Verdichterreϊnigung
Beschreibung
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft einen Verdichter mit einer Vorrichtung zum Nassreinigen des Diffusors eines Verdichters gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren zum Herstellen eines Verdichters gemäss Oberbegriff des Patentanspruchs 9.
Stand der Technik
Die Verwendung von Abgasturboladern zur Leistungssteigerung von Brennkraftmaschinen ist heute weit verbreitet. Die Abgasturbine des Turboladers wird von den Abgasen der Brennkraftmaschine beaufschlagt und deren kinetische Energie zum Ansaugen und Verdichten von Luft für die Brennkraftmaschine verwendet. Durch die Verdichtung steigen die Temperatur und der Druck der Luft an. Es können dadurch Temperaturen von 180 °C oder höher an den Leitschaufeln des Diffusors und den Diffusorwänden auftreten.
Durch das Ansaugen von verschmutzter Luft können sich Verunreinigungen auf der dem zu verdichtenden Medium zugewandten Seite des Gaseintrittsgehäuses, auf dem Verdichterrad oder dem Diffusor niederschlagen. Wenn die verunreinigte Luft noch Ölpartikel enthält, setzen sich die Ölpartikel verstärkt fest bedingt durch die niedrige Oberflächenspannung von Öl. Oberhalb von 150 °C verflüchtigen sich die leichtflüchtigen Bestandteile des Öls. Bei Temperaturen von etwa 180 bis 260 °C tritt zusätzlich eine Verkokung ein. Diese Effekte führen zu Rückständen
auf den Oberflächen der Wände. Die Rückstände bilden eine dicke Schicht mit rauher Oberfläche. Die Effizienz des Verdichters kann dadurch innerhalb kurzer Zeit um mehrere Prozent abnehmen.
Dieses Problem tritt verstärkt bei Brennkraftmaschinen mit Kurbelgehäuse- Entlüftung auf. Bei aufgeladenen Brennkraftmaschinen treten Verbrennungsgase zwischen Kolbenringen und Luftbüchse in das Kurbelgehäuse über. Ausserdem gelangt Luft über die Ölrückführleitung des Turboladers in das Kurbelgehäuse. Diese Gase werden als Blow-By Gase bezeichnet. Damit der Druck im Kurbelgehäuse nicht übermässig ansteigt, werden die Blow-By Gase abgeführt, stromaufwärts des Verdichterrades der angesaugten Luft zugeführt und zusammen mit der angesaugten Luft im Verdichter verdichtet. Die Blow-By Gase enthalten Ölpartikel, welche typischerweise einen Durchmesser von 0.1 bis 10 μrn (Mikrometer) haben und in einer Konzentration von 5 bis 10 mg/m3 vorhanden sind.
Um die eingangs genannten Effekte zu vermeiden, werden Verdichter regelmässig gereinigt. Die Reinigung wird unter Teillast durchgeführt. Das Verdichterrad wird bei reduzierter Umdrehungsgeschwindigkeit rotiert und eine Flüssigkeit vor dem Verdichterrad der Strömung zugeführt.
Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus der Druckschrift US 4,196,020 bekannt. Darin wird vorgeschlagen, eine abnehmbare Reinigungssprühvorrichtung zu Reinigungszwecken an das Gaseintrittsgehäuse einer Gasturbine anzuschliessen. Die Reinigungssprühvorrichtung beinhaltet auch Sammelleitungen mit Sprühdüsen. Zum Reinigen wird die Vorrichtung auf das Gaseintrittsgehäuse aufgesetzt, die Gasturbine eingeschaltet und über Sprühdüsen eine Flüssigkeit zum Reinigen gleichmässig auf die dem zu verdichtenden Medium zugewandten Seite des Gaseintrittsgehäuses und das Verdichterrad gesprüht. Mit dieser Reinigungssprühvorrichtung wird daher hauptsächlich das Verdichterrad gereinigt. Festsitzende Ablagerungen werden in dem sich nicht bewegenden Diffusor durch die fein versprühte Flüssigkeiten kaum entfernt. Zudem verdunstet ein Teil des versprühten Wassers schon auf den Laufschaufeln und dem Gaseintrittsgehäuse, die durch den Betrieb des Verdichters erwärmt wurden, und somit wird der Diffusor nur unzureichend
gereinigt. Ausserdem muss der Betrieb des Verdichters vor und nach jeder Reinigung unterbrochen werden, um die Reinigungssprühvorrichtung auf den Verdichter aufzusetzen, bzw. nach erfolgter Reinigung wieder zu entfernen.
