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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers
für ein
Förderrohr
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines Förderrohrs.
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Weit
verbreitet ist der Einsatz von Förderrohren
im Rohrstrang der Betonverteilermasten von Autobetonpumpen und ähnlichen
Einsatzfällen
beim hydraulischen oder pneumatischen Transport von Feststoffen
mittels Rohrleitungen.
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Die
Anforderungen an solche Förderrohre sind
komplex. Innenseitig sollen die Förderrohre eine möglichst
hohe Härte
besitzen, um den in der Regel sehr abrasiven Feststoffen einen hohen
Verschleißwiderstand
entgegenzusetzen, wohingegen die Außenseite der Förderrohre
schlag- und druckfest sein soll mit geringer Bruch- und Rissgefahr.
Zudem wird eine hohe Lebensdauer der Förderrohre bei möglichst
leichter Bauweise angestrebt. Durch die
DE 198 09 529 C2 zählt ein
Förderrohr
für den
Feststofftransport zum Stand der Technik. Das Förderrohr besitzt einen einlagigen
gehärteten
Rohrkörper
aus einem Stahlwerkstoff. Um die Förderrohre zu einem Rohrstrang
zusammensetzen zu können,
sind die Rohrkörper
an jedem Rohrende mit Kupplungsbunden ausgerüstet.
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Eine
Vorrichtung und ein Verfahren zum Abschreckhärten von Rohren unter Verwendung
eines Induktors zur Rohrerwärmung
ist aus der
DE 23 49 913
B1 bekannt. Hierbei erfährt
das Rohr innerhalb einer Abschreckvorrichtung durch einen außen angebrachten
Induktor eine fortlaufende Erwärmung
auf Härtetemperatur
und eine Abschreckung von außen und
innen mittels Abschreckbrausen.
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Der
aus der
US-A-2,556,243 bekannte
Vorschlag beschreibt das Härten
der äußeren und
der inneren Oberfläche
eines Rohrkörpers.
Hierzu sind ein innerer und ein äußerer Induktor
vorgesehen, jeweils mit zugeordneter Abschreckbrause.
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Die
mit den bekannten Verfahren hergestellten Rohrkörper sind für den Einsatz als Förderrohre zum
Feststofftransport nicht oder nur bedingt geeignet, zumindest jedoch
verbesserungswürdig,
weil sie auf Grund ihres Härtegefüges im Bereich
der Außenwand
zu Bruch- und Rissgefahr im praktischen Betrieb neigen.
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Insbesondere
bei dünnwandigen
Rohrkörpern
mit einer Wandstärke
von 5 mm oder weniger gestaltet sich das Härten der inneren Oberfläche des Rohrkörpers unter
Verwendung einer Heizeinrichtung in Form eines Induktors als schwierig,
weil eine Steuerung des Härteprozesses über die
Wandstärke nicht
bzw. nur bedingt möglich
ist. Die Wand des Rohrkörpers
wird vollständig
durchgeglüht
und infolge der sich anschließenden
Abkühlung
durchgehärtet.
Für die
Praxis wäre
es jedoch wünschenswert, insbesondere
aus Gewichtsgründen,
hochleistungsfähige
Förderrohre
bzw. Rohrkörper
für Förderrohre zur
Verfügung
zu stellen mit geringer Wandstärke und
einer präzise
ausgebildeten Härtezone
an der inneren Oberfläche
des Rohrkörpers
und einem zähen Werkstoffgefüge an der
Außenseite.
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Der
Erfindung liegt daher ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe
zu Grunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung eines
Rohrkörpers
eines Förderrohrs
aufzuzeigen, mit welchem eine präzise
Ausbildung einer Härtezone
an der inneren Oberfläche
des Rohrkörpers,
insbesondere bei dünnwandigen
Rohrkörpern,
möglich ist
und des Weiteren ein Verfahren zur Herstellung eines Förderrohrs
aus einem solchen Rohrkörper
aufzuzeigen.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren
zur Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers
für ein
Förderrohr ist
in Patentanspruch 1 charakterisiert.
