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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verwendung in
einem Verfahren zur galvanischen Herstellung einer Hartstoffpartikel
aufweisenden Schutzschicht auf einem Bauteil einer Strömungsmaschine,
insbesondere einer Schaufelspitzenpanzerung einer Schaufelspitze
einer Rotorschaufel. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren
zur galvanischen Herstellung einer Hartstoffpartikel aufweisenden
Schutzschicht auf einem Bauteil einer Strömungsmaschine,
insbesondere einer Schaufelspitzenpanzerung einer Schaufelspitze
einer Rotorschaufel.
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Zur
Steigerung des Wirkungsgrads, der Leistung und der Lebensdauer von
Strömungsmaschinen, insbesondere von Gasturbinen im Triebwerksbau
werden die Bauteiloberflächen zunehmend mit unterschiedlichen
Beschichtungen versehen. Dadurch ergibt sich im Triebwerksbau eine
jeweils verbesserte Aerodynamik, höhere mögliche
Verbrennungstemperaturen und höhere mögliche mechanische
Beanspruchungen der einzelnen Bauteile. So wird zum Beispiel der
Wirkungsgrad der Strömungsmaschine insbesondere durch den
Rotorspalt zwischen den Spitzen der Rotorschaufeln und der dem Rotor
bzw. den Rotorschaufeln zugewandten Wand des Rotorgehäuses
mitbestimmt. Um diesen Spalt möglichst gering zu halten,
wird eine so genannte Luftdichtung verwendet, wobei sich die Luftdichtung aus
so genannten Einlaufbelägen an den Gehäuseinnenseiten
und entsprechend harten Belägen auf den Schaufelspitzen
definiert. Durch die Aufbringung einer so genannten Schaufelspitzenpanzerung
reduziert sich der Verschleiß an der Schaufelspitze beim so
genannten Einlaufen in den Einlaufbelag signifikant. Bei Turbinenschaufeln
ist das galvanische Aufbringen von Schleifpartikeln durch Galvanisieren
bekannt. Entsprechende Verfahren werden in der
US-A-5665217 , der
US-A-5437724 und
der
US-A-5074970 beschrieben.
Dabei werden zur Beschichtung der Schaufelspitzen in einem einen
Elektrolyt aufweisenden Tauchbad Hartstoffpartikel bereitgestellt,
die während des Galvanisierens mit der metallischen Matrixschicht,
insbesondere mit einer Nickelschicht auf die entsprechende Schaufelspitze aufgebracht
werden. Dabei erfolgt ein Einbetten der Hartstoffpartikel in die
galvanisch aufgetragene metallische Matrixschicht. Nachteilig an
dem bekannten Verfahren und Vorrichtungen ist jedoch, dass diese relativ
aufwändig sind, da unter anderem konstruktiv aufwändige
Vorrichtungen für den Galvanisierungsvorgang verwendet
werden. Des Weiteren werden sehr hohe Mengen an Hartstoffpartikeln
ver wendet, um die gewünschten Konzentrationen auf den Schaufelspitzen
zu erreichen. Hartstoffpartikel, wie zum Beispiel Hartstoffpartikel
aus (kubischen) Bornitrid sind jedoch sehr teuer, so dass die Anwendung der
bekannten Verfahren insgesamt sehr teuer ist. Um diese Kosten zu
verringern wurde gemäß der
DE 3525079 A1 versucht,
die Hartstoffpartikel bzw. Schleifteilchen auf einem elektrisch
nicht leitenden porösen Band anzuordnen. Nachteilig ist
jedoch, dass die Schleifteilchen mittels einer Klebstoffschicht an
dem Band befestigt sind und nach dem Galvanisieren und Aufbringen
der Schleifteilchen auf der entsprechenden Bauteiloberfläche
diese Klebeverbindung wieder getrennt werden muss. Dies ergibt einen relativ
komplizierten Prozessablauf.
