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Die
Erfindung betrifft eine ein- oder mehrphasige elektrische Schaltung
zum Abschalten eines über
einen Wechselstrom- oder Drehstromsteller geführten Stroms. Die Erfindung
betrifft ebenfalls ein Verfahren zum Abschalten eines über einen
Thyristor eines Wechselstrom- oder Drehstromstellers geführten Stroms.
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Beispielsweise
zur Kopplung zweier elektrischer Netze oder zur Kopplung eines Netzes
und einer motorischen oder generatorischen Last ist es bekannt,
die Ströme über die
Thyristoren eines Wechselstrom- oder Drehstromstellers zu führen. Tritt
in einer derartigen elektrischen Schaltung ein Fehler auf, so können die
Ströme über die
Thyristoren auf ein Vielfaches ihres Nennstroms ansteigen. Zur Vermeidung
von Schäden
ist es bekannt, die Thyristoren durch Sperren der Zündimpulse
im Stromdurchgang abzuschalten. Für die dabei entstehende Überlastung
werden die Thyristoren häufig überdimensioniert
oder durch den Einbau von Sicherungen geschützt.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, eine Schaltung sowie ein Verfahren der eingangs
genannten Art zu schaffen, mit denen eine möglichst schnelle Abschaltung
der Thyristoren nach dem Erkennen einer Überlastung mit geringem Aufwand
möglich
ist.
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Die
Erfindung löst
diese Aufgabe durch die Schaltung nach dem Anspruch 1 und durch
das Verfahren nach dem Anspruch 15.
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Die
erfindungsgemäße elektrische
Schaltung ist mit einem Wechselstrom- oder Drehstromsteller versehen,
der mindestens einen Thyristor pro Phase aufweist. Diesem Thyristor
ist eine Serienschaltung bestehend aus einem Kondensator und mindestens
einem Löschschalter
parallel geschaltet. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Löschschalter
leitend geschaltet und von dem Kondensator wird ein Strom über den
Löschschalter
getrieben, der dem über
den Thyristor geführten
Strom entgegenwirkt.
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Der über den
Thyristor geführte
Strom wird auf diese Weise zu Null, so dass der Thyristor abgeschaltet
wird. Dieses Kompensieren des über
den Thyristor geführten
Stroms kann sehr schnell durchgeführt werden, so dass die Abschaltung
des Thyristors ebenfalls sehr schnell erreicht wird.
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Die
Erfindung erlaubt damit eine sehr schnelle, nahezu unmittelbare
Abschaltung des Thyristors im Fehlerfall. In Abhängigkeit von der Dimensionierung
des Kondensators kann die Abschaltung wesentlich schneller als in
einer halben Netzperiode erfolgen. Die für die erfindungsgemäße Abschaltung des
Thyristors erforderliche Löscheinrichtung
erfordert nur einen geringen schaltungstechnischen Aufwand. Eine Überdimensionierung
des Thyristors ist nicht erforderlich.
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Bei
einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Serienschaltung
des weiteren eine Spule auf. Diese Spule bildet zusammen mit dem Kondensator
einen Schwingkreis, der dann bei leitend geschaltetem Löschschalter
denjenigen Strom treibt, der dem von dem Thyristor geführten Strom entgegenwirkt.
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Bei
einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist dem Kondensator
eine Serienschaltung bestehend aus einem Umschwingthyristor und
einer Umschwingspule parallel geschaltet. Über diese Serienschaltung kann
der Kondensator nach dem Abschalten des Thyristors wieder aufgeladen
und somit für
den nächsten
Fehlerfall vorbereitet werden.
