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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur optischen Abtastung der
Innenfläche einer Bohrung gemäß dem Oberbegriff
von Patentanspruch 1. Solche Vorrichtungen sind zum Beispiel aus
der
JP-A-2004 205218 oder
der
JP-A-11 304443 bekannt.
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Für
die optische Abtastung der Innenfläche einer Bohrung sind
verschiedene Techniken bekannt. Beispielsweise ist es möglich,
einen sich drehenden optischen Sensor in die Bohrung einzuführen,
der in axialer Richtung verschoben wird, um die gesamte Innenfläche
der Bohrung abzutasten. Ebenso ist es möglich, das zu vermessende
Bauteil zu drehen, während der Sensor still steht.
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Bei
der Abtastung der Innenfläche einer Bohrung mit beispielsweise
einem Weißlichtinterferometer ist es nicht notwendig, rotierende
Teile zu verwenden. Ein Weißlichtinterferometer wird als
ein Messgerät zum berührungslosen Messen der Topographie von
Werkstücken mit hoher räumlicher Tiefenauflösung
verwendet. Bei der Weißlichtinterferometrie wird Licht
geringer Kohärenzlänge (im Mikrometerbereich)
verwendet, um ein Weißlichtinterferogramm zu erstellen.
Interferenzen können nur dann entstehen, wenn die optischen
Weglängen im Referenz- und Objektstrahl bis auf wenige
Mikrometer genau (im Bereich der Kohärenzlänge)
gleich sind. Die Methode kann somit für die hochpräzise
Abtastung der Innenfläche einer Bohrung in axialer Richtung
eingesetzt werden. Andere optische Oberflächenmeßverfahren,
zum Beispiel ein chromatischer Sensor, können alternativ
verwendet werden.
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Hierzu
ist es aus dem oben genannten Stand der Technik bekannt, die Innenfläche
der Bohrung mittels eines 45°-Konusspiegels abzubilden,
um einen Messlichtstrahl, der in die Bohrung gerichtet wird, auf
die Innenfläche der Bohrung zu lenken und das reflektierte
Licht aus der Bohrung heraus und auf einen Sensor zu lenken. Dieses
Verfahren hat den Vorteil, dass die optischen Weglängen
von der zu vermessenden Oberfläche zum Sensor, beispielsweise
einem CCD-Chip, für alle Oberflächenpunkte nahezu
gleich sind.
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Ein
solches Messverfahren wird beispielsweise zur Abtastung der Innenfläche
der Lagerhülse eines fluiddynamischen Lagers für
einen Spindelmotor eingesetzt. Diese Lagerhülsen weisen
an ihren Innenflächen definierte Rillenstrukturen auf,
beispielsweise in zwei axial voneinan der beabstandeten Bereichen
der Innenfläche der Lagerhülse. Im Betrieb des
hydrodynamischen Lagers wirken diese Rillenstrukturen über
einen geringen Arbeitsspalt mit einer relativ zu der Lagerhülse
rotierenden Welle zusammen und bauen eine gezielte Druckverteilung
in dem hydrodynamischen Lager auf, die für die Funktion des
Lagers entscheidend ist. Hierfür ist es nicht nur wichtig,
dass die Rillenstrukturen mit hoher Präzision ausgebildet
sind, sondern auch der Innendurchmesser der Lagerhülse
muss über deren gesamte Länge und insbesondere
im Bereich der Rillenstruktur bekannt sein, um Abweichung von der
zylindrischen Form sowohl in axialer Richtung (konische Abweichung)
als auch in radialer Richtung (Koaxialität) kompensieren
zu können.
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Zur
Qualitätssicherung ist es daher notwendig, die Innenflächen
solcher Lagerbuchsen mit hoher Genauigkeit zu vermessen. Die Erfindung
ist auch auf die Abtastung der Innenfläche anderer Arten
von Bohrungen anwendbar.
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Bei
der Abtastung einer strukturierten Innenfläche kann bei
Verwendung des bekannten Konusspiegels der Abtastbereich auf einen
sehr engen Bereich zwischen der maximalen Rillentiefe und der höchsten
Oberflächenerhebung eingeengt werden. Dadurch kann eine
sehr hohe Auflösung eingestellt werden. Mit erhöhtem
Spiegelabstand zur Spitze des Konus hin sinkt jedoch die Auflösung.
