DE102008004147A1 - Mikropumpe und Verfahren zum Pumpen eines Fluids - Google Patents

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Thomas Gessner
Mario Baum
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Technische Universitaet Chemnitz
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Technische Universitaet Chemnitz
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Abstract

Eine Mikropumpe weist eine Membran auf, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung durch die Membran aufweist, wobei die fluidische Komponente derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran in einer ersten Richtung größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran in eine zweite Richtung, so dass eine Hin- und Herauslenkung der Membran einen Nettofluidfluss durch die fluidische Komponente in die erste Richtung hervorruft. Ferner schafft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids mittels derselben Mikropumpe.

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Mikropumpe mit einer Membran und eine fluidische Komponente zum Transportieren einer Flüssigkeit oder eines Gases und ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids mittels derselben.
  • Das technische Einsatzgebiet der hier beschriebenen Erfindung ist vorzugsweise das miniaturisierte Pumpen, d. h. das Pumpen von Flüssigkeiten oder Gasen mit Mikropumpen, also mit Pumpen mit geringer Abmessung. Mikropumpen werden für den Transport bzw. den Antrieb von Fluiden (also z. B. Gasen und Flüssigkeiten) in Fluidkanälen bzw. Mikrofluidsystemen eingesetzt. Mit Hilfe von Mikropumpen lassen sich definiert kleinste Fluidmengen transportieren, dosieren und handhaben. Der kontrollierte Transport kleinster Gas- bzw. Flüssigkeitsmengen ist in vielen Anwendungen, wie beispielsweise in der Invitro-Diagnostik, bei der es auf schnelle Vorortanalysen („Point of Care") von medizinischen, biologischen und chemischen Substanzen ankommt oder in so genannten Lab-On-Chip Systemen wünschenswert. Bei der miniaturisierten Analyse von Flüssigkeiten, wie z. B. Wasser, Blut, Blutserum, Blutplasma, Speichel, aber auch zur Steuerung miniaturisierter Reaktionen ist es notwendig, Flüssigkeitsvolumina zu bewegen. Insbesondere, wenn eine komplexe Vorbereitung einer zu untersuchenden Probe bzw. komplexe Nachweisreaktionen notwendig sind, müssen häufig mehrere Flüssigkeiten mit Volumina im Nano- oder Mikroliterbereich zeitgesteuert transportiert werden. Es besteht oft die Notwendigkeit, derartig komplexe Abläufe mittels preiswerter Einweg-Analysen zu realisieren. Aus diesem Grund ist eine kostengünstige Technologie notwendig, die es ermöglicht, Pumpen und eine Anordnung von mehreren Pumpen (Arrays von Pumpen) zum gezielten Transport von Flüssigkeiten und Gasen herzustellen.
  • Derartige Analysesysteme werden beispielsweise als Kartuschen ausgebildet. Da es sich um Einwegartikel handelt, sollten diese aus einem preiswerten Material bestehen, wie z. B. aus Polymeren. Oft ist es zudem zweckmäßig, wenn diese Kartuschen „flach" sind. Aus diesem Grunde sollte eine integrierte Mikropumpe bzw. ein integrierter Aktor zum Fluidtransport sowohl eine flache Bauweise ermöglichen und gleichzeitig preiswert zu realisieren sein. Es kann zudem vorteilhaft sein, wenn die zu bewegenden Flüssigkeiten nicht in direktem Kontakt mit einer Pumpe stehen, sondern über einen Gasdruck (Überdruck oder Unterdruck) angetrieben werden. Dazu kann es notwendig sein, dass eine Pumpe auch in der Lage ist, Gase zu fördern.
  • Pumpen insbesondere zum Transport von Volumina im Mikroliter- und Submikroliterbereich (Mikropumpen) sind z. B. aus der Veröffentlichung von Nguyen N. -T., Huang X., Chuan T. K.: „MEMS-Mikropumps: A Review", Journal of Fluids Engineering, Bd. 124, Juni 2002, 384–392 bekannt. Derartige Mikropumpen nutzen passive oder aktive Ventile zur Erzeugung einer Fluidflussvorzugsrichtung. Diese Ventile sind typischerweise unterhalb oder am Rand einer Pumpenkammer oder in Kanälen, also in Zu- bzw. Ableitungen zur Pumpenkammer positioniert. Diese Anordnung erfordert besonders bei aktiven Ventilen einen komplexen mehrlagigen Aufbau, was eine flache und kompakte Bauweise verhindert.
  • Bei einem Ventil handelt sich also in dieser Patentanmeldung um ein fluidisches Element, das in der Lage ist, die (Vorzugs-)Richtung eines Fluidstromes zu steuern. Dies umfasst insbesondere passive Ventile ohne bewegliche Teile, wie z. B. dynamische passive Ventile, passive Ventile mit beweglichen Teilen (z. B. Klappenventile), sowie aktive Ventile, bei denen die Fliessrichtung aktiv gesteuert wird (z. B. aktive Klappenventile). Pumpen auf Basis von dynamisch passiven Ventilen werden auch oft als „ventillose" Pumpen bezeichnet.
  • Bei Mikropumpen, die die Aufgabe besitzen, Fluide (also Flüssigkeiten und Gase) zu bewegen, können dynamische passive Ventile zur Steuerung der Flussvorzugsrichtung eingesetzt werden. Bei derartigen Anordnungen sind die richtungsgebenden Elemente üblicherweise ortsfest, wie z. B. in dem Artikel von E. Stemme und G. Stemme (1993), „A Valveless Diffusor/Nozzle-Based Fluid Pump", Sensors and Actuators A 39: 159–167 gezeigt ist.
  • Die aus dem Artikel von E. Stemme und G. Stemme bekannte Lösung zum Transport von Volumina im Mikroliter- und Submikroliter-Bereich nutzt speziell geformte Kanalelemente als dynamische passive Ventile, um eine Vorzugsrichtung des Fluidstroms zu erreichen. Derartige Pumpen werden, auch als „ventillose" Pumpen bezeichnet. Jedoch auch hier befinden sich die richtungsgebenden Elemente unterhalb oder am Rand einer Pumpenkammer.
