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Die Erfindung betrifft zunächst ein selbsttätig verfahrbares Bodenstaub-Aufsammelgerät mit mindestens einer angetriebenen Laufrolle, wobei die Laufrolle eine Nabe und einen Laufmantel aufweist.
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Bodenstaub-Aufsammelgeräte der in Rede stehenden Art sind bekannt. Diese dienen, insbesondere in Haushalten der selbsttätigen Bodenreinigung, sind entsprechend als autark arbeitende Reinigungsroboter realisiert. Der Antrieb dieser Geräte erfolgt über elektromotorisch beaufschlagte Laufrollen, weiter insbesondere über zwei gesondert steuerbare Laufrollen und gegebenenfalls über eine oder mehrere weitere Stützrollen. Bei solchen Laufrollen, die einer Antriebs- oder Führungsaufgabe dienen, also eine tangentiale Kraftkomponente auf den zu reinigenden Boden übertragen, werden Traktion, Spurstabilität, Lebensdauer, Abrollverhalten und Federung durch eine Profilierung des Laufmantels, durch Reifenbreite, Reifendurchmesser, Werkstoff des Laufmantels und Härte des Laufmantels eingestellt. So bestehen bekannte Laufrollen für Aufsammelgeräte aus Kunststoff, bestehend aus einer harten Nabe, beispielsweise aus einem Hartkunststoff und einer weicheren, dünnen Umspritzung beispielsweise aus TPE oder TPU zur Bildung des Laufmantels. Profilierte Laufmäntel von Laufrollen hinterlassen insbesondere auf Teppichböden unerwünschte Spuren, unterstützen jedoch in positiver Weise das Überfahren von Hindernissen, wie beispielsweise Türschwellen. Glatte Laufmäntel von Laufrollen hinterlassen zwar keine Spuren auf Teppichböden, das Überfahren von Hindernissen jedoch erweist sich hierbei als schwierig, da insbesondere bei höheren Hindernissen und einer Höhe von mehreren Millimetern die Laufrolle durchrutscht.
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Aus der
US 6 633 150 B1 ist ein selbsttätig verfahrbares Bodenstaub-Aufsammelgerät mit mindestens einer angetriebenen Laufrolle bekannt, wobei die Laufrolle eine Nabe und einen Laufmantel aufweist, und wobei durch unterschiedliche säulen- oder rippenartige Abstützungen des Laufmantels über dessen Breite bei einer vorgegebenen Belastung eine zunächst gegebene Kontur sich zur Ebenflächigkeit hin auslenkt.
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Im Hinblick auf den vorbeschriebenen Stand der Technik wird eine technische Problematik der Erfindung darin gesehen, ein Bodenstaub-Aufsammelgerät der in Rede stehenden Art hinsichtlich der Ausgestaltung der Laufrolle dahingehend verbessert auszugestalten, dass unter verbesserter Überwindung von Hindernissen keine störenden Spuren durch die Laufrolle auf dem zu pflegenden Boden hinterlassen werden.
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Zur Lösung der beschriebenen Problematik wird vorgeschlagen, dass der Laufmantel als im Querschnitt freigespannte Hülle ausgebildet ist. Die in weiter bevorzugter Ausgestaltung aus einem Weichkunststoffmaterial gespannte Hülle schließt eine bevorzugt luftgefüllte Hohlkammer zwischen der Hülle und der die Hülle tragenden Nabe. Auf ebenen Böden wie Teppichböden drückt sich die Hülle so weit ein, dass die resultierende Flächenlast auf der Unterseite der durch das Gerätegewicht eingeleiteten Kraft entspricht. Beim Überfahren eines Hindernisses entsteht eine Punktlast bzw. über die quer zur Rollrichtung betrachtete Breite eine Linienlast, durch welche sich die freigespannte Hülle lokal stärker eindrückt als an den benachbarten Bereichen. Hierdurch entsteht ein Formschluss zwischen Laufmantel und Hindernis, welches das Überfahren des Hindernisses wesentlich erleichtert. Die Lauffläche der Hülle ist hierbei glatt gestaltet, so dass keine störenden Spuren insbesondere auf Teppichböden hinterlassen werden.
