DE102008003770A1 - Shieldbrille zur Korrektion von Fehlsichtigkeiten sowie Verfahren zur Berechnung und Herstellung derselben - Google Patents

Shieldbrille zur Korrektion von Fehlsichtigkeiten sowie Verfahren zur Berechnung und Herstellung derselben Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Shieldbrille insbesondere mit einer optischen Wirkung zur Korrektion einer Fehlsichtigkeit zumindest eines Auges eines Brillenträgers mit verbesserter Shieldwirkung sowie deren Herstellung.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Brille bzw. Shieldbrille bzw. Schutzbrille insbesondere mit einer optischen Wirkung zur Korrektion einer Fehlsichtigkeit zumindest eines Auges eines Brillenträgers und mit verbesserter Shield- bzw. Schirm- bzw. Abschirm- bzw. Schutzwirkung bzw. -funktion.
  • Um eine gute Schutzfunktion beispielsweise vor Wind, Sonne, Schnee, usw. für einen Brillenträger zu bieten, werden Shieldbrillen genutzt, die meist mit einer durchgehenden Verglasung und gleichmäßiger Durchbiegung hergestellt werden, d. h. linkes und rechtes Brillenglas wird nicht separat, sondern einstückig oder zumindest ohne Lücke bzw. Brücke zwischen den Gläsern hergestellt, d. h. der Abstand zwischen den Gläsern beträgt 0 mm. Sie besitzen dadurch eine gute Schutzfunktion (Wind, Sonne etc.) und gewährleisten eine gute Panoramasicht.
  • Aufgabe dieser Erfindung ist es, eine Brille bzw. Shieldbrille bzw. Schutzbrille mit korrigierender optischer Wirkung und verbesserter Shield- bzw. Schirm- bzw. Abschirm- bzw. Schutzwirkung bzw. -funktion bereitzustellen. Außerdem ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren, eine Vorrichtung und eine Computerprogrammprodukt zum Optimieren und Herstellen einer Brille bzw. Shieldbrille bzw. Schutzbrille mit korrigierender optischer Wirkung und verbesserter Shield- bzw. Schirm- bzw. Abschirm- bzw. Schutzwirkung bzw. -funktion bereitzustellen.
  • Diese Aufgabe wird durch vorliegende Erfindung insbesondere mit den in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Merkmalen gelöst. Insbesondere bietet die Erfindung damit eine verbesserte Geometrie (Durchbiegung und Randdicke des Shields), was sowohl zu einer verbesserten ästhetischen Wirkung als auch zu einem verbesserten Tragekomfort führt.
  • Insbesondere umfasst die Brille einen ersten und einen zweiten bzw. einen linken und einen rechten Brillenglasbereich. In einer bevorzugten Ausführungsform wird der linke Brillenglasbereich von einem ersten bzw. linken Brillenglas und der rechte Brillenglasbereich von einem zweiten bzw. rechten Brillenglas gebildet, wobei das linke und das rechte Brillenglas als zwei Brillengläser ausgebildet sind, die vorzugsweise mittels eines Brücken- bzw. Stegelements miteinander verbunden bzw. zueinander befestigt oder aneinander gekoppelt sind. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind die beiden Brillengläser ohne zusätzliches Brückenelement sondern beispielsweise durch Klebung miteinander verbunden. Vorzugsweise sind die beiden Brillengläser nahtlos zusammengesetzt, d. h. sie sind insbesondere im wesentlichen ohne Zwischenraum aneinander angeordnet. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform sind der linke und der rechte Brillenglasbereich zusammen in einem Stück ausgebildet.