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Erfindungsgemäß wird der
Rohrkörper
während
der Wärmebehandlung
von einem Formwerkzeug außen
umgriffen, wobei der Querschnitt des Rohrkörpers durch das Formwerkzeug
eingestellt wird. Während
der Wärmebehandlung
wird der Rohrkörper
relativ zum Formwerkzeug bewegt und die äußere Oberfläche des Rohrkörpers gekühlt. Hierbei wird
Kühlmittel
durch einen Kühlmitteleinlass
im Formwerkzeug zugeführt
und entlang der äußeren Oberfläche des
Rohrkörpers
zur Seite hin nach außen
abgeführt.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren
kann auch bei dünnwandigen
Rohrkörpern
mit einer Wandstärke
von 5 mm oder weniger eine sehr genaue Einhärtetiefe an der inneren Oberfläche des Rohrkörpers erreicht
werden. Dies wird durch die formbestimmende Aufnahme des Rohrkörpers im Formwerkzeug
und die qualifizierte Kühlung
erreicht, bei der die Wärmeabfuhr
an der Außenseite
so hoch ist, dass die äußere Randschicht
nicht über
die Umwandlungstemperatur, also den AC3-Umwandlungspunkt
des Werkstoffs, erwärmt
wird. Auf diese Weise wird in der äußeren Randschicht die Umwandlung von
Ferrit in Austenit verhindert, so dass die Schicht nicht gehärtet wird.
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Grundsätzlich kann
das Abschrecken der inneren Oberfläche des Rohrkörpers durch
einen Kühlmittelauftrag
von Innen über
eine Innenbrause erfolgen. Im Rahmen der Erfindung angestrebt ist
die Kühlung
der Innenseite auch durch den Kühlmittelauftrag
außen
auf den Rohrkörper
zu realisieren.
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Vorteilhafte
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand
der abhängigen
Ansprüche
2 bis 9.
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Der
Rohrkörper
wird im Formwerkzeug durch Krafteinwirkung auf die äußere Oberfläche rund
gedrückt.
Dies geschieht während
der Wärmebehandlung.
Das Einstellen des Querschnitts des Rohrkörpers trägt wesentlich zum präzisen Härtungsvorgang
bei. Fertigungstechnisch weisen die Rohrkörper zwangsläufig eine
gewisse Ovalität
auf. Diese Ovalität
bedingt bei einer induktiven Erwärmung
durch einen innen im Rohrkörper
angeordneten Induktor Streufelder des magnetischen Feldes bzw. eine
ungleichmäßige Erwärmung des
Rohrkörpers
und führt
damit zu einem ungleichmäßigen und unzureichenden
Härtungsvorgang.
Erfindungsgemäß wird das
Rohr beim Härtungsvorgang
rund gedrückt
und/oder in der runden Form gehalten, so dass eine präzise Härtung der
inneren Oberfläche des
Rohrkörpers
möglich
ist.
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Die
Formgebung des Rohrkörpers
bzw. des Querschnitts des Rohrkörpers
im Formwerkzeug kann hydraulisch durch das Kühlmittel erfolgen. Das Kühlmittel
wird mit einem entsprechend großen Druck
in das Formwerkzeug geleitete, so dass der Querschnitt des Rohrkörpers hydrodynamisch
durch das Kühlmittel
in die runde Form gebracht wird.
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Eine
weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass der Querschnitt
des Rohrkörpers mechanisch
durch im Formwerkzeug angeordnete Formkörper eingestellt wird. Hierzu
sind im Formwerkzeug vorzugsweise einstellbare Formkörper vorgesehen,
welche die äußere Oberfläche des
Rohrkörpers
kontaktieren und in die runde Querschnittsgeometrie drücken bzw.
diese einstellen.
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Die
hohe Wärmeabfuhr
an der äußeren Oberfläche des
Rohrkörpers
wird durch die äußere Kühlung eines
Abschnitts des Rohrkörpers
im Bereich der inneren Erwärmungszone
erreicht. Das Kühlmittel
wird radial durch das Formwerkzeug zugeführt und axial parallel zur
Längsachse
des Rohrkörpers
geleitet, wobei das Kühlmittel
durch Freiflächen an
der inneren Oberfläche
des Formwerkzeugs fließt. Die
Freiflächen
können
beispielsweise durch an der inneren Oberfläche des Formwerkzeugs vorgesehene,
umlaufende Nuten oder Kanäle
realisiert sein. Auch können
die Freiflächen
durch einen Spalt bzw. Ringraum zwischen dem Rohrkörper und
dem Formwerkzeug gebildet sein.
