DE102008014650A1 - Wirbelstromprüfverfahren - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft ein Wirbelstromprüfverfahren zur zerstörungsfreien Zerrüttungsprüfung eines Bauteils (2), bei dem an mindestens einem Messzeitpunkt an dem Bauteil (2) mindestens ein Messwert ermittelt wird. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zum Erhalten einer Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils (2) zum Messzeitpunkt der Messwert mit einem Eichdatensatz (8) verglichen wird, der eine Vielzahl von zeitlich nacheinander in einem Zeitintervall an mindestens einem Vergleichsbauteil gemessene Vergleichsmesswerte (M) und/oder auf Basis derartiger Vergleichsmesswerte (M) ermittelte Vergleichswerte enthält. Ferner betrifft die Erfindung eine Wirbelstromprüfvorrichtung (1).

Description

  • Stand der Technik
  • Die Erfindung betrifft ein Wirbelstromprüfverfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und eine Wirbelstromprüfvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 11.
  • Aus der DE 43 33 830 C2 und der DE 195 36 162 A1 sind Wirbelstromprüfverfahren zur zerstörungsfreien Zerrüttungsprüfung von Bauteilen bekannt. Das Wirbelstromprüfverfahren beruht auf elektromagnetischer Induktion. Zum zerstörungsfreien Prüfen eines Bauteils auf Oberflächen-Zerrüttung wird bei bekannten Wirbelstromprüfverfahren eine, eine Spule enthaltende, Prüfsonde eingesetzt, die von einem hochfrequenten Wechselstrom durchflossen wird. In dem Bauteil bilden sich in der Folge in der Nähe der Prüfsonde Wirbelströme aus, die auf das ursprüngliche elektromagnetische Feld rückwirken. Dadurch ändert sich bei Annäherung der Prüfsonde ihr komplexer Widerstand, was zu einem messbaren Sondensignal führt. Die bekannten Wirbelstromprüfverfahren dienen als Fertigungskontrolle und haben zum Ziel, zu ermitteln, ob es sich bei dem zu prüfenden Bauteil um ein Gut- oder Schlechtbauteil handelt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Technische Aufgabe
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Einsatzgebiet von Wirbelstromprüfverfahren zu erweitern. Ferner besteht die Aufgabe darin, eine entsprechende Wirbelstromprüfvorrichtung vorzuschlagen.
  • Technische Lösung
  • Diese Aufgabe wird hinsichtlich des Wirbelstromprüfverfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und hinsichtlich der Wirbelstromprüfvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen. Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen verfahrensgemäß offenbarte Merkmale als vorrichtungsgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein. Ebenso sollen vorrichtungsgemäß offenbarte Merkmale als verfahrensgemäß offenbart gelten und beanspruchbar sein.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, den zu einem bestimmten Messzeitpunkt an dem zu überprüfenden Bauteil mittels des Wirbelstromprüfverfahrens ermittelten Messwert mit einem Eichdatensatz, insbesondere einer Eich- bzw. Referenzkurve, zu vergleichen und auf Basis dieses Vergleichs auf die Restlebensdauer des Bauteils zum Messzeitpunkt zu schließen. Um dies zu ermöglichen, enthält der Eichdatensatz mindestens zwei, vorzugsweise mehr als zwei nacheinander, vorzugsweise in bestimmten Zeitabständen und/oder quasi-kontinuierlich, in einem Zeitintervall mittels des Wirbelstromprüfverfahrens an mindestens einem Vergleichsbauteil gemessene Vergleichswerte. Anders ausgedrückt umfasst der Eichdatensatz zeitlich versetzt aufgenommene Vergleichsmesswerte, die jeweils einer kummulierten Belastung bzw. Zerrüttung des Vergleichsbauteils zu dem jeweiligen Vergleichsmesszeitpunkt, an dem die Vergleichsmessung an Vergleichsbauteil durchgeführt wurde, entsprechen. Zusätzlich oder alternativ zu Vergleichsmesswerten kann der Eichdatensatz Vergleichswerte umfassen, die auf Basis von Vergleichsmesswerten ermittelt sind. Bei den Vergleichswerten handelt es sich beispielsweise um aus Vergleichsmesswerten ermittelte Durchschnittswerte und/oder mittels Korrekturfaktoren korrigierte bzw. angepasste (Vergleichsmess-)Werte. Mit dem nach dem Konzept der Erfindung ausgebildeten Wirbelstromprüfverfahren und der entsprechenden Wirbelstromprüfvorrichtung lassen sich also nicht nur einmalige Belastungen identifizieren, sondern das Verfahren ist in der Lage auf Basis der Betrachtung von kummulierten Schäden bzw. Zerrüttungen eine Restlebensdaueraussage durch Vergleich mit einem Eichdatensatz abzuleiten.
