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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Visualisierung und/oder
Symbolisierung von psychologischen Zuständen einer Einzelperson,
wobei die Vorrichtung ausgebildet ist, durch Betätigung
durch die Einzelperson verschiedene visuelle Zustände einzunehmen,
wobei die verschiedenen visuellen Zustände der Vorrichtung
die psychologischen Zustände der Einzelperson visualisieren
und/oder symbolisieren. Die Erfindung betrifft im Weiteren ein Verfahren
zur Visualisierung und/oder Symbolisierung und eine Verwendung der
Vorrichtung.
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Die
Gesundheit eines Menschen kann zum einen durch auf physikalischen
oder chemischen Grundlagen basierenden Messverfahren untersucht werden.
So ist es beispielsweise möglich, durch Röntgenaufnahmen
oder chemische Analysen bestimmte Parameter oder Zustände
eines Patienten zu erfassen.
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Es
gibt jedoch Bereiche des Menschen, welche einer direkten Untersuchung
unzugänglich sind. Die menschliche Psyche kann bekanntermaßen
weder geröntgt, gewogen oder chemisch analysiert werden.
Im Laufe der Zeit wurden Verfahren entwickelt, die eine Analyse
des Zustands der menschlichen Psyche ermöglichen, sodass
verlässliche und reproduzierbare Untersuchungsergebnisse
erhalten werden können. Diese Untersuchungsmethoden können beispielsweise
auf einer Frage-Antwort-Basis beruhen. Alternativ haben sich Visualisierungsvorrichtungen
zu einem unentbehrlichen Hilfsmittel bei der Diagnose von inneren
Zuständen eines Patienten durchgesetzt.
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Beispielsweise
offenbart die Patentschrift
DE 197 34 150 C2 eine Spielfigur zur Symbolisierung/Visualisierung
des innerseelischen Geschehens einer Einzelperson. Diese Spielfigur
weist einen Hohlraum zur Aufnahme eines Symbolträgers auf,
bei der der Hohlraum beispielsweise durch eine Tür zugänglich ist,
wobei der Hohlraum mehrere Ebenen zur Aufstellung des oder der Symbolträger
aufweist. Die Symbolträger verkörpern somit den
oder die psychologischen Zustände des Patienten, die verschiedenen Ebenen
symbolisieren eine Wertigkeit der psychologischen Zustände.
Diese Druckschrift bildet wohl den nächstkommenden Stand
der Technik.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Visualisierung
und/oder Symbolisierung von psychologischen Zuständen einer
Einzelperson sowie ein Verfahren und eine entsprechende Verwendung
vorzuschlagen, wobei durch einfachste Hilfsmittel die psychologischen
Zustände visualisierbar sind.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1 bzw. den Merkmalen des Anspruchs 15, einem Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 20 und einer Verwendung mit den Merkmalen des Anspruchs
21 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Der
Erfindung folgend wird eine Vorrichtung zur Visualisierung und/oder
Symbolisierung von psychologischen Zuständen einer Einzelperson
vorgeschlagen. Die psychologischen Zustände können beispielsweise
einer Eigeneinschätzung des eigenen Verhaltens, die Weise,
mit der die Einzelperson mit Zuwendung umgeht, die eigene Grundhaltung,
der seelische Bezugsrahmen bzw. sein Weltbild oder die an ihn herangetragenen
Erwartungen oder auch Unterstellungen als subjektives Empfinden
darstellen. Die Vorrichtung ist funktionell so ausgerichtet, dass die
Einzelperson der Vorrichtung verschiedene visuelle Zustände
geben kann, wobei die verschiedenen visuellen Zustände
der Vorrichtung die psychologischen Zustände der Einzelperson
visualisieren und/oder symbolisieren. Nach der Betätigung
der Vorrichtung sind zumindest die visuellen Zustände der
Vorrichtung durch die Einzelperson und/oder eine Beratungsperson,
wie einen Trainer, einen Psychologen etc., objektiv erkennbar, sodass
unmittelbar auf den psychologischen Zustand der Einzelperson zurückgeschlossen
werden kann. Der psychologische Zustand der Einzelperson ist somit
anhand der eingestellten visuellen Zustände der Vorrichtung
erkennbar.
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Im
Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Vorrichtung eine
Mehrzahl von Spielsteinen und/oder eine formlose Masse sowie mehrere,
voneinander separierte Aufnahmen aufweist, welche zur Aufnahme der
Spielsteine bzw. der formlosen Masse ausgebildet sind, wobei jede
Aufnahme einem psychologischen Zustand der Einzelperson zugeordnet
ist.
