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Die
Erfindung betrifft einen Schwingungserreger für eine Vibrationsplatte
zur Bodenverdichtung.
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Vibrationsplatten
zur Bodenverdichtung sind bekannt. Sie weisen eine den Antrieb umfassende Obermasse
und eine relativ dazu federnd bewegliche Untermasse mit einer Bodenkontaktplatte
und einem Schwingungserreger auf. Als Schwingungserreger haben sich
für umschaltbare Rüttelplatten, die in Vorwärts-
und Rückwärtsrichtung bewegbar sind, Erreger bewährt,
die zwei gegenläufig formschlüssig drehbar gekoppelte
Unwuchtwellen aufweisen. Durch die gegenläufige Drehung
der Unwuchtwellen kompensieren sich entgegengesetzt gerichtete Kraftkomponenten,
während sich gleichgerichtete Kraftkomponenten addieren.
Dadurch kann eine gerichtete Schwingung insbesondere in Vertikalrichtung
erzeugt werden. Um die Richtung der gerichteten Schwingung z. B.
für eine Vorwärts- oder Rückwärtsfahrt
verändern zu können, ist meist eine Phaseneinstelleinrichtung
vorgesehen, durch die der Phasenwinkel der beiden Unwuchtwellen
verändert werden kann. Durch Ändern der Phasenlage
lässt sich somit die Fahrtrichtung verstellen.
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Die
Unwuchtwellen tragen jeweils wenigstens eine Unwuchtmasse. Es sind
auch Schwingungserreger bekannt, bei denen eine Unwuchtwelle zwei
separate Unwuchtmassen trägt, deren Phasenlage zueinander
verstellbar ist. Dadurch kann ein Giermoment um eine Hochachse des
Schwingungserregers bzw. der Vibrationsplatte erzeugt werden, um
die Vibrationsplatte zu lenken. Die betreffende Unwuchtwelle kann
auch durch zwei koaxial zueinander stehende Unwuchtwellen gebildet
werden, deren Phasenlage zueinander einstellbar ist.
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Bei
derartigen Schwingungserregern, die auch als Lenkerreger bezeichnet
werden, können dementsprechend zwei Teilunwuchtmassen,
die um eine gemeinsame Achse rotieren, unabhängig voneinander
in ihrer Phasenlage verstellt werden. Eine weitere Unwuchtwelle
ist parallel dazu angeordnet und rotiert gegenläufig.
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Aus
der
DE 20 2006
004 707 U1 ist ein Schwingungserreger mit drei parallel
nebeneinander angeordneten Unwuchtwellen bekannt. Die beiden äußeren
Unwuchtwellen tragen jeweils zwei Teilunwuchtmassen. Die mittlere
Unwuchtwelle trägt zwei Teilunwuchtmassen, die zur Verstellung
der Phasenlage bezüglich der mittleren Unwuchtwelle durch
eine Phaseneinstelleinrichtung verdreht werden können.
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Die
Teilunwuchtmassen, die ein Giermoment um die Hochachse erzeugen
und somit zum Lenken der Vibrationsplatte verwendet werden, werden
im Folgenden auch als Lenkunwuchten bezeichnet.
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Um
die Lenkunwuchten verstellen zu können, ist jeweils eine
Verstelleinrichtung in Form einer Phaseneinstelleinrichtung erforderlich. Üblicherweise
wird diese durch eine Drall- oder Spiralhülse gebildet,
die über eine drehentkoppelte Stellstange von einem Hydraulikkolben
angetrieben wird. Durch axiales Verfahren des Hydraulikkolbens und
der Stellstange wird die Spiralhülse gedreht, so dass sich auch
die mit ihr gekoppelte Unwuchtmasse bezüglich der sie tragenden
Unwuchtwelle verdreht. Zum Lenken der Vibrationsplatte sind wenigstens
zwei derartige Phaseneinstelleinrichtungen bekannt, die jeweils Platz
in axialer Verlängerung der ihnen zugeordneten Unwuchtwelle
benötigen. Dementsprechend steht für die jeweilige
Unwuchtwelle bzw. die von ihr getragene Unwuchtmasse nur noch ein
Teil der gesamten Breite der Untermasse der Vibrationsplatte zur
Verfügung.
