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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Aktuator mit mindestens zwei
stabilen oder metastabilen Schaltstellungen sowie ein Verfahren
zur Erzeugung oder Wechseln eines Schaltzustandes bei Verwendung
des Aktuators gemäß des ersten bzw. vierzehnten
Patentanspruchs.
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Aus
der Aktorik sind bistabile elektromagnetische Aktuatoren bekannt,
deren stabile Positionen durch die Zufuhr elektromagnetischer Energie,
z. B. durch die Verwendung komplexer dreidimensionaler Strukturen,
wie z. B. Spulen, erzeugt werden.
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Beispielsweise
offenbaren Gray jr., Prophet, Zhu und Kohl „Magnetically
bistable actuator Part 1/Part 2", Sensors and Actuators
A 119 (2005) 489–501/502–511 bistabile
Aktuatoren, bei der die Schaltstellung durch Elektromagnete (spulenbetriebene
magnetische Aktuatoren) stabilisiert werden und eine Umschaltung
ebenfalls mit Hilfe derselben Elektromagnete erfolgt. Elektromagnetische
Systeme sind jedoch nur begrenzt miniaturisierbar und sind folglich
nicht mit den für die Mikrosystemtechnik zur Verfügung
stehenden Technologien herstellbar. Darüber hinaus zeigen
spulenbetriebene magnetische Aktuatoren ein ungünstiges
Skalierungsverhalten der Schaltkräfte. Für das
elektrodynamische Prinzip verhält sich die Kraft (F) im
Verhältnis zum Skalierungsfaktor (r) etwa F~r4,
für das permanentmagnetische Prinzip beträgt dieses
Verhältnis ca. F~r3.
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Vor
dem Hintergrund einer verbesserten Miniaturisierbarkeit ist in Zhang,
Ding, Fu und Cai „A fast switching bistable elektromagnetic
microactuator fabricated by UV-LIGA technology", Mechatronics
17, (2007), 165–171 ein bistabiler elektromagnetischer Mikroaktuator
beschreiben, dessen Miniaturisierbarkeit durch die ebene Anordnung
zweier Spulen verbessert wird. Allerdings bleibt die unzureichende Skalierbarkeit
erhalten.
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Aus
dem Stand der Technik, z. B. Kohl „Shape Memory
Microactuators" Microtechnology and MEMS, Springer-Verlag
Berlin Heidelberg, 2004, sind weiterhin Mikroaktuatoren
bekannt, bei denen Formgedächtnislegierungen (FGL) eingesetzt
werden, die über das Auslösen des Formgedächtniseffektes
in einen weiteren Schaltzustand gebracht werden können.
Diese Aktuatoren zeigen eine wesentliche höhere Energiedichte,
die im der Größenordnung von 107 J/m3 liegt und weisen eine verbesserte Skalierbarkeit,
bei der das Verhältnis der Schaltkräfte zum Skalierungsfaktor
ca. F~r2 beträgt. Jedoch ist bei dieser
Ausführung eine kontinuierliche Energiezufuhrregelung zur
Erhaltung eines FGL-Zustandes und folglich auch des Schaltzustandes
erforderlich.
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Winzek,
Sterzl und Quandt „Bistable thin film composites with TiHfNi-shape
memory alloys", Proc. 11th International Conference on
Solid-State Sensors and Actuators, München, 2001 offenbaren
die Verwendung von FGL-Folien, die von einem stabilen Zustand durch
Erwärmen in einen zweiten stabilen Zustand überführt
werden. Dabei handelt es sich um einen bistabilen Schichtverbund
aus einer FGL und einem Polymer, der eine breite Hysterese für
das Auslösen des Formgedächtniseffektes erfordert.