  • Besonders beim Pumpen von Gasen weisen derartige Anordnungen den Nachteil auf, dass das durch die Pumpenmembran verdrängte Volumen zunächst zu einer Kompression des Gasvolumens in einer Pumpenkammer führt. Dies führt im Folgenden dazu, dass ein großer Teil des theoretisch durch die Auslenkung der Membran verdrängten Volumens nicht zum Volumenstrom durch die ortsfesten, richtungsgebenden Elemente beiträgt, da lediglich eine, z. B. im Pumpenmembranbereich lokal auftretende Kompression stattfindet.
  • Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Mikropumpe und ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids zu schaffen, die ein kostengünstiges Pumpen eines Fluids unter Umgehung der oben angeführten Nachteile ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Mikropumpe gemäß Anspruch 1 und ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids gemäß Anspruch 12.
  • Die vorliegende Erfindung schafft eine Mikropumpe mit einer Membran, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung durch die Membran aufweist, wobei die fluidische Komponente derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung bei einer Auslenkung der Membran in einer ersten Richtung größer ist als ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung bei einer Auslenkung der Membran in eine zweite Richtung, so dass eine Hin- und Herauslenkung der Membran einen Nettofluidfluss durch die Durchgangsöffnung in die erste Richtung hervorruft.
  • Die vorliegende Erfindung schafft ferner ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids mittels einer Mikropumpe mit einer Membran, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung durch die Membran aufweist. Das Verfahren weist ein Auslenken der Membran auf, wobei die fluidische Komponente derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung bei einer Auslenkung der Membran in einer ersten Richtung größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung, bei einer Auslenkung der Membran in eine zweite Richtung, so dass ein Hin- und Herauslenken der Membran zu einem Nettofluidfluss durch die Durchgangsöffnung in die erste Richtung erfolgt.
  • Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ermöglichen es beispielsweise, mikrofluidische Ventile in einer vorzugsweise flachen Bauweise zu realisieren und in einer Membran zu integrieren, wobei die Anordnung aus Ventilen und Membran in der Lage ist, sowohl Flüssigkeiten als auch Gase zu bewegen. Konventionelle Mikropumpen besitzen keinen in eine Membran integrierten Ventilaufbau. Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung bieten weiter den Vorteil, dass Pumpwirkungen für Gase und/oder Flüssigkeiten mit preiswerten Materialien und skalierbar bereitgestellt werden können, so dass eine Erhöhung, der für eine bestimm te Aufgabe benötigten Pumpenzahl, in einem Gerät technologisch nur einer geringfügigen Kostenerhöhung entspricht.
  • Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
  • 1 die schematische Seitenansicht einer Mikropumpe gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
  • 2a–c schematisch die Funktionsweise der Mikropumpe gemäß 1;
  • 3a–c die schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden Erfindung und schematisch deren Funktionsweise;
  • 4a–c ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Mikropumpe gemäß der vorliegenden Erfindung und deren Funktionsweise;
  • 5a–e weitere Ausführungsbeispiele einer Mikropumpe mit unterschiedlichen fluidischen Komponenten;
  • 6 schematisch das Zusammenfassen mehrerer Mikropumpen gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung zur Realisierung eines Pumpenarrays; und
  • 7 die Draufsicht eines Mikropumpenarrays.
  • Bezüglich der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung sollte beachtet werden, dass in den unterschiedlichen Figuren für funktional identische bzw. gleichwirkende oder funktionsgleiche äquivalente Elemente zur Vereinfachung in der gesamten Beschreibung die gleichen Bezugszeichen verwendet werden.
  • In 1 ist eine Mikropumpe gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung schematisch dargestellt. Die Mikropumpe 1 weist eine Membran 2 auf, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente 4 mit einer Durchgangsöffnung 4a durch die Membran 2 aufweist, wobei die fluidische Komponente 4 derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung 4a bei einer Auslenkung der Membran 2 in eine erste Richtung größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung 4a bei einer Auslenkung der Membran 2 in eine zweite Richtung, so dass eine Hin- und Herauslenkung der Membran 2 einen Nettofluidfluss durch die Durchgangsöffnung in die erste Richtung hervorruft.
  • Der Begriff Querschnitt ist in diesem Zusammenhang nicht eng auszulegen und kann neben einer Anordnung der Membran senkrecht zur Flussrichtung eines Fluidkanals auch, wie u. a. in 1 gezeigt ist, andere Anordnungsrichtungen der Membran umfassen, bei denen sich die Membran allgemein über eine Schnittfläche eines Fluidkanals erstreckt.
  • In dem Ausführungsbeispiel in 1 besteht die fluidische Komponente aus einer Durchgangsöffnung 4a durch die Membran 2. Die Durchgangsöffnung 4a ist in diesem Ausführungsbeispiel konisch geformt, weshalb sie als Diffusor/Düse wirkt und dementsprechend wie ein dynamisch passives Ventil. Abhängig von der Bewegungsrichtung der Membran 2 und damit der relativ zur Membran entstehenden Flussrichtung eines Fluidstroms kann die konisch ausgeformte fluidische Komponente 4 in der Membran 2 als ein Diffusor wirken. Ein Diffusor stellt im Allgemeinen eine Vergrößerung des Durchflussquerschnittes in Fließrichtung eines strömenden Fluids (Gas, Flüssigkeit) dar, während eine Düse im Allgemeinen eine Verkleinerung des Durchflussquerschnittes in Fließrichtung eines strömenden Fluids (Gas, Flüssigkeit) darstellt.
