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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Beleuchtungssystem zur Beleuchtung
eines Objekts für die
Abbildung in einem Abbildungssytem, wie einem Mikroskop, insbesondere
einem Operationsmikroskop, sowie ein entsprechendes Mikroskop und
Mikroskopierverfahren hierfür.
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STAND DER TECHNIK
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Die
Erfindung geht aus von einem Mikroskopiersystem und Mikroskopierverfahren,
wie es in der
DE 103
39 784 A1 sowie der
US 2004/0109231 A1 beschrieben ist, deren
Offenbarungsgehalt hiermit durch Verweis vollständig hierin aufgenommen wird.
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Die
oben genannten Druckschriften beschreiben ein Mikroskopierverfahren
bzw. ein Mikroskopiersystem, welche insbesondere bei Operationen
eingesetzt werden können,
um Gewebe mittels Fluoreszenz in bestimmter Weise sichtbar zu machen.
Für die
Fluoreszenz wird bei dem genannten Stand der Technik ein Fluoreszenzfarbstoff,
beispielsweise Indocyaningrün
ICG eingesetzt, um durch Anregung von Fluoreszenzemissionen bestimmte
Gewebebereiche sichtbar zu machen, welche mit dem Fluoreszenzfarbstoff
versehen sind. Der Fluoreszenzfarbstoff, welcher auch als Kontrastmittel bezeichnet
werden kann, ermöglicht
die Sichtbarmachung von bestimmten Gewebearten bzw. Gewebestrukturen,
in welche der Fluoreszenzfarbstoff eindringt. Obwohl hier als Fluoreszenzfarbstoff
bezeichnet, kann das Kontrastmittel durch jeden Stoff gebildet sein,
welcher zum Emittieren von Licht angeregt werden kann. Bei dem beschriebenen
Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün ICG erfolgt dies durch die Bestrahlung
mit Licht mit einer Wellenlänge
im Bereich von 780 nm, wobei die durch die Strahlung angeregte,
emittierte Strahlung ein Intensitätsmaximum bei einer Wellenlänge von
835 nm aufweist. Durch entsprechendes Filtern des von dem untersuchten Gewebe
ausgesendeten Lichts, so dass möglichst nur
Licht der angeregten Wellenlänge
im Bereich von 835 nm durchgelassen wird, kann die Verteilung und Einlagerung
des Fluoreszenzfarbstoffs im Gewebe sichtbar gemacht werden. Da
es sich hierbei um infrarotes Licht handelt, kann durch Verwendung
einer Infrarotkamera ein entsprechendes Bild für eine Anzeigevorrichtung erzeugt
werden.
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Die
in der
US 2004/0109231
A1 bzw.
DE
103 39 784 A1 beschriebenen Vorrichtungen und Verfahren
ermöglichen
durch Überlagerung
von Abbildungen im sichtbaren Bereich und im Infrarotbereich die Betrachtung
des zu untersuchenden bzw. zu operierenden Gewebes zum Einen mit
sichtbarem Licht und andererseits mit durch den Fluoreszenzfarbstoff emittiertem
infraroten Licht, so dass neben der normalen Betrachtung des zu
untersuchenden bzw. zu operierenden Gewebes mit sichtbarem Licht
die Information über
die Gewebeart bzw. Gewebestruktur mittels des Kontrastmittels gewonnen
werden kann.
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Bei
dem beschriebenen Stand der Technik wird zur Beleuchtung des abzubildenden
Objekts ein Beleuchtungssystem eingesetzt, welches eine Filterscheibe
bzw. ein Filterrad mit verschiedenen Filtern einsetzt, um den zu
untersuchenden Bereich des Gewebes mit entsprechendem Licht auszuleuchten.
