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Die
Erfindung betrifft ein Mehrgruppengetriebe eines Kraftfahrzeuges
und ein Verfahren zum Betrieb eines Mehrgruppengetriebes eines Kraftfahrzeuges
gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 12.
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Mehrgruppengetriebe
bestehen aus zwei oder mehr meist seriell angeordneten Getriebegruppen,
durch deren Kombination eine hohe Gangzahl realisierbar ist. Zunehmend
werden sie als automatisierte Schaltgetriebe, beispielsweise bestehend
aus einer Eingangsgruppe, einer Hauptgruppe und einer Nachschaltgruppe,
konzipiert. Derartige Getriebe finden insbesondere in Nutzfahrzeugen
Anwendung, da sie eine besonders feine Gangabstufung mit beispielsweise
12 oder 16 Gängen bieten und einen hohen Wirkungsgrad aufweisen.
Bei einer geringeren Gangzahl sind auch Konfigurationen lediglich
aus einer Hauptgruppe und einer Eingangsgruppe oder einer Hauptgruppe
und einer Nachschaltgruppe möglich. Zudem zeichnen sie
sich im Vergleich zu manuellen Schaltgetrieben durch einen hohen
Bedienungskomfort aus und sind im Vergleich zu Automatgetrieben
besonders wirtschaftlich in den Herstellungs- und Betriebskosten.
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Bauartbedingt
unterliegen herkömmliche Mehrgruppen-Schaltgetriebe, wie
alle nicht unter Last schaltenden manuellen oder automatisierten Schaltgetriebe,
einer Zugkraftunterbrechung beim Gangwechsel, da stets der Kraftfluss
vom Antriebsmotor durch Offnen einer Kupplung unterbrochen wird,
um den eingelegten Gang lastfrei auszulegen, in einer Neutralstellung
Getriebe und Antriebsmotor auf eine Anschlussdrehzahl zu synchronisieren
und den Zielgang einzulegen. Durch das zugkraftunterbrochene Rollen
des Fahrzeuges können unerwünschte Geschwindigkeitserhöhungen
oder Geschwindigkeitsverluste auftreten. Zudem kann ein erhöhter
Kraftstoffverbrauch entstehen. Wäh rend sich die Zugkraftunterbrechungen
bei Personenkraftfahrzeugen durch Einbußen der Fahrdynamik
in der Regel eher nur störend auswirken, beispielsweise
bei einer sportlich orientierten Fahrweise beim Hochschalten, kann
sich bei schweren oder mittleren Nutzfahrzeugen die Fahrgeschwindigkeit
derart verzögern, dass ein angewählter Gangwechsel
unmöglich wird und es an Steigungen zu unerwünschten
und wiederholten Rückschaltvorgängen, Kriechfahrten
oder sogar zu zusätzlichen Anfahrvorgängen kommt.
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Aus
der
DE 10 2006
024 370 A1 der Anmelderin ist ein automatisiertes Gruppen-Schaltgetriebe eines
Kraftfahrzeuges mit Zugkraftunterstützung beim Gangwechsel
bekannt. Das Getriebe umfasst eine Splittergruppe mit einer Getriebeeingangswelle als
Eingangs- oder Vorschaltgetriebe, ein Hauptgetriebe mit einer Getriebehauptwelle
als Grundgetriebe und eine Bereichsgruppe mit einer ausgangsseitigen
Getriebeabtriebswelle als Ausgangs- oder Nachschaltgetriebe. Der
Antriebsmotor ist in herkömmlicher Weise über
ein Anfahrelement mit der Getriebeeingangswelle verbindbar. Die
Bauweise des bekannten Mehrgruppengetriebes mit Eingangsgetriebe
und Hauptgetriebe ermöglicht die Schaltung eines Direktganges
als ein Zwischengang während eines Gangwechsels. Dazu wird
mittels einer als Reibungskupplung ausgebildeten Lastschaltkupplung
temporär eine direkte Verbindung der Getriebeeingangswelle
mit der Getriebehauptwelle hergestellt, die ihrerseits mit der Getriebeabtriebswelle
wirkverbunden ist. Dadurch werden das Hauptgetriebe und die Splittergruppe
lastfrei, so dass der eingelegte Gang ausgelegt, das Getriebe synchronisiert
und der Zielgang eingelegt werden kann, ohne dass die Anfahrkupplung
bei dem Gangwechsel geöffnet werden muss. Die Lastschaltkupplung überträgt
dabei ein Motordrehmoment auf den Getriebeausgang, wobei ein freiwerdendes
dynamisches Moment bei der Drehzahlanpassung zwischen Ursprungsgang
und Zielgang genutzt wird, um den Zugkrafteinbruch weitgehend zu
kompensieren. Die als Zwischengangkupplung fungierende Lastschaltkupplung
kann zwischen dem Eingangsgetriebe und dem Hauptgetriebe oder zwischen
der Anfahrkupplung und dem Eingangsgetriebe angeordnet sein. Ein
Umschal ten der nachgeschalteten Bereichsgruppe zwischen einem unteren Gangbereich
und einem oberen Gangbereich während eines Gangwechsels
ist jedoch nicht ohne weiteres zugkraftunterstützt.
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Die
DE 10 2005 046 894
A1 der Anmelderin zeigt ein Mehrgruppengetriebe eines Kraftfahrzeuges
mit einer Hauptgruppe und einer nachgeschalteten Bereichsgruppe,
bei dem eine als Reibungskupplung ausgebildete Lastschaltkupplung
zur Zugkraftunterstützung bei einem Gangwechsel innerhalb
der Bereichsgruppe angeordnet ist. Die Bereichsgruppe ist als ein
Planetengetriebe ausgebildet, dessen Sonnenrad mit einer Ausgangswelle
der Hauptgruppe verbunden ist, und dessen Planetenträger
mit einer Getriebeabtriebswelle am Getriebeausgang verbunden ist.