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Vorzugsweise
besteht der Rohrkörper
aus einem hochverschleißfesten
Stahlwerkstoff, insbesondere der Stahlsorte C60, mit entsprechend
hohem Kohlenstoffgehalt. Die Erwärmung
des Rohrkörpers
von innen erfolgt bevorzugt induktiv. Dementsprechend kommt als
Heizeinrichtung für
die Wärmebehandlung
ein Induktor zum Einsatz. Mittels des Induktors wird die innere
Oberfläche
des Rohrkörpers und
der zu härtende
Wandbereich auf eine Temperatur oberhalb der vollständigen Ferritauflösung erwärmt und
der Stahlwerkstoff austenitisiert. Anschließend wird der Rohrkörper schnell
abgekühlt.
Wie weiter oben erwähnt,
erfolgt die Kühlung
bevorzugt über
den Kühlmittelauftrag
auf die Außenseite
des Rohrkörpers.
Grundsätzlich
kann dem Induktor auch eine innen im Rohrkörper angeordnete Abschreckbrause
nachgeschaltet sein. Durch die Kühlung
tritt eine Umwandlung des Austenits in Martensit ein. Diese Gefügeveränderung
bewirkt die Härtung
der inneren Oberfläche
des Rohrkörpers.
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Bei
der Wärmebehandlung
wird der Rohrkörper
relativ zum Formwerkzeug und zum im Rohrkörper angeordneten Induktor
bewegt, und zwar sowohl longitudinal als auch rotatorisch. Der Rohrkörper und der
Induktor werden bei der Wärmebehandlung
in Längsrichtung
relativ zu einander bewegt. Zur Qualitätssteigerung trägt weiterhin
bei, wenn Rohrkörper und
Induktor relativ zu einander eine Drehbewegung ausführen. Hierdurch
wird eine gleichmäßige Erwärmung der
Innenschicht des Rohrkörpers
bei der Wärmebehandlung
sichergestellt.
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Um
den Rohrkörper
zu einem Förderrohr
zu komplettieren, wird dieser endseitig mit Flanschen versehen (Patentanspruch
10). Mittels der Flansche können
die Förderrohre
zu einem Rohrstrang zusammengekuppelt werden. Vorzugsweise werden
die Flansche an den Enden des Rohrkörpers klebetechnisch festgelegt
(Patentanspruch 11). Hierdurch können
nachteilige Gefügeveränderungen
am Rohrkörper
infolge von thermischen Fügeoperationen
vermieden werden.
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Der
gegenständliche
Teil der Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers
gemäß den Merkmalen
von Anspruch 12 gelöst.
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Die
Vorrichtung umfasst ein Formwerkzeug, welches den Rohrkörper außen umgreift,
wobei der Querschnitt des Rohrkörpers
durch Krafteinwirkung einstellbar ist.
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Weitere
Spezifikationen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den
abhängigen
Ansprüchen
13 bis 20 charakterisiert.
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Die
Einstellung des Querschnitts des Rohrkörpers kann hydraulisch bzw.
hydrodynamisch durch ein Hydraulikfluid, vorzugsweise das Kühlmittel,
erfolgen oder durch mechanische Einwirkung von Formelementen auf
die äußere Oberfläche des
Rohrkörpers.
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Zur
Kühlung
des Rohrkörpers
ist im Formwerkzeug ein Kühlmitteleinlass
vorgesehen, über welches
das Kühlmittel
in ausreichend hoher Menge zur äußeren Oberfläche des
Rohrkörpers
geleitet und entlang der äußeren Oberfläche des
Rohrkörpers
nach außen
abgeführt
wird.
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Zur
Steigerung der Kühlwirkung
können
Freiflächen
an der inneren Oberfläche
des Formwerkzeugs zur Durchleitung und Verwirbelung des Kühlmittels
vorgesehen sein. Derartige Freiflächen können beispielsweise als Kanäle oder
Nuten ausgeführt sein.
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Bei
einer vorteilhaften Ausführungsform
sind im Formwerkzeug Formelemente angeordnet, welche die äußere Oberfläche des
Rohrkörpers
kontaktieren. Mittels der Formelemente wird der Querschnitt des
Rohrkörpers
eingestellt und rund gedrückt
bzw. gehalten werden.
