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Die
Erfindung betrifft eine Siliciumdioxid-Dispersion, ein Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie ihre Verwendung.
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Pulverförmige,
hydrophobe Kieselsäure wird zur Bekämpfung von
saugenden Insekten eingesetzt, wobei die Applikation mittels Aufstäuben
erfolgt (
DE 38 35 592 ).
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Nachteiligerweise
ist die Staubentwicklung so, daß diese Methode der Insektenbekämpfung
wenig Akzeptanz findet.
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Die
ebenfalls in
DE 38 35 592 beschriebenen
wässrigen Dispersionen, die aus einer hydrophoben Kieselsäure
und Wasser bestehen, zeigen keine ausreichende Stabilität.
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In
US 5,830,512 wird eine Dispersion
beschrieben, bei der eine ausreichende Stabilität durch
Zugabe von hydrophilen Stoffen, wie zum Beispiel Kieselsäuren
erzielt wird. Hierdurch wird jedoch die wirksame hydrophobe Komponente
durch einen hydrophilen Stoff verdünnt. Weiterhin wird
nur eine sehr geringe Stabilität der Dispersion von Stunden
bis zu wenigen Tagen erzielt.
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Aus
EP 1 250 048 ist bekannt,
die Dispersion von hydrophobem Siliciumdioxid durch gelierende Zusätze,
wie zum Beispiel Xanthan Gum, Natriumalginate oder neutralisierte
Carboxyvinylpolymere, wobei auch Mischungen dieser Additive möglich
sind, zu stabilisieren.
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Diese
gelierenden Zusätze bewirken im Zusammenspiel mit den hydrophoben
SiO2-Partikeln und der eingearbeiteten Luft
eine deutliche Strukturviskosität, die sich bei einer Applikation
durch Aufsprühen zeigt. So ist während des Sprühprozesses
die Viskosität der Dispersion bei den einwirkenden Scherkräften
relativ gering. Nach dem Auftreffen der Dispersionstropfen auf die
zu belegende Fläche steigt die Viskosität wieder
stark an, um ein Abtropfen/Ablaufen von insbesondere senkrechten
Flächen zu vermeiden.
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Gemäß
EP 1 250 048 werden neben
den zu dispergierenden hydrophoben SiO
2-Teilchen
große Mengen an Luft eingearbeitet. Bei den bekannten Dispergierverfahren
lässt sich dies ohne den Einsatz von benetzenden Tensiden
und Entschäumern nicht vermeiden. So wird in Beispiel 1
eine Dichte von nur 0,6 g/ml angegeben, was heißt, dass
ca. 40% des Volumens aus Luft besteht.
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Um
eine ausreichende Wirksamkeit zu erreichen, muß eine Mindestmasse
auf die zu besprühende Oberflächen aufgebracht
werden. Wenn pro Sprühgang nur ca. 60% des Volumens der
Sprühgerätschaften genutzt werden können,
bedeutet dies eine deutliche Reduzierung der Effektivität.
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Nachteiligerweise
sind die Transport-, Verpackungs- und die Entsorgungskosten der
benötigten Verpackung um diesen Anteil höher.
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Auch
bei der Lagerung muß ein um ca. 40% größerer
Lagerraum berücksichtigt werden.
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Weiterhin
kann mit einer lufthaltigen Dispersion keine homogene, blasenfreie
Belegung von zu behandelnden Oberflächen erreicht werden.
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Aus
DE 10 2004 021 532 ist
eine Dispersion bekannt, die neben Wasser 0,5 bis 20 Gew.-% hydrophobe
Kieselsäure, 0,01 bis 10 Gew.-% eines gelierenden, beziehungsweise
die Viskosität erhöhenden Additivs, 0,1 bis 1
Gew.-% eines Konservierungsmittels, 0 bis 1 Gew.-% einer oberflächenaktiven
Substanz enthält.
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Diese
Dispersion kann als Insektizid gegen Milben und andere Insekte eingesetzt
werden.
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Sie
wird erfolgreich in großräumigen Ställen
und auf großen Flächen eingesetzt, wobei zum Versprühen
entsprechend großkalibrige Spritzen (wie Gartenspritzen)
eingesetzt werden können.
