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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erfassung
eines Füllstandes
eines Fluids in einem Tank.
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Ein
Tank kann zur Vorratshaltung von Flüssigkeiten oder zur Versorgung
einer Einrichtung mit einer Flüssigkeit
vorgesehen werden. Beispielsweise werden motorbetriebene Fahrzeuge
mit einem Treibstoff versorgt, der sich in einem Treibstofftank
befindet. Insbesondere in Fahrzeugen, die einen Verbrennungsmotor
aufweisen, dem Kraftstoff aus einem Kraftstofftank zugeführt wird,
ist es für
den Fahrer bzw. Piloten notwendig, sicher festzustellen, über wieviel
Kraftstoff bzw. Treibstoff das Fahrzeug noch verfügt. Erkennt
der Fahrer bzw. der Pilot nicht rechtzeitig, dass die Kraftstofftanks
geleert sind, kann dies zum Stehenbleiben eines Fahrzeuges bzw.
zum Absturz eines Flugzeugs führen.
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Es
sind verschiedene Füllstandserfassungsvorrichtungen
zur Erfassung eines Füllstandes
in einem Tank bekannt. Beispielsweise kann der Füllstand in einem Tank durch
mechanische Schwimmgeber, elektrische Kapazitätssensoren oder Ultraschallsensoren
erfasst werden. Mechanische Schwimmgeber, die einen Füllkörper aufweisen,
der an der Oberfläche
der Flüssigkeit
schwimmt, haben den Nachteil, dass sie aus einer Vielzahl bewegter mechanischer
Teile bestehen und dass die gemessene Bewegstrecke in ein elektrisches
Messsignal umgewandelt werden muss. Darüber hinaus sind mechanische
Schwimmgeber besonders störanfällig gegenüber Vibrationen
oder gegenüber
Fahr- bzw. Flugmanövern,
bei denen hohe Kräfte
auf die mechanischen Teile wirken.
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Ein
Nachteil von Kapazitätensensoren
zur Erfassung des Füllstandes
besteht darin, dass innerhalb des Tanksystems ein elektrisches System
zum Anlegen eines elektrischen Feldes notwendig ist. Durch das elektrische
System sind hohe Anforderungen an die Explosionssicherheit zu stellen.
Darüber müssen Vorkehrungen
zur EMV-Sicherheit (EMV: Elektromagnetische Verträglichkeit)
getroffen werden.
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Beim
Einsatz von Ultraschallsensoren zur Erfassung eines Füllstands
im Treibstofftank liegt folgendes Messprinzip zu Grunde:
In
einem Tank T nach dem Stand der Technik gemäß 1 befindet
sich eine Flüssigkeit
bzw. ein Fluid F. Am Boden des Tanks ist eine Ultraschallsignalquelle/Ultraschallempfänger US
vorgesehen. Die Ultraschallquelle gibt ein Ultraschallsignal ab,
das an der Grenzfläche
des Fluids F zu der darüber
befindlichen Luft reflektiert wird. Das reflektierte Ultraschallsignal wird
durch den Ultraschallempfänger
erfasst. Aus der Laufzeit des Ultraschallsignals kann die Pegelhöhe des in
dem Tank befindlichen Fluids berechnet werden. Neigt sich der Tank
T bzw. kommt der Tank T in eine Schräglage, beispielsweise aufgrund
eines Fahr- bzw. Flugmanövers,
wird mittels eines Sensors zudem ein Neigungswinkel α erfasst.
Aus der Laufzeit des Ultraschallsignals sowie dem erfassten Neigungswinkel
und der in einer DV-Einheit hinterlegten Tankgeometriedaten kann
bei dem in 2 dargestellten Beispiel die
Füllmenge
des Fluids in dem Tank T ermittelt werden.
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Herkömmliche
Ultraschallsensoren haben allerdings den erheblichen Nachteil, dass
sie eine relativ glatte Grenzfläche
zwischen dem Fluid und der darüberliegenden
Luftschicht benötigen,
um die Fluidmenge in dem Tank T mit der genügenden Messgenauigkeit ermitteln
zu können.
In vielen Anwendungsfällen
kommt es aufgrund von Vibrationen und Betriebsmanövern zu
Turbulenzen innerhalb des Kraftstofftanks, der je nach der chemischen
Zusammensetzung des Fluids innerhalb des Tanks zu einer Schaumbildung
führen
kann. Darüber
hinaus weist die Oberfläche
des Fluids aufgrund der Vibrationen, beispielsweise innerhalb eines
Helikopters, meist keine glatte Oberfläche auf, sodass es bei einer
erheblichen Schaumbildung bzw. einer besonders aufgerauten Oberfläche zu Messausfällen kommen kann.
Ultraschallsensoren zur Messung des Füllstandes weisen somit in bestimmten
Situationen eine erhöhte
Störanfälligkeit
auf.
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Ein
weiterer Nachteil der Erfassung eines Füllstandes mittels eines Ultraschallsensors
nach dem Stand der Technik besteht darin, dass bei einer relativ
geringen Füllmenge
innerhalb des Tanks bzw. einer großen Schräglage bzw. einem hohen Neigungswinkel
oberhalb des Ultraschallsensors keine erfassbare Grenzfläche mehr
besteht, wie in 3 schematisch verdeutlicht wird.