  • Insbesondere weisen die beiden Brillenglasbereiche jeweils einen Hauptdurchblicksbereich bzw. optischen Wirkungsbereich und einen Randbereich auf. Vorzugsweise weisen der erste und zweite Brillenglasbereich bzw. das linke und rechte Brillenglas zumindest teilweise im wesentlichen gleiche Randdicken auf. Insbesondere in den einander zugewandten bzw. aneinander anliegenden oder benachbarten Abschnitten der Randbereiche, insbesondere in einem Brückenbereich bzw. einer Fassungsmitte der Brille weisen die beiden Brillenglasabschnitte bzw. Brillengläser vorzugsweise im wesentlichen gleiche Randdicken auf. Vorzugsweise weisen die Vorder- und/oder Rückflächen der beiden Brillenglasabschnitte bzw. Brillengläser zumindest teilweise in den einander zugewandten Randbereichen, insbesondere im Brückenbereich bzw. der Fassungsmitte zumindest in einer Richtung, vorzugsweise in alle Richtungen eine im wesentlichen gleiche Krümmung und/oder einen stetigen Übergang (Dicke und/oder Steigung) auf. Besonders bevorzugt sind die sichtbaren Randdicken des linken und/oder rechten Brillenglasbereichs bzw. Brillenglases im wesentlichen konstant bzw. gleichmäßig. Dies erhöht neben der verbesserten ästhetischen Wirkung der Brille vor allem auch den Tragekomfort.
  • Besonders bevorzugt ist die Brille bzw. Shieldbrille an die Physiognomie des Brillenträgers angepasst. Dies verbessert insbesondere sowohl die Sicht- als auch die Schutzfunktion der Brille. Vorzugsweise ist die Durchbiegung der Vorderfläche an die Kopfbreite und/oder an die Pupillendistanz angepasst. Besonders bevorzugt ist die Fassungsform, insbesondere die Brückenform an die Form der Nasenwurzel bzw. des Nasenrückens des Brillenträgers angepasst. Insbesondere ist die Fassungsform vorzugsweise an die Physiognomie des Gesichts angepasst. In einem weiteren Aspekt wird vorzugsweise die Scheibenhöhe und/oder -breite variiert bzw. an den Kunden bzw. Brillenträger angepasst.
  • Vorzugsweise werden nach der Festlegung der Fassungsgeometrie in Abhängigkeit von den Verordnungsdaten und der Tragsituation die Korrektionsflächen berechnet. Dabei sind folgende Kriterien besonders vorteilhaft: das Shield sollte möglichst dünn sein, insbesondere die Randdicken sollten so beschaffen sein, dass entsprechend stabile Befestigungsmöglichkeiten für die Nasenauflage und die Bügel gewährleistet sind. Besonders bevorzugt variiert die Randdicke möglichst wenig, insbesondere um weniger als +/–1 mm, vorzugsweise weniger als +/–0,5 mm. Davon ausgenommen können Materialverdickungen sein, die aus konstruktiven Gründen (z. B. Shield mit integriertem Scharnier für die Bügel) in bzw. an den Randbereichen der Brillenglasbereiche bzw. Brillengläser ausgebildet sind.
  • Vorzugsweise ist der Übergang vom linken zum rechte Brillenglasbereich bzw. Brillenglas von der Dicke und/oder der Dickenänderung und/oder den Krümmungen der Vorder- und/oder Rückfläche stetig. Mit herkömmlichen korrigierenden Gläsern können diese Eigenschaften nicht erreicht werden, da sich die Geometrie der Gläser aus ihrer Wirkung und der Vorderflächengeometrie ergibt. Damit waren insbesondere Unterschiede zwischen rechtem und linkem Glas aufgrund der meist unterschiedlichen Verordnungen vorprogrammiert.
