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Die
Erfindung betrifft ein modulares Schwebebad.
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In
Hotelanlagen, Wellness-Centern, Kurkliniken wird in zunehmendem Maße
ein Entspannungsangebot für Gäste oder zur Behandlung
von Patienten bereitgestellt. Als besonders entspannungsfördernd
haben sich Schwebebäder erwiesen, die in Form von Klappaustern
oder Containern im Stand der Technik bekannt sind. Die Klappaustern
oder Container sind mit Salzwasser, so genannter Sole, befüllt,
so dass die Gäste bzw. Patienten in der Sole aufgrund des
gegenüber Frischwasser höheren Auftriebs schweben.
Ein solcher Schwebezustand wirkt entspannungsfördernd.
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Als
nachteilig an den Klappaustern hat sich die mangelnde Wasserhygiene
herausgestellt. Ein Aufbereitungssystem für die Sole ist
dort nicht vorgesehen. Das Klima (Luftqualität, Geruch)
in diesen kleinen Kabinen gibt Anlass zur Beanstandung. Die Enge
der handelsüblichen Einrichtungen kann Angstzustände
bei Benutzern erzeugen, insbesondere Klaustrophobie.
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Es
ist Aufgabe der Erfindung, ein Sole-Schwebebad gemäß dem
Stand der Technik zu verbessern. Insbesondere ist es Aufgabe der
Erfindung, ein Sole-Schwebebad mit hohem hygienischen Standard zur
Verfügung zu stellen. In einem weiteren Aspekt ist es Aufgabe
der Erfindung, einen besonders stark schallgedämpften Anlagenaufbau
für den Benutzer bereit zu stellen.
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Die
Aufgabe wird durch ein eingangs genanntes modulares Schwebebad gelöst,
das die Merkmale des Hauptanspruchs aufweist.
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Das
erfindungsgemäße modulare Schwebebad zeichnet
sich zunächst durch seinen modularen Aufbau aus. Die Module
der Sole-Schwebebad-Anlage können standardisiert und in
abgestuften Größen auf den Markt gebracht werden,
um Kurhotels, Wellness-Farmen usw. den jeweiligen Bedürfnissen
entsprechend zu bedienen. Das modulare Sole-Schwebebad weist folgende
Module auf:
- A) ein Wannenmodul,
- B) ein audiovisuelles Modul
- C) ein Wasseraufbereitungsmodul.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung umfassen zusätzlich
zu den oben genannten Modulen eines oder mehrere der folgenden Module:
- D) ein Lüftungsmodul
- E) ein Care-Modul
- F) ein audio-visuelles Programm-Modul
- G) ein Steuerungsmodul
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Das
Wannenmodul A) umfasst die während des Betriebs mit Sole
gefüllte Floating-Wanne. Die äußeren
Abmessungen der Floating-Wanne sind vorzugsweise 3,0 m × 2,5
m × 0,5 m. Die Fülltiefe der Floating-Wanne beträgt
vorzugsweise lediglich h = 0,4 m. Eine derartig geringe Fülltiefe
ist für hiesige Zwecke völlig ausreichend, einen
Gast bzw. einen Patienten ohne Wannenbodenkontakt schwebend auf
der Sole ruhen zu lassen.
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Vorzugsweise
positioniert die Person in ihrem Schwebezustand ihre eigenen Ohren
unterhalb des Solespiegels vollständig in der Sole. Dadurch können
die Ohren gezielter akustischen Reizen ausgesetzt werden. Umgebungsgeräusche
sind in der Unterwasserposition der Ohren zudem besonders gut abschirmbar.
Zur Unterdrückung von durch das Bauwerk erzeugtem und durch
die Sole übertragenem Körperschall sind akustische
Entkoppelungseinrichtungen vorgesehen. Die akustischen Entkopplungseinrichtungen
werden unten beschrieben.
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Das
audiovisuelle Modul B) weist über und unter dem Solespiegel
angeordnete Lautsprecher sowie eine über der Floating-Wanne
angeordnete Beamer-Projektion auf. Unterhalb des Solespielgels befinden
sich mehrere RGB-LED-Beleuchtungseinheiten, die über das
audiovisuelle Programm-Modul F) mit der Beamer-Projektion und der
akustischen Beschallung gekoppelt sind. Die schwebende Person wird
während einer Entspannungssitzung sowohl akustischen als
auch visuellen Reizen ausgesetzt. Vorzugsweise werden die akustischvisuellen
Reize gleichzeitig und in Bezug aufeinander erzeugt. Die akustischvisuellen
Reize sind vorzugsweise zur beruhigenden Gehirnstimulation ausgelegt.