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In weiter bevorzugter Ausgestaltung ist der Laufmantel mit der Nabe verschweißt oder verklebt. So ist bei einer Ausgestaltung des Laufmantels als freigespannte Hülle aus einem Weichkunststoffmaterial wie TPE oder TPU die Hülle, einen Hohlraum frei überspannend, jeweils endseitig randseitig mit der Nabe verschweißt. In diesem Zusammenhang ist weiter bevorzugt der Laufmantel aus einem über die quer zur Laufrichtung der Laufrolle betrachteten Breite gleichmäßig dicken Weichmaterial hergestellt, dies weiter bevorzugt einteilig mit der Nabe durch Herstellung im Zwei-Komponenten-Verfahren mit Innendruck zur Ausbildung der von der Hülle überspannten Hohlkammer.
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Alternativ kann der Laufmantel über die Breite mit unterschiedlicher Wandstärke ausgebildet sein derart, dass sich über die Breite unterschiedliche Steifigkeiten einstellen. So wird weiter vorgeschlagen, die im Querschnitt freigespannte Hülle als beidseitig eingespannten Biegebalken mit einer Ausdehnung in Umfangsrichtung zu gestalten, wobei im Bereich der randseitigen Festlegung der Hülle an der Nabe die Einspannung durch Mantelabschnitte höherer Steifigkeit gegenüber dem im Querschnitt betrachteten Mittenbereich der Hülle erreicht ist. Entsprechend sind die Laufmantelflanken steifer ausgelegt als der in erster Linie druckbelastete Mittenbereich der Hülle. Die Steifigkeit der Laufmantelflanken ist hierbei so ausgelegt, dass der Laufmantel bei einer mittigen Punktlast auf den Laufmantel bzw. auf die Hülle nicht bis auf die Nabe gedrückt werden kann. Entsprechend verbleibt stets ein Luftpolster zwischen Hülle und Nabe, die den Formschluss zwischen Laufmantel und Hindernis sicherstellt.
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In alternativer Ausgestaltung ist der Laufmantel in Umlaufrichtung der Laufrolle mit unterschiedlichen Steifigkeiten ausgebildet, so insbesondere mit abwechselnden Zonen weicherer und härterer Steifigkeit. Durch diese Strukturierung des Laufmantels ist ein ausreichender Gleichlauf der Laufrolle bei Bewegung über ebene Flächen gegeben, dies weiter bei einem günstigen Abrollverhalten und Federung des Laufmantels zufolge der Ausgestaltung als im Querschnitt freigespannte Hülle. Auch ist eine ausreichende tangentiale Kraftkomponente beim Abrollen auf dem Boden gegeben. Beim Anfahren an ein Hindernis drückt sich der Laufmantel im Bereich einer weichen Zone unter Bildung einer Negativform an das Hindernis an. Hierdurch bildet sich beispielsweise zu einer Türschwelle, die überfahren werden soll, ein Formschluss zwischen Laufmantel und Hindernis, welcher das Überfahren des Hindernisses erleichtert.
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Die unterschiedliche Steifigkeit in Umlaufrichtung kann erreicht sein durch Zonen von Weichmaterial unterschiedlicher Steifigkeit, darüber hinaus auch durch Zonen von Weichmaterial mit unterschiedlichen Materialstärken. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die unterschiedliche Steifigkeit durch unterseitig des Laufmantels in Umlaufrichtung angeordnete Stützkörper erreicht ist. Auf diesen in Umlaufrichtung zueinander beabstandeten Stützkörpern liegt die freigespannte Hülle partiell auf, wobei in den Abstützbereichen eine höhere Steifigkeit erreicht ist, als in den zwischen den Stützkörpern verbleibenden Hüllenbereichen. So können weiter die Stützkörper einen rippenartigen Querschnitt aufweisen, weiter beispielsweise in Form einer in Umlaufrichtung vorgesehenen Zahnkontur der Nabe.