Im Bereich der Konusspitze ist das erfasste Bild der Innenfläche
nahezu unbrauchbar, weil die Innenfläche nur noch durch
eine Punktreflexion abgebildet wird. Die Winkelauflösung
geht gegen Null. Der Bereich in der Nähe der Spitze des
Konus kann daher für die Messung nicht genutzt werden.
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Die
bekannten Systeme haben darüber hinaus den Nachteil, dass
es zum Abtasten der gesamten Innenfläche der Bohrung notwendig
ist, den Konusspiegel und das Bauteil, beispielsweise die Lagerhülse,
in axialer Richtung relativ zueinander zu bewegen, um die gesamte
Länge der Bohrung abzutasten Die Messergebnisse müssen
dann mathematisch zusammengefügt wer den. Hierbei ergeben
sich in der Regel Positionierungsfehler, die zu Messungenauigkeiten
führen.
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Der
Stand der Technik hat somit folgende Nachteile:
Durch Verwendung
eines 45°-Konusspiegels lässt sich maximal ein
axialer Abschnitt der Bohrungsinnenfläche abtasten, dessen
Länge dem Radius der Bohrung entspricht.
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Mit
zunehmendem Abstand des Konus zur Innenfläche verringert
sich die Auflösung. An der Spitze des Konus ist die Winkelauflösung
gleich Null. Für Spiegelpositionen, die von der Innenfläche
der Bohrung entfernt sind, ist somit die Auflösung ungenügend,
und der Bereich des Spiegels in dessen Zentrum kann für
die Abtastung nicht verwendet werden. Die genaue Ausrichtung der
Position und Neigung des Konusspiegel zur Bohrung und zum Messsystem
ist schwierig, da Möglichkeiten zur Kalibrierung fehlen.
Bei einer Bohrung, die länger ist als ihr Radius, muss
zudem zur Abtastung der gesamten Länge der Innenfläche
der Bohrung eine Relativbewegung zwischen dem Konusspiegel und der
Bohrung sowie eine Zusammensetzung der erfassten Bilder erfolgen.
Dadurch ergeben sich weitere Positionierungsfehler. Insbesondere
eine Fehleinstellung in radialer Richtung kann zu großen
Messungenauigkeiten führen. Diese Positionierungsfehler,
insbesondere eine Neigung oder eine radiale Fehlpositionierung des
Spiegels, müssen daher erfasst und ausgeglichen werden,
um die nötige Genauigkeit der Oberflächenabtastung
zu gewährleisten.
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Ausgehend
von diesem Stand der Technik ist es eine Aufgabe der Erfindung,
eine Vorrichtung zur optischen Abtastung der Innenfläche
einer Bohrung anzugeben, welche die beschriebenen Probleme des Standes
der Technik vermeidet.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen der Patentansprüche
1 oder 2 gelöst.
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Die
Erfindung sieht eine Vorrichtung zur optischen Abtastung der Innenfläche
einer Bohrung vor, die eine Lichtquelle zur Abgabe eines Messlichtstrahls
in die Bohrung, eine Messeinrichtung zum Empfangen eines reflektierten
Lichtstrahls aus der Bohrung und einen Reflektor aufweist. Der Reflektor ist
dazu eingerichtet, in die Bohrung eingeführt zu werden,
um den Messlichtstrahl auf die Innenfläche der Bohrung
zu lenken und den reflektierten Lichtstrahl von der Innenfläche
der Bohrung zu empfangen und auf die Messeinrichtung zu lenken.
Dabei fällt die Achse der Bohrung mit der Achse des Reflektors
zusammen. Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung
wird die Spitze des Kegels, die bei der Messung keine sinnvoll verwertbaren
Daten liefert, durch eine plane Fläche, die senkrecht zur
Achse des Konus verläuft, ersetzt. An der planen Fläche
wird ein Referenzlichtstrahl reflektiert, um die Neigung und den
senkrechten Abstand des Konusspiegels relativ zur Bohrung und zum
Messsystem zu bestimmen. Um die Genauigkeit der Kalibrierung weiter
zu verbessern, können weitere zur Achse senkrecht verlaufende
Flächen in den Konus eingeschliffen werden, die als Referenzflächen
verwendet werden können.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt der Erfindung kann zur Lenkung des Messlichtstrahls
und des reflektierten Lichtstrahls ein konischer Stufenreflektor vorgesehen
sein. Ein konischer Stufenreflektor ist ein Bauteil, das nach einem ähnlichen
Prinzip wie ein Fresnel-Spiegel ausgebildet ist. Die reflektierenden konischen
Oberflächen des konischen Stufenreflektors sind jedoch
im Gegensatz zum Aufbau eines Fesnel-Spiegels auseinandergezogen,
so dass die Abmessung des Reflektors in axialer Richtung des konischen
Stufenreflektors größer ist als der Radius einer
abzutastenden Bohrung. Dies wird dadurch realisiert, dass der Reflektor
in axialer Richtung abwechselnd zylindrische Abschnitte sowie in
Richtung seiner Achse geneigte (konische) Messflächen aufweist.
