad eingeht,
wobei in jedem dieser Berechnungspfade ein Vergleich der Steigung
der Messgröße als Funktion des Motorweges mit
jeweils vorgegebenen unteren und oberen Grenzen für diese
Steigung vorgenommen wird, um die Zugehörigkeit des ermittelten Wertes
der Messgröße zu dem ersten oder zweiten jeweils
eine unterschiedliche Hindernissituation repräsentierenden
Wertebereich zu bestimmen.
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Eine
weitere Präzisierung und Verfeinerung dieser vorteilhaften
Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird dadurch erreicht, dass in zumindest einem der Berechnungspfade
zusätzlich ein Vergleich der Krümmung des Verlaufs
der Messgröße als Funktion des Motorweges mit
jeweils vorgegebenen unteren und oberen Grenzen für diese
Krümmung vorgenommen wird, um die Zugehörigkeit
des ermittelten Wertes der Messgröße zu dem ersten oder
zweiten Wertebereich zu bestimmen.
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Sich
im Verlaufe auch einer ungestörten Verstellung des angetriebenen
Elementes ändernde Bedingungen etwa durch einen partiellen
Dichtungseinlauf einer Scheibe bei einem bahngesteuerten Fensterhebersystem
können vorteilhaft dadurch berücksichtigt werden,
dass für einen ersten Teilabschnitt des während
der Verstellung zurückgelegten Motorweges das Änderungsverhalten
der ermittelten Werte der Messgröße mit einem
ersten sowie einem zweiten jeweils eine unterschiedliche Hindernissituation repräsentierenden
Wertebereich verglichen wird, und dass in einem zweiten Teilabschnitt
des Motorweges das Änderungsverhalten der ermittelten Werte
der Messgröße nur mit dem zweiten Wertebereich
verglichen wird.
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Nachfolgend
ist die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels unter
Bezugnahme auf die beigefügten Figuren beschreiben. Es
zeigen:
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1 schematische
Darstellungen der Wege und Kräfteverhältnisse
bei einer abgeschrägten Scheibe sowie eines Diagramms der
Motordrehzahl und der Einklemmkraft als Funktion des Motorweges
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2 schematische
Darstellungen der Wege und Kräfteverhältnisse
bei einem bahngesteuerten Fensterheber sowie eines Diagramms der
Motordrehzahl und der Einklemmkraft als Funktion des Motorweges
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3 ein
schematisches Diagramm der Motordrehzahl als Funktion des Motorweges
bei einem bahngesteuerten Fensterheber zur Erläuterung
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens
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4 schematische
Darstellungen der Wege und Kräfteverhältnisse
bei einer Scheibe mit gerader Oberkante sowie eines Diagramms der
Motordrehzahl und der Einklemmkraft als Funktion des Motorweges
(Stand der Technik)
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Wie
in der Darstellung des Standes der Technik in 4 zu
sehen, ergibt sich im Falle eines Fensters mit einer annähernd
geraden Oberkante und geradlinigem Hebersystem für alle
Messpositionen entlang der Scheibenoberkante ein ähnliches Bewegungsmuster.
Die von der Scheibenoberkante zurückgelegte Strecke S ist
für alle Positionen identisch mit dem Motorweg SMotor, also der Streckenänderung,
die am Motor beobachtet wird. Die in einem bei dem Motorweg SMotor = SK beginnenden
Einklemmfall auf einen Einklemmkörper mit einer Federrate
D ausgeübte Kraft F ist F = D·(SMotor – SK).
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Aus
dem Diagramm ist der lineare Zusammenhang zwischen Drehzahländerung
und der im Einklemmfall an einem Einklemmkörper aufgebauten Kraft
F ersichtlich. Der Betrag der Steigung dN/dSMotor des
Drehzahlabfalls ist hierbei ein Maß für die durch den
Einklemmkörper realisierte Federrate D. Ein Einklemmereignis
mit einem solchen Einklemmkörper läßt
sich in diesem Falle erkennen, indem beobachtet wird, ob über
eine gewisse Anzahl von aufeinanderfolgenden Messungen ein Drehzahlabfall
mit einer der Federrate D entsprechenden Steigung vorliegt.
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In 1 ist
nun eine Situation einer Scheibengeometrie dargestellt, bei der
die Scheibe in ihrem hinteren (oder vorderen) Bereich abgeschrägt ist,
und zwar so, dass in diesem Bereich die Oberkante der insgesamt
in vertikaler Richtung bewegten Scheibe ebenso wie die zugeordnete
Fensterkante einen Winkel α mit der Vertikalen einschließen.