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Bei
dem Einsatz im Haustierbereich, wo die zu behandelnde Fläche
eher klein ist, kann man keine großkalibrigen Spritzen,
wie zum Beispiel Gartenspritzen verwenden.
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Auch
Pumpsprühflaschen sind nicht geeignet, weil der benötigte
Versprühungsdruck von mehr als 3 bar üblicherweise
nicht zu erreichen ist. Es kann somit kein guter Sprühnebel
erreicht und somit auch keine gleichmäßige Belegung
der zu besprühenden/behandelnden Käfigbereiche
erzielt werden.
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Es
ist bekannt, Haustierkäfigbereiche mit einer Dispersion
zu besprühen, die unter dem Namen „decimite Aerosol"
vertrieben wird.
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Diese
Dispersion besteht aus einer wässrigen Dispersion von wenigen
Prozent hydrophiler Kieselsäure. Diese Dispersion hat den
Nachteil, dass sie zu lange zum Trocknen braucht. Weiterhin hat
sie eine zu hohe Viskosität sowie ein zu schlechtes Sprühbild.
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Weiterhin
muss auf Grund des Wassergehaltes der Dispersion eine Innenlackierung
der Sprühdose vorgenommen werden.
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Es
bestand somit die Aufgabe, eine Dispersion mit insektizider Wirkung
herzustellen, die gut auf kleine Flächen versprüht
werden und auch schnell ihre Wirkung entfalten kann.
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Gegenstand
der Erfindung ist eine Dispersion, enthaltend hydrophobes, pyrogen
hergestelltes Siliciumdioxid, Alkohol sowie mindestens ein die Dispergierung
förderndes Additiv.
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Als
hydrophobes, pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid kann man einsetzen:
AEROSIL® R805, AEROSIL® R974,
AEROSIL® R202, AEROSIL® R812,
AEROSIL® R812S und AEROSIL® R8200.
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Insbesondere
kann man AEROSIL® R812S verwenden.
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Die
physikalisch-chemischen Kenndaten dieser pyrogen hergestellten Siliciumdioxide
sind in der Tabelle 1 aufgeführt. Tabelle 1
Prüfmethode | AEROSIL® R974 | AEROSIL® R202 | AEROSIL® R805 | AEROSIL® R812 | AEROSIL® R812S | AEROSIL® R8200 |
Verhalten
gegenüber Wasser | hydrophob |
Aussehen | lockeresweißes
Pulver |
Oberfläche
nach BET1) | m2/g | 170 ± 20 | 100 ± 20 | 150 ± 25 | 260 ± 30 | 220 ± 25 | 160 ± 25 |
Mittlere
Größe der Primärteilchen | nm | 12 | 14 | 12 | 7 | 7 | |
Stampfdichte2) ca.-Wert normale Ware | g/l | 50 | 50 | 50 | 50 | 50 | 140 |
verdichtete
Ware (Zusatz „V") | g/l | 90 | | | | | |
Trocknungsverlust3) (2 Stunden bei 105°C) bei Verlassen des
Lieferwerkes | Gew.-% | ≤ 0,5 | ≤ 0,5 | ≤ 0,5 | ≤ 0,5 | ≤ 0,5 | ≤ 0,5 |
Glühverlust4)7) (2 Stunden bei 1000°C) | Gew.-% | ≤ 2 | 4–6 | 5–7 | 1,0–2,5 | 1,5–3,0 | |
C-Gehalt | Gew.-% | 0,7–1,3 | 3,5–5,0 | 4,5–6,5 | 2,0–3,0 | 3,0–4‚0 | 2,0–4,0 |
pH-Wert5)10) | | 3,7–4,7 | 4–6 | 3,5–5,5 | 5,5–7,5 | 5,5–7,5 | ≥ 5,0 |
SiO2 8) | Gew.-% | ≥ 99,8 | ≥ 99,8 | ≥ 99,8 | ≥ 99,8 | ≥ 99,8 | ≥ 99,8 |
Al2O3 8) | Gew.-% | ≤ 0,05 | ≤ 0,05 | ≤ 0,05 | ≤ 0,05 | ≤ 0,05 | ≤ 0,05 |
Fe2O3 8) | Gew.-% | ≤ 0,01 | ≤ 0,01 | ≤ 0,01 | ≤ 0,01 | ≤ 0,01 | ≤ 0,01 |