Dadurch kann die Länge des Reflektors in axialer Richtung
so bemessen werden, dass sich der Reflektor im Wesentlichen über
die gesamte Länge der abzutastenden Bohrung oder über
die gesamte Länge eines Bereichs der Bohrung, der abgetastet werden
soll, erstreckt.
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Mit
konischen Messflächen sind Flächen bezeichnet,
die zur Achse des Reflektors geneigt angeordnet sind, beispielsweise
in einem Winkel von 45°.
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Wenn
beispielsweise die Innenfläche der Lagerhülse
eines fluiddynamischen Lagers abgetastet werden soll, so sind in
der Regel die Bereiche der Innenfläche von besonderem Interesse,
in denen eine Rillenstruktur ausgebildet ist. Der Reflektor kann
in diesem Fall so angepasst werden, dass konische Messflächen
dort ausgebildet sind, wo der in die Bohrung eingeführte
Reflektor den interessierten Bereichen, zum Beispiel den Rillenstrukturen,
gegenüberliegt, während in den dazwischen liegenden
Bereichen der Reflektor schlicht zylinderförmig ist. Die
für die Abtastung relevante Fläche des Reflektors,
nämlich die Fläche mit den konischen Messflächen,
wird somit auf einen Bereich konzentriert, der dem besonders interessierenden
Bereich der Innenfläche der Bohrung entspricht. Dadurch
kann in diesen Bereichen die Innenfläche der Bohrung mit
einer sehr guten Auflösung abgetastet werden. Ferner ist
es möglich, den konischen Stufenreflektor so auszubilden, dass
er die gesamte Länge der Bohrung abdeckt, also zur Abtastung
der gesamten axialen Länge der Bohrung nicht relativ zu
der Bohrung bewegt werden muss.
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Da
die konischen Messflächen nur in Bereichen des Reflektors
vorgesehen werden, welche den interessierenden Bereichen der Innenfläche
der Bohrung gegenüberliegen, und da der Stufenreflektor zwischen
diesen Bereichen zylinderförmig ist, kann die Innenfläche
der Bohrung unter Erzeugung einer insgesamt wesentlich geringeren
Datenmenge abgetastet werden.
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Zu
beachten ist, dass die optische Weglängen von Lichtquelle
zur Oberfläche bzw. von der Oberfläche zum Sensor
bei den verschiedenen Abschnitten des Stufenreflektors unterschiedlich
sind, so dass es notwendig sein wird, bei der Abtastung der Innenfläche
der Bohrung die Brennweite der Messeinrichtung entsprechend anzupassen
oder den Abstand des Sensors anzupassen.
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Der
Stufenreflektor hat den großen Vorteil, dass es möglich
ist, die gesamte Innenfläche einer Bohrung mit einem einzigen,
einteiligen Reflektor abzutasten, der während der gesamten
Messung nicht relativ zu der Bohrung bewegt werden muss. Dadurch
entfallen Positionierungsschritte und die damit einhergehenden Positionierungsfehler.
Der Reflektor muss lediglich einmal relativ zu der Bohrung positioniert
werden.
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Der
Stufenreflektor kann ebenfalls eine oder mehrere plane, senkrecht
zu seiner Achse liegende, Flächen aufweisen, die als Referenzflächen
zur genauen Ausrichtung des Stufenreflektors zum Messsystem und
zur Abstandskalibrierung genutzt werden können.