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Eine Überlegung
der Erfindung ist es, durch die Vorrichtung eine Mehrzahl von möglichen
psychologischen Zuständen der Einzelperson zu visualisieren,
welche durch Interaktion mit den Spielsteinen bzw. der formlosen
Masse gewichtet werden. So können beispielsweise die Spielsteine
in der Aufnahme konzentriert werden, deren zugeordneter psychologischer
Zustand von der Einzelperson als besonders zutreffend empfunden
werden. Alternativ hierzu kann die formlose Masse je nach Gewichtung
umgefüllt oder als Darstellungsmasse verwendet werden.
Ein Vorteil der Erfindung ist es, dass gerade durch den einfachen
mechanischen Aufbau der Vorrichtung und der leichten Bedienbarkeit
die Visualisierung der psychologischen mit geringem kognitivem Aufwand
der Einzelperson ermöglicht wird.
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Bei
einer besonders bevorzugten, produktnahen Umsetzung weist die Vorrichtung
Markierungen auf, welche zu den psychologischen Zuständen referenziert
und/oder referenzierbar sind bzw. diese unmittelbar beschreiben.
Diese Markierungen können insbesondere als eine Beschriftung,
jedoch auch als eine symbolhafte Darstellung ausgeprägt
sein. Im Fall einer symbolhaften Darstellung umfasst die Vorrichtung
vorzugsweise eine Zuordnungstabelle, welche die symbolhaften Darstellungen
den psychologischen Zuständen zuordnet.
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Beispiele
für Beschriftungen werden in der nachfolgenden Beschreibung
noch gegeben.
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Bei
einer besonders bevorzugten konstruktiven Umsetzung sind die Aufnahmen
als Stäbe ausgebildet, welche vorzugsweise einen kreisrunden Querschnitt
aufweisen, auf die die Spielsteine, welche zu dem Querschnitt der
Stäbe korrespondierende Durchgangsöffnungen aufweisen,
aufgesteckt werden können. Bei dieser Ausbildung kann eine
Gewichtung eines psychologischen Zustandes einfach durch die Anzahl
der auf den jeweiligen Stab gesteckten Spielsteine visualisiert
werden.
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Bei
einer einer Untersuchungssituation spezifisch angepassten Ausführungsform
ist die Vorrichtung als ein Egogramm ausgebildet und weist vorzugsweise
genau fünf Aufnahmen auf, welche insbesondere als senkrecht
ausgerichtete Stäbe mit freien Enden ausgebildet sind.
Die fünf Stäbe visualisieren als Zustand der Einzelperson
dessen vorwiegend gezeigtes Verhalten in Bezug auf fünf
vorgegebene Rollen. Mögliche fünf Rollen sind
dabei kritisch elterlich, fürsorglich elterlich, Erwachsen,
freies Kind und angepasstes Kind. Selbstverständlich bezieht
sich diese Ausführungsform auch auf sinngemäß gleiche
Bezeichnungen. Bei dieser Ausführungsform ist es möglich,
durch Verteilung der Spielsteine auf die Stäbe eine Gewichtung
und damit eine Analyse des Rollenverhaltens der Einzelperson durchzuführen.
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Bei
einer anderen Ausführungsform weist die Vorrichtung ein
in zwei Teilabschnitte geteiltes Darstellungsfeld auf sowie vier
Stabpaare, wobei sich jedes Stabpaar in beide Teilabschnitte erstreckt.
Bei einer bevorzugten konstruktiven Realisierung umfasst die Vorrichtung
eine Halterung, in der die vier Stabpaare waagrecht aufgenommen
sind und die das Darstellungsfeld in die zwei Teilabschnitte teilt.
Vorzugsweise sind die Teilabschnitte mit Markierungen versehen,
die sinngemäß ein Plus und ein Minus ausdrücken,
sodass im Gegensatz zur der vorhergehenden Ausführungsform
hier Gewichtungen um eine Null-Lage, also eine positive Gewichtung
jedoch auch eine negative Gewichtung darstellbar ist. Ein mögliches
Anwendungsgebiet dieser Ausführungsform liegt darin, dass
die Zuordnung vier psychologische Zustände betrifft, die
das Zuwendungsverhalten definieren. Die vier psychologischen Zustände
sind beispielsweise Zuwendung geben, Zuwendung annehmen, Zuwendung
erbitten und sich weigern, Zuwendung zu geben. Auch hier können
wieder sinngemäß gleiche Bezeichnungen eingesetzt
werden.
