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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen einer
thermoakustischen Transferfunktion eines Brenners eines Verbrennungssystems,
insbesondere einer Brennkammer einer Gasturbine, die einen frequenzabhängigen
Zusammenhang zwischen relativen Wärmeabgabeschwankungen
und relativen Geschwindigkeitsschwankungen des Brenners beschreibt.
Derartige Transferfunktionen dienen zum Verständnis thermoakustischer
Verbrennungsinstabilitäten, die für eine Vielzahl
verschiedener Verbrennungssysteme, wie etwa Haushaltsbrenner, Gasturbinen
oder Raketenantriebe, eine Gefahr darstellen. Solche Instabilitäten
erzeugen eine Rückkopplung zwischen den Schwankungen von
Druck und Geschwindigkeit und der Wärmefreisetzungsrate
des Verbrennungsprozesses. Bei bestimmten Frequenzen kann es zu
Druckschwankungen mit vergleichsweise großen Schwingungsamplituden
kommen, was zu unerwünschten Effekten führen kann,
wie zum Beispiel einer unerwünscht hohen mechanischen Belastung
der jeweiligen Brennkammer, unerwünscht hohen Emissionen
aufgrund einer inhomogenen Verbrennung oder zu einem Erlöschen
der Flamme.
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Um
die Entwicklungs- und Herstellungskosten bei der Konstruktion von
aufwendigen Verbrennungssystemen, wie zum Beispiel einer Gasturbinenbrennkammer,
zu senken, ist es von Vorteil, die thermoakustischen Eigenschaften
des Gesamtsystems möglichst frühzeitig abschätzen
zu können. Hierzu werden physikalische und akustische Modelle
herangezogen. Dabei lässt sich das Gesamtmodell durch ein
Netzwerk einzelner akustischer Elemente oder Teilmodelle aufbauen.
Beispielsweise bilden die einzelnen Brenner des Verbrennungssystems
jeweils ein derartiges akustisches Element, für das es
ein physikalisches Modell gibt. Ein wichtiger Bestandteil dieses
akustischen Modells ist dabei die eingangs genannte Transferfunktion,
die es ermöglicht, das thermoakustische Verhalten des einzelnen
Brenners in das Gesamtmodell mit einzubinden.
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Stand der Technik
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Um
für einen solchen Brenner die zugehörige Transferfunktion
ermitteln zu können, ist ein Testbetrieb des jeweiligen
Brenners in einem entsprechenden Prüfstand erforderlich.
Durch Messen vorbestimmter Parameter beim Durchfahren bestimmter Betriebszustände
kann die jeweilige Transferfunktion ermittelt werden. Beispielsweise
ist es aus der
EP 0 918
194 A1 bekannt, mit Hilfe von Lautsprechern und Mikrophonen
Druckmessungen am Brenner stromauf und stromab der Verbrennungsreaktion
durchzuführen, um daraus Rückschlüsse
auf die relativen Geschwindigkeitsschwankungen und auf die relativen Wärmeabgabeschwankungen
ziehen zu können, um so die jeweilige Transferfunktion
zu ermitteln. Für die vielfältigen Druckmessungen
werden Felder von Mikrophonen am Brenner montiert. Zur Erzeugung
der Druckschwankungen wird der zugehörige Prüfstand mit
Feldern von Lautsprechern versehen. Um die erforderlichen Druckschwankungen
hinreichend genau messen zu können, müssen die
hierbei verwendeten Mikrophone vergleichsweise empfindlich sein.
Dementsprechend kann der Prüfstand beim bekannten Verfahren
nur unter atmosphärischem Umgebungsdruck betrieben werden,
jedoch nicht bei einem vergleichsweise hohen Betriebsdruck des Verbrennungssystems,
der bei einer Gasturbine beispielsweise bei etwa 20 bar liegen kann.