US 5,385,014 beschreibt ein Verfahren zur Reinigung eines Verdichters eines Flugzeuges. Das Verdichterrad wird gereinigt, indem eine wasserhaltige Flüssigkeit stromaufwärts des Verdichterrades gesprüht wird und das Verdichterrad auf niedriger Umdrehungsgeschwindigkeit rotiert wird, ohne dass die Zündung gestartet wird. Wie auch beim oben beschriebenen Verfahren wird hauptsächlich das Verdichterrad gereinigt. Die Reinigung kann nicht während des Normalbetriebes durchgeführt werden, da das Verdichterrad mit niedriger Umdrehungsgeschwindigkeit rotiert werden muss, weil sonst selbst bei noch so kleinen Wassertröpfchen starke Erosion an den Ecken und Kanten des Verdichterrades auftreten würde.
Darstellung der Erfindung
Es ist deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Verdichter mit einer Vorrichtung zum Nassreinigen eines Diffusors des Verdichters anzugeben, welche Vorrichtung geeignet ist, festsitzende Ablagerungen auf der Oberfläche des Diffusors zu entfernen und ein Verfahren dazu anzugeben.
Diese Aufgabe löst ein Verdichter mit einer Vorrichtung zum Nassreinigen eines Diffusors des Verdichters mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9.
Erfindungsgemäss sind in dem Verdichter Mittel vorgesehen, durch welche eine Flüssigkeit im Strömungskanal stromabwärts des Verdichterrades in den Diffusor einführbar ist. Die Reinigung kann während des Betriebs des Verdichters bei voller Umdrehungsgeschwindigkeit durchgeführt werden. Vorteilhafterweise braucht der Betrieb des Verdichters nicht reduziert oder sogar unterbrochen zu werden, um die Reinigung des Diffusors durchzuführen.
In einer Ausführungsform handelt es sich bei der Flüssigkeit zum Reinigen um Wasser. Wenn die Vorrichtung zum Reinigen eines Diffusors in einem
Abgasturbolader mit Brennkraftmaschine eingesetzt wird, besteht ein Vorteil darin, dass das Wasser nach der Reinigung in die Brennkammern der Brennkraftmaschine gelangt, und Wasser keine chemischen Reaktionen eingeht mit Elementen der Brennkammern wie beispielsweise Schmierfilmen in den Zylindern der Brennkraftmaschine.
In einer Ausführungsform beinhaltet die Vorrichtung zum Reinigen des Diffusors mindestens eine Öffnung, durch welche die Flüssigkeit zum Reinigen in den Diffusor einführbar ist.
Jede Leitschaufel bildet mit einem Teil einer Diffusorwand je einen Diffusorkanal. Die mindestens eine Öffnung kann derart angeordnet sein, dass jedem Diffusorkanal Flüssigkeit zum Reinigen aus mindestens einer Öffnung zuführbar ist. Vorteil dieser Ausführungsform ist, dass die Reinigung aller Teile des Diffusors gleichmässig erfolgt.
In einer weiteren Ausführungsform wird an die mindestens eine Öffnung mindestens eine Flüssigkeitsleitung angeschlossen, die wiederum mit einer Pumpe verbunden ist. Über die Pumpe kann ein Druck der Flüssigkeit aufgebaut werden, durch den die Flüssigkeit in den Strömungskanal einführbar ist.
In einer weiteren Ausführungsform ist der Diffusor mit einer schmutzabweisenden Beschichtung versehen, damit die Verunreinigungen weniger fest auf der Oberfläche des Diffusors anhaften und somit leichter durch die Flüssigkeit zum Reinigen entfernbar sind.