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Es
ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine gattungsgemäße
Vorrichtung zur Verwendung in einem Verfahren zur galvanischen Herstellung
einer Hartstoffpartikel aufweisenden Schutzschicht auf einem Bauteil
einer Strömungsmaschine, insbesondere einer Schaufelspitzenpanzerung
einer Schaufelspitze einer Rotorschaufel bereitzustellen, die einen
vereinfachten und kostengünstigeren Prozessablauf gewährleistet.
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Es
ist weiterhin Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein gattungsgemäßes
Verfahren zur galvanischen Herstellung einer Hartstoffpartikel aufweisenden
Schutzschicht auf einem Bauteil einer Strömungsmaschine,
insbesondere einer Schaufelspitzenpanzerung einer Schaufelspitze
einer Rotorschaufel bereitzustellen, welches einen vereinfachten
und kostengünstigeren Prozessablauf gewährleistet.
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Gelöst
werden diese Aufgaben durch eine Vorrichtung gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren gemäß den
Merkmalen des Anspruchs 10.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen
beschrieben.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung zur Verwendung in
einem Verfahren zur galvanischen Herstellung einer Hartstoffpartikel
aufweisenden Schutzschicht auf einem Bauteil einer Strömungsmaschine, insbesondere
einer Schaufelspitzenpanzerung einer Schaufelspitze einer Rotorschaufel
umfasst eine beutel-, tüten- oder sackartige Aufnahmevorrichtung zur
Aufnahme der Hartstoffpartikel, wobei die Aufnahmevorrichtung aus
einem netz-, sieb- oder vliesartigen, für eine elektrochemische
Beschichtungslösung durchlässigen Material mit
einer Maschenweite die kleiner ist als der Durchmesser der Hartstoffpartikel
besteht. Zudem ist die Aufnahmevorrichtung derart gestaltet, dass
sie mit einer Öffnung über und um einen zu be schichteten
Bereich des Bauteils lösbar anbringbar ist. Durch das Anbringen
der Aufnahmevorrichtung über oder um den zu beschichtenden
Bereich des Bauteils kann eine definierte Menge an Hartstoffpartikeln
für die Beschichtung bereitgestellt werden. Ein unnötiger
Verbrauch an Hartstoffpartikeln kann nicht erfolgen, da die Aufnahmevorrichtung möglicherweise
nicht für die Beschichtung verwendete Hartstoffpartikel
auffängt, so dass diese für einen nächsten
Beschichtungsvorgang wieder verwendet werden können. Zudem
kann das Anbringen der Aufnahmevorrichtung über und um
den zu beschichtenden Bereich des Bauteils einfach und schnell erfolgen,
so dass der Prozessablauf insgesamt sehr vereinfacht wird.
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In
vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Öffnung der Aufnahmevorrichtung von
einer flexiblen Dichtung umgeben. Insbesondere ist die Dichtung
in den Rand der Öffnung einlaminiert. Durch die Ausgestaltung
einer flexiblen Dichtung am Rand der Öffnung der Aufnahmevorrichtung
kann diese ohne Weiteres an dem zu beschichtenden Bauteil, zum Beispiel
einer Schaufelspitze eines Rotors sicher befestigt werden. Durch
die Ausbildung einer Dichtung ist zudem gewährleistet,
dass die Hartstoffpartikel nur in den tatsächlich zu beschichtenden
Bereichen des Bauteils aufgebracht werden.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist die Aufnahmevorrichtung im Bereich ihrer Öffnung
mit einer Aufsatzgrundplatte verbunden, derart, dass die Öffnung mit
einer Öffnung in der Aufsatzgrundplatte korrespondiert
und die Aufsatzgrundplatte an einer Abdeckung lösbar befestigt
ist. Dabei weist die Abdeckung mindestens eine Formöffnung
zur Aufnahme der zu beschichtenden Bereiche des Bauteils auf, wobei
die Öffnung der Aufsatzgrundplatte mit der Öffnung
der Aufnahmevorrichtung über diesen Bereichen positioniert
ist. Eine derartige Ausgestaltung der Vorrichtung gewährleistet
eine sichere und definierte Aufnahme der zu beschichtenden Bereiche
des Bauteils in der Abdeckung und eine entsprechende Positionierung
der die Hartstoffpartikel enthaltenden Aufnahmevorrichtung über
und um die zu beschichtenden Bereiche des Bauteils. Durch die Verwendung
einer derartigen Aufnahmevorrichtung vereinfacht sich der Prozessablauf,
da die Hartstoffpartikel enthaltende Aufnahmevorrichtung ohne Weiteres
und sicher positioniert werden kann. Des Weiteren kann die Öffnung
der Aufsatzgrundplatte von mindestens einer Dichtung umgeben sein.