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Bei
einer nächsten Ausführungsform ist die Vorrichtung
als eine Wippe ausgebildet, welche erlaubt, das seelische Gleichgewicht
zu visualisieren. Die Wippenenden weisen jeweils eine der Aufnahmen
auf, in die Spielsteine auf- oder eingesteckt werden können.
Die Aufnahmen sind vorzugsweise als sacklochähnliche Vertiefungen
ausgebildet, in anderen Ausführungsformen kann auf jedem
Wippenende ein Stab oder dergleichen stehend oder liegend montiert
sein, auf den der Spielstein aufgesteckt werden kann. Die Spielsteine
sind komplementär zu den Aufnahmen ausgebildet. Bei einer
bevorzugten Ausführungsform weisen die Spielsteine ein
auskragendes Stabende auf, welches in die Aufnahme eingesteckt werden
kann. Vorzugsweise weisen die Spielsteine ebenfalls Aufnahmen auf,
in die weitere Spielsteine eingesteckt werden können. Mit
dieser Ausbildung ist es möglich auf jedes Wippenende mehrere
Spielsteine aufzustecken. Die Vorrichtung umfasst vorzugsweise eine
Grundplatte, auf die ein „+” und ein als Markierung
aufgebracht ist. Die oder ähnliche Markierungen sind den
psychologischen Zuständen „gutes Erleben” und „negatives
Erleben” zugeordnet. Bei der Verwendung kann der Benutzer
gemäß seinem psychologischen Zustands Spielsteine
auf die eine oder andere Seite stecken und auf diese Weise sein seelisches
Gleichgewicht visualisieren.
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Eine
weitere Ausführungsform der Erfindung betrifft eine Vorrichtung,
welche genau vier, in einer 2-Kreuz-2-Matrix angeordnete als Aufnahmen
ausgebildete Vertiefungen aufweist, in denen die formlose Masse,
insbesondere Sand, angeordnet ist. Beispielsweise ist diese Ausführungsform
als ein flacher, rechteckiger Kasten, welcher eine Unterteilung
in vier gleichgroße, rechteckige Fächer aufweist,
ausgebildet. Die vier Aufnahmen bzw. die Übergänge
zwischen den vier Aufnahmen betreffen vorzugsweise die vier psychologischen
Zustände, die mit ich bin ok, ich bin nicht ok, du bist
ok, du bist nicht ok beschreibbar sind.
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Als
weitere mögliche Ergänzung können die Spielsteine
bei dieser Ausführungsform als Signalzeichen zum Einstecken
in die formlose Masse ausgebildet sein und beispielsweise beschreibbar
ausgebildet sein. Alternativ hierzu können die Spielsteine
hierzu auch Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme von Informationsträgern,
wie z. B. Karten, aufweisen. Bei der Betätigung dieser
Ausführungsform der Vorrichtung kann die Einzelperson zum
einen selbst Figuren oder Symbole in die formlose Masse einbringen,
die formlose Masse umverteilen und/oder die eigenen psychologischen
Zustände durch die Spielsteine visualisieren.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 ist als eine umlaufende Rahmenkonstruktion ausgebildet, welche
mindestens zwei Seitenelemente, ein Bodenelement und ein Deckelelement
aufweist. Im Sinne der Erfindung sind die Einzelelemente kettenartig
Verbunden und zueinander verschwenkbar ausgebildet. Die Schwenkachse
liegt vorzugsweise in der Ebene der Flächenerstreckung
der Einzelelemente und senkrecht zu deren Längserstreckung.
Die Größe der Vorrichtung ist insbesondere so
gewählt, dass die Einzelperson von der Rahmenkonstruktion
umrahmt wird und diese von innen halten kann. Beispielsweise weisen
die Seitenelemente eine Länge zwischen 1,50 m und 2,20
m, vorzugsweise zwischen 1,70 m und 1,90 m auf.
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Es
ist besonders bevorzugt, wenn die Rahmenkonstruktion nicht selbsthaltend
bzw. nicht selbsttragend und/oder zusammenklappbar ausgebildet ist,
anders ausgedrückt weist die Rahmenkonstruktion die Eigenschaft
auf, dass sie ohne zusätzliche Stützmittel zusammenklappt.