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Weiterhin
können die zylindrischen Abschnitte des Reflektors für
die Positionierung und radiale Abstandskalibrierung des Reflektors
genutzt werden. So kann beispielsweise ein Kalibrierring auf einen
zylindrischen Abschnitt des Reflektors aufgebracht werden, um den
Reflektor relativ zu der Bohrung zu positionieren. Eine möglicherweise
noch verbleibende Abweichung der Position des Reflektors von einer radial
zentrierten Lage oder ein möglicherweise verbleibender
Neigungsfehler muss nur einmal erfasst werden und kann durch mechanische
Einstellung vor der Messung korrigiert oder bei der Datenauswertung
durch mathematische Berechnung berücksichtigt werden.
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Ein
weiterer Vorteil des Stufenreflektors besteht darin, dass die Winkelauflösung
an den Messstellen nahezu konstant ist, da sich der Abstand von der
Oberfläche der Bohrung zur Messfläche im Bereich
des jeweiligen konischen Reflektorabschnittes nur geringfügig ändert.
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In
einer Ausführung der Erfindung ist der konische Stufenreflektor
als ein mit einer reflektierenden Beschichtung versehenes Bauteil
ausgebildet, das zylindrische Abschnitte und konische Messflächen
aufweist und das den Messlichtstrahl sowie den reflektierten Lichtstrahl
an seiner Außenfläche reflektiert. Die Stufen
haben vorzugsweise eine Neigung von 45° zur Achse des Stufenreflektors.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung umfasst der Reflektor
einen inversen konischen Stufenreflektor, der in einem Zylinder
aus lichtdurchlässigem Material ausgebildet ist, wobei
eine reflektierende Messfläche des Stufenreflektors durch
eine reflektierende Beschichtung der Innenfläche der Stufen gebildet
ist. Der Stufenreflektor ist beispielsweise in einen Glaszylinder
eingeformt, wobei der Messlichtstrahl durch den Glaszylinder hindurch
geht und an der reflektierenden Beschichtung im Inneren des Zylinders
zur Innenwand der Bohrung hin reflektiert wird.
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Anstatt
den inversen Stufenreflektor mit einer reflektierenden Beschichtung
zu versehen, ist es auch möglich, den Reflektor aus einem
transparenten Material herzustellen, dessen Brechungsindex n so
gewählt ist, dass bei der verwendeten Wellenlänge
des Messlichtstrahls sowie bei dem gewählten Neigungswinkel
der Reflektorstufen Totalreflexion des Messlichtstrahls an den konischen
Reflektorflächen auftritt, geeignet ist z. B. Glas mit
n ≥ 1.5 für Messlicht im sichtbaren Bereich.
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In
einer weiteren Ausführung der Erfindung kann der Reflektor
eine Kombination aus konischem Stufenreflektor und inversem Stufenreflektor
umfassen, der in einem lichtdurchlässigen Zylinder ausgebildet
ist. Hierbei können eine oder mehrere konische Messflächen
in den Zylinder eingeformt und mit einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung
versehen sein. Weitere Stufen sind auf dem Außenumfang
des Zylinders ausgebildet und ebenfalls mit einer reflektierenden
Oberflächenbeschichtung versehen. Dadurch wird ein Teil
des Messlichttrahls an den äußeren Messflächen
des Stufenreflektors und ein Teil des Messlichtstrahls an der inneren
Messfläche des Stufenreflektors reflektiert.
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Bei
allen Ausführungen kann jeweils ein Kalibrierring auf einen
zylindrischen Abschnitt des Reflektors aufgebracht sein, um den
Reflektor relativ zu der abzutastenden Bohrung in radialer und/oder
axialer Richtung zu positionieren.
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Die
Erfindung ist im Folgenden anhand bevorzugter Ausführungen
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert.