Auch dies gewährleistet, dass die Hartstoffpartikel tatsächlich
nur in den Bereichen des Bauteils, die zu beschichten sind, bereitgestellt
werden. Zudem kann an der der Aufnahmevorrichtung gegenüberliegenden
Seite der Aufsatzgrundplatte mindestens ein Fixierungsstift zur
Einführung in eine entsprechende Fixieröffnung
der Abdeckung ausgebildet sein. Dadurch wird eine exakte, einfache
und sichere Positionierung der Aufnahmevorrichtung an der Abdeckung
gewährleistet. In einer weiteren Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung weist die Abdeckung mindestens eine Fixiervorrichtung
zur lösbaren Befestigung der Abdeckung an dem Bauteil auf.
Auch hierdurch ist eine sichere Positionierung der Abdeckung an
den gewünschten Bauteilflächen möglich.
Des Weiteren ist es möglich, dass zwischen der Aufsatzgrundplatte
und der Formöffnung eine die Öffnung formschlüssig
umgebende Dichtung ausgebildet ist. Dadurch ist gewährleistet, dass
die Hartstoffpartikel nur in den tatsächlich zu beschichtenden
Bereichen des Bauteils mit Hilfe der galvanisch aufgetragenen metallischen
Matrixschicht eingebettet werden. Die Hartstoffpartikel können
dabei aus (kubischen) Bohrnitrid, Keramik, Titankarbid, Wolframkarbid,
Chromkarbid, Aluminiumoxid oder Zirkonoxid oder einer Mischung davon
bestehen. Die Partikelgröße beträgt üblicherweise
zwischen 30 bis 200 μm, andere Partikelgrößen
können jedoch auch verwendet werden. Die Abdeckung kann
starr oder flexibel ausgebildet sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zur galvanischen Herstellung
einer Hartstoffpartikel aufweisenden Schutzschicht auf einem Bauteil
einer Strömungsmaschine, insbesondere einer Schaufelspitzenpanzerung
einer Schaufelspitze einer Rotorschaufel umfasst folgende Schritte:
- a) Anbringen einer Öffnung einer mit
Hartstoffpartikeln gefüllten, beutel-, tüten-
oder sackartigen Aufnahmevorrichtung einer Vorrichtung über
und um einen zu beschichtenden Bereich des Bauteils, wobei die Aufnahmevorrichtung
aus einem netz-, sieb- oder vliesartigen, für eine elektrochemische
Beschichtungslösung durchlässigen Material mit
einer Maschenweite die kleiner ist als der Durchmesser der Hartstoffpartikel
besteht;
- b) Einbringen von zumindest den zu beschichtenden Bereichen
des Bauteils in ein Tauchbad mit der elektrochemischen Beschichtungslösung
und Anlegen einer Spannung zur Bildung einer metallischen Matrixschicht
zumindest an dem zu beschichtenden Bereich des Bauteils unter Einbettung
der Hartstoffpartikel; und
- c) Galvanisches Ausbilden einer Füllschicht zwischen
den eingebetteten Hartstoffpartikeln.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren gewährleistet
einen vereinfachten und kostengünstigen Prozessablauf.