Allerdings ist eine laufende und exakte Temperaturführung
des gesamten Schichtverbundes in engen Grenzen zwingend erforderlich,
um den Aktuator in einen von zwei stabilen Zuständen zu überführen
und zu halten. Typische Aufheizzeiten liegen dabei im Bereich von
einer Minute. Die Haltekräfte sind dabei aufgrund der Änderung
des E-Moduls des Polymers innerhalb der Hysteresekurven der FGL
beschränkt. Durch Anpassung der Polymerschichtdicke kann eine
Steigerung der Haltekräfte erzielt werden, dies geschieht
dann jedoch zu Lasten der Schaltdynamik, da sich die Aufheizzeiten
weiter erhöhen.
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Ausgehend
davon liegt die Aufgabe der Erfindung darin, einen bistabilen Aktuator
sowie ein Schaltverfahren anzugeben, der oder das die aufgeführten
Nachteile und Einschränkungen vermeidet. Insbesondere sollen
die Schaltdynamik erhöht werden und er soll seine stabilen
Positionen entgegen äußerer Kräften und/oder Temperaturschwankungen halten,
ohne dass eine äußere Energiezufuhr nötig ist.
Weiterhin soll eine Batch-Fertigung derartiger Aktuatoren mit für
die Mikrosystemtechnik zur Verfügung stehenden Technologien
ermöglicht werden.
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Gelöst
wird die Aufgabe durch einen Aktuator mit den Merkmalen gemäß Anspruch
1 und dem Verfahren nach Anspruch 14. Die Unteransprüche beschreiben
vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Die
Aufgabe wird durch ein Aktuator mit mindestens zwei Schaltstellungen
gelöst. Der Aktuator umfasst einen ersten Körper
oder Körperverbund mit mindestens zwei Endpositionen für
einen zwischen diesen beweglich angeordneten und über Stellelemente
geführten zweiten Körper oder Körperverbund.
Wesentlich ist, dass die beiden Körper oder Körperverbunde
eine stabile, d. h. ohne eine äußere Energiezufuhr
nicht veränderbare Relativverschiebung (Schaltstellung)
zueinander einnehmen, wenn sie relativ zueinander eine der Endpositionen
einnehmen. Dies bedeutet, dass an jeder Endposition ein Um- oder
Zurückschalten durch Haltemittel erschwert wird. Eine Positionierung
des zweiten Körpers oder Körperverbunds an einer
der Endpositionen definiert jeweils eine der Schaltstellungen. Je vorhandene
Endposition ist ein in Richtung dieser Endposition wirkendes Stellelement
vorgesehen, wobei die Stellelemente Formgedächtnislegierungselemente
(FGL-Elemente) umfassen.
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Ein
Schaltvorgang in dem erfindungsgemäßen Aktuator
wird durch Erwärmen eines der FGL-Elemente, so dass durch
Phasenumwandlung ein Formgedächtniseffekt mit einer Kontraktion
eintritt, ausgelöst. Das FGL-Element wird vorzugsweise durch
indirekte Strahlungsheizung, UV- oder Laserstrahlung oder Heizelemente
(Multilayer), besonders bevorzugt aber durch direkten Stromdurchgang
und ohmsche Erwärmung, die den Schaltvorgang auslöst,
beheizt.
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Die
Haltemittel umfassen vorzugsweise Permanentmagnete, die magnetische
Wechselwirkungen wie Anziehungskräfte zwischen den bei den
Körpern oder Körperverbünden hervorrufen
und damit die Schaltstellungen stabilisieren. Zum Umschalten in
eine andere Schaltstellungen sind diese Anziehungskräfte
zu überwinden, was im Rahmen der Erfindung nur über
zusätzliche, über die Stellelemente geschieht.
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Ein
weiterer Gedanke beinhaltet den Zusammenhang, dass die Positionierung
an den Endpositionen durch einen physischen Kontakt und/oder durch
ein Kräftegleichgewicht aus magnetischer Anziehungskraft
und Formgedächtniskraft erzeugt werden kann.