TiO2 8) | Gew.-% | ≤ 0,03 | ≤ 0,03 | ≤ 0,03 | ≤ 0,03 | ≤ 0,03 | ≤ 0,03 |
HCl11) | Gew.-% | ≤ 0,1 | ≤ 0,025 | ≤ 0,025 | ≤ 0,025 | ≤ 0,025 | ≤ 0,025 |
- 1) in
Anlehnung an DIN 66131
- 2) in Anlehnung an DIN ISO 787/11,
JIS K 5101/18 (nicht gesiebt)
- 3) in Anlehnung an DIN ISO 787/2,
ASTM D 280, JIS K 5101/21
- 4) in Anlehnung an DIN 55921,
ASTM D 1208, JIS K 5101/23
- 5) in Anlehnung an DIN ISO 787/9,
ASTM D 1208, JIS K 5101/24
- 7) bezogen auf die 2 Stunden bei 105°C
getrocknete Substanz
- 8) bezogen auf die 2 Stunden bei 1000°C
geglühte Substanz
- 10) in Wasser:Methanol = 1:1
- 11) HCl-Gehalt ist Bestandteil des Glühverlustes
- 12) V-Ware wird in Säcken zu
15 kg netto geliefert
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Als
Alkohol kann eingesetzt werden: Methanol, Ethanol, Propanol, Isopropanol,
1-Butanol, 2-Methy-1-propanol, 2-Butanol und 2-Methyl-2-propanol.
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Insbesondere
können niedrig siedende Alkohole, wie zum Beispiel Ethanol,
eingesetzt werden.
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Um
eine gute Dispergierung zu ermöglichen, ist es jedoch notwendig,
ein die Dispersion fördernder Additiv zuzufügen,
das restliche oder durch die Dispergierung entstandene neue nicht
oberflächenmodifizierte Bereiche belegt. Hierzu hat sich
der Zusatz von Hexamethyldisilazan (HMDS) als sehr vorteilhaft erwiesen.
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Das
HMDS führt durch diese nachträgliche Silanisierung
zu einer nahezu perfekten Oberflächenmodifizierung, wodurch
eine wesentlich niedrigere Viskosität erreicht wird. Gegebenenfalls
kann etwas überschüssiges HMDS durch Alkoholyse
in Trimethylethoxysilan, Trimethylsilanol beziehungsweise Hexamethyldisiloxan
und NH3 umgewandelt werden.
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Als
die Dispersion förderndes Additiv können weiterhin
andere Silane eingesetzt werden, die ebenfalls in der Lage sind,
mit noch vorhandenen Si-OH-Gruppen auf der Aerosil-Oberfläche
zu reagieren.
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Grundsätzlich
ist jedes Silan geeignet, das eine ausreichende hydrophobe Gruppe
aufweist, dabei aber keine erreichbare weitere Silanolgruppen durch
die Silanisierung einführt. Dies kann dadurch erreicht werden,
dass nur eine mit der SiOH-Gruppe der Oberfläche reaktionsfähige
Gruppe im Silanmolekül, also eine ROH- oder X-Gruppe, vorhanden
ist. Alternativ kann der hydrophobe „Rest" des Silanmoleküls
sterisch so stark abschirmend wirken, dass eine nicht reagierte
SiOH-Gruppe des Silanmoleküls nicht erreichbar ist.
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Desweiteren
sollte das verwendete Silan eine hohe Reaktionsgechwindigkeit aufweisen.
Eventuell kann durch eine Temperaturerhöhung eine ausreichende
Reaktionsgeschwindigkeit erreicht werden.
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Silazane
und hier insbesondere Hexamethyldisilazan, haben durch den basischen
Charakter der Silazangruppe eine hohe Affinität zu SiOH-Oberflächengruppen.
Erst im nachfolgenden Schritt wird die Trimethylsilygruppe übertragen.
Nicht mit SiOH-Oberflächengruppen reagierte Trimethylsilygruppen
inaktivieren sich selber durch Dimerisierung.