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Es
ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung
und ein Verfahren zur sicheren Erfassung einer Füllmenge eines Fluids in einem
Tank auch bei geringer Fluidmenge und Schräglage des Tanks zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Füllstandserfassungsvorrichtung
mit den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
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Die
Erfindung schafft eine Füllstandserfassungsvorrichtung
zur Erfassung einer Füllmenge
eines Fluids in einem Tank mit mindestens einem in dem Tank vorgesehenen
Lichtleiterfaserbündel,
das mehrere Lichtleiterfasern aufweist, wobei an mindestens einer
Sensorstelle der jeweiligen Lichtleiterfaser ein Eintauchen in das
Fluid oder ein Auftauchen aus dem Fluid eine Signalparameteränderung
eines Signalparameters eines durch die jeweilige Lichtleiterfaser
geleiteten Lichtsignals hervorruft, wobei in Abhängigkeit von Positionsdaten
derjenigen Sensorstellen, an denen eine Signalparameteränderung
detektiert wird, und in Abhängigkeit
von Geometriedaten des Tanks ein in dem Tank enthaltenes Fluidvolumen
berechnet wird.
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Die
erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung
bietet zudem den Vorteil, dass aufgrund des nicht-elektrischen Messprinzips
keine explosiven Prozesse generiert werden können, die eine Explosion des
in dem Tank befindlichen Fluids verursachen.
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Darüber hinaus
bietet die erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung
den Vorteil, dass sie aufgrund des Messprinzips eine weitgehende elektromagnetische
Unempfindlichkeit aufweist.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
besteht darin, dass sie in leichter Weise an die geometrische Gestalt
des Tanks anpassbar ist.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
besteht darin, dass die Sensorik gegenüber mechanischen Belastungen sehr
robust ist.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
besteht darin, dass sie weitestgehend wartungsfrei funktioniert.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
besteht darin, dass die Füllstandserfassungsvorrichtung
ein geringes Gewicht aufweist.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
weist diese mindestens eine Lichtsignalquelle zum Einspeisen von
Lichtsignalen in die Lichtleiterfasern der Lichtleiterfaserbündel und
mindestens einen Detektor zum Erfassen einer Signalparameteränderung der
aus den Lichtleiterfasern austretenden Lichtsignale auf.
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Das
Vorsehen einer Lichtsignalquelle ermöglicht die Abgabe eines kalibrierbaren
Lichtsignals mit einer vorgebbaren Lichtintensität, so dass die Erfassung der
Füllmenge
eines in dem Tank befindlichen Fluids sehr genau erfolgen kann.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
enthält diese
einen Speicher zum Speichern der Positionsdaten aller Sensorstellen
der in dem Tank vorgesehenen bzw. verlegten Lichtleiterfasern und
zum Speichern der Geometriedaten des Tanks.
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Das
Vorsehen eines Speichers zum Speichern der Positionsdaten der Sensorstellen
und zum Speichern der Geometriedaten des Tanks ermöglicht es
eine Konfiguration der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
für ein
bestimmtes Fahrzeug in einfacher Weise durchzuführen. Hierdurch lässt sich
die erfindungsgemäße Füllstanderfassungsvorrichtung
flexibel für
unterschiedlichste Fahrzeuge bzw. Fahrzeugtypen einsetzen.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
weist diese eine mit den Detektoren und dem Speicher verbundene
Berechnungseinheit auf, welche das in dem Tank enthaltene Fluidvolumen
in Abhängigkeit
von den gespeicherten Positionsdaten derjenigen Sensorstellen, an
denen eine Signalparameteränderung detektiert
wird, und in Abhängigkeit
von den gespeicherten Geometriedaten des Tanks berechnet.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
sind die Lichtleiterfasern jeweils an der zugehörigen Sensorstelle gekrümmt verlegt.
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Durch
die gekrümmte
Verlegung der Lichtleiterfasern ist der Bearbeitungsaufwand für die jeweilige
Lichtleiterfaser gering, das heißt die Fertigung und Montage
der Lichtleiterfasern kann mit geringem Aufwand erfolgen.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung sind
die Lichtleiterfasern jeweils an der zugehörigen Sensorstelle der Lichtleiterfaser
unterbrochen, wobei die beiden Stirnseiten der Lichtleiterfaserenden
an der Sensorstelle zu einer Längsachse
der Lichtleiterfaser in einem Winkel schräg verlaufen.
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Diese
Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass die Sensorstellen sehr empfindlich sind
und somit eine starke Signalparameteränderung beim Eintauchen in
das Fluid oder beim Auftauchen aus dem Fluid hervorrufen.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
verlaufen die Stirnseiten der beiden Lichtleiterfaserenden an der
Sensorstelle symmetrisch zueinander in einem Winkel von etwa 45°.
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Der
symmetrische Verlauf in einem Winkel von etwa 45° bietet eine besonders hohe
Empfindlichkeit der Sensorstelle, das heißt eine maximale Signalparameteränderung
beim Eintauchen der Sensorstelle in das Fluid oder beim Auftauchen
der Sensorstelle aus dem Fluid.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
verändert
eine Berührung
der Sensorstelle mit dem Fluid einen Signalanteil des eingespeisten
Lichtes, der an der Sensorstelle reflektiert wird.
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Hierdurch
ist die erfindungsgemäße Füllstanderfassungsvorrichtung
aufgrund des Messprinzips robust und unempfindlich gegenüber äußerlichen
Einflüssen.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
vermindert der höhere
Brechungsindex des Fluids den Signalanteil des an der Sensorstelle
reflektierten Lichtsignals, sodass die Signaldämpfung des detektierten Lichtsignals
erhöht
wird.
