DE102008005482A1 - Gasturbine mit einem Verdichter mit selbstheilender Einlaufschicht - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbine mit einem Verdichter (12), welcher zumindest eine Reihe von Schaufeln (11) umfasst, wobei die Schaufeln (11) jeweils mit einem freien Ende (16) versehen sind, wobei angrenzend an das freie Ende (16) der Schaufel (11) an einem ringförmigen Gehäusebereich (15, 9) eine Einlaufschicht (6) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufschicht (6) mit einer Flüssigkeitszuführvorrichtung (17) verbunden ist und dass die Einlaufschicht (6) mit Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehen ist, wobei die den Schaufeln zugewandte oberste Schicht (8) der Einlaufschicht (6) aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht.
Description
- Die Erfindung bezieht sich auf eine Gasturbine gemäß den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1.
- Im Einzelnen bezieht sich die Erfindung auf eine Gasturbine mit einem Verdichter, welcher zumindest eine Reihe von Schaufeln umfasst, wobei die Schaufeln jeweils mit einem freien Ende versehen sind, wobei angrenzend an das freie Ende der Schaufel an einem ringförmigen Gehäusebereich und/oder an einem ringförmigen Trommelbereich eine Einlaufschicht ausgebildet ist.
- Heutige Axialkompressoren (Verdichter) bestehen aus einem Rotor mit mindestens einer Laufschaufelreihe und einem Gehäuse. Diese Laufschaufelreihe soll zu dem Gehäuse einen möglichst kleinen Abstand haben, um Wirkungsgradverluste zu vermeiden. Um im Falle eines Anstreifens der Laufschaufeln Schäden zu vermeiden, sind im Gehäuse Einlaufbeläge eingebracht. Im Falle des Anstreifens werden Bereiche des Einlaufbelages abgetragen.
- Es sind verschiedenste Lösungen vorbekannt, die das Spaltverhalten zu optimieren versuchen. Oftmals wird versucht, mittels Luftströmungen das thermische Verhalten der Gehäuse dem des Rotors anzupassen, wie z. B.
US 7,086,233 . Andere Lösungen versuchen mit mechanischen Mitteln den Spalt zu minimieren. - Der Laufspalt zwischen den Rotorschaufeln und dem Gehäuse wird durch verschiedene Faktoren beeinflusst:
- 1. Zentrifugallasten durch den Rotor und die Schaufeln,
- 2. Thermische Bewegungen, wobei das Gehäuse meistens thermisch schneller reagiert, als der Rotor,
- 3. Elastische Dehnungen der Rotoren und Gehäuse durch Flugmanöver,
- 4. Thermische Dehnungen von Rotoren und Gehäusen nach dem Abschalten des Triebwerkes.
- Der letztgenannte Faktor ist schwer zu kontrollieren.
- Unter normalen Betriebsbedingungen und mit herkömmlichen Einlaufbelägen wird der Spalt so eingestellt, dass die Rotorschaufeln nur sehr leicht oder gar nicht in dieser Einlaufschicht einlaufen. So wird sichergestellt, dass bei normalen Bedingungen ein kleiner Spalt existiert. Unter extremen Betriebsbedingungen kann das Rotorblatt in diese Einlaufschichten stärker einlaufen und dort Material abnehmen.
- Nachteilig ist dabei, dass auch bei normalen Betriebsbedingungen ein größerer Spalt zwischen den Rotorschaufeln und der Einlaufschicht vorhanden ist, was einen negativen Einfluss auf die Pumpgrenze und den Wirkungsgrad hat.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasturbine sowie ein Verfahren zum Einlaufen von Schaufeln zu schaffen, welche bei einfachem Aufbau und einfacher, betriebssicherer Wirksamkeit die Nachteile des Standes der Technik vermeiden und ein hohes Maß an Betriebssicherheit aufweist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmalskombination der unabhängigen Ansprüche gelöst, die jeweiligen Unteransprüche zeigen weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung.