  • Allgemein gesprochen kann bei einer Durchgangsöffnung 4a mit einer speziellen Geometrie ein von der Strömungsrichtung des Fluids durch die Durchgangsöffnung 4a abhängiger Strömungswiderstand auftreten. Bei der fluidischen Komponente 4 mit der oben beschriebenen Durchgangsöffnung 4a kann es sich also, um ein für ein Fluidrichtungswirkendes dynamisch passives Ventil handeln. Die Strömungsrichtung sowie die Strömungsgeschwindigkeit des Fluids durch die Durchgangsöffnung 4a wird dabei im Wesentlichen durch die Bewegung der Membran 2 bestimmt.
  • Die Membran kann auch mehrere Durchgangsöffnungen aufweisen. Diese Durchgangsöffnungen können auch als Diffusoren oder Düsen ausgebildet sein.
  • Die Membran 2 in 1 kann beispielsweise in der Mikropumpe zwischen den Seitenteilen 1a und 1b eingespannt sein und, wie in der 1 gezeigt ist, mit einem Fluidkanal 10 in dem ein Fluid 8 angeordnet ist in Verbindung stehen. Durch die Mikropumpe 1 kann bei einer (periodischen) Auslenkung der Membran 2, so wie es später genauer beschrieben wird, ein Fluid 8 in Richtung 6a durch den Fluidkanal 10 gepumpt werden.
  • Die Membran 2 kann z. B. aus Metall, oder Kunststoffe, wie beispielsweise Thermoplaste, Elastomere, Silikone, Duroplaste, Kunststofffolien mit ein- oder beidseitiger Klebeschicht, oder Silizium, Glas oder Keramik bestehen.
  • In einem weiteren Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung (2a–c) kann die Membran 2 der Mikropumpe 1 beispielsweise aus einem magnetischen Material bestehen. Ebenso ist es natürlich denkbar, dass sich ein Magnet oder ein magnetische Material auf der Membran 2 befindet. Die Membran 2 kann wieder speziell geformte fluidische Kanäle – die Durchgangsöffnung 4a – aufweisen, welche senkrecht zur Membranoberfläche und einer Auslenk- bzw. Bewegungsrichtung der Membran eingebracht sind. Diese Kanäle bzw. Durchgangsöffnungen 4a können z. B. wieder als Diffusor/Düse ausgebildet sein, wie oben im Zusammenhang mit 1 beschrieben wurde. Durch eine schnelle Bewegung der Membran, beispielsweise mit einer Frequenz von 50 Hz bis 10 MHz, kann durch die bewegte Membran ein Unter- oder Überdruck erzeugt werden. Dieser Unter- oder Überdruck kann dann zum Antrieb, von mit dem Raum unter der Membran in fluidischer Kommunikation stehenden Flüssigkeiten oder Gasen genutzt werden. Die Frequenz, mit der sich eine Membran bewegt, hängt von dem exakten Material der Membran, der Diffusorgeometrie und der von einem Aktor als Antriebsprinzip eingesetzten Methode ab.
  • Wie in der 2b gezeigt ist, kann die im Zusammenhang mit 2a beschriebene Membran 2 einer Mikropumpe 1 in eine erste Richtung 3a ausgelenkt werden, so dass ein Fluid durch die Durchgangsöffnung 4a in die der Auslenkung entgegengesetzten Richtung strömt. Wie in 2b dargestellt ist, wird beim Auslenken der Membran 2 in die Richtung 3a durch die spezielle Gestaltung der Durchgangsöffnung 4a ein kleinerer Volumenstrom des Fluids durch die Durchgangsöffnung 4a in eine Richtung 6b oberhalb der Membran 2 strömen, als durch die in 2c dargestellte Auslenkung der Membran in Richtung 3b in Richtung 6a strömt. Die fluidische Komponente 4 der Durchgangsöffnung 4a in der dargestellten konischen Form wirkt bei einer Durchströmung in der durch 6b angezeigten Richtung als ein Diffusor bzw. Zerstäuber. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann der Strömungswiderstand in Richtung des Diffusors kleiner sein als in Richtung der Düse. Die genauen Verhältnisse hängen von den geometrischen Gegebenheiten, wie z. B. dem Öffnungswinkel der Durchgangsöffnung 4a und den Fließgeschwindigkeiten durch die Durchgangsöffnung 4a ab. Das heißt, bei einer entsprechenden Steuerung der Frequenz und der Amplitude der Auslenkung der Membran kann die Fließgeschwindigkeit und damit auch ein Nettofluidfluss in Richtung 6b erzeugt werden.
  • In 2c ist die Situation schematisch dargestellt, in der die Membran 2 in eine zweite Richtung 3b, welche entgegengesetzt ist zur ersten Richtung 3a, ausgelenkt wird. Gleichzeitig wird durch die spezielle Gestaltung der Durchgangsöffnung 4a eine im Vergleich zur 2b größere Fluidmenge in Richtung 6a durch die Durchgangsöffnung 4a gedrückt. In diesem Ausführungsbeispiel wirkt die Durchgangsöffnung 4a, also als eine Düse.
  • Wiederholen sich die in 2b und 2c dargestellten Arbeitsschritte, so ergibt sich also ein Nettofluidfluss in die erste Richtung 3a der Auslenkung der Membran, da durch die Ventilwirkung (dynamisch passives Ventil) der Durchgangsöffnung 4a nur ein kleinerer Volumenstrom 6b (in 2b) während der Auslenkung der Membran in Richtung 3a zurück fließt, als bei der Auslenkung der Membran 2 in Richtung 3b (in 2c) hin fließt.
