DE102008006527A1 - Vorrichtung zur automatischen Analyse von Oberflächen im Beleuchtungshalbraum - Google Patents

Vorrichtung zur automatischen Analyse von Oberflächen im Beleuchtungshalbraum Download PDF

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    • G01N21/84Systems specially adapted for particular applications
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Abstract

Offenbart werden ein Gonioreflektometer und Verfahren zur vollständigen und selbsttätigen optischen Erfassung großer Oberflächenbereiche mit flexibel einstellbarer Lage der sensorischen Empfänger und Lichtquellen im Beleuchtungshalbraum. Dabei kann eine selbst definierte Menge von Teiloberflächen sukzessive und bei Bedarf bis hin zur gesamten Messoberfläche optisch abgetastet werden. Im letzteren eine automatische Randbereichserkennung der Messoberfläche minimiert werden. Die Teiloberflächen können vollständig automatisch hinsichtlich eines optimalen Kontrastes der Detektorsignale räumlich im Beleuchtungshalbraum verschoben werden. Eine flexible Implementierung von Konfiguration und Speicherung der sequentiellen Aufnahmen kann durch mehrere Bedienungsvorgänge bewerkstelligt werden. Die Vorrichtung und ihre Verfahren sind in der Lage, Bildsignale mit einem höheren Dynamikumfang als 8 Bit pro Signalkanal zu erfassen, zu verarbeiten und zu speichern. Die geometrische Beschaffenheit der Vorrichtung erlaubt die Aufnahme und vollständige optische Analyse von Messoberflächen mit größerer Ausdehnung. Auch können Oberflächen von Messobjekten mit hohem Gewicht abgetastet werden. Der Einsatz von Mikroschritt-Aktoriken erlaubt eine höhere Positionierauflösung der Beleuchtungen, Detektoren und Messoberflächen im Beleuchtungshalbraum.

Description

  • 1 Einleitung
  • Der Einsatz von automatischen Sichtprüfungssystemen besitzt hohe Relevanz für eine effiziente Qualitätsprüfung innerhalb industrieller Fertigungsprozesse. Abhängig von der strukturellen Beschaffenheit der zu analysierenden Objektoberflächen ist es mit gängigen Systemen oftmals nicht möglich, die erforderliche Informationsmenge anhand einer einzigen Kameraaufnahme zu erfassen. Diese Tatsache kann die Einhaltung der Realzeitkriterien, denen das Qualitätsprüfungssystem unterliegt, erheblich erschweren oder gar verhindern. Die Problematik liegt im Wesentlichen darin, dass sich die gleichzeitige Erfassung aller relevanten Oberflächenbereiche nicht immer mit der erforderlichen Mindestauflösung bzw. dem gewünschten Kontrast durchführen lässt. Eine entscheidende Rolle spielen die räumlichen Anordnungen der Beleuchtungsquelle und des optischen Sensors relativ zur erfassten Oberfläche. Die Richtung der von der Oberflächenstruktur reflektierten Intensitätsmaxima hängt bei gleichbleibender Lage des Messobjekts vom räumlichen Einfallswinkel der Beleuchtung ab. Wenn sich die Struktur innerhalb des zu erfassenden Bereichs z. B. aufgrund eines Defekts ändert, erfolgt auch eine Richtungsänderung des reflektierten Lichts (siehe 1). In diesem Fall ist ein räumlich fest angeordneter Detektor nicht immer in der Lage, alle informationstragenden Lichtstrahlen, die über den optischen Sensor zur Erzeugung eines Bildes mit ausreichendem Kontrast beitragen, zu erfassen. Eine wirksame Lösung bietet die Erzeugung mehrfacher Aufnahmen innerhalb verschiedener angepasster Beleuchtungssituationen. Dabei wird die Informationsgewinnung in den meisten Fällen durch eine Lageänderung der Lichtquelle im Beleuchtungshalbraum bei feststehender Kamera vorgenommen. In 2 ist eine solche Aufnahmesituation veranschaulicht, die Lichtquelle bestrahlt eine Oberfläche in Richtung b, wobei ein Teil des von der Oberfläche reflektierten Lichts von einer Kamera in Richtung z aufgenommen wird. Die Richtung b wird hier durch den Elevationswinkel θ und den Azimutwinkel φ definiert. Die Menge der bei den unterschiedlichen Aufnahmen erzeugten Bilder wird als Bilderserie bezeichnet. Jedes der Einzelbilder enthält Informationen über Teilbereiche der gemessen Oberfläche. Zur übersichtlichen Auswertung der gewonnenen Nutzinformation, die auf mehrere Einzelbilder verteilt ist, werden Algorithmen und Methoden aus dem Bereich der Bildfusion verwendet. Im Wesentlichen geht es hier um die Zusammenfassung (Fusion) aller merkmalsrelevanten Bildpartien innerhalb eines Ergebnisbilds.
