-
Die
Erfindung betrifft eine Karosseriebaugruppe für ein Kraftfahrzeug mit zumindest
zwei Blechteilen und mit mehreren voneinander beabstandeten, die
Blechteile miteinander verbindenden Strukturschweißverbindungen.
-
Solche
Karosseriebaugruppen werden bei heutigen Kraftfahrzeugen häufig eingesetzt
und sind aus der Praxis bekannt. Die verwendeten Strukturschweißverbindungen
werden in der Regel im Punktschweißverfahren erzeugt und erzeugen
eine hohe Stabilität
der Verbindung der beider Blechteile. Die Blechteile weisen in der
Regel Flansche auf, die mit den Strukturschweißverbindungen miteinander verbunden
werden. Häufig
ist es jedoch wünschenswert, diese
Strukturschweißverbindungen
zu trennen, um beispielsweise ein beschädigtes Blechteil auszuwechseln.
das Auswechseln eines einzigen der Blechteile der Baugruppe ist
insbesondere bei einem Crash des Kraftfahrzeuges erforderlich, um
die Kosten für
die Reparatur des Fahrzeuges möglichst
gering zu halten. Wenn nur eines der Blechteile der Karosseriebaugruppe
beschädigt
ist, soll meist ausschließlich
das beschädigte
Blechteil ausgewechselt werden. Das andere Blechteil soll im Reparaturfall möglichst
im eingebauten Zustand verbleiben.
-
Man
könnte
daran denken, im Reparaturfall die Strukturschweißverbindung
aufzubohren und ein neues Blechteil an das unbeschädigte Blechteil
zu schweißen.
Dies erfordert jedoch meist das Entfernen des Lackes am unbeschädigten Blechteil,
um das Verschweißen
mit dem Reparaturteil zu ermöglichen.
Weiterhin ist nach dem erneuten Verschweißen zudem eine neue Lackierung
der neuen Baugruppe erforderlich. Dies führt zu einem sehr hohen Aufwand für die Reparatur
der beschädigten
Baugruppe.
-
Weiterhin
könnte
man nach dem Aufbohren der Strukturschweißverbindung das neue Blechteil an
das unbeschädigte
Blechteil festschrauben, indem die Schraube durch die Aufbohrung
der Strukturschweißverbindung
geführt
wird. Dies führt
jedoch nur zu einer sehr ungenauen Ausrichtung der Blechteile zueinander.
Zudem ist die Strukturschweißverbindung
nicht immer rund zur Aufnahme einer Verschraubung oder an einer
Stelle, an der eine Verschraubung sinnvoll ist.
-
Der
Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Karosseriebaugruppe der
eingangs genannten Art so zu gestalten, dass der Aufwand zum Auswechseln
eines beschädigten
Blechteils im Reparaturfall besonders gering ist.
-
Dieses
Problem wird erfindungsgemäß dadurch
gelöst,
dass die Blechteile neben einer der Strukturschweißverbindungen
jeweils eine Bohrung haben und dass die Bohrungen der beiden Blechteile fluchten.
-
Durch
diese Gestaltung lässt
sich nach einer Beschädigung
eines der Blechteile die erfindungsgemäße Karosseriebaugruppe durch
Aufbohren der Strukturschweißverbindungen
trennen. Anschließend
wird das beschädigte
Blechteil gegen ein neues Blechteil ausgewechselt und mit dem unbeschädigten Blechteil
der Karosseriebaugruppe verschraubt. Die für die Verschraubung erforderlichen
Schrauben werden dabei durch die Bohrungen in den beiden Blechteilen
geführt.
Damit lässt
sich die erfindungsgemäße Karosseriebaugruppe
ohne Schweißung und
meist ohne Ausbau des nicht beschädigten Blechteils reparieren.
Hierdurch wird der Aufwand zum Auswechseln des beschädigten Blechteils
im Reparaturfall besonders gering gehalten. Die Bohrungen können zudem
bei der Fertigung der Blechteile und damit vor einer Lackierung
erzeugt werden. Damit wird eine Beeinträchtigung des Korrosionsschutzes
der Blechteile durch die Bohrungen zuverlässig vermieden.
-
Häufig werden
in der Kraftfahrzeugtechnik in den Blechteilen Prägungen,
so genannte Prägefelder,
angeordnet. Diese Prägungen
sind dem jeweils anderen Blechteil zugewandt, so dass die Blechteile an
den Prägungen
einander berühren
und zwischen den Prägungen
voneinander beabstandet sind. Die Strukturschweißverbindungen sind auf den
Prägungen
angeordnet. Die Beabstandung der Blechteile zwischen den Strukturschweißverbindungen
dient dazu, einen Korrosionsschutz mittels Tauchgrundierung auch
zwischen den Schweißflanschen
einzubringen. Bei solchen Blechteilen gestaltet sich die Reparatur
der Strukturschweißverbindung
besonders einfach, wenn zumindest eines der Blechteile eine dem
anderen Blechteil zugewandte Prägung aufweist
und wenn die Strukturschweißverbindung auf
der Prägung
und die Bohrung neben der Prägung angeordnet
sind. Durch diese Gestaltung werden die Blechteile durch eine Verschraubung
nach dem Aufbohren der Strukturschweißverbindung an der Prägung gegeneinander
vorgespannt.