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Als
weitere Silane können die folgenden Silane eingesetzt werden:
- a) Organosilane des Types (RO)3Si(CnH2n+1) und (RO)3Si(CnH2n-1)
R
= Alkyl, wie zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-,
Butyl-
n = 1–20
- b) Organosilane des Types R'x(RO)ySi(CnH2n+1)
und R'x(RO)ySi(CnH2n-1)
R
= Alkyl, wie zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-,
Butyl-
R' = Alkyl, wie zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
i-Propyl-, Butyl-
R' = Cycloalkyl
n = 1–20
x
+ y = 3
x = 1,2
y = 1,2
- c) Halogenorganosilane des Types X3Si(CnH2n+1) und X3Si(CnH2n-1)
X
= Cl, Br
n = 1–20
- d) Halogenorganosilane des Types X2(R')Si(CnH2n+1) und X2(R')Si(CnH2n-1)
X = Cl, Br
R' = Alkyl, wie
zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-, i-Propyl-, Butyl-
R'
= Cycloalkyl
n = 1–20
- e) Halogenorganosilane des Types X(R')2Si(CnH2n+1) und X(R')2Si(CnH2n-1)
X
= Cl, Br
R' = Alkyl, wie zum Beispiel Methyl-, Ethyl-, n-Propyl-,
i-Propyl-, Butyl-
R' = Cycloalkyl
n = 1–20
- f) Organosilane des Types (RO)3Si(CH2)m-R'
R = Alkyl,
wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-
m = 0,1–20
R' =
Methyl-, Aryl (zum Beispiel -C6H5, substituierte Phenylreste)
-C4F9, OCF2-CHF-CF3, -C6F13,
-O-CF2-CHF2
-CH=CH2,
- g) Organosilane des Typs (R'')x(RO)ySi(CH2)m-R'
R''
= Alkyl x + y = 2
= Cycloalkyl x = 1,2
y = 1,2
m
= 0,1 bis 20
R' = Methyl-, Aryl (zum Beispiel -C6H5, substituierte Phenylreste)
-C4F9, -OCF2-CHF-CF3, -C6F13, -O-CF2-CHF2
-CH=CH2,
- h) Halogenorganosilane des Types X3Si(CH2)m-R'
X = Cl,
Br
m = 0,1–20
R' = Methyl-, Aryl (zum Beispiel
-C6H5, substituierte
Phenylreste)
-C4F9,
-OCF2-CHF-CF3, -C6F13, -O-CF2-CHF2
-CH=CH2,
- i) Halogenorganosilane des Types (R)X2Si(CH2)m-R'
X = Cl,
Br
R = Alkyl, wie Methyl-, Ethyl-, Propyl-
m = 0,1–20
R'
= Methyl-, Aryl (z. B. -C6H5,
substituierte Phenylreste)
-C4F9, -OCF2-CHF-CF3, -C6F13,
-O-CF2-CHF2
-CH=CH2
- j) Halogenorganosilane des Types (R)2XSi(CH2)m-R'
X = Cl,
Br
R = Alkyl
m = 0,1–20
R' = Methyl-, Aryl
(z. B. -C6H5, substituierte
Phenylreste)
-C4F9,
-OCF2-CHF-CF3, -C6F13, -O-CF2-CHF2
-CH=CH2,
- k) Silazane des TypesR = Alkyl, Aryl
R' =
Alkyl, Aryl
- l) Cyclische Polysiloxane des Types D3, D4, D5, wobei unter
D3, D4 und D5 cyclische Polysiloxane mit 3, 4 oder 5 Einheiten des
Typs -O-Si(CH3)2-
verstanden wird. Z. B. Octamethylcyclotetrasiloxan = D4
- (m) Polysiloxane beziehungsweise Silikonöle des Types R = Alkyl,
wie CnH2n+1, wobei
n = 1 bis 20 ist, Aryl, wie Phenyl- und substituierte Phenylreste,
H
R' = Alkyl, wie CnH2n+1,
wobei n = 1 bis 20 ist, Aryl, wie Phenyl- und substituierte Phenylreste,
H
R'' = Alkyl, wie CnH2n+1,
wobei n = 1 bis 20 ist, Aryl, wie Phenyl- und substituierte Phenylreste,
H
R''' = Alkyl, wie CnH2n+1,
wobei n = 1 bis 20 ist, Aryl, wie Phenyl- und substituierte Phenylreste,
H
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In
Alkoholen lassen sich hydrophobe pyrogen hergestellte Siliciumdioxide
sehr gut dispergieren, da diese von Alkoholen benetzt werden.