  • Die Auslenkung der Membran 2 kann in Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung auf verschiedene Art und Weise erfolgen. In Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Membran als Aktor oder Teil eines Aktors ausgebildet sein und die Auslenkung der Membran in eine erste Richtung und eine zweite Richtung durch eine Krafteinwirkung, die von einem Aktor hervorgerufen wird, erzielt werden. In anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Membran aktorisch angetrieben sein. In dem in den 2a bis 2c dargestellten Ausführungsbeispiel kann der Aktor beispielsweise nach einem elektromagnetischen Prinzip funktionieren, so dass die Pumpmembran 2, die in diesem Ausführungsbeispiel ein magnetisches Material aufweist, durch eine von einer stromdurchflossenen Spule erzeugten magnetischen Kraft, die beispielsweise ähnlich wie bei einem Lautsprecher oberhalb oder unterhalb der Membran angeordnet und auch z. B. Teil des Seitenteils 1a sein kann, periodisch in eine erste und eine zweite Richtung ausgelenkt werden kann. Die stromdurchflossene Spule ist in den 2a bis 2c nicht dargestellt, da es noch eine Reihe anderer möglicher Aktor- bzw. Arbeitsprinzipien gibt, mit denen die Membran 2 ausgelenkt werden kann.
  • Denkbar ist, dass ein Aktor zur Auslenkung der Membran nach einem elektrostatischen Prinzip funktioniert, bei dem sich zwei parallele Elektrodenplatten mit einem geringen Abstand gegenüberstehen. Dabei kann eine Platte als die Membran 2 ausgebildet sein, die beim Anlegen einer elektrischen Spannung zwischen den Platten, zu der gegenüberliegenden Platte hingezogen oder abgestoßen wird.
  • Ein Aktor zur Auslenkung der Membran kann auch als piezoelektrischer Aktor ausgelegt sein, wobei beispielsweise eine Piezokeramik auf die Membran angebracht werden kann, so dass bei Anlegen einer Spannung eine Querkontraktion der Piezokeramik auftritt, was zu einer Bewegung der Membran in den in den 2b und 2c beschriebenen Richtungen führen kann. Die Membran selber kann auch ein piezoelektrisches Polymer aufweisen, oder einen Schichtaufbau mit zumindest einer Schicht bestehend aus einem piezoelektrischen Polymer aufweisen, wie z. B. Polyvinylidenfluorid (PVDF), Polyvinylidenfluorid-Trifluoroethylene (PVDF-TrFE) oder andere und damit selbst Teil des Aktors sein. Die Membran auf Piezopolymerbasis kann sich dann, einer angelegten Spannung folgend zusammenziehen und ausdehnen und damit die gewünschte Auslenkung erzielt werden.
  • Es ist auch möglich, dass der Aktor nach einem magnetischen, nach einem mechanischen, nach einem thermischen Prinzip, unter Ausnutzung einer thermischen Ausdehnung bzw. von Phasenübergängen oder unter Ausnutzung von Formgedächtnislegierungen funktioniert. In anderen Ausführungsbeispielen kann die Auslenkung der Membran aufgrund eines Aktors, der nach dem magnetostriktiven Prinzip arbeitet, erzielt werden. In weiteren Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann der Aktor hydraulisch oder pneumatisch bzw. thermopneumatisch betrieben werden. Denkbar ist auch der Einsatz eines Bimetallaktors, der nach einem thermomechanischen Prinzip arbeitet. Dabei kann die Membran aus mindestens zwei verschiedenen metallischen Werkstoffen ausgebildet sein, die unterschiedliche thermische Ausdehnungskoeffizienten besitzen. Durch ein Erwärmen dieses Bimetalls entstehen aufgrund des unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten mechanische Spannungen, die zu einer Verbiegung bzw. Auslenkung einer Membran genutzt werden können. Dieser Vorgang kann periodisch wiederholt werden.
  • In anderen Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Auslenkung der Membran mit Hilfe eines elektrochemischen Aktorprinzips erfolgen. Die Auslenkung der Membran kann hierbei über eine reversible chemische Reaktion erreicht werden.
  • In 3a ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung dargestellt. Eine Mikropumpe 1 weist wieder eine Membran 2 auf, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals 10 erstreckt und eine fluidische Komponente 4 mit Durchgangsöffnungen 4a durch die Membran 2 aufweist. In diesem Ausführungsbeispiel besteht die fluidische Komponente 4 nicht aus speziell geometrisch geformten Durchgangsöffnungen 4a, diese sind also nicht als Diffusor/Düsenelemente ausgebildet, sondern vielmehr besteht die fluidische Komponente 4 aus einer weiteren beweglichen, membranartigen Schicht 4b mit einer Öffnung 4c, die über der Membran 2 angeordnet ist. Die Membran 2 besitzt wieder Durchgangsöffnungen 4a, die Teil der fluidischen Komponente sind und zu deren richtunggebender Wirkungsweise beitragen. In diesem Ausführungsbeispiel handelt es sich also um eine Mehrschichtmembran bestehend aus einer fluidischen Komponente 4 mit den Durchgangsöffnungen 4a, der membranartigen Schicht 4b bzw. der Ventilmembran 4b mit der Öffnung 4c und der eigentlichen Membran 2. Die Ventilmembran 4b mit der Öffnung 4c bilden zusammen mit den Durchgangsöffnungen 4a der Membran 2 in diesem Ausführungsbeispiel die fluidische Komponente 4 zur Erzeugung einer Fluidflussvorzugsrichtung. In diesem Ausführungsbeispiel sind Elemente zur Erzeugung einer Fluidvorzugsrichtung auf der Membran 2 angeordnet. Die Ventilmembran kann zwischen den Seitenteilen 1a und 1b eingespannt sein und zumindest teilweise lösbar bzw. lose die Membran berühren.
  • Die fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung kann sich also im, am oder benachbart zum bewegten Teil der Pumpenmembran befinden und dort als Ventil wirken.
