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Die
Erfindung betrifft insbesondere ein Filterungsverfahren für radio-tomografische
Aufnahmedaten.
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Insbesondere
bei der Bildgebung mittels Röntgen-Computertomografie
werden aus einer Vielzahl von Projektionsdaten zwei- oder dreidimensionale
Darstellungen, bzw. Bilder, eines Untersuchungsobjekts ermittelt,
welche z. B. zur medizinischen Befundung herangezogen werden.
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Für die medizinische
Befundung sind Bildrauschen und Bildschärfe der Bilder von wesentlicher
Bedeutung. Je höher
das Bildrauschen in einem zur Befundung herangezogenen Bild ist,
desto schlechter können Grauwertunterschiede
in dem Bild erkannt werden. Das limitiert die Genauigkeit medizinischer
Diagnosen. Analoges gilt für
abnehmende Bildschärfe.
Insoweit wäre
es wünschenswert,
Bilder mit geringem Bildrauschen und hoher Bildschärfe zu erhalten.
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Allerdings
sind die beiden Größen Bildrauschen
und Bildschärfe
nicht unabhängig
voneinander. Eine Verringerung des Bildrauschens geht meist einher
mit einer Verschlechterung der Bildschärfe.
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Das
gilt insbesondere für
die in der Röntgen-Computertomografie
zur Rekonstruktion verwendeten Filterkerne. Bekannte Filterkerne
enthalten, beispielsweise neben Anteilen von Kernen zur gefilterten
Rückprojektion,
wie z. B. dem Shepp-Logan-Kern, weitere, das Bildrauschen und die
Bildschärfe
beeinflussende Anteile. Dabei ist es tendenziell so, dass sich Bildrauschen
und Bildschärfe
entgegengesetzt zueinander verändern.
D. h. mit steigender Bildschärfe
nimmt das Bildrauschen zu, und mit geringer werdendem Bildrauschen sinkt
die Bildschärfe.
Auf Grund dessen ist es erforderlich, mehrere unterschiedliche Filterkerne
mit jeweils unterschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich Bildschärfe und
Bildrauschen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Filterungsverfahren für radio-tomografische, insbesondere
röntgen-computertomografische,
Aufnahmedaten bereitzustellen, mit welchem im Hinblick auf die diagnostische Qualität rekonstruierter
Bilder ein besonders vorteilhaftes Verhältnis von Bildrauschen zu Bildschärfe erreicht werden
kann. Unter der gleichen Zielsetzung sollen ferner ein Rekonstruktionsverfahren
sowie ein Tomografiegerät
angegeben werden.
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch die Merkmale der Ansprüche
1, 5 und 8 bis 10. Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus
den Merkmalen der Ansprüche
2 bis 4 und 5 bis 7.
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Ein
erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Filterungsverfahren für radio-tomografische,
insbesondere röntgen-computertomografische
Aufnahmedaten. Unter Aufnahmedaten werden dabei insbesondere bei
kreis- oder spiralförmiger
Abtastung eines Untersuchungsobjekts aufgenommene Projektionsdaten
verstanden. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird nach Bereitstellen
der Aufnahmedaten zunächst
eine Sinogramm-Repräsentation
der Aufnahmedaten ermittelt.
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Dabei
wird der Begriff der Sinogramm-Repräsentation der Aufnahmedaten
in der jeweils üblichen
Bedeutung verstanden. Allgemein wird unter der Sinogramm-Repräsentation
eine zwei- oder dreidimensionale Repräsentation der Aufnahmedaten,
z. B. Projektionsdaten, im Radon-Raum verstanden. Die Sinogramm-Repräsentation
umfasst Sinogrammdaten, welche z. B. durch Radon-Transformation
der Aufnahmedaten erhalten werden können.
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Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird auf die Sinogrammdaten ein lokaler Sinogrammfilter angewandt,
wobei durch den Sinogrammfilter zumindest zeitliche Korrelationen
in den Aufnahmedaten berücksichtigt
werden.