- Erfindungsgemäß ist somit vorgesehen, dass die Einlaufschicht porös ausgebildet ist und mit einer Flüssigkeit beaufschlagt werden kann. Eine selbstheilende Schicht entsteht auf der Oberfläche der Einlaufschicht durch Verdampfen der Flüssigkeit.
- Der Spalt zwischen Rotorschaufeln und Einlaufschicht wird erfindungsgemäß so eingestellt, dass unter normalen Betriebsbedingungen die Deckschicht nicht beschädigt wird. Kommt es bei einem extremen Manöver zu einem Einlaufen der Rotorschaufeln in die Deckschicht, wird diese abgetragen und die Grundstruktur der Einlaufschicht freigelegt. Nun setzt der Selbstheilungsprozess ein. Es wird solange Flüssigkeit verdunstet, bis sich an der beschädigten Oberfläche eine in der Flüssigkeit gelöste Substanz absetzt und die beschädigte Deckschicht wieder verschließt.
- Im Folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Dabei zeigt:
-
1 eine Teil-Darstellung eines Verdichters oder Kompressors einer erfindungsgemäß zu verwendenden Gasturbine; -
2 eine vergrößerte Detailansicht einer Einlaufschicht gemäß dem Stand der Technik; -
3 eine vergrößerte Darstellung, analog2 , der erfindungsgemäßen Ausgestaltung; und -
4 eine Teil-Schnittansicht eines weiteren Ausgestaltungsaspekts der Erfindung. - Die
1 zeigt einen schematischen Aufbau einer Teildarstellung eines Verdichters oder Kompressors einer erfindungsgemäß zu verwendenden Gasturbine. Dabei ist in einem ringförmigen Gehäusebereich15 ein Rotor14 (Rotortrommel) drehbar gelagert, so wie dies der Stand der Technik zeigt. Der Rotor14 umfasst einen Trommelbereich13 , an welchem Reihen von Rotorschaufeln11 gelagert sind. Alternierende Reihen von Statorschaufeln19 sind an dem ringförmigen Gehäusebereich15 gelagert. Hierdurch wird ein Verdichter12 gebildet, so wie dies aus dem Stand der Technik bekannt ist. - Freie Schaufelenden
16 der Rotorschaufeln11 und Statorschaufeln19 legen sich mit einem geringen Spalt an der Wandung eines Gehäuses9 bzw. der Rotortrommel an. Dabei ist erfindungsgemäß eine Einlaufschicht6 vorgesehen, um den Abstand der freien Schaufelenden von der Oberfläche des Gehäuses9 bzw. des Trommelbereichs13 durch Einlaufen einstellen zu können. - Bei der Erfindung ist nunmehr folgendes vorgesehen:
Die Erfindung macht sich idealerweise vorhandene Rohstoffe im Betrieb zunutze. Bevorzugterweise wird als Flüssigkeit Wasser verwendet. Bei der Verbrennung des Kraftstoffes wird Kohlendioxid und Wasser freigesetzt. Die Abgase können dem Abgasstrom entnommen und das Wasser zur Kondensation gebracht werden. - Die erfindungsgemäß verwendeten Stoffe können aber auch mitgeführt oder aus der Umgebungsluft gewonnen werden.
- Erfindungsgemäß wird das Kohlendioxid im Wasser gelöst und es entsteht Kohlensäure. Je kühler das Wasser und je höher der Druck, desto mehr Kohlendioxid kann gelöst werden. Erfindungsgemäß kann somit auch ein Kreislauf mit Pumpe und Kühlung des Wassers aufgebaut werden.