Zum einen erleichtert diese Eigenschaft selbstverständlich
den Transport der Rahmenkonstruktion, zum anderen ist die Einzelperson
gezwungen, die Rahmenkonstruktion aktiv zu stützen. Durch
die aktive Stützung und auch die Form der Rahmenkonstruktion
kann die Einzelperson psychologische Zustände visualisieren.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 betrifft eine Gruppe von Figuren, welche mindestens eine kleine
Figur und eine Mehrzahl von größeren Figuren umfasst, wobei
die Figuren Aufnahmevorrichtungen zur Aufnahme von Informationsträgern
aufweisen. Die Visualisierung der psychologischen Zustände
erfolgt bei dieser Ausführungsform durch eine Relativpositionierung
der Figuren zueinander bzw. durch Bestückung der Aufnahmevorrichtungen
mit Informationsträgern, wie z. B. Karten etc., auf denen
zustandsrelevante Informationen und/oder Personen aufgeführt
sind. Die Aufnahmevorrichtungen können beispielsweise als Pfeilspitzen
oder Klammern zur Aufnahme der Karten bzw. Informationsträger
ausgebildet sein.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Visualisierung
und/oder Symbolisierung von psychologischen Zuständen einer Einzelperson,
welches unter sinngemäßer Verwendung der zuvor
beschriebenen Vorrichtung durchgeführt wird.
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Ein
letzter Gegenstand der Erfindung betrifft die Verwendung der zuvor
beschriebenen Vorrichtungen in dem soeben beschriebenen Verfahren.
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Weitere
Merkmale, Vorteile und Wirkung der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele
der Erfindung. Dabei zeigen
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1 eine
schematische, dreidimensionale Darstellung eines Egogramms als ein
erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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2 eine
schematische, dreidimensionale Darstellung eines Stroke-Profils
als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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3 eine
schematische, dreidimensionale Darstellung eines OK-Kastens als
ein drittes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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4 eine
schematische, dreidimensionale Darstellung eines Bezugsrahmens als
ein viertes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
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5 eine
schematische Darstellung einer Figurengruppe als ein fünftes
Ausführungsbeispiel der Erfindung
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6 eine
schematische Darstellung einer Gleichgewichtswippe als ein sechstes
Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die 1 zeigt
in einer schematischen, dreidimensionalen Darstellung ein Egogramm 1 als
ein erstes Ausführungsbeispiel der der Erfindung. Auf einer
schmalen, länglichen Platte 2, z. B. aus Holz,
sind beispielsweise in der Mitte, parallel zur Längsseite, fünf
Stäbe 3 in gleichen Abständen zueinander
befestigt. Dazu gibt es mehrere Spielsteine 4, z. B. dicke
Scheiben, mit einem Loch 5 in der Mitte, so dass sie auf
die Stäbe 3 gesteckt werden können. Die
fünf Stäbe 3 tragen auf der durch die
aufgesteckten Spielsteine nicht abgedeckten Vorderseite oder auch
an der Frontseite des Spielbretts eine Beschriftung, von links nach
rechts je Stab wie folgt: A. kritisch elterlich, B. fürsorglich
elterlich, C. erwachsen, D. freies Kind, E. angepasstes Kind, oder
sinngemäß gleiche Bezeichnungen.
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Die
fünf Bezeichnungen bzw. Rollentitel A, B, C, D, E erklären
sich dabei weitgehend selbst; 'kritisch elterlich' wird als streng,
kritisierend, Vorschriften machend, begrenzend verstanden, 'fürsorglich
elterlich' als fürsorglich, geduldig und helfend aus einer überlegenen
Position heraus, 'erwachsen' wird als vernünftig und auch
emotional situationsangemessen verstanden, 'freies Kind' als verspielt,
kreativ, aber auch wild und hemmungslos, 'angepasstes Kind als brav,
gehorsam, Erwartungen erfüllend angesehen.
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Diese
Rollentitel erhalten vom Benutzer je eine Anzahl Spielsteine 4 zugeteilt,
die auf den jeweiligen Stab 3 gesteckt werden und so eine
mehr oder minder hohe Säule bilden, je nach Einschätzung
des Benutzers.
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Der
Benutzer beschreibt und visualisiert damit nach seiner eigenen Einschätzung
sein typisches, vorwiegend gezeigtes Verhalten gemäß den fünf
angebotenen Rollen, dies bezogen auf sein grundlegendes Verhalten
im Allgemeinen oder auch in einer bestimmten Situation oder Beziehung,
die er reflektieren möchte.
