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Die
Erfindung betrifft eine Stromverteilung für Fahrzeuge, insbesondere Luftfahrzeuge,
mit mindestens einem Stromverteiler, wobei jeder Stromverteiler mindestens
einen Stehbolzen, insbesondere zum Anschluss mindestens einer elektrischen
Einspeiseleitung, und eine Vielzahl von Buchsen zum steckbaren Anschluss
von Verbraucherzuleitungen aufweist.
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Darüber hinaus
betrifft die Erfindung ein mit der Stromverteilung aufgebautes Versorgungsmodul.
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Bekannte
Ausführungsformen
von Stromverteilern für
Flugzeuge verfügen über einen
Isolierkörper
mit einer Vielzahl von nebeneinander durch Trennwände separierte
Kammern. Die auf einer Grundplatte des Isolierkörpers kammartig angeordneten
Trennwände
verlaufen jeweils gleichmäßig parallel
zu einander beabstandet quer zu einer Längsachse des Isolierkörpers. Zwischen
jeweils zwei Trennwänden
ist mindestens ein Stehbolzen vorgesehen. Auf dem Stehbolzen ist
mindestens eine elektrische Zuleitung mit einem hohen Querschnitt
durch einen Kabelschuh mittels einer selbstsichernden Mutter befestigbar.
Unterhalb des Isolierkörpers
kann parallel zur Längsachse
eine Schiene zur Befestigung und mechanischen Stabilisierung vorgesehen sein.
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Beim
Einsatz dieser Stromverteilung sind zur Potenzialverteilung zwischen
zwei oder mehreren Stehbolzen oftmals Brücken erforderlich. Darüber hinaus
kann auf jedem Stehbolzen nur eine begrenzte Anzahl von Kabelschuhen
befestigt werden, da ansonsten keine vollflächige Anlage der Kabelschuhe und
damit kein sicherer elektrischer Kontakt unter allen Betriebsbedingungen
des Flugzeugs, insbesondere bei Vibrationen und Temperaturschwankungen, sichergestellt
ist. Darüber
hinaus behindern sich die mit den Kabelschuhen verbundenen Leitungen
gegenseitig. Hierdurch ist die (Kabel-)Aufnahmekapazität der Stromverteiler,
insbesondere bei einer Vielzahl von aufzulegenden abgehenden Verbraucherzuleitungen
mit kleinen Querschnitten begrenzt, so dass gewichtserhöhende Brücken notwendig
sind.
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Darüber hinaus
steigt die Komplexität
der Verkabelung moderner Flugzeuge mit jeder Modellgeneration, da
die Anforderungen an die Sicherheit und den Komfort eines Passagierflugzeugs
stetig wachsen. Im Zusammenhang mit der Erhöhung des Reisekomforts ist
insbesondere die Zunahme der bordeigenen Unterhaltungssysteme, wie
beispielsweise Bildschirme und Festplatten an jedem Passagiersitz,
zu nennen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher, eine Stromverteilung mit mindestens
einem Stromverteiler zu schaffen, der eine hohe Verdrahtungskapazität für abgehende
Versorgungsleitungen mit geringem Querschnitt aufweist und hierdurch
den Einsatz von gewichtserhöhenden
und die Übersichtlichkeit
vermindernden Brücken
weitgehend vermeidet. Darüber hinaus
ist es Aufgabe der Erfindung in die Stromverteilung Zusatzfunktionalitäten, wie
beispielsweise eine Strommessfunktion, eine Lichtbogendetektion oder
eine selektive Abschaltung von abgehenden Versorgungsleitungen im Überlastfall,
mittels integrierter elektronischer Komponenten zu realisieren.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Stromverteilung mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst.
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Dadurch,
dass der mindestens eine Stehbolzen und die Buchsen eines Stromverteilers
jeweils dasselbe Potenzial aufweisen, insbesondere untereinander
elektrisch leitend verbunden sind,
können mit geringstmöglichem
Verschaltungsaufwand eine Vielzahl von Leitungen mit kleinem Querschnitt
für die
Versorgung von elektrischen (End-)Verbrauchern auf das gleiche Potenzial
wie die mindestens eine an den Stehbolzen angeschlossene Einspeiseleitung
gelegt werden. Alternativ oder zusätzlich können auf dem Stehbolzen auch
abgehende, querschnittsstarke Versorgungsleitungen für Verbraucherzuleitungen
aufgelegt werden. Mittels der Stehbolzen werden die Kabelschuhe,
die ein Auge mit einem geringfügig
größeren Durchmesser
als der Außendurchmesser
des Stehbolzens aufweisen, befestigt. Zu diesem Zweck verfügen die
Stehbolzen über
ein Gewinde, auf das eine vorzugsweise selbstsichernde Mutter mit
einem exakt definierten Drehmoment aufgeschraubt wird. Um eine möglichst
temperaturunabhängige
Klemmkraft und einen gleichmäßigen Andruck
durch die Mutter unter allen Betriebsbedingungen zu gewährleisten,
sind zwischen dem Kabelschuh und der Mutter eine Unterlegscheibe
sowie eine Federscheibe positioniert.
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Der
elektrische Kontakt zwischen dem Stehbolzen und den Buchsen kann
durch eine konventionelle Verdrahtung mit Drähten, Litzen oder eine Leiterplatte
erfolgen. Alternativ kann die Kontaktierung mittels eines spinnenartig
ausgestanzten Blechteils (so genanntes ”Leadframe”) erfolgen. Zur elektrischen
Isolierung sowie zur mechanischen Stabilisierung sind der Stehbolzen,
die Buchsen sowie die vorstehend beschriebenen elektrischen Verbindungen des
(passiven) Stromverteilers vorzugsweise allseitig von einem thermoplastischen
oder duroplastischen Kunststoffmaterial, das gegebenenfalls mit
einer Verstärkungsfaserarmierung
versehen ist, umgeben.
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Nach
einer Weiterbildung der Stromverteilung ist vorgesehen, dass der
mindestens eine Stehbolzen des mindestens einen Stromverteilers
zwischen zwei Seitenwänden
auf einer Grundplatte angeordnet ist, wobei die Seitenwände und
die Grundplatte einstückig
mit einem elektrisch isolierenden Kunststoffmaterial gebildet sind
(einteiliges Gehäuse).