  • Die Vorteile des beschriebenen Gebiets können in einem breiten Bereich von Prüfaufgaben des industriellen Umfelds Verwendung finden. Die Einstellung einer optimalen Aufnahmesituation ist vornehmlich von der strukturellen Beschaffenheit des zu vermessenden Oberflächenbereichs abhängig. Entsprechend findet man unterschiedliche Forschungsaktivitäten, in denen anwendungsorientierte Verfahren und Methoden dieses Bereichs bearbeitet werden. Wirksame Erkenntnisse werden durch automatische Vorrichtungen unterstützt, die auf flexible Weise in der Lage sind, selbsttätig eine Vielzahl von Aufnahmeeinstellungen zu reproduzieren.
  • 2 Stand der Technik
  • Die Erfindung gehört zur Familie der Gonioreflektometer. Hiervon ist eine Vielzahl von Ausführungen veröffentlicht.
  • In der Veröffentlichung von M. Heizmann and F. Puente León: "Automated analysis and comparison of striated toolmarks" des European Meeting for Shoeprint/Toolmark Examiners (SPTM 2001), das in Berlin im Mai 2001 stattgefunden hat, ist eine Lösung zur variablen Bildgewinnung durch die Vorrichtung GE/2 des Institutes für Mess- und Regelungstechnik der Universität Karlsruhe erwähnt. Die Objektoberfläche wird in dieser Vorrichtung im mittleren Bereich eines Beleuchtungsfeldes angebracht. Das Beleuchtungsfeld ist von runder Form und besteht aus nebeneinander angeordneten monochromatischen LEDs. Das erzeugte Licht wird durch einen Aufsatz mit einer paraboloidförmigen, spiegelnden Fläche auf die zu analysierende Oberfläche fokussiert. Der Anteil des Lichts, der in einem begrenzten Winkel zur Oberflächennormale vom Messobjekt reflektiert wird, gelangt über eine kreisförmige Öffnung in der Mitte der Paraboloidfläche in das optische System eines Makroskops. Dieses bildet die einfallenden Strahlen auf einen optoelektronischen Sensor ab. Die unterschiedlichen Beleuchtungswinkel im Halbraum werden durch gezieltes Aktivieren von zusammenhängenden Teilemengen des LED-Feldes generiert. Der Systemaufbau begrenzt die Oberflächengröße auf ca. 1 cm × 1 cm. Desweiteren ist die Einsatzmöglichkeit verschiedener Detektoren aufgrund der festen Beleuchtungs- und Abbildungseigenschaften stark begrenzt.