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Die 2 zeigt
ein Stroke-Profil 20, ebenfalls in einer schematischen
dreidimensionalen Darstellung. Auf einer Bodenplatte 21 ist
eine schmale, aufrecht stehende Platte 22 befestigt, in
der sich vier Stäbe 23 waagrecht untereinander
befinden, so dass sie zu beiden Seiten der Platte gleich weit herausragen
bzw. Stabendenpaare bilden. Die Stäbe 23 sind in
einem Abstand zueinander angeordnet, dass sich auch in der Mitte
gelochte Spielsteine 4 jeweils auf sie stecken lassen,
ohne einander zu behindern.
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Auf
der Bodenplatte 21 ist links bzw. rechts ein Pluszeichen 24 bzw.
Minuszeichen 25 markiert bzw. eine sinngemäß gleiche
Anordnung/Beschriftung, das/die sich erkennbar auf die Stäbe/Stabenden 23 bezieht,
die zu jener Seite der stehenden Platte 22 herausragen.
Damit ist die eine Seite der Stäbe 23 als Minusseite,
die andere als Plusseite bezeichnet.
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Die
Stäbe 23 erhalten eine Zuschreibung bzw. Markierung
und/oder Beschriftung mit den folgenden sinngemäßen
Bedeutungen:
- – ein Stab mit der sinngemäßen
Beschriftung „Zuwendung geben”,
- – ein Stab mit der sinngemäßen Bedeutung „Zuwendung
annehmen”,
- – ein Stab mit der sinngemäßen Bedeutung „Zuwendung
erbitten” und
- – ein Stab mit der sinngemäßen Bedeutung „sich weigern,
Zuwendung zu geben”.
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Zusammen
mit der Einteilung in Plus 24 und Minus 25 auf
der Bodenplatte 21 ergibt sich jetzt eine Darstellungsmöglichkeit,
in welcher Weise der Benutzer mit Zuwendung umgeht, also wie viel
bzw. wie oft er Zuwendung gibt, wie viel bzw. wie oft er Zuwendung
annimmt, wie vie bzw. wie oft er Zuwendung erbittet und wie viel
bzw. wie oft er sich weigert, Zuwendung zu geben.
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Der
Benutzer hat die Aufgabe, diese Fragen, die sich als Aufgaben präsentieren,
zu beantworten, indem er nach eigenem Urteil eine gewisse Menge Spielsteine 4 auf
die Stäbe 23 aufsteckt und so relative Verhältnisse
der Zuwendungsweisen zueinander schafft.
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Diese
Aufgabe regt das Nachdenken über das eigene Verhalten an,
fordert zur Stellungnahme heraus und visualisiert mit dem schließlich
dargestellten Sachverhalt, inwieweit das dargestellte Verhältnis ausgewogen
und den eigenen Wünschen entsprechend sei und erlaubt eine
nachfolgende Analyse. Dazu gibt es eine erlebbare Möglichkeit,
die visualisierte oder physisch dargestellte Situation zu verändern,
und analog dazu den Ausblick darauf, dies auch mit der psychischen
Situation machen zu können. Das kann als Ausgangspunkt
für klare Vorsätze dienen.
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Die 3 zeigt
einen OK-Kasten 30 in einer schematischen dreidimensionalen
Darstellung. Ein flacher, rechteckiger Kasten 31, umfassend
eine Bodenplatte 32 mit Seitenleisten als Rahmen 33,
enthält im Innern eine zusätzliche Unterteilung
in vier gleich große, rechteckige Fächer 34 durch
eingefügte Leisten 35, die etwas niedriger sind
als der Rahmen 33 des Kastens. Der Kasten 31 ist
an den vier Stellen, wo die inneren Leisten 35 auf die äußeren
treffen 33, reihum mit den Texten 'ich bin ok', 'du bist
ok', 'ich bin nicht ok' und 'du bist nicht ok' oder einem sinngemäß gleichen
Text beschriftet, so das sich ''ich bin ok' und ich bin nicht ok'
sowie 'du bis ok' und 'du bist nicht ok' gegenüber liegen.
Der Kasten ist bis zum Rand der inneren Leisten 35 mit
Sand 36 (oder einer ähnlichen Substanz bzw. formlosen
Masse) gefüllt, in den sich hineinzeichnen, wieder ganz
löschen lässt und umfüllen lässt;
der innere Rahmen 35 ist dabei gerade noch zu sehen.