  • Das nach dem Konzept der Erfindung ausgebildete Verfahren ermöglicht es, auf einfache, kostengünstige Weise Vorhersagen über die zu erwartende Restlebensdauer eines Bauteils zu machen. Hierdurch eignet sich das Verfahren, wie später noch erläutert werden wird, insbesondere zur quasi-kontinuierlichen Überwachung oder zur regelmäßigen Überwachung von im bestimmungsgemäßen Einsatz befindlichen Bauteilen in bestimmten Serviceintervallen. Es können also Zwischenbefundungen von Bauteilen durchgeführt werden und es kann somit eine Aussage darüber gemacht werden, wann ein Austausch des Bauteils erwartungsgemäß sinnvoll ist. Das Verfahren eignet sich weiterhin zur deutlichen Reduktion des Testaufwandes bei der Neuentwicklung von Bauteilen, insbesondere von wälzbeanspruchten Bauteilen, da es nicht mehr wie bisher notwendig ist, den Probenkörper zur Ermittlung des Schädigungsgrades zu einem bestimmten Zeitpunkt zu zerstören.
  • Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform des Wirbelstromprüfverfahrens, bei dem der Eichdatensatz zu jedem Vergleichswert einen Vergleichsmesszeitpunkt und/oder eine Restlebensdauerinformation enthält. Bei Bedarf kann die Information (Zeitangabe) über die Restlebensdauer des Vergleichsbauteils auch bei jedem Vergleich durch Differenzbildung zwischen der Gesamtlebensdauer des Vergleichsbauteils und einem einem Vergleichswert zugeordneten Vergleichsmesszeitpunkt ermittelt werden. Zur Bestimmung der Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils wird der zu einem Messzeitpunkt ermittelte Messwert mit den Vergleichsmesswerten im Eichdatensatz verglichen, woraufhin zu einem dem Messwert zumindest näherungsweise entsprechenden Vergleichswert ein zugehöriger Vergleichszeitpunkt ermittelt wird. Falls der Vergleichsdatensatz keinen dem Messwert entsprechenden Vergleichswert enthält, kann ein dem Messwert entsprechender Vergleichswert, beispielsweise durch Interpolation zweier benachbarter Vergleichswerte des Eichdatensatzes, auf einfache Weise rechnerisch ermittelt werden, wobei dann auch ein dem Vergleichswert entsprechender Vergleichsmesszeitpunkt oder eine Vergleichsrestlebensdauerinformation, beispielsweise durch Interpolation vorhandener Vergleichsmesszeitpunkte, rechnerisch ermittelt werden kann. Die zu erwartende Restlebensdauer kann dann aus dem dem Messwert zugeordneten Vergleichsmesszeitpunkt, beispielsweise, wie erwähnt, durch Differenzbildung ermittelt werden.
  • Von besonderem Vorteil ist eine Ausführungsform des Wirbelstromprüfverfahrens, bei der die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils der Restlebensdauer des Vergleichsbauteils bzw. einer durchschnittlichen Restlebensdauer von Vergleichsbauteilen an einem dem Messzeitpunkt entsprechenden Vergleichszeitpunkt entspricht. Ggf. können unter Berücksichtigung von Korrekturfaktoren genauere Aussagen gemacht werden, wobei die Korrekturfaktoren insbesondere bauteilspezifische und/oder belastungsspezifische Informationen bzw. Parameter berücksichtigen.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass Vergleichsmesswerte eines Vergleichsbauteils über einen langen Zeitraum ermittelt werden, um eine möglichst genaue Restlebensdaueraussage machen zu können. Vorzugsweise werden dabei Vergleichsmesswerte bei einer Vielzahl von Vergleichsbauteilen ermittelt, um Informationen über die Streuung der gemessenen Beschädigung zu erhalten. Dies ist wichtig, um Fehleinschätzungen des Schädigungsgrades des zu prüfenden Bauteils bzw. dessen Restlebensdauer zu vermeiden. Bevorzugt entspricht das Zeitintervall, in dem die Vergleichsmessungen zur Erstellung des Eichdatensatzes vorgenommen werden, zumindest näherungsweise der gesamten Lebensdauer des Vergleichsbauteils. Anders ausgedrückt, werden Vergleichsmesswerte ab Beginn des Einsatzes bzw. ab beginnender Belastung des Vergleichsbauteils ermittelt, bis das Vergleichsbauteil schließlich aufgrund der im Betrieb andauernden oder wiederkehrenden Belastungen zerstört ist, d. h., insbesondere aus Sicherheitsgründen, nicht mehr bestimmungsgemäß verwendbar ist. Von besonderem Vorteil ist es, die Messwerte an einer Stelle oder einem Bereich des Bauteils zu messen, die bzw. der der Stelle bzw. dem Bereich entspricht, an dem die Vergleichsmesswerte am Vergleichsbauteil ermittelt wurden.
