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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen holographischen Datenspeicher
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie die
Verwendung eines derartigen Datenspeichers als Sicherheitsetikett.
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Aus
dem Stand der Technik ist es bekannt, Aufkleber zur Kennzeichnung
von Objekten, wie beispielsweise Verpackungen, zu verwenden. Ein
derartiger Aufkleber kann dabei in seiner einfachsten Form flächig
und eben sein, so dass er nach Art eines Etiketts mit seiner die
Kontaktoberfläche zu dem kennzeichnenden Objekt bildenden
Unterseite auf das Objekt aufgeklebt werden kann. In einer anderen Ausgestaltung
kann ein derartiger Aufkleber endlos, also in Form eines Klebebandes
ausgebildet sein, das bei Verwendung auf eine beliebige Länge
abgelängt wird. Zum Aufkleben des Aufklebers auf ein Objekt
wird die Kontaktoberfläche des Aufklebers aus einer Klebeschicht
gebildet. Eine derartige Klebeschicht kann beispielsweise durch
eine Selbstklebeschicht gebildet werden, die in Form einer Klebemasse
oder -folie als Klebeschicht vorgesehen ist. Zum Aufkleben des Aufklebers
auf das Objekt wird der Aufkleber mit seiner Kontaktoberfläche
auf das Objekt gedrückt.
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Ferner
ist es aus dem Stand der Technik bekannt, Hologramme als Echtheitsmerkmal
auf Dokumenten, wie zum Beispiel Kreditkarten oder Scheckkarten
vorzusehen. In einem Hologramm ist über die Fläche
des Hologramms verteilt optische Phasen- oder Amplitudeninformation über
ein Objekt enthalten, aus der sich bei Bestrahlung mit Licht, insbesondere
kohärentem Licht von einem Laser, ein Bild des Objektes
rekonstruieren lässt. Bei den auf Kreditkarten üblicherweise
angeordneten Hologrammen handelt es ich um so genannte Weißlicht-Hologramme, die
auch bei Beleuchtung mit natürlichem Licht ein dreidimensionales
Bild des dargestellten Objekts zeigen. Verbreitet sind sowohl fotographisch
hergestellte Hologramme als auch Prägehologramme, bei denen
in die Oberfläche eines Werkstoffs eine Reliefstruktur
eingeprägt ist, an der das zum Wiedergeben des Objekts
verwendete Licht entsprechend der in dem Hologramm gespeicherten
Phaseninformation gestreut wird, so dass das rekonstruierte Bild
des Objekts durch Interferenzeffekte entsteht. Derartige Hologramme
sind entweder aufwendig in der Herstellung und/oder erlauben mit
vertretbarem Aufwand nur die Herstellung einer Vielzahl identischer
Hologramme und bieten mithin nur sehr unzureichend die Möglichkeit
der Individualisierung. Insofern können derartige Hologramme
nur in begrenztem Umfang als Echtheitsmerkmal eingesetzt werden
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Ferner
sind aus dem Stand der Technik holographische Datenspeicher bekannt,
die eine optisch veränderbare Speicherschichtanordnung
aufweisen, in die also durch Änderung einer optischen Eigenschaft
der Speicherschichtanordnung Information in Form eines Hologramms
eingeschrieben werden kann. Dabei kann beispielsweise eine Änderung
der Reflektivität, der Transmission, der Absorption, des Streuverhaltens,
der Oberflächenstruktur einer Schicht, eine Änderung
der Phase oder der Amplitude des reflektierten Lichtes oder eine
Kombination dieser Effekte ausgenutzt werden. Das Einschreiben der
Information in die Speicherschicht erfolgt üblicherweise
mittels eines Schreibstrahls, wodurch es möglich ist, Information
individuell in das Speichermedium einzuschreiben. Zum Speichern
individueller Information in Form eines Hologramms werden in der Regel
computergenerierte Hologramme zunächst generiert und dann
in die Speicherschichtanordnung eingeschrieben.
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Computergenerierte
Hologramme bestehen aus einer oder mehreren Schichten von Punktematrizen
beziehungsweise Punkteverteilungen, die bei einer Beleuchtung mit
einem vorzugsweise kohärenten Lichtstrahl zu einer Rekonstruktion
der in dem Hologramm codierten Information führen. Anstelle
des Einbringens einer Punkteverteilung kann dies auch als linienartige
Struktur erfolgen, bei der die Übergänge der einzelnen
Punkte ineinander fließend sind. Mit dem menschlichen Auge
erscheint die Struktur daher linienartig. Im Folgenden wird unter
dem Begriff der Punkteverteilung auch eine derartige Linienstruktur verstanden.