Insbesondere wird eine genügend hohe Konzentration an Hartstoffpartikeln
für die Beschichtung bereitgestellt ohne dass diese in
der elektrochemischen Beschichtungslösung frei und unkontrolliert verteilt
sind. Zudem ist das Anbringen der Aufnahmevorrichtung über
und um den zu beschichtenden Bereich des Bauteils verfahrenstech nisch
einfach durchzuführen. Bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren verbleiben nicht benötigte Hartstoffpartikel
in der Aufnahmevorrichtung. Diese kann dann ohne weiteres für
einen nächsten Beschichtungsschritt verwendet werden, sofern
die Konzentration an Hartstoffpartikeln noch ausreichend ist. Dadurch
dass die Aufnahmevorrichtung aus einem für die elektrochemische
Beschichtungslösung durchlässigen Material besteht,
wird der galvanische Vorgang, d. h. die Bildung einer metallischen
Matrixschicht, insbesondere einer nickelhaltigen Schicht an dem
zu beschichtenden Bereich des Bauteils unter Einbettung der Hartstoffpartikel
nicht behindert. Das galvanische Ausbilden der Füllschicht
zwischen den eingebetteten Hartstoffpartikeln gemäß dem
Verfahrensschritt c) kann zum Beispiel nach einer Entfernung der
Aufnahmevorrichtung durchgeführt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt im Verfahrensschritt c) ein Rotieren des Bauteils,
wobei die Rotationsachse des Bauteils horizontal verläuft. Durch
die Rotationsbewegung des Bauteils wird eine gleichmäßige
Verteilung der Hartstoffpartikel auf der zu beschichtenden Bauteilfläche
gewährleistet. Schwerkraftbedingt werden die Hartstoffpartikel
in einer oberen Position des rotierenden Bauteils gegen die zu beschichtende
Bauteiloberfläche gedrückt. Das Bauteil ist dabei
komplett in das Tauchbad mit der elektrochemischen Beschichtungslösung
eingebracht. Es ist aber auch möglich, dass das Bauteil
nur teilweise bzw. abschnittsweise in das galvanische Tauchbad eintaucht.
Insbesondere bei integral beschaufelten Rotorscheiben oder Rotorringen
(BLISK oder BLING) ergibt sich durch die Rotation der BLISK oder
BLING bei horizontal ausgerichteter Drehachse die gewünschte
gleichmäßige Verteilung der Hartstoffpartikel
auf den Schaufelspitzen.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird im Verfahrensschritt a) die Aufnahmevorrichtung
mit der Öffnung formschlüssig über den
zu beschichtenden Bereich des Bauteils gestülpt, wobei
die Öffnung von einer flexiblen Dichtung umgeben ist. Die
flexible Dichtung kann dabei in den Rand der Öffnung einlaminiert sein.
Durch das formschlüssige Stülpen der Aufnahmevorrichtung über
den zu beschichtenden Bauteilbereich ist gewährleistet,
dass nur diese Bereiche, d. h. die gewünschten Bauteilbereiche
beschichtet werden. Zudem kann der genannte Stülpvorgang
einfach und schnell durchgeführt werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist die Aufnahmevorrichtung im Bereich ihrer Öffnung
mit einer Aufsatzgrundplatte verbunden, derart, das die Öffnung der
Aufnahmevorrichtung mit einer Öffnung in der Aufsatzgrundplatte
korrespondiert und die Aufsatzgrundplatte an einer Abdeckung lösbar
befestigbar ist. Die Abdeckung weist dabei mindestens eine Formöffnung
zur Aufnahme der zu beschichtenden Bereiche des Bauteils auf, wobei
im Verfahrensschritt a) die Öffnung der Absatzgrundplatte
mit der Öffnung der Aufnahmevorrichtung über diesen
Bereichen positioniert wird. Auch dieser Verfahrensschritt gewährleistet,
dass nur vorbestimmte Bereiche des Bauteils mit der Hartstoffpartikel
aufweisenden Schutzschicht beschichtet werden. Zudem können
die zu beschichtenden Bauteile bzw. Bauteilbereiche schnell und einfach
mittels der genannten Formöffnungen in der Abdeckung formschlüssig
