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Die
Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur automatischen Konfiguration
eines Steuersystems für
ein Gewerk der Gebäudetechnik.
Die Erfindung bezieht sich des Weiteren auf eine Vorrichtung zur
Durchführung
des Verfahrens.
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Als
Gewerk wird in diesem Zusammenhang eine zusammenhängende,
einer bestimmten gemeinsamen Funktion dienende Geräte- bzw.
Anlageninstallation in einem Gebäude,
wie z. B. eine Beschattungsanlage, eine Heizungs-, Warmwasser- und/oder
Klimatisierungsanlage, eine Beleuchtungsanlage, etc. verstanden.
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Ein
solches Gewerk umfasst in der Regel eine Vielzahl von Aktoren. Der
Begriff „Aktor” bezeichnet
hierbei in erster Linie motorische Antriebe, je nach Art des Gewerks
aber gegebenenfalls auch andere „aktive Komponenten”, wie z.
B. Lichtquellen oder Wärme-
bzw. Kälteerzeuger,
Ventile, Relais, etc. Die einzelnen Komponenten eines solchen Gewerks sind
in der modernen Gebäudetechnik,
insbesondere in Bürobauten
und sonstigen Großbauten,
häufig durch
ein komplexes Steuersystem miteinander vernetzt. Das Steuersystem
dient zum einen der elektrischen Versorgung der Gewerkkomponenten,
zum anderen dem vollständig
oder teilweise automatisierten Betrieb des Gewerks in Abhängigkeit
von internen oder externen Umgebungsbedingungen des Gebäudes. Im
Falle einer Beschattungsanlage bewirkt das Steuersystem z. B. typischerweise
eine automatische Markisensteuerung unter Berücksichtigung der sich ändernden
Lichtverhältnisse
an unterschiedlichen Fassaden des Gebäudes, sowie gegebenenfalls
auch unter Berücksichtigung
von Wetterverhältnissen
wie Wind und Regen.
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Das
Steuersystem für
ein bestimmtes Gewerk wird bisher üblicherweise aus einer Vielzahl
von einzelnen Sensoren und Steuerkomponenten aufgebaut. Diese Sensoren
und Steuerkomponenten müssen
in mühsamer
Kleinarbeit, oft aus dem Sortiment einer Vielzahl unterschiedlicher
Hersteller, zusammengesucht werden. Den gewerkerstellenden Handwerksunternehmen
fehlt hierzu häufig
der technische Überblick
und die zur Konfiguration eines solchen Steuersystems nötige Erfahrung.
Bestehende Möglichkeiten
zur Automatisierung moderner Gewerke werden hierdurch einerseits
mangels Kenntnis häufig nicht
genützt.
Andererseits führt
mangelnde Erfahrung bei der manuellen Konfiguration eines Steuersystems
häufig
aufgrund von nicht berücksichtigten Inkompatibilitäten der
Sensoren und Steuerkomponenten untereinander oder mit den vorgesehenen Aktoren
des Gewerks zu vermeidbaren Fehlfunktionen.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur vereinfachten
Konfiguration eines Steuersystems für ein Gewerk der Gebäudetechnik anzugeben.
Der Erfindung liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, eine zur Durchführung des
Verfahrens besonders geeignete Vorrichtung anzugeben.
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Bezüglich des
Verfahrens wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
1. Danach ist im Rahmen einer automatischen Verfahrensdurchführung vorgesehen,
eine Anzahl vorbestimmter Gewerkparameter zunächst abzufragen, wobei diese
Gewerkparameter Angaben zu der Art und/oder der Anzahl der im Rahmen
des Gewerks vorgesehenen Aktoren und/oder Angaben zu der Art der
im Rahmen des Gewerks vorgesehenen Sensoren umfassen. Verfahrensgemäß ist weiterhin
vorgesehen, dass aufgrund der Gewerkparameter und des mindestens
einen Gebäudeparameters
anhand von hinterlegten Kenndaten eine Konfiguration von erforderlichen
Sensoren und Steuerkomponenten für
das Gewerk bestimmt und angezeigt wird.
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Als „Abfrage” wird hierbei
ein Prozess verstanden, bei dem einem Anwender des Verfahrens die
vorbestimmten Gewerke- und Gebäudeparameter
zur Auswahl und/oder zur näheren
Spezifizierung vorgelegt werden. Bei einer Beschattungsanlage wird
beispielsweise ein Anwender des Verfahrens aufgefordert, die Anzahl
der im Rahmen des Gewerks als Aktoren vorgesehenen Markisenmotoren zu spezifizieren.
Im Hinblick auf die Gebäudeparameter
wird der Benutzer beispielsweise nach der Anzahl der Gebäudeetagen
gefragt.