Ebenso arbeiten die verwendeten Lautsprecher nur bei Umgebungsdruck
hinreichend genau, um die erwünschten Druckschwankungen
generieren zu können. Durch die Abweichung zwischen dem
Druck im Prüfstand und dem Betriebsdruck des fertigen Gesamtsystems können
sich signifikante Abweichungen hinsichtlich des thermoakustischen
Schwingungsverhaltens zwischen dem modellierten Soll-Verhalten und
dem beim fertigen Verbrennungssystem tatsächlich auftretenden
Ist-Verhalten ergeben.
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Darstellung der Erfindung
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Hier
will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den
Ansprüchen gekennzeichnet ist, beschäftigt sich
mit dem Problem, für ein Verfahren beziehungsweise für
einen Prüfstand der eingangs genannten Art eine verbesserte
Ausführungsform anzugeben, die sich insbesondere dadurch
auszeichnet, dass damit eine Transfermatrix erhöhter Zuverlässigkeit
ermittelt werden kann.
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Dieses
Problem wird erfindungsgemäß durch die Gegenstände
der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, die Transferfunktion
in zwei Teil-Transferfunktionen aufzuteilen. Die erste Teil-Transferfunktion
beschreibt dabei einen frequenzabhängigen Zusammenhang
zwischen relativen Brennstoffluftzahlschwankungen und den relativen Geschwindigkeitsschwankungen
des Brenners. Im Unterschied dazu beschreibt die zweite Teil-Transferfunktion
einen frequenzabhängigen Zusammenhang zwischen relativen
Luftmassenstromschwankungen und den relativen Geschwindigkeitsschwankungen
des Brenners. Durch die Auftrennung in zwei Teil-Transferfunktionen,
die auf einfache Weise durch Addition zur gewünschten Gesamt-Transferfunktion
zusammengefasst werden können, vereinfacht sich die Ermittlung
der Transferfunktion, da einerseits die einzelnen Teil-Transferfunktionen
einfacher hinreichend genau ermittelt werden können und
da andererseits die beiden Teil-Transferfunktionen die Einflüsse
sowohl der Brennstoffluftzahlschwankungen als auch der Luftmassenstromschwankungen
auf die Wärmeabgabeschwankungen berücksichtigen.
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Besonders
vorteilhaft ist dabei eine Ausführungsform, bei welcher
zur Ermittlung der relativen Brennstoffluftzahlschwankungen sowie
der relativen Luftmassenstromschwankungen relative Chemilumineszenzintensitätsschwankungen
von wenigstens zwei verschiedenen chemischen Stoffen oder Zwischenprodukten
verwendet werden. Die Intensitäten von Chemilumineszenzen
chemischer Stoffe lassen sich optisch und dadurch unabhängig
vom Druck ermitteln. Somit ist es insbesondere möglich,
den jeweiligen Brenner im Prüfstand bei einem erhöhten Druck
zu betreiben, und zwar insbesondere beim Betriebsdruck des Verbrennungssystems,
für den der Brenner bestimmt ist. Durch die Verwendung
erhöhter Drücke während des Testbetriebs
lässt sich die Zuverlässigkeit der so ermittelten
Transferfunktion verbessern.
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Vorzugsweise
lassen sich die relativen Chemilumineszenzintensitätsschwankungen
relativ einfach ermitteln, indem die Intensität der Chemilumineszenz
für den jeweiligen Stoff in Abhängigkeit der Zeit
gemessen wird.
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Entsprechend
einer vorteilhaften Ausführungsform können zumindest
zwei stationäre Messungen der Chemilumineszenzintensität
der wenigstens zwei Stoffe durchgeführt werden, um die
relativen Chemilumineszenzintensitätsschwankungen der wenigstens
zwei Stoffe ermitteln zu können. Dabei wird während
einer ersten stationären Messung der Luftmassenstrom konstant
gehalten, während die Brennstoffluftzahl variiert wird.
Bei einer zweiten stationären Messung wird dann die Brennstoffluftzahl konstant
gehalten, während der Luftmassenstrom variiert wird. Eine
derartige Vorgehensweise ist bei einem Prüfstand vergleichsweise
einfach durchführbar und kann zur Erzielung relativ genauer
Messergebnisse genutzt werden.