Eine Getriebeeingangswelle ist über eine Anfahrkupplung
mit dem Antriebsmotor des Fahrzeugs verbindbar. Die Getriebeeingangswelle
ist durch die Hauptgruppe bis zum Bereichsgetriebe verlängert und
an ihrem Ende mit der Eingangsseite der Lastschaltkupplung verbunden.
Die Ausgangsseite der Lastschaltkupplung kann entweder über
die Ausgangswelle der Hauptgruppe mit dem Sonnenrad verbunden sein
oder über den Planetenträger direkt mit der Getriebeabtriebswelle
gekoppelt sein. Über die Lastschaltkupplung ist eine steuerbare
Direktverbindung zwischen der Getriebeeingangswelle und der Getriebeabtriebswelle
herstellbar, die bei einem Gangwechsel eingesetzt wird, um, in vergleichbarer Weise
zur
DE 10 2006
024 370 A1 , das Hauptgetriebe zu entlasten und den Gangwechsel
bei geschlossenem Anfahrelement ohne Zugkraftunterbrechung durchzuführen.
Während bei der ersten Version der Kraftfluss im Zwischengang
zunächst über die Bereichsgruppe verzweigt, hat
die zweite Version, bei der die Ausgangsseite der Lastschaltkupplung
direkt mit dem Planetenträger und damit mit dem Getriebeabtrieb
verbunden ist, den Vorteil, dass auch Schaltvorgänge, die
eine Bereichsumschaltung der Bereichsgruppe beinhalten, zugkraftunterstützt
sind.
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Die
in den beiden genannten Druckschriften offenbarten Mehrgruppengetriebe
sind in der Lage, die ihnen zugrunde liegenden Aufgaben in vollem Umfang
zu erfüllen und zugkraftunterstütze Gangwechsel
zu ermöglichen. Gleichwohl ist es wünschenswert,
dass die Dynamik beim Gangwechsel derartiger automatisierter Gruppengetriebe
noch gesteigert wird.
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Vor
diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein
Mehrgruppengetriebe mit Zwischengangschaltung und ein Verfahren
zu dessen Betrieb anzugeben, die insbesondere hinsichtlich der Effizienz
der Zugkraftunterstützung beim Gangwechsel verbessert sind
sowie einen möglichst hohen Schaltkomfort erreichen.
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Die
Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen der
unabhängigen Ansprüche, während vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung den Unteransprüchen
entnehmbar sind.
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Der
Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei einem automatisierten
Mehrgruppen-Schaltgetriebe mit Zugkraftunterstützung bei
Zughoch- und Zugrückschaltungen eine Zwischengangschaltung durch
zusätzliche lastschaltbare Gangschaltelemente, die es erlauben
eine Ansteuerung des Gangwechsels schon bei einer annähernden
Drehzahlgleichheit der beteiligten Schaltpartner einzuleiten, zeitlich
verkürzt werden kann.
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Demnach
geht die Erfindung aus von einem Mehrgruppengetriebe eines Kraftfahrzeuges,
mit mindestens zwei Getriebegruppen, wobei eine als Planetengetriebe
ausgebildete Bereichsgruppe einer als Zahnradgetriebe ausgebildeten
Hauptgruppe nachgeschaltet ist, wobei eine Hauptgruppenausgangswelle
mit einem Sonnenrad und eine Getriebeabtriebswelle mit einem Planetenträger
der Bereichsgruppe verbunden ist, mit einem Anfahrelement, über das
ein Antriebsmotor mit einer Getriebeeingangswelle verbindbar ist,
und mit einem in die Bereichsgruppe integrierten, als Reibungskupplung
ausgebildeten Lastschaltmittel zum Schalten eines zugkraftunterstützenden
Direktgangs als Zwischengang bei einem Gangwechsel, über
das die Getriebeeingangswelle mit der Getriebeabtriebswelle verbindbar ist,
wobei ein Eingangsteil des Lastschaltmittels mit der Getriebeeingangswelle
und ein Ausgangsteil des Lastschaltmittels mit dem Planetenträger
verbunden ist.
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Zur
Lösung der gestellten Aufgabe sieht die Erfindung zudem
vor, dass zusätzlich zu dem Lastschaltmittel zum Schalten
eines Zwischenganges mindestens eine Lastschalteinrichtung zum Schalten mindestens
eines Ganges der Hauptgruppe und/oder mindestens einer der Hauptgruppe
vorgeschalteten Gangkonstanten vorgesehen ist, die Schaltvorgänge zumindest
unter Teillast erlaubt.
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Unter
einem Gangwechsel wird ein Schaltvorgang verstanden, bei dem ein
Ursprungsgang ausgelegt und ein Zielgang eingelegt wird, wobei auch
der Spezialfall eingeschlossen ist, dass der Zielgang dem Ursprungsgang
entspricht, also keine Übersetzungsänderung erfolgt.
Weiterhin werden bei den einzelnen Getriebegruppen eine vorgeschaltete Splittergruppe
auch als Splittergetriebe, eine Hauptgruppe auch als Hauptgetriebe
und eine nachgeschaltete Bereichsgruppe auch als Bereichsgetriebe bezeichnet.