Dabei werden die Reize im sichtbaren bzw. im hörbaren Frequenzbereich
durch Signale im Bereich der Delta-, Teta-, Alpha- und Betafrequenzen
menschlicher Gehirnströme moduliert. Die Übertragung
modulierter akustischvisueller Signale auf in Wasser befindliche Personen
ist beispielsweise aus der
DE
42 41 312 B2 bekannt. Die akustischvisuellen Reize sollten
auf den jeweiligen Kunden abgestimmt sein, und sie dienen der Entspannung
des Gastes oder des Kunden. Sie können nach erfolgter audiologischer
Anamnese und Gehörprüfung (u. a. auch Tinnitus-Matching)
unter Hinzunahmen von gezielten Trainingsreizen u. a. auch zur Behandlung
von Tinnitus-Patienten verwendet werden.
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Das
Wasseraufbereitungsmodul C) ist an das Wannenmodul A) über
ein Abfluss- und Zuflussrohrsystem angeschlossen. Zunächst
weist das Wasseraufbereitungsmodul einen Vorratstank für
aus einer Floating-Wanne abgelassene, benutzte Sole nach einer Entspannungssitzung
auf. Aus hygienischen Gründen wird die Floating-Wanne nach
jeder Sitzung vollständig entleert. Aus ökologischen
Gründen wird die benutzte Sole nicht in die Kanalisation abgeleitet,
sondern vielmehr zur nochmaligen Benutzung aufbereitet.
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Die
Soleaufbereitung erfolgt vorzugsweise chlorfrei. Eine chlorfreie
Soleaufbereitung ist insbesondere für Neurodermitiker aber
auch für in der Sole zeitweise ganztägig aquatisch
arbeitende Osteopathen besser verträglich.
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Am
Boden des Vorratstanks ist eine Eintauchpumpe eingelassen, mit der
die im Vorratstank befindliche Sole zur eigentlichen Aufbereitungsanlage
befördert wird; die Pumpe ist das einzige Geräusch
erzeugende Bauteil der gesamten Wasseraufbereitung. Die Übertragung
des Pumpengeräusches in die angeschlossenen Floatingbecken
wird durch akustisch-mechanische Entkoppelung verhindert. Die Aufbereitungsanlage
weist vom Vorratstank kommend in Stromrichtung zunächst
einen Kartuschenfilter auf. Vorteilhafterweise ist zur Reinigung des
Kartuschenfilters sehr wenig Spülwasser erforderlich. Die
Kartusche kann auch entsorgt und ersetzt werden.
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Das
im Kartuschenfilter gefilterte Wasser wird über einen sich
in Stromrichtung anschließenden, in einem Bypass zu einem
vom Kartuschenfilter abgehenden Solerohr angeordneten Wärmetauscher erwärmt.
Die Temperatur der aufbereiteten Sole wird mittels wenigstens einem
an dem Solerohr angeordneten Thermometer, vorzugsweise diverser
Temperaturfühler fortlaufend kontrolliert und über
Bypass-Ventile des Wärmetauschers entsprechend reguliert,
so dass die Sole mit 36°C in die Wanne läuft.
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In
Strömungsrichtung nachfolgend ist am Solerohr eine Desinfektionseinrichtung
vorzugsweise in Form eines Ozongenerators mit UV-Reaktionskammer
vorgesehen. Das durch UV-Licht aus Luftsauerstoff oxidierte Ozon
desinfiziert die bereits gefilterte und erwärmte Sole.
Sofern die Anlage in einer therapeutisch genutzten Einrichtung,
z. B. einem Krankenhaus, installiert wird, kann der in der dortigen Hausanlage üblicherweise
vorhandene reine Sauerstoff in den UV-Filter eingebracht werden;
die Ausbeute an Ozon und damit die Desinfektionswirkung kann so
verdoppelt werden. Die aufbereitete Sole wird durch einen dem Solerohr
nachgeschalteten und an ihm angeschlossenen Restozon-Vernichter geführt.
Der mit einem Aktivkohle-Filter ausgestattete Restozon-Vernichter
reduziert das verbleibende Ozon, in einem Maße, dass für
den Kunden kein Ozongeruch wahrnehmbar ist, der in anderen Einrichtungen
als unangenehm empfunden wird.
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Zur
Kontrolle des Hygienestandards durchfließt die Sole entsprechende
Messeinrichtungen und wird mikrobiologisch gemäß DIN
19643 kontrolliert.
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Die
in beschriebener Weise aufbereitete Sole kann zu einer erneuten
Entspannungssitzung in die Floating-Wanne geleitet werden. Sie kann
dazu im Vorratstank bereitgehalten werden.