Die Punkteverteilung kann beispielsweise als Amplitudenhologramm,
Phasenhologramm oder als Kinoform-, Fresnell- oder Fourier-Hologramm
berechnet sein. Zur Herstellung von computergenerierten Hologrammen
werden diese zuerst berechnet und anschließend mit einer
geeigneten Schreibvorrichtung durch punktweises Einbringen von Energie
in ein Speichermedium eingeschrieben. Die Auflösung der
dabei entstehenden Punktematrix kann im Bereich bis unterhalb von
1 μm liegen. Somit können auf engem Raum Hologramme
mit einer hohen Auflösung geschrieben werden, deren Information
erst durch Beleuchten mit einem Lichtstrahl und Rekonstruieren des
Beugungsbildes ausgelesen werden kann. Die Größe
der Hologramme kann dabei zwischen weniger als 1 mm2 und
mehreren cm2 betragen.
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Ein
großer Vorteil der computergenerierten Hologramme liegt
darin, dass jedes Hologramm ohne großen Aufwand individuell
berechnet werden kann. Somit können in Serie Hologramme
erzeugt werden, die beispielsweise fortlaufende Nummern oder Produktionsparameter
beinhalten. Derartige Hologramme können daher insbesondere
als Sicherheitsmerkmale oder in der Logistik zur Produktverfolgung
auf Verpackungen, Kreditkarten, Eintrittskarten oder ähnlichem
eingesetzt werden. Mit einer geeigneten Auslesevorrichtung können
die Sicherheitsmerkmale des Hologramms ausgelesen und die Authentizität und
Individualität des Sicherheitsmerkmals kann in einfacher
Weise überprüft werden.
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Die
DE 100 39 370 A1 offenbart
einen als Aufkleber ausgebildeten holographischen Datenspeicher,
der die Speicherung individueller holographischer Information ermöglicht.
Dabei wird die individuelle Information, insbesondere als auf das
jeweilige zu kennzeichnende Objekt angepasste individualisierte
Information, in Form eines computergenerierten Hologramms in eine
Speicherschicht mittels eines Laserlithographen eingeschrieben.
Eine derartige Ausgestaltung zeigt auch die
DE 101 28 902 A1 .
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Allen
diesen holographischen Datenspeichern ist gemein, dass die Information
in Form eines Hologramms durch eine Änderung der optischen
Eigenschaft in der Speicherschichtanordnung gespeichert wird. Hierzu
wird das computergenerierte Hologramm mittels eines Laserlithographen
Punkt für Punkt in die Speicherschichtanordnung eingeschrieben.
Zum Auslesen dieser Information wird die Speicherschichtanordnung
mit einer elektromagnetischen Welle bestrahlt. Je nach Ausgestaltung
des Datenspeichers und des Hologramms ergibt sich dann in Reflexion
und/oder Transmission die zuvor eingeschriebene Information in Abhängigkeit
von den optischen Eigenschaften der Speicherschicht als Rekonstruktion
des Hologramms.
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Beim
Auslesen von Information aus einem holographischen Datenspeicher,
insbesondere beim Auslesen eines computergenerierten Hologramms
in Reflexion, kann es zu Störungen aufgrund von Streulichteinflüssen
kommen.
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Um
dies zu vermeiden, kann einer Klebeschicht, mit der das Hologramm
auf einen Verklebungsuntergrund aufgebracht ist, ein Streulichtabsorber
beigemischt werden, der Streulicht absorbiert und somit ein besseres
Auslesen der Information ermöglicht. Es existieren verschiedene
Produkte, bei denen dies auf diese Weise und zu diesem Zweck realisiert
ist. Als Beispiel sei das Produkt tesa 54000 genannt. Es hat sich
gezeigt, dass ein Farbstoff, der einer Klebemasse beigemischt wird,
die sich unterhalb des Speichermediums befindet, grundsätzlich diese
Aufgabe in hervorragender Weise erfüllt.