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Darüber
hinaus kann die Dimensionierung und Gestaltung der FGL Elemente
so vorgenommen werden kann, dass die Aufheiz- und Abkühlzeiten drastisch
verkürzt werden. Die FGL weisen hierzu eine große
spezifische Oberfläche auf. Vorzugsweise sind die FGL aus
Formgedächtnismaterialfolien mit Schichtdicken zwischen
1 μm und 100 μm oder -drähten mit Dicken
zwischen 5 μm und 200 μm hergestellt. Insbesondere
für die Verwendung in Mikrosystemtechnischen Komponenten,
werden die FGL-Elemente als Dünnschichtfilme ausgestaltet,
die durch eingeführte PVD-Verfahren hergestellt werden.
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Der
erfindungsgemäße Aktuator kann in Abhängigkeit
von der verwendeten FGL, Baugröße und Bauform
Schaltfrequenzen im Bereich von 10 bis 100 Hz erreichen. Bevorzugt
werden Legierungen des Typs NiTi, NiTiCu, NiTiHf, NiTiPd oder NiMnGa,
jeweils in unterschiedlicher Mengenzusammensetzung sowie Verbundstoffe
und Formgedächtnispolymere verwendet.
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Durch
eine geeignete Wahl der Legierung können Aktuatoren für
den Einsatz in einem bestimmten Temperaturbereich optimiert werden.
Ein erfindungsgemäßer Aktuator mit Stellelementen
aus mindestens einer der vorgenannten Legierungstypen wird bevorzugt
im Temperaturbereich von –40 bis 200°C eingesetzt,
besonders bevorzugt im Bereich von –20 bis 80°C.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Aktuator können überdies
Stellkräfte erzeugt werden, die ca. eine Größenordnung
höher sind, als die aus dem Stand der Technik bekannten
elektromagnetisch betriebenen Aktuatoren. FGL besitzen eine sehr
hohe Energiedichte, wodurch hohe Kräfte auch bei kleinen Baugrößen
erzielbar sind. In vorteilhafter Weise eignen sich FGL zur Überwindung
der permanentmagnetischen Haltekräfte in den Endpositionen
bei einem Umschalten.
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Eine
Anwendung des erfindungsgemäßen Aktuators betrifft
Schaltelemente in der Mikrosystemtechnik. Dies können z.
B. Mikroventile für Anwendungen in der Laboranalytik oder
Mikropneumatik sein. Weitere Anwendungen für Schaltelemente
betreffen den Life Science Bereich oder die Verwirklichung von Schaltzuständen
in Mikro-Brennstoffzellen.
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Ebenfalls
vorteilhaft einzusetzen ist die erfindungsgemäße
Vorrichtung in der Kommunikationstechnik, insbesondere als bistabile
optische Schaltkomponenten in optischen Netzwerken.
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Eine
weitere Anwendung des erfindungsgemäßen Aktuators
betrifft bistabile mechanische Schalter für die Hoch- und
Höchstfrequenztechnik. Insbesondere als Schaltelement für
verstimmbare Hohlleiter-Oszillatoren, verstimmbare Filter oder Antennenumschalter.
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Weiterhin
kann der erfindungsgemäße Aktuator als bistabiler
elektrischer Schalter vorteilhaft eingesetzt werden. Besonders Vorteilhaft
ist der Einsatz als Mikrorelais in automatischen Testsystemen, in der
Leistungselektronik sowie im Automobilbereich.
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Dem
erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Kombination
aus dem antagonistischen Wirkprinzip und dem magnetischen Wirkprinzip
zugrunde. Das antagonistische Wirkprinzip beruht auf der Verwendung
zweier gegeneinander vorgespannter Stellelemente, wie z. B. Brücken
bzw. Mikrobrücken, Bolzen oder Mäanderstrukturen
aus ei ner FGL. Das magnetische Wirkprinzip beruht auf der Wechselwirkung zwischen
einem Dauermagneten und einem weichmagnetischen Material.
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Die
Erfindung wird mit einigen Ausführungsbeispielen anhand
der Figuren näher erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators bestehend
aus einer weichmagnetischen Kugel, zweier feststehender Anschläge
als Endpositionen aus permanentmagnetischem Material und zweier
Stellelemente (Mikrobrücken) aus einer FGL
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2 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators, wobei
der weichmagnetische Körper, im Unterschied zu 1,
eine Zylinderform aufweist
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3 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators bestehend
aus einer Kugel aus einem Polymer oder einer Keramik, zweier permanentmagnetischer
Anschläge als Endpositionen und zweier Stellelemente (Mikrobrücken)
aus einer FGL, wobei an den Mikrobrücken an den jeweils
den Endpositionen zugewandten Bereichen ein weichmagnetisches Material
angebracht ist.