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So
wird einerseits ein Filter verwendet, welcher eine hohe Transmission
im Bereich des sichtbaren Lichts und im Bereich der Anregungswellenlänge für den Fluoreszenzfarbstoff
aufweist. Damit wird erreicht, dass Licht der Wellenlänge im Bereich
von 400 nm bis 800 nm mit möglichst
maximaler Intensität
mit Transmissionswerten ≥ 50
% durchgelassen wird. So ist sowohl eine Abbildung des zu untersuchenden
bzw. zu operierenden Bereichs im sichtbaren Lichtbereich als auch
eine Anregung des Fluoreszenzfarbstoffs mit der Anregungswellenlänge bei
780 nm möglich.
Bei einer Wellenlänge
von 800 nm weist der entsprechende Filter eine Schwelle auf, so
dass bei höheren
Wellenlängen
das Transmissionsvermögen
drastisch absinkt, so dass nur mehr eine Transmission der Strahlungsintensität im Bereich
von ≤ 0,1 %
vorliegt. Dies dient dazu, einen möglichst guten Kontrast für die nachfolgende
Abbildung des durch die Anregung emittierten Lichts des Fluoreszenzfarbstoffs
zu ermöglichen.
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Allerdings
wird durch die starke Lichteinstrahlung das Gewebe sehr stark erwärmt, so
dass für
den Fall, dass keine Fluoreszenzbetrachtung durchgeführt werden
soll, ein Wärmeschutzfilter
vorgesehen ist, der anstelle des erstgenannten Filters im Beleuchtungssystem
eingesetzt werden kann. Der Wärmeschutzfilter
weist lediglich eine hohe Transmission im sicht baren Bereich, also
im Bereich von 400 bis 710 nm von ≥ 50
% der Strahlungsintensität auf,
während
bei höheren
Wellenlängen
das Transmissionsvermögen
auf Werte ≤ 0,5
% der Strahlungsintensität
absinkt. Dadurch wird erreicht, dass im Fall, dass keine Fluoreszenzbetrachtung
nötig ist,
ein unnötiger
Wärmeeintrag
vermieden wird.
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Allerdings
besteht bei dem entsprechenden Mikroskopierverfahren bzw. der dafür vorgesehenen Mikroskopiereinrichtung
das Problem darin, dass gerade im Fluoreszenzmodus, also bei Betrachtung
der durch Fluoreszenz angeregten Infrarotstrahlung bei gleichzeitiger
Betrachtung eines Bildes im sichtbaren Lichtwellenlängenbereich
ein hoher Energieeintrag des zu untersuchenden bzw. zu operierenden
Objekts vorliegt, welcher zu Schädigungen
oder Veränderungen
des Gewebes führen
kann.
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OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Es
ist deshalb Aufgabe der Erfindung, ein Mikroskopierverfahren bzw.
ein Mikroskop sowie insbesondere ein Beleuchtungssystem hierfür zur Verfügung zu
stellen, bei welchen die oben genannten Probleme insbesondere hinsichtlich
der in das zu untersuchende Objekt eingebrachten Strahlungsenergie
gelöst
werden. Insbesondere soll ein Mikroskopiesystem geschaffen werden,
bei welchem auch bei gleichzeitiger Betrachtung des Objekts im sichtbaren Bereich
und im angeregten infraroten Bereich der Energieeintrag in das Objekt
minimiert wird. Diese Aufgabe soll zudem gelöst werden bei einer guten Abbildungsqualität. Zudem
soll das Mikroskop einfach aufgebaut, bzw. das Mikroskopierverfahren
einfach durchführbar
sein.
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TECHNISCHE LÖSUNG
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Diese
Aufgabe wird gelöst
durch ein Beleuchtungssystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie
ein Mikroskop mit den Merkmalen des Anspruchs 12 und ein Verfahren
zum Mikroskopieren mit den Merkmalen des Anspruchs 14. Vorteilhafte
Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Die
Erfindung geht aus von der Erkenntnis, dass der Energieeintrag in
das zu beobachtende Objekt bzw. das zu operierende Gewebe bei einem
Mikroskop bzw. Operationsmikroskop dadurch verringert werden kann,
dass bei einem Modus, bei welchem sowohl eine Betrachtung des Objekts
mit Licht im sichtbaren Bereich als auch mit durch Anregung emittiertem
Licht möglich
ist, die Lichtintensität
im sichtbaren Wellenlängenbereich
auf das Nötigste
beschränkt
wird und soweit reduziert wird, dass gerade noch eine ausreichende
Abbildung im sichtbaren Bereich möglich ist, während gleichzeitig
die Bestrahlung des Objekts mit einer Wellenlänge, welche der Anregungswellenlänge entspricht,
maximal gewählt wird,
um eine gute Anregung der Lichtemission zu ermöglichen.