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Durch
die Ausnutzung von zeitlichen Korrelationen in den Aufnahmedaten
ist es möglich,
das Verhältnis
von Bildrauschen zu Bildschärfe
zu verbessern. Im Vergleich zu bekannten Filterungsverfahren nach
dem Stand der Technik könnte
also beispielsweise das Bildrauschen bei gleicher Bildschärfe verringert
werden. Oder es könnte
bei gleichem Bildrauschen eine höhere
Bildschärfe
erreicht werden. Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet bedeutet
die Verbesserung des Verhältnisses
von Bildrauschen zu Bildschärfe,
dass für
Bilder mit gleicher oder ähnlicher
diagnostischer Qualität
die applizierte Strahlungsdosis verringert werden kann.
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Bei
dem Verfahren werden zumindest zeitliche Korrelationen berücksichtigt.
Es können
auch noch weitere Korrelationen in den Aufnahmedaten berücksichtigt
werden, wie beispielsweise räumliche
Korrelationen. Räumliche
Korrelationen können
z. B. dadurch entstehen, dass räumlich
benachbarte Detektorkanäle
eines Röntgendetektors
zu gleichen Zeitpunkten ähnliche
Volumina abtasten, und damit korrelierte Aufnahmedaten liefern.
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Demgegenüber können unterschiedliche
Detektorkanäle
zu verschiedenen Zeitpunkten gleiche oder ähnliche Abtastpositionen einnehmen,
und daher zumindest teilweise übereinstimmende
Volumen des Untersuchungsobjekts abtasten. Auf Grund dessen können die
entsprechenden Aufnahmedaten zeitlich miteinander korreliert sein.
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Insoweit
beruht die Erfindung auf der Erkenntnis, dass i) die Aufnahmedaten
zeitliche Korrelationen zeigen, und dass ii) diese zeitlichen Korrelationen
dazu verwendet werden können,
das Verhältnis
von Bildschärfe
zu Bildrauschen zu verbessern.
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Die
Anwendung des Sinogrammfilters kann beispielsweise auf der Grundlage
der folgenden Vorschrift durchgeführt werden:
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Dabei
sind die S'(
i) gefilterte Sinogrammdaten
für die
Sinogrammposition, bzw. die Sinogrammkoordinaten
i',
und die S(
i'(k
1,..., k
j)) sind Sinogrammdaten der Sinogrammposition
i'(k
1,..., k
j) vor Durchführung des Filterungsverfahrens.
Die
(k
1,..., k
j) sind Filtergewichte
des Sinogrammfilters. Bei den n
1,..., n
j sowie bei j handelt es sich um natürliche Zahlen,
d. h. es gilt gilt: n
1,..., n
j,
j ∊ N.
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Die
Indizierung der Filtergewichte
(k
1,..., k
j) mit der
Sinogrammkoordinate
i' weist darauf hin,
dass es sich bei den Filtergewichten um lokale, d. h. von der jeweiligen
Sinogrammposition
i abhängige Filtergewichte
handeln kann, was jedoch nicht zwingend erforderlich ist.
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In
Gleichung (1) ist die Sinogrammposition i als
allgemeiner Koordinatenvektor angegeben. Insoweit kann es sich um
zwei- oder dreidimensionale
oder höherdimensionale
Koordinaten eines beliebigen Koordinatensystems handeln. Beispielsweise
kommen karthesische Koordinatensysteme oder auch Polar- oder Zylinderkoordinatensysteme
in Betracht. Dabei ist wegen der bei der Sinogrammfilterung zu berücksichtigenden zeitlichen
Korrelation zumindest eine Koordinate des Koordinatenvektors von
der Zeit abhängig,
bzw. eine Funktion der Zeit. Ein Koordinatenvektor i könnte
für dreidimensionale
Sinogrammdaten mit zwei Ortskoordinaten x, y und einer Zeitkoordinate
t beispielsweise folgende Form aufweisen: i = (x, y, t).