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Es
ist zudem beispielsweise aus der
US 4,841,652 bekannt,
dass migrierfähige Farbstoffe in Klebemasse vorteilhaft
genutzt werden können, um einen weiteren Sicherheitsaspekt
zu realisieren. Dabei macht man sich zu Nutze, dass geringe Mengen des
Farbstoffs bei Kontakt mit dem Verklebungsuntergrund auf diesen übertragen
werden können. Wird das Etikett vom Untergrund abgelöst,
dann kann anhand des übertragenen Farbstoffs auch zu einem späteren
Zeitpunkt festgestellt werden, ob auf diesem Objekt einst ein entsprechendes
Etikett befestigt war. Jedoch können in speziellen Fällen
zusätzliche Anforderungen an das die Speicherfolie aufweisende Produkt
bestehen, bei denen dieser Effekt gerade nicht erwünscht
ist. Für diese speziellen Fälle besteht die Notwendigkeit
für weitere Entwicklung.
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Ein
weiteres Problem für das Auslesen insbesondere von computergenerierten
Hologrammen stellen unebene Oberflächen dar. Dies ist insbesondere
für Reflektionshologramme problematisch, da die Beugung
der Auslesestrahlung aufgrund der unebenen Fläche nicht
nur in Richtung der eigentlichen Beugungsordnung erfolgt sondern
auch in davon abweichende Richtungen abgestrahlt wird. Dies führt
zu einer Verschmierung der Rekonstruktion des Hologramms führt
und somit zu einer reduzierten Auslesbarkeit.
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Aus
anderem Stand der Technik ist die Retroreflektion als optischer
Effekt bekannt. Als Retroreflektion wird bezeichnet, dass auf ein
retroreflektierendes Element einfallendes Licht derart bricht, dass es
antiparallel zur Einfallsrichtung, in der Regel also in Richtung
der Lichtquelle, zurück reflektiert wird. Die Retroreflektion
ist beispielsweise in „Rudolf L. van Renesse, Optical
Document Security, 2nd edition, Artech House, Boston/London (1998),
Kapitel 16" in Bezug auf Sicherheitsdokumente
sowie in ”Three-Dimensional Virtual Images for Security
Applications”, Douglas S. Dunn et al., Optical
Security and Counterfeit Deterrence Techniques V, Proc. of SPIE-IS&T Electronic Imaging,
SPIE Vol. 5310, 328–336" ausführlich
beschrieben.
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Aus
dem Stand der Technik sind weitere retroreflektierende Elemente
bekannt (
EP 1 521 105 B1 ;
EP 1 032 853 B1 ;
US 6,153,761 A ;
WO 2006/076320 A2 ).
Hierbei handelt es sich um retroreflektierende Folien, die üblicherweise
für Verkehrszeichen, Nummernschilder, Kleidungsstücke
und dergleichen Verwendung finden. Auch ist aus dem Stand der Technik
ein Sicherheitslaminat mit einer retroreflektierenden Schicht bekannt
(
EP 1 476 316 B1 ).
Dieses Laminat enthält eine unter normalem diffusen Lichteinfall
sichtbare Bedruckung sowie eine Bedruckung, die ausschließlich
in Retroreflektion sichtbar ist.
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Ausgehend
von einem vorbekannten holographischen Datenspeicher liegt der vorliegenden Erfindung
das Problem zugrunde, einen derartigen holographischen Datenspeicher
anzugeben, der hinsichtlich der Auslesbarkeit von gespeicherter
Information optimiert ist.
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Das
zuvor aufgezeigte Problem wird bei einem holographischen Datenspeicher
mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1 durch die Merkmale
des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Für
die vorliegende Erfindung ist zunächst von Bedeutung, dass
das Auslesen eines Hologramms durch die Betrachtung der Rekonstruktion des
Hologramms, insbesondere durch Betrachtung in ausgewählten
Beugungsordnungen, erfolgt. Die Rekonstruktion wird aufgrund der
größeren Intensität üblicherweise
in der 1. (oder auch der –1.) Beugungsordnung betrachtet.
Die Betrachtung erfolgt somit üblicherweise unter einem
von der Reflektionsrichtung abweichenden Winkel.
