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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Abschirmung und ein
Verfahren zur Dämpfung von Wirbelströmen für
supraleitende oder hochtemperatursupraleitende Einrichtungen, mit
zwei oder mehr elektrisch leitenden Fasern und mit zwei oder mehr
elektrisch isolierenden Fasern. Des Weiteren bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf die Verwendung der Abschirmung und des Verfahrens
in einer Maschine.
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Keramische
Hochtemperatur-Supraleiter (HTS) und klassische, metallische Supraleiter
müssen unterhalb einer materialspezifischen Sprungtemperatur
abgekühlt werden, um supraleitende Eigenschaften zu erhalten.
Mit Hilfe der supraleitenden Eigenschaften können Ströme
ohne Verlust transportiert und große elektromagnetische
Felder erzeugt werden. Dies ermöglicht die Konstruktion
von Magneten, Motoren oder Generatoren in kompakterer Bauweise als
bei Verwendung herkömmlicher, ohmscher Leiter. Bei gleichem
Energieeinsatz können die Motoren oder Generatoren mehr
Leistung erzeugen.
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Um
die Hochtemperatur-Supraleiter (HTS) bzw. Supraleiter auf einer
Temperatur unterhalb der Sprungtemperatur zu halten, sind diese
von Kryogefäßen umhüllt. Diese erlauben
eine thermische Isolation der Supraleiter bzw. Hochtemperatur-Supraleiter (HTS)
von ihrer Umgebung. Die Kryogefäße sind in der
Regel aus Edelstahl gefertigt. Im Falle von Motoren oder Generatoren
mit Rotoren, welche aus Hochtemperatur-Supraleiter-(HTS) bzw. Supraleiter-Wicklungen
aufgebaut sind, werden die Kryogefäße im Luftspalt
zwischen Rotor und Stator angeordnet.
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Der
Stator führt bei Rotoren aus Hochtemperatur-Supraleiter-(HTS)
bzw. Supraleiter-Wicklungen zu einer Induktion von Wirbelströmen
in den Wicklungen. Wirbelströme reduzieren die Stromtragfähigkeit der
Hochtemperatur-Supraleiter-(HTS) bzw. Supraleiter-Wicklungen und
führen so zu einer Verringerung des Wirkungsgrades der
Maschine. Um dies zu vermeiden oder zu verringern müssen
die Wicklungen gegen induzierte Wirbelströme abgeschirmt
werden.
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Aus
dem Stand der Technik, vgl. insbes. die Druckschrift
US 6 597 082 B1 , ist eine
Abschirmungen von HTS-Wicklungen in Rotoren bekannt. Diese erfolgt
durch Anordnung eines Kupferrohres, des sogenannten Dämpferschirmes,
auf dem Kryogefäß zwischen Rotor und Stator. Das
Kupferrohr wird direkt auf das Kryogefäß kraftschlüssig
aufgebracht. Wirbelströme werden im Dämpferschirm
induziert und führen zu keiner Beeinflussung der HTS-Wicklungen
im Rotor.
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Im
hohen Rotorfeld führen die induzierten Wirbelströme
im Dämpferschirm zu Lorenzkräften. Diese wirken
auf den Dämpferschirm und das damit verbundene Kryogefäß aus
Edelstahl. Im Kurzschlussfall des Stators können die Lorenzkräfte
enorme Kraftwirkung auf den Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbund
ausüben und im Extremfall zu dessen Verformung führen.
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Zur
Stabilisierung des Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbundes
kann ein weiteres Stützrohr, z. B. aus Stahl, kraftschlüssig
zu dem Verbund angeordnet sein. Ein typischer Aufbau eines solchen
Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbundes ist
ein Stützrohr aus Edelstahl im Inneren, darauf direkt aufgebracht
ein Kupferrohr als Dämpferschirm, und in direktem Kontakt
darauf aufgebracht ein zweites Stützrohr aus Edelstahl.
Die Edelstahlrohre dienen sowohl als Kryogefäß als
auch als Stützen zum kompensieren der Lorenzkräfte
nach Innen und Außen, welche durch die Wirbelströme,
induziert im Kupferrohr, entstehen. Um die Kräfte im Kurzschlussfall
kompensieren zu können, welche erhebliche Größen
annehmen können, müssen die Stützrohre
dick ausgelegt sein. Dies setzt einen Luftspalt zwischen Rotor und
Stator voraus, der größer dimensioniert ist als
die Dicke des Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbundes.
