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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verklemmen einer Plane,
insbesondere eines Markisentuches, in einer Kederschiene. Die Erfindung
betrifft außerdem
eine Markise.
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Bei
einer Markise muss das Markisentuch üblicherweise mit einer Tuchwelle
verbunden werden. Hierzu wird meist ein in einem Hohlsaum des Markisentuchs
angeordneter Kederwulst in eine Kederschiene eingebracht.
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Diese übliche Verbindungstechnik
ist dahingehend nachteilig, dass das Markisentuch in relativ aufwändiger Weise
mit dem Hohlsaum versehen und anschließend die Kederwulst angelegt
und die Kederschiene eingefädelt
werden muss.
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Der
Erfindung liegt demgegenüber
die Aufgabe zugrunde, die Verbindung zwischen einem Markisentuch
und einer Tuchwelle so zu verbessern, dass der aufwändige Hohlsaum
mit der Kederwulst vermieden und eine herstellungstechnisch stark
vereinfachte, dabei zuverlässige
Befestigung des Markisentuchs in der Tuchwelle erzielt werden. Der
Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine Markise mit
einer derartig verbesserten Verbindung zwischen dem Markisentuch
und der Tuchwelle zu schaffen.
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Diese
Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und
9 gelöst.
Der Kern der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung zum Verklemmen
eines Markisentuchs in einer Kederschiene zu schaffen, mittels welcher
das Markisentuch durch einfaches Eindrücken eines Feststell-Elements
sicher zwischen der Vorrichtung und der Kederschiene verklemmt werden
kann. Hierbei wird die Verklemm-Vorrichtung gleich zeitig in der
Kederschiene fixiert. Eine derartige Vorrichtung ist einfach herstellbar
und ermöglicht
ein sicheres Fixieren des Markisentuchs in der Kederschiene, ohne
dass ein Hohlsaum mit einer Kederwulst vonnöten wären. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Merkmale
und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
mehrerer Ausführungsbeispiele
anhand der Zeichnungen. Es zeigen:
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1 eine
Schnittdarstellung eines Spreizkeders gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
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2 eine
perspektivische Ansicht einer Markise, welche zwei verschiedene
Möglichkeiten der
Anordnung des Spreizkeders gemäß 1 zeigt,
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3 eine
schematische Schnittdarstellung des teilweise in eine Kederschiene
mit einem Markisentuch eingeführten
Spreizkeders gemäß 1,
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4 eine
Darstellung gemäß 3 mit
einem vollständig
in die Kederschiene eingeführten,
jedoch noch nicht verrasteten Spreizkeder,
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5 eine
Darstellung gemäß 4 mit
einem verrasteten Spreizkeder und
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6 eine
Darstellung gemäß 5,
wobei das Markisentuch eine größere Dicke
aufweist.
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Im
Folgenden wird unter Bezugnahme auf die 1 bis 6 ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung beschrieben. Eine auch als Spreizkeder 3 bezeichnete
Vorrichtung zum Verklemmen eines Markisentuchs 1 oder einer
anderen Plane in einer als Kederschiene ausgelegten Tuchwelle 2,
weist eine Spreizeinrichtung 4, zwei Abstützschenkel 5, 6 und ein
Feststell-Element 7 auf.
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Die
Spreizeinrichtung 4 und das Feststell-Element 7 sind
symmetrisch zu einer Mittelebene 8 ausgebildet. Die Spreizeinrichtung 4 umfasst vier
Spreizschenkel 9, welche rautenförmig angeordnet sind. Prinzipiell
ist auch eine andere Anzahl Spreizschenkel 9 denkbar. Die
Spreizschenkel 9 sind an ihren Enden aneinander angelenkt.
Hierbei sind die Gelenke als einteilig mit den Spreizschenkeln 9 ausgebildete
Falzscharniere 10 ausgeführt. In einer aufwändigeren,
nicht dargestellten Ausführungsform umfasst
die Spreizeinrichtung 4 mehrere separate Spreizschenkel 9,
welche durch eigens dafür
vorgesehene Gelenke miteinander verbunden sind. Die Spreizeinrichtung 4 ist
zum Fixieren des Spreizkeders 3 in einer Kedergasse 21 der
Tuchwelle 2 entlang einer Aufspreizrichtung 11 verformbar.
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Die
Abstützschenkel 5, 6 sind
bezüglich
der Mittelebene 8 einander gegenüberliegend im Bereich des äußersten
Punktes der Spreizeinrichtung 4 jeweils an dem oberen Spreizschenkel 9 angelenkt. Hierzu
ist jeweils ein zweites Falzscharnier 12 vorgesehen, welches
entsprechend den Falzscharnieren 10 ausgebildet ist. Die
Abstützschenkel 5, 6 sind
somit einteilig mit der Spreizeinrichtung 4 ausgebildet. Selbstverständlich ist
es wiederum möglich,
die Abstützschenkel 5, 6 als
separate Elemente auszubilden und mittels eigens dafür vorgesehener
Gelenke an die Spreizeinrichtung 4 anzulenken.