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Die
radiale Position der Formelemente relativ zum Rohrkörper ist
einstellbar. Hierzu können
die Formelemente in Radialbohrungen im Formwerkzeug angeordnet sein
und mittels eines Spann- bzw. Schraubkörpers von außen verstellt
werden. Hierzu kann der Schraubkörper
mit einem Außengewinde versehen
sein und über
ein Innengewinde in der Radialbohrung verlagert werden.
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Vorzugsweise
sind die Formelemente durch Kugelkörper gebildet. Im Formwerkzeug
sind dann mehrere Kugelkörper
auf dem Umfang des Rohrkörpers
verteilt angeordnet. Die Kugelkörper
rollen bei der Wärmebehandlung
bzw. Formgebung auf der äußeren Oberfläche des
Rohrkörpers.
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Die
Einstellung der Formelemente erfolgt so, dass der Rohrkörper bei
der Wärmebehandlung
einen runden Querschnitt mit möglichst
hoher Genauigkeit besitzt. Im Formwerkzeug wird folglich der Querschnitt
des Rohrkörpers
definiert bzw. mechanisch korrigiert. Hierdurch ist der Induktor
gleichmäßig zur
Rohrinnenwand beabstandet, was sich vorteilhaft auf den Härtevorgang
auswirkt.
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Die
Einstellung des Formwerkzeugs erfolgt unter Berücksichtigung der Wärmeausdehnung
des Rohrkörpers
bei der Wärmebehandlung.
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Als
Heizeinrichtung kommt – wie
erwähnt – vorzugsweise
eine Induktionsspule bzw. ein Induktor zum Einsatz, der gegenüber der
inneren Oberfläche des
Rohrkörpers über Gleitschuhe
beabstandet und positioniert sein kann.
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Bei
der Wärmebehandlung
wird der Rohrkörper,
wie ebenfalls bereits erläutert,
relativ zum Formwerkzeug bewegt. Vorzugsweise weist die Vorrichtung
einen Drehantrieb zur Rotation des Rohrkörpers auf. Weiterhin ist eine Vorschubeinheit
zur Längsverlagerung
des Rohrkörpers
durch das Formwerkzeug vorgesehen.
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Die
Erfindung ist nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels näher beschrieben.
Es zeigen:
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1 einen
Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers;
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2 wiederum
im Längsschnitt
eine zweite Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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3 ebenfalls
im Längsschnitt
eine dritte Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;
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4 einen
Querschnitt durch einen Rohrkörper
und
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5 technisch
schematisiert ein Förderrohr mit
einem erfindungsgemäßen Rohrkörper in
einem Längsschnitt.
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In
den 1 bis 3 ist jeweils eine Vorrichtung 1, 2, 3 zur
Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers 4 für ein Förderrohr
dargestellt. Der Rohrkörper 4 ist
einlagig und besteht aus einem hochverschleißfesten Stahlwerkstoff, insbesondere
der Stahlsorte C60. Der Rohrkörper 4 hat
eine Wandstärke
s von weniger als 5 mm, insbesondere weist der Rohrkörper 4 eine
Wandstärke
s von 2–3
mm auf.
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Die
Vorrichtung 1 umfasst ein Formwerkzeug 5, welches
den Rohrkörper 4 bei
der Wärmebehandlung
außen
umgreift. Das Formwerkzeug 5 ist zweigeteilt und weist
eine obere Werkzeughälfte 6 und eine
untere Werkzeughälfte 7 auf,
welche relativ zueinander von einer Offenstellung in eine Schließstellung
und umgekehrt verlagerbar sind. Dargestellt ist in der 1 die
Schließstellung,
in welcher der Rohrkörper 4 im
Formwerkzeug 5 gehalten ist.
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Im
Formwerkzeug 5 ist ein Kühlmitteleinlass 8 vorgesehen.
Der Kühlmitteleinlass 8 umfasst
Anschlussbohrungen 9, welche das Formwerkzeug 5 radial
durchsetzen. Über
den Kühlmitteleinlass 8 wird Kühlmittel
KM bei der Wärmebehandlung
entsprechend dem Pfeil KM1 zur äußeren Oberfläche 10 des Rohrkörpers 4 geleitet
und entlang der äußeren Oberfläche 10 nach
außen
hin abgeführt.