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Sämtliche
Steuerventile der Wasseraufbereitung können insbesondere
bei Wartungsarbeiten manuell und während des Betriebs vorzugsweise
pneumatisch bedient werden. Sie sind damit für die Kunden
in den Wannen unhörbar, im Gegensatz zu sonst üblichen
Stellmotor-Ventilen. Die Steuerung erfolgt wie mit dem Steuerungsmodul
G). Die Druckluft für die Ventilsteuerung wird entweder
durch einen schallarmen gekapselten Kompressor erzeugt oder bei
therapeutischen Einrichtungen wie z. B. Krankenhäuser aus
der hauseigenen Druckluftanlage bezogen.
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Vorzugsweise
ist ein Lüftungsmodul D) einem Raum zugeordnet, in dem
eine Floating-Wanne angeordnet ist. Vorzugsweise ist eine Floating-Wanne
pro Raum vorgesehen. Das Lüftungsmodul ist über
weitere Schalldämmelemente, z. B. Schalldämmplatten,
von dem jeweiligen Raum entkoppelt. Die Lüftungsanlage
ist so positioniert, dass die Kunden in den Wannen-Räumen
keine Lüftergeräusche und auch keine Zugluft erfahren.
Die Zuluft wird nach Wärmerückgewinnung aus der
Abluft über einen Wärmetauscher identisch zur
Wassertemperatur aufgeheizt und in die Räume eingebracht,
genau in der Dosierung, die die hohe Luftfeuchtigkeit gerade kompensiert
auf ein als angenehm empfundenes Raumklima. Die dazu erforderliche
Feinsteuerung erfolgt über SPS mittels des Steuerungsmoduls
G).
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Das
Care-Modul E) ermöglicht die Kontrolle des physiologisch
stabilen Zustands des Kunden, mittels Bewegungssensoren, Atmungstätigkeitssensoren,
Pulsmessgeräten u. ä.
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Es
ist denkbar, dass unbekannte bzw. dem Betreiber nicht angezeigte
Beeinträchtigungen des Kunden in Form von Kreislaufproblem,
Phobie, Epilepsie, etc. bestehen. Diese Kunden signalisieren üblicherweise,
im Gegensatz zum Normal-Kunden, der sich relativ schnell in einer
bewegungslosen Ruhelage befindet, durch Unruhe ihr Unwohlsein. Die
Unruhebewegungen werden vom Care-Modul registriert und über
Leitung oder drahtlos (z. B. Bluetooth) an eine Leitwarte gemeldet.
Der Kunde kann falls erforderlich und abgesprochen zusätzlich
mittels einer IR Kamera überwacht werden. Das Personal
hat die Möglichkeit, über eine im Raum angeordnete-Gegensprechanlage
mit dem Klienten in Kontakt treten. Im Regelfall interveniert das
Personal persönlich und klärt das Wohlbefinden
des Kunden.
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Das
Steuerungsmodul G) umfasst eine programmierbare Hardware, die entsprechend
programmiert, sämtliche Steuerfunktionen havariesicher
mit wenigen eindeutig beschrifteten Bedientasten ermöglicht.
Das Steuerungsmodul umfasst eine Unregelmäßigkeiten
erkennende Selbstkontrollautomatik. Die Unregelmäßigkeiten
sind auf einem Bedienpult anzeigbar. Eine Automatisierung der Steuerbefehle verhindert
das Auftreten von Folgeschäden.
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Das
Steuerungsmodul G) umfasst eine Abschaltautomatik. Wenn die Leitwarte
nicht besetzt sein sollte, wird in Relation zur Dynamik und Dramatik
der automatisch registrierten physiologischen Daten wie Puls, Atmung,
Bewegung das vorprogrammierte audio-visuelle Entspannungsprogramm
abgebrochen und der Kunde zeitlich angemessen „in die Realität
zurückgeführt" und gebeten, die Session abzubrechen.
Dabei werden in einem Fade-Out akustische und visuelle Reize zurückgefahren
sowie in einem Fade-In Raumlicht, Wasser-Ablauf angeschaltet, in
Verbindung mit einem stillen Alarmruf über Handy, bzw.
Pieper für das Personal.
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Das
Care-Modul weist „Care-Hands" auf. Sie weisen zwei im Maßstab
1:1 aus Silikon nachgebildete menschliche Hände auf, die
magnetisch oder mechanisch innen am Wannenrand höhenverstellbar
fixiert sind. Die „Care-Hands" sind derart angeordnet, dass
die Handflächen als Schale nach oben, mit den Daumen nach
außen und den kleinen Fingern zueinander weisend angeordnet
sind. Sie nehmen den Hinterkopf des Kunden sanft auf mit folgenden
Aspekten:
Kunden, die Ängste haben, dass ihr Kopf
unter Wasser gerät und sie Solewasser schlucken/einatmen, haben
hiermit einen sicheren Halt.