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Die
Ortskoordinaten können
bei Verwendung eines in eine x-Richtung
und eine y-Richtung zweidimensional pixelierten Detektors beispielsweise
angeben, mit welchem Detektorpixel, bzw. Detektorkanal, ein jeweiliger
Schwächungswert
erfasst worden ist.
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Neben
oder an Stelle der Zeit t kommt bei einer Spiral- oder kreisförmigen Abtastung
als Koordinate auch ein jeweiliger Projektionswinkel in Betracht.
Bei spiralförmiger
Abtastung eines Untersuchungsobjekts bei der Röntgen-Computertomografie kommt
als weitere Koordinate beispielsweise die Position des Detektors
bezüglich
einer Systemachse des Röntgen-Computertomografen
in Betracht.
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Im
Falle eines Sinogramms mit Koordinatenachsen für x und t und diskreten Sinogrammdaten
S(x
κ,
t
τ), κ, τ ∊ N
könnte
Gleichung (1) beispielsweise wie folgt lauten:
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Von
Vorteil kann es sein, wenn der Sinogrammfilter normerhalten ist.
Die Filtergewichte genügen
dann der Beziehung:
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Ein
zweiter Aspekt der Erfindung betrifft ein Rekonstruktionsverfahren
für radio-tomografische,
insbesondere röntgen-computertomografische,
Aufnahmedaten. Erfindungsgemäß ist vorgesehen,
dass das Rekonstruktionsverfahren ein Filterungsverfahren nach dem
ersten Aspekt der Erfindung umfasst, sowie eine dem Filterungsverfahren
nachgeschaltete Rekonstruktion radio-tomografischer Bilddaten auf
der Grundlage der aus dem Filterungsverfahren erhaltenen gefilterten
Sinogrammdaten. Bei der Rekonstruktion kann es sich um eine gefilterte
Rückprojektion
handeln, beispielsweise unter Verwendung eines sog. Shepp-Logan-Kerns.
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Der
Begriff ”dem
Filterungsverfahren nachgeschaltet” soll dabei nicht ausschließen, dass
Filterungsverfahren und Rekonstruktion zeitlich ineinander greifen.
Jedenfalls sollte das Filterungsverfahren für die bei der Rekonstruktion
verwendeten Sinogrammdaten vor denjenigen Rekonstruktionsschritten
abgeschlossen sein, durch welche die zeitlichen Korrelationen verschmiert
werden, bzw. verloren gehen. Sofern die zeitlichen Korrelationen über die
Rekonstruktion hinweg zumindest weitgehend erhalten bleiben, was
bei den herkömmlichen
Rekonstruktionsverfahren nicht der Fall ist, wäre es auch denkbar, der Rekonstruktion
eine die zeitlichen Korrelationen berücksichtigende Filterung nachzuschalten.
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Das
Filterungsverfahren kann in Kombination mit einem der Rekonstruktion
vorgeschalteten Parallel-Rebinning verwendet werden.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung betrifft ein Speichermedium mit einem
darauf gespeicherten Programmcode, dessen Ausführung auf einer Rechnereinheit
ein Filterungsverfahren nach dem ersten Aspekt der Erfindung bewirkt.
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Ein
vierter Aspekt der Erfindung betrifft ein Speichermedium mit einem
darauf gespeicherten Programmcode, dessen Ausführung auf einer Rekonstruktionseinheit
ein Rekonstruktionsverfahren nach dem zweiten Aspekt der Erfindung
bewirkt.