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Die
erfindungsgemäße Schaltung
kann als einphasige Schaltung ausgebildet sein, bei der zwei Thyristoren
vorhanden sind, denen jeweils die den Kondensator enthaltende Serienschaltung
zugeordnet ist oder denen eine einzige derartige Serienschaltung
zugeordnet ist. Die erfindungsgemäße Schaltung kann auch als
mehrphasige Schaltung mit einem Nullleiter ausgebildet sein, bei
der jede Phase mit zwei Thyristoren versehen ist, und bei der entweder
jedem Thyristor oder jeder Phase die den Kondensator enthaltende
Serienschaltung zugeordnet ist. Die erfindungsgemäße Schaltung
kann auch als mehrphasige Schaltung ohne Nullleiter ausgebildet sein,
bei der jede Phase entweder zwei Thyristoren oder einen Thyristor
und eine Diode aufweist, und bei der entweder jeder Phase oder allen
Phasen die den Kondensator enthaltende Serienschaltung zugeordnet
ist.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn die erfindungsgemäße Schaltung zur Kopplung eines
elektrischen Energieversorgungsnetzes und eines Generators insbesondere
einer Windkraft-Energieerzeugungsanlage zur Anwendung kommt.
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Weitere
Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten
und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen
der Erfindung, die in den Figuren der Zeichnung dargestellt sind.
Dabei bilden alle beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder
in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von
ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen oder deren Rückbeziehung
sowie unabhängig
von ihrer Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw.
in der Zeichnung.
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Die 1 bis 8 zeigen
jeweils einen schematischen Schaltplan eines Ausführungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen elektrischen
Schaltung und 9 zeigt einen schematischen
Schaltplan eines Ausführungsbeispiels
einer elektrischen Schaltung mit einem doppelt gespeisten Asynchrongenerator
mit netzgekoppeltem Stator.
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In
der 1 ist eine einphasige Schaltung dargestellt, bei
der zwei elektrische Netze über
einen Wechselstromsteller miteinander gekoppelt sind.
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Die
beiden Netze werden durch die Netzspannungen Un und Uq repräsentiert,
wobei beiden Netzen eine Netzinduktivität Ln und Lq zugeordnet ist.
Eines der beiden Netze kann auch eine passive motorische oder generatorische
Last sein. Der Wechselstromsteller wird durch die beiden zueinander
parallel und gegensinnig geschalteten Thyristoren T1 und T2 repräsentiert.
Die Thyristoren T1 und T2 werden nachfolgend als Schalter betrachtet,
die in Durchlassrichtung durch einen Zündimpuls leitend geschaltet
werden können
und dann stromführend sind,
und die nach einer Umkehrung der Stromrichtung des geführten Stroms
sperren und damit den Strom abschalten. Das erste Netz mit der Netzspannung
Un, die zugehörige
Netzinduktivität
Ln, die beiden parallel geschalteten Thyristoren T1, T2, die zu dem
zweiten Netz zugehörige
Netzinduktivität
Lq und das zweite Netz mit der Netzspannung Uq bilden eine Serienschaltung.
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Jedem
der beiden Thyristoren T1, T2 ist eine Löscheinrichtung zugeordnet,
die jeweils aus einer Serienschaltung eines Kondensators C1, C2,
einer Spule L1, L2 und eines Löschschalters
TL1, TL2 besteht, die den Thyristoren T1, T2 parallel geschaltet ist,
sowie aus einer Serienschaltung eines Umschwingthyristors TU1, TU2
und einer Umschwingspule LU1, LU2, die dem Kondensator C1, C2 parallel geschaltet
ist. Bei dem Löschschalter
TL1, TL2 kann es sich um einen Thyristor handeln.
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Eine
Steuerung ST ist vorhanden, die Ausgangssignale ZT1, ZT2, ZTL1,
ZTL2, ZTU1, ZTU2 zur Ansteuerung der Thyristoren T1, T2, der Löschschalter
TL1, TL2 und der Umschwingthyristoren TU1, TU2 erzeugt. Von einem
Stromsensor W1 wird ein zwischen den beiden Netzen Un und Uq fließender Laststrom
IL gemessen und ein entsprechendes Signal an die Steuerung ST weitergegeben.
Weiterhin ist die Steuerung ST über
bidirektionale Leitungen mit anderen Steuer- oder Regelsystemen
gekoppelt.
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Es
wird nun davon ausgegangen, dass der Thyristor T2 leitet und damit
den Laststrom IL führt. Weiterhin
wird davon ausgegangen, dass der Kondensator C2 negativ aufgeladen
ist, also dass an dem Kondensator C2 eine Spannung anliegt, die dem
in der 1 angegebenen Spannungspfeil entgegen gerichtet
ist.