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Erfindungsgemäß wurde
erkannt, dass für das Auslesen eines Hologramms störende
Streulichteinflüsse reduziert werden können, wenn
unterhalb der Speicherschichtanordnung ein retroreflektierendes
Element angeordnet ist. Dadurch wird der Anteil des Auslesestrahls,
der die Speicherschichtanordnung ungebeugt durchdringt und damit
nicht zur Rekonstruktion des Hologramms beiträgt, beim
Auftreffen auf das retroreflektierende Element antiparallel zur
Einfallsrichtung zurück reflektiert. Dieses Licht überlagert
somit nicht die Rekonstruktion des Hologramms, die unter anderem
Winkel auftritt. Sofern das Hologramm als Reflektionshologramm ausgebildet
ist, und unter einem von der Normale abweichenden Winkel bestrahlt
wird, gelangt das gebeugte Licht gar nicht erst bis zum retroreflektierenden
Element. Die Rekonstruktion kann, wie bei Reflektionshologrammen üblich,
um den tatsächlichen Reflektionswinkel herum betrachtet
werden. Das retroreflektierte Licht des ungebeugten Lichtstrahls
ist somit räumlich deutlich von der Rekonstruktion beabstandet,
so dass die Auslesbarkeit des Hologramms verbessert ist.
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Besonders
vorteilhaft ist aber auch eine Ausgestaltung des Hologramms als
Transmissionshologramm. Ein Transmissionshologramm ist im Hinblick auf
das Auslesen unempfindlicher gegenüber unebenen Oberflächen.
Das retroreflektierende Element bietet nun die Möglichkeit,
das Transmissionshologramm dennoch in Reflektionsrichtung auszulesen. Hierfür
ist es gegebenenfalls erforderlich, dass das Hologramm entsprechend
berechnet wurde, da das Licht das Transmissionshologramm zweimal
durchläuft (von der Lichtquelle durch die Speicherschicht zum
retroreflektierenden Element und zurück durch die Speicherschicht
zur Rekonstruktionsebene) und entsprechend zweimal gebeugt wird.
Durch die zweifache Beugung ist im Allgemeinen die Winkeldifferenz
zum ungebeugten Lichtstrahl jedoch auch größer,
so dass auch hier eine stärkere Separation von ungebeugtem
Licht und gebeugtem Licht stattfindet, wodurch die Lesbarkeit des
Hologramms erhöht wird. Die bessere Auslesbarkeit rechtfertigt
somit auch die erhöhte Komplexität der Berechnung
des Hologramms. Zudem sind die Einflüsse von Störungen aufgrund
unebener Oberflächen reduziert.
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In
bevorzugter Ausgestaltung des holographischen Datenspeichers grenzt
das retroreflektierende Element unmittelbar an die Speicherschichtanordnung.
Es sind also keine weiteren Schichten dazwischen vorgesehen. Ein
geringer Abstand zwischen Speicherschichtanordnung und retroreflektierendem
Element ist besonders vorteilhaft, da bei einem geringen Abstand
die Berücksichtigung des zweifachen Durchlaufs des Lichts
durch dein Transmissionshologramms vernachlässigt werden
kann. Insbesondere sollte der Abstand dazu kleiner als das fünffache
der zu verwendenden Auslesewellenlänge sein, besonders
bevorzugt kleiner als die Auslesewellenlänge. Bei der Verwendung
von sichtbarem Licht zum Auslesen des Hologramms, sollte der Abstand
von retroreflektierendem Element zur Speicherschichtanordnung somit
nicht mehr als etwa 4 μm, insbesondere nicht mehr als etwa
800 nm betragen. Der möglichst geringe Abstand bezieht
sich insbesondere auf den Abstand zwischen dem retroreflektierendem
Element und einem in die Speicherschichtanordnung eingeschriebenen
Hologramm.
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In
bevorzugter Ausgestaltung weist das retroreflektierende Element
eine Mehrzahl transparenter Mikrokugeln auf. Diese sind in eine
transparente Matrix, beispielsweise aus einem Bindemittel wie einem
Polymer oder Harz, eingebettet. Unterhalb der Mikrokugeln ist eine
Reflektionsschicht vorgesehen. Die Matrix mit den darin eingebetteten
Mikrokugeln bildet zusammen mit der Reflektionsschicht das retroreflektierende
Element. Eine alternative zur Ausgestaltung des retroreflektiven
Elements besteht in der Verwendung so genannter photonischer Kristalle, also
geeigneter periodisch strukturierter Festkörper. Insbesondere
eignen sich photonische Kristalle, die als periodische Struktur
kugelförmiger Bereiche aufweisen, wobei diese Bereiche
innerhalb einer Ebene einen im wesentlichen gleichen Kugeldurchmesser aufweisen,
der Kugeldurchmesser mehrerer Lagen sich jedoch voneinander unterscheidet.