  • Außerdem stellt die Erfindung ein Verfahren zur Optimierung und Herstellung einer Brille bzw. Shieldbrille bzw. Schutzbrille mit korrigierender optischer Wirkung und verbesserter Shield- bzw. Schirm- bzw. Abschirm- bzw. Schutzwirkung bzw. -funktion bereit. In einer bevorzugten Ausführungsform werden dabei durch einen speziellen Übergang die genannten geometrischen Eigenschaften, insbesondere die erforderlichen Randdicken und die Übergänge zwischen rechtem und linkem Teil, zumindest teilweise deutlich verbessert ohne die Abbildungseigenschaften wesentlich zu beeinflussen oder gar unangemessen zu verschlechtern. Vorzugsweise sind die Werte der Ametropien größer als 0,5 dpt im sphärischen Wert und/oder 0,5 dpt im zylindrischen Wert und/oder 1,0 dpt Addition. Besonders bevorzugt sind sie größer als 1,0 dpt im sphärischen Wert und/oder 1,0 dpt im zylindrischen Wert und/oder 1,50 dpt Addition. Diese Grenzen sind vorzugsweise abhängig vom Brechungsindex des Shieldmaterials (genannte Grenzen beziehen sich vorzugsweise auf n = 1,5. Höherbrechende Materialien haben vorzugsweise höhere Schwellwerte). Vorzugsweise spielt es im wesentlichen keine entscheidende Rolle, welcher Art die Ametropie ist (Myopie-, Hyperopie oder Presbyopiekorrektion) ist.
  • Die Eigenschaften dieses Übergangs zeichnen sich bei einer Shieldbrille besonders dadurch aus, dass im Gegensatz zu den meisten Korrektionsfassungen auch auf der nasalen Seite eine Geometrieänderung notwendig ist, einerseits um auch hier die entsprechenden Dicken als auch die Gleichheit der Dicken zu gewährleisten. Des Weiteren können auch Krümmungsumkehren (einfache oder doppelte) in dem Shield, insbesondere im Randbereich des ersten und/oder zweiten Brillenglasbereichs bzw. des ersten und/der zweiten Brillenglases auftreten um die geforderten Dickenverläufe zu erreichen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst ein Verfahren zur Berechnung bzw. Optimierung und Herstellung einer Shieldbrillle mit Korrektionswirkung einen oder mehrere der folgenden Schritte:
    • – Erfassung von Bestelldaten bzw. Benutzerdaten bzw. Rezeptdaten. Vorzugsweise umfassen diese Daten eine dioptrische Wirkung mit Sphäre, Zylinder, Achse, Prisma und/oder Basislage und/oder evtl. die Addition bei Mehrstärkenbrillengläsern. Das Erfassen dieser Daten kann dabei ein Messen dieser Daten am Patienten bzw. Brillenträger und/oder ein Empfangen von übertragenen Daten mittels einer Datenschnittstelle umfassen.
    • – Erfassung der individuellen Parameter für Fassungsformberechnung: Krümmung und Asphärizität der Vorderfläche, Scheibenlänge, Scheibenhöhe und Ausgestaltung des Brückenteils anhand der Physiognomie des Kopfes.
    • – Berechnung der Fassungsgestalt bzw. -form und/oder von Randgeometrieanforderungen und/oder von erforderlichen Krümmung der Vorderfläche. Alternativ kann auch ein Bereitstellen bzw. Erfassen einer zumindest teilweise festen bzw. festgelegten Formvorgabe erfolgen.
    • – Berechnung des Verlaufs der Fassungsform auf dem Shield bzw. den Brillenglasbereichen bzw. Brillengläsern. Diese bildet dann die Randkurve.
    • – Vorgabe des Randdickenverlaufs entlang dieser Randkurve und der daraus resultierenden Pfeilhöhen.
    • – Erfassung individueller Parameter für Brillenglasberechnung: insbesondere Hornhautscheitelabstand und/oder Baulänge des Auges und/oder Augendrehpunktabstand und/oder Pupillendistanz und/oder Vorneigung und/oder Seitenneigung und/oder Fassungsscheibenwinkel und/oder Objektabstand.
    • – Berechnung der Innenfläche des Shields durch Kombination des optischen und des Übergangsteils (bzw. des Hauptdurchblicksbereichs bzw. optischen Wirkungsbereichs und des Randbereichs) für das erste und/oder zweite Brillenglas.
    • – Fertigung des Shields bzw. der Brille bzw. der Brillengläser oder dessen/deren Einzelteile auf speziellen CNC Maschinen. Dies gilt vorzugsweise sowohl für die Vorderfläche als auch die Rückfläche, welche insbesondere Rezeptfläche ist, sowie für die Fassungsrandkurve.