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Diese
Ausführungsform
hat den Vorteil, dass die Signaldämpfung als Signalparameter
auf der Detektorseite mit geringem Aufwand messbar ist.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
sind die verschiedenen Lichtleiterfaserbündel in eine Wandung des Tanks
eingebettet, wobei die Sensorstellen der Lichtleiterfasern an einer
Innenseite der Wandung mit dem in dem Tank befindlichen Fluid in
Berührung
kommen.
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Diese
Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass der Aufwand für die Montage der erfindungsgemäßen Füllstanderfassungsvorrichtung
geringer ist und die Füll standserfassungsvorrichtung
gleichzeitig gegenüber
von außen
einwirkenden Kräften
unempfindlich ist.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
ist ein Abstand zwischen Sensorstellen von Lichtleiterfasern des
gleichen Lichtleiterfaserbündels
in einem unteren Bereich des Tanks zur Erhöhung einer Auflösung geringer
als in einem oberen Bereich des Tanks.
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Diese
Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass die Anzahl der notwendigen Sensorstellen
minimiert werden kann. Dies wiederum führt dazu, dass der Durchmesser
eines Lichtleiterbündels,
bei dem für
jede Sensorstelle eine zugehörige
Lichtleiterfaser vorgesehen ist, ebenfalls minimiert werden kann.
Dadurch sinkt insgesamt der Fertigungs- und Montageaufwand.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
ermittelt die Berechnungseinheit aus der Veränderung des Signalparameters
des detektierten Lichtsignals eine Fluidart des in dem Tank befindlichen
Fluids.
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Diese
Ausführungsform
bietet den Vorteil, dass eine Fehlbetankung des Tanks mit einem
nicht in den Tank gehörenden
Fluid verhindert werden kann. Darüber hinaus kann das Eindringen
einer anderen Flüssigkeit
in den Tank, welche die chemischen Eigenschaften des in dem Tank
enthaltenen Fluids beeinträchtigen,
rechtzeitig erkannt werden.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstanderfassungsvorrichtung
sind die Lichtleiterfasern Glasfasern.
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Glasfasern
sind robust und leiten Licht zuverlässig mit geringer Dämpfung über weite
Strecken.
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Bei
einer Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstanderfassungsvorrichtung
sind die Lichtleiterfasern Kunststofffasern.
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Kunststofffasern
zeichnen sich durch ein geringes Gewicht aus und sind besonders
robust.
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Die
Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Erfassen eines Füllstandes
eines Fluids in einem Tank mit den folgenden Schritten:
Einspeisen
von Lichtsignalen in mehrere Lichtleiterfasern von mindestens einem
in dem Tank vorgesehenen Lichtleiterfaserbündel;
Detektieren von
Signalparameteränderungen
der aus den Lichtleiterfasern austretenden Lichtsignale, wobei eine
Signalparameteränderung
durch ein Eintauchen einer Sensorstelle der jeweiligen Lichtleiterfaser
in das Fluid oder durch ein Auftauchen der Sensorstelle aus dem
Fluid hervorgerufen wird, und
Berechnen eines Füllstandes
eines Fluids in Abhängigkeit
von Positionsdaten derjenigen Sensorstellen, an denen eine Änderung
des Signalparameters detektiert wird, und in Abhängigkeit von Geometriedaten
des Tanks.
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Die
Erfindung schafft ferner ein Computerprogramm mit Programmbefehlen
zur Durchführung eines
derartigen Verfahrens.
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Die
Erfindung schafft ferner einen Datenträger zum Speichern eines derartigen
Computerprogramms.
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Die
erfindungsgemäße Füllstandserfassungseinrichtung
kann in beliebige Flüssigkeitstanks eingesetzt
werden, beispielsweise in Treibstofftanks, Heizöltanks, Chemikalientanks oder
Regenwassertanks, allgemein in allen Behältnissen in Industrie, Handwerk
und Haushalt.
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Im
Weiteren werden bevorzugte Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung
sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Er fassen eines Füllstandes
eines Fluids in einem Tank unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren
zur Erläuterung
erfindungswesentlicher Merkmale beschrieben.
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Es
zeigen:
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1 ein
Diagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise einer Füllstandserfassung
mittels eines konventionellen Ultraschallsensors nach dem Stand
der Technik;
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2 ein
weiteres Diagramm zur Erläuterung
der Funktionsweise eines herkömmlichen
Ultraschallsensors zur Erfassung eines Füllstandes bei einem Tank in
Schräglage
nach dem Stand der Technik;
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3 ein
weiteres Diagramm zur Erläuterung
der Nachteile einer herkömmlichen
Füllstandserfassungsvorrichtung
zum Erfassen eines Füllstandes
eines Fluids innerhalb eines Tanks mit Hilfe eines Ultraschallsensors
nach dem Stand der Technik;
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4 ein
Blockdiagramm zur Erläuterung
einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung;
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5 eine
Schnittansicht einer in einer Tankwandung eingelassenen Sensorstelle
bei der in 4 dargestellten Ausführungsform;
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6 eine
Schnittansicht einer in einer Tankwandung eingebetteten Sensorstelle
gemäß einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung;
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7 ein
weiteres Ausführungsbeispiels
eines Lichtleiterfaserbündels
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung;
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8 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Lichtleiterfaserbündels,
wie es bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung eingesetzt
werden kann;
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9 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Lichtleiterfaserbündels,
wie es bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung eingesetzt
werden kann;
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10 ein
weiteres Ausführungsbeispiel
eines Lichtleiterfaserbündels,
wie es bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung eingesetzt
werden kann;
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11 ein
Diagramm zur Darstellung der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung;
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12 eine
Schnittansicht durch einen Tank zur Darstellung der Funktionsweise
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung;
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13 ein
Ausführungsbeispiel
eines Tanksystems mit mehreren Tanks zur Darstellung einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung.