  • Aus der Veröffentlichung von Eusebio de la Fuente López and Félix Miguel Trespaderne: "Inspection of metallic stamped Parts using an image fusion technique" des IFAC Workshops (IMS'07), der im Mai 2007 an der Universität von Alicante-Spanien stattgefunden hat, ist ein weiteres, gattungsgemäßes System bekannt, das vom Departamento Ingenieria de Sistemas y Automática der Escuela Técnica Superior Ingenieros Industriales der Universität von Valladoid entwickelt wurde. Hierbei handelt es sich um einen Messkopf, der aus einer Kamera und zwei Beleuchtungen besteht. Die Richtung der zwei Beleuchtungen ist gegenüber der optischen Achse der Kamera um einen festen Winkel geneigt. Durch einen Aufnahmeprozess wird eine Bilderserie generiert, die aus zwei Einzelbildern besteht und die es erlaubt, Materialdefekte von gestanzten Metallbauteilen zu detektieren. Der Messkopf kann in der industriellen Umgebung mittels eines Roboterarms in jeder erreichbaren Umgebung der zu analysierenden Bauteiloberfläche positioniert werden. Diese Lösung eignet sich nur für eine bestimmte Klasse von Oberflächenmerkmalen (z. B. Risse und linienförmige Verformungen auf Metalloberflächen), da sowohl die Anzahl als auch die räumliche Lage der Beleuchtungen gegenüber des Detektors fest ist.
  • Aus der Druckschrift DE 10139645 C2 ist ein Goniometer zur winkelaufgelösten ellipsometrischen Untersuchung einer Probe bekannt, bei dem zwei bewegliche Elemente des Ellipsometers auf konzentrischen Kreisbahnen um die Probe bewegbar sind.
  • Die Druckschrift DE 19962407 B4 offenbart eine Vorrichtung und ein Verfahren zum richtungsabhängigen Erfassen von optischen Eigenschaften reflektierender Objekte, wie z. B. reflektiv betriebener Flüssigkristall-Zellen mit einem Deckglas, durch winkelabhängiges Messen der Intensität einer vom Objekt modulierten und reflektierten, isotrop diffusen Bestrahlung, wobei die zur Aufnahmerichtung spekularen Strahlen bestrahlungsseitig abgeschattet werden.
  • In der Patentschrift DE 10143602 B4 wird eine Einrichtung zur messtechnischen Bewertung eines diffus beleuchteten, reflektierenden Objekts, insbesondere einer reflektierenden Anzeige beschrieben, auf dessen Zentrum aus unterschiedlichen Richtungen über Reflektoren oder über abbildende Systeme Lichtquellen und eine Anzahl von Empfängern aus optoelektrischen Wandlern und abbildenden optischen Systemen fokussiert sind, um nur Reflexionen aus einem kleinen Flächenbereich im Zentrum der Oberfläche des Objekts für deren detektorisches Umsetzen in ein auf Raumrichtung bezogenes, helligkeitsabhängiges, elektrisches Signal zu erfassen, wofür ein Viertelkreisbogen eines um die Radialachse durch ein Pol verdrehbaren Halbkreisbogens mit Empfängerlinsen besetzt ist, aber auf dem gegenüberliegenden Viertelkreisbogen in der jeweiligen Spiegelrichtung bezüglich der einzelnen Empfänger über das Objekt keine der Lichtquellen angeordnet, sondern diese winkelmäßig etwas aus dem Großkreis durch Empfänger heraus versetzt sind.
  • Die Druckschrift WO 9633401 A1 betrifft einen Glanzmesser zur Bestimmung des Glanzes regulär und irregulär geformter Objekte, einschließlich Objekten mit gekrümmten Oberflächen. In einer möglichen Ausgestaltungsform wird das Objekt auf einer Grundplatte gelagert und von einer Lichtquelle beleuchtet, die entlang eines die Grundplatte umspannenden Kreisbogensegments um einen Elevationswinkel zwischen 0° und 90° bewegbar ist. Die Beleuchtungskreisbögen sind zueinander in einem Winkel von 90° befestigt. An einem weiteren Kreisbogensegment sind auf der dem Objekt zugewandten Seite mehrere photosensitive Elemente zur Erfassung der gestreuten Lichtintensität angebracht. Um Intensitätsdaten aus verschiedenen Perspektiven akquirieren zu können, ist entweder die das Objekt tragende Grundplatte oder das photosensitive, Elemente tragende Kreisbogensegment um eine vertikale Achse drehbar gelagert.