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Entsprechend
wird für
ein derartiges Vorgehen ein Filter in einem Beleuchtungssystem vorgesehen,
der eine entsprechende Filtercharakteristik aufweist, also im Bereich
des sichtbaren Lichts viel Licht herausfiltert bzw. wenig Licht
hindurch lässt
und im Wellenlängenbereich
der Anregungswellenlänge möglichst
viel Lichtintensität
durchlässt
bzw. wenig herausfiltert.
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Entsprechend
wird ein Beleuchtungssystem vorgeschlagen, welches einen Filter
aufweist, der eine Filtercharakteristik hat, die im Bereich des
sichtbaren Lichts mehr als 30 % und weniger als 90 % der Strahlungsintensität herausfiltert
und im Bereich des infraroten Lichts weniger als 50 % der Strahlungsintensität herausfiltert.
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Insbesondere
kann im Bereich des sichtbaren Lichts der Filter mehr als 50 %,
vorzugsweise mehr als 60 %, insbesondere mehr als 75 % der Strahlungsintensität herausfiltern
bzw. weniger als 80 % der Strahlungsintensität.
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Darüber hinaus
kann im Bereich des infraroten Lichts weniger als 60 %, insbesondere
weniger als 75 %, vorzugsweise weniger als 90 % und höchst vorzugsweise
weniger als 98 % der Strahlungsintensität herausgefiltert werden.
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Die
oben beschriebene Filterwirkung bzgl. des sichtbaren Bereichs kann
in einem Wellenlängenbereich
von 380 nm bis 780 nm, vorzugsweise 390 nm bis 750 nm, insbesondere
400 nm bis 700 nm oder 420 nm bis 750 nm bzw. 450 nm bis 700 nm
vorliegen, während
die Filterwirkung bzgl. des infraroten Bereichs in einem Lichtwellenlängenbereich
von 700 nm bis 820 nm, vorzugsweise 750 nm bis 810 nm, insbesondere
780 nm bis 800 nm, oder 750 nm bis 780 nm vorliegen kann.
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Die
Filterwirkung im sichtbaren Bereich kann vorteilhafterweise sehr
gleichmäßig eingestellt
werden, um möglichst
in jedem Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts die gleiche Filterwirkung zu erzielen. Damit
wird vermieden, dass bei der Abbildung im sichtbaren Bereich Farbstiche
auftreten. Allerdings sind Abweichungen der Filterwirkung zulässig, da eine
entsprechende Korrektur auch im Strahlengang der Mikroskopoptik
vorgenommen werden kann. Bevorzugt ist jedoch die Abweichung der
Filterwirkung ≤ 10
Prozentpunkte, insbesondere ≤ 5
Prozentpunkte einzustellen.
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Der
Filter für
das Beleuchtungssystem kann sowohl ein Transmissions- als auch ein
Reflexionsfilter sein.
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Der
Filter kann als Interferenzfilter aufgebaut sein, wobei insbesondere
ein Stapel dünner
Schichten mit unterschiedlichen, aufeinander abgestimmten Brechungsindizes
vorgesehen werden kann, um die wellenlängenabhängige Filterwirkung in gewünschter Weise
einzustellen.
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Da
mit einem derartigen Filter die Erwärmung des zu beobachtenden
Objekts verringert wird, kann ein entsprechendes Mikroskop bzw.
ein entsprechendes Mikroskopierverfahren im Dauerbetrieb durchgeführt werden,
so dass ein Wechsel des Filters, wie beim Stand der Technik vorgesehen,
nicht erforderlich ist. Allerdings ist es auch denkbar, entsprechende
Wechselmöglichkeiten
vorzusehen, um zwischen verschiedenen Modi des Betriebs wechseln
zu können.