Alternativ kann das retroreflektierende Element auch auf andere
Weise, wie aus dem Stand der Technik bekannt, ausgebildet sein.
Für Ausgestaltung und Aufbau des retroreflektierenden Elements
sowie dessen Herstellung wird insbesondere auf den zuvor bzgl. der
Retroreflektion gewürdigten Stand der Technik (
Rudolf
L. van Renesse, Optical Document Security, 2nd edition, Artech House,
Boston/London (1998), Kapitel 16; „Three-Dimensional
Virtual Images for Security Applications”,
Douglas
S. Dunn et al., Optical Security and Counterfeit Deterrence Techniques
V, Proc. of SPIE-IS&T
Electronic Imaging, SPIE Vol. 5310, 328–336 sowie
EP 1 521 105 B1 ;
EP 1 032 853 B1 ;
US 6,153,761 A ;
WO 2006/076320 A2 ;
EP 1 476 316 B1 )
verwiesen, deren Offenbarungsgehalt in die vorliegende Offenbarung
mit eingeschlossen wird.
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In
bevorzugter Ausgestaltung ist der holographische Datenspeicher flexibel
ausgebildet. Insbesondere weist der holographische Datenspeicher
zudem eine Klebeschicht, vorzugsweise eine Selbstklebeschicht, auf,
wodurch der holographische Datenspeicher als Aufkleber ausgebildet
ist und insbesondere zur Kennzeichnung von Objekten verwendet werden
kann.
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In
weiter bevorzugter Ausgestaltung des holographischen Datenspeichers
ist jedenfalls die Speicherschichtanordnung oder das retroreflektierende Element
selbsttragend ausgebildet. Es können jedoch auch sowohl
die Speicherschichtanordnung als auch das retroreflektierende Element
selbsttragend ausgebildet sein. Um den Produktaufbau möglichst einfach
zu gestalten, sollte jedoch kein zusätzliches Trägermaterial
notwendig sein.
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Weitere
Einzelheiten, Merkmale, Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand einer Zeichnung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 eine
schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen
holographischen Datenspeichers.
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Der
in 1 gezeigte holographische Datenspeicher ist als
Sicherheitsetikett ausgebildet und kann in Form eines Aufklebers
auf ein Objekt zur Kennzeichnung aufgeklebt werden. Ein derartiger holographischer
Datenspeicher eignet sich aufgrund der Möglichkeit individuelle
Information, wie Herkunft, Art, Vertriebsweg und/oder Herstellung
des zu sichernden Objekts in die Speicherschichtanordnung (1)
einzuschreiben, insbesondere zur Kennzeichnung von Objekten oder
Paketen jeder Handelsstufe.
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Der
holographische Datenspeicher weist die Speicherschichtanordnung
(1) auf, in die Information als optische Struktur in Form
eines Hologramms durch einen gezielten Energieeintrag einbringbar
ist. Ein derartiger Energieeintrag erfolgt üblicherweise durch
Laserbelichtung mittels eines Laserlithographen, wobei der Laserstrahl
Punkt für Punkt über die Speicherschichtanordnung
(1) gerastert wird.
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Unterhalb
der Speicherschichtanordnung (1) ist ein retroreflektierendes
Element (2) angeordnet. Das retroreflektierende Element
(2) reflektiert die Speicherschichtanordnung (1)
durchdringendes Licht antiparallel zur Einfallsrichtung. Sofern
das die Speicherschichtanordnung (1) durchdringende Licht
innerhalb dieser Speicherschichtanordnung (1) keine Richtungsänderung
beispielsweise durch Brechung oder Beugungseffekte erfahren hat,
entspricht dies einer Reflektion zurück in Richtung der
Lichtquelle. Somit wird eine unerwünschte Lichtstreuung
des die Speicherschichtanordnung (1) durchdringenden Lichts
in verschiedene Raumrichtungen vermindert. Insbesondere für
das Auslesen des holographischen Datenspeichers ist die Retroreflektion
von Bedeutung. Der Anteil des Ausleselichts, der die Speicherschichtanordnung
(1) ungebeugt durchdringt und insofern nicht zur Rekonstruktion
des Hologramms beiträgt, wird zur Lichtquelle zurück
reflektiert und überlagert somit nicht in störender
Weise die Rekonstruktion des Hologramms.