  • 3 Aufgabe
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung und ein Verfahren anzugeben, welche gegenüber dem Stand der Technik eine vollautomatische und eine in hohem Maße flexible Analyse von einer breiten Fülle an strukturierten Oberflächen durch dessen effektive Erfassung durch Mehrfachaufnahmen mit Anpassung der räumlichen Lage von Beleuchtung(en), Detektor(en) und Messobjekt(en) ermöglichen, und welche sich zudem einfach realisieren lassen. Mit einer erweiterten Flexibilisierung der Gestaltungsmöglichkeiten der Aufnahmeszene können die Beschränkungen des Stands der Technik behoben werden. Damit ist die Einstellung beliebig vieler und frei wählbarer Systemanordnungen im Beleuchtungshalbraum gemeint, mit einer im Vergleich zum Stand der Technik geringeren Anzahl von operativen Schritten im Sinne manueller Veränderungen der Aufnahmeszene, als der Stand der Technik ermöglicht.
  • Ein vollständig automatisierter Ablauf der Mehrfachaufnahmen beinhaltet die sukzessive Erfassung beliebiger Oberflächenbereiche einer Messoberfläche im kompletten Halbraum. Der Halbraum ist eine Situation mit konstantem Abstand zwischen Messobjektoberflächenbereich und Kamera und damit konstanten Abbildungsverhältnissen. Dadurch sind alle Einzelaufnahmen einer Bilderserie unmittelbar miteinander vergleichbar. Alternativ ist auch eine automatische Anpassung des Abstandes der Messoberflächen zum Detektor möglich, sodass die gewonnenen Bildaufnahmen mit bestmöglichem Kontrast erzeugt werden können. Generell wünschenswert ist es, gleiche Aufnahmebedingungen zu unterschiedlichen Zeiten zugunsten der Reproduzierbarkeit von Messergebnissen zu ermöglichen. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der tragenden Ansprüche 1 und 6 gelöst. Weitere spezielle Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen wiedergegeben.
  • 4 Lösung
  • Die Vorrichtung besteht – wie aus 3 ersichtlich – aus einem tragenden Basiselement 109, das weitere Komponenten des Aufbaus und deren mechanischen Belastungen aufnimmt und über vier Füße 110 ableitet. Alle dem Messhalbraum zugewandten Elemente sind soweit wie möglich mit rauen und optisch stark absorbierenden Oberflächen ausgestattet. Fest mit 109 verbunden sind: eine Platte 107 und zwei elektrische Antriebe 111 und 112. Die Platte 107 ist ihrerseits mit dem Bogen 104 verschraubt. Die Platte 107 und der Bogen 104 sind somit feste Komponenten der Vorrichtung. Die Platte 108 ist über eine Lagerung mit 109 drehbar verbunden. Der Bogen 103 ist mit 108 verschraubt. 103 und 108 können unter Berücksichtigung der Kabelzuführung gegenüber 107 und 109 um 360° um die z-Achse rotieren. Zentrisch zu den Platten befindet sich eine weitere kleine Platte 106. Diese ist mit einem mechanischen Aufnahmesystem 105 zur Fixierung des Messobjekts verschraubt. Die Platten 108 und 106 werden jeweils durch die Antriebe 111 und 112 bewegt. 106 wird über eine zentral gelagerte Welle durch den Antrieb 112 mittels eines nicht näher dargestellten Planetengetriebes 112 bewegt. Der Antrieb 112 kann durch die Untersetzung seines Planetengetriebes hohe Drehmomente liefern. Dadurch können auch schwergewichtige Messobjekte präzise bewegt werden. Zu diesem Zweck ist außerdem die mechanische Aufnahme durch Schrägkugellager gelagert. Wie aus 4 ersichtlich, besteht das Aufnahmesystem 105 aus den Verschiebeelementen 206 und 207 mit den Antrieben 209 und 210, den Verbindungsplatten 204, einem Hubelement mit Antrieb 212, einer Aufnahme platte 203 und zwei Aufnahmebacken 201. Eine Bewegung der mechanischen Aufnahme 105 in der xy-Ebene wird über die Verschiebeelemente 206 und 207, die jeweils durch die Antriebe 209 und 210 bewegt werden, ermöglicht. 105 wird in z-Richtung über das Hubelement 212 durch den Antrieb 208 bewegt.