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In
diesem Betriebszustand tritt eine Störung auf, die zu einem Überlaststrom
führt,
der ein Mehrfaches des Laststroms IL betragen kann. Dieser über den
Thyristor T2 fließende Überlaststrom
wird von dem Stromsensor W1 gemessen. Überschreitet der Überlaststrom
einen vorgegebenen Schwellwert ILq, so führt dies zu dem nachfolgend
beschriebenen Löschen
des Thyristors T2 durch die zugehörige Löscheinrichtung.
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Sobald
der gemessene Überlaststrom
den Schwellwert ILq erreicht, werden von der Steuerung ST keine
weiteren Zündimpulse
mehr an die Thyristoren T1, T2 ausgegeben. Gleichzeitig wird der Löschschalter
TL2 von der Steuerung ST leitend geschaltet. Damit bildet der Kondensator
C2 zusammen mit der Spule L2 einen Schwingkreis. Über den Kondensator
C2, die Spule L2, den Löschschalter TL2
und den Thyristor T2 fließt
ein größer werdender Schwingstrom.
Dieser Schwingstrom wirkt dem von dem Thyristor T2 geführten Überlaststrom
entgegen. Wenn dieser von dem Kondensator C2 getriebene Schwingstrom
den Wert des Überlaststroms
erreicht, wird der Thyristor T2 stromlos. Der von dem Thyristor T2
geführte Überlaststrom
wird vollständig
kompensiert und damit zu Null. In diesem Zeitpunkt wird der gesamte Überlaststrom
nicht mehr über
den Thyristor T2 geführt,
sondern über
den Kondensator C2. Der Thyristor T2 ist damit abgeschaltet.
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Bei
dem bisher beschriebenen Vorgang wird der Kondensator C2 fortlaufend
von dem über
den Löschschalter
TL2 fließenden
Schwingstrom positiv aufgeladen. In der nunmehr vorliegenden Serienschaltung
aus der Netzinduktivität
Ln, dem Kondensator C2, der Spule L2 und der Netzinduktivität Lq hat dies
zur Folge, dass der Strom in den beiden Netzinduktivitäten Ln,
Lq jeweils immer kleiner wird, bis der Wert Null erreicht wird.
Dabei wird davon ausgegangen, dass die beiden Netzspannungen Un
und Uq bei dem gesamten Vorgang im wesentlichen konstant bleiben.
Dies ist gleichbedeutend damit, dass der über den Löschschalter TL2 fließende Überlaststrom ebenfalls
auf den Wert Null fällt.
Dann ist auch der Löschschalter
TL2 abgeschaltet.
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Es
ist somit nunmehr ein Zustand erreicht, in dem der Thyristor T2
und auch der Löschschalter TL2
abgeschaltet ist, und in dem der Überlaststrom gleich Null ist.
Im Unterschied zum Anfangszustand ist jedoch der Kondensator C2
nicht mehr negativ aufgeladen, sondern positiv.
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Zur
Wiederherstellung des Anfangszustands wird der Umschwingthyristor
TU2 von der Steuerung ST leitend geschaltet. Der Kondensator C2
wird damit über
die Umschwingspule LU2 entgegen dem Spannungspfeil der 1 und
damit negativ aufgeladen. Dieser Umladevorgang wird so lange fortgesetzt,
bis der Kondensator C2 die negative Spannung des Anfangszustands
wieder aufweist. Gegebenenfalls ist in der Serienschaltung des Umschwingthyristors
TU2 und der Umschwingspule LU2 ein zusätzlicher Umschwingwiderstand
(nicht dargestellt) zum Zwecke der Dämpfung enthalten.
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Gegebenenfalls
kann eine Serienschaltung aus einer Diode Dov2 und einem Widerstand
Rov2 parallel zu dem Kondensator C2 geschaltet sein. Diese Serienschaltung
wirkt als Spannungsbegrenzung für
den Kondensator C2. Anstelle der erläuterten Serienschaltung kann
auch ein Varistor zu dem Kondensator C2 parallel geschaltet sein.