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Unterhalb
des retroreflektierenden Elements (2) ist eine Klebeschicht
(3) angeordnet. Mittels der Klebeschicht (3) ist
der holographische Datenspeicher wie ein Aufkleber auf ein beliebiges
Objekt aufklebbar, wie zum Beispiel eine Verpackung, ein Behälter,
ein Paket, ein Produkt, ein Dokument etc. Bei der Klebeschicht (3)
handelt es sich beispielsweise um eine Klebeschicht in Form einer
Klebmasse oder -folie basierend auf einem druckempfindlichen Klebemittel.
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An
sich ist es ausreichend, dass retroreflektierende Element (2)
nur unterhalb des Hologramms vorzusehen. Hier und vorzugsweise ist
das retroreflektierende Element (2) im Wesentlichen vollflächig unterhalb
der Speicherschichtanordnung (1) angeordnet. Dadurch wird
sichergestellt, dass nicht nur in dem Bereich, in dem tatsächlich
ein Hologramm eingeschrieben ist, die Bildung von Streulicht unterdrückt
wird, sondern über die Ausbreitung des gesamten holographischen
Datenspeichers hinweg. Unerwünschte Streulichteinflüsse
auch aus Randbereichen der Speicherschichtanordnung (1)
werden somit besser reduziert.
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Das
retroreflektierende Element (
2) ist hier und vorzugsweise
als Retroreflektionsfolie ausgebildet. Hierzu weist das retroreflektierende
Element eine Mehrzahl transparenter Mikrokugeln (
4) auf.
Unterhalb dieser Mikrokugeln ist eine im Wesentlichen ebene Reflektionsschicht
(
5) vorgesehen. Die Mikrokugeln (
4) sind gleichmäßig über
der Reflektionsschicht (
5) verteilt angeordnet. Zusammen
mit der Reflektionsschicht (
5) bilden die Mikrokugeln (
4)
das retroreflektierende Element (
2). Zur gezielten Anordnung
und Lokalisierung der Mikrokugeln (
4) sind diese in eine
transparente Matrix (
6) eingebettet. Diese Matrix kann
beispielsweise auf der Basis von Polymeren oder Harzen gebildet
sein. Alternativ kann das retroreflektierende Element (
2)
beispielsweise auch vom Würfeleckentyp gebildet sein. Hierzu
werden an einer strukturierten Oberfläche gebildete Außenflächen
so angeordnet, dass einzelne Objekte gebildet werden, bei denen
drei benachbarte Außenflächen im Wesentlichen
zueinander senkrecht stehen, um die Retroreflektion zu erzeugen.
Bezüglich der Herstellung und Ausgestaltung derartiger
retroreflektierende Elemente (
2), insbesondere mit Mikrokugeln oder
vom Würfeleckentyp, wird auf den Stand der Technik, insbesondere
auf die
EP 1 032 853
B1 sowie die
EP
1 521 105 B1 verwiesen.
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Insbesondere
dann, wenn ein Reflektionshologramm in die Speicherschichtanordnung
(1) eingeschrieben ist, kann die Matrix, in die die Mikrokugeln eingebettet
sind, optional gefärbt sein und so zusätzlich
selbst als Streulichtabsorber fungieren. Ihr kann dazu ein geeignetes
Farbmittel zugeordnet sein, und zwar praktischerweise eines, das
Licht eines Lesestrahls zu absorbieren im Stande ist.
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Insbesondere
bei einer Ausgestaltung des retroreflektierenden Elements (2)
als Retroreflektionsfolie ist es möglich, die Herstellung
des retroreflektierenden Elements (2) von der Herstellung
des holographischen Datenspeichers im Übrigen zu entkoppeln.
Vielmehr kann beispielsweise eine fertige Retroreflektionsfolie
auf die Speicherschichtanordnung (1) auflaminiert werden.
Gegebenenfalls kann, wie hier gezeigt, zwischen dem retroreflektierenden Element
(2) und der Speicherschichtanordnung (1) eine
Klebeschicht (7) angeordnet sein. Diese Klebeschicht (7)
dient dazu, das retroreflektierende Element (2) auf einfache
Weise mit der Speicherschichtanordnung (1) zu verbinden.
Je nach Ausgestaltung des retroreflektierenden Elements (2)
kann die Verbindung jedoch auch ohne zusätzliche Klebeschicht
(7) durch eine Verbindung im Rahmen der Herstellung der
Speicherschichtanordnung (1) mit der Matrix (6)
erfolgen.