  • Die Platten 107 bis 109 sind von runder Form. Die Platte 108 und der Bogen 103 werden über ein Riemen-Getriebe durch den Antrieb mit Planetengetriebe 111 bewegt. Das Riemengetriebe besteht, wie in 5 dargestellt, aus einer kleinen Riemenscheibe 303, einer großen Riemenscheibe 311 und einenm Zahnriemen 302. Der Antrieb 111 ist über die Welle 306 fest mit der Riemenscheibe 303 verbunden. Die Welle 306 ist fest mit dem Antrieb 111 verbunden. Die Riemenscheibe 311 ist fest mit der Platte 108 verbunden. Der Antrieb 112 bewegt über die Welle 307 ausschließlich die Platte 106. Die Welle 307 wird gelagert durch die Platten 107 bis 109 geführt. Zur Steuerung der Bewegungsabläufe der Vorrichtung sind an den Wellen 306 und 307 die Scheiben 304 und 312 angebracht, die optisch transparente Muster beinhalten. Diese Muster befähigen über eine entsprechende Teilung die optischen Sensoren 308 und 305 zur Lagebestimmung der Wellen 306 und 307 und somit der Platten 106 und 108. Zur Lageinitialisierung der Platte 108 sind zwei optische Sensoren 309 und 310 fest an der Platte 109 angebracht. Der geometrische Nullpunkt zur Initialisierung ist durch die Position der Spiegel 300 und 301 festgelegt. Die Spiegel 300 und 301 sind fest an der Platte 108 befestigt. Beide Bögen 103 und 104 sind zur visuellen Lagekontrolle der Laufelemente 100 mit einer Teilung von 0,25° markiert. Alle Bögen verlaufen um einen Elevationswinkel θ von –90° bis 90°. Die Laufelemente 100 dienen zur wahlweisen Befestigung von Beleuchtung(en) und/oder Detektor(en), und werden durch die Antriebe 102 positioniert. Die Antriebe 102, 111, 112, 208, 209 und 210 werden jeweils über die Mikroschritt-Endstufen 101, 313, 314, 202, 205 und 210 gesteuert. Zur Steuerung und Regelung der automatischen Funktionsabläufe, sowie zur Datenerfassung und -verarbeitung innerhalb des Goniometers wird ein handelsüblicher, mit den erforderlichen Schnittstellen bestückter Personal Computer verwendet. Hierbei wird ein eigens erstelltes Programm verwendet, das Funktionen sowohl für die Initialisierung als auch die Ablaufsteuerung und -regelung von Messvorgängen an der Vorrichtung bewerkstelligt.