Wenn es im Verdichter nicht genutzte Hohlräume, Angüsse oder Kanäle gibt, können von ihnen aus Bohrungen bis zu dem Strömungskanal stromabwärts des Verdichterrades vorgesehen sein, durch die eine Flüssigkeit zum Reinigen in den Diffusor einführbar ist. Vorteil dieser Ausführung ist, dass bestehende Bauteile benutzt werden können, um die Vorrichtung zum Reinigen des Diffusors herzustellen und eine solche Lösung in einem bestehenden Verdichter nachrüstbar ist.
ln einer weiteren Ausführungsform presst eine Pumpe die Flüssigkeit zum Reinigen unter Druck durch Leitungen, welche die Pumpe mit den Öffnungen verbinden. Die Flüssigkeit wird mit einem Druck, welcher höher liegt als der im Strömungskanal herrschende Druck, aus den Öffnungen in den Strömungskanal eingeführt. Die Reinigungsflüssigkeit trifft auf die dem zu verdichtenden Medium zugewandten Seite der Diffusorwände und/oder die Leitschaufeln auf und entfernt dort die Ablagerungen. In einer Variante ist der Druck nur so gross, dass die Flüssigkeit entlang der Diffusorwände und/oder der Leitschaufeln fliesst. Der Druck kann auch soweit erhöht werden, dass die Flüssigkeit gegen die Wände und/oder die Leitschaufeln spritzt. Dadurch kann die Flüssigkeit gezielt auf Teile des Diffusors gespritzt werden und der Druck der Flüssigkeit kann die Reinigung des Diffusors unterstützen.
Weitere vorteilhafte Varianten und Ausführungsformen gehen aus den abhängigen Patentansprüchen hervor.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Im folgenden wird das erfindungsgemässe Verfahren und der Erfindungsgegenstand anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, welches in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist, näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 im Schnitt entlang seiner Maschinenachse einen Ausschnitt aus einem Turbolader mit einem Verdichter gemäss dem Stand der Technik;
Figur 2 Aufsicht auf Diffusor (Schnitt durch die Ebene A - A aus Figur 1);
Figur 3 Ausschnitt aus einem Verdichter mit Diffusor und einer Vorrichtung zum Reinigen eines Diffusors im Falle eines nachträglichen Einbaus der Vorrichtung zum Reinigen in einen bestehenden Verdichter.
Die in den Zeichnungen verwendeten Bezugszeichen und deren Bedeutung sind in der Bezugszeichenliste zusammengefasst aufgelistet. Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen. Die beschriebenen
Ausführungsformen stehen beispielhaft für den Erfindungsgegenstand und haben keine beschränkende Wirkung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Figur 1 zeigt im Schnitt entlang der Maschinenachse eines Turboladers einen verdichterseitigen Ausschnitt eines Turboladers mit einem Verdichter (1). Der Verdichter (1) weist ein Gaseintrittsgehäuse (2), ein auf einer Welle (7) gelagertes Verdichterrad mit Laufschaufeln (31 ) und einer Nabe (32) sowie einen Diffusor (4) auf. Auf der Welle (6) ist ebenfalls ein Turbinenrad gelagert (nicht in der Figur dargestellt). Das Gaseintrittsgehäuse (2) hat eine Innenseite (21 ), welche dem zu verdichtenden Medium zugewandt ist und entlang der das zu verdichtende Medium strömt und eine Aussenseite (22), welche dem zu verdichtenden Medium abgewandt ist und welche weiter von der Welle entfernt liegt. Ein Strömungskanal (5) wird nach aussen begrenzt durch die Innenseite des Gaseintrittsgehäuses und nach innen durch die Nabe (32) des Verdichterrades (3). Die Strömungsrichtung des zu verdichtenden Mediums (7) geht entlang des Strömungskanals (5) von der Öffnung des Gaseintrittsgehäuses in Richtung eines Diffusors (4) (durch Pfeile in Figur 1 dargestellt). Stromabwärts von den Laufschaufeln geht das Gaseintrittsgehäuse (2) über in eine Diffusorwand (41) des Diffusors (4). Der Diffusor beinhaltet Leitschaufeln (44) sowie Diffusorwände (41 ), wobei jede Diffusorwand (41) eine Innenseite (42) aufweist, welche dem zu verdichtenden Medium zugewandt ist und die den Strömungskanal nach aussen begrenzt und eine Aussenseite (43), welche dem zu verdichtenden Medium abgewandt ist und die jeder Innenseite (42) der Diffusorwände gegenüberliegt.