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Zudem
geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum Betrieb eines Mehrgruppengetriebes eines
Kraftfahrzeuges, bei dem bei einem Gangwechsel zugkraftunterstützende
Mittel aktiviert werden. Die gestellte Aufgabe bezüglich
des Verfahrens wird dadurch gelöst, dass über
ein als Reibungskupplung wirksames Lastschaltmittel ein Zwischengang
geschaltet wird, bei dem eine Verbindung zwischen einer Getriebeeingangswelle
und einer Getriebeabtriebswelle hergestellt wird, wobei ein Anfahrelement
zumindest teilweise geschlossenen ist und das Lastschaltmittel im
zumindest schlupfenden Zustand ein Drehmoment eines Antriebsmotors
an der Getriebeabtriebswelle abstützt, während
die Drehzahl des Antriebsmotors an eine Synchrondrehzahl eines Zielganges
angepasst wird, wobei mit Hilfe wenigstens einer, zumindest unter
Teillast schaltbaren Lastschalteinrichtung zum Schalten eines Ursprungsganges
und/oder eines Zielganges bereits bei annähernd erreichter
Lastfreiheit und/oder bei annähernd erreichter Synchrondrehzahl
der Ursprungsgang ausgelegt und/oder der Zielgang eingelegt wird.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist außer
der Hauptgruppe und der nachgeschalteten Bereichsgruppe eine vorgeschaltete Splittergruppe
vorgesehen, so dass insgesamt drei Getriebegruppen im Kraftfluss
hintereinander angeordnet sind, wobei die Splittergruppe mit zwei
Gangkonstanten und die Hauptgruppe mit mindestens drei Gangstufen
als Vorgelegewellengetriebe mit mindestens einer gemeinsamen Vorgelegewelle
ausgebildet sind. Ein solches Getriebe ist aufgrund seiner feinen Gangabstufung
und seines hohen Schaltkomforts besonders vorteilhaft in Nutzfahrzeugen
einsetzbar. Vorzugsweise wird ein derartiges Getriebe mit zwei parallel
zur Getriebeeingangswelle gelagerten Vorgelegewellen konzipiert
sein, über die sich die Leistung der Splittergruppe und
der Hauptgruppe verzweigt, wobei bei jedem Radsatz ein koaxial zur
Getriebeeingangswelle gelagertes Losrad mit jeweils einem auf den
Vorgelegewellen sitzenden zugehörigen Festrad im Eingriff
steht. Die Erfindung ist aber ebenso vorteilhaft bei Vorgelegewellengetrieben
mit nur einer Vorgelegewelle oder anderen Gruppengetrieben anwendbar.
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Bei
einem solchen Getriebe ergibt sich mit einem dreigängigem
Grundgetriebe eine Anzahl von n = nGV × nHG × nGP =
2 × 3 × 2 = 12 Vorwärtsgängen. Bei
einem viergängigen Grundgetriebe wären entsprechend
16 Vorwärtsgänge möglich. Eine zugehörige
Schaltabfolge kann beispielsweise vorsehen, dass zunächst über
die Gangkonstanten des Splittergetriebes die Gangstufen der Hauptgruppe
alternierend variiert und mit einer Übersetzung des Bereichsgetriebes
multipliziert werden. Nach einer Bereichsumschaltung kann die gleiche
Variation ohne Planetenübersetzung wiederholt werden.
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Die
Getriebeeingangswelle ist bei der Anordnung durch die Getriebegruppen
bis zum Eingang der Bereichsgruppe verlängert, wobei eine
Aus gangswelle des Hauptgetriebes, auf der die erfindungsgemäß als
Lastschalteinrichtungen ausgebildeten Schalteinrichtungen der Gänge
des Hauptgetriebes sitzen und die an ihrem Ende das Sonnenrad der
Bereichsgruppe trägt, als eine äußere
Hohlwelle ausgebildet sein kann, durch die die Getriebeeingangswelle
als innere Welle koaxial hindurchgeführt ist. Die Getriebeeingangswelle
ist an ihrem Ende mit einer Eingangsseite der Zwischengangkupplung
verbunden. Eine Ausgangsseite der Zwischengangkupplung ist mit dem
Planetenträger verbunden.
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Die
Zwischengangkupplung kann bauraumsparend innerhalb des Planetenträgers
koaxial hinter dem Sonnenrad positioniert werden, so dass lediglich
dieser Bereich konstruktiv zur Aufnahme der Zwischengangkupplung
anzupassen ist. Als Zwischengangkupplung ist eine ansteuerbare Reibungskupplung
vorgesehen, die grundsätzlich in Ein- oder Mehrscheibenbauweise
ausgebildet sein kann. Besonders vorteilhaft ist beispielsweise
eine nasse Lamellenkupplung als Zwischengangkupplung geeignet.
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Der
Zwischengang ist durch die Anordnung der Zwischengangkupplung am
Getriebeabtrieb unabhängig von der aktuellen Gangbereichsstellung der
Bereichsgruppe als Direktgang des Gesamtgetriebes ausgelegt, da
der Antriebsmotor über die Zwischengangkupplung direkt
mit der Getriebeabtriebswelle verbindbar ist. Folglich ist auch
eine Bereichsumschaltung während eines Gangwechsels mit
Zwischengangschaltung automatisch zugkraftunterstützt.
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Während
schon durch die Zwischengangschaltung an sich bei allen Zugschaltungen
eine signifikante Verringerung des Geschwindigkeitsverlustes und
im Vergleich zu herkömmlichen zugkraftunterbrochenen Gangwechseln
kürzere Schaltzeiten und somit im Ergebnis eine Fahrleistungssteigerung erreicht
sowie der Schalt- und Fahrkomfort erhöht werden, lassen
sich mit Hilfe lastschaltbarer Schaltelemente in Lastschalteinrichtungen
an den Radsätzen die zugkraftunterstützten Gangwechsel
zeitlich weiter verkürzen, wodurch sich die Fahrleis tung
und der Schalt- bzw. Fahrkomfort noch weiter erhöht. Da sich
auch der Schlupfbetrieb im Zwischengang im zeitlichen Mittel verringert,
unterliegt die Zwischengangkupplung zudem einer geringeren Verschleißbelastung,
was sich bei der Auslegung der Zwischengangkupplung kostengünstig
auswirkt und die Lebensdauer der Kupplung erhöht.