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Ein
fünfter
Aspekt der Erfindung betrifft ein Tomografiegerät für die radiologische Bildgebung,
insbesondere ein Röntgen-Computertomografiegerät, mit einer
Rechner- oder Rekonstruktionseinheit mit darauf gespeichertem Programmcode
nach dem dritten bzw. vierten Aspekt der Erfindung. Es versteht
sich, dass all diejenigen Tomografiegeräte in Betracht kommen bei welchen
aus Aufnahmedaten eine zur Rekonstruktion einer tomografischen Darstellung
geeignete Sinogramm-Repräsentation
der Aufnahmedaten ermittelt werden kann.
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Vorteile
und vorteilhafte Wirkungen des zweiten bis fünften Aspekts der Erfindung
ergeben sich aus den Vorteilen und vorteilhaften Wirkungen nach
dem ersten Aspekt der Erfindung.
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Nachfolgend
wird die Erfindung anhand von Figuren näher erläutert. Es zeigen:
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1 schematisch
ein Röntgen-Computertomografiegerät als Beispiel
eines erfindungsgemäßen Tomografiegeräts;
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2 schematisch
ein pixeliertes Strahlungsdetektormodul;
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3 in
stark schematisierter Darstellung eine erste Strahlgeometrie bei
einem Röhren-Detektor-System;
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4 in
stark schematisierter Darstellung eine zweite Strahlgeometrie bei
einem Röhren-Detektor-System;
und
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5 Korrelationsverhältnisse
anhand eines Sinogrammausschnitts;
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In
den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente durchwegs
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet. Die Darstellungen in den
Figuren sind schematisch und nicht maßstabsgetreu und Maßstäbe zwischen
den Figuren können
variieren. Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit wird die Erfindung nachfolgend anhand der Röntgen-Computertomografie
beschrieben. Soweit sinnvoll kann die Erfindung auch bei anderen Tomografiearten
Anwendung finden, bei welchen eine Rekonstruktion auf der Grundlage
von Sinogrammdaten in Frage kommt.
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1 zeigt
schematisch ein Röntgen-Computertomografiegerät 1,
umfassend einen Patientenlagerungstisch 2 zur Lagerung
eines zu untersuchenden Patienten 3. Das Röntgen-Computertomografiegerät 1 umfasst
ferner eine Gantry 4, mit einem um eine Systemachse 5 drehbar
gelagerten Röhren-Detektor-System. Das
Röhren-Detektor-System
wiederum umfasst eine Röntgenröhre 6 und
einen dieser gegenüber
liegend angeordneten Röntgendetektor 7.
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Im
Betrieb des Röntgen-Computertomografiegeräts 1 geht
von der Röntgenröhre 6 Röntgenstrahlung 8 in
Richtung des Röntgendetektors 7 aus
und wird mittels des Röntgendetektors 7 erfasst.
Zur Erfassung der Röntgenstrahlung 8 weist
der Röntgendetektor 7 mehrere,
in einer oder zwei Dimensionen, z. B. kachelartig, aneinander gereihte,
pixelierte Strahlungsdetektormodule 9 auf.
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Wie
in 2 gezeigt ist, umfasst jedes pixelierte Strahlungsdetektormodul 9 eine
Vielzahl von Bildpunkten 10, bzw. Detektorpixeln 10,
welche eine ortsaufgelöste
Erfassung der Röntgenstrahlung 8 ermöglichen.
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Zur
Aufnahme eines zur Rekonstruktion einer zwei- oder dreidimensionalen
Darstellung zumindest eines Abschnitts des Patientenkörpers geeigneten
Datensatzes wird der Patientenkörper
bei kreis- oder spiralförmiger
Drehung des Röhren-Detektor-Systems
um die Systemachse 5 abgetastet.
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Bei
der Abtastung werden Schwächungsprofile
für eine
Vielzahl von Drehwinkeln bzw. Projektionswinkeln erfasst. Auf Grund
der pixeliert ausgebildeten Strahlungsdetektormodule 9 umfasst
ein zu einem vorgegebenen Projektionswinkel γ aufgenommenes Schwächungsprofil,
d. h. das Schwächungsprofil
einer Projektion, eine der Gesamtheit der Detektorpixel 10 entsprechende
Anzahl an Schwächungswerten
bzw. Projektionswerten. Alle bei einer Abtastung des Patientenkörpers erfassten
Projektionswerte bilden im Sinne der Erfindungsmeldung die Aufnahmedaten.