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Das
erfindungsgemäße Beleuchtungssystem
kann in jedem geeigneten Mikroskop bzw. allgemein Abbildungssystem
eingesetzt werden, wobei insbesondere Operationsmikroskope und vorzugsweise
Stereomikroskope bevorzugt sind.
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Neben
dem beschriebenen Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün können auch
andere Fluoreszenzfarbstoffe und allgemein andere durch Licht zu Lichtemissionen
mit veränderten
Wellenlängen
anregbare Stoffe eingesetzt werden.
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KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Weitere
Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden
bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
deutlich, welches anhand der beigefügten Figuren beschrieben ist.
Die Zeichnungen zeigen hierbei in rein schematischer Weise in
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1 eine
Darstellung eines Mikroskopiesystems; und in
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2 ein
Diagramm bzgl. der Filtercharakteristik eines in einem erfindungsgemäßen Beleuchtungssystem
verwendeten Filters.
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Das
in
1 gezeigte Ausführungsbeispiel eines Mikroskopiesystems
1 ist
bis auf das Beleuchtungssystem
63 identisch mit dem Mikroskopiesystem,
welches in der
DE
103 39 784 A1 bzw. der
US 2004/0109231 A1 beschrieben ist. Entsprechend wird
bzgl. einer detaillierten Beschreibung des Mikroskops
1 auf
die oben genannten Druckschriften verwiesen, deren Inhalt hiermit
entsprechend durch Verweis mit aufgenommen ist.
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Das
Mikroskop 1 umfasst eine Mikroskopieoptik 3 mit
einem Objektiv 5, welches symmetrisch zu einer optischen
Achse 7 angeordnet ist. In der Objektebene des Objektivs 5 kann
ein zu untersuchendes Objekt 9 angeordnet werden. Das von
dem Objekt 9 ausgehende Licht wird von dem Objektiv 5 in
ein paralleles Strahlenbündel 11 überführt. Nachfolgend sind
in denn Strahlengang zwei mit Abstand von der optischen Achse 7 angeordnete
Zoomsysteme 12 und 13 angeordnet, die aus dem
parallelen Strahlenbündel 11 jeweils
ein Teilstrahlenbündel 14 und 15 herausgreifen.
Die Teilstrahlenbündel 14 und 15 sind Okularen 16 und 17 zugeordnet,
mittels denen der Betrachter mit seinen beiden Augen 18 und 19 das Objekt 9 in
einer vergrößerten Darstellung
betrachten kann. Da die Augen 18 und 19 das Bild
des Objekts 9 jeweils unter einem Winkel α zur optischen
Achse 7 wahrnehmen, entsteht ein stereoskopisches Bild
des Objekts 9.
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In
dem Teilstrahlenbündel 15 ist
ein teildurchlässiger
Spiegel 21 angeordnet, um einen Teil des Lichts als Strahl 23 auszukoppeln,
welcher durch einen weiteren Strahlteiler 25 aufgeteilt
wird in Strahlen 27 und 29. Der Strahl 27 wird über eine
Kameraadapteroptik 31 auf eine lichtempfindliche Fläche einer Kamera 32 derart überführt, dass
diese ein Bild des Ob jekts 9 bei Betrachtung unter dem
Winkel α zur
optischen Achse 7 aufnimmt. Die von der Kamera 32 aufgenommenen
Bilder werden als Bilddaten über eine
Datenleitung 33 an eine Steuerung 35 übermittelt.