  • Die Erfindung wird nachfolgend anhand von bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben. Dabei zeigen:
  • 1 einen Vergleich einer herkömmlichen Shieldbrille (unten) mit einer Brille gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (oben);
  • 2A und 2B schematische Darstellungen einer Brille gemäß bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung in einer Ansicht von oben (2A) und von vorne (2B);
  • 3A und 3B schematische Querschnitte von Brillengläsern zur Demonstration von Übergängen zwischen einem zentralen optischen Wirkungsbereich und einem Randbereich; und
  • 4A und 4B schematische Darstellungen zur Veranschaulichung bevorzugter Überlagerungsflächen für die Optimierung und Herstellung einer Brille gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • 1 zeigt einen Vergleich einer herkömmlichen Shieldbrille (unten) mit einer Brille gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung (oben). Wie in 1 dargestellt, weist die Brille gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform ein linkes und ein rechtes Brillenglas auf, die als separate Gläser ausgebildet bzw. hergestellt sind. Durch ein Brückenelement sind die beiden Brillengläser im wesentlichen ohne Zwischenraum aneinander angeordnet. Im Gegensatz zu herkömmlichen Shieldbrillen weist die Brille gemäß der gezeigten bevorzugten Ausführungsform einen im wesentlichen stetigen Übergang bzw. Verlauf der Vorder- und/oder Rückflächen im Brückenbereich bzw. Übergang vom linken zum rechten Brillenglas auf. Wie in 1 (oben) zu erkennen, weist die Brille vorzugsweise einen stetigen Verlauf der Tangenten der Vorder- und/oder Rückfläche in horizontaler und/oder vertikaler Richtung beim Übergang zwischen dem linken und rechten Brillenglas auf. Außerdem weisen die Brillengläser im Übergang bzw. Brückenbereich vorzugsweise im wesentlichen die gleiche Randdicke auf.
  • Dies wird insbesondere dadurch erreicht, dass zumindest eines vorzugsweise beide der Brillengläser der Brille mit einem Hauptdurchblicksbereich bzw. zentralen optischen Wirkungsbereich, welcher insbesondere im Hinblick auf die bzw. unter Berücksichtigung der gewünschten optischen Korrektionswirkungen optimiert wird, und einem Randbereich, der insbesondere im Hinblick auf den stetigen bzw. gleichmäßigen Verlauf bzw. Übergang zwischen den Brillengläsern und eine geeignete Befestigung bzw. Fassung der Brillengläser optimiert wird, ausgestattet sind. Dabei wird ein stetiger bzw. gleichmäßiger bzw. kontinuierlicher Übergang insbesondere in der Vorder- und/oder Rückfläche zwischen dem Hauptdurchblicksbereich und dem Randbereich bereitgestellt bzw. berechnet. Damit wird einerseits eine gute Shieldwirkung andererseits aber auch eine gute Korrektionswirkung erreicht. Außerdem lässt sich damit vorzugsweise die Mittendicke und damit das Gewicht der einzelnen Gläser reduzieren und/oder aneinander anpassen bzw. zumindest teilweise ausgleichen, was zu einer deutlichen Verbesserung des Tragekomforts führt.
  • Vorzugsweise umfasst ein Berechnen bzw. Optimieren einer Brillenglasfläche, insbesondere einer Rezeptfläche ein Bereitstellen einer Überlagerungsfläche. Beispielsweise kann die Pfeilhöhe der Rückfläche durch eine Überlagerung einer Basisrückfläche mit einer Überlagerungsfläche dargestellt werden. Die allgemeine Beschreibung der Rückflächenpfeilhöhe lautet: ZRFI = ZBasis(x, y) + Züberl(x, y)
    • – ZRFI: Pfeilhöhe der Rückfläche
    • – ZBasis: Pfeilhöhe einer Basisrückfläche
    • – ZÜberl: Pfeilhöhe einer Überlagerungsrückfläche (Atorus oder Spline)
  • Hierbei können sowohl die Basisrückfläche als auch die Überlagerungsrückfläche durch beliebige Funktionen (analytische Ansätze oder Splinefunktionen) beschrieben werden.