Figur 2 zeigt in Aufsicht einen Diffusor als Schnitt durch die Ebene A - A aus Figur 1. Im Diffusor (4) sind Diffusorkanäle (45) ausgebildet, welche begrenzt sind durch je zwei Leitschaufeln (44) und einen Teil einer Diffusorwand (41). Die Leitschaufeln (44) können direkt an die Laufschaufeln des Verdichterrades angrenzen, es ist aber auch möglich, dass zwischen den Laufschaufeln und den Leitschaufeln ein radial ausgedehnter Spalt vorgesehen ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zum Nassreinigen eines Diffusors befindet sich stromabwärts des Verdichterrades (3). Sie ist derart angeordnet, dass die Flüssigkeit zum Reinigen stromabwärts des Verdichterrades (3) in den Diffusor (4) einführbar ist. In dem Gaseintrittsgehäuse (2) und / oder mindestens einer Diffusorwand (41) ist mindestens eine Öffnung vorgesehen, die als Bohrung ausgebildet ist und durch die Wand hindurchgeht. Die mindestens eine Bohrung geht von der Innenseite des Gaseintrittsgehäuses (21) zu einer Aussenseite des Gaseintrittsgehäuses (22) und / oder von der Innenseite der mindestens einen Diffusorwand (42) zu der Aussenseite der mindestens einen Diffusorwand (43).
In einer Ausführungsform hat der Diffusor (4) keine Leitschaufeln. Bei diesen Diffusoren (4) vergrössert sich der Querschnitt des Diffusors, der begrenzt wird durch die Innenseite der Diffusorwände (42), in Strömungsrichtung (7).
Die mindestens eine Öffnung kann derart angeordnet sein, dass jedem Diffusorkanal aus mindestens einer Öffnung Flüssigkeit zuführbar ist.
In einer Variante der erfindungsgemässen Erfindung hat die mindestens eine Öffnung einen runden Querschnitt, aber es sind auch Öffnungen mit anderen Querschnitten denkbar. Dies können beispielsweise ovale, quadratische oder rechteckige Querschnitte sein.
In einer Ausführungsform ist der Querschnitt der mindestens einen Bohrung entlang der Längsachse der Bohrungen unveränderlich. Der Querschnitt der mindestens einen Bohrung kann sich aber auch von der Aussenseite des Gaseintrittsgehäuses (22) und / oder der Aussenseite mindestens einer Diffursorwand (43) zur Innenseite des Gaseintrittsgehäuses (21) und / oder mindestens einer Diffusorwand (42) verjüngen, so dass die Flüssigkeit zum Reinigen in der Bohrung zum Strömungskanal hin beschleunigt wird.
Die Grosse der mindestens einen Öffnung kann abhängig von dem Druck gewählt werden, mit welchem die Flüssigkeit in den Strömungskanal (5) geführt werden soll.
Wenn dem Diffusor (4) aus mehreren Öffnungen Flüssigkeit zugeführt wird, können sich die Öffnungen in einer Querschnittsebene des Diffusors (4) befinden. In einer Variante sind die Öffnungen in verschiedenen Querschnittsebenen des Diffusors (4) angeordnet, so dass die Flüssigkeit zum Reinigen gezielt verschiedenen Bereichen des Diffusors (4) wie beispielsweise dem stromabwärtigen Endbereich zugeführt werden kann.
Die mindestens eine Bohrung ist auf der Aussenseite der Diffusorwand (43) mit mindestens einer Flüssigkeitsleitung verbunden. Diese mindestens eine Flüssigkeitsleitung kann in eine Sammelleitung münden, die an eine Pumpe angeschlossen ist (nicht in der Figur dargestellt) oder die mindestens eine Flüssigkeitsleitung kann direkt an die Pumpe angeschlossen werden.