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Aus
dem Teilstrahl 14 koppelt ein teildurchlässiger Spiegel 37 einen
Strahl 39 aus, der durch eine Kameraadapteroptik 41 auf
eine lichtempfindliche Fläche
einer weiteren Kamera 43 derart überführt wird, dass diese Bilder
des Objekts 9 bei Betrachtung unter dem Winkel α zur optischen
Achse 7 aufnehmen kann. Die von der Kamera 43 aufgenommenen
Bilder werden als Bilddaten über
eine Datenleitung 45 der Steuerung 35 zugeführt. Die
Steuerung 35 überträgt die von
den Kameras 32 und 43 aufgenommenen Bilder wiederum
als Bilddaten über
eine Leitung 47 an eine Anzeigevorrichtung 49,
welche von einem Benutzer des Mikroskopiesystems 1 wie eine
Brille am Kopf getragen wird, so dass in der Anzeigevorrichtung 49 integrierte
Bildschirme, welche in 1 schematisch mit 51 und 52 bezeichnet
sind, von dem Benutzer mit dessen linken bzw. rechten Auge betrachtet
werden können.
Damit ist zusätzlich zu
den Okularen 16 und 17 eine weitere Betrachtungsmöglichkeit
des Objekts 9 gegeben.
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Der
Strahl 29 aus dem Teilstrahl 15 wird über eine
Kameraadapteroptik 53 auf eine Lichtdetektionsfläche einer
Kamera 55 derart überführt, dass
diese ein Infrarotbild des Objekts aufnehmen kann. In dem Strahl 29 ist
ferner ein Filter 57 angeordnet, dessen Transmissionscharakteristik
ermöglicht,
dass durch einen anregbaren Stoff emittiertes Licht herausgefiltert
werden kann. Als anregbarer Stoff kann beispielsweise in dem Objekt 9 der
Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün ICG vorgesehen sein, welcher durch
Anregung Licht emittiert, das den Filter 57 passieren kann,
während
Licht anderer Wellenlängen herausgefiltert
wird. Der Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün weist beispielsweise ein
Maximum eines Anregungsspektrums bei einer Wellenlänge von
780 nm auf, während
das entsprechende Maximum des Emissionsspektrums bei einer Wellenlänge von
835 nm liegt. Der Filter 57 weist somit eine Filtercharakteristik
auf, welche bei einer Wellenlänge
von 810 nm eine Schwelle aufweist, wobei Licht mit Wellenlängen unterhalb
der Schwelle durch den Filter nicht transmittiert wird, während Licht
mit Wellenlängen
oberhalb der Schwelle transmittiert wird. Somit stellt der Filter 57 sicher,
dass lediglich durch die Anregung von dem Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün emittiertes
Licht auf die Kamera 55 gelangt und somit ein entsprechendes
Fluoreszenzbild des Objekts 9 zeigt.
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Die
von der Kamera 55 aufgenommenen Bilder werden als Bilddaten über eine
Datenleitung 65 an die Steuerung 35 übertragen.
Die Steuerung 35 überträgt die von
der Kamera 55 aufgenommenen Bilder wiederum als Bilddaten über eine
Leitung 67 an eine LCD-Anzeige 69, welche die
Bilddaten wiederum als Bild darstellt, welches über eine Kollimationsoptik 70 und
einen Einkuppelspiegel 68 zur Überlagerung gebracht wird mit
dem Teilstrahl 15, so dass das Bild der Anzeige 69 ebenfalls
von dem Auge 19 des Benutzers in Überlagerung mit dem direkten
optischen Abbild des Objekts 9 wahrnehmbar ist. Dabei stellt
die LCD-Anzeige 69 das von der Kamera 55 in Infraroten
aufgenommene Intensitätsbild
beispielsweise in grüner
Farbe dar. Hierbei wird grün
als Farbe für
die Darstellung u. a. deshalb gewählt, da das Objekt 9 als
menschliches Gewebe im sichtbaren Bereich die Farbe grün nur in
sehr geringem Umfang enthält.