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Als „Konfiguration” wird eine
Auswahl von hinsichtlich Anzahl und Gerätetyp spezifizierten Sensoren
und Steuerkomponenten bezeichnet, aus denen das Steuersystem aufgebaut
wird. Die in einer Konfiguration zusammengefassten Sensoren und Steuerkomponenten
umfassen dabei insbesondere Geräte
einer Vielzahl von Herstellern.
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Die
Kenndaten, auf die verfahrensgemäß zurückgegriffen
wird, umfassen insbesondere eine Datenbank, in der die zur Auswahl
zur Verfügung
stehenden Steuerkomponenten und Sensoren aufgelistet sind. Die Kenndaten
umfassen des Weiteren Angaben zu Abhängigkeiten und Kompatibilitäten bzw. Inkompatibilitäten der
aufgelisteten Geräte
sowie Regeln bzw. Berechnungsvorschriften zur Bestimmung der erforderlichen
Steuerkomponenten.
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Unter
dem Begriff „Steuerkomponenten” sind hierbei
sowohl Komponenten erfasst, die der Signalverarbeitung innerhalb
des Steuersystems dienen, als auch solche Komponenten, die der elektrischen Versorgung
der Sensoren sowie der Aktoren des Gewerks dienen.
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In
einer bevorzugten Ausführung
des Verfahrens ist vorgesehen, dass im Rahmen einer vorläufigen Konfiguration
zumindest zu einem der Sensoren oder Steuerkomponenten verschiedene
konkrete Geräte
oder Bauformen eines Geräts
zur Auswahl angezeigt werden. Im Falle einer Beschattungsanlage
werden beispielsweise für
den Regensensor mehrere Regensensortypen, insbesondere Regensensoren
mehrerer Hersteller, angezeigt. Im Falle einer Heizungsanlage werden
beispielsweise Pufferspeicher verschiedener Größe und/oder veschiedene Festbrennstoffkessel
zur Auswahl angezeigt. Der Anwender wird hierbei dazu aufgefordert,
aus den angezeigten Geräten
eines auszuwählen,
das dann in die endgültige
Konfiguration aufgenommen wird.
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In
bevorzugter Ausführung
des Verfahrens wird bei der Konfigurationsbestimmung zu zumindest einer
der Steuerkomponenten ein geeignetes Steuersoftwareprodukt bestimmt
und als Bestandteil der Konfiguration angezeigt. Bei der Auswahl
des Steuersoftwareprodukts werden hierbei verfahrensgemäß die angegebenen
Gewerkparameter und/oder der mindestens eine Gebäudeparameter berücksichtigt. In
zweckmäßiger Weiterbildung
des Verfahrens ist vorgesehen, dass für dieselbe Steuerkomponente mehrere
Steuersoftwareprodukte – z.
B. Steuersoftwareprodukte mehrerer Hersteller oder verschiedene Steuersoftwareprodukte
mit unterschiedlicher Funktionalität – zur Auswahl angezeigt werden
können.
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Zusätzlich zu
der reinen Anzeige der in der Konfiguration enthaltenen Steuerkomponenten
und Sensoren wird in einer vorteilhaften Verfahrensvariante unter
Berücksichtigung
der hinterlegten Kenndaten ein Schaltplan erzeugt und angezeigt.
In diesem Schaltplan sind die Sensoren, Steuerkomponenten der Konfiguration
sowie die Aktoren des Gewerks miteinander verschaltet dargestellt.
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Zusätzlich oder
alternativ hierzu ist vorgesehen, dass im Zusammenhang mit der Erstellung
der Konfiguration anhand einer hinterlegten Preistabelle ein Preis
für die
in der Konfiguration enthaltenen Steuerkomponenten und Sensoren
ermittelt und angezeigt wird.
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Optional
wird alternativ oder zusätzlich
anhand der hinterlegten Kenndaten eine Produktinformation zu den
in der Konfiguration enthaltenen Sensoren und Steuerkomponenten
bestimmt und angezeigt. Diese Produktinformation umfasst insbesondere
Datenblätter
und/oder Bedienungsanleitungen dieser Geräte.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens handelt es sich bei dem Gewerk, für das das Steuersystem zu konfigurieren
ist, um eine Gebäudebeschattungsanlage.
In diesem Fall werden verfahrensgemäß als Gewerkparameter – einzeln oder
in beliebiger Kombination – die
Anzahl der Markisen- bzw. Rolladenmotoren und die Art der vorgesehenen
Sensoren abgefragt. Die zur Auswahl angebotenen Sensorarten umfassen
dabei – einzeln
oder in beliebiger Kombinati on – Lichtsensorik,
Temperatursensorik, Windsensorik und/oder Regensensorik. Im Hinblick
auf die Gebäudeparameter
werden insbesondere die Etagenanzahl und/oder eine Fassadenanzahl
abgefragt.