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Der Abstand zwischen zwei Stützkörpern in Umlaufrichtung entspricht weiter bevorzugt einem Hundertstel oder weniger der äußeren Umfangslänge der Laufrolle. So kann weiter der Abstand in Umlaufrichtung zwischen zwei Stützkörpern einem 0,5-Fachen bis 5-Fachen der in Umlaufrichtung betrachteten Breite eines Stützkörpers entsprechen. Weiter bevorzugt ist der Abstand zwischen zwei Stützkörpern gleich der in Umlaufrichtung gemessenen Breite des Stützkörpers, so dass sich bei einer beispielhaften Anordnung von zehn Stützkörpern über den Umfang zehn Abstände und entsprechend zehn mit einer niedrigeren Steifigkeit versehene Laufmantelzonen einstellen, wobei sich jeder Abstand und jeder Stützkörper um jeweils einen Winkel von 18° in Umlaufrichtung erstreckt.
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Die Zonen geringer Steifigkeit zwischen den Stützkörpern sind gebildet durch einen freigespannten Verlauf des Laufmantels bzw. der Hülle zwischen den Stützkörpern.
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Die Stützkörper sind in einer weiter bevorzugten Ausgestaltung aus einem Hartkunststoff gebildet, weiter bevorzugt einstückig, materialeinheitlich mit der Nabe. Alternativ kann auch ein die Stützkörper aufweisender Hartkunststoffring auf der Umlauffläche der Nabe angebracht sein, so weiter beispielsweise mit dieser verklebt oder verschweißt sein.
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Um die Laufeigenschaften der Laufrolle auf dem Fußboden weiter zu verbessern, sind in dem Umfangszwischenraum zwischen zwei Stützkörpern, welcher Umfangszwischenraum bevorzugt frei überspannt ist von der Hülle, ein oder mehrere Verformungsteile angeordnet. Diese bilden Dämpfungskörper und weisen eine Elastizität auf, die im üblichen Verfahrbetrieb auf ebenen Flächen die freigespannte Hülle zwischen zwei Stützkörpern ausreichend abstützt. Beim Anfahren eines Hindernisses und entsprechendem punkt- bzw. linienförmigen Belasten einer Zone geringerer Steifigkeit zwischen den Stützkörpern lässt sich das frei von dem Hüllenabschnitt überspannte Verformungsteil komprimieren, zur Bildung einer Negativform des Laufmantels, was den gewünschten Formschluss zum Überwinden des Hindernisses unterstützt. Nach Überwinden des Hindernisses stellt sich das Verformungsteil unter Rückstellung des überdeckenden Hüllenabschnittes zurück. So besteht in bevorzugter Ausgestaltung das Verformungsteil aus einem Weichkunststoff, weiter bevorzugt aus einem Schaumstoff wie Integralschaumstoff.
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Zudem betrifft die Erfindung eine Laufrolle, insbesondere für ein Bodenstaub-Aufsammelgerät nach den Merkmalen des Anspruchs 1. Um der eingangs beschriebenen Problematik zu begegnen, ist die Laufrolle entsprechend den Merkmalen eines oder mehrerer der Ansprüche 1 bis 12 gestaltet, woraus sich die vorbeschriebenen Vorteile ergeben.