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Entsprechend
ist im obersten Punkt der Spreizeinrichtung 4 das Feststell-Element 7 mit
der Spreizeinrichtung 4 verbunden. Das Feststell-Element 7 ist
entlang einer Einführrichtung 13 relativ
zu den Abstützschenkeln 5, 6 bewegbar,
wobei die Spreizeinrichtung 4 durch Bewegung des Feststell-Elements 7 in
Einführrichtung 13 von
einer ungespreizten in eine gespreizte Konfiguration überführbar ist.
Außerdem
sind die Abstützschenkel 5, 6 durch
Bewegung des Feststell-Elements 7 in Einführrichtung 13 quer
zur Einführrichtung 13 auseinanderpressbar.
Vorteilhafterweise ist das Feststell-Element 7 dazu keilförmig ausgebildet,
wobei die Spitze des Keils in Einführrichtung 13 zeigt.
Dies führt
dazu, dass der Abstand der Abstützschenkel 5, 6 voneinander
durch Bewegung des Feststell-Elements 7 in Einführrichtung 13 regulierbar
ist, das heißt
die Abstützschenkel 5, 6 werden
umso mehr auseinandergepresst, je weiter das Feststell-Element in
Einführrichtung 13 geführt wird.
Um eine ungewollte Bewegung des Feststell-Elements 7 entgegen der Einführrichtung 13 zu
verhindern, weist das Feststell-Element 7 mehrere, entlang
der Einführrichtung 13 angeordnete erste
Verrast-Elemente 14 auf. Die ersten Verrast-Elemente 14 sind
ebenfalls symmetrisch zur Mittelebene 8 am Feststell-Element 7 angeordnet.
Sie sind als paarweise, sich entgegen der Einführrichtung 13 erweiternde
Vorsprünge
ausgebildet.
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Komplementär zu den
ersten Verrast-Elementen 14 am Feststell-Element 7 weisen
die Abstützschenkel 5, 6 auf
ihrer dem Feststell-Element 7 jeweils zugewandten Seite
eine Reihe von zweiten Verrast-Elementen 15 auf, welche
mit den ersten Verrast-Elementen 14 zum Festlegen des Feststell-Elements 7 entgegen
der Einführrichtung 13 zusammenwirken.
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Auf
der dem Feststell-Element 7 abgewandten Seite weist der
erste Abstützschenkel 5 an
seinem dem zweiten Falzscharnier 12 entgegengesetzten Ende
einen konkav um eine Achse gewölbten
Fixierbereich 16 mit einer rutschhemmenden Struktur 17 auf.
Im einfachsten Fall ist die Struktur 17 als Aufrauung der
Oberfläche
des Abstützschenkels 5 ausgebildet.
Es können
jedoch auch spezielle Fixierelemente vorgesehen sein. Denkbar ist
insbesondere eine Beschichtung mit einem besonders rutschhemmenden
Material oder eine Struktur in der Art von Widerhaken.
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Der
zweite Abstützschenkel 6 weist
einen verlängerten
Anlagearm 18 auf, welcher im in die Tuchwelle 2 eingeführten und
vollständig
verspreizten Zustand des Spreizkeders 3 an der Tuchwelle 2 anliegt.
Der Anlagearm 18 ist gebogen ausgebildet mit einem Krümmungsradius
R1, welcher gerade dem Radius der Tuchwelle 2 entspricht.
In einem Übergangsbereich 19,
welcher im eingeführten
und vollständig
gespreizten Zustand des Spreizkeders 3 an einem Randwulst 20 der
nutartigen Kedergasse 21 zum Anliegen kommt, weist der
zweite Abstützschenkel 6 einen
zweiten Krümmungsradius
R2 auf, welcher im Wesentlichen dem Krümmungsradius
des Randwulstes 20 entspricht.
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Der
Spreizkeder 3 ist als Profilteil aus Hart-Polyvinylchlorid
ausgebildet. Andere Kunststoffe sind ebenfalls denkbar. Der Spreizkeder 3 ist
einteilig ausgebildet. Eine mehrteilige Ausbildung ist jedoch ebenso
möglich.