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Sofern
der Thyristor T1 leitet und damit den Laststrom IL führt, erfolgt
das Abschalten des Thyristors T1 in entsprechender Weise mit Hilfe
der dem Thyristor T1 zugeordneten Löscheinrichtung. Dabei wird
davon ausgegangen, dass der Kondensator C1 negativ aufgeladen ist.
Für beide
Kondensatoren C1, C2 gilt dabei, dass der Wert der negativen Spannung im
Anfangszustand so gewählt
ist, dass der Scheitelwert des erläuterten Schwingstroms größer ist
als der maximal mögliche Überlaststrom
IÜ.
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In
der 2 ist eine einphasige Schaltung dargestellt, die
teilweise Übereinstimmungen
mit der Schaltung der 1 aufweist. Es werden deshalb nachfolgend
nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 2 erläutert, die
sich von der Schaltung der 1 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 2 wird
auf die Beschreibung der Schaltung der 1 verwiesen.
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In
der 2 ist nur eine einzige Löscheinrichtung vorgesehen,
die beiden Thyristoren T1, T2 zugeordnet ist. Die Funktionsweise
dieser Löscheinrichtung
entspricht der 1.
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Im
Unterschied zur 1 werden bei der Schaltung der 2 zum
Löschen
des Thyristors T1 von der Steuerung ST die Löschschalter TL11 und TL12 leitend
geschaltet. Es ergibt sich damit eine Serienschaltung des Kondensators
C, der Spule L, des Löschschalters
TL11, des Thyristors T1 und des Löschschalters TL12. Zum Löschen des
Thyristors T2 werden von der Steuerung ST die Löschschalter TL21 und TL22 leitend
geschaltet. Es ergibt sich damit eine Serienschaltung des Kondensators
C, der Spule L, des Löschschalters
TL21, des Thyristors T2 und des Löschschalters TL22. Über die
jeweilige Serienschaltung baut sich dann der Schwingstrom auf, der
dem von dem jeweiligen Thyristor T1, T2 geführten Überlaststrom entgegenwirkt,
wie dies im Zusammenhang mit der 1 erläutert wurde.
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In
der 3 ist eine mehrphasige Schaltung dargestellt,
die teilweise Übereinstimmungen
mit der Schaltung der 1 aufweist. Es werden deshalb nachfolgend
nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 3 erläutert, die
sich von der Schaltung der 1 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 3 wird
auf die Beschreibung der Schaltung der 1 verwiesen.
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In
der 3 sind drei Phasen vorhanden, an die ein- und
ausgangsseitige Spannungssysteme angeschlossen sind, deren Sternpunkte über einen
gemeinsamen Nullleiter miteinander verbunden sind. In jeder der
drei Phasen ist ein Wechselstromsteller enthalten, der durch jeweils
zwei parallel und gegensinnig geschaltete Thyristoren T11, T21,
T12, T22, T13, T23 repräsentiert
wird. Jeder der Phasen sind zwei Löscheinrichtungen zugeordnet.
Die Funktionsweise der Löscheinrichtungen
jeder Phase entspricht der 1. Bei der
Schaltung der 3 kann damit in jeder der Phasen
eine Einzellöschung
der Thyristoren T1 bzw. T2 durchgeführt werden, die unabhängig ist von
den beiden anderen Phasen.
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In
der 4 ist eine mehrphasige Schaltung dargestellt,
die teilweise Übereinstimmungen
mit der Schaltung der 3 aufweist. Es werden deshalb nachfolgend
nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 4 erläutert, die
sich von der Schaltung der 3 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 4 wird
auf die Beschreibung der Schaltung der 3 sowie
auf die Beschreibung der Schaltung der 1 verwiesen.
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Wie
in der 3, so sind auch in der 4 drei Phasen
vorhanden, an die ein- und ausgangsseitige Spannungssysteme angeschlossen
sind, deren Sternpunkte über
einen gemeinsamen Nullleiter miteinander verbunden sind. Jeder der
Phasen ist aber nur eine einzige Löscheinrichtung zugeordnet.
Die Funktionsweise dieser Löscheinrichtung
jeder Phase entspricht der 2. Insoweit
wird auf die Beschreibung der Schaltung der 2 verwiesen.