-
Zur
weiteren Vereinfachung der Reparatur der Strukturschweißverbindung
trägt es
gemäß einer anderen
vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung bei, wenn der Abstand
der Blechteile zwischen den Prägungen
die Größe zur Aufnahme
eines Klemmstreifens einer Presslochklemmmutter aufweist. Solche
Presslochklemmmuttern sind standardisierte Bauteile und weisen zwei
einander gegenüberstehende
Klemmstreifen auf, wobei einer der Klemmstreifen eine Durchgangsbohrung
und der andere Klemmstreifen ein Schraubgewinde hat. Hierbei werden
der die Durchgangsbohrung aufweisende Klemmstreifen auf der dem
anderen Blechteil zugewandten Seite und der das Schraubgewinde aufweisende
Klemmstreifen auf der dem anderen Blechteil abgewandten Seite des
die Prägungen
aufweisenden Blechteils angeordnet.
-
Die
erfindungsgemäße Karosseriebaugruppe
lässt sich
bei besonders häufig
auftretenden Beschädigungen
einfach reparieren, wenn die Blechteile im Frontbereich, insbesondere
im Motorraumbereich des Kraftfahrzeuges angeordnet sind. Insbesondere
im Motorraumbereich hat diese Gestaltung den Vorteil, dass keine
Schweißarbeiten
beim Auswechseln beschädigter
Blechteile erforderlich sind. Solche Schweißarbeiten führen beim Stand der Technik
häufig
zu einem sehr großen
Aufwand bei der Abdeckung und Demontage von im Motorraum angeordneten
Bauteilen.
-
Die
Erfindung lässt
verschiedene Ausführungsformen
zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind mehrere
davon in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Die
Zeichnung zeigt in
-
1 eine
erfindungsgemäße Karosseriebaugruppe
mit über
Strukturschweißverbindungen verbundenen
Blechteile,
-
2 eines
der Blechteile der erfindungsgemäßen Karosseriebaugruppe
aus 1 in einer vergrößerten Darstellung,
-
2a eine
vergrößerte Schnittdarstellung durch
einen Teilbereich des Blechteils aus 2 entlang
der Linie IIa-IIa,
-
3 die
erfindungsgemäße Karosseriebaugruppe
aus 1 nach einer Reparatur.
-
1 zeigt
eine Karosseriebaugruppe für ein
Kraftfahrzeug mit einem ersten Blechteil 1 und einem zweiten
Blechteil 2. Die Blechteile 1, 2 sind über im Punktschweißverfahren
gefertigte Strukturschweißverbindungen 3 miteinander
verbunden. Die Befestigung der Karosseriebaugruppe erfolgt in einem
im Frontbereich des Kraftfahrzeuges angeordneten Motorbereich. Das
erste Blechteil 1 weist einen Flansch 4 auf, an
dem das zweite Blechteil 2 befestigt ist. Der Flansch 4 hat
neben den Strukturschweißverbindungen 3 Bohrungen 5.
Weiterhin weisen die Blechteile 1, 2 Schürzen 6 und
weitere Flansche 7 auf, welche zur Versteifung beitragen
oder mit denen sie an angrenzenden, nicht dargestellten Bauteile
der Karosserie des Kraftfahrzeuges befestigt sind.
-
Wenn
beispielsweise das erste Blechteil 1 bei einem Crash beschädigt ist,
werden die Strukturschweißverbindungen 3 aufgebohrt
und die Blechteile 1, 2 voneinander getrennt.
Das in 2 vergrößert dargestellte
zweite Blechteil 2 kann dann weiter verwendet werden und
hat an den Stellen der in 1 beschriebenen Strukturschweißverbindungen 3 von dem
Aufbohren erzeugte Ausnehmungen 8. Fluchtend mit den in 1 beschriebenen
Bohrungen 5 des ersten Blechteils 1 hat das zweite
Blechteil 2 ebenfalls auf einem Flansch 9 angeordneten
Bohrungen 10. Die Bohrungen 10 des zweiten Blechteils 2 sind
zwischen dem ersten Blechteil 1 zugewandten Prägungen 11 angeordnet
und mit einer Presslochklemmmutter 12 versehen. Die Prägungen 11 weisen entsprechende
Abmessungen zur Montage der Presslochklemmmuttern 12 auf.
-
2a zeigt
vergrößert eine
Schnittdarstellung durch einen Teilbereich des zweiten Blechteils 2 im
Bereich einer der Presslochklemmmutern 12 aus 2 entlang
der Linie IIa-IIa. Die Presslochklemmmutter 12 weist zwei
Klemmstreifen 13, 14 auf, von denen einer ein
Durchgangsloch 15 und der andere ein Schraubgewinde 16 hat.
Die Bohrung 10 des zweiten Blechteils 2 fluchtet
mit dem Durchgangsloch 15 und dem Schraubgewinde 16.
-
3 zeigt
die Karosseriebaugruppe nach der Reparatur. Das in 1 dargestellte
erste Blechteil 1 wurde durch ein neues erstes Blechteil 1' ersetzt. Das
neue erste Blechteil 1' ist
identisch wie das in 1 beschriebene erste Blechteil 1 gestaltet
und mit dem zweiten Blechteil 2 an mehreren Stellen verschraubt.
Die Verschraubungen haben von dem neuen ersten Blechteil 1' aus in die
Schraubgewinde 16 der auf dem zweiten Blechteil 2 angeordneten
Presslochklemmmuttern 12 eingedrehte Schauben 17.
-
- 1,
1', 2
- Blechteil
- 3
- Strukturschweißverbindung
- 4
- Flansch
- 5
- Bohrung
- 6
- Schürze
- 7
- Flansch
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Flansch
- 10
- Bohrung
- 11
- Prägung
- 12
- Presslochklemmmutter
- 13,
14
- Klemmstreifen
- 15
- Durchgangsloch
- 16
- Schraubgewinde
- 17
- Schraube