Dicke, stabile Stützrohre führen zu einem großen
Luftspalt, d. h. einen großen Abstand zwischen Rotor und
Stator. Mit steigendem Abstand wird der Wirkungsgrad der Maschine
entsprechend herabgesetzt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, einen im Vergleich zum Stand der Technik verbesserten
Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbund, d. h.
eine bessere Abschirmung anzugeben, welche dünner ausgelegt sein
kann, bei gleicher mechanischer Stabilität. Ebenfalls Aufgabe
ist es ein Verfahren anzugeben, welches zu einer gleich guten oder
besseren Schirmung bei höherer Stabilität des
Dämpferschirm-Kryogefäß-Verbundes führt.
Eine weitere Aufgabe ist es, Anwendungen der Abschirmung und des
Verfahrens anzugeben, bei welchen eine Erhöhung des Wirkungsgrads
von Maschinen unter Verwendung des Dämpferschirms und/oder
des Verfahrens erreicht wird.
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Die
angegebene Aufgabe wird bezüglich der Einrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1, bezüglich des Verfahrens mit
den Merkmalen des Anspruchs 11, bezüglich der Verwendung
der Einrichtung und des Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs
18 gelöst.
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Vorteilhafte
Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Einrichtung,
des Verfahrens und deren Verwendung gehen aus den jeweils zugeordneten abhängigen
Unteransprüchen hervor. Dabei können die Merkmale
der nebengeordneten Ansprüche mit Merkmalen eines jeweils
zugeordneten Unteranspruchs oder vorzugsweise auch mit Merkmalen mehrerer
zugeordneter Unteransprüche kombiniert werden.
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Die
erfindungsgemäße Abschirmung zur Dämpfung
von Wirbelströmen für supraleitende oder hochtemperatursupraleitende
Einrichtungen umfasst zwei oder mehr elektrisch leitenden Fasern
und zwei oder mehr elektrisch isolierenden Fasern welche miteinander
verwoben sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Fasern so miteinander
verwoben, das ein flaches Gewebe entsteht, wobei die elektrisch
isolierenden Fasern als Kettfäden und die elek trisch leitenden
Fasern als Schussfäden verwendet sind. Weiterhin kann das
flache Gewebe in Form eines hohlen Kreiszylinders ausgebildet sein,
wobei es bevorzugt eine geschlossene Mantelfläche eines
hohlen Kreiszylinders ohne Grund- und Deckelfläche bildet.
Ganz besonders bevorzugt sind die Fasern in Form einer Leinwandbindung
miteinander verwoben.
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Zur
Verbesserung der Schirmungseigenschaften der elektrisch leitenden
Fasern können diese an ihren Anfängen und Enden über
mindestens einen elektrisch leitenden, durchgehenden Steg miteinander
verbunden sein.
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Besonders
bevorzugt sind die elektrisch leitenden Fasern über wenigstens
einen ersten Steg am Anfang der Fasern und über wenigstens
einen zweiten Steg am Ende der Fasern miteinander elektrisch leitend
verbunden, insbesondere über wenigstens einen ersten Steg,
welcher auf der Grundfläche eines Kreiszylinders angeordnet
ist, und über wenigstens einen zweiten Steg, welcher auf
der Deckfläche des gleichen Kreiszylinders angeordnet ist.
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Die
elektrisch leitenden Fasern können in Form von Drähten
mit kreisrundem Querschnitt ausgebildet sein und die elektrisch
isolierenden Fasern können in Form von Bändern
mit einem rechteckigen, insbesondere quadratischen Querschnitt ausgebildet sein.
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Bevorzug
bestehen die elektrisch leitenden Fasern aus Kupfer oder enthalten
Kupfer, und die elektrisch isolierenden Fasern bestehen aus Kohle- oder
Glasfasern oder enthalten diese.