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So
zeigt
DE 20 2006
004 707 U1 , dass die für Unwuchtmassen nutzbare
Breite des Schwingungserregers erheblich durch die nach beiden Seiten
ausragenden Verstellkolben der Phaseneinstelleinrichtung eingeschränkt
wird. Die Lenkunwuchten müssen zudem relativ nahe zueinander
platziert werden, um den verbleibenden Platz ausnutzen zu können. Dementsprechend
sind die Lenkunwuchten nahe der Gierachse angeordnet und bewirken
aufgrund des entsprechend kleinen Hebels nur geringe Giermomente,
die zum Drehen der Maschine um die Hochachse (Gierachse) genutzt
werden können. Die Vibrationsplatte dreht sich damit im
Betrieb nur langsam.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Schwingungserreger für
eine Vibrationsplatte anzugeben, mit dem ein möglichst
starkes Drehmoment (Lenkmoment) um die Hochachse erzeugt werden kann.
Gleichzeitig soll sich die Vibrationsplatte bei Geradeausfahrt symmetrisch
verhalten können.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch einen Schwingungserreger
nach Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Ein
Schwingungserreger für eine Vibrationsplatte weist wenigstens
drei parallel oder winklig zueinander angeordnete Unwuchtwellen
auf, die miteinander mit de finierter Phasenlage, z. B. formschlüssig
drehbar derart gekoppelt sind, dass jeweils zwei miteinander gekoppelte
Unwuchtwellen gegenläufig drehbar sind. Dabei weist jede
der Unwuchtwellen wenigstens eine Unwuchtmasse auf. Wenigstens zwei
der Unwuchtwellen sind so genannte Lenk-Unwuchtwellen, wobei jeweils
der Schwerpunkt einer auf einer Lenk-Unwuchtwelle vorgesehenen Unwuchtmasse
versetzt zu einer in Fahrtrichtung gerichteten Längs-Mittelebene
angeordnet ist und wobei die Schwerpunkte der auf den Lenk-Unwuchtwellen
vorgesehenen Unwuchtmassen nicht auf einer gemeinsamen, in Fahrtrichtung
gerichteten Vertikalebene angeordnet sind. Die Phasenlage einer
jeweiligen Unwuchtmasse ist bezüglich der sie tragenden Lenk-Unwuchtwelle
durch eine jeweilige Phaseneinstelleinrichtung einstellbar. Die
Drehachsen von wenigstens zwei der Lenk-Unwuchtwellen sind dabei nicht
zueinander fluchtend angeordnet.
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Der
Schwingungserreger weist somit wenigstens drei Unwuchtwellen auf,
von denen zwei als Lenk-Unwuchtwellen dienen. Diese Lenk-Unwuchtwellen
tragen Unwuchtmassen (Lenk-Unwuchten), wobei die Schwerpunkte der
wenigstens zwei Lenk-Unwuchten nicht auf einer gemeinsamen, in Fahrtrichtung
gerichteten Vertikalebene angeordnet sind.
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Die
Anordnung mit drei Unwuchtwellen bzw. zwei Lenk-Unwuchtwellen stellt
dabei eine "Minimal"-Konfiguration dar. Es ist ohne weiteres möglich, auch
weitere Unwuchtwellen bzw. Lenk-Unwuchtwellen vorzusehen, wenn dies
für die Ausgestaltung des Schwingungserregers zweckmäßig
ist. Im Kern müssen jedoch stets drei Unwuchtwellen vorhanden
sein, die die oben genannten Bedingungen erfüllen.
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Da
sich die Unwuchtmassen im Betrieb drehen, ändert sich zwangsläufig
die Position ihres Schwerpunkts und beschreibt eine Kreisbahn. Wenn daher
von der Position des Schwerpunkts einer Unwuchtmasse die Rede ist,
ist darunter die gesamte Kreisbahn des Schwerpunkts bzw. gar der
Mittelpunkt dieser Kreisbahn zu verstehen. Die jeweilige aktuelle
Position des Schwerpunkts auf dieser Kreisbahn, also die Winkelstellung
des Schwerpunkts spielt keine Rolle, soweit nicht ausdrücklich
anders erläutert. Ebenso gilt, wenn nachfolgend von einer Anordnung
der Unwuchtmassen die Rede ist, dass damit die Lage der Kreisbahn
des Schwerpunkts zu verstehen ist. Diese Vereinfachungen sollen
dem leichteren Verständnis dienen.
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Die
obige Definition, dass die Schwerpunkte der auf den Lenk-Unwuchtwellen
vorgesehenen Unwuchtmassen nicht auf einer gemeinsamen, in Fahrtrichtung gerichteten
Vertikalebene angeordnet sind, ist demzufolge so zu verstehen, dass
die jeweiligen Kreisbahnen der Schwerpunkte bzw. die Mittelpunkte dieser
Kreisbahnen nicht auf einer gemeinsamen, in Fahrtrichtung gerichteten
Vertikalebene angeordnet sind.