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Weiterhin
wird durch die Verwendung von insbesondere leichtflüchtigen
Alkoholen, wie Ethanol oder Isopropanol, ein schnelles Abtrocknen
der besprühten Flächen/Käfigbereiche
erreicht. Hierdurch setzt auch die abtötende Wirkung schneller
ein.
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Für
eine ausreichende Haftung des Aerosils auf den zu belegenden Flächen/Käfigbereichen
und um ein Abfließen der aufgesprühten Dispersion
zu vermeiden, können rheologiemodifizierende Additive zugefügt werden.
Derartige Additive können in Alkohol lösliche,
modifizierte Cellulosen sein.
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Insbesondere
kann Hydroxypropylcellulose (HPC) hierzu eingesetzt werden, da sie
in Alkoholen gut löslich ist.
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Die
Hydroxypropylcellulose kann ein Molekulargewicht von kleiner 1.000.000
aufweisen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung kann die
Hydroxypropylcellulose ein Molekulargewicht von 5.000 bis 500.000,
insbesondere 80.000 ± 20.000 aufweisen.
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Aus
den Beispielen kann ersehen werden, dass auch die Einsatzmengen
des rheologiemodifizierenden Agens die Wirksamkeit der Dispersion
beeinflusst. Diese Einsatzmenge kann am Produkt aus dem mittleren
Molekulargewicht der Hydroxypropylcellulose und der Konzentration
in Gew.-% begrenzt werden. Es kann kleiner 250.000 sein.
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HPC
mit einem zu hohen Molekulargewicht von über 1.000.000
führen zu einer hohen Strukturviskosität, die
nicht nur eine schlechte Versprühbarkeit bewirkt, sondern
auch zu einer Reduktion der Mortalität beträgt.
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Durch
die Verwendung von Alkohol kann bei der erfindungsgemäßen
Dispersion auf eine Zugabe von Additiven zur Konservierung der verwendeten
Hydroxypropylcellulose verzichtet werden.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
kann die erfindungsgemäße Dispersion aus hydrophobem,
pyrogen hergestelltem Siliciumdioxid, Alkohol sowie einem die Dispersion
fördernden Additiv bestehen. Gegebenenfalls kann die bevorzugte
Dispersion zusätzlich ein rheologiemodifizierendes Additiv
enthalten.
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Die
erfindungsgemäße Dispersion kann als Insektizid,
insbesondere zur Bekämpfung von Milben, eingesetzt werden.
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Die
erfindungsgemäßen Dispersionen lassen sich mit
Treibgassprays gut versprühen.
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Ein
weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen alkoholischen
Dispersion ist dadurch gegeben, dass der Alkohol auf die in Spraydosen
verwendeten Metalle nicht korrosiv wirkt. Auf eine Innenlackierung
der Dosen kann daher verzichtet werden.
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Ein
weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine Spraydose, die die erfindungsgemäße
Dispersion enthält.
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Diese
Spraydose kann zusätzlich ein Treibmittel enthalten.
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Als
Treibmittel kann Propan, Butan oder ein Gemisch von Propan und Butan
mit einem Anteil an Treibgas von 10 bis 80% eingesetzt werden.
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Als
Treibgas kann Stickstoff oder Lachgas verwendet werden.
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Der
zum Versprühen benötigte Druck kann durch ein
Pumpsystem erzeugt werden.
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Beispiele
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Bestimmung der Viskosität
der Dispersionen
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Die
Viskosität der erzeugten Dispersionen wurde mit einem Rotations-Rheometer
der Firma Physica Model 300 und dem Meßbecher CC 27 bei
25°C ermittelt.
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Bestimmung der Wirksamkeit (Mortalität)
gegen adulte Milben
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Zur
Bestimmung der Wirkung (Mortalität) auf ausgewachsene vollgesogene
Milben werden jeweils ca. 100 Milben auf eine getrocknete Wirkstoffbeschichtung
(Naßfilmdicke 200 μm) auf verzinktem Stahlblech
in einer Kunststoffpetrischale, die nach dem Verschließen
mit einem feinen Gewebe/Gaze in einem Klimaschrank (23°C
und unterschiedliche relative Luftfeuchtigkeit) gelagert wird, abgesetzt.