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Hierdurch
wird eine Berührung
von benachbarten Kabelschuhen, die beispielsweise durch ein unbeabsichtigtes
Verdrehen benachbarter Kabelschuhe auf den Stehbolzen hervorgerufen
werden kann, vermieden. Der oder die Stehbolzen sind vorzugsweise
gleichmäßig beabstandet
zu beiden Trennwänden
des betreffenden Stromverteilers angeordnet, um allseitig eine gleich
große
Isolierwirkung zu erreichen. Alternativ kann eine beliebige Anzahl
von Stehbolzen mit gleichem Potenzial zwischen den Trennwänden vorgesehen
sein, um die Aufnahmekapazität
für zuführende und/oder
abgehende querschnittsstarke Leitungen zu erhöhen. Die maximale Anzahl der
Stehbolzen für
jedes Potenzial ist nur durch die konstruktive Auslegung des Grundkörpers begrenzt.
Eine gegenseitige Behinderung von Kabelschuhen erfolgt im Allgemeinen
nur, wenn die Kabelschuhe auf demselben Bolzen montiert werden.
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Als
elektrisches Isoliermaterial kommen thermoplastische und duroplastische
Kunststoffe, gegebenenfalls mit einer Verstärkungsfaserarmierung, in Betracht.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Stromverteiler sieht vor,
dass die Buchsen in den beiden Seitenwänden quer zu einer Längsachse
des mindestens einen Stromverteilers und gleich beabstandet zu dem
mindestens einen Stehbolzen angeordnet sind.
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Infolge
dieser Ausführung,
bei der die Buchsen vorzugsweise jeweils denselben Abstand zu einer
gedachten mittigen Querachse des jeweiligen Stromverteilers aufweisen,
ist eine platzsparende Anordnung einer Vielzahl von Buchsen auf
beiden Seiten des Stehbolzens in jeweils einer Reihe möglich. Vorzugsweise
sind in einer Oberseite jeder Seitenwand jeweils mindestens drei
Buchsen vorgesehen, die mit dem mindestens einen Stehbolzen elektrisch
leitend verbunden sind, das heißt
auf demselben Potenzial liegen. Um das Einstecken der Leitungen
in die Buchsen zu erleichtern, können
die Oberseiten der Seitenwände
eine oder mehrere (facettenartige, geneigte Flächen) Abschrägungen aufweisen, das
heißt
die in die Buchse führenden
Leitungen verlaufen in Bezug auf die Grundplatte bzw. die Grundfläche des
Stromverteilers unter einem von 90° abweichenden Winkel. Zu versorgende
elektrische Verbraucher werden über
insbesondere Steckkontakte, die in die Buchsen des Stromverteilers
einsteckbar sind, elektrisch leitend mit dem Stehbolzen verbunden.
Alternativ können
auch Stanzbiegekontakte Verwendung finden. Durch die abgeschrägten Flächen in
den Oberseiten der Seitenwände
lässt sich
eine größere Anzahl
von Verbraucherzuleitungen in die Buchsen einstecken. Die mittleren
Buchsen sind so angeordnet, dass die eingesteckten Versorgungsleitungen
mit einem in der Regel im Wesentlichen kleineren Querschnitt im
Vergleich zu der mit dem Kabelschuh befestigten Einspeiseleitung
in etwa senkrecht zu der Grundfläche
des Stromverteilers bzw. der Stromverteilung nach oben hin abgehen.
Demgegenüber
verläuft
die mindestens eine Einspeiseleitung im Wesentlichen parallel zur
Grundfläche
des Stromverteilers.
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Alternativ
können
zusätzlich
oder ergänzend Buchsen
in der senkrechten Vorder- bzw.
in der Rückseite
der Seitenwände
angeordnet sein, so dass die hierin gesteck ten (Versorgungs-)Leitungen gleichfalls
parallel zur Grundfläche
des Stromverteilers bzw. parallel zur Einspeiseleitung verlaufen.
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Nicht
belegte Buchsen werden vorzugsweise mit Stopfen verschlossen. Weiterhin
ist es möglich, Beschriftungsfelder
im Bereich der Seitenwände
vorzusehen.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist an mindestens einer
Seitenwand des mindestens einen Stromverteilers seitlich mindestens
ein Erweiterungsblock ansteckbar, wobei der mindestens eine Erweiterungsblock
eine Vielzahl von Buchsen aufweist, die auf demselben Potenzial
wie der mindestens eine Stehbolzen des mindestens einen Stromverteilers
liegen.
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Hierdurch
wird es möglich,
im Bedarfsfall eine größere Zahl
von (Versorgungs-) Leitungen auf das Potenzial eines Stehbolzens
innerhalb eines Stromverteilers zu legen.
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Nach
Maßgabe
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Stromverteilung ist
vorgesehen, dass der mindestens eine Stromverteiler über ein
integriertes elektronisches Zusatzmodul verfügt.
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Hierdurch
wird eine Vielzahl von optionalen Funktionalitäten der Stromverteilung eröffnet.
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Im
einfachsten Fall ist der Stromverteiler mit mindestens einer Strommesseinrichtung
ausgestattet, die es erlaubt, den über mindestens eine Buchse zu
einem Verbraucher fließenden
Strom kontinuierlich zu überwachen.