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Um
eine höhere Stabilität und eine bessere thermische,
elektrische und gasdichte Isolation zu erreichen, kann die Abschirmung
teilweise oder vollständig in einem Vergussmaterial eingebettet
sein. Der Verbund aus Abschirmung und Vergussmaterial hat bevorzugt
die Form eines Hohlzylinders.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren zur Dämpfung
von Wirbelströmen umfasst das Erzeugen eines Gewebes mit
zwei oder mehr elektrisch leitenden Fasern und mit zwei oder mehr
elektrisch isolierenden Fasern, und das Isolieren einer supraleitenden
und/oder hochtemperatursupraleitenden Einrichtung mit Hilfe des
Gewebes gegenüber ihrer Umgebung.
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Besonders
bevorzugt erfolgt durch das Gewebe eine thermische Isolierung und/oder
eine elektrische Isolierung und/oder eine elektromagnetische Isolierung.
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Die
supraleitende bzw. hochtemperatursupraleitende Einrichtung kann
durch das Gewebe in Form einer geschlossenen Mantelfläche
eines Kreiszylinders umhüllt werden. Bevorzugt wird das
Gewebe in Form einer Leinwandbindung aufgebaut, wobei die isolierenden
Fasern als Kettfäden, insbesondere aus abgeflachten Glas-
oder Kohlefasern, verwendet werden und wobei die leitfähigen
Fasern als Schussfäden, insbesondere aus Kupferleitern
mit kreisrundem Querschnitt, verwendet werden. Die Anfänge der
leitfähigen Fasern können miteinander verbunden
werden und die Enden der leitfähigen Fasern können
ebenfalls miteinander verbunden werden, jeweils über leitfähige,
ringförmige Stege, insbesondere aus Kupfer. Das Gewebe
kann in einer isolierenden Vergussmasse teilweise oder vollständig
vergossen werden, welche die Form eines Hohlzylinders ausbildet.
Der Hohlzylinder hat den Vorteil, dass er seinen Innenraum elektrisch
und/oder thermisch und/oder elektromagnetisch gegenüber
der Umgebung isoliert.
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Besonders
bevorzugt wird der Hohlzylinder in dem erfindungsgemäßen
Verfahren um eine supraleitende und/oder hochtemperatursupraleitende Einrichtung
angeordnet, und diese thermisch und/oder elektromagnetisch gegenüber
dem Außenraum außerhalb des Hohlzylinders isoliert.
Der Hohlzylinder kann vollständig verschlossen werden und sein
Innenraum auf eine Temperatur unterhalb der Sprungtemperatur eines
Supraleiters, insbesondere unterhalb 23°K für
klassische metallische bzw. He oder H2 gekühlte
Supraleiter, oder unterhalb der Sprungtemperatur eines Hochtemperatur-
bzw. eines N2 gekühlten Supraleiters,
insbesondere unterhalb 90°K bis 110°K, abgekühlt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der
Hohlzylinder in Rotationsbewegung zusammen oder getrennt vom Supraleiter
oder Hochtemperatursupraleiter versetzt, insbesondere um eine Längsachse
des Hohlzylinders, und bei Rotation werden Kreisströme
im Gewebe induziert.
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Die
erfindungsgemäße Verwendung der Abschirmung umfasst
die Verwendung in einer Maschine, insbesondere einem elektrischen
Motor oder Generator. Dabei kann das umgossene Gewebe als Dämpferschirm
und/oder Kryogefäß für einen supraleitenden
oder hochtemperatursupraleitenden Rotor verwendet werden.
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Der
Erfindung liegt die Idee zu Grunde, dass durch die Verwendung eines
Gewebes, welches insbesondere in einer Vergussmasse eingegossen
ist, als Dämpferschirm und Stütze zur Kompensation
von darin induzierten Lorenzkräften, die Dicke des Dämpferschirm-Stützen-Systems
reduziert werden kann gegenüber der Verwendung eines Röhrensystems zum
gleichzeitigen Dämpfen und Stützen. Durch das Verweben
von leitenden und stützenden Fasern in Form einer Leinwandbindung
entsteht ein System, welches eine besonders hohe Stabilität
mit guten Schirmungseigenschaften gegenüber induzierten Wirbelströmen
aufweist. Das Vergießen des Systems in einer Vergussmasse
macht das System gasundurchdringlich und erzeugt ein Kryogefäß,
welches hohe Stabilität bei geringer Wandstärke
aufweist. Die Wandstärke herkömmlicher Röhrensysteme
kann dadurch bei gleichen Stabilitäts- und Schirmungseigenschaften
unterschritten werden. Dies erhöht den Wirkungsgrad der
dieses System verwendenden Maschinen, da insbesondere bei Motoren
oder Generatoren zwischen dem Stator und dem Rotor mit HTS-Spulen,
ein geringerer Luftspalt notwendig ist, in welchem das schirmende
Kryogefäß angeordnet ist.