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Selbstverständlich
können die einzelnen Unwuchtmassen verschiedene Geometrien
und Aufbauten aufweisen. Ebenso ist es möglich, dass eine Unwuchtmasse
durch mehrere Teilunwuchten gebildet wird. Der Begriff einer Unwuchtmasse
ist daher eher abstrakt zu verstehen. Unwuchtmassen können einstückig
mit der Unwuchtwelle ausgebildet sein. Auch ist es möglich,
dass eine Unwuchtmasse als separates Teil gefertigt und danach an
einer Unwuchtwelle befestigt, z. B. angeschraubt, wird.
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Die
Schwerpunkte der einzelnen Unwuchtmassen bewegen sich somit auf
einer Kreisbahn, die wiederum auf einer in Fahrtrichtung gerichteten,
gedachten Vertikalebene liegt. Erfindungsgemäß liegen die
Kreisbahnen der verschiedenen Unwuchtmassen auf unterschiedlichen,
mithin also in Axialrichtung versetzten Vertikalebenen.
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Insbesondere
sind die Schwerpunkte bzw. deren Drehpunkte der Lenk-Unwuchtwellen
versetzt zu der in Fahrtrichtung gerichteten Längs-Mittelebene
angeordnet. Die Längs-Mittelebene ist eine Vertikalebene,
die sich in Fahrtrichtung erstreckt und in der Mitte des Schwingungserregers
verläuft. Sie wird sich im Normalfall durch den Schwerpunkt
des gesamten Schwingungserregers bzw. der gesamten Vibrationsplatte
und somit durch die Gierachse erstrecken.
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Dieser
axiale Versatz der Vertikalebenen bewirkt, dass eine Lenk-Unwucht,
in Fahrtrichtung gesehen, weiter links wirkt, während die
andere Lenk-Unwucht weiter rechts wirkt. Je nach Einstellung der
Lenk-Unwuchten kann somit links oder rechts eine stärker
nach vorne gerichtete resultierende Kraft erzeugt werden, die ein
Giermoment um die Hochachse des Schwingungserregers und damit der Vibrationsplatte
generiert.
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Die
Schwerpunkte der auf den Lenk-Unwuchtwellen vorgesehenen Unwuchtmassen (Lenk-Unwuchten)
können dabei bezüglich der in Fahrtrichtung gerichteten
Längs-Mittelebene unsymmetrisch angeordnet sein.
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Da
die Schwerpunkte der Lenk-Unwuchten nicht symmetrisch bezüglich
der Längs-Mittelebene angeordnet sind, bedeutet dies, dass
die Lenk-Unwuchten nicht koaxial zueinander drehen. Vielmehr ergibt
sich daraus, dass die Lenk-Unwuchten sich um Drehachsen drehen müssen,
die in Fahrtrichtung versetzt angeordnet sind. Da die Lenk-Unwuchten versetzt
zueinander angeordnet sind, also nicht mehr auf einen gemeinsamen
Achse rotieren, kann Platz geschaffen werden, um die jeweils zugehörigen
Phaseneinstelleinrichtungen anzuordnen. Somit müssen auch
die wenigstens zwei Phaseneinstelleinrichtungen nicht auf einer
gemeinsamen Achse angeordnet werden.
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Die
Lenk-Unwuchtwellen können derart angeordnet sein, dass
ihre Drehachsen nicht die im Wesentlichen im Schwerpunkt des Schwingungserregers
liegende Gierachse schneiden. Das bedeutet, dass die Lenk-Unwuchtwellen,
in Fahrtrichtung gesehen, vor oder hinter der Gierachse angeordnet
sind. Dabei kann es zweckmäßig sein, wenn eine
der Lenk-Unwuchtwellen vor der Gierachse und die andere Lenk-Unwuchtwelle
hinter der Gierachse angeordnet ist. Dadurch wird ein großer
Versatz geschaffen, der ausreichend Bauraum für die jeweiligen
Phaseneinstelleinrichtungen bietet.
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Die
Drehachse von einer Unwuchtwelle, die keine Lenk-Unwuchtwelle ist,
kann die Gierachse schneiden. Diese Unwuchtwelle, deren Unwuchtmasse
meist nicht relativ zu der Unwuchtwelle verstellbar ist, ist somit
etwa in der Mitte bzw. auf Höhe des Schwerpunkts des Schwingungserregers
angeordnet.