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Nachstehend ist die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung, welche lediglich mehrere Ausführungsbeispiele darstellt, näher erläutert. Es zeigt:
- 1 in partiell aufgebrochener Perspektivdarstellung ein Bodenstaub-Aufsammelgerät der in Rede stehenden Art mit einer angetriebenen Laufrolle;
- 2 die Laufrolle in perspektivischer Einzeldarstellung, eine erste nicht erfindungsgemäße Ausführungsform betreffend;
- 3 den Schnitt gemäß der Linie III - III in 2;
- 4 den Schnitt gemäß der Linie IV - IV in 3, eine Wirkstellung der Laufrolle beim Überwinden eines Hindernisses betreffend;
- 5 eine der 3 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch eine weitere Ausführungsform der Laufrolle betreffend;
- 6 den Schnitt gemäß der Linie VI - VI in 5, die Situation gemäß der Darstellung in 4 betreffend;
- 7 eine weitere der 3 entsprechende Schnittdarstellung, eine weitere Ausführungsform betreffend;
- 8 in perspektivischer Einzeldarstellung eine Laufrolle in einer nicht erfindungsgemäßen weiteren Ausführungsform;
- 9 den Schnitt gemäß der Linie IX - IX in 8, die unbelastete Stellung eines Laufmantels der Laufrolle betreffend;
- 10 eine der 9 entsprechende Schnittdarstellung, jedoch betreffend die Belastungsstellung des Laufmantels beim Abrollen über eine ebene Fläche;
- 11 eine Schnittdarstellung gemäß der Darstellung in 4, jedoch die Ausführungsform gemäß 8 -10 betreffend;
- 12 in einer weiteren Ausführungsform die Laufrolle in einer Schnittdarstellung gemäß 3;
- 13 eine Schnittdarstellung gemäß der Darstellung in 4, jedoch die Ausführungsform gemäß 12 betreffend;
- 14 die Laufrolle gemäß 12 in perspektivischer Explosionsdarstellung.
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Dargestellt und beschrieben ist zunächst mit Bezug zu der Darstellung in 1 ein Bodenstaub-Aufsammelgerät 1 in Form eines autark arbeitenden Reinigungsroboters mit einem Chassis 2, welches unterseitig, dem zu pflegenden Fußboden 5 zugewandt, elektromotorisch angetriebene Laufrollen 3 trägt. Diese ragen unterseitig über einen Chassisboden aus. Das Chassis 2 ist überfangen von einer Gerätehaube 4, wobei das Bodenreinigungsgerät 1 einen kreisrunden Grundriss aufweist.
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Die Elektroversorgung des die Laufrollen 3 antreibenden Elektromotors erfolgt über einen nicht dargestellten, wiederaufladbaren Akkumulator. Die beiden Laufrollen 3 sind gesondert antreibbar, dies sowohl hinsichtlich ihrer Rollgeschwindigkeit als auch hinsichtlich ihrer Laufrichtung.
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Die Anordnung der Laufrollen 3 ist weiter so gewählt, dass deren Rollachsen x koaxial zueinander verlaufen, wobei weiter die Rollenachsen x quer verlaufen zu einer üblichen Verfahrrichtung r des Bodenstaub-Aufsammelgeräts 1.
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Die in den nachstehend näher beschriebenen Ausführungsformen gebildeten Laufrollen 3 weisen eine Nabe 6 aus einem Hartkunststoffmaterial und einen auf der Nabe 6 festgelegten Laufmantel 7 aus einem Weichkunststoffmaterial auf. Zumindest die mit dem Fußboden 5 in Kontakt tretende, umlaufende Lauffläche 8 ist in allen Ausführungsformen glatt ausgebildet, weist entsprechend keine Strukturierungen in Form von Erhebungen und Vertiefungen auf. Hierdurch ist erreicht, dass die Laufrolle 3 während des üblichen Reinigungsbetriebs auf einem ebenen Fußboden 5 keine Spuren hinterlässt, so weiter insbesondere im Zusammenhang mit einem Teppichboden.
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Um dem Aufsammelgerät 1 die Möglichkeit zu geben, mittels der Laufrollen 3 kleinere Hindernisse wie Türschwellen, Kabel usw. sicher zu überwinden, ist die Laufrolle 3 entsprechend den nachstehend näher beschriebenen Ausführungsformen zumindest partiell rückstellfähig verformbar eingestellt.
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So ist zunächst gemäß den nicht die Erfindung angebenden Darstellungen in den 2 bis 4 eine Laufrolle 3 vorgesehen, auf deren Nabe 6 umlaufend ein Weichschaumstoff 9 zur Ausformung des Laufmantels 7 aufgebracht ist. Dieser erstreckt sich über die gesamte Breite b der Nabe 6 und weist darüber hinaus eine im Querschnitt gemäß 3 betrachtete Höhe h auf, die zumindest der maximalen Höhe von zu überwindenden Hindernissen 11 entspricht. So beträgt die Höhe h des Weichschaumstoffes 9 bzw. des hierdurch geschaffenen Laufmantels 7 etwa 10 mm.