  • In den 3b und 3c ist die Funktionsweise der beispielhaften Mikropumpe 1 aus 3a dargestellt. In dem schematischen Querschnitt von 3b ist zu sehen, dass bei einer Auslenkung der Membran 2 in eine erste Richtung 3a die Durchgangsöffnungen 4a in der Membran 2 durch die Ventilmembran 4b geschlossen sind und ein Fluidstrom 6a durch den Fluidkanal 10 in den Raum unter die Mikropumpe gesaugt wird. Da die Durchgangsöffnungen 4a der Membran 2 verschlossen sind, findet zu diesem Zeitpunkt kein Fluidfluss in den Raum oberhalb der Membran statt. Anschließend wird, wie in 3c dargestellt ist, die Membran 2 in eine zweite Richtung 3b ausgelenkt. Durch die Auslenkung der Membran 2 in Richtung 3b findet eine Volumenverdrängung unterhalb der Membran 2 statt, so dass ein Fluid in Richtung 6b durch den Fluidkanal 10 gedrückt bzw. gepumpt wird. Die Ventilmembran 4b ist in diesem Ausführungsbeispiel so ausgelegt, dass sie der Membran 2 nicht folgt, weshalb bei einer Membranbewegung in Richtung 3b die Durchgangsöffnungen 4a geöffnet werden, so dass ein Teil des Fluids durch die Durchgangsöffnungen 4a und durch die Öffnung 4c in Richtung 6a oberhalb der Membran 2 strömen kann. Insgesamt ist die fluidische Komponente 4, also die Ventilmembran 4b mit Öffnung 4c und die Durchgangsöffnungen 4a wieder derart ausgebildet, dass durch den höheren Strömungswiderstand der fluidischen Komponente 4 bei einer Auslenkung der Membran 2 in die erste Richtung 3a verglichen zu einem Strömungswi derstand durch die fluidische Komponente 4 bei einer Auslenkung in eine zweite Richtung 3b, eine Hin- und Herauslenkung der Membran 2 einen Nettofluidfluss 6a in die Auslenkrichtung 3a der Membran mit dem größeren Strömungswiderstand hervorruft.
  • Eine fluidische Richtungswirkung durch eine mehrschichtige Membran wird in den 4a bis 4c in einem anderen Ausführungsbeispiel dargestellt. Ähnlich wie in 3a weist die Mikropumpe 1 in dem Ausführungsbeispiel in 4a eine Membran 2 und eine fluidische Komponente 4, die wieder als (Ventil-)Membran 4b mit einer Öffnung 4c, die lateral versetzt zu der Durchgangsöffnung 4a in der Membran 2 ist, auf. In diesem Ausführungsbeispiel befindet sich jedoch die Ventilmembran 4b unterhalb der Membran 2. Aus diesem Grund bleiben die Durchgangsöffnungen 4a bei einer Auslenkung der Membran 2 in die Richtung 3a geschlossen (4b). Das heißt, es findet kein Fluidstrom durch die Durchgangsöffnungen 4a und die Öffnung 4c statt. Durch die Auslenkung der Membran in die erste Richtung 3a wird jedoch das Fluid in einem Fluidkanal 10 in die Richtung 6a gepumpt. Die Ventilmembran 4b ist so beweglich ausgebildet, dass sie der Auslenkung 3a der Membran 2 folgt bzw. von dieser in Richtung 3a gedrückt wird und die Durchgangsöffnungen 4a während dieses Vorgangs geschlossen bleiben. Dazu kann die Membran 2 beispielsweise ein magnetisches Material aufweisen und die Ventilmembran kein magnetisches Material aufweisen, so dass durch ein, von einem Aktor angelegtes Magnetfeld nur die Membran 2 bewegt wird.
  • Wie in 4c schematisch dargestellt ist, werden bei einer Auslenkung der Membran 2 in eine zweite Richtung 3b die Durchgangsöffnungen 4a geöffnet, da die fluidische Komponente 4 so ausgebildet ist, dass sie der Membran nicht folgt. Dadurch kann ein Fluid durch die geöffneten Durchgangsöffnungen 4a in Richtung 6a in dem Bereich unter der Membran 2 strömen. In einem nächsten Schritt wird die Membran dann, wie in 4b dargestellt, wieder in die erste Richtung 3a ausgelenkt, so dass das durch die geöffneten Durchgangsöffnungen 4a geströmte Fluid durch den Fluidkanal 10 in Richtung 6a gepumpt wird. Insgesamt findet also wieder ein Nettofluidfluss in eine erste Auslenkrichtung 3a der Membran statt, in deren Richtung ein größerer Strömungswiderstand besteht, als in einer zweiten Auslenkungsrichtung 3b der Membran.
  • In Ausführungsbeispielen kann also die fluidische Komponente 4 als eine Ventilmembran ausgebildet sein, die zusammen mit der Membran eine Doppelschicht bzw. eine Mehrschichtmembran bildet. Die Ventilmembran 4b kann eine weitere Öffnung 4c aufweisen, die lateral versetzt zur Durchgangsöffnung 4a ist, und wobei die Ventilmembran und die Membran 2 zumindest in einem Bereich der sich von der Öffnung 4c bis zur Durchgangsöffnung 4a erstreckt lösbar aneinander liegen.
  • In Ausführungsbeispielen kann die Mikropumpe so aufgebaut sein, dass ein Fluidkanal, über dessen Querschnitt die Mikropumpe angeordnet ist, keinen ortsfesten Fluidkanalabschnitt aufweist der während einer Auslenkung der Membran die Durchgangsöffnung 4a versperrt. Die Durchgangsöffnung 4a wird also von keinem ortsfesten Teil des Fluidkanals bei einer Auslenkung der Membran verschlossen. Die Membran berührt also in diesen Ausführungsbeispielen bei keiner Auslenkung einen ortsfesten Fluidkanalabschnitt.
  • Im Folgenden sind schematisch weitere Ausführungsbeispiele zur Mikropumpe und der Gestaltung der Membran bzw. der fluidischen Komponente dargestellt. Es sind verschiedene Varianten der Pumpenmembran mit integrierten richtungsgebenden Elementen denkbar.