Die Strommesseinrichtung, zum Beispiel ein ”Shunt”-Widerstand, kann hierbei
zwischen dem Stehbolzen und der Buchse angeordnet sein, dessen Ausgangssignal
an einen in einen konventionellen Mikrokontroller integrierten AD-Konverter
geführt
wird. Alternativ kann der Strommesswiderstand im ”Leadframe” integriert
sein, in dem der Leiter bzw. die Leiterbahn im Leadframe zweckmäßig ausgeformt
wird. Ferner können
induktive Strommesswertaufnehmer und/oder Hallsensoren eingesetzt
werden. Um etwaige Mess- und Softwarefehler in den Mikrokontrollern
weitgehend von vornherein auszuschließen, sind in der Regel für die Erfassung jedes
Messwertes mindestens drei Mikrokontroller vorgesehen. Im Fall von
drei innerhalb eines Fehlertoleranzintervalls übereinstimmenden Messwerten ist
die (Rest-)Fehlerwahrscheinlichkeit gering, so dass das Messergebnis
zur Weiterverarbeitung freigegeben werden kann. Die Messergebnisse
werden in der Regel an eine zentrale Steuerungs- und Regeleinrichtung
zur weiteren Auswertung und Veranlassung übermittelt. Beim Überschreiten
eines vorprogrammierten zulässigen
Maximalstroms kann auf der Grundlage der so ermittelten Strommesswerte
zum Beispiel der an der überwachten
Buchse angeschlossene Verbraucher selektiv abgeschaltet und gegebenenfalls
auch wieder aufgeschaltet werden. In diesem Fall ist ein elektronischer
oder elektromechanischer Schalter zwischen dem Stehbolzen und der
betreffenden Buchse im Zusatzmodul vorgesehen. Beispielsweise können bipolare
Transistoren, MOSFET's,
IGBT's oder Relais
eingesetzt werden. Der Vorteil des aktiven, dezentralen Stromverteilers
im Vergleich zur konventionellen Absicherung liegt unter anderem
darin, dass nach der Absicherung nur noch ein kurzer Weg bis zum
Verbraucher liegt. Darüber hinaus
ist eine selektive Abschaltung von Verbrauchern möglich. Ferner
ist es denkbar, mittels der Mikrokontroller im Zusatzmodul auch
den zeitlichen Verlauf des Stroms zu erfassen, gegebenenfalls permanent
zu speichern und mit vorprogrammierten Sollkennlinien von Lastfällen unter
allen auftretenden Betriebsbedingungen zu vergleichen, um die unerwünschte Entstehung
von Lichtbögen
(”Lichtbogendetektion”) zwischen
zwei Versorgungsleitungen zu detektieren und erforderlichenfalls
eine sofortige Abschaltung der betroffenen Buchsen zu veranlassen. Derartige
Lichtbögen
zwischen zwei Leitungen können
durch langfristig auftretende Isolierfehler an elektrischen Leitungen
im Flugzeug entstehen, wobei nur relativ geringe Stromstärken auftreten,
die eine Detektion und Ortung erschweren. Solche Fehler können zum
Beispiel durch eine Alterung der Isoliermaterialien, die Einwirkung
von aggressiven chemischen Substanzen (Hydrauliköl, Lösungsmittel, Wasser etc.) oder
eine unsachgemäße Handhabung beim
Einbau und bei der Wartung, insbesondere durch zu kleine Biegeradien
und/oder feine Einschnitte in die Kabelisolierung infolge eines
inkorrekten Werkzeuggebrauchs, hervorgerufen werden.
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Entsprechend
ist es gleichfalls möglich,
mittels des Zusatzmoduls eine an mindestens einer Buchse anliegende
elektrische Spannung zu überwachen.
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Die
Spannungsmessung mit dem Mikrokontroller kann zum Beispiel durch
Spannungsteiler erfolgen, deren Ausgangswerte gleichfalls an in
den Mikrokontroller integrierte AD-Konverter (ADC's) weiter geleitet
werden. Sowohl bei der Spannungs- als
auch bei der Stromüberwachung
können
unerwünschte Transienten
sowie Störeinstrahlungen
für die
Fehlerdiagnose aufgespürt
werden. Weiterhin sind Verbrauchsmessungen möglich, um das Energiemanagement
im Flugzeug zu optimieren und ein etwaiges Energieeinsparpotenzial
voll auszuschöpfen.
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Darüber hinaus
kann mittels der Mikrocontroller eine Fehlerstrommessung erfolgen.
Um dies zu erreichen kann der in den Stehbolzen hereinfließende Strom
mit der Summe der über
die Buchsen abfließenden
Verbraucherströme
verglichen werden. Im Fall einer zu großen Abweichung kann vom Mikrokontroller
ein Fehlersignal weitergegeben werden und/oder eine Abschaltung
des betreffenden Verbraucherkreises veranlasst werden.
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Ferner
kann jeder Stromverteiler über
elektrische und/oder elektronische Ausgabeeinrichtungen und Eingabeeinrichtungen
verfügen,
die mit den in Zusatzmodulen unter anderem enthaltenen Mikrokontrollern
verbunden sind. Zu nennen sind in diesem Zusammenhang insbesondere
LED's, numerische
oder alphanumerische LCD/LED-Displays, Lautsprecher, Taster, Hebel,
Druckschalter, Schalter sowie Folientastaturen. Die elektrische
Verbindung der genannten Ausgabeeinrichtungen und Eingabeeinrichtungen
mit den Stromverteilern kann beispielsweise mit flexiblen, mehradrigen
Flachbandkabeln bzw. Flachbandleitungen über zusätzliche in die Stromverteiler
integrierte Steckverbinder erfolgen.
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Alternativ
können
die Ausgabeeinrichtungen und Eingabeeinrichtungen auch unmittelbar
in die Stromverteiler und dort insbesondere im Bereich der Buchsen,
im Bereich mindestens einer Oberseite der Seitenwände integriert
sein. In diesem Zusammenhang kann es erforderlich sein, die Anzahl
der Buchsen in den Seitenwänden
zu verringern, gegebenenfalls ganz wegzulassen und/oder die Breite
bzw. Tiefe der Seitenwände
anzupassen. Gegebenenfalls müssen
die Ausgabe- und Eingabeeinrichtungen in dieser Konstellation ”Verlängerungen” aufweisen.
Im Fall von LED's
können
als Verlängerungen
zum Beispiel Plexiglas®-Stäbe und im Fall von Tastern
Verlängerungsstößel eingesetzt
werden, die eine Betätigung
der zurückliegenden
Taster im Bereich der Frontplatte erlauben. Durch die Plexiglas®-Stäbe kann
das Licht einer in Bezug auf die Frontplatte einer Schalttafel zurückliegenden
LED bis auf die Frontplattenoberseite ohne nennenswerten Helligkeitsverlust
geführt
werden. Als weitere Alternative können die Ausgabe- und Eingabeeinrichtungen
auf einer Unterseite der Grundplatte angeordnet werden, um die Stromverteiler
unmittelbar hinter einer Frontplatte ohne die Notwendigkeit von
Verlängerungen montieren
zu können.
Um in diesem Fall eine Aneinanderreihung der Stromverteiler auf
einer (Trag-)Schiene zu ermöglichen,
dürfen
in einer Unterseite der Grundplatte angeord nete Halteorgane, wie
beispielsweise eine schwalbenschwanzförmige Nut, nur einen relativ
kleinen Teil der Grundplattenfläche
einnehmen. Die Befestigung der auf der Schiene angeordneten Stromverteiler
erfolgt an einer Rückseite
der Frontplatte. Die Verbraucherzuleitungen werden in dieser Ausgestaltung
nach hinten – von
der Frontplatte senkrecht wegweisend – abgeführt, während die Einspeiseleitungen
mit den Kabelschuhen parallel zur Rückseite der Frontplatte verlaufen.
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Die
vorstehend beschriebenen dezentralen Messungen sowie Schalthandlungen
mittels der in den aktiven Stromverteilern integrierten Zusatzmodule
können
sowohl mit Gleichspannung als auch mit Wechselspannung bzw. -strömen erfolgen
und in einem Spannungsbereich zwischen 12 V~/= und 400 V~/= sowie
mit Strömen
bis zu 100 A ~/= vorgenommen werden.