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Weiterhin
können über den Zwischengang die zu synchronisierenden
rotierenden Massen abgebremst werden, wodurch die üblicherweise
zur Abbremsung der Massen bei Hochschaltvorgängen vorgesehene
Getriebebremse entbehrlich wird, wodurch weitere Kosten, sowie Einbauraum
und Gewicht eingespart bzw. reduziert werden können. Zudem
werden Schwingungen und Schaltschläge effektiv verringert,
da der Antriebsstrang während des Gangwechsels durch den
Zwischengang stets vorgespannt bleibt, wodurch eine zusätzliche
Erhöhung des Schaltkomforts erreicht wird.
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Die
Funktionsweise der Zugkraftunterstützung mit Zwischengang
ist wie folgt:
Durch das Zuschalten des Zwischengangs bei einem Gangwechsel
werden die Hauptgruppe und die Splittergruppe im Kraftfluss entlastet
und somit schaltbar, wobei die Anfahrkupplung während des
Schaltvorgangs vorzugsweise vollständig geschlossen bleibt, um
eine möglichst effektive Zugkrafterhaltung zu gewährleisten. Über
die in die Bereichsgruppe integrierte Reibungskupplung ist der Zwischengang
als Direktgang des Gesamtgetriebes, d. h. als eine Direktverbindung
zwischen Getriebeeingangswelle und Getriebeabtriebswelle schaltbar.
Die Reibungskupplung stützt dabei im schlupfenden Zustand
das Motordrehmoment während der Zughoch- oder Zugrückschaltung
am Abtrieb bzw. den angetriebenen Fahrzeugrädern ab, während
die Motordrehzahl dem Zielgang angepasst wird. Ein bei der Drehzahlanpassung
des Motors frei werdendes Drehmoment ist somit zur Zugkrafterhaltung
nutzbar. Der Zwischengang wird zum Abschließen des Gangwechsels
wieder geöffnet. Grundsätzlich sind bei einem
solchen Gangwechsel – insbesondere im Gegensatz zu bekannten Doppelkupplungsgetrieben – auch
zugkraftunterstützte Gangsprünge über
zwei oder mehr Gangstufen möglich.
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Bei
einem derartigen zugkraftunterstützten Gangwechsel eines
automatisierten Schaltgetriebes kann ohne weitere Maßnahmen
das Hauptgetriebe bzw. das Splittergetriebe erst dann in deren Neutralstellung
gebracht und der Zielgang erst dann eingelegt werden, wenn sich
eine zumindest nahezu vollständige Lastfreiheit der zu
schaltenden Getriebegruppen eingestellt hat und Motor sowie Getriebe
auf eine Anschlussdrehzahl synchronisiert sind. Durch die erfindungsgemäße
Anordnung, mit last- oder teillastschaltbaren Schaltelementen zur
Schaltung der Losräder der Radsätze, lassen sich
die erforderlichen Schaltzeiten jedoch vorteilhaft verringern, da über
solche Schalthilfen bereits bei geringen Drehzahldifferenzen zwischen
An- und Abtrieb ohne erhöhten Verschleiß und Komforteinbußen
Ein- und/oder Ausrückvorgänge eingeleitet bzw.
durchgeführt werden können.
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Insbesondere
kann vorgesehen sein, dass mindestens eine Lastschalteinrichtung
mindestens eine Reibungskupplung aufweist und/oder dass mindestens
eine Lastschalteinrichtung mindestens eine Lastschaltklaue aufweist.
Als Kupplungselemente können beispielsweise einfache ansteuerbare
Einscheibenelemente bzw. Klauen mit geeigneten Reibflächen
zum Einsatz kommen.
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Ist
an nur einem Radsatz eine derartige Lastschalteinrichtung angeordnet,
so verkürzen sich diejenigen Schaltvorgänge, bei
denen dieser Radsatz beteiligt ist. Daher ist es sinnvoll, möglichst
an allen Radsätzen des Hauptgetriebes und des Splittergetriebes
Lastschalteinrichtungen anzuordnen, so dass alle relevanten Schaltvorgänge
entsprechend verkürzt werden können.
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Bei
einer besonders vorteilhaften Lastschalteinrichtung sind axial zwischen
den beiden Gangkonstanten der Splittergruppe zwei diametral gegenüberliegende
Reibungskupplungen angeordnet, wobei die beiden Reibungskupplungen
ein gemeinsames, mit der Getriebeeingangswelle drehfest verbundenes Eingangsteil
und jeweils ein mit einem Losrad der motornahen Gangkonstanten und
einem Losrad der motorfernen Gangkonstanten verbundenes Ausgangteil
aufweisen, so dass über die Reibungskupplungen eine Antriebsverbindung
zwischen der Getriebeeingangswelle und der mindestens einen Vorgelegewelle
zumindest unter Teillast schaltbar ist, bei der wenigstens eine
drehfeste Verbindung eines Losrades mit der Getriebeeingangswelle
hergestellt oder gelöst wird. Eine derartige Lastschalteinrichtung
ersetzt beispielsweise eine übliche synchronisierte Schalteinrichtung,
d. h. eine beidseitige Synchronkupplung der Splittergruppe.