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In
einer Weiteren Ausführungsvariante
des Verfahrens handelt es sich bei dem Gewerk um eine Heizungsanlage.
In dieser Ausführung
werden als Gewerkparameter die Art der vorgesehenen Heizquellen
(bzw. Heizaggregate) sowie die Art und/oder Anzahl der vorgesehenen
Wärmespeicher
abgefragt. Im Hinblick auf die Heizquellen werden insbesondere eine
Therme (d. h. eine Gas- oder Ölheizung),
ein Festbrennofen (d. h. ein Ofen für feste Brennstoffe, wie Kohle
und/oder Holz), Fernwärme,
eine Sonnenkollektoranlage und/oder eine Wärmepumpe zur Auswahl angeboten.
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Als
Gebäudeparameter
wird in der auf einer Heizungsanlage gerichteten Verfahrensvariante
vorteilhafterweise die Größe des zu
beheizenden Volumens abgefragt.
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In
weiteren Varianten des Verfahrens handelt es sich bei dem Gewerk
um eine Beleuchtungsanlage oder um eine Gebäudesicherheitsanlage. Optional
ist das Verfahren darüberhinaus
darauf ausgelegt, ein gemeinsames Steuersystem für kombinierte Gewerke, beispielsweise
ein kombiniertes Gewerk für
Beschattung, und Heizung/Klima oder ein kombiniertes Gewerk für Beschattung,
Heizung/Klima und Beleuchtung, zu konfigurieren.
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Bezüglich der
Vorrichtung wird die obige Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs
14. Danach umfasst die Vorrichtung ein Datenerfassungsmodul, das
zur Abfrage der Gewerkparameter und des mindestens einen Gebäudeparameters
eingerichtet ist. Die Vorrichtung umfasst weiter ein Konfigurationserstellungsmodul,
das zur Bestimmung der Konfiguration unter Berücksichtigung der Gewerkparameter
und des mindestens eines Gebäudeparameters
eingerichtet ist. Das Konfigurationserstellungsmodul ist weiterhin
dazu eingerichtet, die festgelegte Konfiguration – insbesondere in
Form einer Geräteliste – für eine Anzeige
aufzubereiten.
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Die
Vorrichtung ist zweckmäßigerweise
zur Durchführung
einer der vorstehend beschriebenen Varianten des Verfahrens eingerichtet.
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Die
Vorrichtung umfasst insbesondere eine Datenverarbeitungsanlage,
auf der das Datenerfassungsmodul und das Konfigurationserstellungsmodul in
Form von Softwarebestandteilen implementiert sind.
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Eine
weitere Ausführungsform
der Erfindung ist durch ein das Datenerfassungsmodul und das Konfigurationsmodul
umfassendes Computerprogrammprodukt gegeben.
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Nachfolgend
wird ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen
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1 in
einem schematischen Blockschaltbild eine Vorrichtung zur automatischen
Konfiguration eines Steuersystems für ein Gewerk der Gebäudetechnik,
nämlich
für eine
Gebäude-Beschattungsanlage
und/oder für
eine Gebäude-Heizungsanlage,
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2 ein
Schema eines von der Vorrichtung gemäß 1 automatisch
erstellten Kabelverlegungsplans, sowie
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3 ein
Schema eines von der Vorrichtung gemäß 1 automatisch
erstellten Anschlussplans.
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Einander
entsprechende Teile und Größen sind
in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt
schematisch eine Vorrichtung 1 zur automatischen Konfiguration
eines Steuersystems für
Gewerke der Gebäudetechnik.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine Datenverarbeitungsanlage 2,
d. h. einen Rechner, auf dem eine Konfigurations software 3 lauffähig implementiert
ist. Die Konfigurationssoftware 3 umfasst ein Datenerfassungsmodul 4 sowie
ein Konfigurationserstellungsmodul 5. Die Konfigurationssoftware 3 umfasst
ferner eine Schnittstelle 6, mit der die Konfigurationssoftware 3 auf
Dateneingabegeräte
und Datenausgabegeräte
sowie Datenspeichergeräte,
insbesondere eine Tastatur 7, einen Bildschirm 8,
eine Festplatte 9, einen Drucker 10 und einen
E-Mail-Server 11 zugreift. Diese Geräte sind direkt an die Datenverarbeitungsanlage 2 angeschlossen
oder in diese integriert. Alternativ können eines oder mehrere der
Geräte über ein
Datennetzwerk, insbesondere ein LAN oder das Internet, mit der Datenverarbeitungsanlage 2 verbunden
sein.