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Eine
weitere Fortbildung der Stromverteilung sieht vor, dass der mindestens
eine Stromverteiler auf einer Schiene befestigbar und/oder anreihbar
ist.
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Hierdurch
ist eine platzsparende Befestigung auf standardisierten Tragschienen
möglich.
Zudem erlaubt das Tragschienenkonzept eine flexible Änderung
und leichte Erweiterbarkeit der Stromverteilung.
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Darüber hinaus
wird die erfindungsgemäße Aufgabe
durch ein bevorzugt elektronisches Versorgungsmodul nach Maßgabe des
Patentanspruchs 14 gelöst.
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Dadurch,
dass die mindestens eine Stromverteilung hinter einer Frontplatte
angeordnet ist und mit einer Vielzahl von Eingabeeinrichtungen und/oder
Ausgabeeinrichtungen versehen ist,
können vorhandene elektrische
Leitungssysteme in älteren
Flugzeugen, bei denen es aufgrund von Alterungsprozessen zu Isolationsdefekten
kommen kann, die wiederum zu gefährlichen
Lichtbogenüberschlägen führen, durch
einen einfachen Austausch der vorhandenen Schalttafel (so genannten ”VU's”) gegen ein Versorgungsmodul
mit den erfindungsgemäßen aktiven
Stromverteilern saniert werden. Hierbei ist kein Austausch der vorhandenen
elektrischen Leitungen gegen neue Leitungen mit moderneren, fehlertoleranteren
Isoliermaterialien notwendig. Vorzugsweise sind die Maße des Versorgungsmoduls den
in der Luftfahrt üblichen
Standards angepasst, so dass ein Austausch ohne mechanische Änderungen in
den Innenverkleidungen möglich
ist und lediglich die Kabel umgelegt werden müssen.
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Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen der Stromverteilung sind in den weiteren
Patentansprüchen
dargelegt.
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In
der Zeichnung zeigt:
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1 Eine
perspektivische Ansicht einer Stromverteilung mit zwei passiven
Stromverteilern,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines Stromverteilers nach der 1 mit
einem Zusatzmodul,
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3 eine
isometrische Ansicht eines aktiven Stromverteilers nach 2 von
unten mit teilweise geöffneter
Umhüllung,
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4 eine
perspektivische Ansicht einer Schiene für die Befestigung von Stromverteilern,
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5 einen
passiven Stromverteiler mit einem ansteckbaren Erweiterungsblock,
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6 eine
Seitenansicht einer Stromverteilung mit mehreren aktiven und passiven
Stromverteilern auf einer Schiene, und
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7 ein
mit dem erfindungsgemäßen Stromverteiler
aufgebautes Stromversorgungsmodul.
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Die 1 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Stromverteilung mit zwei passiven
Stromverteilern.
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Eine
Stromverteilung 1 ist mit drei, nebeneinander angereihten
passiven Stromverteilern 2, 2' sowie 2'' aufgebaut,
von denen lediglich auf den mittleren Stromverteiler 2 im
weiteren Fortgang der Beschreibung Bezug genommen wird. Die Stromverteiler
sind entlang einer Längsachse 3 auf
einer nicht dargestellten (Halte-)Schiene aufgereiht und befestigt.
Der Stromverteiler 2 verfügt über zwei Seitenwände 4, 5,
die senkrecht auf einer Grundplatte 6 stehen. Zwischen
den Seitenwänden 4, 5 ist vorzugsweise
mittig ein Stehbolzen 7 mit einem nicht dargestellten Gewinde
positioniert. Die Seitenwände 4, 5 verlaufen
beidseitig gleich beabstandet zu einer Querachse 8 des
Stromverteilers 2, auf der auch der Stehbolzen 7 in
Bezug auf die Grundplatte 6 angeordnet ist. Die Seitenwände 4, 5 und
die Grundplatte 6 sind mit einem elektrisch isolierenden
Kunststoffmaterial gebildet. In Oberseiten 9, 10 der
Seitenwände 4, 5 sind
sechs Buchsen zum Anschluss von elektrischen Leitungen für Verbraucher
angeordnet, von denen lediglich die beiden mittleren Buchsen 11, 12 mit
einer Bezugsziffer versehen sind. Die Seitenwände 4, 5 verfügen über vier
Abschrägungen
von denen die vorderen Abschrägungen 13, 14 mit
einer Bezugsziffer versehen sind. In jeder Abschrägung ist eine
Buchse angeordnet, von denen lediglich die vorderen beiden Buchsen 15, 16 eine
Bezugsziffer tragen. Durch die leicht geneigt angeordneten (in Bezug auf
die Buchsenlängsachsen) äußeren vier
Buchsen wird die Ableitung der Kabel sowie die Montage der Verbraucherzuleitungen
erleichtert. Darüber
hinaus lässt
sich die Verkabelungsdichte erhöhen.
Auf dem Stehbolzen 7 wird ein nicht dargestellter Kabelschuh einer
elektrischen Einspeiseleitung mittels einer nicht eingezeichneten
selbstsichernden Mutter befestigt. Zu diesem Zweck verfügt der Stehbolzen 7 über ein geeignetes
Gewinde. Zwischen der Mutter und einer Ringöse des Kabelschuhs sind ferner
eine Federscheibe sowie eine Unterlegscheibe (nicht dargestellt)
vorgesehen, um unter allen Betriebsbedingungen einen sicheren elektrischen
Kontakt zu gewährleisten.