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4 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators, wobei
der bewegliche Körper, im Unterschied zu 3.
eine Zylinderform aufweist
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5 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators bestehend
aus einem Permanentmagneten, der durch zwei Stellelemente aus einer
FGL geführt wird und Anschlägen (Endpositionen)
aus einem weichmagnetischen Material.
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6 zeigt
eine schematische Darstellung eines bistabilen Aktuators bestehend
aus einem feststehenden Permanentmagneten in einem äußeren Rahmen
aus weichmagnetischem Material, wobei der Rahmen durch Stellelemente
aus einer FGL geführt wird.
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7 zeigt
zwei mäanderförmige Federelemente aus einer FGL,
die antagonistisch miteinander verbunden sind, wobei sich ein Permanentmagnet, der
fest mit den Federelementen gekoppelt ist, zwischen zwei weichmagnetischen
Anschlagspositionen befindet.
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8 zeigt
zwei mäanderförmige Federelemente aus einer FGL,
die antagonistisch miteinander verbunden sind, wobei sich ein weichmagnetisches Material,
das fest mit den Federelementen gekoppelt ist, zwischen zwei permanentmagnetischen
Anschlagspositionen befindet.
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9 eine
beispielhafte Ausführungsform eines Mikroventil mit einem
bistabilen Aktuators gem. 1 als Stellglied.
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10 eine
beispielhafte Gestaltung eines FGL-Elements mit zwei kreuzweise
angeordneten Mikrobrücken.
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1 und 2 zeigen
schematische Darstellungen einer ersten Ausführung des
erfindungsgemäßen bistabilen Aktuators. Der Aktuator
enthält einen weichmagnetischen Körper 1 (als
zweiten Körper), der verschiedene Bauformen hat und beweglich 11 angeordnet
ist. In 1 besteht der weichmagnetische
Körper 1 aus einer Kugel und in 2 besteht der
weichmagnetische Körper 1 aus einem Zylinder. Dieser
weichmagnetische Körper 1, 11 ist zwischen zwei
feststehenden Anschlagspositionen aus permanentmagnetischem Material 21 beweglich
angeordnet und wird dabei durch zwei gegeneinander vorgespannte
und wirkende Stellelemente 3 aus einer FGL geführt,
die als Mikrobrücken 31 ausgestaltet sind. Die
Stellelemente 3 sind an Auflagerpunkten 4 auf
einem elektrisch isolierendem Material befestigt.
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Durch
Beheizen, vorzugsweise durch einen direkten Stromdurchgang (ohmsche
Beheizung) einer der Mikrobrücken 31 wird in dieser
ein Formgedächtniseffekt erzeugt. In der Mikrobrücke 31 tritt eine
Phasenumwandlung ein, die eine Kontraktion des Formgedächtnismaterials
hervorruft, die die simultan auftretende thermische Ausdehnung überkompensiert
und ein Geradeziehen der beidseitig eingespannten Mikrobrücke
der im Bereich des weichmagnetischen Körpers anstrebt.
Die dabei auf den Körper einwirkende erste Kraft (Stellkraft)
wirkt einer zweiten Kraft, in diesem Fall der magnetischen Kraft
des permanentmagnetischen Materials (Haltekraft des Haltemittels)
der gegenüberliegenden feststehenden Anschlagsposition
(Endposition) an einem Permanentmagneten 21 (erster Körper)
entgegen, wobei die erste Kraft größer als die
zweite Kraft ist. Das System nimmt einen von zwei möglichen
stabilen Zuständen ein und verbleibt aufgrund der magnetischen
Kraft in dieser Position auch dann, wenn die Mikrobrücke 31 nicht
weiter beheizt wird, und die Formgedächtniskraft nicht
mehr angreift.