  • In 5a weist die Membran 2 einen mehrschichtigen Aufbau auf, wobei die fluidische Komponente 4 aus einer Ventilmembran 4b mit einer Öffnung 4c, einer Durchgangsöffnung 4a in der Membran 2 und einem Kugelsitzventil 4d besteht, durch die eine fluidische Richtungswirkung erzeugt werden kann. Je nachdem, in welche Richtung die Membran 2 ausgelenkt wird, verschließt oder öffnet die Kugel des Kugelsitzventils 4d die Durchgangsöffnung 4a der Membran 2, weshalb ein Nettofluidfluss in eine bestimmte Richtung erzeugt wird. Es kann also durch das Kugelsitzventil 4d, welches die Durchgangsöffnung 4a der Membran 2 verschließen und öffnen kann, eine für ein Fluid richtungsgebende Wirkung erzielt werden.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist schematisch in der 5b I in einer Querschnittsdarstellung und in II in einer Draufsicht dargestellt. Die Mikropumpe 1 weist in dem Ausführungsbeispiel eine fluidische Komponente 4 auf, die als Membranring 4b mit einer Öffnung 4c ausgebildet ist, der die Durchgangsöffnungen 4a der Membran 2 je nach Auslenkrichtung der Membran ähnlich, wie es im Zusammenhang mit den 3a–c und den 4a–c beschrieben wurde, verschließt und öffnet. Dadurch kommt es wieder zu einer richtungsgebenden Wirkung für einen Fluidfluss durch die Mikropumpe. Die Membran 2 kann in diesem Ausführungsbeispiel beispielsweise ein magnetisches Material aufweisen, während die fluidische Komponente kein magnetisches Material aufweist, so dass nur die Membran 2 einem durch einen Aktor angelegten Magnetfeld (nicht gezeigt in 5c) folgt, während die Ventilmembran 4b nicht durch ein, von dem Aktor erzeugtes Magnetfeld bewegt wird.
  • In dem Ausführungsbeispiel in 5c ist schematisch in einer Schnittzeichnung I und einer Draufsichtzeichnung II ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Pumpenmembran 2 mit der zugehörigen fluidischen Komponente 4 dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel kann die fluidische Komponente 4 aus einzelnen Klappen 4e, wie sie in der Draufsicht II zu sehen sind und den Durchgangsöffnungen 4a bestehen. Die einzelnen Klappen 4e können beispielsweise zwischen dem Mikropumpenteil 1a und der Membran 2 fixiert sein, wie in der Seitenansicht I angedeutet ist. Bei einer Auslenkung der Membran in eine erste und zweite Richtung können die Klappen 4e die Durchgangsöffnungen 4a freigeben oder versperren.
  • Das Ausführungsbeispiel für eine Mikropumpe 1 in 5d zeigt wieder eine Ventilmembran 4b in einer schematischen Seitenansicht I und einer Draufsicht II, wobei in diesem Ausführungsbeispiel ein Teil 4f der Ventilmembran 4b auf einem mittleren Teil 2a der Membran 2 befestigt ist. Die fluidische Komponente 4 besteht in diesem Ausführungsbeispiel also aus der Ventilmembran 4b, die in einem Teilbereich 4f an der Membran 2 befestigt ist und der Durchgangsöffnung 4a. Je nach Auslenkung der Membran 2 in eine erste oder zweite Richtung werden die Durchgangsöffnungen 4a der Membran 2 wieder geöffnet oder geschlossen und es ergibt sich ein Nettofluidfluss. Wie in diesem Ausführungsbeispiel gezeigt ist, kann sich die Ventilmembran nur über eine Teilfläche der Membran 2 erstrecken. Diese also nur in Teilbereichen lose bzw. lösbar überlappen.
  • Ein weiteres Ausführungsbeispiel ist in 5e in einer schematischen Seitenansicht I und einer Draufsicht II dargestellt. In diesem Ausführungsbeispiel weist die fluidische Komponente 4 Öffnungen 4c in einer Ventilmembran 4b auf und die Membran 2 eine Durchgangsöffnung 4a. Durch die Ventilmembran 4b und den darin befindlichen Löchern 4c kann bei einer Auslenkung der Membran 2 in Richtung 3b ein Fluid durch die Durchgangsöffnung 4a und die Öffnungen 4c der Ventilmembran 4b in Richtung 3a strömen. Bei einer anschließenden Auslenkung der Membran 2 in eine Richtung 3a, ergibt sich für ein Fluid ein höherer Strömungswiderstand als bei einer Auslenkung in Richtung 3b. Es kann sich also wieder ein Nettofluidfluss in Richtung 3a ergeben.
  • In Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung besteht die Membran 2 der Mikropumpe 1 beispielsweise aus einem magnetischen Material oder besitzt magnetische Komponenten. Die Membran kann fluidische Kanäle besitzen, die senkrecht zur Membranoberfläche und damit der Bewegungsrichtung der Membran eingebracht sind. Diese Kanäle können durch Klappen abgedeckt sein, die ebenfalls aus einem magnetischen Material bestehen oder magnetische Komponenten besitzen. Durch die Auslenkung der Membran können die Klappen mit ausgelenkt werden und so die in der Membran integrierten Kanäle öffnen oder verschließen.
  • Die Strukturierung einer Membran kann auf verschiedene Arten durchgeführt werden. Zum einen können ein oder mehrere Diffusoren oder Düsen sowie oben beschrieben, senkrecht zur Membranoberfläche und somit parallel zur Bewegungsrichtung der Membran eingebracht sein. Die Strukturierung der Membran kann durch Abformung jeglicher Art, Lasern, Stanzen, chemische Strukturierung, lithographische Strukturübertragung oder Sintern realisiert werden. Des Weiteren können Öffnungen in der Membran enthalten sein, die durch Klappen oder andere passive Ventile verschlossen werden, wenn die Membran in die eine oder andere Richtung bewegt wird. Zum anderen können derartige Klappen auch als aktive Ventile ausgebildet sein und beispielsweise einen aktorischen Antrieb der Membran zum Öffnen und Schließen mit nutzen.