Bei der Schaltung der 4 kann in jeder der Phasen eine Einzellöschung der
Thyristoren T1 bzw. T2 durchgeführt
werden, die unabhängig
ist von den beiden anderen Phasen.
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In
der 5 ist eine mehrphasige Schaltung dargestellt,
die teilweise Übereinstimmungen
mit den Schaltungen der 1, 2 und 4 aufweist. Es
werden deshalb nachfolgend nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen
der Schaltung der 5 erläutert, die sich von den Schaltungen
der 1, 2 und 4 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 5 wird
auf die Beschreibung der Schaltungen der 1, 2 und 4 verwiesen.
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In
der 5 sind drei Phasen vorhanden, an die ein- und
ausgangsseitige Spannungssysteme angeschlossen sind, deren Sternpunkte
nicht über
einen Nullleiter miteinander verbunden sind. Es ist also kein gemeinsamer
Nullleiter vorhanden. Jeder der Phasen ist nur eine einzige Löscheinrichtung
zugeordnet. Insoweit wird auf die Beschreibung der 4 verwiesen.
Die Funktionsweise dieser Löscheinrichtung
jeder Phase entspricht grundsätzlich
der 2. Insoweit wird auf die Beschreibung der Schaltung
der 2 verwiesen. Im Unterschied zu den
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2 und 4 sind
bei der Schaltung der 5 jedoch keine Löschschalter
vorhanden. Damit ist die Löscheinrichtung
jeder Phase nicht beiden der einander parallel und gegensinnig geschalteten
Thyristoren zugeordnet, sondern nur einem dieser beiden Thyristoren,
nämlich
dem Thyristor T21 bzw. T22 bzw. T23.
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In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass – aufgrund
des fehlenden Nullleiters – die
Summe aller Phasenströme
gleich Null sein muss. Damit fließen die Ströme in zwei Phasen immer in
die eine Richtung und der Strom in der dritten Phase in die Gegenrichtung.
Eine Abschaltung aller Phasen kann somit dadurch erreicht werden,
dass beispielsweis die Thyristoren der beiden Phasen mit gleichgerichtetem
Stromfluss abgeschaltet werden, selbst wenn der Thyristor der Phase
mit dem gegengerichteten Strom leitend geschaltet ist.
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In
der 6 ist eine mehrphasige Schaltung dargestellt,
die teilweise Übereinstimmungen
mit der Schaltung der 5 aufweist. Es werden deshalb nachfolgend
nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 6 erläutert, die
sich von der Schaltung der 5 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltung der 6 wird
auf die Beschreibung der Schaltung der 5 sowie
auf die Beschreibungen der Schaltungen der 1 und 2 verwiesen.
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In
der 6 sind drei Phasen vorhanden, an die ein- und
ausgangsseitige Spannungssysteme angeschlossen sind, deren Sternpunkte
nicht über
einen Nullleiter miteinander verbunden sind. Es ist also kein gemeinsamer
Nullleiter vorhanden. Allen drei Phasen ist nur eine einzige Löscheinrichtung
zugeordnet. Die Funktionsweise dieser Löscheinrichtung entspricht grundsätzlich der 2.
Insoweit wird auf die Beschreibung der Schaltung der 2 verwiesen.
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Im
Unterschied zur 5 wird bei der Schaltung der 6 zum
Löschen
des Thyristors T21 von der Steuerung ST der Löschschalter TL1 leitend geschaltet.
Es ergibt sich damit eine Serienschaltung des Kondensators C, der
Spule L1, des Löschschalters
TL1, des Thyristors T21 und der Diode D1. Zum Löschen des Thyristors T22 wird
der Löschschalter TL2
und zum Löschen
des Thyristors T23 wird der Löschschalter
TL3 leitend geschaltet. Es ergibt sich dann jeweils eine entsprechende
Serienschaltung über
die Spule L2 bzw. L3 und die Diode D2 bzw. D3. Über die jeweilige Serienschaltung
baut sich der Schwingstrom auf, der dem von dem jeweiligen Thyristor
T21, T22, T23 geführten Überlaststrom
entgegenwirkt, wie dies im Zusammenhang mit der 1 erläutert wurde.