  • Ein bevorzugtes Vorgehen bei der Berechnung der Rückfläche ist, dass zuerst eine Standardfläche als Basisrückfläche ohne Berücksichtigung des Dickenverlaufes im Randbereich berechnet/optimiert wird, so dass im zentralen Bereich des Brillenglases die geforderte dioptrische Wirkung (Sph, Zyl, Achse, Prisma, Basis, Addition) erreicht wird. Anschließend wird eine Überlagerungsrückfläche so bestimmt, dass die geforderten Glasdicken im Randbereich eingestellt werden und gleichzeitig die Vollkorrektion im zentralen Bereich um die Bezugspunkte erhalten bleibt. Dieses schrittweise Vorgehen hat den Vorteil, dass nach der Berechnung der Basisfläche die notwendigen Dickenkorrekturen direkt bestimmt werden können.
  • Die Koeffizienten der Rückfläche können aber auch durch eine simultane Berechnung/Optimierung erhalten werden. Dabei muss dann in der Zielfunktion neben der optischen Sollwirkung auch der Dickenverlauf entsprechend berücksichtigt werden.
  • Nachfolgend wird beispielhaft die Überlagerung einer atorischen Fläche mit einer Basisfläche beschrieben.
  • Der Scheitel bzw. das Zentrum der atorischen Fläche (d. h. der Punkt u = 0, v = 0 (siehe unten)) liegt vorteilhafterweise im Punkt P0(0, 0) der gegeben Basisfläche. Koordinatensystem der atorischen Fläche:
    Figure 00080001
  • Ein sehr flexibler und gut einsetzbarer Ansatz für einen Atorus ohne Symmetrien ist der allgemeine Ansatz mit einer Fourierreihe für die Azimutabhängigkeit und einem Kegelschnitt mit Zusatzgliedern im Meridianschnitt:
    Figure 00090001
  • Hierbei gilt die in 4A gezeigte schematische Koordinaten- bzw. Winkeldarstellung.
  • Jeder Meridianschnitt wird durch einen Kegelschnitt mit Zusatzgliedern beschrieben.
  • Mit diesem Formelsatz lässt sich eine allgemeine atorische Fläche ohne Symmetrien beschreiben. Je höher die Potenzen i1 – ik der Taylorreihe, desto weiter außen greifen die Zusatzglieder. Ab dem kubischen Term hat die Reihe keinen Einfluss mehr auf die optische Wirkung im Zentrum, da dann die ersten und zweiten Ableitungen an der Stelle (0, 0) verschwinden.
  • Die Hauptkrümmengen c1 und c2 im Scheitel der atorischen Fläche haben direkten Einfluss auf die optische Wirkung. Damit kann dann eine Wirkungsanpassung durchgeführt werden. Soll nur der periphere Bereich des Glases abgeändert werden, dann müssen c1 und c2 verschwinden (c1 = c2 = 0).
  • Setzt man also die Hauptkrümmungen gleich Null und verwendet nur Potenzen (i1, i2, i3, ...) größer als 3 wird nur der Bereich außerhalb der optischen Mitte abgeändert. Der Ansatz ist sehr flexibel und es können annähernd beliebige Dickenänderungen erzeugt werden.
  • Die obigen Formelsätze für die Zusatzglieder lassen sich auch derart umformen, dass die Z-Werte in den vier Hauptschnitten direkt vorgegeben werden können.
  • Mit A1(0°) = A11, A1(90°) = Al2, A1(180°) = A13 und A1(270°) = A14 erhält man durch Umformung:
    Figure 00100001
  • Entsprechend lassen sich die weiteren Zusatzglieder (A2, A3, ...) beschreiben.