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Alle
Buchsen und der Stehbolzen 7 des passiven Stromverteilers 2 sind
elektrisch leitend miteinander verbunden. Diese elektrische Verbindung
kann durch in der 1 nicht dargestellte, innerhalb
der Grundplatte 6 sowie der Seitenwände 4, 5 verlaufende
Drähte,
Litze, Leiterplatten oder ausgestanzte spinnenartige, einstückig ausgestaltete
Verbindungselemente (so genannte ”lead frames”) erfolgen,
die in das umgebende, elektrisch isolierende Kunststoffmaterial
eingebettet sind. Abweichend von den in der 1 dargestellten
sechs Buchsen und dem einen Stehbolzen 7 kann eine kleinere
oder größere Zahl von
Buchsen und/oder Stehbolzen, in Abhängigkeit von den räumlichen
Abmessungen des Stromverteilers 2 vorgesehen sein. In der
Regel entspricht eine Querschnittsfläche der Einspeiseleitung der
Summe aller Querschnittsflächen
der Verbraucherzuleitungen, wobei die Querschnittsfläche der
Einspeiseleitung bis zu 100 mm2 (Energieversorgung)
betragen kann. Die Grundplatte 6 des Stromverteilers 2 weist eine
insbesondere schwalbenschwanzförmige
Nut zur Befestigung und Aneinanderreihung der Stromverteiler auf
einer nicht ge zeigten (Halte-)Schiene auf. Abweichend von der Nut 17 mit
einer schwalbenschwanzförmigen
Querschnittsgeometrie kann jedes denkbare Befestigungsmittel, das
eine parallel zur Längsachse 3 frei
wählbare
Arretierung des Stromverteilers 2 auf einer Halteschiene
erlaubt, eingesetzt werden. In die jeweils mit gedrehten Präzisionskontakten
ausgestatteten Buchsen lassen sich die an den Stromverteiler 2 anzuschließenden Verbraucherzuleitungen
mittels aufgecrimpter Stecker einstecken und dadurch elektrisch
kontaktieren.
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Die 2 zeigt
den Stromverteiler 2 in einer leicht vergrößerten Darstellung
mit einer Einspeiseleitung und zwei Versorgungsleitungen. Im Unterschied
zur 1 verfügt
der Stromverteiler 2 nunmehr über ein im Bereich der Seitenwand 5 integriertes,
vorzugsweise elektronisches Zusatzmodul 18, wodurch zusätzliche
Funktionalitäten
erschlossen und aus dem passiven Stromverteiler 2 ein so
genannter ”aktiver” Stromverteiler 2 wird.
Das Zusatzmodul 18 kann nachträglich ansteckbar oder von vornherein
ein Bestandteil des Stromverteilers 2 sein. Das Zusatzmodul 18 kann
auch unmittelbar in die Grundplatte 6 integriert sein,
um mehrere Stromverteiler pro Längeneinheit
auf einer Tragschiene montieren zu können.
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An
eine Einspeiseleitung 19 ist ein Kabelschuh 20 bzw.
eine Ringöse
aufgepresst (”aufgecrimpt”). Der
Kabelschuh 20 ist mittels einer vorzugsweise selbstsichernden
Mutter 21 auf dem Stehbolzen 7 elektrisch leitend
befestigt. In die Buchsen 11, 15 der linken Seitenwand 4 des
Stromverteilers 2 sind zwei (abführende) Verbraucherzuleitungen 22, 23 eingesteckt.
Um einen sicheren elektrischen Kontakt und einen festen mechanischen
Sitz zwischen den Verbraucherzuleitungen 22, 23 und
den Buchsen 11, 15 zu ermöglichen, sind auf die Enden
der Verbraucherzuleitungen 21, 22 zwei Stecker 24, 25 aufgepresst.
Bei den Buchsen 11, 15 und den Steckern 24, 25 handelt
es sich um im Flugzeugbau übliche Rundsteckverbindungen
mit vorzugsweise gedrehten, vergoldeten Präzisionskontakten.
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Mittels
des Zusatzmoduls 18 kann beispielsweise – neben
einer Fülle
von weiteren denkbaren Funktionen – zumindest ein in die jeweiligen
Verbraucherzuleitungen 22, 23 fließender Strom
gemessen bzw. überwacht
werden (so genanntes ”Strom-Monitoring”). Darüber hinaus
kann durch in das Zusatzmodul 18 integrierte elektronische
und/oder elektromechanische Schalter auch eine Abschaltung oder
Zuschaltung von Buchsen erfolgen, wenn zum Beispiel ein vorgegebener
Nennstrom in den Verbraucherzuleitungen 22, 23 dauerhaft
oder kurzfristig überschritten
wird. Die bei den Seitenwände 4, 5,
die Grundplatte 6 sowie das Zusatzmodul 18 sind
in ein allseitig geschlossenes Gehäuse 26 integriert,
das vorzugsweise durch vollständiges
Umspritzen bzw. Umgießen mit
einem isolierenden, thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoffmaterial
gebildet ist. Zur Erhöhung
der mechanischen Festigkeit kann das Kunststoffmaterial mit einer
Verstärkungsfaserarmierung versehen
sein. Alternativ kann das Gehäuse
mindestens zwei verschraubte Gehäuseschalen
aufweisen.
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Nicht
belegte Buchsen des Stromverteilers 2 werden üblicherweise
mit feuchtigkeitsresistenten Stopfen verschlossen. Weiterhin sind
in vorteilhafter Weise in den Figuren nicht dargestellte Beschriftungs-
und Markierungselemente am Stromverteiler steckbar bzw. aufrastbar
befestigbar.
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Die 3 zeigt
eine schematische Darstellung des Stromverteilers 2 nach
Maßgabe
der 2 von unten mit zwei teilweise herausgezogenen
Leiterplatten. Das Zusatzmodul 18 nimmt im gezeigten Ausführungsbeispiel
des Stromverteilers 2 nach Maßgabe der 3 zwei
Leiterplatten 27, 28 auf, die mit einer Vielzahl
von elektronischen Komponenten, insbesondere mit mindestens einem
hochintegrierten programmierbaren Mikrokontroller 29 und
elektronischen Schaltern 30 bis 32 sowie mehreren
Sensoren 33 bis 35 und weiteren, nicht dargestellten
Komponenten bestückt
sind. Anstelle der elektronischen Schalter 30 bis 32,
die vorzugsweise mit bipolaren Transistoren, IGBT's oder MOSFET's aufgebaut sind,
können
zumindest teilweise auch elektromechanische Schalter, wie zum Beispiels
Relais, Reed-Kontakte
oder dergleichen vorgesehen sein. Weiterhin können die Schalter 30 bis 32 eine
stufenlose Regelung von Spannung und/oder Strom an den Buchsen erlauben
(Dimmerfunktion etc.). Oblicherweise beträgt die Spannung an jeder Buchse
bis zu 115 V~ bei einer entnehmbaren Stromstärke von bis zu 10 A. Mittels
der Sensoren 33 bis 35 können beispielsweise Strom-,
Spannungs-, Leistungs-, Temperatur-, Druck-, und/oder Feuchtigkeitsmessungen
erfolgen. Im Ausführungsbeispiel
der 3 ist der Stehbolzen 7 über eine
elektrische Leitung 36 mit den Leiterplatten 27, 28 und
die beiden Buchsen 15, 16 sind über zwei
separate Leitungen 37, 38 mit den Leiterplatten 27, 28 elektrisch
verbunden.