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Kunden,
die es lästig und desillusionierend finden, an die Grenzen
des Beckens zu stoßen, indem sie mit den Extremitäten
an den Wannenrand dümpeln, verbleiben hiermit in der ,Endlosigkeit'
der Wanne.
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Für
Kunden, die ihre Ohren über Wasser behalten möchten,
können die „Care-Hands" so justiert werden, dass
die Ohren nicht unter Wasser geraten.
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Die „Care-Hands"
beinhalten u. a. einen Bewegungsmelder, der Ruhe- bzw. Unruhe des
Kunden an die Leitwarte signalisiert.
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Über „Care-Hands"
können medizinisch-physiologische Messwerte wie Puls, u. ä.
des Kunden registriert werden, die neben der physiologischen Bewertung
auch Rückschlüsse über die psychische Verfassung
ermöglichen. Diese Daten können in Korrelation
mit erhobenen Daten bewertet und entsprechend zu Handlungsanweisungen
führen, entweder automatisch an Systeme oder per Handlungsanweisung
an Mediziner, Pflegepersonal, Therapeuten oder andere Personen.
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„Care-Hands"
können Send-Kanäle umfassen, deren Öffnungen
vorzugsweise in den Enden der beiden außen befindlichen
Daumenspitzen angeordnet sind, zur Aussendung von gasförmigen
bzw. flüssigen Stoffen, u. a. Duftstoffen, insbesondere
Medikamenten, u. a. Sauerstoff.
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Aufgrund
der standardisierten Bauweise der Aufbereitungsanlage, der audiovisuellen
Anlage, sowie der Floating-Wanne ist ein kostengünstiger, schneller
und verschiedenen äußeren Bedingungen anpassbarer
Anlagenaufbau möglich.
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Gemäß dem
weiteren Aspekt der Erfindung weisen die Module aktiv und passiv
wirkende schalldämpfende Elemente auf. Weil der Benutzer
im Schwebebad seine Ohren unterhalb des Solespiegels positioniert
hat, ist in besonderer Weise darauf zu achten, dass die Floating-Wannen
gegenüber auf sie wirkende Geräusche abgeschirmt
sind. Dazu ist zunächst ein schalldämmender Fußbodenaufbau vorgesehen,
der zum einen von außen in die Floating-Wannen eindringenden
Schall dämmt, zum anderen aber auch durch das Ablassen
von Sole mittels Schwerkraft ohne Pumpen aus einer benutzten Floating-Wanne
erzeugte Geräusche schluckt und damit nicht die Entspannungssitzung
einer sich in einer benachbarten Floating-Wanne befindenden Person
beeinträchtigt.
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Vorzugsweise
ist der Wannenboden auf einer Schallschutzmatte aufgelegt und der
Soleabfluss ist als ein Winkelrohr aus einer Abflussöffnung
im Wannenboden durch die Schallschutzmatte hindurch geführt
und durch eine sich anschließende Estrichschicht geführt.
Der Abfluss ist in Flussrichtung nachfolgend als im Wesentlichen
horizontal unter einem leichten Gefälle innerhalb einer
Isolierschicht zum Vorratstank hin verlaufendes Abflussrohr ausgebildet.
Durch die Verlegung des Abflussrohres innerhalb der Isolierschicht
werden durch das Ablassen der Sole in dem Abflussrohr erzeugte Geräusche deutlich
gemindert.
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Vorzugsweise
ist das Abflussrohr mit einer Ummantelung versehen, um zusätzlich
Schall zu schlucken und darüber hinaus die warme Sole vor
allzu großer Wärmeabgabe zu schützen.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist jede
der Floating-Wannen einen Beckenumgang auf, der nicht auf dem oberen
Rand der Wannenwand aufliegt, sondern frei schwebend über der
Wannenwand angeordnet ist und nur über eine elastische
Isolierschicht den Soleaustritt verhindert. Somit werden weniger
Trittgeräusche aus der Umgebung in die Sole eingetragen.
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Vorzugsweise
sind außenseitig an der Wannenwand und bei Bedarf und in
Abhängigkeit von der veranschlagten Verweildauer des Kunden
im Wasser auch am Wannenboden die Sole auf der eingestellten Solltemperatur
haltende Heizmatten angeordnet. Im Wannenboden können mit
einer Heizmattensteuerung einen Regelkreis ausbildende Temperaturfühler
vorgesehen sein. Wegen der Temperaturgleichheit von Sole und Luft
ist der Wärmeverlust der Sole an die Umgebung minimal.