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Man
erkennt, dass an der inneren Umfangsfläche 11 des Formwerkzeugs 5 Freiflächen 12 in Form
von Kanälen 13 zur
Durchleitung des Kühlmittels
KM vorgesehen sind. Durch die Freiflächen 12 wird das Kühlmittel
KM geleitet und verwirbelt, so dass eine hohe Wärmeabfuhr an der äußeren Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 erreicht
wird. Jeweils an den Stirnseiten 14, 15 des Formwerkzeugs 5 ist
ein Kühlmittelauslass 16 vorgesehen.
Der Kühlmittelaustritt
ist durch die Pfeile KM2 verdeutlicht. Ein Kühlmittelauslass 16 wird
durch eine sich von der inneren Umfangsfläche 18 des Formwerkzeugs 5 nach
außen
erweiternde Ringnut 17 gebildet.
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Zur
Erwärmung
der inneren Oberfläche 18 des
Rohrkörpers 4 umfasst
die Vorrichtung 1 eine Heizeinrichtung in Form eines Induktors 19.
Der Induktor 19 ist endseitig an einer Halterung 20 befestigt und
im Rohrkörper 4 positioniert.
Die Stromzuleitung ist mit 21 gekennzeichnet. Zur Kühlung des
Induktors 19 wird die Stromzuleitung 21 innen
von Kühlmittel KM3
durchflossen.
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Um
einen Rohrkörper 4 zu
härten
wird dieser in der Vorrichtung 1 aufgenommen und in das
Formwerkzeug 5 eingelegt. Das Formwerkzeug 5 wird dann
geschlossen, so dass der Rohrkörper 4 hierin gehalten
ist. Durch die Kontur der inneren Umfangsfläche 11 des Formwerkzeugs 5 ist
der Sollquerschnitt des Rohrkörpers 4 vorgegeben.
Der Querschnitt des Rohrkörpers 4 kann
durch äußere Krafteinwirkung
auf die äußere Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 eingestellt
werden. Dies erfolgt bei der Vorrichtung 1 hydraulisch
durch das Kühlmittel
KM, welches mit entsprechend hohem Druck in das Formwerkzeug 5 geleitet
wird und den Querschnitt des Rohrkörpers 4 in die runde
Form drückt
bzw. die runde Form sicherstellt.
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Mittels
des Induktors 19 wird der Rohrkörper 4 innen auf Härtetemperatur
oberhalb des AC3-Punktes erwärmt und
anschließend
durch das von außen aufgebrachte
Kühlmittel
KM schnell abgekühlt.
Infolgedessen wird eine Innenschicht 22 des Rohrkörpers 4 gehärtet (siehe
hierzu auch 4). Gleichzeitig wird die äußere Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 durch
den Kühlmittelauftrag
so stark gekühlt,
dass an der äußeren Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 die Umwandlungs-
bzw. Härtetemperatur
in Folge der großen
Wärmeabfuhr
nicht überstiegen
werden. Hierdurch behält
die äußere Oberfläche 10 bzw.
eine Außenschicht 23 der
Wand 24 des Rohrkörpers 4 ihre
duktilen Werkstoffeigenschaften und bleibt schlag- und druckfest.
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Bei
der Wärmebehandlung
wird der Rohrkörper 4 in
Längsrichtung
L relativ zum Induktor 19 durch das Formwerkzeug 5 bewegt.
Die Vorschubrichtung des Rohrkörpers 4 ist
durch den Pfeil L gekennzeichnet. Der Vorschub erfolgt über eine
Vorschubeinheit 25 von der hier ein Gegenlager 26 für den Rohrkörper 4 dargestellt
ist. Gleichzeitig wird der Rohrkörper 4 mittels
eines nicht näher
dargestellten Drehantriebs relativ zum Induktor 19 rotierend
bewegt, wie dies durch den Pfeil R verdeutlicht ist.
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Die
Vorgehensweise zur Wärmebehandlung in
der Vorrichtung 2 gemäß 2 und
der Vorrichtung 3 gemäß der 3 entspricht
grundsätzlich
der zuvor anhand der 1 beschriebenen Vorgehensweise.
Einander entsprechende Bauteile bzw. Bauteilkomponenten sind in
den 1, 2 und 3 mit den
gleichen Bezugszeichen versehen.