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Mittels
des Mikrokontrollers 29 und der hieran angeschlossenen
Sensoren 33 bis 35 kann zum Beispiel ein Strom
I1 gemessen werden, der über den Stehbolzen 7 dem
aktiven Stromverteiler 2 zugeführt wird. Entsprechend werden
die Ströme
I2 und I3, die über die
Buchsen 15, 16 zu nicht dargestellten elektrischen
Verbrauchern fließen,
erfasst. Beim Überschreiten
eines für
die Buchsen 15, 16 jeweils individuell vorprogrammierten
Maximalstroms IMax2 und IMax3 kann
mittels des Mikrokontrollers 29 eine selektive Abschaltung
durch die Schalter 30 bis 32 und gegebenenfalls
eine Wiederaufschaltung der angeschlossenen Verbraucher erfolgen,
wenn die Maximalströme
IMax2 und IMax3 wieder
unterschritten werden und/oder andere komplexere Kriterien für eine Wiederaufschaltung
erfüllt
sind. Anstelle von vorgegebenen Maximalstromwerten IMax2 und
IMax3 können
beliebige Stromkennlinien im Mikrokontroller 29 vorprogrammiert
und abgelegt werden.
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Weiterhin
kann erforderlichenfalls durch einen Vergleich des dem Stromverteiler 2 insgesamt zufließenden Stroms
I1 mit den abfließenden Strömen I2,3 aus
den Buchsen 15, 16 eine Fehlerstromerkennung und/oder
eine Lichtbogendetektion zwischen den vom Stromverteiler abführenden
Verbraucherzuleitungen durchgeführt
werden. Für
die sichere Erkennung von Lichtbögen
bzw. kleineren Überschlägen mit
geringen Stromspitzen im Bereich der Verbraucherzuleitungen, die
unter anderem auf defekte Kabelisolierungen hindeuten können, kann
ein Vergleich der ermittelten Strommesswerte mit einprogrammierten
Stromkennlinien für
verschiedene Betriebszustände
des Verbrauchers erforderlich sein.
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Alternativ
kann mittels des Mikrokontrollers 29 auch eine an den Buchsen 15, 16 und
dem Stehbolzen 7 anstehende elektrische Spannung U2,3 und/oder eine an den Buchsen zur Verfügung stehende
elektrische Leistung P2 und P3 gemessen
werden. Alle ermittelten Messwerte können im Mikrokontroller 29 des
Stromverteilers 2 im Bedarfsfall spannungsausfallsicher
gespeichert und zu Fehlerdiagnosezwecken wieder ausgelesen werden.
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Abgesehen
von den vorstehend beschriebenen beispielhaften Mess-, Steuer- und
Regeloptionen können
mittels des in den Stromverteiler 2 integrierten Zusatzmoduls 18 eine
Fülle von
unterschiedlichsten Steuerungs- und Regelungsaufgaben realisiert
werden. Grundsätzlich
ist es möglich,
jede einzelne Buchse einer mit einer Vielzahl von Stromverteilern
aufgebauten Stromverteilung durch die Zusatzmodule zu überwachen,
zu steuern und zu regeln.
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In
der Konsequenz ermöglicht
der erfindungsgemäße Stromverteiler 2 eine
verbrauchernahe, dezentrale und selektive Abschaltung von Verbrauchern
im Falle von elektrischen Fehlern im elektrischen Bordsystem eines
Flugzeugs. So ist es beispielsweise bei den heutzutage in Flugzeugen
anzutreffenden komplexen Unterhaltungssystemen möglich, die häufig einen
vollständigen
PC einschließlich Festplatte
und LCD-Bildschirm an zumindest ausgewählten Sitzplätzen aufweisen,
das Unterhaltungssystems jedes Sitzplatzes im Störfall selektiv abzuschalten.
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Vorzugsweise
sind mehrere redundante Mikrokontroller 29 und Sensoren 33 bis 35 für die Ermittlung
eines Spannungs- und/oder Stromwertes in einem Stromverteiler vorgesehen.
Die Auswertung erfolgt mittels einer nicht dargestellten Schiedsrichterlogik.
So werden an die Buchsen 15, 16 angeschlossene
Verbraucher erst dann deaktiviert, wenn mindestens zwei Sensoren
unabhängig
von einander dieselben Messwerte ermitteln und die softwaremäßige Aufbereitung
in den mindestens drei nachgeschalteten, ebenfalls voneinander unabhängigen Mikrokontrollern
zu den gleichen Ergebnissen führen. Hierdurch
können
Fehlauslösungen
durch elektrische Fehler, Programmierfehler und/oder Fehler im Mikrocode
des jeweils eingesetzten Mikrokontrollers vermieden werden. Aus
diesem Grund sind vorzugsweise Mikrokontroller unterschiedlichen
Typs einzusetzen.
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In
vorteilhafter Weise können
alle innerhalb einer Stromverteilung vorhandenen Stromverteiler sämtliche
Daten, insbesondere also Strom- und Spannungswerte untereinander
austauschen, vergleichen und an ein übergeordnetes Rechnersystem des
Flugzeugs weiterleiten und im Gegenzug wiederum Steuersignale vom
Bordrechnersystem empfangen.
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Die 4 illustriert
eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Schiene zum
Aufbau einer Stromverteilung aus mehreren passiven und aktiven Stromverteilern
mit integrierten Bussystemen.
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Eine
(Halte-)Schiene 39 zum Aufschieben und Befestigen der Stromverteiler
verfügt über eine gerade
Kante 40 und eine Kante 41 mit einer in etwa halbkreisförmigen Querschnittsgeometrie,
auf denen jeweils eine elektrische Leitung 42, 43 als
Teil eines (zweipoligen) Versorgungsbusses 44 für die in
der 4 nicht dargestellten aktiven Stromverteiler verläuft. Die
Kontaktierung zwischen den aktiven Stromverteilern (das heißt passive
Stromverteiler mit elektronischem Zusatzmodul) kann beispielsweise
durch Federkontakte sowie federnd gelagerte Metallkugeln oder dergleichen
erfolgen. In Folge der unterschiedlichen geometrischen Ausgestaltung
der Kanten 40, 41 der Schiene 39 können die
Stromverteiler nur polrichtig auf die Schiene 39 aufgeschoben
bzw. aufgesetzt werden. Zumindest auf einer Oberseite 45 der Schiene 39 verlaufen
parallel und gleichmäßig zueinander
beabstandet zwei weitere Leitungen 46, 47 als Teil
eines Datenbusses 48. Über
den Datenbus 48 erfolgt die Kommunikation der aktiven Stromverteiler untereinander
sowie die informationstechnische Anbindung der aktiven Stromverteiler
an das Rechnersystem des Flugzeugs. Jeder Stromverteiler kann über den
Datenbus 48 sämtliche
Daten und Ausgabewerte mit allen anderen Stromverteilern austauschen. Über den
Versorgungsbus 44 erfolgt die gleichzeitige Versorgung
aller aktiven Stromverteiler mit der erforderlichen elektrischen
Energie.