positioniert werden.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird die Abdeckung vor dem Verfahrensschritt a) an dem
Bauteil lösbar befestigt. Dabei kann die Abdeckung derart ausgestaltet
sein, dass sie einen oder mehrere zu beschichtende Bauteilbereiche
in entsprechenden Formöffnungen aufnehmen kann. Zudem kann
die Abdeckung flexibel oder starr ausgebildet sein.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens enthält die im Verfahrensschritt b) und/oder
dem Verfahrensschritt c) verwendete elektrochemische Beschichtungslösung
Nickel. Insbesondere kann es sich dabei um eine Nickelsulfamatlösung
handeln. Es ist aber auch möglich, dass für die
in das galvanische Tauchbad ragende Anode eine massive Nickelanode
verwendet wird. Auch andere metallische Beschichtungsmaterialien
sind denkbar und richten sich insbesondere nach der metallischen
Zusammensetzung des zu beschichtenden Bauteils. Die verwendeten
Hartstoffpartikel bestehen üblicherweise aus (kubischen)
Bohrnitrid, Keramik, Titankarbid, Wolframkarbid, Chromkarbid, Aluminiumoxid
oder Zirkonoxid oder einer Mischung davon. Typische Korngrößen
der verwendeten Hartstoffpartikel liegen zwischen 30 μm
und 200 μm. Auch andere Korngrößen sind
verwendbar.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens füllt die im Verfahrensschritt c) gebildete
Füllschicht den Zwischenraum zwischen den Hartstoffpartikel
aus, wobei die Hartstoffpartikel geometrisch in einem Bereich zwischen
65 bis 90% in die Füllschicht eingebunden sind. Dadurch
ergibt sich vorteilhafterweise eine sichere Fixierung der Hartstoffpartikel
in der metallischen Matrix, wobei zusätzlich gewährleistet
ist, dass ein genügend großer Bereich der Hartstoffpartikel noch
aus der sie umgebenden Matrix herausragt.
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In
weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens erfolgt vor dem Verfahrensschritt a) eine Reinigung und/oder
eine Abdeckung der Bauteile mit einer anschließenden Entfernung
der Abdeckung in den zu beschichtenden Bereichen und/oder eine chemische
Vorbehandlung zumindest der zu beschichtenden Bereiche des Bauteils.
Diese Maßnahmen dienen dazu, dass sich die metallische
Matrix der aufzutragenden Schutzschicht ohne weiteres mit der metallischen
Bauteiloberfläche verbindet. Die Art der Vorbehandlung
hängt dabei insbesondere von der Zusammensetzung des zu
beschichtenden Bauteils ab. So kann die Vorbehandlung von Titanbauteilen
zum Beispiel folgende Schritte umfassen:
- 1. Ätzen
des Bauteils in einer sauren sowie fluoridhaltigen, Salpetersäure
enthaltenden Lösung;
- 2. Aktivbeizen des geätzten Bauteils in einer zumindest
Natriumnitrat oder Tetrafluorborsäure enthaltenden Lösung
und
- 3. Aktivierung des aktiv gebeizten Bauteils in einem säurehaltigen
Bad oder einem sauren nickelhaltigen Bad. Nach einer derartigen
Vorbehandlung kann die Hartstoffpartikel enthaltende Schicht direkt
aufgebracht werden.
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Ein
erfindungsgemäßes Bauteil ist hergestellt nach
einem im Vorhergehenden beschriebenen Verfahren, wobei das Bauteil
insbesondere eine Schaufelspitze einer Laufschaufel eines Verdichters eines
Flugtriebwerks, insbesondere einer BLISK oder BLING ist. Diese beschaufelten
Scheiben oder Ringe bestehen dabei insbesondere aus Titan- oder Nickellegierungen.
Es ist aber auch möglich, dass diese Bauteile aus Metallmatrix-Verbundwerkstoffen auf
Titanbasis hergestellt sind. Des Weiteren besteht die Möglichkeit,
dass diese Bauteile aus so genannten intermetallischen Werkstoffen
vom Typ TiAl oder Ti3Al bestehen.