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Bei
der Vorrichtung 2, wie in der 2 ersichtlich,
kommt ein Formwerkzeug 27 zum Einsatz, welches ebenfalls
zweiteilig aufgebaut ist, bestehend aus einer oberen Werkzeughälfte 28 und
einer untern Werkzeughälfte 29.
Gleiches gilt für
das Formwerkzeug 30 der Vorrichtung 3, wie in
der 3 ersichtlich.
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An
der inneren Umfangsfläche 11 des
Formwerkzeugs 27 bzw. 30 sind Formelemente 31 in
Form von Kugelkörpern
angeordnet. In der Schließstellung des
Formwerkzeugs 27, 30 kontaktieren die Formelemente 31 die äußere Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4.
Hierdurch kann der Querschnitt des Rohrkörpers 4 durch Krafteinwirkung
auf die äußere Oberfläche 10 über die
Formelemente 31 eingestellt werden. Auf diese Weise wird
der Querschnitt des Rohrkörpers 4 im
Formwerkzeug 27, 30 bei der Wärmebehandlung rund gedrückt bzw.
rund gehalten.
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Die
radiale Position der Formelemente 31 relativ zum Rohrkörper 4 ist
einstellbar. Dies ist durch den Pfeil r verdeutlicht. In dem Formwerkzeug 27, 30 sind
Radialbohrungen 32 vorgesehen, in welchen die Formelemente 31 in
Form von Kugelkörpern
angeordnet sind. Die radiale Positionierung bzw. Einstellung der
Formelemente 31 erfolgt über Schraubkörper 33.
Diese Schraubkörper 33 sind
mit einem Außengewinde 34 versehen.
Die Radialbohrungen 32 weisen ein Innengewinde 35 auf,
so dass die Schraubkörper 33 durch
Drehen in den Radialbohrungen 32 verlagert werden können. Zur
Betätigung der
Schraubkörper 33 besitzen
diese außenseitig des
Formwerkzeugs 27, 30 einen Betätigungsmehrkant 36,
vorzugsweise in Form eines Innenmehrkants. Am innenseitigen Ende
weisen die Schraubkörper 33 eine
an die Formelemente 31 bzw. Kugelkörper angepasste, halbkugelförmige Aufnahme 43 auf.
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Zur
Gewährleistung
einer präzisen
Einstellung des Querschnitts des Rohrkörpers 4 und einer gleichmäßigen Abstützung sind
mehrere Formelemente 31 bzw. Kugelkörper gleichmäßig über den
Innenumfang des Formwerkzeugs 27 bzw. 30 und somit
auf dem Umfang des Rohrkörpers 4 verteilt
angeordnet.
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Bei
dem Formwerkzeug 27 in der Ausführungsform gemäß 2 ist
jeweils ein Ring von Formelementen 31 links und rechts
des Kühlmitteleinlasses 8 an
der Einlaufseite und an der Auslaufseite des Formwerkzeugs 27 vorgesehen.
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Bei
der Ausführungsform
des Formwerkzeugs 30 gemäß der Darstellung von 3,
sind jeweils zwei Ringe von Formelementen 31 links und rechts
des etwa mittig angeordneten Kühlmitteleinlasses 8 angeordnet.
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Zur
Wärmebehandlung
eines Rohrkörpers 4 wird
dieser, wie bereits weiter oben erläutert, in das Formwerkzeug 27 der
Vorrichtung 2 bzw. das Formwerkzeug 30 der Vorrichtung 3 eingelegt
und das Formwerkzeug 27, 30 wird dann geschlossen. Über die
auf den Sollquerschnitt eingestellten Formelemente 31 wird
der Rohrkörper 4 rund
gedrückt
und während
der Wärmebehandlung
gehalten. Die Einstellung der Formelemente 31 in ihrem
radialen Abstand zum Rohrkörper 4 ist
unter Berücksichtigung der
Wärmeausdehnung
des Rohrkörpers 4 infolge der
Erwärmung
vorgenommen. Hierdurch kann der Rohrkörper 4 bei der Wärmebehandlung
präzise rund
gehalten werden. Mittels des Induktors 19 wird dann der
Rohrkörper 4 innen
auf Härtetemperatur oberhalb
des AC3-Punktes erwärmt. Durch den Kühlmittelauftrag
auf die äußere Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 wird
der Rohrkörper 4 außen und
innen gekühlt.