In den Figuren zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum optischen Abtasten
der Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
ersten Ausführung der Erfindung;
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2 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur optischen Abtastung
der Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
zweiten Ausführung der Erfindung;
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2a eine
teilweise geschnittene, perspektivische Darstellung einer Vorrichtung
zur optischen Abtastung der Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
Abwandlung der zweiten Ausführung der Erfindung;
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3 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur optischen Abtastung
der Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
dritten Ausführung der Erfindung; und
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4 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zur optischen Abtastung
der Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
vierten Ausführung der Erfindung.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abtastung der
Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
ersten Ausführung der Erfindung. In 1 wird die
Vorrichtung zur Abtastung der Innenfläche einer Lagerhülse 10 eingesetzt,
welche eine erste und eine zweite Rillenstruktur 12, 14 aufweist,
die mit axialem Abstand zueinander in die Innenfläche der
Bohrung eingeformt sind, die in der Lagerhülse 10 ausgebildet
ist. Eine solche Lagerhülse 10 ist Bestandteil
eines fluiddynamischen Lagers, das beispielsweise zur Lagerung einer
Welle in einem Spindelmotor eingesetzt wird. Die Messvorrichtung
umfasst ein Messsystem 16 mit einer Lichtquelle zum Abgeben
eines oder mehrerer Messlichtstrahlen 17 in die Bohrung
sowie mit einer Messeinrichtung zum Empfangen eines oder mehrerer
reflektierter Lichtstrahlen aus der Bohrung. Die Messeinrichtung 16 kann
beispielsweise eine CCD-Kamera oder einen anderen optischen Sensor
umfassen, um eine Abbildung der Innenfläche der Bohrung
der Lagerhülse 10 zu erstellen. Das Messverfahren
kann mit einem Weißlicht-Interferometer arbeiten. Zum Beispiel kann
ein TopMap-Topographie-Messsystem der Polytec GmbH, Waldbronn, zum
Einsatz kommen. Auch die Verwendung eines chromatischen Sensors
oder einer anderen berührungslosen optischen Oberflächenmessmethode
liegt im Bereich der Erfindung. Die Erfindung ist auf kein bestimmtes
Messverfahren oder Messsystem eingeschränkt.
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Die
Vorrichtung nach 1 umfasst einen Konusspiegel 18 mit
einer reflektierender Oberfläche, die eine Neigung von
45° zur Achse des Konus und somit zur Achse der Lagerhülse 10 aufweist.
Der Konusspiegel 18 ist über einen Spiegelhalter 20 mit einem
Positionierblock 22 verbunden. Der Positionierblock 22 in
Verbindung mit dem Spiegelhalter 20 dient zum Einführen
des Konusspiegels 18 in die Bohrung der Lagerhülse 10 sowie
zum Positionieren des Konusspiegels 18 in axialer und radialer
Richtung innerhalb der Bohrung. Die Spitze des Konusspiegels ist
erfindungsgemäß durch eine plane Fläche 19 ersetzt,
die zur Kalibrierung des Abstandes und der Neigung des Reflektors
relativ zum Messsystem verwendet werden kann. Dazu werden Referenzlichtstrahlen 15,
welche das Messsystem aussendet, an dieser Fläche reflektiert
und vom Messsystem 16 erfasst.
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Zur
Abtastung der Innenfläche der Bohrung der Lagerhülse 10 gibt
das Messsystem 16 Messlichtstrahlen 17 in die
Bohrung ab, welche an der 45° Fläche des Konusspiegels 18 in
Richtung der Innenfläche der Bohrung reflektiert und von
der Innenfläche der Bohrung über den Konusspiegel 18 als
reflektierten Lichtstrahlen zu dem Messsystem 16 zurückgesandt
werden.
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Mit
der Vorrichtung aus 11 lässt
sich ein axialer Abschnitt A der Innenfläche der Bohrung
abbilden, dessen Höhe geringer ist als der Radius der Bohrung.
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Somit
ist es bei dem in 1 gezeigten System notwendig,
zur Vermessung der gesamten Innenfläche der Lagerhülse 10 beziehungsweise
zur Vermessung der interessierenden Abschnitte der Innenfläche,
zum Beispiel dort, wo die Rillenstruktur 12, 14 ausgebildet
ist, den Konusspiegel 18 innerhalb der Bohrung der Lagerhülse 10 in
axialer Richtung zu verfahren. Das Messsystem 16 ist entsprechend
angepasst, um die Brennweite bzw. den Abstand des Messsystems an
die verschiedenen axialen Positionen des Konusspiegels 18 anzupassen.
Dies ist durch den Doppelpfeil angedeutet.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Abtastung der
Innenfläche einer Bohrung gemäß einer
zweiten Ausführung der Erfindung. Entsprechende Komponenten
wie in 1 sind mit denselben Bezugszeichen gekennzeichnet
und nicht nochmals im Einzelnen beschrieben. 2a zeigt
in teilweise geschnittener perspektivischer Darstellung eine ähnliche
Ausführung wie 2, wobei das eigentliche Messsystem 16 nicht dargestellt
ist.
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Die
dargestellte Vorrichtung umfasst anstelle des Konusspiegels 18 einen
Reflektor, der als ein konischer Stufenreflektor 24 ausgebildet
ist, der zylindrische Abschnitte 26 sowie konische Messflächen 28 umfasst.