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In
den 7 und 8 sind Schaltungen dargestellt,
die weitgehend mit den Schaltungen der 5 und 6 übereinstimmen.
Es werden deshalb nachfolgend nur diejenigen Bauteile und Funktionsweisen
der Schaltungen der 7 und 8 erläutert, die
sich von den Schaltungen der 5 und 6 unterscheiden.
Im Hinblick auf übereinstimmende
Bauteile und Funktionsweisen der Schaltungen der 7 und 8 wird
auf die Beschreibung der Schaltungen der 5 und 6 verwiesen.
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Im
Unterschied zu den 5 und 6 sind in
den Schaltungen der 7 und 8 nicht
zwei parallel und gegensinnig geschaltete Thyristoren in jeder Phase
vorhanden, sondern jeweils nur ein Thyristor und eine Diode. In
der 7 ist jeweils eine Löschschaltung für jede der
drei Phasen vorgesehen, während
in der 8 eine einzige Löschschaltung für alle drei
Phasen vorhanden ist. Die Löschschaltung/en
der 7 und 8 sind dabei immer den Thyristoren
T21, T22, T23 zugeordnet. In der Gegenrichtung zu den Thyristoren
T21, T22, T23 ist jeweils die Diode D11, D12, D13 vorgesehen.
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In
der 9 ist eine elektrische Schaltung mit einem doppelt
gespeisten Asynchrongenerator mit netzgekoppeltem Statur dargestellt.
Diese Schaltung kommt insbesondere in Energieerzeugungsanlagen zum
Einsatz, beispielsweise in Windkraft- oder Wasserkraft- oder Gasturbinen-Energieerzeugungsanlagen.
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Ein
dreiphasiges Energieversorgungsnetz ist mit einem Transformator
T verbunden, an den weiterhin ein Statorschalter Es angeschlossen
ist, der seinerseits mit dem Statur eines Asynchrongenerators G
verbunden ist. Der Statorschalter Es kann mit Hilfe einer oder mehrerer
der Schaltungen der 1 bis 8 realisiert
sein. Der Statorschalter Es weist also zumindest einen der Thyristoren
T1, T2, T11, T21, T12, T22, T13, T23 der 1 bis 8 auf.
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Zur
Messung der Netzspannung Un ist auf der Netzseite des Statorschalters
Es ein Spannungssensor vorgesehen. Zur Messung der Statorspannung
Us ist auf der Statorseite des Statorschalters Es ein weiterer Spannungssensor
vorgesehen. Auf dieser Statorseite ist des weiteren ein Stromsensor
vorhanden, der den über
den Statorschalter Es fließenden
Statorstrom Is misst.
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An
den Verbindungspunkt des Transformators T und des Statorschalters
Es ist ein Netz-Umrichter Npr angeschlossen, der über einen
Zwischenkreis Cd mit einem Motor-Umrichter Mpr verbunden ist. Der
Motor-Umrichter Mpr ist weiterhin mit dem Rotor des Asynchrongenerators
G verbunden. Der Netz-Umrichter Npr und der Motor-Umrichter Mpr können beliebig
aufgebaut sein, insbesondere kann es sich dabei um Schaltungen handeln,
die eine Mehrzahl von Halbleiterbauelementen aufweisen, beispielsweise
Dioden oder Transistoren oder dergleichen. Der Zwischenkreis Cd
ist zur Speicherung einer Gleichspannung vorgesehen und weist insbesondere
einen oder mehrere Kondensatoren auf.
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Zur
Messung des über
den Netz-Umrichter Npr fließenden
Stroms Inp ist auf der Netzseite des Netz-Umrichters Npr ein Stromsensor
vorgesehen. Zur Messung des über
den Motor- Umrichter
Mpr fließenden
Rotorstroms Ir ist auf der Maschinenseite des Motor-Umrichters Mpr
ein weiterer Stromsensor vorhanden. Zwischen dem Motor-Umrichter
Mpr und dem Zwischenkreis Cd ist ein Spannungssensor vorgesehen,
mit dem die Zwischenkreisspannung Ud gemessen werden kann.