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Der aufgebrachte, beispielsweise aufgeklebte Weichschaumstoff 9 ist außenseitig, d.h. mit Ausnahme der Verbindungsfläche zur Nabe 6 vollständig überdeckend verhautet. Diese Verhautung 10 ist erreicht durch eine im Zuge der Herstellung des Laufmantels 7 auf den Weichschaumstoff 9 einwirkende Temperaturbeaufschlagung bei gleichzeitiger Druckeinwirkung, wodurch randbereichseitig der Weichschaumstoff 9 hautbildend verändert wird. Entsprechend sind Verhautung 10 und Weichschaumstoff 9 materialeinheitlich einstückig gebildet. Die Verhautung 10 bildet eine geschlossene, nach außen hin glatte Oberfläche, die eine an den Weichschaumstoff 9 angepasste Elastizität besitzt.
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Fährt die Laufrolle 3, wie in 4 beispielhaft dargestellt, gegen ein Hindernis 11, das in der Höhe kleiner bemessen ist als der Rollendurchmesser, so drückt sich der Laufmantel 7 aufgrund des Gewichts des Aufsammelgerätes 1 und ggf. zusätzlicher Federkräfte am Hindernis 11 ein, wobei sich im Schnitt gemäß 4 eine Negativform einstellt. Der Weichschaumstoff 9 wird über die Verhautung 10 eingedrückt, wobei sich ein krallenartiger Formschluss zwischen Laufmantel 7 und Hindernis 11 einstellt. Die weiterhin elektromotorisch angetriebene Laufrolle 3 zieht sich entsprechend mittels des Formschlusses am Hindernis 11 hoch. Mit Überwinden der Hinderniskante stellt sich der Weichschaumstoff 9 und die Verhautung 10 aufgrund der gegebenen Elastizität selbsttätig zurück.
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Die 5 bis 6 zeigen eine Ausführungsform, bei welcher der Laufmantel 7 als im Querschnitt von der Nabenseite aus betrachtet konvex gekrümmte, freigespannte Hülle 12 gebildet ist. Die umlaufenden Randbereiche 13 sind zur Festlegung der Hülle 12 mit der Nabe verschweißt oder verklebt. In bevorzugter Ausgestaltung besteht die Hülle 12 aus einem Weichkunststoffmaterial wie TPE oder TPU, wobei über die Breite b betrachtet die Hülle 12 eine gleichmäßige Dicke aufweist.
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Zufolge dieser Anordnung ist zwischen Nabenumlauffläche und Hülle 12 eine Hohlkammer 14 gebildet.
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Die Lauffläche 8 der Hülle 12 ist zur Schonung des zu pflegenden Bodens glatt gestaltet.
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Der so gestaltete Laufmantel 7 ist in Umlaufrichtung der Laufrolle 3 mit unterschiedlichen Steifigkeiten ausgebildet. Dies ist erreicht durch unterseitig der Hülle 12 in Umlaufrichtung angeordnete, achsparallel verlaufende, rippenartige Stützkörper 15. Diese sind auf der umlaufenden Fläche der Nabe 6 aufgebracht, weiter bevorzugt einstückig materialeinheitlich mit der Nabe 6 ausgeformt, wobei weiter die Stützkörper 15 über den Umfang gleichmäßig verteilt angeordnet sind. Die nach radial außen weisenden Stirnflächen der Stützkörper 15 bilden in einer Schnittebene senkrecht zur Laufrollenachse x einen Teilkreisabschnitt mit einem von der Laufrollenachse x ausgehenden Radius.
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Der in Umlaufrichtung betrachtete Abstand zwischen zwei Stützkörpern 15 entspricht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel etwa dem 2-Fachen der in Umlaufrichtung gemessenen Breite eines Stützkörpers 15. Alternativ können die Stützkörper 15 in Umfangsrichtung auch so beabstandet zueinander angeordnet sein, dass die Abstände zwischen zwei Stützkörpern der Breite eines Stützkörpers 15 oder weniger entspricht.