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Wie
man aus 4 erkennen kann, weist die erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung 1 mindestens
ein Lichtleiterfaserbündel 2 auf,
das mehrere Lichtleiterfasern 3 enthält. Bei dem in 4 dargestellten
einfachen Beispiel enthält
das Lichtleiterfaserbündel 2 drei
Lichtleiterfasern 3-1, 3-2, 3-3. Die
Lichtleiterfasern 3 sind bei einer Ausführungsform Glasfasern. Bei
einer alternativen Ausführungsform
sind die Lichtleiterfasern 3 Kunststofffasern.
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Die
Lichtleiter 3 sind Fasern aus einem transparenten, lichtdurchlässigen Material.
Bei diesem lichtdurchlässigen
Material kann es sich beispielsweise um Glas oder um Kunststoff
handeln. Beispielsweise sind die Lichtleiterfasern Glasfasern, polymere
optische Fasern oder andere lichtleitende Fasern aus Kunststoff.
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Als
Glasfaser werden bei einer möglichen Ausführungsform
hochtransparente Glasfasern aus Kieselglas eingesetzt, die mit einem
Glas niedrigerer Brechung ummantelt sind. Die Lichtleiterfasern 3 bestehen
aus einem Kern und einem Mantel bzw. Cladding sowie gegebenenfalls
mit einer Schutzbeschichtung. Der lichtführende Kern dient zur Übertragung des
Lichtsignals. Der Mantel des Lichtleiters weist vorzugsweise eine
niedrigere optische Brechzahl als der Kern des Lichtleiters 3 auf.
Der Mantel bewirkt dadurch eine Totalreflektion an der Grenzschicht
und somit eine Führung
der Lichtstrahlung im Kern der Lichtleiterfaser 3.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
können
auch mehrere Lichtleiterabschnitte einer Lichtleiterfaser 3 über Steckverbindungen
miteinander verbunden sein.
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Die
Anzahl der in dem Lichtleiterfaserbündel 2 enthaltenen
Lichtleiterfasern 3 kann erheblich höher sein. Jede Lichtleiterfaser 3 des
Lichtleiterfaserbündels 2 weist
eine zugehörige
Sensorstelle 4 auf. Das Lichtleiterfaserbündel 2 ist
in einem Tank 5 verlegt, in dem sich ein Fluid 6 befindet.
Bei dem Fluid 6 kann es sich beispielsweise um einen Treibstoff,
insbesondere Kerosin, handeln. In dem oberen Bereich des Tanks 5 befindet
sich ein Gas oder Gasgemisch 7, beispielsweise Luft. Durch
die Lichtleiterfasern 3 des Lichtleiterfaserbündels 2 wird
ein Lichtsignal geleitet. Hierzu wird ein von einer Lichtquelle 8 generiertes
Lichtsignal in die Lichtleiterfasern 3 des Lichtleiterfaserbündels 2 eingespeist.
An der Sensorstelle 4 der jeweiligen Lichtleiterfaser 3 kann
ein Signalparameter des eingespeisten Lichtsignals verändert sein,
wenn die Sensorstelle 4 in das Fluid 6 eingetaucht
ist. Das Eintauchen einer Sensorstelle 4 in das Fluid 6 oder
ein Auftauchen der Sensorstelle 4 aus dem Fluid 6 führt zu einer
Signalparameteränderung des
durch die Lichtleiterfaser 3 geleiteten Lichtsignals, wobei
diese Signalparameteränderung
durch einen Detektor 9 erfasst werden kann. Bei einer möglichen
Ausführungsform
ist der Signalparameter, dessen Veränderung erfasst wird bzw. detektiert
wird, die Signal amplitude bzw. die Signaldämpfung des Lichtsignals. Auch
andere Signalparameter des Lichtsignals, wie beispielsweise Signalphase
oder Polarität können detektiert
werden.
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In
dem Tank 5 können
mehrere Lichtleiterbündel 2 verlegt
sein, die jeweils mehrere Lichtleiterfasern 3 aufweisen.
Diese Lichtleiterbündel 2 sind vorzugsweise
voneinander getrennt an der Peripherie des Tanks 5 verlegt.