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Das
Datenerfassungsmodul 4 bildet eine am Bildschirm 8 anzeigbare
Bedienoberfläche,
mittels der z. B. menugeführt
oder in Dialogform bestimmte Daten abgefragt, d. h. von einem Anwender 12 der Vorrichtung 1 eingeholt
werden. Das Datenerfassungsmodul 4 umfasst hierzu als Untereinheiten
ein Sprachauswahlmodul 13, ein Gewerkauswahlmodul 14,
ein Parameterbestimmungsmodul 15 sowie ein Kundendatenmodul 16.
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Das
Konfigurationserstellungsmodul 5 umfasst eine zentrale
Logik 17, die auf eine Kundendatenbank 18, einen
Ressourcenspeicher 19, eine Artikeldatenbank 20 sowie
auf eine Regelsammlung 21 zurückgreift.
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Das
von der Konfigurationssoftware 3 durchgeführte Verfahren
gliedert sich in eine Datenerfassungsphase und eine anschließende Konfigurationserstellungsphase.
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In
der Datenerfassungsphase erzeugt jedes der Module 13 bis 16 des
Datenerfassungsmoduls 4 – vorzugsweise nacheinander – ein über den
Bildschirm 8 angezeigtes Dateneingabefenster, in dem der
Anwender 12 zur Spezifizierung bestimmter Daten aufgefordert
wird.
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Durch
das Sprachauswahlmodul 13 werden dem Anwender 12 zunächst eine
Anzahl von Sprachen – z.
B. in Form der jeweiligen Landesflagge – angezeigt, aus denen der
Anwender 12 eine Sprache für das weitere Verfahren auswählen kann.
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Anschließend wird
der Anwender 12 in der ausgewählten Sprache durch das Gewerkauswahlmodul 14 aufgefordert,
eine Gewerkart zu bestimmen, für
die verfahrensgemäß das Steuersystem
zu konfigurieren ist. Das Gewerkauswahlmodul 14 bietet
beispielsweise die Gewerkarten „Beschattung” und „Heizung” zur Auswahl
an. Der Anwender 12 kann hierbei alternativ eine dieser
beiden Gewerkarten auswählen.
In einer (hier nicht näher
beschriebenen) alternativen Ausgestaltung der Vorrichtung 1 kann bei
der Gewerkauswahl auch die Möglichkeit
einer Mehrfachnennung vorgesehen sein, so dass kombinierte Mehrfunktions-Gewerke,
wie beispielsweise kombinierte Beschattung-, Heizungs- und/oder
Lichtanlagen ausgewählt
werden können.
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Nach
der Gewerkauswahl fordert das Parameterbestimmungsmodul 15 den
Anwender 12 zur Angabe bzw. Auswahl von bestimmten (gewerkspezifischen)
Gewerkparameter und Gebäudeparameter auf.
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Wurde
im vorausgehenden Verfahrensschritt „Beschattung” als Gewerkart
ausgewählt,
so fordert das Parameterbestimmungsmodul 15 den Anwender 12 auf,
als Gewerkparameter
- – die Anzahl der im Rahmen
des Gewerks vorgesehenen Markisen- bzw. Rolladenmotoren,
- – die
Art der vorgesehenen Sensoren, und
- – die
Kommunikationstechnik
zu spezifizieren.
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Für die Sensorikauswahl
bietet das Parameterbestimmungsmodul 15 den Anwender 12 eine Auswahl
aus den Sensorikarten „Lichtsensor”, „Windsensor”, „Temperatursensor” und „Regensensor” an, wobei
eine Mehrfachauswahl möglich
ist. Wählt
der Anwender den Sensorikbereich „Windsensor” aus, wird
er darüberhi naus
zu einer Auswahl zwischen den Alternativen „Windsensor ohne Beheizung” und „Windsensor
mit Beheizung” aufgefordert. in
Hinblick auf die Kommunikationstechnik wird der Anmelder 12 zu
einer Auswahl zwischen den Alternativen „Punkt-zu-Punkt-Verdrahtung” und „Buskommunikation” aufgefordert.
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Das
Parameterbestimmungsmodul 15 fordert den Anwender 12 weiterhin
auf, als Gebäudeparameter
- – die
Anzahl der unabhängig
voneinander anzusteuernden Gebäudefassaden,
und
- – die
Anzahl der zu beschattenden Gebäudeetagen
anzugeben.
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Optional
werden ferner Angaben zur den Gebäudeabmessungen abgefragt, um
hieraus die erforderlichen Leitungslängen für die Verkabelung des Steuersystems,
d. h. für
Stromversorgungsleitungen, Sensorleitungen und Steuerleitungen,
zu berechnen.