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Der
Benutzer zeichnet anhand der Koordinaten mit den Fingern oder mit
den Signalzeichen seine eigene Position im Verhältnis zu
einer anderen Person ein. Dazu gibt es auch Signalzeichen, die in
den Sand 36 gesteckt werden können, und die beschreibbar
sind. Mit ihnen kann einmal ein zeitlicher Verlauf, d. h. eine Entwicklung
des Verhältnisses dokumentiert werden; zum anderen können
mehrere Konstellationen gleichzeitig dargestellt und bearbeitet
werden. Je nach Setzen des Punktes bzw. Bereichs entsteht so z.
B. das unausgewogene Verhältnis zu einem anderen: „Ich
bin ok, aber du bist nicht ok”. Oder als Manifestation
von Unterlegenheitsgefühlen: „Du bist ok, aber
ich bin nicht ok”. Diese visualisierte Bestandsaufnahme
gibt Aussagen über den psychologischen Zustand des Benutzers.
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Diese
Anordnung unterstützt den Benutzer, die eigene Grundhaltung,
ganz allgemein mit 'ok' bzw. 'nicht ok' bezeichnet, gegenüber
anderen, einer bestimmten Person gegenüber allgemein, oder
einer bestimmten Person gegenüber in einer bestimmten Situation
zu nennen, zu reflektieren und zu visualisieren. Dabei kann erkennbar
werden, dass der Benutzer eine bestimmte schwerpunktmäßige
Grundhaltung gegenüber anderen einnimmt, wenn nämlich
ein repräsentativer Querschnitt durch sein Beziehungsumfeld
auf diese Weise dokumentiert wird. Ebenso kann z. B. die Grundhaltung
des Benutzers gegenüber einer bestimmten Personengruppe
(z. B. gegenüber Frauen, oder gegenüber Männern)
oder Beziehungsart (z. B. Freundschaften oder Liebesbeziehungen)
erkennbar werden. Wie in einem Koordinatensystem mit den Achsen-Daten
ich/du und ok/nicht ok kann im Sand das Verhältnis eingezeichnet.
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Nimmt
man mehrere unterschiedliche Signalzeichen, können z. B.
auch mehrere Personenkonstellationen bezeichnet und erkannt werden
und so ein Beziehungsgeflecht einfach und leicht nachvollziehbar
dargestellt werden.
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Ein
weiterer wichtiger Punkt ist Veränderbarkeit durch das
Einzeichnen in Sand. Das eigenhändige Einzeichnen regt
die Denk- und Entscheidungsprozesse des Benutzers an. Da im Sand
markiert wird, kann die Markierung einfach wieder gelöscht, erweitert
oder verschoben werden; das gibt dem Benutzer einen Spielraum zum
Denken und Verändern.
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Die
markierte Grundhaltung ist die derzeitige. Ist sie nicht ausgewogen,
kann das Ausgangspunkt für Ursachenforschung sein, entweder
in der konkreten Beziehung und der Entwicklungsgeschichte, oder
tiefergehend im eigenen Selbst- und Weltverhältnis und
dessen Prägung in Kindheit und Jugend. Dazu oder anstelle
der Ursacheforschung zur Verbesserung der Beziehung oder z. B. zur
eigenen Beziehungsfähigkeit überhaupt, kann diese
sichtbare Unausgewogenheit zu einem Ist-Soll-Positionsabgleich führen
und Ausgangsbasis für konkrete Veränderungsbestrebungen
sein; und er erleichtert es, die Veränderungsprozesse als
möglich zu erkennen. Dazu lässt sich dieser Ok-Kasten 30 ebenfalls
nutzen, wenn er über einen Zeitraum hinweg dazu dient, Veränderungen
in der Grundeinstellung gegenüber der gewählten
Person einzuzeichnen und so Veränderungen sichtbar zu machen.
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Die 4 zeigt
einen Bezugsrahmen 40 in ähnlicher Darstellung
wie in den vorhergehenden Figuren. Vier Bretter, davon je zwei Bretter 41 als
Seiten des Rahmens lang (z. B. 200 × 20 cm) und zwei Bretter 42 als
Boden- und Deckenplatte des Rahmens kürzer (z. B. 80 × 20
cm), sind mittels Scharnieren 43 bzw. Schwenkgelenken zu
einem Rechteckrahmen miteinander verbunden. Die beiden Seitenbretter 41 sind
dabei unterschiedlich an der Bodenplatte 42 befestigt.