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Die
Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispieles in drei
Figuren beschrieben. Dabei zeigen:
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1 eine
Funktionsansicht des erfindungsgemäßen modularen
Sole-Schwebebads mit zwei Floating-Wannen,
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2 einen
Schnitt der Floating-Wanne im Abflussbereich,
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3 einen
Schnitt des Abflusses.
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Die
in 1 dargestellte Funktionsansicht umfasst zwei Floating-Wannen 10, 20 mit
Abmessung von jeweils 3,0 m × 2,5 m × 0,5 m bei
einer Sole-Fülltiefe von jeweils 0,4 m. In jeder der Floating-Wannen 10, 20 ist
somit 3,0 m3 Sole während der Entspannungssitzung
enthalten.
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Diese
Maße beziehen sich auf Floating-Wannen 10, 20 für
jeweils zwei Personen. Die Wassertiefe der Floating-Wannen 10, 20 und
das daraus resultierende Gesamtvolumen der Sole erhöht
sich bei therapeutischer Nutzung der Floatingwannen, wenn sich der/die
Therapeut/en mit in der Wanne aufhält. Dies trifft insbesondere
zu für aquatisch arbeitende Physiotherapeuten, sog. Aqua-Bodyworker
u. ä. Berufe, aquatisch arbeitende Osteopathen und verwandte
Berufe. Diese Nutzung erfordert je nach Anwendung und Körpergröße
des/der Therapeuten eine Wassertiefe von 1,2 bis 1,3 m, individuell
programmierbar über das Steuerungsmodul (G).
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Jede
der beiden Floating-Wannen 10, 20 weist jeweils
zwei Abflüsse 11, 12, 21, 22 an
Ihren tiefsten Punkten des Wannenbodens auf. Von jedem der Abflüsse 11, 12, 21, 22 geht
ein Abflussrohr 13, 14, 23, 24 ab.
Die jeweils zwei von einer der Floating-Wannen 10, 20 abgehenden
Abflussrohre 13, 14, 23, 24 sind
ein Stück weit in Abflussrichtung hinter den Abflüssen 11, 12 bzw. 21, 22 zu
jeweils einem Gesamtabflussrohr 15 bzw. 25 mit
doppeltem Querschnitt zusammengeführt. Die beiden zusammengeführten
Abflussrohre 15, 25 münden separat in
einen Vorratstank 30 für Sole. Um die für
den Leerlauf einer Floating-Wanne 10, 20 benötigte
Zeit zu verkürzen, werden auch die beiden Wannen-Zulaufrohre 51, 52 als
Abflussrohre genutzt. Die dafür erforderliche Ventilsteuerung
erfolgt über SPS. Es werden max. 10 min. für den
Wasserwechsel einer Floatingwanne 10, 20 zwischen
aufeinander folgenden Sitzungen benötigt. Diese kurze Taktzeit
ist innovativ, insbesondere in Hinblick auf den für Parallel-Nutzer
der Einrichtung geräuschlosen Wasserwechsel.
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Ein
Wannenmodul umfasst jeweils eine Floating-Wanne 10, 20,
die zwei zugehörigen Abflüsse 11, 12 bzw. 21, 22 und
das zugehörige Abflussrohrsystem mit jeweils zwei Abflussrohren 13, 14 bzw. 23, 24 und
einem der Gesamtabflussrohre 15, 25.
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Der
Vorratstank 30 weist ein Volumen von V = 6 m3 auf,
bei therapeutischer Nutzung mit Füllhöhe von 1,2
m bis 1,3 m entsprechend mehr. In dem Vorratstank 30 befindet
sich eine Eintauchpumpe 32 mit einer Leistung von Q = 20
m3/h. Vom Vorratstank 30 führt
das Druckrohr 31 zu einer Aufbereitungsanlage 40 für
die benutzte Sole zur Erzielung eines hinreichenden Hygienestandards
zur Befüllung der Floating-Wannen 10, 20.
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Der
Vorratstank 30 ist in einem Außenbereich der Anlage
vorgesehen und doppelwandig ausgebildet. Er ist gegenüber
den Floating-Wannen 10, 20 tiefer gelegt, um ein
optimales Gefälle zur Verfügung zu stellen. Die
Füllhöhe im Vorratstank 30 ist mittels
eines Ultraschallsensors 34 durch Ultraschallmessung überwachbar.
Ein (nicht eingezeichneter) Tankdeckel ist teilbar ausgeführt.