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Besonders
vorteilhaft ist eine Weiterbildung, bei welcher der jeweilige Brenner
zur Ermittlung der relativen Chemilumineszenzintensitätsschwankungen
der wenigstens zwei Stoffe oder Zwischenprodukte in zumindest drei
Betriebspunkten betrieben wird, um die Chemilumineszenzintensitäten
der wenigstens zwei Stoffe messen zu können. Dabei werden
für einen ersten Betriebspunkt ein erster Luftmassenstrom
und eine erste Brennstoffluftzahl eingestellt. Für einen
zweiten Betriebspunkt werden wieder der erste Luftmassenstrom und
eine zweite Brennstoffluftzahl eingestellt. Für einen dritten
Betriebspunkt werden ein zweiter Luftmassenstrom und eine beliebige
Brennstoffluftzahl, bei der es sich bevorzugt um die erste Brennstoffluftzahl
oder um die zweite Brennstoffluftzahl handeln kann, eingestellt. Da
somit insgesamt nur drei Betriebspunkte erforderlich sind, um die
gewünschten relativen Chemilumineszenzintensitätsschwankungen
für die wenigstens zwei Stoffe ermitteln zu können,
ist der Aufwand zur Realisierung der vorgeschlagenen Vorgehensweise für
die Ermittlung der Transferfunktion relativ klein.
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Weitere
wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen, aus der Zeichnung und aus der zugehörigen
Figurenbeschreibung anhand der Zeichnung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert.
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Die
einzige 1 zeigt eine stark vereinfachte,
schaltplanartige Prinzipdarstellung eines Prüfstands.
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Wege zur Ausführung
der Erfindung
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Entsprechend 1 umfasst
ein Prüfstand 1 einen Aufnahmeraum 2 zur
Aufnahme eines Brenners 3 und einen Brennraum 4.
Ferner ist eine Einrichtung 5 vorgesehen, mit deren Hilfe
die Intensitäten von Chemilumineszenzen bei wenigstens
zwei verschiedenen chemischen Stoffen, insbesondere gleichzeitig,
messbar ist. Im hier beschriebenen Beispiel werden ohne Beschränkung
der Allgemeinheit die Chemilumineszenzen von OH und CH gemessen.
Die Messeinrichtung 5 umfasst zum Beispiel eine Optik 6,
die auf eine Reaktionszone 7 im Brennraum 4 ausgerichtet
ist. Die Optik 6 ist beispielsweise über Lichtleitfasern 8 mit
einem Spektralanalyseapparat 9 verbunden, der aus den Aufnahmen
der Optik 6 die gewünschten Chemilumineszenzen
herausfiltert und deren Intensitäten misst. Beispielsweise kann
hierzu ein Photomultiplier mit zwei oder drei Kanälen verwendet
werden. Ebenso können hierzu lichtempfindliche Dioden und
entsprechende Filter verwendet werden. Insbesondere kann ein Lichtstrahl
in zumindest zwei verschiedene Bänder unterschiedlicher
Wellenlängen (Farben) aufgesplittet werden. Dies kann durch
die Verwendung dichromatischer Spiegel und optischer Filter oder
Gitter erfolgen. Die Intensitäten der verschiedenen Farben
lassen sich in Abhängigkeit der Zeit bzw. zeitaufgelöst messen,
z. B. mit Mehrfach-Photo-Sensoren, wie Photomultiplier oder Dioden.
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Der
Prüfstand 1 kann außerdem zumindest einen
Aktuator 10 aufweisen, mit dessen Hilfe ein dem Brenner 3 zugeführter
Luftstrom moduliert werden kann. Im gezeigten Beispiel ist der Aktuator 10 stromauf
des Brenners 3 angeordnet. Grundsätzlich ist auch
eine Ausführungsform möglich, bei welcher der
Aktuator 10 stromab des Brenners 3 angeordnet ist.