Im Drehzahl/Motorweg-Diagramm sind zwei Einklemmfälle dargestellt,
die beide beim Motorweg SMotor = SK beginnen.
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Im
horizontalen Bereich der Scheibenoberkante sind die Verhältnisse
identisch mit den gerade im Bezug auf 4 diskutierten
Gegebenheiten und es ist S1 = D·(SMotor – SK). Die auf einen in diesem Bereich, z. B.
am Punkt 1, eingeklemmten Einklemmkörper mit einer
Federrate D ausgeübte Kraft F1 beträgt F1 = D·(SMotor – SK).
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Im
Bereich der schräg verlaufenden Scheiben- und Fensterkante
ist der Weg S2, den die Scheibenoberkante im Bezug auf die zugeordnete
Fensterkante zurücklegt S2 = S1·sin(α)
= (SMotor – SK)·sin(α).
Die auf einen zwischen der Scheibenkante und der zugeordneten Fensterkante
in diesem Bereich, z. B. am Punkt 2, eingeklemmten Einklemmkörper
mit einer Federrate D ausgeübte Kraft F2 ist in diesem
Falle F2 = D·S2 = D·sin(α)·(SMotor – SK).
Bezogen auf den gleichen Motorweg SMotor erscheint
das Einklemmereignis hier im Vergleich zum Einklemmen mit der Kraft
F1 im horizontalen Bereich 1 der Scheibenoberkante wie
dort dass Einklemmen eines Körpers mit der geringeren Federrate
D·sin(α). Im Drehzahl/Motorweg-Diagramm äußert
sich dies in einem langsameren Drehzahlabfall, d. h. der Betrag
der Steigung dN/dSMotor des Drehzahlabfalls
der Drehzahlkurve N2 ist entsprechend der geringeren Federrate des
Einklemmkörpers ebenfalls geringer als der Betrag der Steigung
dN/dSMotor des Drehzahlabfalls der Drehzahlkurve
N1. Die Kraft F2 steigt deshalb als Funktion des Motorweges SMotor langsamer an als die Kraft F1.
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Ähnliche
Verhältnisse, wenn auch aus anderer Ursache, ergeben sich
bei den bahngesteuerten Fensterhebersystemen. Diese Verhältnisse
sind schematisch in 2 wiedergegeben. Bei einem bahngesteuerten
Fensterheber ergeben die gekrümmten Bahnabschnitte Unterschiede
in den Bewegungsmustern verschiedener Punkte an der Scheibenoberkante.
Auch hier sind zum Vergleich zwei unterschiedliche Punkte 1 und 2 der
Scheibenoberkante betrachtet, die solche unterschiedlichen Bewegungsmuster
aufweisen. Wenn die Scheibe näherungsweise eine Kreisbahn
beschreibt, legt beim gleichen, bei SK beginnenden
Motorweg SMotor – SK der
kurveninnenliegende Messpunkt 2 der Scheibenoberkante eine
geringere Strecke 32 zurück als der äussere
Messpunkt 1, der den Weg S1 zurücklegt, d. h.,
S2 < (SMotor – SK) < S1. Für
die auf einen zwischen der Scheibenkante und der zugeordneten Fensterkante
eingeklemmten Einklemmkörper mit einer Federrate D ausgeübten
Kräfte F2 und F1 an den Punkten 2 und 1 gilt
deshalb ebenfalls F2 = D·S2 < D·S1 = F1. Bezogen auf den
gleichen Motorweg SMotor – SK ab dem Beginn des Einklemmens erscheinen daher
Einklemmereignisse mit ein und demselben Einklemmkörper
an den verschiedenen Punkten der Scheibe wie das Einklemmen von
Körpern mit unterschiedlichen Federraten.