Wenigstens die Oberfläche des Stufenreflektors 24 im
Bereich der konischen Messflächen 28 ist mit einer
reflektierenden Oberflächenbeschichtung versehen. Der Reflektorkörper 25 kann
aus Metall hergestellt sein, wobei die Materialwahl nur insofern
entscheidend ist, als der Reflektor genaue Abmessungstoleranzen
einhalten muss.
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Der
Stufenreflektor 24 kann ähnlich wie in 1 über
einen Halter 20 und einen Positionierblock 22 relativ
zu der Bohrung einer Lagerhülse 10 und relativ
zum Messsystem 16 in radialer und axialer Richtung positioniert
werden. Die Endfläche 29 dient hierbei als Referenzfläche.
Es genügt, den Stufenreflektor 24 einmal relativ
zu der Bohrung auszurichten, eine axiale Verschiebung während
der Messung ist nicht notwendig.
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Das
Messsystem 16 kann im Wesentlichen wie im Stand der Technik
aufgebaut sein, um einen oder mehrere Messlichtstrahlen 17 in
die Bohrung abzugeben und reflektierte Lichtstrahlen aus der Bohrung
zu empfangen und auszuwerten.
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Durch
die Ausbildung des Stufenreflektors 24 mit zylindrischen
Abschnitten 26 und konischen Messflächen 28 ist
es möglich, die konischen Messflächen 28 über
der axialen Länge des Stufenreflektors 24 so zu
verteilen, dass sie dann, wenn der Stufenreflektor 24 in
der Bohrung positioniert ist, den interessierenden Bereichen an
der Innenfläche der Bohrung gegenüberliegen. In 2 sind
die axialen Abschnitte, welche mittels der jeweiligen konischen Messflächen 28 des
Stufenreflektors 24 an der Innenfläche der Bohrung
abgetastet werden können, mit a gekennzeichnet. Mit der
Vorrichtung gemäß der Erfindung ist es somit nicht
möglich, die gesamte Innenfläche der Bohrung der
Lagerhülse 10 lückenlos abzutasten. Dadurch,
dass die einzelnen reflektierenden Bereiche, also die Messflächen 28,
quasi auseinander gezogen werden, ist es jedoch möglich, die
reflektierenden Messflächen 28 dort zu positionieren,
wo gemessen werden soll, beispielsweise auf der Höhe von
Lagerstrukturen innerhalb einer zu vermessenden Bohrung einer Lagerhülse 10.
Dies bedeutet auch, dass es durchaus notwendig sein kann, für
unterschiedliche Bohrungen unterschiedliche Stufenreflektoren 24 vorzusehen.
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Bei
der Vermessung der Bohrung einer Lagerhülse, wie in vielen
anderen Anwendungen, ist es nicht immer notwendig, die gesamte Innenfläche
zu vermessen. In dem beschriebenen Anwendungsbeispiel ist in der
Regel die Abtastung des Bereichs der Innenfläche dort,
wo die Rillenstrukturen ausgebildet sind, ausreichend. Auch dort
genügt häufig eine abschnittsweise Abtastung,
um die Abweichungen von Zylindrizität und Koaxialität,
sowie die Ausbildung der Rillenstrukturen zu bestimmen. Dadurch
ist es möglich, die Innenfläche der Bohrung mit
konischen Messflächen abzutasten, welche eine relativ geringe Distanz
zur Innenfläche haben, wodurch eine sehr gute Auflösung
erreicht wird.
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Eine
weitere Ausführung der Erfindung ist in 3 schematisch
dargestellt, wobei 3 nur einen Teil der abzutastenden
Bohrung zeigt und auch das Messsystem selbst nicht dargestellt ist.
Dieses kann wie in den 1 und 2 gezeigt
ausgebildet sein.
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Auch
die Vorrichtung der 3 dient zum Abtasten der Innenfläche 30 einer
Bohrung, die in einem Messobjekt 32 ausgebildet ist. Bei
der in 3 gezeigten Ausführung wird der Reflektor
der Vorrichtung durch einen inversen konischen Stufenreflektor 34 gebildet,
der in einen Zylinderkörper 36 aus einem transparenten
Material, beispielsweise ein Glaszylinder, eingearbeitet ist. Hierzu
ist in den zylinderförmigen Körper 36 eine
Stufenstruktur mit konischen Messflächen 38 sowie
zylindrischen Abschnitten 40 eingearbeitet, die invers
zu der in 2 gezeigten Struktur des Reflektors
ist. Die konischen Messflächen 38 können
mit einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung versehen
sein.