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Ferner
umfasst der Prüfstand 1 zweckmäßig eine
Drucksensorik 11, die im vorliegenden Fall zumindest zwei
einzelne Drucksensoren 12 und 13 aufweist. Dabei
ist der eine Drucksensor 12 so angeordnet, dass damit der
Druck im kalten Bereich, also stromauf der Flamme beziehungsweise
der Verbrennungsreaktion gemessen werden kann, während
der andere Drucksensor 13 so positioniert ist, dass damit der
Druck im heißen Bereich, also quasi in der Flamme gemessen
werden kann.
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Der
Prüfstand 1 ist mit Hilfe der Messeinrichtung 5 so
ausgestaltet, dass damit eine thermoakustische Transferfunktion
T des Brenners 3 bestimmt werden kann. Dabei ist der Prüfstand 1 insbesondere so
ausgelegt, dass der Betriebsdruck für den Brenner 3 so
eingestellt werden kann, dass es den realen Betriebsbedingungen
des Brenners 3 in einem dafür vorgesehenen Verbrennungssystem
entspricht. Insbesondere handelt es sich beim Brenner 3 um
einen von mehreren Brennern 3 einer Brennkammer einer Gasturbine.
Der normale Betriebsdruck des Brenners 3 in einem derartigen
Verbrennungssystem kann oberhalb von 10 bar liegen, insbesondere
sogar oberhalb von 20 bar.
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Die
Transferfunktion T beschreibt entsprechend der folgenden Gleichung:
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Einen
frequenzabhängigen Zusammenhang zwischen relativen Wärmeabgabeschwankungen des
Brenners 3 und relativen Geschwindigkeitsschwankungen des
Brenners 3. Die Wärmeabgabe wird dabei mit Q abgekürzt,
während die Geschwindigkeit mit u bezeichnet wird. Gemeint
ist dabei die Strömungsgeschwindigkeit der Brennerabgase
am Auslass des Brenners 3. Die relativen Schwankungen werden
hier jeweils durch die absoluten Schwankungen gebildet, die durch
den Mittelwert der jeweiligen Größe normiert sind.
Beispielsweise kennzeichnet Q ^ die absoluten Wärmeabgabeschwankungen, während Q die mittlere Wärmeabgabemenge
repräsentiert.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zum Bestimmen der thermoakustischen
Transferfunktion T beruht nun zunächst auf der Überlegung,
dass die Wärmeabgabe in der Flamme im wesentlichen aufgrund
von zwei Gründen schwanken kann. Zum einen schwankt der
die Flamme durchströmende Luftmassenstrom m. Zum anderen
schwankt die Brennstoffluftzahl Φ des der Flamme zugeführten
Brennstoff-Luft-Gemischs. Diese Überlegungen werden bei der
Erfindung dazu genutzt, die Transferfunktion T durch die Summe aus
zwei Teil-Transferfunktionen H und G zu ersetzen. Die beiden Teil-Transferfunktionen
H und G werden dabei wie folgt hergeleitet:
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Die
erste Teil-Transferfunktion H beschreibt somit einen frequenzabhängigen
Zusammenhang zwischen relativen Brennstoffluftzahlschwankungen des
Brenners 3 und den relativen Geschwindigkeitsschwankungen
des Brenners 3. Im Unterschied dazu beschreibt die zweite
Teil-Transferfunktion G somit einen frequenzabhängigen
Zusammenhang zwischen relativen Luftmassenstromschwankungen des Brenners 3 und
den relativen Geschwindigkeitsschwankungen des Brenners 3.
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Die
Chemilumineszenzintensitäten I stehen in Relation zur Wärmeabgabe
Q. Folglich lassen sich die relativen Chemilumineszenzintensitätschwankungen
ebenfalls als Funktionen von Schwankungen der Brennstoffluftzahl
und des Luftmassenstroms darstellen:
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Im
Beispiel ist hier die Chemilumineszenzintensität für
OH wiedergegeben. Die relativen Chemilumineszenzintensitätschwankungen
sind hierbei gebildet durch die Addition eines Produkts aus einem
Koeffizienten A und der relativen Brennstoffluftzahlschwankung mit
einem Produkt aus einem Koeffizienten B und der relativen Luftmassenstromschwankung.