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Die
Steuerung 35 bearbeitet ferner die an den Bildschirm 51 der
Anzeigevorrichtung 49 übertragenen
Bilddaten derart, dass der Bildschirm 51 die von der Kamera 55 mit
Infrarotlicht aufgenommenen Bilder in Überlagerung mit den Bildern
darstellt, die die Kamera 32 mit sichtbarem Licht aufnimmt,
so dass auch der Benutzer, der die Anzeige 49 am Kopf trägt, mit
seinem rechten Auge ebenfalls eine überlagerte Darstellung der
mit sichtbarem Licht aufgenommenen Bilder und der mit Infrarotlicht
aufgenommenen Bilder erhält.
Zusätzlich
kann die Überlagerung der
Abbildung mit sichtbarem Licht und mit Infrarotlicht, wie im Teilstrahl 15 dargestellt,
auch für
den Teilstrahl 14 vorgenommen werden, so dass sich auch
für das
Infrarotlicht ein stereoskopisches Bild ergibt. Gleiches gilt für die Darstellung
der Anzeige 49.
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Das
Beleuchtungssystem 63 umfasst als Lichtquelle eine Halogenlampe 71,
einen Reflektor 72 und eine Kollimator 73, um
einen kollimierten Lichtstrahl 74 zu erzeugen, welcher
mittels einer oder mehrerer Linsen 75 auf ein Eintrittsende 76 eines Glasfaserbündels 77 gerichtet
wird, um von der Lampe 71 emittiertes Licht in das Glasfaserbündel 77 einzukoppeln.
Allerdings kann auch auf die Linsen 75 verzichtet werden.
Durch das Glasfaserbündel 77 wird
das Licht in die Nähe
des Objektivs 5 transportiert, tritt dort an einem Austrittsende 78 des
Glasfaserbündels 77 aus
und wird dann durch eine Kollimationsoptik zu einem auf das zu untersuchende
Objekt 9 gerichteten Beleuchtungslichtstrahl 81 kollimiert. Anstatt
der Halogenlampe kann auch jegliche andere Art von Lampe eingesetzt
werden, beispielsweise eine Xenonlampe.
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Das
Beleuchtungssystem 63 umfasst einen Filter 83,
welcher eine Filtercharakteristik aufweist, wie sie in 2 dargestellt
ist. Der Filter 83 ist im Beleuchtungsstrahlengang zwischen
dem Kollimator 73 und der Linse 75 angeordnet,
kann jedoch auch an anderer geeigneter Stelle vorgesehen sein. Der
bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel
als Transmissionsfilter ausgebildete Filter 83 weist im
Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts mit Wellenlängen zwischen 400 nm und 750
nm eine Transmission im Bereich von 20 % bzw. bei einer auf eins
normierten Transmission einen Wert von 0,2 auf, welche in dem genannten
Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts nahezu konstant vorliegt. Lediglich im Bereich um
400 nm und insbesondere darunter sowie im Endbereich der Wellenlänge des
sichtbaren Lichts bei 750 nm und darüber sind geringere bzw. höhere Transmissionsgrade
vorhanden. Bevorzugt ist jedoch eine möglichst über den gesamten Wellenlängenbereich
des sichtbaren Lichts möglichst
konstante Transmission, um Farbstiche durch bevorzugte Wellenlängenbereiche
zu vermeiden. Allerdings sind gewisse Schwankungen oder Unterschiede
im Transmissionsverhalten bei bestimmten Wellenlängen aufgrund der Bedingungen,
die durch die Filterherstellung vorgegeben sind, zulässig. Diese
können
durch entsprechende Korrekturfilter im Bereich der Mikroskopieoptik 3 korrigiert
werden.