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Vorliegend
ist die Speicherschichtanordnung (1) selbsttragend ausgebildet,
d. h. eine zusätzliche Trägerfolie oder ein andersartiger
Träger ist für den Produktaufbau der Speicherschichtanordnung
(1) nicht erforderlich. Alternativ oder ergänzend
kann auch vorgesehen sein, dass das retroreflektierende Element
(2) selbsttragend ausgebildet ist. Sofern jedoch zumindest
die Speicherschichtanordnung (1) oder das retroreflektierende
Element (2) selbsttragend ausgebildet ist, kann somit bei
dem holographischen Datenspeicher insgesamt auf einen zusätzlichen,
keine weiteren Funktionen übernehmenden Träger
verzichtet werden.
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Vorliegend
weist die Speicherschichtanordnung (1) eine Polymerfolie
(8) auf, die einerseits als Speicherschicht dienen kann,
zum anderen aber auch die selbsttragende Funktion der Speicherschichtanordnung
(1) übernimmt. Ferner weist die Speicherschichtanordnung
(1) eine Metallschicht (9) auf, in die Information
als Hologramm, insbesondere als computergeneriertes Hologramm, einschreibbar ist.
Die Metallschicht (9) ist insbesondere als metallische
Beschichtung der Polymerfolie (8) vorgesehen. Dabei beträgt
die Schichtdicke vorzugsweise mindestens 2 nm, weiter vorzugsweise
mindestens 4 nm und/oder höchstens 40 nm, vorzugsweise
höchstens 20 nm. Die Metallbeschichtung wurde hier mittels
Bedampfen der Polymerfolie (8) hergestellt, es sind aber
auch alternative Methoden möglich, wie zum Beispiel ein
Aufsputtern der Metallschicht (9) auf die Polymerfolie
(8).
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Die
vorliegenden erfindungsgemäßen Datenspeicher können
zudem optional beliebige weitere Schichten beinhalten, von denen
auch solche vorhanden sein können, die selbst als zusätzlicher Streulichtabsorber
fungieren können. Derartige zusätzliche Streulichtabsorber
sollten jedoch, je nach Anordnung (oberhalb oder unterhalb eines
Hologramms) und Ausgestaltung des Hologramms (Reflektion oder Transmission)
Licht der Auslesewellenlänge nur in möglichst
geringem Umfang absorbieren. Eine optional einsetzbare zusätzliche
Streulichtabsorberschicht kann als farbiger oder schwarzer Druck
und/oder als farbige oder schwarze Beschichtung und/oder als farbige
oder schwarze Folie realisiert sein. Die farbige oder schwarze Folie
kann entweder selbst gefärbt sein oder oben und/oder unten eine
gefärbte Schicht tragen. Jede dieser Schichten für
sich kann wiederum über ein an sich bekanntes Druck- und/oder
Beschichtungsverfahren realisiert sein.
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Erfindungsgemäße
holographische Datenspeicher können, insbesondere in einer
Ausgestaltung als Aufkleber, mit darin eingeschriebenen Hologrammen
und zwar insbesondere individualisierten computergenerierten und
lasergeschriebenen Hologrammen vorteilhaft als Echtheitsmerkmal
für beliebige Verpackungen, Behälter, Dokumente
oder andere Produkte verwendet werden.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 10039370
A1 [0007]
- - DE 10128902 A1 [0007]
- - US 4841652 [0011]
- - EP 1521105 B1 [0014, 0021, 0031]
- - EP 1032853 B1 [0014, 0021, 0031]
- - US 6153761 A [0014, 0021]
- - WO 2006/076320 A2 [0014, 0021]
- - EP 1476316 B1 [0014, 0021]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - „Rudolf
L. van Renesse, Optical Document Security, 2nd edition, Artech House,
Boston/London (1998), Kapitel 16” [0013]
- - Douglas S. Dunn et al., Optical Security and Counterfeit Deterrence
Techniques V, Proc. of SPIE-IS&T
Electronic Imaging, SPIE Vol. 5310, 328–336” [0013]
- - Rudolf L. van Renesse, Optical Document Security, 2nd edition,
Artech House, Boston/London (1998), Kapitel 16 [0021]
- - Douglas S. Dunn et al., Optical Security and Counterfeit Deterrence
Techniques V, Proc. of SPIE-IS&T
Electronic Imaging, SPIE Vol. 5310, 328–336 [0021]