In einer Ausführungsform der Erfindung steht die Längsachse der Bohrungen senkrecht zur Oberfläche des sie umgebenden Teils des Gaseintrittsgehäuses (2) und / oder der Diffusorwand (41).
In einer weiteren Ausführungsform bildet die Längsachse der mindestens einen Bohrung mit der Innenseite des sie umgebenden Teils des Gaseintrittsgehäuses (2) und / oder der Innenseite der mindestens einen Diffusorwand (41 ) einen Winkel, der ungleich 90 ° ist. Dadurch wird erreicht, dass die Flüssigkeit zum Reinigen schräg auf die Innenseite der Diffusorwände (42) und / oder des Gaseintrittsgehäuses (21) trifft. In dem Fall, dass jedem Diffusorkanal aus mehreren Öffnungen Flüssigkeit zuführbar ist, können die Winkel zwischen der Längsachse der Bohrung und der Innenseite des sie umgebenden Teils des Gaseintrittsgehäuses und / oder der mindestens einen Diffusorwand variieren. Dabei können die Längsachsen der Bohrungen so ausgebildet sein, dass die Flüssigkeit zum Reinigen fächerförmig in den Diffusor (4) einführbar ist.
Als Flüssigkeit zum Reinigen kann Wasser eingesetzt werden. Dem Wasser können noch Zusatzstoffe beigefügt werden, die den Reinigungsprozess verstärken.
Der Diffusor (4) kann zumindest teilweise mit einer antihaftenden Beschichtung versehen sein. Eine derartige Beschichtung kann auch auf der Innenseite des
Gaseintrittsgehäuses (21) und auf dem Verdichterrad (3) vorgesehen sein. Die Beschichtung sollte dauerhaft temperaturbeständig bis zu solchen Temperaturen sein, wie sie während des Betriebs des Verdichters auftreten. Typischerweise bilden sich in Diffusoren von Verdichtern Temperaturen bis 260 °C aus, wobei die Beschichtung auch für einen kurzfristigen Temperaturanstieg bis 290 °C geeignet sein sollte. Bei speziellen Einsätzen oder zukünftigen Turboladem sind aber auch höhere Temperaturen denkbar und Beschichtungen mit einer entsprechend höheren Beständigkeit erforderlich.
Abhängig von den auftretenden Verschmutzungen und dem Einsatzgebiet des Verdichters kann es vorteilhaft sein, wenn die Beschichtung wasser- und / oder ölabweisend ist. Wenn in der angesaugten Luft noch ätzende Substanzen enthalten sind, welche die Wände angreifen, kann eine Beschichtung gewählt werden, die zudem noch korrosionsbeständig ist.
Als Beschichtung ist ein polymerisches Nanocomposit, das aus einer polymerischen Beschichtung mit einer fluorhaltigen Oberfläche und eingebetteten harten Teilchen, deren Grosse im Nanometerbereich liegt, geeignet. Auch eine Beschichtung aus Perfluoralkoxy - Copolymer (Teflon PFA), Hartchrombeschichtungen oder Vernickelungen sind möglich. Diese Aufzählung soll keineswegs abschliessend sein.
Das Ausmass der Verkokung kann verringert werden, indem die Wände des Verdichters, an welchen eine Verkokung stattfindet, gekühlt werden. Durch die niedrigeren Temperaturen an den Wänden baut sich die Verkokungsschicht weniger schnell auf und haftet weniger fest an den Wänden und kann daher besser entfernt werden. Die Kühlung der Wände kann durch bestehende Hohlräume im Verdichter oder speziell dafür vorgesehene Hohlräume oder Kühlschläuche geschehen. Die Kühlung kann mittels Luft, Wasser oder Öl erreicht werden.