An seiner festen Hälfte ist die Eintauchpumpe 32 montiert,
die zweite öffnenbare Hälfte dient als Einstieg
für Wartungsarbeiten.
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Die
Erstbefüllung sowie die Neubefüllung des Vorratstanks 30 nach
dem Solewechsel erfolgt über die Floating-Wannen 10, 20.
Dazu wird zunächst eine Floating-Wanne 10, 20 mit
Frischwasser gefüllt und dann wird in der Floating-Wanne
Salz mit für diese Zwecke zugelassener und zertifizierter
Herkunft gelöst. Die gebildete Sole wird anschließend
in den Vorratstank 30 abgelassen und dort zur Wasseraufbereitung
bereitgehalten.
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Die
Kompensation des alltäglichen Soleverlustes aufgrund von
Austragung durch Kunden, Spülungsverluste u. ä.,
erfolgt über einen (nicht eingezeichneten) integrierten
Salz-Lösebehälter. In Ruhezeiten wird die Sole
im isolierten Vorratstank 30 bei minimalem Wärmeverlust
bereitgehalten und die Raumtemperatur der Wannenräume von
einer Betriebstemperatur von T = 36°C auf eine Ruhetemperatur
von T = 20°C energiesparend abgesenkt. Bei morgendlichem
Betriebsbeginn ist die Anlage binnen 15 min einsatzbereit. Diese
Abläufe sind mittels des Steuerungsmoduls (G) programmgesteuert
automatisiert.
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In
Flussrichtung abwärts des Aufbereitungsmoduls 40 ist
eine Verzweigung 50 eines von dem Aufbereitungsmodul 40 abgehenden
Solerohres 41 in zwei Zulaufrohre 51, 52 zu
den beiden Floating-Wannen 10, 20 vorgesehen.
Ein Stück in Strömungsrichtung nach der Verzweigung 50 ist
in jedem Zulaufrohr 51, 52 nach jeweils einem
pneumatischen Membranventil 55, 56 eine Abzweigung 53, 54 vorgesehen,
die das jeweilige Zulaufrohr 51, 52 mit der Kanalisation über
weitere pneumatische Membranventile 57, 58 verbindet.
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Die
Ventilsteuerung wird bei jedem Wasserwechsel genutzt. Die benutzte
Sole läuft beim Wasserwechsel erst in den Vorratstank 30 ab.
Wenn die Niveaumesser im Vorratstank 30 und in der Floating-Wanne 10, 20 korrelierende
Daten melden, d. h. die Floating-Wanne 10, 20 ist
vollständig entleert und die abgelaufene Menge ist tatsächlich
im Vorratstank 30 angekommen, werden vom Steuerungsprogramm G
die Ventile programmgesteuert auf „Wanne spülen" umgestellt.
Die anschließend vom Personal manuell ausgeführte
Becken- und Fußbodenspülung fließt in die
Kanalisation ab. Nach Abschluss der manuellen Reinigung des Wannenraumes
wird die Wiederbefüllung der Floating-Wanne 10, 20 in
der Leitwarte durch Knopfdruck gestartet. Falls die Daten zwischen dem
Ablaufvolumen aus der Floating-Wanne 10, 20 und
dem Zulaufvolumen in den Vorratstank 30 nicht korrelieren,
bricht das Steuerungssystem G die Wannenentleerung ab, indem die
Ablaufventile geschlossen werden und meldet „Havarie".
Damit wird verhindert, dass die Sole versehentlich in die Kanalisation gelangt
bzw. die Einrichtung durch Leckage eines Bauteils geflutet wird,
was bei Salzsole erhebliche Gebäudeschäden verursachen
würde.
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Das
Aufbereitungsmodul 40 umfasst einen Kartuschenfilter 42 mit
einer Reinigungsleistung zwischen Q = 10 m3/h
(Bereithaltung) bis Q = 20 m3/h (Wannenbefüllung).
Der Kartuschenfilter 42 ist aus Korrosionsschutzgründen
vollständig aus Kunststoff, vorzugsweise glasfaserverstärktem
Thermoplast, gefertigt. Der Kartuschenfilter 42 hat den
Vorteil, dass keine Filterrückspülung mit großem
Wasservolumen erforderlich ist, bei der größere
Mengen Sole in die Kläranlage gelangen würden.
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Die
Verschmutzung des Filters wird mit einem Differenzdruckmanometer überwacht.