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Weiterhin
kann axial zwischen der motorfernen Gangkonstanten der Splittergruppe
und einem Hauptgetriebegang eine Lastschalteinrichtung mit zwei
diametral gegenüberliegenden Reibungskupplungen angeordnet
sein, wobei die beiden Reibungskupplungen ein gemeinsames, mit der
Hauptgruppenausgangswelle drehfest verbundenes Ausgangsteil und
jeweils ein mit einem Losrad der motorfernen Gangkonstanten und
einem Losrad des Hauptgetriebegangs verbundenes Eingangsteil aufweisen,
so dass über die Reibungskupplungen eine Abtriebsverbindung
zwischen der mindestens einen Vorgelegewelle und der Hauptgruppenausgangswelle
zumindest unter Teillast schaltbar ist, bei der wenigstens eine
drehfeste Verbindung eines Losrades mit der Hauptgruppenausgangswelle
hergestellt oder gelöst wird. Eine derartige Lastschalteinrichtung
ersetzt beispielsweise eine übliche unsynchronisierte Klauen-Schalteinrichtung
der Hauptgruppe.
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Die
beidseitig schaltbaren Lastschalteinrichtungen sind besonders kompakt
bauend und Gewicht sparend. Selbstverständlich können
aber auch, insbesondere bei einer ungeraden Anzahl von Vorwärtsgang-Radsätzen
im Hauptgetriebe, an einem oder mehreren Hauptgetriebegängen
oder auch an Gangkonstanten der Splittergruppe Lastschalteinrichtungen
mit nur einer Reibungskupplung, also einseitig schaltbare Lastschalteinrichtungen,
angeordnet sein.
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In
analoger Weise kann vorgesehen sein, dass axial zwischen den beiden
Gangkonstanten der Splittergruppe eine Lastschalteinrichtung mit
einer zweiseitig wechselweise wirksamen, mit der Getriebeeingangswelle
drehfest verbundenen Lastschaltklaue angeordnet ist, so dass über
die Lastschaltklaue eine Antriebsverbindung zwischen der Getriebeeingangswelle
und der mindestens einen Vorgelegewelle zumindest unter Teillast
schaltbar ist, bei der wenigstens eine drehfeste Verbindung eines
Losrades der motornahen Gangkonstanten oder eines Losrades der motorfernen
Gangkonstanten mit der Getriebeeingangswelle hergestellt oder gelöst
wird.
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Bei
einer axial zwischen der motorfernen Gangkonstanten der Splittergruppe
und einem Hauptgetriebegang angeordneten Lastschalteinrichtung mit
einer zweiseitig wechselweise wirksamen, mit der Hauptgruppenausgangswelle
drehfest verbundenen Lastschaltklaue ist entsprechend eine Abtriebsverbindung
zwischen der mindestens einen Vorgelegewelle und der Hauptgruppenausgangswelle
zumindest unter Teillast schaltbar, bei der wenigstens eine drehfeste
Verbindung eines Losrades der motorfernen Gangkonstanten oder eines
Losrades des Hauptgetriebeganges mit der Hauptgruppenausgangswelle
hergestellt oder gelöst wird. Schließlich können
selbstverständlich auch Lastschalteinrichtungen mit einseitig
lastschaltbaren Lastschaltklauen im Hauptgetriebe oder im Splittergetriebe
vorgesehen sein.
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Zur
Verdeutlichung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung
mit zwei Ausführungsbeispielen beigefügt. In dieser
zeigt
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1 ein
Getriebeschema eines automatisierten Mehrgruppengetriebes eines
Kraftfahrzeuges mit einer in einer Bereichsgruppe integrierten Zwischengangkupplung
und mit herkömmlichen, nicht lastschaltbaren Gangschalteinrichtungen,
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2 ein
Getriebeschema eines automatisierten Mehrgruppengetriebes eines
Kraftfahrzeuges mit einer in einer Bereichsgruppe integrierten Zwischengangkupplung
sowie mit erfindungsgemäßen, lastschaltbaren Gangschalteinrichtungen,
und
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3 eine
zweite Ausführungsform eines Getriebeschemas eines automatisierten
Mehrgruppengetriebes eines Kraftfahrzeuges mit einer in einer Bereichsgruppe
integrierten Zwischengangkupplung sowie mit erfindungsgemäßen,
lastschaltbaren Gangschalteinrichtungen.
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Die
1 zeigt
demnach ein als Zwei-Vorgelegewellen-Getriebe
1 ausgebildetes
automatisiertes Mehrgruppengetriebe mit zwei parallelen, drehbar gelagerten
Vorgelegewellen
8,
9 und drei hintereinander angeordneten
Getriebegruppen
2,
3 und
4, wie es beispielsweise
im Antriebsstrang eines Nutzfahrzeuges vorgesehen sein kann. Am
Getriebeabtrieb ist ein Lastschaltmittel
16 zum Schalten
eines Zwischenganges angeordnet. Ein derartiges Getriebe, bei dem
eine Zwischengangkupplung jedoch zwischen einer Eingangsgruppe und
einer Hauptgruppe oder zwischen einer Anfahrkupplung und einer Eingangsgruppe
angeordnet ist, ist an sich aus der eingangs erwähnten
DE 10 2006 024 370
A1 der Anmelderin bekannt. Ein vergleichbares Gruppengetriebe mit
einer am Getriebeabtrieb angeordneten Zwischengangkupplung, jedoch
mit nur einer Vorgelegewelle, ist aus der ebenfalls bereits erwähnten
DE 10 2005 046 894
A1 der Anmelderin bekannt. Die Erfindung bezieht sich daher
im Wesentlichen auf Lastschalteinrichtungen
42,
48,
54 und
59,
61,
63 zur
Unterstützung der Zwischengangkupplung
16 bei
einem Gangwechsel.