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Durch
die Vielzahl der ersten und/oder zweiten Verrast-Elemente 14, 15 weist
der Spreizkeder 3 mehrere Arretierpositionen für das Feststell-Element 7 zwischen
den Abstützschenkeln 5, 6 auf,
wobei die Abstütz-Schenkel 5, 6 aufgrund
der keilförmigen Ausbildung
des Feststell-Elements 7 mit
zunehmender Einführtiefe
des Feststell-Elements 7 in Ein fürrichtung 13 zunehmend
auseinandergepresst werden und somit das Markisentuch 1 in
der Tuchwelle 2 zunehmend verklemmen. Mit anderen Worten
weist der Spreizkeder 3 mehrere Arretierpositionen auf, welche
jeweils zu unterschiedlich starken Klemmwirkungen korrespondieren.
Somit ist derselbe Spreizkeder 3 zum Verklemmen von Markisentüchern 1 verschiedener
Dicke oder an Nahtstellen mit mehreren Tuchlagen übereinander
geeignet, da Unterschiede in der Dicke des Markisentuchs 1 durch
eine jeweils daran angepasste Einführtiefe des Feststell-Elements 7 in
Einführrichtung 13 ausgleichbar
sind.
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Der
Spreizkeder 3 hat eine Breite B gemessen von den äußersten
Punkten der Abstützschenkel 5, 6 im
entspannten Zustand des Spreizkeders 3 in Aufspreizrichtung 11 im
Bereich von vorzugsweise 10 mm bis 20 mm. In diesem Zustand weist
der Spreizkeder 3 eine Gesamteinführtiefe T gemessen vom äußersten
Punkt des Feststell-Elements 7 zur Spitze der Spreizeinrichtung 4 in
Einführrichtung 13 auf,
welche im Bereich von 10 mm bis 30 mm, insbesondere im Bereich von
15 mm bis 20 mm liegt.
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Wie
in der linken Hälfte
der 2 gezeigt, kann sich der Spreizkeder 3 als
einteilig ausgebildetes Profilteil über die gesamte Länge der
Tuchwelle 2 erstrecken. Alternativ hierzu kann vorgesehen
sein, das Markisentuch 1 mittels mehrerer Spreizkeder 3 in der
Tuchwelle 2 zu verklemmen, wobei die Spreizkeder 3 jeweils
im Bereich einer Naht 22 des Markisentuchs 1 in
der Tuchwelle 2 angeordnet sind. Die Konfiguration ist
auch in 6 dargestellt, da das Markisentuch 1 aufgrund
seiner Mehrlagigkeit im Nahtbereich eine größere Dicke aufweist.
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Zum
Verklemmen des Markisentuchs 1 in der Tuchwelle 2 wird
zunächst
das Markisentuch 1, anschließend der Spreizkeder 3 in
entspanntem, unge spreiztem Zustand so in die Kedergasse 21 der
Tuchwelle 2 eingeführt,
dass das Markisentuch 1 zumindest bereichsweise zwischen
dem ersten Abstützschenkel 5 und
der Tuchwelle 2 zu liegen kommt. Sodann wird der Spreizkeder 3 vollständig in
die Kedergasse 21 eingeführt, sodass der Anlagearm 18 des zweiten
Abstützschenkels 6 an
der Tuchwelle 2 zum Anliegen kommt. In dieser Position
des Spreizkeders 3 liegt der Fixierbereich 16 des
ersten Abstützschenkels 5 bereits
am Markisentuch 1 an. Die Struktur 17 steht somit
in Eingriff mit dem Markisentuch 1. Durch Einführen des
Feststell-Elements 7 in Einführrichtung 13 mit
einer entsprechenden Kraft wird die Spreizeinrichtung 4 so
verformt, dass sie sich in der Kedergasse 21 verklemmt.
Hierbei werden die Spreizschenkel 9 im Bereich der Falzscharniere 10 gegeneinander verschwenkt.
Gleichzeitig presst das Feststell-Element 7 die Abstützschenkel 5, 6 in
Aufspreizrichtung 11 auseinander, wodurch das Markisentuch 1 zwischen
dem ersten Abstützschenkel 5 und
der Tuchwelle 2 verklemmt wird. Hierbei ist die Anpresskraft zwischen
den Abstützschenkeln 5, 6 und
der Tuchwelle 2, mit welcher das Markisentuch 1 verklemmt wird, über die
Einführtiefe
des Feststell-Elements 7 regulierbar. Je weiter das Feststell-Element 7 in
Einführrichtung 13 in
die Kedergasse 21 eingeführt wird, umso mehr werden
die Abstützschenkel 5, 6 auseinandergepresst
und umso größer ist
die Anpresskraft zwischen dem ersten Abstützschenkel 5 und der Tuchwelle 2,
welche zu einem Verklemmen des Markisentuchs 1 in der Tuchwelle 2 führt.