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In
Fahrtrichtung gesehen kann auf einer Lenk-Unwuchtwelle die Unwuchtmasse
links von der Längs-Mittelebene angeordnet sein, während
auf einer anderen Lenk-Unwuchtwelle die Unwuchtmasse rechts von
der Längs-Mittelebene angeordnet ist. Somit ist bezüglich
der Längs-Mittelebene jeweils links und rechts eine Unwuchtmasse
vorgesehen, deren Phasenlage einstellbar ist, um die gewünschte
Lenkwirkung um die Gierachse zu erzeugen.
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Die
Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen sollten zweckmäßigerweise
zusammengenommen die gleiche Unwuchtwirkung m·r oder mehr
erzielen wie die restlichen Unwuchtmassen zusammen. Insbesondere
können die Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen die gleiche
Masse aufweisen wie die restlichen Unwuchtmassen zusammen. Dadurch
kann bei entsprechender Einstellung eine vollständige Kompensation
von Kraftkomponenten, z. B. von horizontalen Kraftkomponenten der
Unwuchtkräfte erreicht werden.
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Die
von den Unwuchtmassen bei Rotation erzeugte Kraft bewirkt ein Drehmoment
um die Gierachse. Es ist somit auch möglich, mit einer
geringeren Unwuchtwir kung, also z. B. einer kleineren Unwuchtmasse
bei gleichzeitig bezüglich der Gierachse vergrößertem
Hebel (Entfernung des Schwerpunkts der Unwuchtmasse zur Gierachse)
das gleiche Dreh- bzw. Lenkmoment zu erreichen, wie mit einer größeren
Unwuchtmasse, die näher zur Gierachse angeordnet ist.
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Die
Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen, die links von der Längs-Mittelebene
angeordnet sind, können gemeinsam die gleiche Masse aufweisen,
wie die Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen, die rechts von der
Längs-Mittelebene angeordnet sind. Dadurch lässt
sich eine Kompensation der nach vorne gerichteten Kraftkomponenten
um die Gierachse bewirken, um eine Geradeausfahrt der Vibrationsplatte
zu erreichen.
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Die
Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen, die links von der Längs-Mittelebene
angeordnet sind, können gemeinsam die gleiche Unwuchtkraft bzw.
-wirkung m·r und/oder das gleiche Drehmoment m·r·a
um die Gierachse erzielen, wie die Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen,
die rechts von der Längs-Mittelebene angeordnet sind.
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Bei
einer Ausführungsform der Erfindung sind drei Unwuchtwellen
vorgesehen, nämlich, in Fahrtrichtung gesehen,
- – eine vordere Unwuchtwelle, die eine Lenk-Unwuchtwelle
ist und die eine Unwuchtmasse trägt, die auf einer ersten
Seite von der Längs-Mittelebene angeordnet ist,
- – eine mittlere Unwuchtwelle, die eine Unwuchtmasse
trägt, die bezüglich der Längs-Mittelebene symmetrisch
angeordnet ist, und
- – eine hintere Unwuchtwelle, die eine Lenk-Unwuchtwelle
ist und die eine Unwuchtmasse trägt, die auf einer der
ersten Seite gegenüberliegenden zweiten Seite von der Längs-Mittelebene
angeordnet ist. Wie oben bereits definiert, sind wenigstens drei
Unwuchtwellen erforderlich, um die Erfindung zu realisieren. Dementsprechend
stellt ein Schwingungserreger mit drei Unwuchtwellen die "Minimalausführung"
dar. Selbstverständlich ist es auch möglich, mehr
als drei Unwuchtwellen zu nutzen, um die erfindungsgemäßen
Wirkungen zu erreichen.
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Bei
der hier angegebenen Ausführungsform liegen die drei Unwuchtwellen
in einer Ebene parallel zueinander und sind in Fahrtrichtung hintereinander angeordnet.
Die mittlere Unwuchtwelle trägt eine Unwuchtmasse, die
in klassischer Weise bezüglich der Längs-Mittelebene
und damit der Gierachse symmetrisch angeordnet ist. Es ist aber
auch möglich, dass z. B. der gesamte Schwingungserreger
mit einem mäßigen Versatz gegenüber dem
Schwerpunkt der Gesamtmaschine, z. B. ei ner Vibrationsplatte, angeordnet
ist. Dieser Versatz, insbesondere in Längsrichtung der
Maschine, würde die erfindungsgemäße Funktion
nicht einschränken. Die mittlere Unwuchtwelle sollte lediglich
kein Moment um die Gierachse erzeugen.
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Die
vordere Unwuchtwelle und die hintere Unwuchtwelle tragen jeweilige
Lenk-Unwuchten, die links bzw. rechts von der Längs-Mittelebene
angeordnet sind.