  • Von besonderem Vorteil ist es, wenn das mindestens eine Vergleichsbauteil in dem Zeitintervall, in dem der Eichda tensatz aufgenommen bzw. ermittelt wird, zumindest näherungsweise, den gleichen (realistischen) Belastungen ausgesetzt ist, wie das Bauteil dessen Restlebensdauer zu ermitteln ist. Ist das Bauteil also beispielsweise ein Ventilkopf in einer Pumpe und sollen Restlebensdaueraussagen über das Bauteil während des Betriebs gemacht werden, so wird das Vergleichsbauteil vorzugsweise unter zumindest näherungsweise den gleichen Betriebsbedingungen getestet bzw. vermessen, denen auch das Bauteil im Betrieb ausgesetzt ist.
  • Im Hinblick auf möglichst exakte Restlebensdaueraussagen ist es von Vorteil, wenn das Bauteil und das Vergleichsbauteil, zumindest näherungsweise, vorzugsweise exakt identisch ausgebildet sind.
  • Das Wirbelstromprüfverfahren eignet sich insbesondere zum Vorhersagen der wahrscheinlichen Restlebensdauer eines Bauteils, das Bestandteil einer komplexen Vorrichtung ist. Üblicherweise handelt es sich bei dem Bauteil um ein Bauteil einer insbesondere großen, komplexen Pumpe oder um ein Bauteil eines Rollen-/Nocken-Triebwerks einer Kraftstoff- und/oder Hydraulikpumpe.
  • Wie eingangs angedeutet, ist eine Ausführungsform des Wirbelstromprüfverfahrens bevorzugt, bei dem quasi-kontinuierlich mittels des Wirbelstromprüfverfahrens ermittelte Messwerte an einem Bauteil erfasst werden, welches sich bevorzugt im bestimmungsgemäßen Praxis-Einsatz befindet. Besonders vorteilhaft ist es, diese quasi-kontinuierliche Messung inline, d. h. während des Betriebs des Bauteils oder einer das Bauteil aufweisenden Vorrichtung durchzuführen. Hierzu ist es notwendig, mindestens ei ne Prüfsonde in unmittelbarer Nähe des Bauteils anzuordnen. Bevorzugt wird zu jedem Messwert oder einer Gruppe von Messwerten eine Information über die zu erwartende Restlebensdauer des Bauteils auf Basis eines Vergleichs mit einem Eichdatensatz ermittelt.
  • Anstelle einer quasi-kontinuierlichen Inlinemessung ist es möglich, Messwerte an zeitlich beabstandeten Messzeitpunkten, vorzugsweise zu bestimmten Servicezeitpunkten, an einem Bauteil zu ermitteln, welches sich vorzugsweise in bestimmungsgemäßem Einsatz befindet. Hierzu kann es notwendig sein, dem Betrieb des Bauteils oder einer das Bauteil aufweisenden Vorrichtung (kurzzeitig) einzustellen und ggf. das Bauteil zu demontieren. Vorzugsweise wird zu den ermittelten Messwerten eine Restlebensdauerinformation ermittelt.
  • Besonders bevorzugt ist es, zur Ermittlung der Restlebensdauer auf Basis eines Vergleichs des mindestens einen Messwertes mit dem Eichdatensatz eine Logikeinheit einzusetzen.