Nach zum Beispiel 24 h werden die lebenden, geschädigten
oder toten Milben unter dem Stereomikroskop ausgezählt.
Getestet wird bei 50% und 100% relativer Luftfeuchtigkeit. Um eine
gleichförmige Schichtdicke bei den Nutzung des Sprays zu erzielen,
wird eine ausreichende Menge in ein Glas gesprüht und die
Dispersion mit einem Rakel aufgebracht (Naßfilmdicke 200 μm).
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Beispiel 1
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Es
werden 798 g Ethanol vorgelegt und 2 g HMDS (Hexamethyldisilazan)
hinzugegeben. Dann werden unter Rühren 200 g Aerosil R812S
mit Hilfe eines Labordissolvers (doppelwandigen Dispergierbehältern, DISPERMAT® Dissolver der Firma VMA-GETZMANN
GMBH, Zahnscheibe mit 70 mm Durchmesser) eingearbeitet und anschließen
15 Minuten bei 2200 UpM dispergiert. Anschließend werden
6,66 g HPC (Hydroxylpropylzellulose mit einer Molmasse M von ca.
80.000 der Firma Sigma-Aldrich) zugefügt. Mit weiteren
327 g Ethanol wird anschließend auf einen AEROSIL® R812S Gehalt von 15% verdünnt.
Abschließend wird 15 Minuten lang bei 1000 UpM dispergiert,
wobei die Hydroxypropylcellulose gelöst wird.
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Dies
entspricht einer Einsatzkonzentration der HPC von 0,5 Gew.-%. Mit
dem Molekulargewicht von 80.000 ergibt sich ein Produkt % × M
von 40.000.
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Diese
Dispersion weist die in der 1 dargestellte
Viskositätskurve auf.
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Diese
Dispersion wird in Sprayflaschen abgefüllt und mit einem
Propan/Butangemisch unter Druck gesetzt. Es lässt sich
ein gutes Sprühbild erzeugen. Das bedeutet, dass eine gleichförmige
Beschichtung einer Fläche möglich ist.
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Dieses
Spray kann nun zur Besprühung von Käfigbereichen,
die von Milben besetzt sind, verwendet werden.
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Das
verwendete AEROSIL® R812S ist ein
pyrogen hergestelltes Siliciumdioxid mit den in der Tabelle 1 angegebenen
physikalisch-chemischen Kenndaten.
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Ergebnis:
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Nach
24 h und 50% rel. Feuchte wird eine Mortalität von 100%
erreicht. Dies ist eine hervorragende Wirksamkeit.
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Beispiel 2
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Es
werden 798 g Ethanol vorgelegt und 2 g HMDS (Hexamethyldisilazan)
hinzugegeben. Dann werden unter Rühren 200 g AEROSIL® R812S mit Hilfe eines Labordissolvers
(doppelwandigen Dispergierbehältern, DISPERMAT® Dissolver
der Firma VMA-GETZMANN GMBH, Zahnscheibe mit 70 mm Durchmesser)
eingearbeitet und anschließen 15 Minuten bei 2200 UpM dispergiert.
Anschließend werden 4,00 g HPC (Hydroxylpropylcellulose
mit einer Molmasse M von ca. 370.000 der Firma Sigma-Aldrich) zugefügt.
Mit weiteren 329,7 g Ethanol wird anschließend auf einen
AEROSIL® R812S Gehalt von 15% verdünnt.
Abschließend wird 15 Minuten lang bei 1000 UpM dispergiert,
wobei die Hydroxylpropylcellulose gelöst wird.
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Dies
entspricht einer Einsatzkonzentration der HPC von 0,3 Gew.-%. Mit
dem Molekulargewicht von 370.000 ergibt sich ein Produkt % × M
von 111.000.
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Diese
Dispersion weist die in der 2 dargestellte
Viskositätskurve auf.
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Diese
Dispersion wird nun in Sprayflaschen abgefüllt und mit
einem Propan/Butangemisch unter Druck gesetzt. Es lässt
sich ein gutes Sprühbild erzeugen. Das bedeutet, dass eine
gleichförmige Beschichtung einer Fläche möglich
ist.
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Dieses
Spray wird nun zur Besprühung von Käfigbereichen,
die von Milben besetzt sind, verwendet werden.