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Durch
die Verwendung eines Filters 83 mit der Filtercharakteristik
der 2 wird erreicht, dass im Bereich der Anregungswellenlänge, beispielsweise
für Indocyaningrün mit einem
Anregungsmaximum im Bereich von 780 nm, bis zu einer Wellenlänge mit
800 nm das Beleuchtungslicht eine hohe Lichtintensität aufweist,
so dass der Fluoreszenzfarbstoff Indocyaningrün ausreichend angeregt wird,
um eine hohe Ausbeute an Fluoreszenzlicht zu erhalten. Gleichzeitig
wird durch die Filtercharakteristik des Filters 83 bewirkt,
dass die Intensität
des durchgelassenen Lichts im Bereich der Wellenlängen des
sichtbaren Lichts möglichst
weit abgesenkt ist, und zwar bis zu einem Wert, an dem gerade noch
eine ausreichende Abbildung des Objekts 9 im sichtbaren
Bereich möglich
ist, so dass ein unnötiger
Wärmeeintrag
durch Licht mit der Wellenlänge
im sichtbaren Bereich vermieden wird. Dadurch wird vermieden, dass
beispielsweise bei einer Verwendung als Operationsmikroskop das
zu betrachtende Gewebe, also das Objekt 9, unnötig durch
einfallendes Licht erwärmt
wird, was zu einer Schädigung
des Gewebes führen
könnte.
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Entsprechend
ist es wünschenswert,
dass die ansteigende Flanke der Transmission bei der Filtercharakteristik
im Wellenlängenbereich
am Ende des sichtbaren Bereichs im Bereich von 750 nm bis 780 nm
möglichst
steil verläuft,
also theoretisch einen Rechteckverlauf auf weist, und ebenfalls die
abfallenden Flanke im Infrarotbereich bei 800 nm ebenfalls steil
abfällt,
um eine ausreichend gute Darstellung des durch Anregung emittierten
Lichts zu erhalten.
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Die
Filtercharakteristik kann bzgl. der gewählten Wellenlängen bei
einem anderen anregbaren Stoff entsprechend anders gewählt werden.
Wesentlich ist jedoch die grundsätzliche
Form der Filtercharakteristik mit einer ausreichenden Transmission annähernd konstant über den
sichtbaren Bereich in einer Größenordnung
von 10 bis 50 %, vorzugsweise ca. 20 bis 30 % durchgelassenen Lichts
und einem möglichst
scharfen Maximum der Transmission im Bereich der Anregungswellenlänge im Infrarotbereich
möglichst
mit einer linienhaften oder rechteckförmigen Form, so dass sich im
Wesentlichen die Struktur eines liegenden L's ergibt.
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Obwohl
die vorliegende Ausführungsform ein
Stereooperationsmikroskop zeigt, sind natürlich sämtliche andere geeignete Mikroskope
und Mikroskoparten für
den Einsatz der vorliegenden Erfindung denkbar.
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Bei
dem gezeigten Ausführungsbeispiel
der
1 ist der erfindungsgemäße Filter
83 als einziger Filter
im Beleuchtungssystem
63 vorgesehen. Es ist jedoch auch
denkbar, dass der Filter
83 zusammen mit anderen Filtern,
z. B. in Form von einer verschiebbaren Filterscheibe oder eines
drehbaren Filterrades vorgesehen werden kann, wie dies beispielsweise
in der
DE 103 39 784
A1 beschrieben ist, so dass entsprechend dem jeweiligen
Einsatzzweck der Filter
83 durch einen anderen geeigneten
Filter ausgetauscht werden kann. Beispielsweise kann ein andersartiger Wärmeschutzfilter
vorgesehen werden, wenn das Mikroskop nicht in einem Fluoreszenzmodus
betrieben wird. Dann kann der entsprechende Wärmeschutzfilter eine möglichst
hohe Transmission im sichtbaren Bereich aufweisen, während Wellenlängen im
Infrarotbereicht zur Vermeidung eines hohen Energieeintrags für das zu
beobachtende Objekt herausgefiltert werden können.
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Obwohl
die vorliegende Erfindung anhand des Ausführungsbeispiels detailliert
beschrieben worden ist, ist es für
den Fachmann selbstverständlich,
dass die Erfindung nicht auf dieses Ausführungsbeispiel beschränkt ist,
sondern vielmehr Abwandlungen und Änderungen möglich sind, indem beispielsweise
einzelne Merkmale weggelassen oder Merkmale in unter schiedlicher
Weise kombiniert werden, ohne den Schutzbereich der beigefügten Ansprüche zu verlassen.