  • Ferner betrifft die Erfindung eine Wirbelstromprüfvorrichtung, die vorzugsweise zum Durchführen eines zuvor beschriebenen Wirbelstromprüfverfahrens ausgebildet ist. Die Wirbelstromprüfvorrichtung umfasst mindestens eine Messsonde zum Bestimmen des Messwertes zu einem Messzeitpunkt. Ferner umfasst die Wirbelstromprüfvorrichtung eine Logikeinheit, die auf einem, vorzugsweise in einem Speicher abgelegten Eichdatensatz zugreifen kann, wobei der Eichdatensatz wie zuvor beschrieben ausgebildet ist und eine Vielzahl von in einem Zeitintervall (Vergleichsintervall) gemessene Vergleichsmesswerte mindestens eines Vergleichsbauteils enthält. Die Logikeinheit ermittelt auf Basis eines Vergleichs mindestens eines mittels der Messsonde bestimmten Messwertes mit dem Eichdatensatz eine Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils. Anders ausgedrückt ist die Logikeinheit zum Treffen einer Vorhersage über die wahrscheinliche Restlebensdauer des Bauteils ausgebildet.
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Diese zeigt in der einzigen 1 den prinzipiellen Aufbau einer Wirbelstromprüfvorrichtung.
  • Ausführungsform der Erfindung
  • In 1 ist eine Wirbelstromprüfvorrichtung 1 zum quasi-kontinuierlichen Bestimmen von Informationen über die voraussichtliche Restlebensdauer eines Bauteils 2 gezeigt. Dabei ist das Bauteil 2 Bestandteil einer lediglich schematisch angedeuteten komplexen Vorrichtung 3, die zusammen mit dem Bauteil 2 bestimmungsgemäß betrieben wird.
  • Die Wirbelstromprüfvorrichtung 1 umfasst eine an sich bekannte Messsonde 4 (Prüfsonde). Diese enthält eine nicht gezeigte Spule, die von einem hochfrequenten Wechselstrom durchflossen ist. In dem auf Zerrüttung zu prüfenden Bauteil 2 bilden sich Wirbelströme aus, die auf das ursprüngliche elektromagnetische Feld der Spule zurückwirken. Hierdurch ändert sich der komplexe (komplexwertige) Wechselstromwiderstand, also die Impedanz (Scheinwiderstand) der von einer Elektronik 5 gemessen wird. Zusätzlich oder al ternativ sind andere physikalische Größen als Messwert messbar. Der erhaltene Messwert ist ein Maß für die Zerrüttung bzw. Schädigung des Bauteils 2, die durch die Belastungen im bestimmungsgemäßen Betrieb entsteht. Der zu einem Messzeitpunkt ermittelte Messwert wird über eine Datenleitung 6 an eine Logikeinheit 7 weitergeleitet, die in einem Speicher einen hier als Referenz- bzw. Eichkurve dargestellten Eichdatensatz 8 enthält. In dem Eichdatensatz 8 ist jedem in einem Zeitintervall (Vergleichszeitintervall) an einem Vergleichsbauteil gemessenen Vergleichsmesswert M ein Vergleichsmesszeitpunkt t zugeordnet. Zusätzlich oder alternativ zu dem Vergleichsmesszeitpunkt t kann jedem Vergleichsmesswert M unmittelbar eine Vergleichs-Restlebensdauer zugeordnet sein. Die Logikeinheit 7 ermittelt also aus dem Eichdatensatz 8 einen Vergleichsmesswert M (alternativ Vergleichswert), der dem mittels der Messsonde 4 ermittelten Messwert entspricht. Zu diesem Vergleichsmesswert M wird in den Eichdatensatz 8 ein Vergleichsmesszeitpunkt t oder unmittelbar eine Vergleichs-Restlebensdauer ermittelt. Um in der Lage zu sein, eine absolute Restlebensdauer zu ermitteln, müssen noch Informationen zur bisherigen Lebensdauer bekannt sein, d. h. entweder muss die Logikeinheit 7 (Prüfeinheit) noch einen Betriebsstunden- oder Lastwechselzähler enthalten (oder eine Möglichkeit diese Informationen extern vorzugeben) oder die Restlebensdauer kann nur relativ (in Prozent) angegeben werden. Falls der Eichdatensatz 8 keine Vergleichsrestlebensdauerinformation enthält, kann die Logikeinheit 7 alternativ die Vergleichs-Restlebensdauer, beispielsweise durch Differenzbildung, berechnen. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel wird die entweder unmittelbar aus dem Eichdatensatz 8 oder der Berechnung ermittelte Vergleichs-Restlebensdauer als Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils 2 auf einer Anzeigeeinheit 9 dargestellt. Zusätzlich oder alternativ kann die Lebensdauer des Bauteils 2 mit einer in einem Speicher abgelegten, minimal zulässigen Restlebensdauer verglichen werden. Wird diese unterschritten, kann von der Logikeinheit 7 ein entsprechendes Signal ausgegeben und/oder der Betrieb der komplexen Vorrichtung 3 zum Austausch oder zur Überprüfung des Bauteils 2 gestoppt werden.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 4333830 C2 [0002]
    • - DE 19536162 A1 [0002]

Claims (11)

  1. Wirbelstromprüfverfahren zur zerstörungsfreien Zerrüttungsprüfung eines Bauteils (2), bei dem an mindestens einem Messzeitpunkt an dem Bauteil (2) mindestens ein Messwert ermittelt wird, dadurch gekennzeichnet, dass zum Erhalten einer Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils (2) zum Messzeitpunkt der Messwert mit einem Eichdatensatz (8) verglichen wird, der eine Vielzahl von zeitlich nacheinander in einem Zeitintervall an mindestens einem Vergleichsbauteil gemessene Vergleichsmesswerte (M) und/oder auf Basis derartiger Vergleichsmesswerte (M) ermittelte Vergleichswerte enthält.