Das eine Seitenbrett steht auf dem Boden und stößt
seitlich an die Bodenplatte 42; in dieser Position ist
es mit einem der Scharniere 43 an der Bodenplatte 42 befestigt.
Das andere Seitenbrett 41 hingegen steht auf der Bodenplatte 42 an
deren äußersten Rand abschließend mit
der Bodenplatte 42 und ist in dieser Position mit einem
der Scharniere 43 auf der Bodenplatte 42 befestigt.
Die Deckenplatte 42 ist mit den beiden Seitenbrettern so verbunden,
dass sie auf ihnen abschließend an den äußersten
Ende aufliegt, die beiden Seitenplatten 41 auf die Deckenplatte 42 stoßen
und in dieser Position jeweils mit einem der Scharniere 43 befestigt
sind. Somit ist der Rahmen 40 leicht schief und lässt
sich bis auf eine Richtung (die Seite, an der das Seitenbrett auf
dem Boden steht) in alle Richtungen frei hin und herbewegen.
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Der
Benutzer tritt in diesen Rahmen 40, den er permanent halten
muss, um das Zusammenfallen der Konstruktion zu verhindern.
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Der
Benutzer erlebt dadurch, dass er in den Rahmen tritt, ganz physisch
eine neue Umgebung – den ihn umgebenden Rahmen – und reagiert
auf dieses Erleben physisch uns psychisch in einer bestimmten, wahrscheinlich
für ihn charakteristischen Weise; z. B. Angst vor dem Fremden,
oder Freude über den wahrgenommenen „Durchgang
ins Neue”. Weiterhin erlebt der Benutzer die permanent
erforderliche Anstrengung, diesen Rahmen 40 aufrecht zu erhalten;
das macht ihm erlebbar, welche Anstrengungen er permanent unternimmt,
um seinen seelischen Bezugsrahmen, sein Weltbild, aufrecht zu erhalten.
Weiterhin kann der Benutzer diesen Rahmen gestalten – ihn
schief drehen, gerade drehen, ganz umlegen, auf die Seite legen
usw. Er erlebt sich gestaltend und dies symbolisch für
seinen seelischen Bezugsrahmen, sein Weltbild. Er kann seine Gestaltungsmacht
im seelischen Bezugsrahmen symbolisch erleben und für andere
visualisieren.
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Weiterhin
ist die Komplexität von Beziehungen in konkreter Weise
erlebbar, wenn man zwei Bezugsrahmen für zwei Personen
und ihre Beziehung heranzieht. Anhand der rein physischen Aufgabe,
die beiden Bezugsrahmen zusammenzubringen, – also sozusagen
eine gemeinsame Welt zu schaffen – kann das Verhältnis
zueinander in der Aufgabe eindringlich erlebt und erkannt werden;
Hindernisse im Zusammenwirken, Rollenverteilungen, zeigen sich im
konkreten Tun und zeitigen dort auch ebenso konkrete Resultate des
Gelingens oder Misslingens, die Hinweise auf das Verhältnis
geben.
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Die 5 zeigt
in einer weiteren schematischen, dreidimensionalen Darstellung eine
Zuschreibungsgruppe 50 als ein weiteres Ausführungsbeispiel
der Erfindung. Die Zuschreibungsgruppe 50 umfasst eine
Gruppe von sieben Figuren, von denen nur vier Figuren 51, 52 in
der 5 gezeigt sind. Die Figuren bestehen je aus drei
aufeinander befestigten Kugeln 53, deren unterste auf einer
kleinen Plattform 54 als Fuß steht. Sechs Figuren 53 (nur
drei Figuren sind gezeigt) haben die gleiche Größe,
die Figur 52 ist kleiner als die anderen. An diesen Figuren 51, 52 sind
Stäbe 55 befestigt bzw. können Stäbe
befestigt werden. Diese Stäbe 55 haben einen Art
Pfeilspitze und können auswechselbare und beschriftbare
Kärtchen bzw. Papierstücke 56 tragen,
die an den Stäben 55 befestigt werden können.
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Die
Figuren 51, 52 werden vom Benutzer im Kreis aufgestellt,
eine Figur 52, die den Benutzer symbolisieren soll, kommt
in die Mitte. Sie trägt keine Stäbe. Es kann,
muss sich aber nicht um die kleinere Figur des Sets handeln. (Diese
ist besonders für die Darstellung einer Kindheitssituation
vorgesehen.) Die Anzahl der aufgestellten Figuren 51, 52 bestimmt der
Benutzer. Der Benutzer stellt damit eine bestimmte Situation nach,
die er betrachten will.