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Alternativ
zu der Verwendung einer Oberflächenbeschichtung ist es
auch möglich, den Stufenreflektor 34 aus einem
transparenten Material herzustellen, dessen Brechungsindex so gewählt
ist, dass bei den verwendeten Wellenlängen und Neigungswinkeln
der Reflektorstufen eine Totalreflexion des Messlichtstrahls an
den konischen Messflächen auftritt.
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Obwohl
der in 3 gezeigte inverse Stufenreflektor 34 in
axialer Richtung nur relativ kurz ist, wird ein Fachmann verstehen,
dass auch dieser inverse Stufenreflektor mit einer größeren
axialen Erstreckung hergestellt werden kann, ähnlich wie
der Stufenreflektor 24 in 2.
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Zur
Abtastung der Innenfläche 30 der Bohrung werden
von dem Messsystem (nicht gezeigt) Messlichtstrahlen in die Bohrung
gerichtet, welche von den konischen Messflächen 38 zur
Innenwand 30 der Bohrung umgelenkt, von der Innenwand der Bohrung 30 reflektiert
und von dem inversen Stufenreflektor 34 zurück
zu dem Messsystem geschickt werden. Dabei laufen die Lichstrahlen
durch den transparenten zylinderförmigen Körper 36.
Dadurch kann die Innenfläche 30 der Bohrung grundsätzlich auf
dieselbe Weise abgetastet werden, wie mit Bezug auf 2 beschrieben.
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Das
System der 3 hat den Vorteil, dass der
Stufenreflektor 34 der erfindungsgemäßen
Vorrichtung, und das Messsystem beide an demselben Ende der Bohrung
angeordnet werden können, so dass sich das System auch
zur Abtastung von Sackbohrungen eignet. Zur genauen Ausrichtung
des Stufenreflektors zum Messystem kann die plane Endfläche 39 als
Referenzflache verwendet werden. Ferner kann auf den transparenten
zylinderförmigen Körper 36, wie in 3 gezeigt,
ein Kalibrierring 42, beispielsweise aus Metall, aufgebracht
werden, dessen Maße sehr genau bekannt sind und der zur Überprüfung
der axialen, radialen und Winkellage des Stufenreflektors 34 und
als Referenzobjekt für die Abstandsmessung verwendet werden
kann. Hierzu ist der Kalibrierring 42 relativ zu dem inversen
Stufenreflektor 34 so angeordnet, dass er auf Höhe
wenigstens eines konischen Stufenabschnittes 38a liegt,
so dass der Stufenreflektor 34 auch zur Vermessung der Position
des Stufenreflektors relativ zu dem Kalibrierring 42 und
somit relativ zu dem Messobjekt 32 verwendet werden kann.
Des Weiteren kann der Kalibrierring 42 für verschiedene
Innendurchmesser der zu vermessenden Bohrung angepasst werden.
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Die
in 3 gezeigte Ausführung der Erfindung hat
somit im Vergleich zu der Ausführung der 2 die
Vorteile, dass Reflektor und Messsystem auf derselben Seite der
Bohrung liegen und somit auch eine Sackbohrung vermessen werden
kann und dass es der Aufbau des inversen Stufenreflektors 34 erlaubt,
eine zusätzliche Kalibrierung der Lage des Stufenreflektors
relativ zu dem Messobjekt 32 mittels eines Kalibrierrings 42 vorzunehmen.
Mögliche Abweichungen von der gewünschten radialen,
axialen und Winkellage des Stufenreflektors 34 relativ
zu dem Messobjekt 32, die mechanisch nicht ausgeglichen
werden können, können daher durch Erfassung dieser
Abweichung mathematisch berücksichtigt werden. Zu diesem
Zweck sind an dem Stufenreflektor 34 oder dem Halter vorzugsweise
Markierungen ausgebildet (in der Figur nicht gezeigt).
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Eine
noch weitere Ausführung der Erfindung ist in 4 dargestellt,
wobei die rechte Hälfte der Zeichnung einen Schnitt durch
den Stufenreflektor darstellt. Diese Ausführung kombiniert
die Funktionen des Stufenreflektors 24 der 2 und
des inversen Stufenreflektors 34 der 3.