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Im
Folgenden wird genauer auf das erfindungsgemäße Filterungsverfahren eingegangen.
Ohne Beschränkung
der Allgemeinheit erfolgt dabei eine Beschränkung auf eine eindimensionale
Pixelierung des Strahlungsdetektormoduls. Eine Übertragung auf mehrdimensionale
Pixelierungen ist ohne weiteres möglich.
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Für eindimensional
pixelierte Strahlungsdetektormodule 9 können die Schwächungswerte
durch den jeweiligen Projektionswinkel γ und die Position ζ bzw. Koordinate
des jeweiligen Detektorpixels 10 gekennzeichnet werden,
beispielsweise durch S(γ, ζ).
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Entsprechend
können
Schwächungswerte
für zweidimensional
pixelierte Strahlungsdetektormodule 9 bezeichnet werden,
wobei in diesem Fall die Position des zu einem Projektionswert korrespondierenden
Detektorpixels 10 durch zwei Koordinaten festgelegt werden
kann. Analog können
Detektorpixel eines dreidimensional pixelierten Strahlungsdetektormodules 9 durch
drei Koordinaten beschrieben werden. Eine dreidimensionale Pixelierung
kann beispielsweise vorliegen, wenn der Röntgendetektor 7 in
Einfallsrichtung der Röntgenstrahlung 8 mehrere
zweidimensional pixelierte, übereinander
geschichtete Strahlungsdetektormodule 9 aufweist.
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Gemäß dem Filterungsverfahren
wird eine Sinogramm-Repräsentation
der Aufnahmedaten ermittelt. Hierbei ist zu bemerken, dass eine
Beschreibung der Schwächungswerte
in der Form S(γ, ζ) bereits
der Sinogramm-Repräsentation
der Aufnahmedaten entspricht. Die einzelnen S(γ, ζ) bilden dabei die Sinogrammdaten.
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Auf
die Sinogrammdaten S(γ, ζ) wird bei
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ein lokaler Sinogrammfilter angewandt, wobei durch den Sinogrammfilter
zumindest zeitliche Korrelationen der Aufnahmedaten berücksichtigt
werden.
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An
dieser Stelle sei angemerkt, dass die Projektionswinkel-Koordinate γ infolge
der Drehung des Röhren-Detektor-Systems
eine Funktion der Zeit t ist. Ganz allgemeinen kann eine beliebige
von der Zeit abhängige
Koordinate, oder die Zeit selbst als Koordinate verwendet werden.
Die Sinogrammdaten S(γ, ζ) lassen sich
also auch beschreiben unter Verwendung der Koordinaten Zeit t und
Position ζ des
entsprechenden Detektorpixels 10.
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Anhand
der 3 bis 5 wird die der Erfindung zu
Grunde liegende Erkenntnis beschrieben, dass in den Aufnahmedaten
vorhandene zeitliche Korrelationen im Rahmen einer Sinogrammfilterung
in Vorteilhafter Weise u. a. dazu verwendet werden können, das
Verhältnis
von Bildschärfe
zu Bildrauschen der tomografischen Darstellungen bzw. Bilder zu
verbessern.
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3 zeigt
in stark schematisierter Darstellung eine erste Strahlgeometrie
zu einem vorgegebenen Zeitpunkt t, bzw. zu einem vorgegebenen Projektionswinkel γ. Von der
Röntgenröhre 6 geht
in Richtung der Detektorpixel 10 Röntgenstrahlung 8 aus.
Der Einfachheit halber sind in 3 nur drei,
mit d1, d2 und d3 bezeichnete Detektorpixel dargestellt.