Dadurch ist die Füllstandserfassungsvorrichtung 1 an
die Bauform und Geometrie des Tanks 5 angepasst, so dass
die Messgenauigkeit hoch ist. Bei einer Ausführungsform sind die Lichtleiterfaserbündel 2 entlang
einer Wandung des Tanks 5 verlegt. Bei einer weiteren Ausführungsform sind
die Lichtleiterfaserbündel 2 in
eine Wandung des Tanks 5 eingebettet.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 führt eine
Berührung
der Sensorstelle 4 einer Lichtleiterfaser 3 mit
dem Fluid 6 zu einer Veränderung eines Signalanteils
des Lichtsignals, der an der Sensorstelle 4 reflektiert
wird. Bei einer möglichen
Ausführungsform
weist das Fluid 6 einen höheren Brechungsindex auf als
ein darüberliegendes
Gas oder Gasgemisch 7. Bei dem Gas 7 kann es sich
um ein inertes Gas handeln, beispielsweise reinen Stickstoff (N2). Hierdurch wird die Explosionsgefahr minimiert. Bei
dem Gasgemisch handelt es sich z. B. um Luft. Der höhere Brechungsindex
des Fluids 6 vermindert dabei den Signalanteil des an der
Sensorstelle 4 reflektierten Lichtsignals, sodass die Signaldämpfung des
detektierten Lichtsignals erhöht
wird. Diese Signaldämpfungserhöhung wird
durch den Detektor 9 detektiert. Bei dem in 4 dargestellten
einfachen Beispiel befindet sich die Sensorstelle 4-1 der
Lichtleiterfaser 3-1 eingetaucht in dem Fluid 6,
während die
Sensorstellen 4-2, 4-3 der beiden übrigen Lichtleiterfasern 3-2, 3-3 des
Lichtleiterfaserbündels 2 oberhalb
des Fluids 6 liegen und mit dem Gas oder Gasgemisch 7 in
Berührung
kommen. Bei dem in 4 dargestellten einfachen Beispiel
wird der Signalanteil des an der Sensorstelle 4-1 reflektierten
Lichtsignals vermindert, sodass der Detektor 9 für die Lichtleiterfaser 3-1 eine
erhöhte
Signaldämpfung
feststellt.
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Bei
einer Ausführungsform
weist das in die Lichtleiterfasern 3 eingespeiste Licht
eine bestimmte Wellenlänge
X bzw. Frequenz f auf, die im sichtbaren oder nicht sichtbaren Frequenzbereich
liegt. Bei einer alternativen Ausführungsform werden in einem Lichtwellenleiter 3 Lichtsignale
mit unterschiedlichen Wellenlängen
X bzw. Frequenzen f eingespeist. Mit Lichtsignalen unterschiedlicher
Wellenlänge
X bzw. Frequenz f lassen sich unterschiedliche Parameter des Fluids 6 gleichzeitig
erfassen, z. B. gleichzeitig Füllstand
und Dichte des Fluids 6.
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Die
Füllstandserfassungsvorrichtung 1,
wie sie in 4 dargestellt ist, enthält eine
Berechnungseinheit 10, die über eine Schnittstelle mit
einem Speicher 11 zum Speichern von Daten verbunden. Der Datenspeicher 11 weist
vorzugsweise für
verschiedene Fahrzeug- bzw. Tanktypen Konfigurationsdaten auf. Die
Berechnungseinheit 10 kann über Steuerleitungen 12 eine
oder mehrere Lichtquellen 8 ansteuern. Die Lichtquelle 8 weist
eine oder mehrere Leuchtdioden (LED) oder geeignete Leuchtmittel
auf. Leuchtdioden sind platz- und stromsparend und zeichnen sich
durch eine hohe Lebensdauer aus. Darüber hinaus sind sie robust
gegenüber
Vibrationen. Darüber
hinaus erhält
die Berechnungseinheit 10 Daten bzw. Signale von dem Detektor 9 über Leitungen 13.
Der Detektor 9 ist beispielsweise ein CCD-Array bzw. eine
CCD-Einheit oder jeglicher lichtempfindliche Sensor. Die CCD-Einheit
ist durch die Berechnungseinheit 10 leicht auswertbar.
Zudem ist die CCD-Einheit robust, platz- und stromsparend, langlebig
und unempfindlich gegenüber
Vibrationen. Die Berechnungseinheit 10 erhält somit über die
Leitungen 13 Daten über
den erfassten Signalparameter sowie Daten, zu welcher Lichtleiterfaser 3 und
zu welchem Lichtleiterfaserbündel 2 der
erfasste Signalparameter gehört.
In dem Speicher 11 sind Positionsdaten bzw. Raumkoordinaten
aller Sensorstellen der in dem Tank 5 verlegten bzw. vorgesehenen
Lichtleiterfasern 3 abgespeichert. Darüber hinaus sind in dem Speicher 11 Geometriedaten
des Tanks 5 abgelegt. Bei dem in 4 dargestellten
einfachen Ausführungsbeispiel
sind in dem Speicher 11 die Positionen bzw. Koordinaten
der Sensorstellen 4-1, 4-2, 4-3 des in
dem Tank 5 verlegten Lichtleiterfaserbündels 2 gespeichert.
Ferner sind geometrische Daten des Tanks 5, beispielsweise
die Höhe,
Breite und Tiefe des Tanks 5 gespeichert. Die Bearbeitungseinheit 10 berechnet
in Abhängigkeit
von den gespeicherten Positionsdaten derjenigen Sensorstellen 4,
an denen eine Signalparameteränderung
detektiert wird, und in Abhängigkeit
von den gespeicherten Geometriedaten des Tanks 5 das in
dem Tank 5 befindliche Fluidvolumen bzw. die Fluidmenge.
Eine über
eine Leitung 14 mit der Berechnungseinheit 10 verbundene
Anzeige 15 zeigt dann dem Fahrer bzw. dem Piloten die verbleibende
Füllmenge
des Fluids 6 innerhalb des Tanks 5 visuell und
gegebenenfalls auch akustisch an. Die Berechnungseinheit 10 weist
vorzugsweise mindestens einen Mikroprozessor zur Ausführung eines
Programms auf.