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Zur
Verdeutlichung der Erfindung wird im Folgenden das Getriebeschema
in 1 zunächst mit herkömmlichen,
nicht lastschaltbaren Schalteinrichtungen 29, 31, 39 und
anschließend in 2 und 3 mit lastschaltbaren
Schalteinrichtungen 42, 48, 54 und 59, 61, 63 zum
Schalten der Gänge beschrieben.
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Eine
Antriebswelle 6 eines Antriebsmotors 5 ist über
ein herkömmliches Anfahrelement 7 in Form beispielsweise
einer Reibungskupplung mit einer Getriebeeingangswelle 17 verbindbar.
Die erste, eingangsseitige Getriebegruppe 2 ist als ein
zweigängiges Splittergetriebe ausgebildet. Die zweite,
zentrale Getriebegruppe 3 wird durch ein dreigängiges
Haupt- oder Grundgetriebe gebildet. Als dritte, abtriebsseitige
Getriebegruppe 4 ist ein nachgeschaltetes zweigängiges
Bereichsgetriebe angeordnet.
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Das
Splittergetriebe 2 weist zwei Gangkonstanten ik1,
ik2 auf, die jeweils ein auf der ersten
Vorgelegewelle 8 und auf der zweiten Vorgelegewelle 9 drehfest
angeordnetes Festrad 10, 12 bzw. 13, 15 umfassen,
die mit einem Losrad 11 bzw. 14 kämmen. Die
erste Gangkonstante ik1 ist dem Anfahrelement 7 und
die zweite Gangkonstante ik2 dem Hauptgetriebe 3 zugewandt.
Zur Schaltung der Gangkonstanten ik1, ik2 ist eine Schalteinrichtung 39,
vorteilhaft mit Synchronisierung, angeordnet, über welche
die Losräder 11 bzw. 14 wahlweise drehfest
mit der Getriebeeingangswelle 17 verbindbar sind.
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Das
Hauptgetriebe 3 weist drei Vorwärtsgangradsätze
i1, i2 und i3 sowie einen Rückwärtsgangradsatz
iR auf. Der 1. Hauptgetriebegang i1 und der 2. Hauptgetriebegang i2 umfassen
jeweils zwei Festräder 18, 20 bzw. 21, 23 und
ein Losrad 19 bzw. 22. Der 3. Hauptgetriebegang
i3 ist gemeinsam mit der zweiten Gangkonstante
ik2 des Splittergetriebes 2 realisiert.
Der Rückwärtsgang-Radsatz iR umfasst
zwei Festräder 24, 28, ein Losrad 26 und
zwei drehbar gelagerte Zwischenräder 25, 27 zur
Drehrichtungsumkehr, die einerseits mit dem jeweils zugehörigen Festrad 24 bzw. 28 und
andererseits mit dem Losrad 26 kämmen.
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Zur
Schaltung des 1. Hauptgetriebeganges i1 und
des Rückwärtsgang-Radsatzes iR ist
die unsynchronisierte Klauen-Schalteinrichtung 29 vorgesehen, über
welche die zugehörigen Losräder 19 bzw. 26 wahlweise
drehfest mit einer als Hohlwelle ausgebildeten Hauptgruppenausgangswelle 30 verbindbar sind.
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Zur
Schaltung des 2. Hauptgetriebeganges i2 und
des 3. Hauptgetriebeganges i3 ist weiterhin
die unsynchronisierte Klauen-Schalteinrichtung 31 angeordnet, über
welche die zugehörigen Losräder 22 bzw. 14 wahlweise
drehfest mit der Hauptgruppenausgangswelle 30 verbindbar
sind. Die Gänge i1, i2,
i3, iR des Hauptgetriebes 3 übertragen
den Leistungsfluss von den Vorgelegewellen 8, 9 auf
die Hauptgruppenausgangswelle 30 und von dieser weiter
in Richtung Getriebeabtrieb. Da der 3. Hauptgetriebegang i3 und die zweite Gangkonstante ik2 den
selben Radsatz ik2 – i3 nutzen,
ist folglich das Losrad 14 dieses Radsatzes ik2/i3 über die Schalteinrichtung 39 der Vorschaltgruppe 2 antriebsseitig
mit der Getriebeeingangswelle 17 und über die
Schalteinrichtung 31 der Hautgruppe 3 abtriebsseitig
mit der Hauptgruppenausgangswelle 30 verbindbar.
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Das
nachgeschaltete Bereichsgetriebe 4 ist als ein Planetengetriebe
ausgebildet. Darin ist ein Planetenradsatz 32 von einem
Planetenradträger 33 geführt. Die nicht
explizit dargestellten Planetenräder kämmen einerseits
mit einem zentralen Sonnenrad 34 und andererseits mit einem äußeren
Hohlrad 35. Das Sonnenrad 34 ist mit der Hauptgruppenausgangswelle 30 verbunden.
Der Planetenradträger 33 ist wiederum mit einer
Getriebeabtriebswelle 36 verbunden.
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Zur
Schaltung des Bereichsgetriebes 4 ist eine Schalteinrichtung 37,
vorteilhaft mit Synchronisierung, angeordnet. Diese Schalteinrichtung 37 verbindet
in einer ersten Schaltstellung das Hohlrad 35 mit einem
Gehäuse 38, 50 dass die Planetenräder zwischen
Hohlrad 35 und Sonnenrad 34 umlaufen und die Getriebeabtriebswelle 36,
entsprechend einer Übersetzung des Planetengetriebes, über
den Planetenradträger 33 gleichsinnig mit der
Hauptgruppenausgangswelle 30 angetrieben wird. In einer zweiten
Schaltstellung wird das Hohlrad 35 mit dem Planetenradträger 33 verblockt,
so dass das Planetengetriebe 4 und damit die Getriebeabtriebswelle 36 direkt
mit der Drehzahl der Hauptgruppenausgangswelle 30 rotiert.