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Die Hülle 12 ist über die Stützkörper 15 gespannt, so dass sich die Hülle 12 partiell auf den freien Stirnflächen der Stützkörper 15 abstützt und zwischen zwei Stützkörpern 15 freigespannt verläuft. Entsprechend ist die Hülle 12 innenseitig abgestützt durch eine strukturierte Innenkontur in Form eines Zahnprofils.
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Beim Anfahren an ein Hindernis 11 gemäß der Darstellung in 6 drückt sich die weiche Hülle 12 im Abstandsbereich zwischen zwei Stützkörpern 15 an das Hindernis 11 an. Die strukturierte Innenkontur, d.h. die Stützkörper 15 und die diese überspannenden Hüllenabschnitte drücken sich hingegen durch, wodurch zu dem Hindernis 11, das überfahren werden soll, ein Formschluss erreicht ist.
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Weiter alternativ kann die Hülle 12 ohne weitere innere Abstützung durch Stützkörper 15 oder dergleichen im Querschnitt freigespannt die umlaufende Nabenfläche unter Beibehaltung einer Hohlkammer 14 überdecken. Die nötige Stabilität zur Aufnahme des Gerätegewichts beim üblichen Verfahren auf einem Fußboden 5 ist erreicht durch eine Aussteifung der Hülle 12 in deren mit der Nabe 6 verbundenen Randbereichen 13 (vgl. 7). Entsprechend formt die Hülle 12 eine Art eines beidseitig eingespannten Biegebalkens mit einer Ausdehnung in Umfangsrichtung. Hierzu sind die Randbereiche 13 durch ein Kunststoffmaterial höherer Steifigkeit gebildet, die im Zwei-Komponenten-Spritzverfahren mit dem mittigen, die Lauffläche 8 bildenden Hüllenbereich einstückig ausgebildet sind.
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Beim Verfahren über einen ebenen Fußboden 5 drückt sich die Hülle 12 so weit ein, dass die resultierende Flächenlast auf der Unterseite der durch das Gerätegewicht eingeleiteten Kraft entspricht. Beim Überfahren eines Hindernisses 11 entsteht eine punktuelle Last F, durch welche sich der zentrale, weniger steif ausgebildete Hüllenabschnitt lokal stärker eindrückt als die Randbereiche 13 (vgl. strichpunktierte Linienführung in 7). Auch hierdurch entsteht ein Formschluss zwischen Laufrolle 3 bzw. Laufmantel 7 und Hindernis 11.
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Die Randbereiche 13 sind in ihrer Steifigkeit so ausgelegt, dass der Laufmantel 7 bei einer Punktlast in der Mitte, d.h. bei einer Punktlast auf den eine geringere Steifigkeit aufweisenden zentralen Abschnitt der Hülle 12 nicht bis auf die Nabe 6 eingedrückt werden kann.
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Die 8 bis 11 zeigen eine nicht erfindungsgemäße Ausführungsform, bei welcher die aus einem Hartkunststoff bestehende Nabe 6 umlaufend mit einem im Querschnitt T-profilförmigen Laufmantel 7 versehen ist. Die Festlegung an der Nabe 6 erfolgt durch Verklebung oder Verschweißung, weiter auch ggf. im Zuge der Herstellung im Zwei-Komponenten-Spritzverfahren. Hierzu weist der Laufmantel 7 zunächst einen mittig auf der umlaufenden Nabenfläche angeordneten, eine Rippe 16 bildenden T-Schenkel auf, von dessen der Nabe 6 abgewandten Endbereich nach axial außen der Laufrolle 3 weisende Bereiche 17 frei auskragen, dies weiter im unbelasteten Zustand gemäß der Darstellung in 9 etwa bis zur Nabenstirnebene.