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Für
das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäßen
Verwendungen ergeben sich die vorstehend erwähnten, mit
der erfindungsgemäßen Vorrichtung verbundenen
Vorteile.
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Bevorzugte
Ausführungsformen der Erfindung mit vorteilhaften Weiterbildungen
gemäß den Merkmalen der abhängigen Ansprüche
werden nachfolgend anhand der folgenden Figuren näher erläutert,
ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
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Es
zeigen:
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1 einen
Schnitt durch ein Kryogefäß bestehend aus einer
inneren und einer äußeren Edelstahlstützröhre
mit dazwischen liegender Kupferröhre zur Schirmung des
Innenraumes gegenüber Wirbelströmen gemäß dem
Stand der Technik,
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2 ein
Gewebe nach Leinwandart aus isolierenden Fasern als Kettfäden
und elektrisch leitenden Fasern als Schussfäden, welche über
einen leitfähigen Steg miteinander verbunden sind, gemäß der
Erfindung,
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3 den
Grundaufbau des in 2 gezeigten Gewebes, ohne die
isolierenden Fasern als Kettfäden,
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4 eine
Seitenansicht des in 3 gezeigten Grundaufbaus der
leitenden Fasern als Schussfäden mit alternierender Verformung
beim Verweben,
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5 einen
Schnitt durch einen Hohlzylinder mit dem Gewebe aus 2 als
Mantelfläche, wobei nur ein Viertel des kreisrunden Schnittes
dargestellt ist.
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In 1 ist
ein Schnitt durch ein zylindrisches Kryogefäß 1 nach
dem Stand der Technik dargestellt, bestehend aus einem inneren 5 und
einem äußeren 7 Stahlrohr zum mechanischen
Stützen des Kryogefäßes 1, und
mit dazwischen liegendem Kupferrohr 6 zur Schirmung des
Innenraumes des Kryogefäßes 1 ge genüber
Wirbelströmen. Das Kryogefäß 1 ist
auf beiden Seiten der Röhren 5, 6, 7 durch
Platten am Festlager 2 und am Loslager 3 verschlossen.
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Das
in 1 dargestellte Kryogefäß 1 wird im
Stand der Technik in einem Motor oder Generator im Zwischenraum,
d. h. Luftspalt zwischen Rotor und Stator angeordnet. Bei Verwendung
von supraleitenden oder HTS-Wicklungen im Rotor kann innerhalb des
Kryogefäßes 1 eine Temperatur unterhalb
einer Sprungtemperatur der supraleitenden oder HTS-Wicklungen eingestellt
werden. Das Kryogefäß 1 isoliert den
Rotor thermisch von seiner Umgebung. Bei Rotation des Rotors können
durch den Stator in den supraleitenden oder HTS-Wicklungen Wirbelströme
induziert werden, welche die Stromtragfähigkeit der Wicklungen
reduzieren. Dies führt zu einer Verringerung der Leistung
des Motors bzw. Generators.
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Aus
diesem Grund ist im Kryogefäß 1 ein Kupferrohr
als Dämpferschirm 6 integriert, welches sich zwischen
dem inneren 5 und dem äußeren 7 Stahlrohr
befindet. Dieses Kupferrohr 6 schirmt die supraleitenden
oder HTS-Wicklungen des Rotors bei Rotation gegenüber der
Induktion von Wirbelströmen durch den Stator in den supraleitenden
oder HTS-Wicklungen ab.
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Es
werden in dem Kupferrohr 6 geschlossene Wirbelströme
induziert. Diese rufen Lorenzkräfte hervor, welche nach
außen und/oder innen wirken können und zu einer
Deformation des Kryogefäßes 1 führen
könnten. Um auftretende Lorenzkräfte zu kompensieren,
sind an der inneren und äußeren Wandung des Kupferrohres 6 die
als Kryogefäß wirkenden Stahlrohre 5 und 7 angeordnet,
welche so stark ausgelegt sind, dass sie mögliche Lorenzkräfte kompensieren.