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3 und 4 zeigen
eine weitere Ausführform, wobei der weichmagnetische Körper 1 nicht durch
den zweiten Körper selbst, sondern auf einem Stellelement 31 befestigt
ist, das den nichtmagnetischen Körper 5 aus einem
nichtmagnetischen Material wie z. B. Polymer oder einer Keramik
oder einer Komponente z. B. einer Lichtleitfaser führt.
Durch diese Maßnahme werden die magnetischen Haltekräfte
maximiert, da der Abstand zwischen dem permanentmagnetischen Material
und dem weichmagnetischen Material verringert und sich kein nicht-ferromagnetisches
Material (z. B. FGL-Element) zwischen dem permanentmagnetischen
und weichmagnetischen Material befindet.
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Eine
nicht dargestellte Variante der Ausführformen in 3 und 4 nutzt
die Verwendung von FGL-Elementen aus ferromagnetischen Formgedächtnislegierungen
z. B. des Typs NiMnGa. Deren ferromagnetischen Eigenschaften treten
nur unterhalb ihrer Curietemperatur auf. Durch Erwärmen über
die Curietemperatur erfolgt eine Phasenumwandlung, die in den Legierungen
dieses Typs neben einem Formgedächtniseffekt auch ein Verlust
der ferromagnetischen Eigenschaften bewirkt.
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Kommen
in den in 3 und 4 dargestellten
Ausführungsformen FGL-Elemente 3, 31 mit derartigen
ferromagnetischen Formgedächtnislegierungen zum Einsatz,
ist eine zusätzliche Anordnung der dargestellten weichmagnetischen
Körpern 1 nicht erforderlich. Die magnetische
Anziehung des zweiten Körpers 5 erfolgt zwischen
den feststehenden permanentmagentischen Körper 21 und
dem FGL-Stellelement 31 anstelle der weichmagnetischen
Körper 11.
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Zur
Einleitung des Schaltvorgangs erfolgt eine Aufheizung des FGL-Elements 3, 31 auch über die
Curietemperatur, wobei das FGL-Element 3, 31 in vorteilhafter
Weise auch seine magnetischen Eigenschaften verliert, somit die
magnetische Anbindung (Fixierung) an den feststehenden permanentmagnetischen
Körper 21 gelöst wird und ein Umschalten
unterstützt. Gleichzeitig kommt es zu einer Kontraktion des
FGL-Elements 3, 31 aufgrund des Formgedächtniseffekts
wobei der Körperverbund aus einer ersten stabilen Position
relativ in Richtung des gegenüberliegenden permanentmagnetischen
Materials 21 bewegt wird. Das diesem Magneten zugewandte, FGL-Element 3, 31 aus
einer Legierung des Typs NiMnGa, ist unbeheizt und besitzt daher
ferromagnetische Eigenschaften und wird durch magnetische Anziehung
in eine zweite stabile Position gebracht. Ein Überwinden
der magnetischen Haltekraft in einer Schaltstellung durch die FGL-Elemente 3, 31 ist
somit nicht mehr erforderlich.
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In
den vorgenannten in 1 bis 4 dargestellten
Ausführungsformen umfasst der erste Körper oder
Körperverbund die Permanentmagneten 21 sowie die
Auflagerpunkte 4 für die Mikrobrücken 31. Ebenso
nehmen die zweiten Körper in den genannten Figuren eine
stabile (untere) Endposition ein.