  • Bei elektrischer Aktivierung der Vorrichtung wird zunächst eine Initialisierungsphase eingeleitet. Diese besteht aus einer Funktionsprüfung der Elemente 101, 111, 112, 202, 205, 211, 305, 308, 309, 310, 313 und 314. Falls die Laufelemente 100 sich noch nicht in der 0°-Position der Bögen befinden, werden diese durch eine Stromsteuerung in diese gebracht. Falls eine gekennzeichnete Ecke der mechanischen Aufnahme 105 nicht mit der Mitte der Scheibe 106 überlappt, und das angetriebene Hubelement 212 nicht vollständig eingefahren ist, werden diese durch eine Ansteuerung der Antriebe 208, 209 und 210 in die genannten Positionen verfahren. Falls die Scheibe 108 sich noch nicht in der Position mit einem Azimuthwinkel θ von 0° befindet, wird diese durch das Zusammenwirken der Elemente 300, 301, 309 und 310 in diese gedreht. Falls der Tisch sich noch nicht in der Position mit einem Azimuthwinkel φ von 0° befindet, wird er mit Hilfe einer ausgewählten Markierung an der Scheibe 312 zur gewünschten Position gedreht. Das zu analysierende Messobjekt wird derart in die Aufnahme 105 eingespannt, dass die Messoberfläche in Richtung der Bögen frei zugänglich ist. Hierbei können Messoberflächen von bis zu 20 cm × 20 cm vollständig abgetastet werden. Dazu kann zunächst zwischen einem voreingestellten Modus PRE und einem selbst zu parametrierenden Messmodus PAR gewählt werden. Im voreingestellten Modus PRE werden die Lagen aller Messpunkte durch Speicherung einer bestimmten Kombinationsmenge von Elevations- und Azimutwinkeln, in welchen die Detektor(en) und die Beleuchtung(en) positioniert werden müssen, aus einer vorab erstellten Datei gelesen. Eine Steuerung verfährt sukzessive die Elemente 100, 106 und 108 in die vorgegeben Positionen, und zwar für alle Teilbereiche der Oberfläche. Die Mittelpunkte der einzelnen Oberflächenbereiche werden bei Wechsel des Oberflächensegments automatisch durch Positionssteuerung der Elemente 206 und 207 und einem Programm zur Detektion des Randbereiches der Messoberfläche in die Mitte des Tisches 106 positioniert. Dieses Programm analysiert die gemessenen Detektorsignale mit Hilfe von morphologischen Signalverarbeitungsverfahren und/oder linearen Filterungsalgorithmen auf Randbereiche, die sich zwischen Messoberfläche und Messvorichtung befinden. Die automatische Positionierung der mechanischen Aufnahme erfolgt über die Verschiebungselemente 206 und 207, die durch die Antriebe 209 und 210 in der xy-Ebene positioniert werden. Für alle angefahrenen Teilbereiche der Objektoberfläche kann, falls erwünscht, der Abstand zum Detektor zur Erlangung des maximalen Kontrasts justiert werden. Dazu wird eine relative Kontrastmessung angewandt, die auf einer Bewertung der Frequenzverteilung von einer Reihe von Detektorsignalen basiert, die bei unterschiedlichen Abständen eines Oberflächenteilbereichs zu den Detektoren erfasst wurden. Die Einstellung mit dem bestmöglichsten Kontrast ist gegeben, wenn in Relation zu den restlichen Einstellungen der höchste Anteil an hohen Frequenzen innerhalb der gemessenen Detektorsignale erreicht wurde.
  • Dies wird über die Positionierung der Messoberfläche in z-Richtung durch das geregelt angetriebene Hubelement 212 bewerkstelligt. Bei Veränderung der z-Position der Oberfläche kann auch eine automatische Anpassung der Beleuchtungsintensität vorgenommen werden. Einstellungen zu den Kameraparametern, der Bildvisualisierung und der Bildspeicherung werden aus einer Datei gelesen. In einem weiteren Modus ist es möglich, eine beliebige Einstellung aller Aufnahmenparameter einzugeben und anschließend als Datei zu speichern, die auch im PRE-Modus verwendet werden kann. Weitere Einstellungen können in den zulässigen Bereichen Parameter zur Kamerakonfiguration, wie z. B. Signalverstärkungen, Integrationszeiten, Blendeneinstellungen und Gammakorrekturen, beinhalten. Zur Einstellung der Positionen von Kamera(s) und Beleuchtung(en) gibt es zwei Möglichkeiten. Einerseits kann eine Gleichverteilung der Aufnahmepunkte im Beleuchtungshalbraum durch Teilung der gesamten Winkelbereiche durch eine feste Zahl, die der Anzahl von gewünschten Aufnahmepunkten entspricht, eingestellt werden. Andererseits können beliebige Orte auf einer Halbkugel des