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Die
mittlere Unwuchtwelle kann durch einen Antrieb von außen
angetrieben werden. Dies kann zweckmäßig sein,
weil die mittlere Unwuchtwelle keine Phaseneinstelleinrichtung benötigt,
so dass der erforderliche Bauraum zum Anschluss des Antriebs vorhanden
ist.
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Der
Antrieb kann im Übrigen auch anders ausgestaltet sein.
So ist es möglich, dass alternativ zu der mittleren Unwuchtwelle
die vordere oder die hintere Unwuchtwelle angetrieben bzw. mehrere Wellen
angetrieben werden. Der Antrieb kann bekanntermaßen durch
Riementrieb, Hydraulikmotor, Elektromotor oder eine flexible Welle
realisiert werden.
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Die
vordere Unwuchtwelle und die hintere Unwuchtwelle können
formschlüssig drehbar mit der mittleren Unwuchtwelle gekoppelt
sein. Die Kopplung kann dabei durch Zahnräder in an sich
bekannter Weise erfolgen, wobei die Zahnräder im Wesentlichen
in der Längs-Mittelebene angeordnet sein können.
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Die
Mittelpunkte der Kreisbahnen, die durch die Schwerpunkte der Unwuchtmassen
auf den Lenk-Unwuchtwellen bei einer Rotationsbewegung beschrieben
werden, können punktsymmetrisch zu der Gierachse angeordnet
sein. Dies ergibt sich z. B. dadurch, dass der Mittelpunkt der Kreisbahn
der Unwuchtmasse der mittleren Unwuchtwelle mit der Gierachse zusammenfällt,
während die Mittelpunkte der Kreisbahnen der vorderen Unwuchtwelle
und der hinteren Unwuchtwelle auf einer gedachten Linie liegen, die
durch die Gierachse verläuft. Dadurch lässt sich die
gewünschte Lenkwirkung präzise und zuverlässig einstellen.
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Es
ist nicht zwingend erforderlich, dass die gedachte Linie durch die
Gierachse verläuft. Ebenso genügt es, wenn die
gedachte Linie durch die massenbezogene Mitte der mittleren Unwuchtwellenachse
verläuft. Diese Mitte kann gegenüber der Gierachse
der Gesamtmaschine in Längsrichtung versetzt sein.
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Die
Unwuchtmassen der Lenk-Unwuchtwellen können so weit wie
möglich entfernt von der Längs-Mittelebene angeordnet
sein. Dadurch entstehen besonders große Hebelarme, die
entsprechend große Lenkmomente um die Gierachse ermöglichen. Die
Grenzen der Entfernung der Unwuchtmassen von der Längs-Mittelebene
sind konstruktiv bedingt und hängen von der möglichen
Gesamtbreite des Schwingungserregers und des Erregergehäuses
ab. Die Außenlage dieser Lenk-Unwuchten wird jedoch nicht
durch die Position und der Bauraumanspruch der jeweiligen Phaseneinstelleinrichtung
bestimmt, wie dies beim Stand der Technik der Fall ist. In der von
der Längs-Mittelebene nach außen gesehenen axialen
Verlängerung der Drehachse einer jeweiligen Lenk-Unwucht
ist keine Phaseneinstelleinrichtung vorgesehen. Beim Stand der Technik
hingegen war es erforderlich, zumindest bei einer der Lenk-Unwuchten
in dieser Verlängerung außen noch eine Phaseneinstelleinrichtung
zu platzieren, wodurch die betreffende Lenk-Unwucht weiter nach
innen, in Richtung der Längs-Mittelebene verlagert werden muss.
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Die
Phaseneinstelleinrichtung kann im Wesentlichen axial zu der ihr
zugeordneten Unwuchtwelle angeordnet sein. Dabei kann es anzustreben sein,
die Phaseneinstelleinrichtung bezüglich der Längs-Mittelebene
auf der der Position der jeweiligen Lenk-Unwucht gegenüberliegenden
Seite der Längs-Mittelebene vorzusehen.
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Die
Unwuchtwellen können parallel, aber auch winklig zueinander
stehen. Die parallele Anordnung sämtlicher Unwuchtwellen
ist in der Praxis allgemein üblich. Eine winklige Anordnung
von wenigstens einem Teil der Unwuchtwellen zueinander kann jedoch
vorteilhaft sein. Z. B. ist es möglich, die Lenk-Unwuchtwellen
parallel zueinander anzuordnen, während die dritte Unwuchtwelle
bzw. die restlichen Unwuchtwellen winklig dazu stehen.