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5 zeigt
eine Ausführform, bei der ein beweglicher Permanentmagnet 22 als
zweiter Körper durch zwei Mikrobrücken 31 aus
einer FGL zwischen zwei Endpositionen an zwei feststehenden weichmagnetischen
Körpern 12 (erste Körperverbund), angeordnet
ist. Durch Beheizen, vorzugsweise durch einen direkten Stromdurchgang
(ohmsche Beheizung) einer der Mikrobrücken 31 wird
in dieser ein Formgedächtniseffekt erzeugt (vgl. vorgenannte
Beschreibung zu 1 und 2), der
mit einer ersten Kraft einer zweiten Kraft, in diesem Fall der magnetischen Kraft
des beweglichen Permanentmagneten 22 entgegenwirkt und
wobei die erste Kraft größer als die zweite Kraft
ist. Das System nimmt einen von zwei möglichen stabilen
Zuständen ein und verbleibt aufgrund der magnetischen Kraft
des Permanentmagneten 22 in dieser Position auch dann,
wenn die Mikrobrücke 31 nicht weiter beheizt wird,
und die Formgedächtniskraft nicht mehr angreift.
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In 6 ist
im Rahmen einer weiteren Ausführungsform ein feststehender
Permanentmagnet 21 (erster Körper) in einem beweglichen
Rahmen aus weichmagnetischen Material 13 (z. B. Hohlprofil
als zweiter Körper) angeordnet, wobei der Rahmen durch
zwei Mikrobrücken 31 aus einer FGL geführt wird.
Durch Beheizen, vorzugsweise durch einen direkten Stromdurchgang
(ohmsche Beheizung) einer der Mikrobrücken 31 wird
in dieser ein Formgedächtniseffekt erzeugt, der mit einer
ersten Kraft einer zweiten Kraft, in diesem Fall der magnetischen
Kraft des feststehenden Permanentmagneten 21 entgegenwirkt
und wobei die erste Kraft größer als die zweite
Kraft ist (vgl. vorgenannte Beschreibung zu 1 und 2).
Das System nimmt einen von zwei möglichen stabilen Zuständen
ein und verbleibt aufgrund der magnetischen Kraft des Permanentmagneten 21 in
dieser Position auch dann, wenn in vorgenannter Weise die Mikrobrücke 31 nicht
weiter beheizt wird.
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7 und 8 enthalten
weitere Ausführformen, wobei die Stellelemente aus einer
FGL eine mäanderförmige Form aufweisen 32.
In 7 befindet sich ein fest mit den mäanderförmigen Elementen 32 gekoppelter
Permanentmagnet 23 (zweiter Körper) zwischen zwei
Endpositionen an einem (ersten) Körperverbund aus weichmagnetischem
Material 12. In 8 befindet sich dagegen ein
fest mit den mäanderförmigen Elementen 32 gekoppelter
weichmagnetischer Körper 13 (zweiter Körper)
zwischen zwei feststehenden Anschlagspositionen an einem (ersten)
Körperverbund aus permanentmagnetischem Material 23,
die als Anschläge dienen. Durch Beheizen, vorzugsweise
durch einen direkten Stromdurchgang (ohmsche Beheizung) eines der
Stellelemente 32 wird in diesem ein Formgedächtniseffekt
mit einer ersten Kraft erzeugt, die einer zweiten Kraft, der magnetischen
Kraft des jeweils aktiven Anschlagspunktes entgegenwirkt und wobei
die erste Kraft größer als die zweite Kraft ist
(in äquivalenter Weise anhand 1 und 2 beschrieben).
Das System nimmt einen von zwei möglichen stabilen Zuständen
ein und verbleibt aufgrund der magnetischen Kraft des jeweils aktiven
Permanentmagneten in dieser Position auch dann, wenn das Stellelement 32 nicht
weiter beheizt wird, und die Formgedächtniskraft nicht
mehr angreift.