Steigt der Differenzdruck aufgrund der abgeschiedenen Schmutzpartikel über
einen festgelegten Wert, sind die Filterelemente zu reinigen. Der
Filter wird hierzu mit klarem Wasser abgespült bzw. in
einem festen Zyklus gegen einen neuen Filter ausgetauscht. Die Standzeit
des Filters zwischen zwei Reinigungen hängt von der eingetragenen
Schmutzmenge ab und muss im Betrieb für die jeweilige Anlage
ermittelt werden.
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Dem
Kartuschenfilter 42 ist in Fließrichtung der Sole
eine UV-Ozon-Desinfektionsanlage 43 nachgeschaltet. Vorzugsweise
wird eine UV-Ozon-Desinfektionsanlage 43 von Typ „UVOX 250"
installiert. In der UV-Ozon-Desinfektionsanlage 43 wird
aus Luftsauerstoff durch UV-Bestrahlung Ozon erzeugt. Dazu wird über
einen Injektor Luft in die Sole eingebracht. Die mit Luft angereicherte
Sole wird über eine UV-Lampe aufweisende Reaktionskammer
der Desinfektionsanlage 43 gefahren und hier mit UV-Licht
bestrahlt. Durch die energiereichen UV-Strahlen wird der in der
Luft vorhandene Sauerstoff zu Ozon oxidiert. Die Sole wird sowohl
mit den UV-Strahlen, als auch mit dem Ozon desinfiziert.
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Da
in der Anlage für therapeutische Zwecke eine Sauerstoffanlage
installiert sein kann, ist es möglich, die Desinfektionsanlage 43 mit
reinem Sauerstoff zu betreiben. Die Ausbeute an Ozon und damit die
Desinfektionswirkung kann dadurch gegenüber der Gewinnung
des Sauerstoffs aus Luft in etwa verdoppelt werden. Bevor die aufbereitete
Sole in die Floating-Wanne 10, 20 geleitet wird,
wird die mit Ozonresten versehene Sole durch einen der Desinfektionsanlage 43 nachgeschalteten
Restozon-Vernichter 44 geführt. Der Restozon-Vernichter 44 weist einen
Aktivkohle-Filter auf, über den die Sole gefahren wird.
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Bei
einer Neubefüllung des Vorratstanks 30 ist eine
Grunddesinfektion des Kreislaufs mit Chlordioxid vorzunehmen.
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Zwischen
dem Kartuschenfilter 42 und der UV-Ozon-Desinfektionsanlage 43 ist
ein Wärmetauscher 45 geschaltet. Eine eingestellte
Soll-Temperatur der Sole wird mittels des Wärmetauschers 45 gewährleistet.
Dem Wärmetauscher 45 wird in einem Bypass der
Soleleitung 46 Sole zugeführt und diese dort erwärmt.
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Die
im Aufbereitungskreislauf zwischen Vorratstank 30, Kartuschenfilter 42,
Soleleitung 46 und einer Rücklaufleitung 48 in
den Vorratstank 30 gehaltene Temperatur liegt etwa T =
0,5°C über der Soll-Temperatur der Sole in der
Floating-Wanne. Damit wird ein Wärmeverlust in der Floating-Wanne 10, 20 ausgeglichen.
Zur Überwachung der Temperaturen sind in der Soleleitung 46 Temperatursensoren 47 angeordnet.
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Bei
Bedarf sind zur Aufrechterhaltung der Wassertemperatur in der gefüllten
Wanne 10, 20 in den langen Wannenaußenwänden
bzw. unter dem Wannenboden, deren Abmessungen bei 3,0 m × 0,5 m
liegen, elektrische Heizmatten 70 installiert. Die Heizmatten 70 werden über
einen Trenntrafo 71 gesichert mit Strom versorgt.
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Die
Anlage dient der Entspannung für Jedermann aber auch der
Behandlung von Patienten, insbesondere von Tinnitus-Patienten. Da
insbesondere letztgenannte extrem geräuschsensibel sind,
ist eine Schallentkopplung der Module und Modulelemente gegeneinander
nötig, um einen möglicht niedrigen Geräuschpegel
zu gewährleisten.
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Um
einen maximalen Grad der Entspannung zu erreichen, sollten die Räume,
in den die jeweiligen Wannen 10, 20 separat angeordnet
sind, so ruhig wie möglich sein. Insbesondere sollte die
Neubefüllung der einen Floating-Wanne 20 mit Sole
nicht zu Geräuschbeeinträchtigungen einer in der
anderen Floating-Wanne 10 entspannenden Person führen.
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Zur
Verringerung von Trittgeräuschen ist der Wannenumgang 80 der
Floating-Wanne 10 von der Wannenwand 81 gemäß 2 schallentkoppelt.
Der Wannenumgang 80 ist freitragend ausgeführt
und stützt sich nicht auf dem Wannenwand 81 ab.