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Wurde
als Gewerkeart „Heizung” ausgewählt, so
fordert das Parameterbestimmungsmodul 15 den Anwender 12 auf,
als Gewerkparameter die Art der im Rahmen des Gewerks vorgesehenen
Heizquellen und Wärmespeicher
anzugeben. Das Parameterbestimmungsmodul 15 bietet hierbei
die Auswahl „Therme” (d. h.
Gas- oder Ölheizung), „Festbrennofen” und „Sonstige
Heizquellen” an,
wobei eine Mehrfachauswahl möglich
ist. Der Anwender 12 wird zusätzlich aufgefordert, anzugeben,
ob ein „Pufferspeicher” im Rahmen
des Gewerks vorgesehen sein soll. Zu jedem dieser Heizquellen- und
Wärmespeicherarten
wird der Anwender 12 gegebenenfalls zu einer Unterauswahl
aufgefordert. Er kann gegebenenfalls also einen von mehreren Thermentypen
(z. B. Ölheizung,
Gasheizung), einen von mehreren Festbrennofentypen (z. B. Kachelofen,
Kaminofen, Pelletofen, etc.), eine von mehreren sonstigen Heizquellen
(z. B. Wärmepumpe,
Fernwärme,
Sonnenkollektor, etc.) sowie einen von mehreren Pufferspeichern
(z. B. Pufferspeicher mit unterschiedlichem Fassungsvermögen) auswählen. Ferner
wird der Anwender 12 zur Auswahl von weiteren Komponenten der
Heizungsanlage, z. B. Anzahl der Umwälzpumpen, 3-Wege-Mischer und
3-Wege-Ventile, aufgefordert.
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Der
Anwender 12 wird zudem dazu aufgefordert, als Gebäudeparameter
das zu beheizende Raumvolumen anzugeben.
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Darstellungstechnisch
erfolgt die Auswahl der Gewerk- und Gebäudeparameter insbesondere durch „Anklicken” sogenannter
Ankreuzfelder („check
boxes”)
oder sogenannter Drop-Down-Listen.
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Nach
der Bestimmung der Gewerke- und Gebäudeparameter fordert das Kundendatenmodul 16 den
Anwender 12 abschließend
zur Angabe von Kundendaten des Anwenders 12, insbesondere
Namen, Anschrift, Rechtsstellung (Privatperson, Firma, Elektroinstallateur,
etc.), sowie gegebenenfalls Kundennummer, Bankverbindung, etc. auf.
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Das
Datenerfassungsmodul 4 leitet die erhobenen Daten über die
Schnittstelle 6 an das Konfigurationserstellungsmodul 5 weiter.
Dort werden insbesondere die erhobenen Kundendaten in der Kundendatenbank 18 gespeichert.
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Bei
mehreren Anfragen desselben Anwenders 12 müssen die
Kundendaten nicht jedesmal erneut eingegeben werden. Vielmehr identifiziert
sich der Anmelder 12 in diesem Fall mittels einer Kundennummer,
anhand der das Kundendatenmodul 16 in der Kundendatenbank 18 auf
die bereits hinterlegten Kundendaten zugreift. Die Kundendaten werden
dem Anwender 12 in diesem Fall lediglich zur Überprüfung nochmals
angezeigt.
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Anhand
der von dem Datenerfassungsmodul erhobenen Daten stimmt das Konfigurationserstellungsmodul 5 anschließend im
Rahmen der Konfigurationserstellungsphase die Konfiguration des
Steuersystems für
das ausgewählte
und anhand der Gewerk- und Gebäudeparameter
näher spezifizierte Gewerk,
d. h. die Art und Anzahl der Steuerkomponenten und Sensorikkomponenten,
aus denen das für
den konkreten Anwendungsfall geeignete Steuersystem aufzubauen ist.
Das Konfigurationserstellungsmodul 5 greift hierzu auf
die Regelsammlung 21 zurück, in der grundlegende Regeln über Struktur des
zu erstellenden Steuersystems hinterlegt sind.
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Konkret
sind in der Regelsammlung 21 Regeln hinterlegt, anhand
derer in Abhängigkeit
der Gewerk- und Gebäudeparameter
die Art und Anzahl der Steuer- und Sensorikkompenenten der Konfiguration ermittelbar
ist. Beispielsweise sind im Fall eines Steuersystems für eine Beschattungsanlage
in der Regelsammlung 21 Regeln hinterlegt, wonach das Steuersystem
umfasst:
- • Pro
Markisen- bzw. Rolladenmotor eine Motorsteuerung.
- • Eine
Zentralsteuereinheit mit geeigneter Spannungsversorgung.