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Diese
und weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend
anhand eines Beispiels unter Zuhilfenahme der beigleitenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
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1 in
Draufsicht einen Schnitt durch eine Vibrationsplatte mit Schwingungserreger;
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2 eine
seitliche Schnittdarstellung entlang der mit Pfeilen in 1 gekennzeichneten strichpunktierten
Linie;
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3 in
schematischer Draufsicht die Anordnung der Unwuchtmassen in dem
Schwingungserreger; und
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4 in
schematischer Draufsicht eine andere Anordnung von Unwuchtwellen
in einem Schwingungserreger.
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Da
die 1 und 2 die gleiche Vibrationsplatte
zeigen, werden sie nachfolgend gemeinsam beschrieben.
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Auf
einer Bodenkontaktplatte 1 einer Vibrationsplatte zur Bodenverdichtung
ist ein Schwingungserreger mit einem Gehäuse 2 angeordnet.
Der Schwingungserreger weist, in Fahrtrichtung X gesehen, eine vordere
Unwuchtwelle 3, eine mittlere Unwuchtwelle 4 und
eine hintere Unwuchtwelle 5 auf. Die vordere Unwuchtwelle 3 und
die hintere Unwuchtwelle 5 sind hohl ausgeführt,
während die mittlere Unwuchtwelle 4 massiv ist.
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Bei
einer nicht gezeigten Ausführungsform sind die Unwuchtwellen
teilweise als Hohlwellen ausgeführt und können
wenigstens teilweise auf einer gemeinsamen Welle gelagert sein.
Der in den 1 und 2 gezeigte
Schwingungserreger dient lediglich der Erläuterung der
Erfindung. Selbstverständlich sind weitere Anordnungen
von Unwuchtwellen möglich.
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Jede
der Unwuchtwellen 3, 4, 5 weist eine Unwuchtmasse
auf, nämlich die vordere Unwuchtwelle 3 eine Unwuchtmasse 6,
die mittlere Unwuchtwelle 4 eine Unwuchtmasse 7 und
die hintere Unwuchtwelle 5 eine Unwuchtmasse 8.
Die Unwuchtmassen 6, 8 der vorderen bzw. hinteren
Unwuchtwelle 3, 5 können auch als Lenk-Unwuchten
bezeichnet werden.
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Die
mittlere Unwuchtwelle 4 wird über eine Antriebsscheibe 9 drehend
angetrieben. Der Antrieb erfolgt z. B. mit Hilfe eines nicht dargestellten
Riementriebs durch einen auf der ebenfalls nicht gezeigten Obermasse
der Vibrationsplatte vorgesehenen Antriebsmotor in bekannter Weise. Über
Zahnräder 10 wird die Drehbewegung von der mittleren
Unwuchtwelle 4 auf die vordere Unwuchtwelle 3 und
die hintere Unwuchtwelle 5 übertragen, so dass
die Unwuchtwellen 3, 4, 5 miteinander
formschlüssig drehbar gekoppelt sind und sich mit gleicher
Drehzahl gegenläufig drehen. Insbesondere dreht sich die
mittlere Unwuchtwelle 4 gegenläufig zu der vorderen
und der hinteren Unwuchtwelle 3, 5.
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Die
Phasenlage der Unwuchtmassen 6, 8 auf der vorderen
Unwuchtwelle 3 und der hinteren Unwuchtwelle 5 kann
mit Hilfe einer jeweils zugeordneten Phaseneinstelleinrichtung 11 eingestellt
werden. Dadurch wird die Phasenlage der jewei ligen Unwuchtmasse 6, 8 bezüglich
der jeweils anderen Unwuchtmassen eingestellt. Es ist möglich,
dass die Phasenlage einer einzelnen Unwuchtmasse bezüglich
der sie tragenden Unwuchtwelle verstellt wird. Ebenso kann aber
auch – wie in 1 gezeigt – die Unwuchtmasse
mit der sie tragenden Unwuchtwelle fest verbunden sein und die Phasenlage
dieser Unwuchtwelle bezüglich der anderen Unwuchtwellen bzw.
Unwuchtmassen eingestellt werden.