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Die
Figur 51 außen tragen Stäbe 55,
auf denen der Benutzer schreibt oder schreiben lässt, welche
Zuordnung/Charakterisierung ihm seiner Meinung nach von der Person
gegeben wird, für die diese Figur 51 symbolisch
steht. Auf diese Weise entsteht ein Bild der vielfältigen
Zuweisungen, die der in der Mitte stehenden Figur 52 angetragen
werden. Damit erhält der Benutzer und ggfs. ein Beobachter ein
deutliches Bild der an den Benutzer herangetragenen Erwartungen
oder auch Unterstellungen. Seine eigene Situation wird ihm im Spannungsfeld
seiner Umgebung damit sichtbar und dadurch wesentlich leichter bearbeitbar.
Durch Entfernen oder N herstellen der verschiedenen Figuren 51, 52 sowie
durch Entfernen von Zuweisungen 56, die nicht mehr gültig sein
sollen, bzw. Anbringen von positiven Zuweisungen 56 und
im Zusammenhang damit z. B. auch Einführen neuer Figuren 51 für
neue Bezugspersonen mit positiven Zuweisungen, kann der Benutzer
die Situation konkret-symbolisch gestalten und visualisieren, was
er mit dieser Situation machen kann. Daraus lassen sich auch konkrete
Handlungsvorgaben entwickeln.
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Die 6 illustriert
ein sechstes Ausführungsbeispiel der Erfindung in Form
einer Gleichgewichtswippe 60. Ein längliches Brett 61 ist
in der Mitte quer von einem Loch 62 durchbohrt, durch das
eine Querstrebe 63 als Achse geführt ist, so dass
das Brett 61 sich locker um diese Achse 63 drehen
kann. Die Achse 63 selbst ist an den Außenseiten
an zwei Stützpfosten 64 befestigt, so dass das
Brett 61 etwa im Gleichgewicht an der Querstrebe 63 aufgehängt ist.
Die Stützpfosten 64 und somit die ganze Konstruktion
befindet sich auf einer Bodenplatte 65, auf der zu den
beiden Brettenden je ein Minuszeichen 66 und auf der anderen
Seite ein Pluszeichen 67 oder sinngemäß gleiche
Bezeichnungen eine „gutes Erleben”-Seite und eine „negatives
Erleben”-Seite bezeichnen.
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An
den beiden Enden des Brettes 61 befindet sich jeweils auf
der Oberseite ein Sackloch 68, das ca. die Hälfte
der Brettdicke tief ist.
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Ein
Spielstein 69, der an der Unterseite einen kurzen, in Länge
und Durchmesser zu dem Sackloch 68 korrespondierenden Stab 70 herausragen
hat, wird in das jeweilige Sackloch 68 gesteckt, um die Wertigkeit
Plus bzw. Minus oder eine entsprechende Bezeichnung für
die Wertigkeit „gutes, aufbauendes Erlebnis” bzw. „schlechtes,
belastendes Erlebnis” zu bedienen.
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Der
Spielstein 69 hat an seiner Oberseite wiederum eine Aufnahmeöffnung – wie
das Brett 61 der Wippe 60 und halb so tief wie
der Spielstein 69 selbst –, in das ein weiterer
Spielstein gesteckt werden kann, usw.
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Dadurch
kann auf jedem Wippenende ein kleiner Turm von Spielsteinen 69 errichtet
werden, die für eine entsprechende Menge an guten bzw. schlechten
Erlebnissen stehen und durch ihr Gleichgewicht bzw. Ungleichgewicht
das entsprechende seelische Gleichgewicht oder Ungleichgewicht visualisieren.
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Das
festgestellte Ungleichgewicht dient als Basis für eine
Reflexion und Bewertung der gewählten Situation oder Zeit.
So lassen sich z. B. schwer Belastungen deutlicher erkennen, was
zu höherer Akzeptanz und Anerkennung seiner selbst führt,
und ein Anpassen der Forderungen und Erwartungen an sich selbst
ermöglicht.
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Darüber
hinaus ist das festgestellte Ungleichgewicht als Indikator für
künftigen Handlungsbedarf zu sehen. So kann z. B. das Fehlen
positiver Erlebnisse als Aufforderung verstanden werden, sich solche
zu verschaffen, um das eigene Gleichgewicht zu erreichen; dies ließe
sich sogar nach Anzahl festlegen, um so konkrete Handlungen anzuregen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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