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Abweichend
von der dargestellten Ausführung
kann insbesondere eine größere Anzahl
von Leitungen 46, 47 zur Bildung des Datenbusses 48 vorgesehen
sein, zum Beispiel auf einer Unterseite 49 der Schiene 39.
Weiterhin ist es nicht erforderlich, elektrisch leitfähige Leitungen 46, 47 für den Datenbus 48 zu
verwenden. In vorteilhafter Weise erfolgt die Kommunikation zwischen
den aktiven Stromverteilern über
störsichere
optische Leitungen mit hohen Datenübertragungskapazitäten, insbesondere
Lichtwellenleiter. Grundsätzlich
ist es im Fall von geringen elektrischen Versorgungsleistungen bis
etwa 500 mW der Zusatzmodule in den aktiven Stromverteilern auch
möglich,
den Versorgungsbus 44 auf optischem Wege mit leistungsstarken
Laser-Dioden in Kombination mit Photozellen bzw. Photodioden zu
realisieren. Darüber
hinaus kann die Schiene 39 über nicht dargestellte Befestigungsbohrungen,
Klemmelemente und/oder Rastorgane zur Befestigung der Stromverteilung
innerhalb der elektrischen Infrastruktur des Flugzeugs, zum Beispiel
in Schaltschränken
oder hinter Schalttafeln, verfügen.
Neben der Energieversorgungs- und der reinen Informationsaustauschfunktion
kann der (Halte-)Schiene 39 für die Stromverteiler auch die
Aufgabe einer zusätzlichen
mechanischen Stabilisierung zu kommen.
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Die 5 zeigt
einen passiven Stromverteiler mit Innenverdrahtung sowie zwei ansteckbaren, optionalen
Erweiterungsblöcken
mit zusätzlichen Reihen
von Buchsen. Ein passiver Stromverteiler 50 verfügt über zwei
Seitenwände 51, 52 mit
jeweils in einer Reihe angeordneten Buchsen 53, 54 zum steckbaren
Anschluss von nicht eingezeichneten Verbraucherzuleitungen. Die
beiden Seitenwände 51, 52 sind
durch eine Grundplatte 55 verbunden. Mittig zwischen den
parallelen Seitwänden 51, 52 ist auf
der Grundplatte 55 ein Stehbolzen 56 zum elektrischen
Anschluss und zur Befestigung mindestens einer nicht dargestellten
Einspeiseleitung mit einem aufgepressten Steckschuh bzw. einer Ringöse positioniert.
Die Buchsen 53, 54 sind durch eine ebene, beispielsweise
aus einem Metallblech ausgestanzte, einstückige Leiteranordnung 57 (so
genanntes ”Leadframe”) elektrisch
leitend untereinander verbunden. Die Leiteranordnung 57 verfügt über acht Leitungen,
von denen eine Leitung 58 stellvertretend für die sieben übrigen mit
einer Bezugsziffer versehen ist. Sämtliche Buchsen 53, 54 können auch
als integrale Bestandteile an den nicht bezeichneten buchsenseitigen
Enden der Leitungen 58 angeformt sein, wodurch die Anzahl
der erforderlichen – im
gezeigten Ausführungsbeispiel
sind zwischen den Buchsen 53, 54 und der Leiteranordnung 57 insgesamt
acht Verbindungsstellen zu schaffen –
in der Regel durch Löten, Schweißen, Schrauben oder
Klemmen herzustellenden elektrischen Verbindungsstellen verringert
wird. Alternativ zur Leiteranordnung 57 kann eine Leiterplatte
(Platine, Printplatte, gedruckte Schaltung) mit aufgedruckten oder
auf andere Weise hergestellten Leiterbahnen und/oder eine konventionelle
Verdrahtung mit Litzen oder Drähten
verwendet werden. Nach Herstellung der erforderlichen elektrischen
Verbindungen und der gegebenenfalls erforderlichen Integration mindestens eines
elektronischen Zusatzmoduls, wird das Gehäuse des Stromverteilers 50 bevorzugt
durch allseitiges Umspritzen mit einem isolierenden Kunststoffmaterial
hergestellt.
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Zur
Erweiterung der Verdrahtungskapazität des Stromverteilers 50 kann
an die Seitenwände 51, 52 des
Stromverteilers 50 jeweils mindestens ein Erweiterungsblock 59, 60 angesteckt
bzw. aufgerastet werden. Der Erweiterungsblock 59 verfügt über zwei Reihen
mit jeweils vier Buchsen 61, während der Erweiterungsblock 60 über eine
Reihe mit vier Buchsen 62 verfügt. Die mechanische und elektrische
Verbindung zwischen dem Stromverteiler 50 und den beiden
Erweiterungsblöcken 59, 60 erfolgt
durch Verbindungselemente 63, 64. Im angesteckten
Zustand sind alle Buchsen 53, 54, 61, 62 über die
Verbindungselemente 63, 64 elektrisch leitend
mit dem Stehbolzen 56 verbunden. Die Erweiterungsblöcke 59, 60 können in
einer beliebigen Reihenfolge und an beiden Seitenwänden 51, 52 an
den Stromverteiler 50 rastend und wieder lösbar angesteckt
werden. Durch das mechanische Anstecken der Erweiterungsblöcke 59, 60 an
den Stromverteiler 50 mittels der Verbindungselemente 63, 64 werden
vorzugsweise zugleich die mechanische Kopplung und der elektrische Kontakt
hergestellt. Grundsätzlich
können
bis zu vier Erweiterungsblöcke
an die vordere Seitenwand 51 und/oder die hintere Seitenwand 52 angedockt
werden. Alternativ können
die elektrische Kontaktierung und die mechanische Anbindung mit getrennten
Organen erfolgen. Auf die gleiche Weise kann die Kapazität von aktiven
Stromverteilern mit Erweiterungsblöcken erhöht werden.