  • Gibt man jetzt die Pfeilhöhe in den vier Schnitten (innen, oben, außen, unten oder in den Hauptschnitten) zu einem bestimmten Abstand vom Flächenscheitel r0 mit z(r0, 0°) = z1, z(r0, 90°) = z2, z(r0, 180°) = z3 und z(r0, 270°) = z4 vor, so kann noch zusätzlich gesteuert werden, welcher Koeffizient der Taylorreihe welchen Anteil an der Pfeilhöhe übernimmt: z1 = αA11ri0 + βA21rj0 + γA31rl0 z2 = αA12ri0 + βA22rj0 + γA32rl0 z3 = αA13ri0 + βA23rj0 + γA33rl0 z4 = αA14ri0 + βA24rj0 + γA34rl0 mit α + β + γ = 1
  • Mit den höheren Koeffizienten der Fourierreihe kann der Übergang in den 4 Quadranten gezielt gesteuert werden.
  • Die Koeffizienten A11 bis A34 können entweder über die Vorgabe der gewünschten Funktionswerte z1, z2 z3 und z4 mit dem anteiligen Verhältnis der Koeffizienten α, β und γ bestimmt oder nach anderen Gesichtspunkten automatisch berechnet werden.
  • Beispielsweise ergeben sich für folgende Parameterwerte für α und β die entsprechenden Anteile der Koeffizienten A1, A2 und A3:
    α = 0,2 => Anteil A1 beträgt 20%
    β = 0,3 => Anteil A2 beträgt 30%
    γ = 0,2 => Anteil A3 beträgt 50%
  • Die Überlagerungsfläche muss nicht notwendiger Weise durch einen geschlossen analytischen Ausdruck beschrieben werden. Sie kann ebenso durch allgemeine Flächenansätze wie z. B. den zweidimensionalen Splineflächen wiedergegeben werden.
  • Vorzugsweise wird die Auswertung automatisch durchgeführt. Insbesondere betrifft die Erfindung vorzugsweise eine Brille mit den durch ein erfindungsgemäßes Optimierungs- und Herstellungsverfahren in einer bevorzugten Ausführungsform erreichten bzw. bewirkten Merkmalen.

Claims (21)

  1. Brille bzw. Shieldbrille zur Korrektion von Fehlsichtigkeiten, mit einer im wesentlichen durchgängigen Vorderflächendurchbiegung ohne Knicke.
  2. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach Anspruch 1 mit einem ersten bzw. linken und einem zweiten bzw. rechten Brillenglasbereich, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich im wesentlichen ohne Zwischenraum aneinander angeordnet sind.
  3. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich als separate Brillengläser ausgebildet sind.
  4. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach Anspruch 1 oder 2, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich gemeinsam als einstückige bzw. durchgängige Komponente ausgebildet sind.
  5. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und/oder der zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und/oder das zweite Brillenglas einen insbesondere zentralen Hauptdurchblicksbereich und einen insbesondere peripheren bzw. den Hauptdurchblicksbereich umgebenden Randbereich aufweist.
  6. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und/oder zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und/oder zweite Brillenglas eine Randdicke aufweist, die über dem gesamten Umfang, vorzugsweise abgesehen von Befestigungs- bzw. Fassungs- bzw. Montageelementen bzw. -verdickungen, um weniger als 2 mm, vorzugsweise weniger als 1 mm, noch mehr bevorzugt um weniger als 0,5 mm variiert, ganz besonders bevorzugt weniger als 0,1 mm.
  7. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und zweite Brillenglas derart aneinander angeordnet sind, dass deren Vorderflächen und/oder Rückflächen stetig ineinander übergehen.
  8. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und zweite Brillenglas derart ausgebildet und aneinander angeordnet sind, dass der Verlauf der horizontalten und/oder vertikalen Tangenten der Vorderflächen und/oder Rückflächen stetig ineinander übergeht.
  9. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und zweite Brillenglas derart ausgebildet und aneinander angeordnet sind, dass die Krümmungen der Vorderflächen und/oder Rückflächen stetig ineinander übergehen.