- • Bei
mehreren Etagen pro Etage zusätzlich
eine weitere Steuereinheit (auch als „Etagenverteiler” bezeichnet)
sowie eine Spannungsversorgungseinheit zur Versorgung der auf eine
Etage abfallenden abfallenden Markisenmotoren (auch als „Etagenversorger” bezeichnet).
- • Bei
ausgewählter
Lichtsensorik pro Gebäudefassade
einen Lichtsensor.
- • Bei
ausgewählter
Windsensorik einen Windsensor der näher spezifizierten Art sowie – sofern
ein beheizter Windsensor ausgewählt
wurde – zusätzlich eine
Spannungsversorgungseinheit für den
Windsensor.
- • Bei
ausgewählter
Regensensorik einen Regensensor.
- • Bei
ausgewählter
Temperatursensorik einen Außentemperatursensor.
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In
der Regelsammlung 21 sind weiterhin Regeln hinterlegt,
anhand deren die Logik 17 eine Dimensionierung der Zentralsteuereinheit,
der Etagenverteiler und Etagenversorger vornimmt. Beispielsweise
berechnet die Logik 17 in diesem Zusammenhang anhand der
auf jede Etage abfallenden Anzahl von Markisenmotoren die erforderliche
Maximalleistung der Etagenversorger.
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Für die Gewerkart „Heizung” sind in
der Regelsammlung 21 Regeln hinterlegt, mittels derer die Logik
anhand der angegebenen Gewerkparameter die Anzahl und Position der
für das
zugehörige
Steuersystem erforderlichen Temperatursensoren und Steuerkomponenten
ermittelt. In der Regelsammlung 21 sind insbesondere Regeln
hinterlegt, wonach das Steuersystem umfasst:
- • Eine Zentralsteuereinheit.
- • Einen
Außentemperatursensor.
- • Bei
mehreren Heizquellen für
jede Primärheizquelle
je einen Temperatursensor. Als Primärheizquelle werden in diesem
Zusammenhang diejenigen Heizquellen bezeichnet, die vorrangig zur Heizung
verwendet werden sollen. Als Primärheizquellen sind in der Regelsammlung 21 insbesondere
solche Heizquellen definiert, die mit günstigen Energieträgern betrieben
werden, aber charakteristischerweise eine schwankende Heizleistung
aufweisen, z. B. Festbrennöfen,
Sonnenkollektoren oder Nachtstromheizungen. Der einer Primärheizquelle
zugeordnete Temperaturfühler wird
bestimmungsgemäß am Warmwasserauslass
dieser Heizquelle angeordnet. Im Gegensatz zu den Primärheizquellen
wird eine zusätzlich
vorhandene Gas- oder Öl-Therme
oder ein zusätzlich vorgesehener
Fernwärmeanschluss
als Sekundärheizquelle
definiert und dient im Rahmen einer solchen Heizungsanlage nur hilfsweise
der Wärmeerzeugung,
falls die von der bzw. den Primärheizquelle(n)
erzeugte Heizleistung nicht ausreicht. Für die Sekundärheizquelle
wird in bevorzugter Ausbildung der Regelsammlung 21 kein separater
Temperatursensor vorgesehen.
- • Für jeden
Pufferspeicher zwei Temperatursensoren, nämlich für den Ein- und Auslass des Speichers bzw. für den Deckel-
und Bodenbereich des Speichers
- • Bei
vorhandenem Dreiwege-Mischer für
den Vorlauf und den Rücklauf
des Heizkreises je einen Temperatursensor.
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Das
Konfigurationserstellungsmodul 5 sucht anschließend aus
der Artikeldatenbank 20 geeignete Geräte für die Steuer- und Sensorikkomponenten des
Steuersystems aus, insbesondere
- • ggf. geeignete
Motorsteuergeräte,
- • geeignete
Sensortypen,
- • ggf.
Etagenverteiler und Etagenversorger, die für die pro Etage anfallenden
Anzahl von Markisenmotoren hinreichend dimensioniert sind, und
- • eine
für die
Gesamtanzahl der Aktoren des Gewerks, ggf. der Etagenanzahl und
die Komplexität der
Sensorik hinreichend dimensionierte Zentralsteuereinheit.
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Insbesondere
wählt die
Logik 17 – in
Anpassung an die Komplexität
des Steuersystems – als Zentralsteuereinheit
bzw. als Etagenverteiler entweder einen Mikrocontroller, einen Mikrocontroller
mit einer bestimmten Anzahl von Erweiterungsmodulen oder einen Universalrechner,
insbesondere einen PC, aus.
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Die
Logik 17 ermittelt weiterhin unter Rückgriff auf die Artikeldatenbank 20 geeignete
Softwareprodukte für
die Zentralsteuereinheit und die dieser steuerungstechnisch untergeordneten
Etagenverteiler.