Aus der Darstellung der 3 ist ersichtlich, dass sich
die Strahlwege der zu den jeweiligen Detektorpixeln verlaufenden
Röntgenstrahlung 8 teilweise überlappen.
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Auf
Grund der Überlappung
durchlaufen die Strahlwege zumindest teilweise gleiche Volumina
des Patientenkörpers.
Auf Grund dessen sind die Aufnahmedaten benachbarter Detektorpixel,
für welche überlappende
Strahlwege vorliegen, je nach Grad der Überlappung mehr oder weniger
korreliert.
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Bei
der vorweg beschriebenen Korrelation handelt es sich um eine räumliche
Korrelation, welche im Rahmen der Erfindung neben der noch zu erläuternden
zeitlichen Korrelation ebenfalls verwendet werden kann.
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4 zeigt
in stark schematisierter Darstellung eine zweite Strahlgeometrie
für drei
unterschiedliche Zeitpunkte t–1, t0 und
t+1. Analog zu 3 sind zu
jedem Zeitpunkt ebenfalls lediglich drei Bildpunkte dargestellt.
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Aufgrund
der durch Pfeile angedeuteten Drehung des Strahler-Detektor-Systems
bei der Aufnahme der Aufnahmedaten befinden sich die Röntgenröhre 6 und
die jeweiligen drei Detektorpixel 10 zu den unterschiedlichen
Zeitpunkten t–1,
t0 und t+1 an unterschiedlichen
Positionen.
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Die
zu einem der Zeitpunkte gehörenden
Detektorpixel 10 sind in 4 durch
die rechterhand angegebene Beschriftung entsprechend markiert.
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Der
Einfachheit halber und ohne Beschränkung der Allgemeinheit wird
angenommen, dass sich das Röhren-Detektor-System
von einem Zeitpunkt zum nächsten
Zeitpunkt um jeweils ein Detektorpixel 10 weiterdreht.
Das bedeutet beispielsweise: das mittlere Detektorpixel 10,
welches sich zum Zeitpunkt t–1 an der Position d2(t–1) befindet, dreht sich
vom Zeitpunkt t–1 zum Zeitpunkt t0 um eine Detektorpixelposition weiter, zu
d2(t0), und befindet
sich zum Zeitpunkt t0 an der gleichen Position,
wie das unterste der drei Detektorpixel zum Zeitpunkt t–1.
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Nach
weiterer Drehung vom Zeitpunkt t0 zum Zeitpunkt
t1 befindet sich das oberste Detektorpixel,
welches sich zum Zeitpunkt t–1 an der Position d3(t–1) bzw. zum Zeitpunkt
t0 an der Position d3(t0), korrespondierend zur Position d2(–1), befand, an der gleichen
Position wie das unterste Detektorpixel zum Zeitpunkt t–1.
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Das
bedeutet, dass sich die Positionen d1(t–1),
d2(t0) und d3(t1) entsprechen.
Demzufolge befinden sich unterschiedliche Detektorpixel zu unterschiedlichen
Zeitpunkten an im Wesentlichen gleichen Positionen.
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Mit
der Drehung des Röhren-Detektor-Systems
dreht sich auch die Röntgenröhre 6 um
jeweils eine Position weiter.
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Wie
nun aus 4 entnommen werden kann, überlappen
sich die Strahlwege der Röntgenstrahlen, welche
zu unterschiedlichen Zeitpunkten von der Röntgenröhre an unterschiedlichen Röntgenröhrenpositionen
ausgehen und auf etwa die gleiche Detektorpixelposition treffen.
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Analog
zu der mit Bezug zu 3 gezogenen Schlussfolgerung
lässt sich
daher feststellen, dass die entsprechenden Aufnahmedaten je nach
Grad der Überlappung
der Strahlwege mehr oder weniger korreliert sind.
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Jedoch
handelt es sich bei den mit Bezug zu 4 festgestellten
Korrelationen um zeitliche Korrelation, welche im Rahmen des erfindungsgemäßen Filterungsverfahrens
berücksichtigt
werden.