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9 zeigt
ein Mikroventil umfassend ein Aktuator mit zwei Schaltstellungen,
wobei ein weichmagnetischer Körper 1 als zweiter
Körper durch Stellelemente 3 aus einer FGL geführt
wird. Die Anschläge (Endpositionen) befinden sich an einem
(ersten) Körperverbund bestehend aus permanentmagnetischem
Material 2, wobei eine Anschlagsposition 2 oberhalb
des weichmagnetischen Körpers 1 und der Stellelemente 3 angeordnet
ist, und die zweite Anschlagsposition 2 unterhalb des weichmagnetischen Körpers 1 und
der Stellelemente 3 angeordnet ist. Die untere Anschlagsposition 2 weist
im Rahmen der Ausführungsform im Gegensatz zu der oberen
einen Ventildichtungssitz 6 auf. Eine Membran 7 unterhalb des
weichmagnetischen Körpers 1 und der Stellelemente 3 dient
als fluiddichte Barriere zu der unterhalb der Barriere angeordneten
Fluidstrom. Bei geschlossenem Ventil drückt der weichmagnetische
Körper 1 durch die Membran 7 auf den
Ventil-dichtungssitz 6 und befindet sich damit in der in 9 dargestellten unteren
Endposition, während der Ventildichtungssitz 6 unterhalb
der Membran 7 freigegeben wird, wenn der weichmagnetische
Körper 1 die obere Endposition einnimmt.
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Wie
in den vorgenannten Ausführungsformen erfolgt ein Umschalten
durch Beheizen eines der beiden Stellelemente 3. Das System
nimmt einen von zwei möglichen stabilen Zuständen
ein und das Ventil wird auf diese Weise geöffnet oder geschlossen.
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10 zeigt
beispielhaft eine Aufsicht eines FGL-Elements mit zwei in einem
Kreuzungsbereich 9 kreuzenden Mikrobrücken 31,
die die einzige elektrische Verbindung zwischen zwei Elektroden 8 darstellen.
Die Elektroden 8 dienen einerseits der Fixierung der FGL-Elemente,
andererseits der elektrischen Kontaktierung für eine nicht
dargestellte Spannungsversorgung für eine ohmsche Beheizung
der Mikrobrücken 31. Derartige FGL-Elemente in
der dargestellten Form dienen als bevorzugte Stellelemente für die
vorgenannten Ausführungsformen gem. 1 bis 6 und 9,
wobei weiter bevorzugt zwei identische dieser FGL-Elemente übereinander
angeordnet sind. Der Kreuzungsbereich 9 dient dabei als Kontaktstelle
zu dem zweiten Körper oder Körperverbund (nicht
dargestellt), der wiederum durch die sich kreuzenden Mikrobrücken 31 in
zwei Achsen geführt wird. Vorzugsweise sind derartige FGL-Elemente mittels
chemischer Ätzverfahren oder Laserstrukturierungsverfahren
aus Blechen herausgearbeitet.
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- 1
- weichmagnetischer
Körper
- 11
- weichmagnetischer
Körper, beweglich ausgestaltet
- 12
- weichmagnetischer
Körper, feststehend ausgestaltet
- 13
- weichmagnetischer
Körper, an Mäanderstruktur gekoppelt
- 2
- permanentmagnetischer
Körper
- 21
- permanentmagnetischer
Körper, feststehend ausgestaltet
- 22
- permanentmagnetischer
Körper, beweglich ausgestaltet
- 23
- permanentmagnetischer
Körper, an Mäanderstruktur gekoppelt
- 3
- gegeneinander
vorgespannte Stellelemente aus FGL
- 31
- Stellelement
als Mikrobrücke ausgestaltet
- 32
- Stellelement
als Mäanderstruktur ausgestaltet
- 4
- Auflagerpunkte
der Stellelemente, elektrisch isolierend
- 5
- nicht-ferromagnetischer
Körper
- 6
- Ventildichtungssitz
- 7
- Membran
- 8
- Elektroden
- 9
- Kreuzungsbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Gray jr.,
Prophet, Zhu und Kohl „Magnetically bistable actuator Part
1/Part 2”, Sensors and Actuators A 119 (2005) 489–501/502–511 [0003]
- - Zhang, Ding, Fu und Cai „A fast switching bistable
elektromagnetic microactuator fabricated by UV-LIGA technology”,
Mechatronics 17, (2007), 165–171 [0004]
- - Kohl „Shape Memory Microactuators” Microtechnology
and MEMS, Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2004 [0005]
- - Winzek, Sterzl und Quandt „Bistable thin film composites
with TiHfNi-shape memory alloys”, Proc. 11th International
Conference on Solid-State Sensors and Actuators, München,
2001 [0006]