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Die
Phaseneinstelleinrichtungen 11 sind in an sich bekannter
Weise aufgebaut. Sie weisen jeweils eine Kolben-Zylindereinheit 12 auf,
mit der eine Stellstange 13 axial verschiebbar ist. Die
Ansteuerung der Kolben-Zylindereinheit 12 erfolgt über
Hydraulikleitungen 12a, die mit einem vom Bediener betätigbaren
Bedienhebel oder einem Fernsteuerungsempfänger verbunden
sind. Die Stellstange 13 trägt einen Querbolzen 14,
der in Längsnuten 15 der zugehörigen
Unwuchtwelle 3, 5 geführt ist und bis
in eine Spiralnut 16 reicht. Durch axiales Verstellen der
Stellstange 13 verdreht sich eine die Spiralnut 16 tragende
Drallhülse 17 relativ zu der sie tragenden Unwuchtwelle 3, 5 und
bewirkt die Änderung der Phasenlage. Dadurch lässt
sich die Phasenlage der jeweiligen Unwuchtwelle 3, 5 und
der zugehörigen Unwuchtmasse 6, 8 relativ
zu dem mit der mittleren Unwuchtwelle 4 gekoppelten Zahnrad 10 einstellen.
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Alternativ
kann die Phaseneinstelleinrichtung auch durch eine Außenschrägverzahnung
oder durch eine regelungstechnische Kopplung der Wellen durchgeführt
werden.
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Wie 3 zeigt,
sind die Unwuchtmassen 6, 8 der als Lenk-Unwuchtwellen
dienenden vorderen Unwuchtwelle 3 und hinteren Unwuchtwelle 5 derart angeordnet,
dass ihre Schwerpunkte bzw. die Mittelpunkte 18 von Kreisbahnen,
die die Schwerpunkte bei Rotation der jeweiligen Unwuchtmasse 6, 8 bilden,
auf einer Linie 19 diagonal gegenüber liegen.
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Insbesondere
liegen die Mittelpunkte 18 auf einer Diagonalen 19,
die durch eine Hoch- bzw. Gierachse 20 des Schwingungserregers
bzw. der Vibrationsplatte verläuft. Die Gierachse 20 kann
somit die Drehachse der mittleren Unwuchtwelle 4 schneiden.
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Die
Mittelpunkte 18 sind von der Längs-Mittelebene 21 um
die Abstände a1 bzw. a2 beabstandet. Die
Abstände a1 und a2 bestimmen
die Hebelarme, mit denen jeweils das Drehmoment um die Gierachse 20 erzeugt
wird.
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Bei
einer anderen Ausführungsform ist es möglich,
dass die Diagonale 19 nicht durch die Gierachse 20 der
Vibrationsplatte verläuft, sondern in Längsrichtung
der Vibrationsplatte etwas versetzt ist. Es kommt dabei lediglich
darauf an, dass die Diagonale 19 durch den massenmäßigen
Mittelpunkt bzw. Schwerpunkt der mittleren Unwuchtwelle 4 verläuft. In
diesem Fall schneidet die Gierachse 20 die Drehachse der
mittleren Unwuchtwelle 4 nicht.
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In
Fahrtrichtung X wird eine Längs-Mittelebene 21 definiert,
die sich als Vertikalebene durch die Gierachse 20 vertikal
zum Boden erstreckt. Wie aus den 1 und 3 ersichtlich,
befindet sich die Unwuchtmasse 6 der vorderen Unwuchtwelle 3 links von
der Längs-Mittelebene 21, während die
Unwuchtmasse 8 der hinteren Unwuchtwelle 5 rechts von
der Längs-Mittelebene angeordnet ist.
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Die
Schwerpunkte der Unwuchtmassen 6, 8 der Lenk-Unwuchtwellen 3, 5 rotieren
jeweils auf eigenen Vertikalebenen. So rotiert die Unwuchtmasse 6 auf
einer durch einen Strich in der Draufsicht von 3 gekennzeichneten
Vertikalebene 6B, während die Unwuchtmasse 8 mit
ihrer Kreisbahn in einer Vertikalebene 8B rotiert. Wie
in 3 ersichtlich, unterscheiden sich die Vertikalebenen 6B und 8B voneinander
und sind bezüglich der Längs-Mittelebene 21 um
einen bestimmten Abstand symmetrisch versetzt.
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Der
Schwingungserreger weist somit eine Art diagonalen Grundriss auf.
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Die
mittlere Unwuchtwelle 4 erzeugt mit ihrer Unwuchtmasse 7 in
etwa so viel Fliehkraft wie die beiden anderen Unwuchtwellen 3, 5 zusammen,
die ihrerseits jeweils etwa die gleiche Fliehkraftwirkung (m·r)
erzeugen sollten.