Beleuchtungshalbraums angegeben werden und in einer Datei gespeichert werden. Die Abtastung der Oberfläche kann auf sukzessive Weise für die gesamte Messoberfläche oder nur für Teilbereiche automatisch erfolgen, wobei die geometrischen Eigenschaften der Oberflächen zugunsten der Reproduzierbarkeit gespeichert werden können. Es ist alternativ auch möglich, a priori Maße der Oberfläche einzugeben und dauerhaft zu speichern. Desweiteren sind unterschiedliche Einstellungen zur Bildspeicherung und Bildvisualisierung möglich. Gespeichert werden kann in einem eigens festgelegten Ort des sekundären Speichers. Die Gesamteinstellungen zu den Aufnahmeszenen werden automatisch in ein Dokumentenfile abgelegt. Dabei werden außer gängigen, unkomprimierten Dateiformaten wie BMP und PNG auch Formate mit hohem Dynamikbereich (HDR) erzeugt, falls die Bildinformation mit einer Dynamik mit höher als 8 bit pro Kanal erzeugt wird.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10139645 C2 [0006]
    • - DE 19962407 B4 [0007]
    • - DE 10143602 B4 [0008]
    • - WO 9633401 A1 [0009]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Veröffentlichung von M. Heizmann and F. Puente León: "Automated analysis and comparison of striated toolmarks" des European Meeting for Shoeprint/Toolmark Examiners (SPTM 2001) [0004]
    • - Veröffentlichung von Eusebio de la Fuente López and Félix Miguel Trespaderne: "Inspection of metallic stamped Parts using an image fusion technique" des IFAC Workshops (IMS'07) [0005]

Claims (8)

  1. Optisch basiertes Verfahren zur vollständig automatischen und hochaufgelösten Abtastung von rauen, technischen Oberflächen zum Zwecke der Erfassung von strukturellen Oberflächen- und Materialeigenschaften durch sukzessive und flexibel festlegbare Lageänderung von Beleuchtungen und Sensoren im Beleuchtungshalbraum, wobei eine beliebig festgelegte Menge an Oberflächenteilbereichen vollständig automatisch mit einer beliebigen Anzahl von sukzessiv erstellten Aufnahmeanordnungen im Beleuchtungshalbraum erfasst wird, und wobei die Lage der Beleuchtungen und der Sensoren zwischen den Abtastvorgängen gegenüber der des Messobjekts und zueinander zeitlich zwischen den Abtastvorgängen vollständig automatisch veränderbar ist.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine vollständig automatische Einstellung der räumlichen Lage der Teiloberflächen zugunsten des bestmöglichen Kontrastes der Aufnahmesignale getätigt werden kann.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine vollständig automatische Abtastung der Gesamtoberfläche durch selbstständige Erkennung der Oberflächenrandbereiche zur Minimierung der Anzahl von Mess- und Verfahrschritte möglich ist.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass durch unterschiedliche Vorgehensweisen (PRE, PAR) eine besonders flexible Einstellung der Aufnahmeszenen und -einstellungen getätigt werden kann.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, dass Signale mit einer höheren Dynamik als mit 8 Bit pro Signalkanal aufgenommen, verarbeitet und gespeichert werden können.
  6. Vorrichtung zur vollständig automatischen und hochaufgelösten Abtastung von rauen, technischen Oberflächen zum Zwecke der Erfassung von strukturellen Oberflächen- und Materialeigenschaften durch sukzessive und flexibel festlegbare Lageänderung von Beleuchtungen und Sensoren im Beleuchtungshalbraum, wobei die räumliche Lage von Detektoren, Sensoren und von auf einer mechanischen Aufnahme befestigten Messobjekten mittels zueinander drehbar gelagerten und automatisch ansteuerbaren Halbkreiselementen auf vollständig selbsttätigem Wege zu beliebigen Zeiten und an unterschiedlichen Orten mit hoher Genauigkeit reproduziert werden kann.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine vollständig automatische Positionierung der mechanischen Aufnahme durch drei translatorische und einen rotatorischen Freiheitsgrad im dreidimensionalen Raum mit hoher Genauigkeit ermöglicht wird.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine vollständig automatische Positionierung von Bewegungselementen 100 zur mechanischen Aufnahme von Sensoren und Beleuchtungen im Beleuchtungshalbraum möglich ist.
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