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Die
obigen Feststellungen betreffend die zeitlichen Korrelationen behalten
grundsätzlich
Gültigkeit, auch
wenn die für
die vorstehenden Überlegungen
gemachte Annahme nicht erfüllt
ist. Das bedeutet insbesondere, dass zeitliche Korrelationen entstehen,
wenn sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten die Strahlwege der Röntgenstrahlung
zumindest teilweise überlappen.
Das gilt sowohl bei einer kreisförmigen
als auch bei einer spiralförmigen
Bewegung des Röhren-Detektor-Systems
relativ zum Patientenkörper.
Es wird darauf hingewiesen, dass bei spiralförmiger Bewegung Überlappungen
der Strahlwege zu unterschiedlichen Zeitpunkten auch dadurch zustande
kommen können,
dass sich die Position des Röhren-Detektor-Systems
in Richtung der Systemachse 5 relativ zum Patientenkörper verändert.
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Die
zeitliche Korrelation kann u. a. abhängen vom Objekt selbst, und
vom Grad der Überlappung
der Strahlwege im Objekt, d. h. inwieweit gleiche Teilvolumina des
Patientenkörpers
abgetastet werden.
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5 zeigt
Korrelationsverhältnisse
anhand eines Sinogrammausschnitts für fünf benachbarte Detektorpixel
und fünf
verschiedene Zeitpunkte. In dem Sinogrammausschnitt ist die Ordinatenachse
die Zeitachse. Auf der Abszissenachse sind die benachbarten Detektorpixel
aufgetragen. Dabei ist deren Bezeichnung im Wesentlichen willkürlich gewählt.
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In
der Regel gibt die Abszissenachse in solchen Sinogrammen eine Detektor-Kanalnummer
oder Position des jeweiligen Detektorpixels 10 an.
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An
den jeweiligen Koordinatenpunkten sind in einem solchen Sinogramm
normalerweise die Aufnahmedaten, d. h. die Schwächungswerte, wiedergegeben.
Auf diese Darstellung wird im vorliegenden Fall aus Gründen der Übersichtlichkeit
verzichtet.
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Stattdessen
ist lediglich die Stärke
der Korrelationen der Detektorpixel mit Kanalnummern ζ1, ζ2, ζ4 und ζ5 zum
zentralen Detektorpixel mit Kanalnummer ζ3 zum
Zeitpunkt t3 veranschaulicht. Korrelationen
in raum-, zeit- und Raum-Zeit-Richtung sind korrespondierend zur
Stärke
der Korrelationen durch unterschiedlich große Kreise, Rechtecke bzw. Rauten
veranschaulicht. Es wird darauf hingewiesen, dass die Darstellung
der Korrelationen nur beispielhaft und keineswegs abschließend ist.
Das bedeutet, es können
durchaus andere Korrelationen zeitlich bzw. räumlich weiter entfernter Detektorpixel
auftreten.
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Durch
Berücksichtigung
insbesondere der zeitlichen Korrelationen kann das Verhältnis von
Bildschärfe
zu Bildrauschen verbessert und/oder die zur Aufnahme der Aufnahmedaten
erforderliche Dosis verringert werden.
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Im
vorliegenden Fall kann die Sinogrammfilterung entsprechend der mit
Gleichung (2) angegebenen Vorschrift vor der eigentlichen Rekonstruktion
eines Bilds durchgeführt
werden. Auf der Grundlage der gefilterten Sinogrammdaten kann – in herkömmlicher
Weise, z. B. unter Verwendung eines Shepp-Logan-Kerns – eine Rekonstruktion von Bilddaten
bzw. Bildern durchgeführt
werden.
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Insgesamt,
und insbesondere durch die anhand der Figuren erläuterten
Ausführungsbeispiele,
wird deutlich, dass die der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe
gelöst
wird.