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Die Bereiche 17 sind in unbelastetem Zustand so gestaltet, dass sich diese ausgehend von der Rippe 16 nach axial außen zur zugewandten umlaufenden Nabenfläche zunehmend beabstanden, dies weiter unter zum freien Ende hin spitz zulaufender Querschnittsverjüngung. Hieraus ergibt sich eine gespreizte V-Form der Bereiche 17, mit einer V-Öffnung die nach radial außen weist. Die Bereiche 17 der dargestellten Ausführungsform schließen im unbelasteten Zustand gemäß 9 einen Winkel α von etwa 145° ein. Die Höhe h des so gestalteten Laufmantels 7 entspricht etwa dem 0,3-Fachen der Breite b, wobei weiter die verbleibende freie Höhe der V-Öffnung zwischen der durch die freien Enden der Bereiche 17 aufgespannten Ebene und dem Wurzelbereich der Bereiche 17 an der Rippe 16 etwa dem 0,5-Fachen der Gesamthöhe des Laufmantels 7 entspricht.
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Durch die gewählte Ausgestaltung, insbesondere Querschnittsausgestaltung der Bereiche 17 ist der Laufmantel 7 im zentralen, der Rippe 16 zugeordneten Bereich mit einer höheren Steifigkeit als im frei auskragenden Bereich gestaltet, wodurch ein besseres Anliegen des Laufmantels 7 auf dem Fußboden 5 erreicht ist. Die eingeleitete Last kann nahezu gleichmäßig auf der Fläche verteilt werden, wobei bei üblicher Belastung über das Gerät 1 im Laufbetrieb gemäß der Darstellung in 10 eine Aufspreizung der Bereiche 17 und somit eine Vergrößerung der Auflagefläche erreicht ist. Mittels der weniger steifen Bereiche 17, weiter aber auch durch die gegebene Elastizität der Rippe 16 in Radialrichtung wird beim Anfahren gegen ein Hindernis 11 ein krallenartiger Formschluss zur Hinderniskante erreicht, was das Auffahren auf das Hindernis 11 wesentlich erleichtert (vgl. 11).
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Schließlich zeigen die 12 bis 14 eine auf der Ausführungsform gemäß den 5 und 6 basierende alternative Lösung, bei welcher zunächst die Stützkörper 15 an einem gesonderten Ring 18 wandungsaußenseitig ausgeformt sind. Dieser Ring 18 ist der umlaufenden Außenfläche der Nabe 6 zugeordnet und mit dieser drehfest verbunden, beispielsweise durch Verklebung oder Verschweißung.
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Die Umfangszwischenräume 19 zwischen zwei in Umlaufrichtung benachbarten Stützkörpern 15 sind ausgefüllt durch Dämpfungskörper ausbildende Verformungsteile 20 aus einem Schaumstoffmaterial. Diese weisen in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zunächst einen kreisrunden Querschnitt auf, mit einem Durchmesser, der größer gewählt ist als die radiale Tiefe des Umfangszwischenraums 19.
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Auch hier sind die Stützkörper 15 sowie die Verformungsteile 20 von einer, den Laufmantel 7 bildenden Hülle 12 aus einem Weichkunststoffmaterial überspannt derart, dass die Hülle 12 wandungsinnenseitig auf den Stützkörpern 15 aufliegt, dies weiter unter leichter Komprimierung der Verformungsteile 20, die hiernach eine von der Kreisform abweichende Querschnittsform aufweisen.
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Zufolge der Ausfüllung der Umfangszwischenräume 19 mittels Verformungsteile 20 ist zunächst ein gleichmäßiger Lauf der Laufrolle 3 auf einer ebenen Fläche, insbesondere auf einem Fußboden 5 erreicht. Beim Anfahren an ein Hindernis 11 drückt die Randkante des Hindernisses 11 im Bereich eines Umfangszwischenraumes 19 die Hülle 12 ein, dies unter weiterer Komprimierung des dahinter angeordneten Verformungsteils 20, womit entsprechend den zuvor beschriebenen Ausführungsbeispielen ein Formschluss zum Überfahren erreicht ist. Nach Wegfall der punkt- bzw. linienförmigen Belastung der Hülle 12 durch die Hinderniskante stellt sich die Hülle 12 aufgrund ihrer Eigenelastizität, unterstützt durch die Rückstellkraft des Verformungsteils 20 wieder auf in ihre den Umfangszwischenraum 19 überspannende Stellung.