Nur ab einer ausreichenden Wandungsdicke sind die Stahlrohre 5 und 7 mechanisch stabil,
und können den Lorenzkräften entgegenwirken um
eine Verformung des Kupferrohres 6 zu verhindern. Die Notwendigkeit
der ausreichenden Wandungsdicke der Stahlrohre führt zu
einem Kryogefäß, welches eine hohe Gesamtwanddicke
aufweist als Summe aus den Wanddicken der zwei Stahlrohre 5 und 7 und
dem Kup ferrohr 6. Die Gesamtwanddicke eines Kryogefäßes 1 um
einen supraleitenden oder HTS-Rotor hat direkten Einfluss auf den
Wirkungsgrad einer Maschine wie z. B. Motor oder Generator mit supraleitenden
oder HTS-Rotor. Bei steigender Gesamtwanddicke nimmt der Wirkungsgrad
ab, weil der Abstand zwischen Rotor und Stator zunimmt.
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Ein
Material entsprechend der Erfindung, zur Konstruktion von Kryogefäßen 1 mit
kleinerer Gesamtwanddicke verglichen mit Kryogefäßen 1,
bekannt aus dem Stand der Technik, ist in 2 gezeigt.
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Dabei
handelt es sich um ein Gewebe, bestehend aus elektrisch leitenden
Fasern 9, 10 und elektrisch isolierenden Fasern 11, 12.
Die elektrisch leitenden Fasern 9, 10 sind z.
B. aus Kupferdrähten mit kreisrundem Querschnitt aufgebaut.
Es können aber auch andere leitenden Materialien, wie z.
B. Metalle oder Legierungen mit oder aus Gold, Platin, Aluminium,
und Querschnittsformen wie z. B. Ellipsen, Rechtecke, Dreiecke,
verwendet werden. Die elektrisch isolierenden Fasern bestehen z.
B. aus Glas- oder Kohlefasern mit rechteckigem, bandförmigen Querschnitt.
Die isolierenden Fasern können aber auch aus Materialien
wie z. B. Kunststoffen, Kautschuk, Papier aufgebaut sein, mit z.
B. elliptischen, dreieckigen, oder kreisrunden Querschnitten.
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Das
in 2 gezeigte Gewebe ist in Form einer Leinwandbindung
aufgebaut. Dabei sind die elektrisch leitenden Fasern 9, 10 senkrecht
zu den elektrisch isolierenden Fasern 11, 12 angeordnet.
Die Fasern können untereinander aber auch andere Winkel einschließen,
wie z. B. 45°. Die Fasern sind jeweils derart miteinander
verwoben, dass eine Faser benachbarte, senkrechte Fasern jeweils
abwechselnd oberhalb und unterhalb kreuzt. Dies gilt sowohl für die
elektrisch leitenden Fasern 9, 10 als auch für
die elektrisch isolierenden Fasern 11, 12. Die
elektrisch leitenden Fasern 9, 10 sind an ihren
Enden bzw. an ihren Anfängen mit einem Steg 8 verbunden,
welcher die Fasern sowohl mechanisch als auch elektrisch untereinander
koppelt.
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In 3 ist
zur besseren Veranschaulichung das Gewebe ohne die elektrisch isolierenden
Fasern 11, 12 dargestellt. Der Steg 8,
an welchen die elektrisch leitenden Fasern 9, 10 angebunden
sind, ist gebogen. Er ergibt in seiner Gesamtheit einen kreisrunden
Ring, welcher in den Figuren nicht dargestellt ist. Ein erster Steg 8 in
Form eines kreisrunden Ringes ist an den Anfängen der elektrisch
leitenden Fasern 9, 10 angebracht, ein zweiter
Steg 8 in Form eines kreisrunden Ringes ist an den Enden
der elektrisch leitenden Fasern 9, 10 angebracht.
Zwischen den beiden Ringen ist das Gewebe als Mantelfläche angeordnet,
was eine Mantelfläche eines Zylinders mit kreisrunder Grundfläche
darstellt. Die Form des Gewebes mit ringförmigen Stegen 8 am
Anfang und Ende der elektrisch leitenden Fasern 9, 10 ist
analog der Form einer Röhre, wie sie in 1 dargestellt
ist.