  • In den 6 und 7 ist schematisch dargestellt, dass die Mikropumpen gemäß der vorliegenden Erfindung, wie in 6 in einer schematischen Seitenansicht dargestellt ist, parallel zusammen geschaltet werden können, um so eine höhere Pumpleistung zu erzielen. 7 zeigt die Draufsicht einer weiteren Anordnung bestehend aus einer Vielzahl von Mikropumpen (also 1, 2, 3 ... n-Mikropumpen) mit Membranen, die in diesem Ausführungsbeispiel, konisch ausgebildete Durchgangsöffnungen 4a besitzen und die die fluidische Komponente darstellen. Durch den Einsatz der Pumpen 1a bis 1n in 6, kann also entweder durch Zusammenschalten wie in 6 eine größere Fluidmenge 8 in Richtung 6a gepumpt werden, als mit Hilfe einer einzelnen Pumpe, oder aber mehrere unabhängige Fluide gesteuert und bewegt werden.
  • In Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung sind Elemente bzw. fluidische Komponenten zur Erzeugung einer Flussvorzugsrichtung, die in einer Membran integriert oder auf der Membran aufgebaut sein können, beispielsweise als Mehrschichtmembran ausgeführt. In Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung sind Mikropumpen mit Membranen mit integrierten Ventilen oder richtungswirkenden Elementen dargestellt, wobei die Pumpen bzw. Mikropumpen in Arrays angeordnet sein können. Die Pumpen können beispielsweise mechanisch, magnetisch, elektrostatisch, elektrochemisch, elektromagnetisch, piezoelektrisch, pneumatisch, hydraulisch, thermisch, wie z. B. bei Bi-Metallstreifen oder durch Verwendung von Formgedächtnislegierungen betrieben werden. Die Membran kann also mit Hilfe dieser Antriebsprinzipien ausgelenkt werden. Das Auslenken der Membran führt dann zu einer Verdrängung einer Flüssigkeit oder eines Gases also eines Fluids. Das Fluid strömt dabei durch die in die Membran eingebrachten richtungswirkenden Elemente oder Ventile. Die Bewegungsvorzugsrichtung des Fluids wird durch die in der Membran enthaltenen oder auf der Membran aufgebauten Ventile oder richtungsgebenden Elemente realisiert. Insbesondere betrifft die Erfindung auch die Anwendung dieser Pumpen in flachen Substraten, wobei in einem Substrat auch mehrere Pumpen realisiert sein können. Mehrere Pumpen können z. B. dazu dienen, die in einem Substrat und mit den Pumpen in fluidischer Kommunikation stehenden Flüssigkeitsreservoire zu entleeren. Auch können mehrere Pumpen parallel geschaltet sein, um eine höhere Pumpleistung gegenüber einer Einzelpumpe zu erzielen.
  • Die Elemente zur Erzeugung einer Flussvorzugsrichtung können als passive Elemente ohne bewegliche Teile, als passive Elemente mit beweglichen Teilen, wie z. B. Klappen, Membranen oder Kugelsitzventil oder als aktive Elemente, die einen Antrieb zur Realisierung der Richtungswirkung besitzen, ausgebildet sein. Die Membran kann dabei Aktor oder Teil des Aktors sein oder auch aktorisch angetrieben sein. Es sind verschiedene Antriebsprinzipien wie z. B. piezoelektrisch, elektromagnetisch, magnetisch, elektrostatisch, thermisch, durch thermische Ausdehnung, durch einen Phasenübergang, durch eine Formgedächtnislegierung, mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch denkbar. Es kann dabei vorteilhaft sein, dass die richtungsgebenden Elemente, also die fluidische Komponente sehr nahe an dem durch die Membran bewegten oder komprimierten Fluid angeordnet sind. Dieser Vorteil kann sich beispielsweise beim Pumpen von Gasen auswirken.
  • Bei dem Verfahren zum Pumpen eines Fluids mittels einer Mikropumpe mit einer Membran, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung durch die Membran aufweist, wobei die fluidische Komponente derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran in einer ersten Richtung größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran in eine zweite Richtung, wird ein Hin- und Herauslenken der Membran so durchgeführt, dass ein Nettofluidfluss durch die fluidische Komponente in die erste Richtung hervorgerufen wird.
  • Das Hin- und Herauslenken der Membran kann bei dem Verfahren durch einen Aktor ausgeführt werden, der mit Hilfe einer magnetischen, elektrostatischen, piezoelektrischen, elektromagnetischen, thermischen, mechanischen, hydraulischen oder pneumatischen erzeugten Kraft eine Auslenkung der Membran hervorrufen kann.
  • Das Verfahren kann so durchgeführt werden, dass die Membran der Mikropumpe Aktor ist, oder zumindest Teil des Aktors ist bzw. aktorisch angetrieben ist.
  • Das Hin – und Herauslenken der Membran kann so durchgeführt werden, dass eine fluidische Komponente, die in der Membran integriert ist, oder benachbart auf oder unter der Membran angeordnet ist, während der Auslenkung der Membran in eine Richtung schließt und während der Auslenkung der Membran in eine andere Richtung geöffnet wird.
  • Die Membran in Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung kann die Funktion der Aktorik bereits selbst mitbringen. Das heißt, sie kann so ausgebildet sein, dass sie Teil des Aktors oder selbst der Aktor ist. Die Membran kann dazu beispielsweise als magnetische Polymermembran aufgebaut sein, die Teil eines auf einem magnetischen bzw. elektromagnetischen Prinzips funktionierenden Aktors ist. Die Membran kann auf der Basis von Piezopolymeren, wie z. B. PVDF oder PVDF-TrFe aufgebaut sein. Die Membran kann beispielsweise auch so aufgebaut sein, das eine elektrisch leitfähige Spule aufgebracht oder integriert ist, die als Teil eines Aktors zur Auslenkung der Membran verwendet wird. Die Verwendung derartiger aktiver Membranen kann dann zum Aufbau eines Über- oder Unterdrucks vor oder hinter mindestens eines mikrofluidischen Kanals oder Reservoirs verwendet werden.