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5 zeigt
eine Schnittansicht einer in einer Tankwandung 5A des Tanks 5 eingesetzten
Sensorstelle 4 einer Lichtleiterfaser 3. Bei dem
in 5 dargestellten Beispiel befindet sich die Sensorstelle 4 der
Lichtleiterfaser 3 an der Grenzfläche zwischen dem Fluid 6 und
dem darüberliegenden
Gas 7. Bei der in 5 dargestellten
Ausführungsform
ist die Lichtleiterfaser 3 an der zugehörigen Sensorstelle 4 unterbrochen,
wobei der erste Teil 3A und der zweite Teil bzw. die zweite
Strecke 3B der Lichtleiterfaser 3 jeweils eine
Stirnseite 16A, 16B aufweisen, die zu einer Längsachse
der Lichtleiterfaser 3 an der Sensorstelle 4 in
einem Winkel α schräg verlaufen.
Wie man in 5 erkennen kann, verlaufen die
beiden Stirnseiten 16A, 16B der schräg angeschnittenen
Lichtleiterfaserstrecken 3A, 3B symmetrisch zu
einer Achse 17. Bei einer möglichen Ausführungsform
verlaufen die beiden Stirnseiten symmetrisch zueinander etwa in
einem Winkel von 45°.
Der von der Lichtquelle 8 stammende Lichtstrahl wird durch
die Lichtleiterfaserstrecke 3A zu der Stirnfläche 16A geleitet
und dort zu der Stirnfläche 16B reflektiert.
Ein Signalanteil des reflektierten Lichtes gelangt über die
zweite Lichtleiterfaserstrecke 3B der Lichtleiterfaser 3 zu
dem Detektor 9. Bei dem in 5 dargestellten
Beispiel ist die zweite Stirnfläche 16B der
zweiten Lichtleiterfaserstrecke 3B in das Fluid 6 eingetaucht.
Da das Fluid 6 einen höheren
Brechungsindex aufweist als Luft, wird hierdurch der Signalanteil
des an der Stirnfläche 16B reflektierten
Lichtsignals vermindert, sodass die Signaldämpfung des detektierten Lichtsignals
an den Detektor 9 erhöht
wird. Zwischen den beiden Lichtleiterfaserstrecken 3A, 3B befindet
sich ein lichtleitendes Medium, beispielsweise Glasmaterial 18,
etwa Plexiglas. Bei einer möglichen
Ausführungsform
weisen die Lichtleiterfasern und die Lichtleiterfaserstrecken 3A, 3B einen
Fasermantel (cladding) auf, der an der zugehörigen Sensorstelle 4 allerdings
entfernt ist.
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6 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1.
Bei dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist die Lichtleiterfaser 3 in eine Wandung 5A des
Tanks 5 eingebettet. Die sensorisch empfindliche Stelle
bzw. die Sensorstelle 4 der Lichtleiterfaser 3 befindet
sich an einer Innenseite der Tankwandung 5A und kann mit
dem in dem Tank 5 befindlichen Fluid 6 physikalisch
in Berührung
kommen. Bei einer möglichen
Ausführungsform
besteht die Tankwandung 5A aus Gummi. Dabei wird die Lichtleiterfaser 3 bzw.
die Lichtleiterfasern des Lichtleiterfaserbündels 2 in die Tankwandung 5A des Tanks 5 einvulkanisiert.
Bei einer alternativen Ausführungsform
besteht die Tankwandung 5A aus einem anderen Material,
beispielsweise aus einem Metall oder einem Kunststoff. Darüber hinaus
befindet sich bei dem in 6 dargestellten Ausführungsbeispiel
die Lichtquelle 8 und der Detektor 9 nebeneinander
und nicht wie bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel
an gegenüberliegenden
Seiten der Lichtleiterfasern 3.
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7 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Lichtleiterfaserbündels 2 mit
mehren Lichtleiterfasern 3-1, 3-2, 3-3,
wobei die sensorisch empfindlichen Stellen 4-1, 4-2, 4-3 durch
Schleifen gebildet werden, die eine bestimmte Krümmung aufweisen, wobei an den
Schleifen bzw. gekrümmten
Stellen der Lichtleiterfasermantel der jeweiligen Lichtleiterfaser 3 entfernt
ist. Taucht die Lichtleiterfaserschleife 4 in das Fluid 6 ein,
vermindert sich der reflektierte Signalanteil aufgrund des höheren Brechungsindex
des umgebenden Fluids 6, sodass die Signaldämpfung des durch
die Lichtleiterfaser 3 hindurchgeleiteten Lichtsignals
erhöht
wird und somit erfassbar ist.
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8 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Lichtleiterfaserbündels 2,
wie es bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 verwendet
werden kann. Bei dem in 8 dargestellten Ausführungsbeispiel
sind die Lichtleiterfasern 3 an den sensorisch empfindlichen
Stellen bzw. Sensorstellen 4 horizontal oder vertikal gekrümmt, wobei der
Lichtleiterfasermantel an der gekrümmten Stelle entfernt ist.
Der Krümmungsradius
kann dabei je nach Anwendung eingestellt werden.
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9 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines
Lichtleiterfaserbündels 2 mit
mehreren darin verlegten Lichtleiterfasern 3. Bei dem in 9 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind vier Lichtleiterfasern in dem Bündel 2 vorgesehen,
die jeweils eine Sensorstelle 4-1, 4-2, 4-3, 4-4 aufweisen.
Jede Lichtleiterfaser 3 empfängt Licht von einer Leuchtdiode 8-i und
gibt das abgeleitete Licht an einen Detektor 9-i ab. Bei
dem in 9 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Abstand
zwischen den Sensorstellen 4-1, 4-2, 4-3, 4-4 über die
Länge des
Lichtleiterfaserbündels 2 gleichbleibend
bzw. konstant.