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Dies äußert
sich wie im zuvor anhand von 1 beschriebenen
Fall der geradlinigen Verstellung einer Scheibe mit abgeschrägter
Kante ebenfalls in deutlich unterscheidbaren Kurvenverläufen
im Drehzahl/Motorweg-Diagramm. Der Betrag der Steigung dN/dSMotor des Drehzahlabfalls bei ei nem Einklemmereignis
am Punkt 2 der Scheibe, wiedergegeben durch die Drehzahlkurve
N2, ist auch hier entsprechend der scheinbar geringeren Federrate
des Einklemmkörpers geringer als der Betrag der Steigung
dN/dSMotor des Drehzahlabfalls der einem
an der gleichen Scheibenposition, d. h. beim gleichen zurückgelegten
Motorweg SMotor – SK beginnenden
Einklemmereignis am Punkt 1 der Scheibe entsprechenden
Drehzahlkurve N1. Im Unterschied zu 1 sind in
dem hier vorliegenden Fall aber durch die sich im Verlaufe der Verstellung
ständig ändernde Bewegungsrichtung der Scheibe
die Verhältnisse der Scheibenwege S1 und S2 zum Motorweg
SMotor – SK nicht
mehr durch einfache lineare Beziehungen beschreibbar sondern positionsabhängig.
Die entsprechenden Kurven N1 und N2 im Drehzahl/Motorweg-Diagramm
sind deswegen auch nur noch abschnittsweise linear.
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Die
erfindungsgemäße Vorgehensweise zur Erkennung
und Unterscheidung der Einklemmsituationen über den gesamten
Schließweg der Schiebe eines bahngesteuerten Fensterhebers
wird nun anhand der 3 erläutert. Der auf
der Ordinate aufgetragene, dem gesamten Schließweg der
Scheibe entsprechende Motorweg SMotor ist
in drei Teilabschnitte I, II und III aufgeteilt. SMotor =
0 entspricht hierbei der vollständig geöffneten,
SMotor = Sg der vollständig geschlossenen
Scheibe. Die durchgehend gezeichnete Drehzahlkurve N entspricht
hierbei derjenigen eines ungestörten Schließvorgangs,
d. h. eines solchen ohne Einklemmereignis.
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Im
Verlaufe der Verstellung wird durch einen in Umfangsrichtung mehrpolig
ausgebildeten, auf der Ankerwelle des Antriebsmotors angebrachten
Magneten ein seiner jeweiligen Polarität entsprechendes Signal
an einem demgegenüber ortsfesten Hall-Sensor hervorgerufen.
Bei jedem durch den Hall-Sensor erfassten Wechsel der Polarität
wird die zeitliche Länge der zuvor erfassten Polarität
bestimmt, und daraus über den der Polarität entsprechenden
Drehwinkelbetrag die aktuelle Drehzahl N ermittelt. Der aktuelle
Motorweg SMotor wird dabei durch Zählung der
Anzahl der Polaritätswechsel vom Beginn der Verstellung
an ermittelt.
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Die
mit jedem Signalwechsel des Hall-Sensors berechnete neue Drehzahl
geht nacheinander in mehrere Berechnungspfade ein. Jeder dieser
Berechnungspfade enthält ein bestimmtes Suchmuster von
Drehzahlabfällen, wobei jeweils untere und obere Grenzen
der Steigung und Krümmung der Kurve betrachtet werden,
um die unterschiedlichen Einklemmfälle voneinander zu trennen.
Das Drehzahl/Motorweg-Diagramm in 3 skizziert
die Suchmuster zweier solcher Berechnungspfade, wobei selbstverständlich
auch mehr als zwei Berechnungspfade vorgesehen sein können,
um noch weitere Suchmuster von Drehzahlabfällen berücksichtigen
zu können.
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Der
Schließvorgang erfolgt zunächst mit konstanter
Drehzahl N, wobei bekannte Abweichungen beim Motoranlauf, die für
die hier angestellten Betrachtungen keine Rolle spielen, außer
acht gelassen werden und deshalb in diesem schematischen Diagramm
auch nicht dargestellt sind. Im Teilabschnitt I des Diagramms bleibt
die Drehzahl bei ungestörtem Fensterlauf nahezu konstant.
Die in diesem Teilabschnitt schraffiert dargestellten Bereiche A1 und
A2 stellen die Wertebereiche dar, in denen sich der Drehzahlabfall
dN/dSMotor bewegen muss, um als Einklemmfall
gemäß einer ersten oder einer zweiten Hindernissituation
erkannt zu werden. Die beiden Wertebereiche sind hier beginnend
beim gleichen Motorweg SMotor = SKI eingezeichnet.