Die Kühlung
bewirkt eine schnelle Abkühlung der
inneren Oberfläche 18 des
Rohrkörpers 4,
so dass eine Innenschicht 22 gehärtet wird. Gleichzeitig wird
die äußere Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 so stark
gekühlt,
dass dort die Umwandlungs- bzw. Härtetemperaturen nicht erreicht
werden, wodurch die äußere Oberfläche 10 bzw.
eine Außenschicht 23 der Wand 24 des
Rohrkörpers 4 ungehärtet bleiben.
Bei der Kühlung
strömt
das Kühlmittel
KM vom Kühlmitteleinlass 8 an
der äußeren Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 entlang
und tritt zu beiden Seiten des Formwerkzeugs 27 bzw. 30 über die
Kühlmittelauslässe 16 aus.
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Beim
Formwerkzeug 27 sind Freiflächen 12 in Form von
Kanälen 13 zur
Durchleitung des Kühlmittels
KM vorgesehen, wohingegen beim Formwerkzeug 30 die Freifläche 12 spaltförmig ausgeführt ist.
Das Kühlmittel
KM strömt
hier im Bereich des Formwerkzeugs 30 zwischen der äußeren Oberfläche 10 des
Rohrkörpers 4 und
der inneren Umfangsfläche 11 des
Formwerkzeugs 30 hindurch.
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In
der 4 ist ein erfindungsgemäß gehärteter Rohrkörper 4 im
Querschnitt dargestellt. Man erkennt die gehärtete Innenschicht 22 und
die ungehärtete
Außenschicht 23.
Interne Versuche haben ergeben, dass eine präzise Einstellung des Härteverlaufs in
der Wand 24 des Rohrkörpers 4 möglich ist.
Die Innenschicht 22 kann auf etwa zwei Drittel der Wandstärke des Rohrkörpers 4 präzise gehärtet werden, wohingegen
die Außenschicht 23 die
gewünschte Duktilität beibehält.
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Zur
Komplettierung des Rohrkörpers 4 zum Förderrohr 37 wird
der Rohrkörper 4 endseitig
mit Flanschen 38, 39 versehen, wie dies in der 5 dargestellt
ist. Vorzugsweise sind die Flansche 38, 39 klebetechnisch
an den Enden 40, 41 des Rohrkörpers 4 festgelegt.
Jeweils endseitig vor dem Rohrkörper 4 ist
ein Verschleißring 42 innerhalb
der Flansche 38, 39 eingeklebt.
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Vorrichtung
- 3
- Vorrichtung
- 4
- Rohrkörper
- 5
- Formwerkzeug
- 6
- obere
Werkzeughälfte
- 7
- untere
Werkzeughälfte
- 8
- Kühlmitteleinlass
- 9
- Anschlussbohrung
- 10
- äußere Oberfläche v. 4
- 11
- innere
Umfangsfläche
v. 5
- 12
- Freiflächen
- 13
- Kanal
- 14
- Stirnseite
v. 5
- 15
- Stirnseite
v. 5
- 16
- Kühlmitteleinlass
- 17
- Ringnut
- 18
- innere
Oberfläche
v. 4
- 19
- Induktor
- 20
- Halterung
- 21
- Stromzuleitung
- 22
- Innenschicht
v. 4
- 23
- Außenschicht
v. 4
- 24
- Wand
v. 4
- 25
- Vorschubeinheit
- 26
- Gegenlager
- 27
- Formwerkzeug
- 28
- obere
Werkzeughälfte
- 29
- untere
Werkzeughälfte
- 30
- Formwerkzeug
- 31
- Formelement
- 32
- Radialbohrung
- 33
- Schraubkörper
- 34
- Außengewinde
- 35
- Innengewinde
- 36
- Betätigungsmehrkant
- 37
- Förderrohr
- 38
- Flansch
- 39
- Flansch
- 40
- Ende
v. 4
- 41
- Ende
v. 4
- 42
- Verschleißring
- 43
- Aufnahme
v. 33
- KM
- Kühlmittel
- KM1
- Kühlmittel
- KM2
- Kühlmittel
- KM3
- Kühlmittel
- L
- Längsrichtung
v. 4
- r
- Pfeil
- s
- Wandstärke v. 4
- R
- Rotation
v. 4