Entsprechende Bauteile wie in 3 sind mit
denselben Bezugszeichen gekennzeichnet. In der Ausführung
der 4 ist der Reflektor mit zwei Abschnitten aufgebaut, nämlich
einem Abschnitt mit konischen Messflächen 48,
der ähnlich der Ausführung in 2 ist,
und einem inversen konischen Stufenabschnitt 46, der im Wesentlichen
der Ausführung der 3 entspricht. Der
Stufenreflektor 44 ist aus einem transparenten Material,
vorzugsweise aus Glas, gefertigt, wobei die Außenfläche
wenigstens im Bereich der konischen Messflächen 48 mit
einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung versehen
sein kann. Die Messfläche 46 des inversen Stufenabschnitts
ist, ähnlich wie in der Ausführung der 3,
in den Reflektorkörper 44 eingearbeitet und kann
ebenfalls mit einer reflektierenden Oberflächenbeschichtung
versehen sein. Auch der Halter 50 ist, wie in 3,
aus einem transparenten Material, insbesondere Glas, hergestellt.
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Da
der Reflektor, wie in der Ausführung der 3,
aus einem transparenten Material hergestellt ist, kann er von derselben
Seite der Bohrung, auf der auch das Messsystem (nicht gezeigt) liegt,
in die Bohrung eingeführt werden. Der Messlichtstrahl wird durch
den Halter 50 und den Reflektorkörper 44 in
die Bohrung gerichtet und sowohl an der reflektierenden Oberfläche
der konischen Messflächen 48 als auch der Messflächen
des inversen konischen Stufenabschnitts 46 zur Innenfläche 30 der
Bohrung hin umgelenkt. Anstelle des in 4 gezeigten
einen Stufenabschnitts 46 können auch mehrere
inverse konische Stufenabschnitte in dem Reflektorkörper 44 ausgebildet
sein, ähnlich wie in 3 gezeigt.
Zur genauen Ausrichtung des Stufenreflektors zum Messystem kann
die plane Endfläche 49 als Referenzfläche
verwendet werden.
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Im
Bereich des inversen Stufenabschnitts 46 ist außerdem
ein Kalibrierring 52 auf dem Reflektorkörper angeordnet,
der mit dem inversen konischen Stufenabschnitt 46 zusammenwirkt,
um die axiale, radiale und Winkellage des Reflektors relativ zu
der Bohrung zu kalibrieren, ähnlich wie mit Bezug auf 3 beschrieben.
Dabei hat die Anordnung der 4 den besonderen
Vorteil, dass die Abmessungen der Stufenabschnitte 48 und
des Stufenabschnitts 46 so gewählt sind, dass
die Lichtweglängen relativ nah beieinander liegen, so dass
für die Abtastung der Innenfläche 30 des
Messobjekts 32 und die Kalibrierung des Abstands und der
Lage des Reflektors weitgehend mit denselben Brennweiten, oder jedenfalls
innerhalb eines kleineren Brennweitenbereichs, gearbeitet werden
kann.
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Die
in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen
offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in
beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung
in ihren verschiedenen Ausführungen von Bedeutung sein.
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- 10
- Lagerhülse
- 12,
14
- Rillenstruktur
- 15
- Referenzlichtstrahl
- 16
- Messsystem
- 17
- Messlichtstrahl
- 18
- Konusspiegel
- 19
- Referenzfläche
- 20
- Spiegelhalter/Halter
- 22
- Positionierblock
- A
- axialer
Abschnitt der Innenfläche
- 24
- Stufenreflektor
- 25
- Reflektorkörper
- 26
- zylindrische
Abschnitte
- 28
- konische
Messflächen
- a
- axiale
Abschnitte der Innenfläche
- 29
- Referenzfläche
- 30
- Innenfläche
des Messobjekts
- 32
- Messobjekt
- 34
- inverser
Stufenreflektor
- 36
- zylinderförmiger
Körper
- 38,
38a
- konische
Messflächen
- 39
- Referenzfläche
- 40
- zylindrischer
Abschnitt
- 42
- Kalibrierring
- 44
- Stufenreflektor
- 46
- inverse
konische Messfläche
- 48
- konische
Messflächen
- 50
- Halter
- 52
- Kalibrierring
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - JP 2004205218
A [0001]
- - JP 11304443 A [0001]