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Die
Messsignale der Netzspannung Un, der Statorspannung Us, der Zwischenkreisspannung
Ud, des über
den Netzumrichter Npr fließenden
Stroms Inp, des Statorstroms Is und des Rotorstroms Ir sind einer
Steuerung ST als Eingangssignale zugeführt. Diese Steuerung ST erzeugt
mehrere Ausgangssignale ZES, ZNpr, ZMpr, mit denen der Statorschalter Es,
der Netz-Umrichter Npr und der Motor-Umrichter Mpr angesteuert werden
können.
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Im
Normalbetrieb dieser Schaltung ist der Statorschalter Es leitend
geschaltet. Wird der Rotor durch eine äußere Kraft, beispielsweise
durch Wind oder Wasser, in eine Drehbewegung versetzt, so wird im
Stator eine Spannung induziert, die über den Statorschalter Es in
das Energieversorgungsnetz eingespeist wird. Die Anpassung, insbesondere
die Synchronisierung der in den Stator induzierten Spannung an die
Netzspannung Un des Energieversorgungsnetzes wird von der Steuerung
ST durch eine entsprechende Ansteuerung des Netz-Umrichters Npr und des Motor-Umrichters
Mpr erreicht.
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Tritt
in dem Energieversorgungsnetz ein Fehler auf und wird dieser Fehler
von der Steuerung ST erkannt, so wird der Statorschalter Es von
der Steuerung ST möglichst
schnell sperrend geschaltet. Der durch eine der Schaltungen der 1 bis 8 realisierte
Statorschalter Es ist dabei in der Lage, auch unter Last und insbesondere
auch bei einem Fehler im Energieversorgungsnetz eine Umschaltung
von seinem leitenden in den gesperrten Zustand durchzuführen. Die
Umschaltung in den gesperrten Zustand wird dabei bei Erreichen einer
vorgegebenen Zwischenkreisspannung Ud oder bei Erreichen eines vorgegebenen
Statorstrom Is oder bei Erreichen eines sonstigen vorgegebenen Schwellwerts durch
die Steuerung ST ausgelöst.
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Dies
hat zur Folge, dass der Stator des Asynchrongenerators G von dem
Transformator T und damit von dem Energieversorgungsnetz abgetrennt
ist. Es fließt
damit kein Statorstrom Is mehr. Eine weitergehende Aufladung des
Zwischenkreises Cd über den
Stator und den Rotor ist damit nicht mehr möglich. Die Bauelemente der
beiden Umrichter Mpr, Npr sind damit nicht gefährdet und es ist auch nicht
notwendig, den Betrieb der beiden Umrichter Mpr, Npr zu beenden.
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Mit
dem Erkennen eines Fehler in dem Energieversorgungsnetz wird der
netzseitige Umrichter Npr derart von der Steuerung ST angesteuert,
dass er einen Blindstrom in das Energieversorgungsnetz einspeist.
Weiterhin werden die beiden Umrichter Mpr, Npr derart von der Steuerung
ST angesteuert, dass ein erwünschter
Wirkstrom erzeugt wird, der zur Aufrechterhaltung der Zwischenkreisspannung
Ud erforderlich ist.
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Nach
der Unterbrechung des Statorstroms Is durch den Statorschalter Es
wird der rotorseitige Stromrichter Mpr derart von der Steuerung
ST angesteuert, dass der magnetische Fluss zu dem fehlerhaften Energieversorgungsnetz
synchronisiert wird. Dabei überwacht
die Steuerung die Netzspannung Un und die Statorspannung Us. Wird
die Differenz dieser beiden Spannungen zu Null, was gleichbedeutend
damit ist, dass die an dem Statorschalter Es anliegende Spannung
zu Null wird, so wird der Statorschalter Es von der Steuerung ST
wieder leitend geschaltet. Danach kann der Statorstrom Is von der Steuerung
ST mit Hilfe des rotorseitigen Umrichters Mpr derart gesteuert werden,
dass von dem Betreiber des Energieversorgungsnetzes vorgegebene
Anforderungen für
die Einspeisung von Energie im Fehlerfall erfüllt werden.