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10 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
eines Lichtleiterfaserbündels 2,
wie es bei einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 eingesetzt
werden kann. Bei dem in 10 dargestellten
Ausführungsbeispiel
enthält
das Lichtleiterfaserbündel 2 neun
Lichtleiterfasern 3-1 bis 3-9, die jeweils über eine
sensorisch empfindliche Stelle bzw. eine Sensorstelle 4-i verfügen. Bei
dem in 10 dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Abstand zwischen den Sensorstellen 4-1 nicht konstant,
sondern nimmt nach unten hin, d. h. zum Boden des Tanks 5 hin,
ab. Hierdurch wird die Auflösung
im unteren Bereich des Tanks 5 im Vergleich zum oberen
Bereich des Tanks 5 erhöht.
Solange der Tank 5 relativ voll ist, kann die Signalauflösung relativ
gering sein während
im unteren Bereich, d. h. wenn die Füllmenge kritisch wird, eine
hohe räumliche
Auflösung
notwendig ist. Die Auflösung
der Sensorstellen 4 kann an die Geometrie des Tanks 5 angepasst
werden.
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11 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
zur Erläuterung
der Funktionsweise der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1.
Bei dem in 11 dargestellten Ausführungsbeispiel
befindet sich ein Tank 5 in einer Schräglage bezüglich eines Gravitationsfeldes.
Insbesondere bei Luftfahrzeugen, wie Flugzeugen oder Helikoptern,
kann es aufgrund von Flugmanövern
zu erheblichen Schräglagen
kommen. In dem Tank 5 befindet sich das Fluid 6,
d. h. der Treibstoff. Bei dem in 11 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind mehrere Lichtleiterfaserbündel 2 voneinander
getrennt bzw. gesplittet verlegt. Bei dem in 11 dargestellten
Ausführungsbeispiel
sind vierverschiedene Lichtleiterfaserbündel 2-1, 2-2, 2-3, 2-4 in
dem Tank 5 verlegt. In jedem der vier Lichtleiterfaserbündel 2 ist
eine Vielzahl von Lichtleiterfasern 3 enthalten, die jeweils über eine
zugehörige
sensorisch empfindliche Stelle 4 verfügen. In 11 sind die
sensorisch empfindlichen Stellen bzw. die Sensorstellen 4 als
Punkte dargestellt. In dem in 11 dargestellten
Beispiel kommt es an vier Stellen, nämlich an den Positionen P1,
P2, P3, P4 zu Signalparameteränderungen,
beispielsweise zu einer Veränderung
der Signaldämpfung.
Das heißt,
alle Sensorstellen 4, die unterhalb der durch P1, P2, P3,
P4 aufgespannten Ebene liegen, werden mittels der Charakteristik
der Signalparameters als im Fluid eingetaucht erkannt. Hingegen
alle Sensorstellen 4 oberhalb der aus P1, P2, P3, P4 aufgespannten
Ebene werden als in der Luft bzw. dem Gas 7 befindlich
detektiert. Die Berechnungseinheit 10 erkennt den Status
der Signalparameters der einzelnen Lichtleiterfasern 3 innerhalb
der Lichtleiterfaserbündel 2,
welche der Detektor 9 über
die Leitung 13 an die Berechnungseinheit 10 meldet.
In dem Speicher 11 sind die genauen räumlichen Koordinaten bzw. Positionsdaten
der Sensorstellen an den Positionen P1, P2, P3, P4 abgelegt. Darüber hinaus
sind in dem Speicher 11 die geometrischen Daten des Tanks 5 gespeichert.
Beispielsweise ist bei dem in 11 dargestellten
einfachen Beispiel eine Höhe,
Tiefe und Breite des Tanks 5 abgelegt. Durch die Koordinaten
der vier in 11 dargestellten sensorisch
erfassten Punkte P1, P2, P3, P4 sowie der geometrisch erfassten
Daten des Tanks 5 kann das Fluidvolumen bzw. die Fluidmenge des
in dem Tank 5 befindlichen Fluids 6 durch die
Berechnungseinheit 10 be rechnet werden. Diese Fluidmenge
bzw. das Fluidvolumen wird dann auf der Anzeige 15 angezeigt.
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12 zeigt
ein weiteres Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1.
Bei dem in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel
weist der Tank 5 eine komplexe Geometrie auf. Bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 können die
verschiedenen Lichtleiterfaserbündel 2 entlang
der Peripherie des Tanks 5 verlegt werden. Die verschiedenen
Lichtleiterfaserbündel 2 können sogar
innerhalb der Wandung des Tanks 5 eingebettet verlegt sein.
Bei dem in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel
besteht der Tank 5 aus einer Gummiblase, in die ein Lichtleiterfaserbündel 2 einvulkanisiert
ist. Das Lichtleiterfaserbündel 2 enthält eine
Vielzahl von darin verlegten Lichtleiterfasern 3, die jeweils über eine
Sensorstelle 4 verfügen.
Bei dem in 12 dargestellten Beispiel weist
das Lichtleiterfaserbündel 2N Sensorstellen 4 auf.
Wie man bei dem in 12 dargestellten Ausführungsbeispiel
erkennen kann, lässt
sich bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 die
Sensorik optimal an die Geometrie des Tanks 5 anpassen.
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Bei
einer möglichen
Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 berechnet
die Berechnungseinheit 10 nicht nur das Volumen bzw. die
Menge des in dem Tank 5 befindlichen Fluids 6,
sondern ermittelt auch, um welches Fluid 6 es sich handelt.