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Ergebnis:
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Nach
24 h und 50% rel. Feuchte wird eine Mortalität von 67%
erreicht. Dies ist eine eingeschränkte Wirksamkeit.
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Beispiel 3
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Es
werden 798 g Ethanol vorgelegt und 2 g HMDS (Hexamethyldisilazan)
hinzugegeben. Dann werden unter Rühren 200 g AEROSIL® R812S mit Hilfe eines Labordissolvers
(doppelwandigen Dispergierbehältern, DISPERMAT® Dissolver
der Firma VMA-GETZMANN GMBH, Zahnscheibe mit 70 mm Durchmesser)
eingearbeitet und anschließend 15 Minuten bei 2200 UpM
dispergiert. Anschließend werden 1,66 g HPC (Hydroxylpropylcellulose
mit einer Molmasse M von ca. 1.000.000 der Firma Sigma-Aldrich)
zugefügt. Mit weiteren 332 g Ethanol wird anschließend
auf einen AEROSIL® R812S Gehalt
von 15% verdünnt. Abschließend wird 15 Minuten
lang bei 1000 UpM dispergiert, wobei die Hydroxylpropylcellulose
gelöst wird.
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Dies
entspricht einer Einsatzkonzentration der HPC von 0,125 Gew.-%.
Mit dem Molekulargewicht von 1.000.000 ergibt sich ein Produkt % × M
von 125.000.
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Diese
Dispersion weist die in der 3 dargestellte
Viskositätskurve auf.
-
Diese
Dispersion wird nun in Sprayflaschen abgefüllt und mit
einem Propan/Butangemisch unter Druck gesetzt. Es lässt
sich ein gutes Sprühbild erzeugen. Das bedeutet, dass eine
gleichförmige Beschichtung einer Fläche möglich
ist.
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Dieses
Spray wurde zur Besprühung von Käfigbereichen,
die von Milben besetzt sind, verwendet.
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Ergebnis:
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Nach
24 h und 50% rel. Feuchte wird eine Mortalität von 93%
erreicht. Dies ist eine gute Wirksamkeit.
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Vergleichsbeispiel
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Es
werden 798 g Ethanol vorgelegt und 2 g HMDS (Hexamethyldisilazan)
hinzugegeben. Dann werden unter Rühren 200 g AEROSIL® R812S mit Hilfe eines Labordissolvers
(doppelwandigen Dispergierbehältern, DISPERMAT® Dissolver
der Firma VMA-GETZMANN GMBH, Zahnscheibe mit 70 mm Durchmesser)
eingearbeitet und anschließen 15 Minuten bei 2200 UpM dispergiert.
Anschließend werden 6,66 g HPC (Hydroxylpropylcellulose
mit einer Molmasse M von ca. 1.000.000 der Firma Sigma-Aldrich)
zugefügt. Mit weiteren 327 g Ethanol wird nun auf einen
AEROSIL® R812S Gehalt von 15% verdünnt.
Abschließend wird 15 Minuten lang bei 1000 UpM dispergiert
und das HPC gelöst.
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Dies
entspricht einer Einsatzkonzentration der HPC von 0,5 Gew.-%. Mit
dem Molekulargewicht von 1.000.000 ergibt sich ein Produkt % × M
von 500.000.
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Diese
Dispersion weist die in der 4 dargestellte
Viskositätskurve auf.
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Diese
Dispersion wird nun in Sprayflaschen abgefüllt und mit
einem Propan/Butangemisch unter Druck gesetzt. Auf Grund der hohen
Viskosität lässt sich kein gutes Sprühbild
erzeugen. Dies bedeutet, dass eine gleichförmige Beschichtung
einer Fläche nicht möglich ist.
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Ergebnis:
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Nach
24 h und 50% rel. Feuchte wird nur eine Mortalität von
24% erreicht. Dies ist eine schlechte Wirksamkeit.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 3835592 [0002, 0004]
- - US 5830512 [0005]
- - EP 1250048 [0006, 0008]
- - DE 102004021532 [0013]
-
Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - DIN 66131 [0025]
- - DIN ISO 787/11 [0025]
- - DIN ISO 787/2 [0025]
- - DIN 55921 [0025]
- - DIN ISO 787/9 [0025]