  2. Wirbelstromprüfverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Eichdatensatz (8) zu jedem Vergleichsmesswert (M) und/oder jedem Vergleichswert einen Vergleichsmesszeitpunkt (t) umfasst.
  3. Wirbelstromprüfverfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils (2) der Restlebensdauer des Vergleichsbauteils an einem dem Messzeitpunkt entsprechenden Vergleichszeitpunkt (t), ggf. zuzüglich oder abzüglich mindestens eines, vorzugsweise bauteil- und/oder belastungsspezifischen, Korrekturwertes, entspricht.
  4. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitintervall in dem die Vergleichsmesswerte (M) ermittelt werden, zumindest näherungsweise, der Gesamtlebensdauer des Vergleichsbauteils entspricht.
  5. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vergleichsbauteil zum Aufnehmen des Eichdatensatzes (8) in dem Zeitintervall, in dem der Eichdatensatz (8) bestimmt wird, zumindest näherungsweise den gleichen Belastungen ausgesetzt ist, wie das Bauteil (2).
  6. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) und das Vergleichsbauteil identisch ausgebildet sind.
  7. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauteil (2) und das Vergleichsbauteil jeweils Bestandteil einer komplexen Vorrichtung (3) sind.
  8. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass kontinuierlich, vorzugsweise inline, Messwerte an dem, vorzugsweise im bestimmungsgemäßen Einsatz befindlichen, Bauteil (2) ermittelt werden und vorzugs weise mit dem Eichdatensatz (8) zur Ermittlung der Restlebensdauer des Bauteils (2) verglichen werden.
  9. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass Messwerte an zeitlich beabstandeten Messzeitpunkten an dem, vorzugsweise im bestimmungsgemäßen Einsatz befindlichen, Bauteil (2) ermittelt werden und vorzugsweise mit dem Eichdatensatz (8) zur Ermittlung der Restlebensdauer verglichen werden.
  10. Wirbelstromprüfverfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Ermittlung der Restlebensdauer auf Basis eines Vergleichs des Messwertes mit dem Eichdatensatz (8) mit einer Logikeinheit (7) durchgeführt wird.
  11. Wirbelstromprüfvorrichtung, insbesondere zum Durchführen eines Wirbelstromprüfverfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, zur zerstörungsfreien Zerrüttungsprüfung eines Bauteils (2), mit mindestens einer Messsonde (4) zum Ermitteln mindestens eines Messwertes an dem Bauteil (2) an mindestens einem Messzeitpunkt, dadurch gekennzeichnet, dass eine Logikeinheit (7) vorgesehen ist, die zum Ermitteln einer Information über die voraussichtliche Restlebensdauer des Bauteils (2) zum Messzeitpunkt auf Basis eines Vergleichs des Messwertes mit einem Eichdatensatz (8) ausgebildet ist, der eine Vielzahl von zeitlich nacheinander in einem Zeitintervall an mindestens einem Vergleichsbauteil gemessene Vergleichsmesswerte (M) und/oder auf Basis derartiger Vergleichsmesswerte (M) bestimmte Vergleichswerte enthält.
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