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Bei
der Auswahl der Steuer- und Sensorikkomponenten sowie der zugeordneten
Softwareprodukte berücksichtigt
die Logik 17 in der Artikelbank 20 hinterlegte
Information zu Kompatibilitäten
bzw. zu Inkompatibilitäten
der ausgesuchten Geräte.
Die Logik 17 wählt
hierbei nur diejenigen der in der Artikeldatenbank 20 aufgelisteten
Geräte
und Softwarekomponenten aus, die miteinander kompatibel sind.
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Zu
den ausgewählten
Geräten
und Softwareprodukten ermittelt die Logik 17 ferner aus
der Artikeldatenbank 20 jeweils eine zugehörige Produkt- und/oder
Bestellnummer sowie einen zugehörigen Kaufpreis.
Die ausgewählten
Geräte
und Softwareprodukte der Konfiguration werden von der Logik anschließend zusammen
mit den zugehörigen
Preisangaben und Produkt- bzw. Bestellnummern in einer Liste zusammengefasst
und dem Anwender 12 über den
Bildschirm 8 angezeigt. Bei der Erstellung der Liste greift
die Logik 17 hierbei auf Vorlagen, insbesondere Dokumentvorlagen,
Textbausteine und Grafiken zurück,
die in dem Ressourcenspeicher 19 hinterlegt sind.
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Sofern
zu einer der Steuer- oder Sensorikkomponenten in der Artikeldatenbank 20 mehrere geeignete
Geräte
aufgelistet sind, erstellt die Logik 17 zunächst eine
provisorische Konfigurationsliste, in der diese geeigneten Geräte als Alternativen
für die jeweilige
Steuer- bzw. Sensorikkomponente gekennzeichnet sind. Der Anwender 12 wird
hierbei dazu aufgefordert, aus den angezeigten Alternativgeräten jeweils
eines auszuwählen.
Ebenso werden in der vorläufige
Konfigurationsliste – sofern
vorhanden – mehrere
alternativ einsetzbare Softwareprodukte für dieselbe Steuerkomponente
aufgeführt.
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Nach
Spezifizierung der gewünschten
Geräte
bzw. Softwareprodukte durch den Anwender 12 erstellt die
Logik 17 eine endgültige
Konfigurationsliste, in der auch ein Gesamtpreis für das Steuersystem enthalten
ist und zeigt diese Liste dem Anwender 12 erneut an. Der
Anwender 12 kann nun die Konfigurationsliste auf der Festplatte 9 speichern
oder verwerfen. Der Anmelder 12 kann ferner veranlassen,
dass die Konfigurationsliste über
den Drucker 10 ausgedruckt oder über den E-Mail-Server 11 in
Form einer E-Mail an eine von ihm spezifizierte E-Mail-Adresse gesendet
wird.
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In
der Druck- bzw. E-Mail-Version bindet die Logik 17 die
Konfigurationsliste insbesondere in ein Bestellformular ein, das
wiederum als Vorlage im Ressourcenspeicher 19 hinterlegt
ist. Anstelle eines Ausdrucks oder E-Mail-Versands des Bestellformulars
ist optional vorgesehen, dass der Anwender 12 nach Maßgabe der
angezeigten Konfigurationsliste online über die Tastatur 7 eine
Bestellung abgeben kann.
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In
einer optionalen Weiterentwicklung bietet die Logik 17 nach
Erstellung der Konfiguration zusätzlich
die Möglichkeit,
auf Anfrage des Anwenders 12 einen Schaltplan der Konfiguration
automatisch zu erstellen und über
den Bildschirm 8 anzuzeigen. Die Logik 17 greift
hierzu auf Verschaltungsinformationen zurück, die im Regelspeicher 21 hinterlegt
sind. Für
die grafische Darstellung des Schaltplanes greift die Logik 17 auf
Grafiksymbole zurück,
die in dem Ressourcenspeicher 19 hinterlegt sind. Der Anwender 12 kann
hierbei zwischen zwei Darstellungsoptio nen des Schaltplans wählen, nämlich zwischen
einer Darstellung des Schaltplans als Kabelverlegungsplan oder als
Anschlussplan.
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Ein
Muster für
einen solchen Kabelverlegungsplan ist in 2 exemplarisch
dargestellt. Diesem Kabelverlegungsplan liegt ein Steuersystem 25 zugrunde,
das für
eine Beschattungsanlage mit Lichtsensorik, Temperatursensorik, Regensensorik
und Windsensorik, die für
vier Fassaden und eine Etage ausgelegt ist. Das Steuersystem 25 umfasst
demnach eine Zentralsteuereinheit 26, die hier durch einen
Mikrokontroller 27 mit Erweiterungsmodulen 28 gebildet
ist, sowie ein Netzteil 29 zur Versorgung der Zentralsteuereinheit 26 und
der Markisenmotoren. Das Steuersystem 25 umfasst weiterhin
vier Lichtsensoren 30, einen Temperaturfühler 31,
einen Regenfühler 32 sowie
einen Windmesser 33 mit vorgeschaltetem Heiztransformator 34.