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Diese
unsymmetrische Anordnung erzeugt dennoch bei Vorwärts-
oder Rückwärtsfahrt eine Schwingung ohne seitliche
Taumelbewegung, da die vordere Unwuchtwelle 3 und die hintere
Unwuchtwelle 5 dann immer in der gleichen Phasenlage gegensinnig
zur mittleren Unwuchtwelle 4 drehen. Dabei liefert die
Vektoraddition dieser beiden Fliehkräfte eine umlaufende
Kraft mit konstantem Betrag, die genau in der Mitte der mittleren
Unwuchtwelle 4, also im Bereich der Gierachse 20 wirkt.
Lediglich die Nickbewegung, die durch den Versatz von Untermassenschwerpunkt
und Erregermittelpunkt erzeugt wird, verursacht zusammen mit der
Konzentration der Massen auf der Untermasse auf der Diagonalen 19 eine
geringfügige Drehung um diese Diagonale 19. Die
dadurch verursachte Ungleichförmigkeit der Kontaktkräfte
auf den Boden ist jedoch gering und dadurch vernachlässigbar.
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Werden
die linke Unwuchtmasse 6 der vorderen Unwuchtwelle 3 und
die rechte Unwuchtmasse 8 der hinteren Unwuchtwelle 5 ungleichsinnig
hinsichtlich ihrer Phasenlage verstellt, dann dreht sich die gesamte
Vibrationsplatte um ihre Gierachse 20. Da die beiden Lenk-Unwuchten
(Unwuchtmassen 6, 8) in Querrichtung einen größtmöglichen
Abstand zur Hochachse 20 aufweisen, dreht sich die Vibrationsplatte
relativ schnell. Damit reagiert eine Vibrationsplatte mit dem hier
beschriebenen Schwingungserregersystem deutlich schneller auf Bedienerbefehle und
macht bei ferngesteuerten Vibrationsplatten das Verhalten der Vibrationsplatte
für den Bediener besser vorhersehbar, als dies bei Vibrationsplatten
nach dem Stand der Technik der Fall ist.
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Jede
der Unwuchtmassen 6, 7, 8 kann auch auf
mehrere Teil-Unwuchtmassen an der selben Welle aufgeteilt werden.
Die Fliehkraft einer der beschriebenen Wellen 3, 4, 5 kann
auch durch mehrere gleichsinnig drehende und parallel angeordnete Teil-Unwuchtwellen
erzeugt werden.
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Es
wird demgemäß ein nicht ebenen-symmetrischer Erreger
angegeben, dessen deutlich einseitig angebrachte Unwuchten, die
jeweils in ihrer Phasenlage zu den übrigen Unwuchtmassen
verstellbar sind, trotzdem eine um die Mittel-Längsebene
symmetrische Schwingung erzeugen können, wenn der Summenvektor
der Fliehkraft der asymmetrisch angeordneten Unwuchtmassen in der Längs-Mittelebene 21 zu
liegen kommt.
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4 zeigt
eine Variante zu der Anordnung von 3. Dabei
sind die vordere Unwuchtwelle 3 und die hintere Unwuchtwelle 5 parallel
zueinander angeordnet, während die mittlere Unwuchtwelle 4 mit einem
Winkel α zu den restlichen Unwuchtwellen 3, 5 angeordnet
ist.
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Zur Übertragung
der Antriebsenergie trägt die mittlere Unwuchtwelle 4 ein
Doppelkegelrad 22. Die Unwuchtwellen 3 und 5 tragen
jeweils ein Kegelrad 23, das mit dem in der Mitte angeordneten
Doppelkegelrad 22 kämmt.
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Bei
dieser Anordnung können die Durchmesser der die Wellen 3, 4, 5 koppelnden
Zahnräder 22, 23 kleiner sein, so dass
die Unwuchtmassen 6, 8 näher zu der Bodenkontaktplatte
angeordnet werden können, die den gesamten Schwingungserreger trägt.
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Die
Drehachsen der Unwuchtwellen 3, 4, 5 stehen
mit einem Winkel von α/2 zur Bewegungsrichtung X.
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Selbstverständlich
ist es auch möglich, die Unwuchtwellen 3, 4, 5 in
beliebigen Winkeln zueinander anzuordnen, wenn dies Vorteile bringt
bzw. technisch sinnvoll ist.
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Wie
in 3, so sind auch in 4 die Abstände
a1 und a2 eingezeichnet,
um die die Mittelpunkte 18 jeweils von der Längs-Mittelachse 21 beabstandet
sind und dadurch ein Drehmoment (Giermoment) um die Gierachse 20 erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 202006004707
U1 [0005, 0009]
- - DE 29723617 U1 [0006]