Bei dieser Ausführungsform ermittelt
die Berechnungseinheit 10 anhand der Signalparameteränderungen,
um welche Art von Fluid 6 es sich handelt bzw. welche chemische
Zusammensetzung das Fluid 6 aufweist. Füllt sich beispielsweise ein
Treibstofftank ungewollt mit Wasser, wird bei dieser Ausführungsform
erkannt, dass anstatt des gewünschten
Treibstoffes in dem Tank 5 Wasser eingelaufen ist. Mit
dieser Ausführungsform
kann zudem eine Fehlbetankung mit einem anderen Stoff als Treibstoff
zuverlässig
erkannt werden.
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13 zeigt
ein Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 für einen
Treibstofftank 5 eines Helikopters. Bei diesem Aus führungsbeispiel
besteht der Tank 5 aus mehreren voneinander getrennten
Tankblasen 5-1 bis 5-7. In jeder Tankblase ist
mindestens ein Lichtleiterfaserbündel 2 verlegt,
das über
eine Vielzahl von Sensorstellen 4 verfügt. Die optischen Leiter bzw.
die Lichtleiterfaserbündel 2 werden
zwei Interface-Schaltungen 16, 17 zugeführt, die
die optischen Signale in elektrische Signale umwandeln. Die elektrischen
Signale werden über
Leitungen 18, 19 an zwei separate Rechner 20, 21 geleitet,
bei denen es sich um eine Cockpit-Treibstoffanzeigesteuerung bzw.
CFP (Cockpit Fuel Panel) handelt und um einen Treibstoffverwaltungscontroller
FMC (Fuel Management Controller) handelt. Die beiden Rechner 20, 21 tauschen über eine
Schnittstelle 22 ihrerseits Daten aus, wobei der FMC 21 den
Master-Rechner bildet. An dem CFP-Rechner 20 kann eine
Anzeige 15 angeschlossen sein. In den beiden Rechnern 20, 21 befindet sich
mindestens eine Berechnungseinheit bzw. ein Mikroprozessor 10 zur
Verarbeitung der Daten.
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Die
erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung 1 eignet
sich für
beliebige Fahrzeuge, beispielsweise für Luftfahrzeuge. Insbesondere bei
Fahrzeugen, bei denen extrem hohe Schräglagen auftreten können, d.
h. bei Helikoptern liefert die erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung 1 zuverlässig Signale,
die die genaue Füllmenge
innerhalb des Tanks 5 wiedergeben. Durch den Einsatz der
faseroptischen Lichtleitersensoren (FOLLS = Fibre Optic Liquid Level
Sensor) bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 wird
die Füllmenge
lageunabhängig,
d. h. unabhängig
von einer Schräglage
des Tanks 5, sensorisch erfasst. Die bei der erfindungsgemäßen Füllstandserfassungsvorrichtung 1 eingesetzten
Lichtleiterfaserbündel 2 lassen
sich entsprechend der Geometrie des Tanks 5 mit Leichtigkeit
verlegen. Die Kopplung der elektrischen Komponenten erfolgt dabei
außerhalb
des Tanks 5, sodass die Betriebssicherheit erhöht ist.
Die faseroptischen Lichtleiterbündel 2 werden
aus einem möglicherweise
explosionsgefährdeten
Innenbereich des Tanks 5 herausgeführt, sodass keine Zündfunken
entstehen können.
Das erfindungsgemäße Füllstandserfassungssystem 1 zeichnet
sich durch eine robuste, vibrationsunempfindliche und gewichtssparende
Bauweise aus. Dabei ist das erfindungsgemäße Füllstandserfassungssystem 1 insbesondere
gegenüber
Schaumbildungen und Turbulenzen in dem Kraftstofftank 5 unempfindlich.
Die Messgenauigkeit des erfindungsgemäßen Füllstandserfassungssystems ist
hoch und weist eine hohe Ausfallsicherheit auf. Da sich die Lichtleiterfaserbündel 2 auch
leicht in den Ecken eines Tanks 5 mit komplexer Geometrie verlegen
lassen, können
selbst kleine Mengen an Fluid 6 selbst bei extremen Schräglagen des
Tanks 5 zuverlässig
erkannt werden.
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Die
erfindungsgemäße Füllstandserfassungsvorrichtung 1 eignet
sich auch hervorragend für Treibstofftanks
von Kraftfahrzeugen, Schienenfahrzeugen oder Schiffen.
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Darüber hinaus
kann die erfindungsgemäße Füllstandserfassungseinrichtung 1 für Vorratstanks zur
Vorratshaltung eines Fluids 6, beispielsweise für Regenwasser
eingesetzt werden. Das Fluid 6 kann eine beliebige chemische
Zusammensetzung aufweisen.
-
- 1
- Füllstandserfassungsvorrichtung
- 2
- Lichtleiterfaserbündel
- 3
- Lichtleiterfaser
- 4
- Sensorstelle
- 5
- Tank
- 5A
- Tankwandung
- 6
- Fluid
- 7
- Luft
- 8
- Lichtquelle
- 9
- Detektor
- 10
- Berechnungseinheit
- 11
- Speicher
- 12
- Steuerleitungen
- 13
- Leitungen
- 14
- Leitung
- 15
- Anzeige
- 16
- Interface
- 17
- Interface
- 18
- Leitungen
- 19
- Leitungen
- 20
- Rechner
- 21
- Rechner
- 22
- Schnittstelle