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Zwischen
dem Sonnenrad 34 und der Getriebeabtriebswelle 36 ist
die als Reibungskupplung ausgebildete Zwischengangkupplung 16 positioniert.
Ein inneres Eingangsteil 40 der Zwischengangkupplung 16 ist
mit dem Ende der verlängerten Getriebeeingangswelle 17 verbunden.
Ein äußeres, topfartiges Ausgangsteil 41 ist
stirnseitig mit dem Planetenträger 33 und damit
mit der Getriebeabtriebswelle 36 verbunden. Über übliche
eingangsseitige und ausgangsseitige zusammenwirkende Reibflächen
ist eine reibschlüssige Direktverbindung zwischen Antrieb,
also Getriebeeingangswelle 17 und Abtrieb, das heißt
der Getriebeabtriebswelle 36, herstellbar, wobei die Zwischengangkupplung 16 über
eine nicht dargestellte Kupplungs- und Getriebesteuerung für einen
Schlupfbetrieb ansteuerbar ist.
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Aus
der Kombination der Getriebegruppen 2, 3 und 4 des
dargestellten Getriebeschemas 1 ergeben sich insgesamt
2 × 3 × 2 = 12 Gänge. Der Kraftfluss
des Getriebes 1 verzweigt sich nach einer Schaltfolge,
bei der, beginnend mit dem 1. Gang im Hauptgetriebe 3,
zunächst alternierend das Splittergetriebe 2 und
das Hauptgetriebe 3 durchgeschaltet werden, so dass nacheinander
2 × 3 = 6 Gänge eines unteren Gangbereichs „1.
Gang bis 6. Gang” geschaltet werden. Ist der 6. Gang erreicht,
schaltet das Bereichsgetriebe 4 um, und es werden erneut
das Hauptgetriebe 3 und das Splittergetriebe 2 alternierend
durchgeschaltet, so dass wiederum 2 × 3 = 6 Gänge,
nun aber in einem oberer Gangbereich „7. Gang bis 12. Gang”,
geschaltet werden. Weiterhin stehen durch Umschalten der Gangkonstanten
ik1, ik2 des Splittergetriebes 2 wahlweise
zwei Rückwärtsgangübersetzungen zur Verfügung.
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Bei
der beschriebenen Schaltabfolge ist im 6. Gang bzw. im 12. Gang
die Getriebeeingangswelle 17 über die geschlossene
zweite Gangkonstante ik2 und den geschlossenen
3. Hauptgetriebegang i3 mit der Hauptgruppenausgangswelle 30 verbunden,
die Getriebeübersetzung ist also im 6. Gang i = 1 zuzüglich
der Bereichsgetriebeübersetzung und im 12. Gang i = 1 einschließlich
Bereichsgetriebeübersetzung. Bei einer Auslegung des 11.
und 12. Ganges als Schnellgänge mit einer Übersetzung
i < 1 könnte jedoch
die Schaltabfolge auch so geändert werden, dass bereits
der 10. Gang diese Schaltstellung einnimmt, also der Direktgang
ist.
-
Die
Direktübersetzung i = 1 entspricht auch dem Zwischengang.
Zur Schaltung des als Direktgang ausgelegten Zwischengangs ist,
wie bereits erläutert, die verlängerte Getriebeeingangswelle 17 über
die Zwischengangkupplung 16 direkt mit der Getriebeabtriebswelle 36 verbindbar,
wobei der reibschlüssige Direktgang, im Gegensatz zum obigen formschlüssigen
Direktgang, über die Zwischengangkupplung 16 im
Schlupf steuerbar ist.
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Die 2 zeigt
ein vergleichbares Getriebeschema 1' mit einer Splittergruppe 2' und
einer Hauptgruppe 3', die anstelle der herkömmlichen Schalteinrichtungen 29, 31, 39 lastschaltbare
Schalteinrichtungen 42, 48, 54 zum Schalten
der Vorwärtsgang-Radsätze i1,
i2, i3, ik1, ik2 aufweisen.
Die Lastschalteinrichtung 42 der Splittergruppe 2' umfasst zwei
koaxiale Reibungskupplungen 43 und 44, wobei ein
gemeinsames äußeres Eingangsteil 45 mit
der Getriebeeingangswelle 17 verbunden ist. Das Eingangsteil 45 umgreift
ein mit dem Losrad 11 der motornahen Gangkonstante ik1 verbundenes Ausgangsteil 46 sowie
ein mit dem Losrad 14 der motorfernen Gangkonstanten ik2 verbundenes gegenüberliegendes
Ausgangsteil 47. Die Reibungskupplungen 43 und 44 sind
derart ansteuerbar, dass ein Umschalten der Gangkonstanten ik1, ik2 bis zu einer
vor gegebenen maximal zulässigen Drehzahldifferenz zwischen
der Eingangsseite und der Ausgangseite, also unter Teillast möglich
ist.
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Zwischen
dem 3. Hauptgetriebegang i3 und dem 2. Hauptgetriebegang
i2 ist eine weitgehend baugleiche weitere
Schalteinrichtung 48 angeordnet, wobei Eingangsseite und
Ausgangsseite im Vergleich zur Lastschalteinrichtung 42 vertauscht
sind. Die Lastschalteinrichtung 48 der Hauptgruppe 3' umfasst
zwei koaxiale Reibungskupplungen 49 und 50, wobei
ein gemeinsames äußeres Ausgangsteil 51 mit
der Hauptgruppenausgangswelle 30 verbunden ist. Das Ausgangsteil 51 umgreift
ein mit dem Losrad 14 des 3. Hauptgetriebeganges i3 bzw. der Gangkonstanten ik2 verbundenes
Eingangsteil 52 und ein mit dem Losrad 22 des
2. Hauptgetriebeganges i2 verbundenes gegenüberliegendes
Eingangsteil 53. Diese Lastschalteinrichtung 48 erlaubt
Schaltvorgänge der zugeordneten Radsätze i2 und i3 unter Teillast. Dem 1.