  10. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei der erste und zweite Brillenglasbereich bzw. das erste und zweite Brillenglas derart ausgebildet und aneinander angeordnet sind, dass dort die Glasdicken insbesondere die Randdicken im wesentlichen stetig ineinander übergehen.
  11. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei eine Glasfläche, vorzugsweise die Rückfläche des ersten und/oder zweiten Brillenglasbereichs bzw. des ersten und/oder zweiten Brillenglases, in zumindest einer radialen Richtung, bevorzugt in zwei radialen Richtungen, die insbesondere annähernd in die horizontale Richtung zeigen, eine Krümmungsumkehr aufweist.
  12. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei ein insbesondere horizontaler Schnitt durch die Vorderflächen des ersten und zweiten Brillenglasbereichs bzw. Brillenglases eine durchgehende Schnittlinie mit konstantem Krümmungsvorzeichen (also ohne Krümmungsumkehr) bildet.
  13. Brille bzw. Shieldbrille insbesondere nach einem der vorangegangenen Ansprüche, wobei die durchgehende Schnittlinie eine im wesentlichen konstante Krümmung aufweist.
  14. Verfahren zur Optimierung und/oder Herstellung einer Brille nach einem der Ansprüche 1 bis 13.
  15. Verfahren zur Optimierung und/oder Herstellung einer Brille insbesondere nach Anspruch 14, umfassend ein Erfassen von Messwerten einer Physiognomie des Kopfes eines Brillenträgers und Berücksichtigen dieser Messwerte in die Berechnung der Durchbiegung der Brille.
  16. Verfahren zur Optimierung und/oder Herstellung einer Brille insbesondere nach Anspruch 14 oder 15, umfassend ein Erfassen von Messwerten einer Physiognomie des Kopfes eines Brillenträgers und Berücksichtigen dieser Messwerte in die Berechnung der der Fassungsform bzw. die Fassungsgestaltung der Brille.
  17. Verfahren zur Optimierung und/oder Herstellung einer Brille insbesondere nach einem der Ansprüche 14 bis 16, wobei die individuellen Parameter bei der Berechnung des Shields bzw. des Randbereichs berücksichtigt werden.
  18. Verfahren zur Optimierung und/oder Herstellung einer Brille insbesondere nach einem der Ansprüche 14 bis 17, umfassend einen oder mehrere der folgenden Schritte: – Erfassung der Bestelldaten – Erfassung der individuellen Parameter für Fassungsformberechnung – Berechnung der Fassungsgestalt und der Randgeometrieanforderungen sowie der erforderlichen Krümmung der Vorderfläche – Berechnung des Verlaufs der Fassungsform – Vorgabe des Randdickenverlaufs entlang dieser Randkurve – Erfassung der individuellen Parameter für Brillenglasberechnung – Berechnung der Innenfläche des Shields – Fertigung des Shields oder dessen Einzelteile
  19. Vorrichtung zur Optimierung und/oder Herstellung, insbesondere zur Berechnung einer Brille insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Vorrichtung insbesondere ausgelegt ist, eine Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 18 auszuführen.
  20. Computerprogrammerzeugnis, welches Programmteile enthält, welche ausgelegt sind, wenn geladen und ausgeführt auf einem Computer, ein Verfahren zur Optimierung insbesondere nach einem der Ansprüche 14 bis 18 durchzuführen.
  21. Speichermedium mit einem darauf gespeicherten Computerprogramm, wobei das Computerprogramm ausgelegt ist, wenn geladen und ausgeführt auf einem Computer, ein Verfahren zur Optimierung insbesondere nach einem der Ansprüche 14 bis 18 durchzuführen.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP3118671A4 (de) * 2014-03-11 2017-11-15 Kowa Company Ltd. Ophthalmische linsen und verfahren zum entwurf ophthalmischer linsen
WO2024057246A1 (en) * 2022-09-15 2024-03-21 Luxottica S.R.L. Paraboloid lens and eyewear comprising such a lens

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