In dem erfindungsgemässen Verfahren zum Reinigen eines Diffusors (4) eines Verdichters (1) wird Luft von einem Verdichterrad (3) angesaugt. Zusätzlich kann verunreinigte Luft aus einem Blow-By Kanal der angesaugten Luft zugeführt werden. Zur Reinigung des Diffusors (4) wird von einer Pumpe ein
Flüssigkeitsdruck aufgebaut. Die Flüssigkeit wird von der Pumpe durch eine Sammelleitung zu den Öffnungen in dem Gaseintrittsgehäuse (2) und / oder der mindestens einen Diffusorwand (41 ) gepresst. Der dazu nötige Druck ist höher als der im Strömungskanal (5) des Verdichters herrschende Druck. Die Flüssigkeit wird in den Strömungskanal (5) eingeführt und gelangt so auf mindestens eine Diffusorwand (41) und / oder die Leitschaufeln (44).
Die Flüssigkeit kann derart in den Diffusor (4) eingeführt werden, dass sie nach der Öffnung an der Innenseite der Diffusorwand (42) und / oder den Leitschaufeln (44) entlang fliesst. Es ist aber auch möglich, den Druck der Flüssigkeit soweit zu erhöhen, dass die Flüssigkeit erst gegen die Innenseite des Gaseintrittsgehäuses (21), die Innenseite der Diffusorwand (42) und / oder die Leitschaufeln (44), die in Verlängerung der Längsachse der Bohrung liegen, zu spritzen, wo zumindest ein Teil der Flüssigkeit abprallt und vernebelt wird. Dabei kann die Flüssigkeit auch entgegen der Strömungsrichtung des zu verdichtenden Mediums (7) in den Strömungskanal (5) eingeführt werden.
Verdichter, die in Abgasturboladern einer Brennkraftmaschine betrieben werden, können mit einem Lufthilfsantriebssystem ausgestattet sein, welches das Anlaufen einer Brennkraftmaschine erleichtert. Dazu wird Luft vor den Diffusoren mit einer Pumpe durch Zuleitungen in eine Ringkammer eingeleitet und über Bohrungen in dem Gaseintrittsgehäuse in den Strömungskanal eingeführt. Wenn ein solches System nicht als Lufthilfsantriebssystem genutzt wird, können die Bohrungen in dem Gaseintrittsgehäuse abgedichtet werden und neue Bohrungen derart gebohrt werden, dass eine Flüssigkeit zum Reinigen stromabwärts des Verdichterrades in den Diffusor einführbar ist. Die Flüssigkeit zum Reinigen wird durch die Zuleitungen in die Ringkammer transportiert und mit einem Druck, der höher ist als der im Strömungskanal des Verdichters herrschende Druck, in den Diffusor eingeführt.
Auch andere bestehende Hohlräume, Angüsse oder Kanäle, die nicht für andere Zwecke benötigt werden, können für die Einführung von Flüssigkeiten in den Diffusor genutzt werden. Es ist aber auch möglich, solche Hohlräume zu schaffen. In Figur 3 ist ein Kanal (81) gezeigt, der mit einer ringförmigen Kammer (82) verbunden ist, welche um das Verdichterrad parallel zum Diffusor (4) herumläuft.
Dichtungsmittel (83) dichten diese Kammer gegen das Gaseintrittsgehäuse (2) ab. Von der ringförmigen Kammer aus gehen Bohrungen (84) bis zum Diffusor (4). Zur Fixierung der Positionen der Teile in Umfangsrichtung sind Bolzen oder andere Fixiermittel (85) vorgesehen. Durch den Kanal (81) wird eine Flüssigkeit in die ringförmige Kammer (82) eingeführt und von dort dem Diffusor (4) zugeführt.
Bezugszeichenliste
1 Verdichter
2 Gaseintrittsgehäuse
21 Innenseite des Gaseintrittsgehäuses
22 Aussenseite des Gaseintrittsgehäuses
3 Verdichterrad
31 Laufschaufeln
32 Nabe
4 Diffusor
41 Diffusorwand
42 Innenseite der Diffusorwand
43 Aussenseite der Diffusorwand
44 Leitschaufeln
45 Diffusorkanal
5 Strömungskanal
6 Welle
7 Strömungsrichtung
81 Kanal
82 ringförmige Kammer
83 Dichtungsmittel
84 Bohrung
85 Fixiermittel