Das Steuersystem 25 umfasst zusätzlich pro Markisenmotor der
Beschattungsanlage ein Motorsteuergerät. Diese Motorsteuergeräte sind
in dem Schaltplan beispielsweise gemäß 2 aus Gründen der
besseren Übersichtlichkeit
nicht dargestellt.
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In
der Darstellung als Kabelverlegungsplan zeigt der Schaltplan überblickhaft
die kabeltechnische Verbindung der oben genannten Geräte, wobei unterschiedliche
Kabelarten in einer Kabelbezeichnungslegende 35 näher bezeichnet
sind. Im Beispiel sind elektrische Netzspannungs-Versorgungskabel des
Typs „NYM-J
3 × 1,5” punktiert,
Niederspannungs-Versorgungskabel des Typs „YR 4 × 0,8” gestrichelt und Datenübertragungskabel „JY(St)Y
2 × 2 × 0,8” des Typs
mit durchgezogenen Linien dargestellt.
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Die
Darstellung des Schaltplans als Anschlussplan ist für dasselbe
Steuersystem in 3 dargestellt.
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In
dem Ressourcenspeicher 19 sind ferner Betriebsanleitungen
und Datenblätter
zu den in der Artikeldatenbank 20 enthaltenen Geräten und
Softwareprodukten hinterlegt und werden dem Anwender 12 auf
Anfrage über
den Bildschirm 8 angezeigt.
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In
einer (nicht näher
dargestellten) Variante der Vorrichtung 1 umfasst das Datenerfassungsmodul 4 zusätzlich ein
dem Gewerkauswahlmodul 14 und dem Parameterbestimmungsmodul 15 zwischengeordnetes
Modul, mit dem der Anwender zur Angabe einer Grobinformation der
Gewerkgröße bzw.
Gewerkkomplexität
aufgefordert wird. Diese Grobinformation wird insbesondere in Form
einer Einsatzsituationsangabe zur Auswahl angeboten. Im Falle der
Gewerkarten „Beschattung” und „Heizung” wird der
Anwender 12 konkret aufgefordert, einer der Einsatzsituationen „Mittel-
oder Großprojekt,
z. B. Bürogebäude”, „Kleinprojekt,
z. B. Einfamilienhaus”, „Wintergarten” und „Gewächshaus” auszuwählen. Anhand
dieser Grob-Information
legt in diesem Fall das nachgeschaltete Parameterbestimmungsmodul 15 fest,
welche Gebäude-
und Gewerkeparameter abgefragt werden. Beispielsweise wird in der
Gewerkart „Beschattung” nur im
Falle von Mittel- und Großprojekten
nach der Etagenanzahl gefragt, während für die übrigen Einsatzsituationen
die Etagenanzahl von vorne herein auf den Wert Eins gesetzt wird. Ebenso
kann vorgesehen sein, dass für
Kleinprojekte und Wintergärten
keine Steuersysteme mit Buskommunikation konfigurierbar sind.
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Die
Abfrage der Einsatzsituation erleichtert aufgrund der stärker gegliederten
Verfahrensstruktur insbesondere Anwendern 12 mit geringer
Erfahrung die Bedienung der Vorrichtung 1. Die vorstehend
beschriebene Variante eignet sich daher besonders als Laienmodus
des Konfigurationsverfahrens.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Datenverarbeitungsanlage
- 3
- Konfigurationssoftware
- 4
- Datenerfassungsmodul
- 5
- Konfigurationserstellungsmodul
- 6
- Schnittstelle
- 7
- Tastatur
- 8
- Bildschirm
- 9
- Festplatte
- 10
- Drucker
- 11
- E-Mail-Server
- 12
- Anwender
- 13
- Sprachauswahlmodul
- 14
- Gerwerkauswahlmodul
- 15
- Parameterbestimmungsmodul
- 16
- Kundendatenmodul
- 17
- Logik
- 18
- Kundendatenbank
- 19
- Ressourcenspeicher
- 20
- Artikeldatenbank
- 21
- Regelsammlung
- 25
- Steuersystem
- 26
- Zentralsteuereinheit
- 27
- Mikrocontroller
- 28
- Erweiterungsmodul
- 29
- Netzteil
- 30
- Lichtsensor
- 31
- Temperaturfühler
- 32
- Regenfühler
- 33
- Windmesser
- 34
- Heiztransformator
- 35
- Kabelartlegende