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In 4 ist
eine Seitenansicht der in 3 dargestellten
Faseranordnung der elektrisch leitenden Fasern 9, 10 gezeigt.
Die Anordnung in Seitenansicht ist sowohl für die elektrisch
leitenden Fasern 9, 10, als auch für
die elektrisch isolierenden Fasern 11, 12 gleich.
Eine Faser ist abwechselnd entlang ihrer Faserlänge senkrecht
zu ihrer Faserlänge nach oben und nach unten verbogen.
Benachbarte Fasern sind so angeordnet, dass senkrecht zur Faserlänge betrachtet,
hintereinander liegende Fasern so gebogen sind, dass wenn eine fordere
Faser nach oben gebogen ist, die dahinterliegende Faser an der gleichen
Stelle nach unten gebogen ist und eise versa.
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In 5 ist
ein Viertel eines senkrechten Schnitts durch einen Zylinder mit
kreisförmiger Grundfläche, wie er in 1 dargestellt
ist, gezeigt. Im Gegensatz zu der in 1 gezeigten
Röhrenanordnung, ist der in 5 dargestellte
Zylinder aus dem Gewebe als Mantelfläche des Zylinders
aufgebaut. Ein vergrößerter Ausschnitt in 5 zeigt
die Faseranordnung im Gewebe, mit einer elektrisch isolierenden
Fa ser 11, und elektrisch leitenden Fasern 9, 10, über
welche die elektrisch isolierende Faser 11 abwechselnd
nach oben und nach unten gebogen ist.
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Das
Gewebe kann alternativ zu der in den 2 bis 5 gezeigten
Form der Leinwandbindung auch in anderen Formen gewebt sein, wie
z. B. in Form einer Körperbindung oder einer Atlasbindung.
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Der
durch das zwischen den Ringförmigen Stegen 8 mit
dem Gewebe als Mantelfläche aufgespannte Zylinder mit kreisrunder
Grundfläche ist um ein Kryogefäß 1 zu
bilden, mit einem Vergussmaterial beschichtet. Beschichtet bedeutet
in diesem Fall, dass das Gewebe teilweise oder bevorzugt vollständig
in das Vergussmaterial eingegossen ist und ein Blattförmiges
Gebilde formt. Das Blattförmige Gebilde ist in Form eines
Zylinders zusammengerollt auf die Ringe gespannt. Der Zylinder kann
analog dem in 1 gezeigten Kryogefäß 1 mit
zwei Deckplatten und dem Fest- 2 und Loslager 3 vollständig
geschlossen sein. Das Vergussmaterial dichtet das Gewebe gegenüber
Gasdurchtritt ab und sorgt so für ein isolierendes Kryogefäß 1.
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Als
Vergussmaterial können Kunststoffe, Harze oder andere aushärtbare
Materialien verwendet werden.
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Das
in den Fig. dargestellte Kryogefäß 1 aus einem
mit Vergussmasse abgedichtetem Gewebe hat den Vorteil, dass es im
Vergleich mit einer Röhrenanordnung eine geringere Wandstärke,
d. h. vergossener Gewebedicke, bei gleicher mechanischer Stabilität
aufweist. Es kann in einer Maschine, insbesondere einem elektrischen
Motor oder Generator, mit supraleitenden oder HTS-Rotorwicklungen
als Kryogefäß 1 verwendet werden. Dabei
wird es in den Luftspalt zwischen Rotor und Stator angeordnet. Es isoliert
die supraleitenden oder HTS-Rotorwicklungen thermisch, womit sie
auf eine entsprechende Sprungtemperatur des supraleitenden oder
HTS Materials abgekühlt und während des Maschinenbetriebs
gehalten werden können. Die Ro torwicklungen werden gegenüber
der Induktion von Wirbelströmen in den supraleitenden oder
HTS-Rotorwicklungen durch den Stator bei Rotation des Rotors abgeschirmt.
Die dabei entstehenden Lorenzkräfte im Kryogefäß nach
Innen und Außen, durch in der Schirmung entstehende Wirbelströme,
werden durch die Gewebeanordnung der Fasern mechanisch kompensiert.
Damit ist das Kryogefäß 1 mechanisch
stabil gegenüber Verformungen, welche durch die Kraftwirkung
der Lorenzkräfte entstehen würden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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