Der Übergang zwischen Wannenwand 81 und Wannenumgang 80 ist
elastisch abgedichtet. Der Wannenumgang 80 ist leicht abfallend
zur Wanne 10 hin ausgebildet.
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2 zeigt
den Aufbau eines Fußbodens im Bereich des Sole-Abflusses 11 einer
der Floating-Wannen 10. Die Floating-Wanne 10 ist
schallentkoppelt über und gegenüber dem Fußbodenaufbau errichtet.
Der Fußbodenaufbau weist ausgehend vom Bodenblech 82 der
Wanne 10 folgende aufeinander folgende Schichten auf: zunächst
eine 50 mm Schallschutzmatte 83, dann einen 60 mm Estrich 84, dann
eine 80 mm Isolierschicht 85, dann eine Dichtfolie 86 und
die ganze Konstruktion ist auf eine Rohsole Beton 87 aufgelegt.
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Der
Abfluss 11 ist als eine im VA-Bodenblech 82 eingelassene Öffnung 90 ausgebildet,
die über ein Winkelrohr 91 in das Abflussrohr 15 mündet,
wie in 3 dargestellt. Das Abflussrohr 15 ist
in der Isolierschicht 85 verlegt. Dadurch werden die während des
Ablaufens der Sole aus der Floating-Wanne 10 erzeugten
Geräusche weitestgehend gedämmt, so dass eine
in einer anderen Floating-Wanne 20 befindende Person kaum
gestört wird.
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Das
Abflussrohr 15 ist zusätzlich mit einer 5 mm Armaflexummantelung 92 gegen
Wärmeverlust und Schall gedämmt. Das Abflussrohr 15 weist
ein Gefälle von mindestens 1 bis 2% auf, um ein langsames,
geräuschfreies, aber dennoch zügiges Ablaufen
der Sole aus der Floating-Wanne 10 zu gewährleisten.
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Zur
weiteren Verbesserung der Schalldämmung ist das Bodenblech 82 nicht
direkt mit dem Winkelrohr 91 verbunden. Das Bodenblech 82 ist
im Bereich der Abflussöffnung von einer doppellagigen Softbodenschicht 93 mit
einer Dicke von jeweils 10 mm gesandwicht. Die Softbodenschicht 93 ist
wanneninnenseitig mit einer 1,5 mm dicken Folie 94 überzogen.
Ränder der Folie 94 sind entlang der Abflussöffnung 90 in
einer Ablaufkonstruktion 95 wasserdicht eingeklemmt. Es
besteht somit keine schallübertragende Berührung
zwischen Bodenblech und Winkelrohr.
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Die
Wannenwand 81 besteht aus PVC-beschichteten Edelstahlpaneelen.
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Die
im Rohrsystem vorgesehenen Armaturen können als Absperrarmaturen
ausgebildete pneumatische Membranventile sein.
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- 10
- Floating-Wanne
- 11
- Abfluss
- 12
- Abfluss
- 13
- Abflussrohr
- 14
- Abflussrohr
- 15
- Gesamtabflussrohr
- 20
- Floating-Wanne
- 21
- Abfluss
- 22
- Abfluss
- 23
- Abflussrohr
- 24
- Abflussrohr
- 25
- Gesamtabflussrohr
- 30
- Vorratstank
- 31
- Absaugrohr
- 32
- Umwälzpumpe
- 34
- Ultraschallsensor
- 40
- Aufbereitungsmodul
- 41
- Solerohr
- 42
- Kartuschenfilter
- 43
- UV-Ozon-Desinfektionsanlage
- 44
- Restozon-Vernichter
- 45
- Wärmetauscher
- 46
- Soleleitung
- 47
- Thermometer
- 48
- Rücklaufleitung
- 50
- Verzweigung
- 51
- Zulaufrohr
- 52
- Zulaufrohr
- 53
- Abzweigung
- 54
- Abzweigung
- 55
- pneumatisches
Membranventil
- 56
- pneumatisches
Membranventil
- 57
- pneumatisches
Membranventil
- 58
- pneumatisches
Membranventil
- 70
- Heizmatte
- 71
- Trenntrafo
- 80
- Wannenumgang
- 81
- Wannenwand
- 82
- Bodenblech
- 83
- Schallschutzmatte
- 84
- Estrich
- 85
- Isolierschicht
- 86
- Dichtfolie
- 87
- Rohsole
Beton
- 90
- Öffnung
- 91
- Winkelrohr
- 92
- Armaflexummantelung
- 93
- Softboden
- 94
- Folie
- 95
- Ablaufkonstruktion
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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