- Im Weiteren wird Kalk benötigt. Erfindungsgemäß wird das leicht kohlensäurehaltige Wasser über den Kalk geführt, wobei der Kalk zu wasserlöslichem Calciumhydrogencarbonat umgewandelt wird. Dieses calciumhydrogencarbonat-haltige Wasser wird nun über ein Zufuhrrohr
17 am Gehäuse9 geleitet. Über eine Kammer10 kann sich die Flüssigkeit gleichmäßig verteilen. Der Einlaufschichtträger4 dient an dieser Stelle auch zum Abdichten der Kammer10 gegenüber dem Ringraum5 . Im Einlaufschichtträger4 wird die Einlaufschicht6 aufgebracht. Durch Ausnehmungen7 im Einlaufschichtträger4 gelangt die Flüssigkeit zur Einlaufschicht6 . Erfindungsgemäß besteht die Grundschicht der Einlaufsschicht6 aus einem porösen Grundstoff oder Röhrchen, so dass das calciumhydrogencarbonat-haltige Wasser diese durchdringen kann. Die oberste Schicht8 der Einlaufschicht6 besteht aus einer wasserundurchlässigen Deckschicht. - Der Spalt zwischen Rotorschaufeln
11 und Einlaufschicht6 wird erfindungsgemäß so eingestellt, dass unter normalen Betriebsbedingungen die Deckschicht8 nicht beschädigt wird. Kommt es bei einem extremen Manöver zu einem Einlaufen der Rotorschaufeln11 in die Deckschicht8 , wird diese abgetragen und die Grundstruktur der Einlaufschicht6 freigelegt. Nun setzt der Selbstheilungsprozess ein. Es wird solange Wasser verdunstet, bis sich an der beschädigten Oberfläche eine Kalkschicht absetzt und sich die beschädigte Deckschicht8 wieder verschließt. - Erfindungsgemäß besteht die Grundschicht der Einlaufschicht
6 aus einem porösen Grundstoff oder weist feine Röhrchen auf (Kapillare). - Um im unteren Bereich des Triebwerkes ein zu starkes Ansammeln der Flüssigkeit zu vermeiden, ist dort bevorzugt eine Absaugvorrichtung angebracht (
4 ). Die überschüssige Flüssigkeit kann über die Löcher7 im Einlaufschichtträger4 in eine Kammer1 gelangen. Diese Kammer1 wird in dem gezeigten Beispiel durch den Einlaufschichtträger4 und eine aufgebrachte Abdeckplatte2 gebildet. Von dort wird die Flüssigkeit über ein Absaugrohr3 aus dem Verdichter entfernt. - Das Spaltverhalten eines Triebwerkes ist schwer zu kontrollieren. Die Erfindung erlaubt es, dass sich die Einlaufschicht selbst regeneriert und der Laufspalt wenigstens teilweise wieder hergestellt wird.
-
- 1
- Kammer
- 2
- Abdeckplatte
- 3
- Absaugrohr/Flüssigkeitsabführvorrichtung
- 4
- Einlaufschichtträger
- 5
- Ringkanal des Rotors
- 6
- Einlaufschicht
- 7
- Loch/Ausnehmung
- 8
- Oberste Schicht/Deckschicht
- 9
- Gehäuse
- 10
- Ringförmige Kammer
- 11
- Rotorschaufeln
- 12
- Verdichter
- 13
- Trommelbereich
- 14
- Rotor/Trommel
- 15
- Ringförmiger Gehäusebereich
- 16
- Freies Schaufelende
- 17
- Zufuhrrohr
- 18
- Tasche
- 19
- Statorschaufeln
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - US 7086233 [0004]
Claims (16)
- Gasturbine mit einem Verdichter (
12 ), welcher zumindest eine Reihe von Schaufeln (11 ) umfasst, wobei die Schaufeln (11 ) jeweils mit einem freien Ende (16 ) versehen sind, wobei angrenzend an das freie Ende (16 ) der Schaufel (11 ) an einem ringförmigen Gehäusebereich (15 ,9 ) eine Einlaufschicht (6 ) ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufschicht (6 ) mit einer Flüssigkeitszuführvorrichtung (17 ) verbunden ist und dass die Einlaufschicht (6 ) mit Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen versehen ist, wobei die den Schaufeln (11 ) zugewandte oberste Schicht (8 ) der Einlaufschicht (6 ) aus einem flüssigkeitsundurchlässigen Material besteht. - Gasturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen der Einlaufschicht (
6 ) durch Poren des Materials der Einlaufschicht (6 ) gebildet sind. - Gasturbine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitsdurchtrittsöffnungen der Einlaufschicht (
6 ) durch Kapillare des Materials der Einlaufschicht (6 ) gebildet sind. - Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die oberste Schicht aus Kalk besteht.
- Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlaufschicht (
6 ) in einer ringförmigen Tasche (18 ) eines Einlaufschichtträgers (4 ) angeordnet ist, welcher mit Ausnehmungen (7 ) zur Durchleitung der Flüssigkeit versehen ist. - Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass radial außerhalb des Einlaufschichtträgers (
4 ) eine ringförmige Kammer (10 ) ausgebildet ist, welche mit der Flüssigkeitszuführvorrichtung (17 ) verbunden ist und in welche diese mündet. - Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitszuführvorrichtung (
17 ) in Form zumindest eines Zulaufrohrs (17 ) ausgebildet ist. - Gasturbine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitszuführvorrichtung (
9 ) zur Durchleitung von Wasser betriebsverbunden ist. - Gasturbine nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitszuführvorrichtung (
17 ) zur Anreicherung des Wassers mit Kohlendioxyd mit einem Abgasstrom betriebsverbunden ist. - Gasturbine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeitszuführvorrichtung (
17 ) zur Anreicherung des Wassers mit Calciumhydrogencarbonat mit einem Kalkvorrat betriebsverbunden ist. - Gasturbine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass eine Flüssigkeitsabführvorrichtung (
13 ) mit dem Einlaufschichtträger (4 ) betriebsverbunden ist. - Verfahren zum Einlaufen von freien Endbereichen (
16 ) von Schaufeln (11 ) eines Verdichters (12 ) einer Gasturbine, wobei die Endbereiche (16 ) mit zumindest einer im Wesentlichen ringförmigen Einlaufschicht (6 ) eines ringförmigen Gehäusebereichs (15 ) in Kontakt gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, dass eine, den Schaufeln (11 ) zugewandte oberste Schicht (8 ) durch Verdunsten einer Flüssigkeit nachgebildet wird. - Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Flüssigkeit Wasser verwendet wird.
- Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser über einen Abgasstrom mit Kohlendioxyd angereichert wird.
- Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Wasser über einen Kalkvorrat mit Calciumhydrogencarbonat angereichert ist.
- Verfahren nach Anspruch 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet dass ein anderer im Wasser gelöster oder transportierter Stoff durch Verdunsten an dem zum Schaufelende zeigenden Einlaufschichtbereich abgeschieden wird.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE102008005482A DE102008005482A1 (de) | 2008-01-23 | 2008-01-23 | Gasturbine mit einem Verdichter mit selbstheilender Einlaufschicht |
EP09000952A EP2083148A3 (de) | 2008-01-23 | 2009-01-23 | Gasturbine mit einem Verdichter mit Einlaufschicht und Verfahren zum Einlaufen von freien Endbereichen von Schaufeln eines Verdichters einer Gasturbine |
US12/320,368 US8257016B2 (en) | 2008-01-23 | 2009-01-23 | Gas turbine with a compressor with self-healing abradable coating |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE102008005482A1 true DE102008005482A1 (de) | 2009-07-30 |
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Family Applications (1)
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DE102008005482A Withdrawn DE102008005482A1 (de) | 2008-01-23 | 2008-01-23 | Gasturbine mit einem Verdichter mit selbstheilender Einlaufschicht |
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2008
- 2008-01-23 DE DE102008005482A patent/DE102008005482A1/de not_active Withdrawn
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