Dabei ist es wichtig, hier festzustellen, dass die beiden Koeffizienten
A, B nicht gleich sind, so dass insbesondere gilt:
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Da
die beiden Koeffizienten A, B ungleich sind, lässt sich
die Chemilumineszenzintensitätschwankung nicht direkt als
Wärmeabgabeschwankung interpretieren. Zwar besteht ein
Zusammenhang zwischen den beiden Größen, aus dem
jedoch keine quantitative Messung der Wärmeabgabe unmittelbar
durch die Messung der Cemielumineszenzintensität herleitbar
ist. Hier hilft der erfindungsgemäße Vorschlag,
die Chemilumineszenzintensität für wenigstens
zwei verschiedene chemische Stoffe zu messen. Somit lässt
sich ein Gleichungssystem wie folgt aufstellen:
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Als
chemische Stoffe, deren Chemilumineszenzintensität gemessen
wird, sind hier rein exemplarisch und ohne Beschränkung
der Allgemeinheit OH und CH verwendet worden. Das Gleichungssystem
besitzt für jeden Stoff, dessen Chemilumineszenz gemessen
wird, eine Gleichung der weiter oben beschriebenen Art, welche die
relative Chemilumineszenzintensitätsschwankung als Summe
eines Produkts aus einem Koeffizienten A bzw. C und der relativen
Brennstoffluftzahlschwankung mit einem Produkt aus einem Koeffizienten
B bzw. D und der relativen Luftmassenstromschwankung entspricht. Dieses
Gleichungssystem kann wie folgt in ein Matrixsystem transformiert
werden:
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Die
Transformation wird dabei so durchgeführt, dass die Koeffizienten
A, B, C, D der gesuchten Schwankungen, also der Brennstoffluftzahlschwankungen
und der Luftmassenstromschwankungen eine Koeffizientenmatrix bilden.
Bei zwei verschiedenen Stoffen umfasst das Gleichungssystem zwei Gleichungen
mit jeweils zwei Koeffizienten, so dass die Koeffizientenmatrix
insgesamt vier Koeffizienten aufweist, die quadratisch angeordnet
sind.
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Das
Matrixsystem kann auf einfache Weise invertiert und umgestellt werden,
so dass sich folgende Schreibweise ergibt:
In diesem invertierten Matrixsystem
finden sich links die gesuchten Schwankungen und rechts einerseits die
Koeffizienten und andererseits die mit Hilfe der Messeinrichtung
5 messbaren
Schwankungen.
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Um
nun die Koeffizienten der Koeffizientenmatrix bestimmen zu können,
wird der Brenner 3 im Prüfstand 1 einer
Prozedur unterzogen, bei der zumindest zwei stationäre
Messungen der Chemilumineszenzintensität der wenigstens
zwei Stoffe, hier OH und CH, durchgeführt werden. Diese
Messungen werden dabei in Abhängigkeit der Zeit durchgeführt, wodurch
es möglich ist, aus den Messdaten jeweils die relativen
Chemilumineszenzintensitätsschwankungen für den
jeweiligen Stoff zu ermitteln. Dabei wird eine erste stationäre
Messung so durchgeführt, dass dabei der Luftmassenstrom
m konstant gehalten wird, während die Brennstoffluftzahl Φ variiert wird.