  • In Ausführungsbeispielen der vorliegenden Erfindung ist eine Mikropumpe gezeigt, die auf dem Prinzip einer dynamisch, periodisch ausgelenkten Membran beruht. Das für einen Fluidstrom richtungsgebende Element, also das Ventil bzw. die fluidische Komponente befinden sich nun im bewegten Teil der Pumpenmembran, so dass ein gerichteter Nettofluidstrom durch die bewegte Pumpenmembran erfolgt.
  • Bei einigen der obigen Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung ist die Pumpe in einem Substrat gebildet, wobei sich sowohl die Membran als auch der Fluidkanal lateral erstrecken. Dies ist für den Aufbau der Pumpe vorteilhaft, da sie als Schichtanordnung gebildet werden kann, wie es in den Figuren gezeigt ist. Allerdings kann von dieser Anordnung natürlich auch abgewichen werden.
  • Aus den oben angeführten Ausführungsbeispielen lassen sich weitere Kombinationen und Varianten der erfindungsgemäßen Mikropumpe herstellen bzw. können Verfahren abgeleitet werden ohne von der in dieser Erfindung dargestellten Idee für eine Mikropumpe und einem Verfahren zum Pumpen abzuweichen. Deshalb ist die vorliegende Erfindung nicht nur auf die angeführten Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern vielmehr sind auch Kombinationen oder andere Ausgestaltungsmöglichkeiten, die auf der in dieser Erfindung beschriebenen Idee basieren, in der Erfindung mit eingeschlossen.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
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    • - E. Stemme und G. Stemme (1993), „A Valveless Diffusor/Nozzle-Based Fluid Pump", Sensors and Actuators A 39: 159–167 [0006]

Claims (14)

  1. Eine Mikropumpe (1) mit folgenden Merkmalen: einer Membran (2), die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals (10) erstreckt und eine fluidische Komponente (4) mit einer Durchgangsöffnung (4a) durch die Membran (2) aufweist, wobei die fluidische Komponente (4) derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran (2) in eine erste Richtung (3a) größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die fluidische Komponente bei einer Auslenkung der Membran (2) in eine zweite Richtung (3b), so dass eine Hin- und Herauslenkung der Membran (2) einen Nettofluidfluss durch die fluidische Komponente (4) in die erste Richtung (3a) hervorruft.
  2. Die Mikropumpe (1) gemäß Anspruch 1, die einen Aktor aufweist, der ausgebildet ist, um die Hin- und Herauslenkung der Membran (2) parallel zu einer Fluidflussrichtung durchzuführen.
  3. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Fluidkanal so ausgebildet ist, dass die Membran frei auslenkbar ist, so dass bei keiner möglichen Stellung der Membran ein Abschnitt des Fluidkanals einen Abschnitt der Membran um die Durchgangsöffnung berührt.
  4. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) als Diffusor oder als Düse ausgebildet ist.
  5. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, bei der die fluidische Komponente (4) mit einer Durchgangsöffnung (4a) durch die Membran (2) als ein Ventil ausgebildet ist.
  6. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) Metall, Kunststoff, Glas, Keramik oder Silizium aufweist.
  7. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 6, bei der die Auslenkung der Membran magnetisch, elektrostatisch, elektromagnetisch, piezoelektrisch, magnetostriktiv, thermomechanisch, thermisch, elektrochemisch, thermopneumatisch, hydraulisch oder pneumatisch erfolgt.
  8. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 7 bei der die fluidische Komponente (4) mit der Durchgangsöffnung (4a) als Kugelsitzventil, als aktives Klappenventil, als passives Klappenventil oder als ein Membranventil ausgebildet ist.
  9. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, bei der die Membran (2) ein magnetisches, ein piezoelektrisches oder ein leitfähiges Material aufweist.
  10. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 9, bei der die Membran (2) als magnetische Polymermembran, als Piezopolymermembran oder mit einer aufgebrachten oder integrierten elektrisch leitfähigen Spule oder mit einem aufgebrachten oder integrierten Permanentmagneten ausgebildet ist.
  11. Die Mikropumpe (1) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, 5 bis 8 oder 9 bis 10, wobei die fluidische Komponente (4) eine Ventilmembran (4b) aufweist, die zusammen mit der Membran (2) eine Doppelschichtmembran bildet und eine weitere Öffnung, die lateral versetzt zur Durchgangsöffnung (4a) ist und wobei die Ventilmembran (4b) und die Membran (2) zumindest in einem Bereich der sich von der Öffnung bis zur Durchgangsöffnung (4a) erstreckt lösbar aneinander liegen.
  12. Ein Verfahren zum Pumpen eines Fluids mittels einer Mikropumpe mit einer Membran, die sich über einen Querschnitt eines Fluidkanals erstreckt und eine fluidische Komponente mit einer Durchgangsöffnung durch die Membran aufweist, wobei die fluidische Komponente derart ausgebildet ist, dass ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung bei einer Auslenkung der Membran in eine erste Richtung größer ist, als ein Strömungswiderstand durch die Durchgangsöffnung bei einer Auslenkung der Membran in eine zweite Richtung, mit folgendem Schritt: Hin- und Herauslenken der Membran, wodurch ein Nettofluidfluss durch die fluidische Komponente in die erste Richtung hervorgerufen wird.
  13. Das Verfahren gemäß Anspruch 12, bei dem das Hin- und Herauslenken der Membran durch einen Aktor mit Hilfe einer magnetischen, elektrostatischen, elektromagnetischen, piezoelektrischen, mechanischen, hydraulischen, pneumatischen, thermischen oder thermomechanisch erzeugten Kraft erfolgt.
  14. Das Verfahren gemäß Anspruch 12 bis 13, bei dem das Hin- und Herauslenken der Membran so durchgeführt wird, dass die Membran als Aktor oder als Teil des Aktors das Hin- und Herauslenken aktiv durchführt.
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