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Die 6 zeigt
eine exemplarische Stromverteilung 65 mit insgesamt fünf auf einer (Trag-)Schiene 66 zwischenraumfrei
aneinander gereihten und befestigten Stromverteilern 67 bis 71,
wobei die linken drei Stromverteiler 67 bis 69 aktive Stromverteiler
mit jeweils einem Zusatzmodul sind und die rechten beiden Stromverteiler 70 und 71 als passive
Stromverteiler ohne ein elektronisches Zusatzmodul ausgeführt sind.
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Der
Anschluss der Stromverteilung 65 an die zentrale Energieversorgung
des Flugzeugs zur Versorgung der elektronischen Zusatzmodule der
aktiven Stromverteiler und an den Bordrechner des Flugzeugs erfolgt über mindestens
eine (Rund-) Steckverbindung 72.
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Die 7 illustriert
auf der linken Seite eine Draufsicht auf ein Versorgungsmodul (so
genanntes ”VU-Panel” bzw. Schalttafel,
Schutzschaltertafel) unter Verwendung von vier erfindungsgemäß aufgebauten
Stromverteilungen sowie einer Ausgabe- und einer Eingabeeinheit und auf der
rechten Seite eine Rückansicht
des Versorgungsmoduls.
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Ein
Versorgungsmodul 73 verfügt über eine Frontplatte 74 mit
einer LED 75 und einem numerischen oder alphanumerischen
Display 76 als Ausgabeeinrichtung. Weiterhin ist als Eingabeeinrichtung ein
Taster 77 vorgesehen. Die Verbindung der Anzeige- und Eingabeeinrichtungen
mit den aktiven Stromverteilern kann beispielsweise mit Flachbandleitungen
erfolgen. Alternativ können
die Anzeige- und Eingabeeinrichtungen im Bereich der Grundplatten
der aktiven Stromverteiler positioniert sein. Die Buchsen der Stromverteiler
weisen dann von der Frontplatte 74 weg. Auf der Frontplatte 74 sind
durch vier rechteckförmige
Linien Beschriftungsfelder angedeutet. Im Bereich einer Rückseite 78 der
Frontplatte 74 sind vier Stromverteilungen 79 bis 82 nach
Maßgabe
der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen befestigt. Auf
jeder Stromverteilung 79 bis 82 ist eine Vielzahl
von nicht mit Bezugs ziffern versehenen Stromverteilern bzw. nicht
eingezeichneten Stromverteilern angeordnet.
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Grundsätzlich kann
das Versorgungsmodul 73 auch einfacher aufgebaut sein und
lediglich mit matrizenartig angeordneten Druckknopfschutzschaltern
bestückt
sein. Alphanumerische Anzeigefelder sind in der Regel gleichfalls
nicht nötig.
Erforderlichenfalls können
pro Taster ein oder zwei optische Indikatoren vorhanden sein, die
den Betriebszustand der jeweils angeschlossenen, abgesicherten Stromkreise
anzeigen.
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Die
geometrischen Abmessungen des Versorgungsmoduls 73 sowie
dessen elektrische Anschlüsse
sind vorzugsweise so ausgeführt,
dass ein direkter Austausch gegen vorhandene VU-Panels in älteren Flugzeugbaureihen
durch das Einsetzen in vorhandene Innenverkleidungsausschnitte der
Flugzeuge möglich
ist.
-
Hierdurch
können
insbesondere Flugzeuge, die mit älteren,
mechanisch sensitiven Leitungen ausgerüstet sind, ohne einen Komplettaustausch
der vorhandenen Kabel weiter betrieben werden, da die umfangreichen
Abschalt- und Kontroll- sowie Überwachungsmöglichkeiten
der Stromverteiler 79 bis 82 eine rechtzeitige
und sichere Detektion aller elektrischen Probleme erlauben.
-
- 1
- Stromverteilung
- 2
- Stromverteiler
(passiv, aktiv)
- 2'
- Stromverteiler
(passiv, aktiv)
- 2''
- Stromverteiler
(passiv, aktiv)
- 3
- Längsachse
- 4
- Seitenwand
- 5
- Seitenwand
- 6
- Grundplatte
- 7
- Stehbolzen
- 8
- Querachse
- 9
- Oberseite
(Seitenwand Stromverteiler)
- 10
- Oberseite
(Seitenwand Stromverteiler)
- 11
- Buchse
- 12
- Buchse
- 13
- Abschrägung
- 14
- Abschrägung
- 15
- Buchse
(geneigt)
- 16
- Buchse
(geneigt)
- 17
- Nut
(schwalbenschwanzförmig)
- 18
- Zusatzmodul
- 19
- Einspeiseleitung
- 20
- Kabelschuh
(Ringöse)
- 21
- Mutter
(selbstsichernd)
- 22
- Verbraucherzuleitung
- 23
- Verbraucherzuleitung
- 24
- Stecker
- 25
- Stecker
- 26
- Gehäuse (Stromverteiler)
- 27
- Leiterplatte
- 28
- Leiterplatte
- 29
- Mikrokontroller
- 30
- Schalter
(elektronisch)
- 31
- Schalter
(elektronisch)
- 32
- Schalter
(elektronisch)
- 33
- Sensor
- 34
- Sensor
- 35
- Sensor
- 36
- Leitung
- 37
- Leitung
- 38
- Leitung
- 39
- Schiene
- 40
- Kante
- 41
- Kante
- 42
- Leitung
(Energieversorgung)
- 43
- Leitung
(Energieversorgung)
- 44
- Versorgungsbus
- 45
- Oberseite
(Schiene)
- 46
- Leitung
(Daten)
- 47
- Leitung
(Daten)
- 48
- Datenbus
- 49
- Unterseite
(Schiene)
- 50
- Stromverteiler
(passiv)
- 51
- Seitenwand
- 52
- Seitenwand
- 53
- Buchse
- 54
- Buchse
- 55
- Grundplatte
- 56
- Stehbolzen
- 57
- Leiteranordnung
- 58
- Leitung
- 59
- Erweiterungsblock
- 60
- Erweiterungsblock
- 61
- Buchse
- 62
- Buchse
- 63
- Verbindungselemente
- 64
- Verbindungselemente
- 65
- Stromverteilung
(fünf Stromverteiler)
- 66
- Schiene
- 67
- Stromverteiler
- 68
- Stromverteiler
- 69
- Stromverteiler
- 70
- Stromverteiler
- 71
- Stromverteiler
- 72
- Steckverbindung
- 73
- Versorgungsmodul
(s. g. ”VU-Panel”)
- 74
- Frontplatte
- 75
- LED
- 76
- Display
- 77
- Taster
- 78
- Rückseite
- 79
- Stromverteilung
- 80
- Stromverteilung
- 81
- Stromverteilung
- 82
- Stromverteilung