In einer zweiten stationären Messung wird im Unterschied
dazu die Brennstoffluftzahl Φ konstant gehalten, während
der Luftmassenstrom m variiert wird. Diese Prozedur lässt
sich insbesondere vereinfacht dadurch realisieren, dass für
die erste stationäre Messung zunächst ein erster
Betriebspunkt eingestellt wird, der sich durch einen ersten Luftmassenstrom
m1 und eine erste Brennstoffluftzahl Φ1 charakterisiert. Im Rahmen der ersten stationären
Messung wird dann ein zweiter Betriebspunkt eingestellt, der wieder
den ersten Luftmassenstrom m1 sowie eine zweite
Brennstoffluftzahl Φ2 aufweist.
Dieser zweite Betriebspunkt kann gleichzeitig auch für
die zweite stationäre Messung benutzt werden. Um für
die zweite stationäre Messung den Luftmassenstrom m zu variieren,
wird ein dritter Betriebspunkt eingestellt, der sich durch einen
zweiten Luftmassenstrom m2 und die zweite
Brennstoffluftzahl Φ2 charakterisiert. Um
diese drei unterschiedlichen Betriebspunkte darstellen zu können,
müssen somit lediglich zwei Einstellungen des Prüfstands 1 variiert
werden, nämlich zum einen der Luftmassenstrom m und zum
anderen die Brennstoffluftzahl Φ.
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Durch
die Messung der Chemilumineszenzen für zwei verschiedene
Stoffe bei unterschiedlichen Brennstoffluftzahlen und verschiedenen
Luftmassenströmen können die Koeffizienten des
Gleichungssystems ermittelt werden. Beispielsweise können
hierzu die Steigungen der Verlaufskurven der Chemilumineszenzintensitäten
während der beiden stationären Messungen ausgewertet
werden. Die Koeffizienten ergeben sich dann wie folgt:
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Es
ist klar, dass das vorliegend für zwei chemische Stoffe
beschriebene Verfahren grundsätzlich auch für
drei und mehr Stoffe durchführbar ist. Das Matrix-System ändert
sich dann entsprechend. Zum Beispiel ergibt sich bei N Stoffen eine
N × 2 Koeffizientenmatrix, die überbestimmt ist
und beispielsweise mit der Methode der kleinsten Quadrate lösbar
ist.
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Nach
der Bestimmung der Koeffizienten A, B, C und D liegt ein funktioneller
Zusammenhang für die Brennstoffluftzahlschwankungen und
die Massenstromschwankungen vor. Die weiter oben genannten Teil-Transferfunktionen
H und G lassen sich in Verbindung mit den Brennstoffluftzahlschwankungen
und den Luftmassenstromschwankungen besonders einfach ermitteln,
wenn die Geschwindigkeitsschwankungen bekannt sind. Die Geschwindigkeitsschwankungen
lassen sich am Prüfstand
1 zum Beispiel durch
Druckdifferenzmessung über dem Brenner
3 ermitteln.
Hierzu kann insbesondere auf das invertierte akustische Modell des
Brenners
3 zurückgegriffen werden, das sich wie
folgt darstellt:
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Sobald
die Geschwindigkeitsschwankungen, die Brennstoffluftzahlschwankungen
und die Luftmassenstromschwankungen bekannt sind, liegen die Gleichungen
für die Teil-Transferfunktionen H und G vor, wodurch dann
auch die gesamte Transferfunktion T vorliegt.
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Bemerkenswert
für das erfindungsgemäße Verfahren beziehungsweise
für den erfindungsgemäßen Prüfstand 1 ist
insbesondere, dass damit die Transferfunktion T beim Betriebsdruck
des Verbrennungssystems ermittelt werden kann, dem der Brenner 3 im
Betrieb des Verbrennungssystems ausgesetzt ist. Die Genauigkeit
der so ermittelten Transferfunktion T ist dadurch erhöht.
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- 1
- Prüfstand
- 2
- Aufnahmeraum
- 3
- Brenner
- 4
- Brennraum
- 5
- Messeinrichtung
- 6
- Optik
- 7
- Verbrennungszone
- 8
- Glasfaserkabel
- 9
- Spektralanalyseapparat
- 10
- Aktuator
- 11
- Drucksensorik
- 12
- Drucksensor
- 13
- Drucksensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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