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Weitere
Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines zeichnerisch dargestellten
Ausführungsbeispiels. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung; und
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2 eine
schematische Darstellung einer Aufnahmevorrichtung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung gemäß 1.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung 10 zur
Verwendung in einem Verfahren zur galvanischen Herstellung einer
Hartstoffpartikel aufweisenden Schutzschicht auf einem Bauteil 38 einer
Strömungs maschine. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel
handelt es sich dabei um eine Schaufelspitzenpanzerung einer Schaufelspitze 34 einer
Rotorschaufel 42. Man erkennt, dass die Vorrichtung 10 eine
tütenartige Aufnahmevorrichtung 12 zur Aufnahme
der Hartstoffpartikel 14 (vgl. 2) aufweist,
wobei die Aufnahmevorrichtung 12 aus einem netz-, sieb-
oder vliesartigen, für eine elektrochemische Beschichtungslösung
durchlässigem Material mit einer Maschenweite die kleiner
ist als der Durchmesser der Hartstoffpartikel 14 besteht.
Zudem ist die Aufnahmevorrichtung 10 derart gestaltet,
dass sie mit einer Öffnung 16 (vgl. 2) über
und um den zu beschichtenden Bereich 40 des Bauteils 38 lösbar anbringbar
ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Aufnahmevorrichtung 12 im
Bereich ihrer Öffnung 16 mit einer Aufsatzgrundplatte 18 verbunden,
wobei die Öffnung 16 mit einer Öffnung 20 in
der Aufsatzgrundplatte 18 korrespondiert. Die Aufsatzgrundplatte 18 ist
dabei an einer Abdeckung 24 lösbar befestigt.
Die Befestigung erfolgt in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
durch Fixierungsstifte 28, die an der der Aufnahmevorrichtung 12 gegenüberliegenden
Seite der Aufsatzgrundplatte 18 angeordnet sind und in
entsprechende Fixieröffnungen 30 der Abdeckung 24 einführbar
sind (vgl. 2).
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Des
Weiteren erkennt man, dass die Abdeckung 24 mehrere Formöffnungen 26 zur
Aufnahme der Schaufelspitzen 34 bzw. der zu beschichtenden Bereiche 40 des
Bauteils 38 aufweist. Für den Beschichtungsvorgang
wird die Öffnung 20 der Aufsatzgrundplatte 18 mit
der Öffnung 16 der Aufnahmevorrichtung 12 über
den Schaufelspitzen 34 bzw. den zu beschichtenden Bereichen 40 positioniert.
Man erkennt, dass die einzelnen Formöffnungen 26 von
jeweils einer Dichtung 36 formschlüssig umgeben
sind. Die Dichtung 36 kommt dabei zwischen der Aufsatzgrundplatte 18 und
der Abdeckung 24 zu liegen. Die Dichtung 36 besteht überlicherweise
aus Wachs oder Gummi.
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Des
Weiteren erkennt man, dass an der Abdeckung 24 Fixiervorrichtungen 32 zu
lösbaren Befestigung der Abdeckung 24 an dem Bauteil 38 ausgebildet
sind. Die im dargestellten Ausführungsbeispiel zu beschichtende
Schaufelspitze 34 der Rotorschaufel 42 besteht
aus einer Titanlegierung.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung der Aufnahmevorrichtung 12.
Man erkennt, dass in der tüten- und vliesartig ausgebildeten
Aufnahmevorrichtung 12 die Hartstoffpartikel 14 konzentriert
sind. Üblicherweise bestehen die Hartstoffpartikel 14 aus kubischem
Bohrnitrid. Des Weiteren erkennt man, dass die Öffnung 16 der
Aufnahmevorrichtung 12 mit der Aufsatzgrundplatte 18 verbunden
ist, derart, dass die Öffnung 16 mit der Öffnung 20 in
der Aufsatzgrundplatte 18 korrespondiert. Zudem wird deut lich, dass
die Öffnung 20 in der Aufsatzgrundplatte von einer
Dichtung 22 umgeben ist. Zudem sind an der Aufsatzgrundplatte 18 die
beiden Fixierungsstifte 28 angeordnet.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - US 5665217
A [0002]
- - US 5437724 A [0002]
- - US 5074970 A [0002]
- - DE 3525079 A1 [0002]