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Ein
einfaches Bespiel einer möglichen Rechenvorschrift für
solche Berechnungspfade besteht etwa darin, dass für jeden
neu berechneten Drehzahlwert N die Drehzahländerung ΔN
zum zuvor berechneten Drehzahlwert be stimmt wird. Wenn der Wert
dieser Drehzahländerung zwischen Grenzwerten ΔNmin(A1)
und ΔNmax(A1) liegt, so wird eine Zugehörigkeit
des Drehzahlwerts N zum Wertebereich A1 festgestellt. Wenn der Wert
dieser Drehzahländerung zwischen Grenzwerten ΔNmin(A2)
und ΔNmax(A2) liegt, so wird eine Zugehörigkeit
des Drehzahlwerts N zum Wertebereich A2 festgestellt. Wenn der Wert
der Drehzahländerung keine dieser Bedingungen erfüllt,
so wird keine Zugehörigkeit des Drehzahlwerts N zu einem
der Wertebereiche A1 oder A2 festgestellt.
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Wenn
für eine bestimmte, vorgegebene Anzahl von Messungen in
ununterbrochener Folge – in der Praxis können
dies z. B. zwischen 10 und 30 unmittelbar aufeinanderfolgende Messungen
sein – die Zugehörigkeit des Drehzahlwerts N zu
ein und demselben Wertebereich, also zu A1 oder A2 festgestellt wird,
so kann dies beispielsweise im einfachsten Fall eines weitgehend
linearen Drehzahlabfalls bereits als Kriterium zum Erkennen eines
Einklemmfalls gemäß einer ersten oder einer zweiten
Hindernissituation herangezogen werden.
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Bei
den in der Realität in der Regel auftretenden Nichtlinearitäten
kann dies zumindest als notwendige, wenn auch nicht als hinreichende
Bedingung für das Vorliegen eines Einklemmfalls herangezogen
werden. Um eine hinreichende Bedingung für das Vorliegen
eines Einklemmfalls in solchen Fällen zu erhalten, muss
beispielweise mit weiteren Kriterien für höhere
Ableitungen, also etwa Differenzen der Drehzahldifferenzen ΔN
operiert werden, oder es müssen z. B. die im zuvor geschilderten
einfachen Beispiel als Konstanten gewählten Grenzwerte ΔNmin
und ΔNmax als Variablen gehandhabt werden, indem etwa in
Abhängigkeit der Anzahl der zuvor schon als zum jeweiligen
Bereich zugehörig festgestellten Werte für den
nächsten Wert ΔN andere Grenzwerte ΔNmin
und ΔNmax gelten.
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Der
Teilabschnitt II des Diagramms in 3 ist dadurch
gekennzeichnet, dass in diesem Teilabschnitt des Motorweges die
Drehzahl N auch bei ungestörtem Fensterlauf nicht mehr
konstant verläuft sondern abfällt. Die Ursache
dafür liegt in dem durch den speziellen Bewegungsablauf
des bahngesteuerten Fensterhebersystems bereits an dieser Position beginnenden
partiellen Dichtungseinlauf der Scheibe, der ein Abbremsen derselben
bewirkt. In diesem Teilabschnitt wird nur noch ein Drehzahlabfall
dN/dSMotor entsprechend dem schraffiert
dargestellten Wertebereich A1 als Einklemmfall erkannt. Dieser beginnend
beim Motorweg SMotor = SKII eingezeichnete Wertebereich
A1 ist identisch mit dem Wertebereich A1 im Teilabschnitt I des
Diagramms und entspricht auch der dort als erste zweier unterschiedlicher
Hindernissituation angesprochenen Situation. Der in Teilabschnitt
I zum Erkennen der zweiten Hindernissituation mit Hilfe des Wertebereichs
A2 vorgesehene Berechnungspfad wird in diesem Teilabschnitt II der
Bewegung des Fensters nicht mehr verwendet.
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Im
Teilabschnitt III schließlich ist auch der in Teilabschnitt
II noch aktive Berechnungspfad deaktiviert, so dass in diesem Teilabschnitt
der Bewegung des Fensters eine Erkennung eines Einklemmfalles nicht
mehr stattfindet. Es ist dies der Bereich der letzten Phase des
Dichtungseinlaufes der Scheibe, in dem der Abstand zwischen Scheibe
und Fensteroberkante so gering ist, dass ein Einklemmen beispielsweise
eines Körperteiles praktisch unmöglich und damit
ein Einklemmschutz nicht mehr erforderlich ist. Das Abschalten des
Einklemmschutzes ermöglicht hier insofern den ungestörten
Dichtungseinlauf.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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