Hauptgetriebegang i1 ist eine dritte Lastschalteinrichtung 54 zugeordnet.
Diese Lastschalteinrichtung 54 umfasst eine Reibungskupplung 55, wobei
ein äußeres Ausgangsteil 56 mit der Hauptgruppenausgangswelle 30 und
ein inneres Eingangsteil 57 mit dem Losrad 19 des
Ganges i1 verbunden ist. Schließlich
ist für den Rückwärtsgang iR eine
herkömmliche Klauenschalteinrichtung 58 vorgesehen.
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Ein
weiteres Getriebeschema 1'' zeigt 3. Darin
sind in einer Splittergruppe 2'' und in einer Hauptgruppe 3'' Lastschalteinrichtungen 59, 61, 63 mit
nicht näher beschriebenen Lastschaltklauen 60, 62, 64 angeordnet.
Die beiden ersten Lastschaltklauen 60, 62 sind
zweiseitig wechselweise wirksam, wobei jeweils eine Lastschaltklaue 60, 62 in
vergleichbarer Weise die Funktionen zweier Reibungskupplungen 43, 44 bzw. 49, 50 aus 2 erfüllt.
Für den 1. Hauptgetriebegang i1 und
den Rückwärtsgang iR ist eine
Lastschaltklaueneinrichtung 63 vorgesehen, deren Lastschaltklaue 64 ebenfalls
beidseitig lastschaltbar ist. Diese Lastschaltklaue 64 kann
jedoch auch auf der Seite des Rückwärtsganges
iR als einfache Schaltklaue ausgebildet
sein.
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Ein
erfindungsgemäßes Verfahren zum Betrieb eines
Mehrgruppengetriebes, wie es in 2 oder 3 dargestellt
und oben beschrieben ist, beruht im Wesentlichen darauf, dass bei
einem Gangwechsel zur Zugkrafterhaltung bei geschlossenem Anfahrelement 7 über
eine Zwischengangkupplung 16 ein Zwischengang geschaltet
wird, wobei mit Hilfe last- oder teillastschaltbarer Schalteinrichtungen 42, 48, 54 bzw. 59, 61, 63 an
den Radsätzen i1, i2,
i3, ik1, ik2 verringerte Schaltzeiten erreicht werden
und somit der Gangwechsel zeitlich verkürzt wird.
-
Bei
einer durch den Fahrer oder eine Getriebesteuerung initiierten Schaltanforderung
wird über die Zwischengangkupplung 16 der Zwischengang zugeschaltet,
d. h. eine Direktverbindung zwischen der Getriebeeingangswelle 17 und
der Getriebeabtriebswelle 36 hergestellt. Das Hauptgetriebe 3', 3'' wird
in der Folge der Abstützung des Motormomentes am Abtrieb
entlastet und somit schaltbar. Während die Motordrehzahl
im Schlupfbetrieb der Zwischengangkupplung 16 dem angeforderten
Zielgang angenähert wird, kann bereits vor Erreichen einer vollständigen
Drehzahlgleichheit der korrespondierenden Wellen der Gangwechsel
durchgeführt, d. h. über die entsprechenden Lastschalteinrichtungen 42, 48, 54 bzw. 59, 61, 63 der
Ursprungsgang gelöst und der Zielgang eingerückt
werden. Das Anfahrelement 7 bleibt während des
gesamten Schaltvorgangs geschlossen. Zum Abschluss des Gangwechsels
wird der Zwischengang wieder gelöst. Je nach Schaltvorgang
oder Gangsprung kann der zugkraftunterstützte Gangwechsel
alternativ oder zusätzlich eine Umschaltung der Gangkonstanten
ik1, ik2 des Splittergetriebes 2', 2'',
ebenfalls mit Lastschaltunterstützung, und/oder eine Gangbereichsumschaltung
des Bereichsgetriebes 4 beinhalten.
-
- 1,
1', 1''
- Zwei-Vorgelegewellen-Getriebe
- 2,
2', 2''
- Splittergruppe,
Splittergetriebe
- 3,
3', 3''
- Hauptgruppe,
Hauptgetriebe
- 4
- Bereichsgruppe,
Bereichsgetriebe
- 5
- Antriebsmotor
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Anfahrelement
- 8
- Vorgelegewelle
- 9
- Vorgelegewelle
- 10
- Festrad
- 11
- Losrad
- 12
- Festrad
- 13
- Festrad
- 14
- Losrad
- 15
- Festrad
- 16
- Lastschaltmittel
- 17
- Getriebeeingangswelle
- 18
- Festrad
- 19
- Losrad
- 20
- Festrad
- 21
- Festrad
- 22
- Losrad
- 23
- Festrad
- 24
- Festrad
- 25
- Zwischenrad
- 26
- Losrad
- 27
- Zwischenrad
- 28
- Festrad
- 29
- Schalteinrichtung
- 30
- Hauptgruppenausgangswelle
- 31
- Schalteinrichtung
- 32
- Planetenradsatz
- 33
- Planetenradträger
- 34
- Sonnenrad
- 35
- Hohlrad
- 36
- Getriebeabtriebswelle
- 37
- Schalteinrichtung
- 38
- Gehäuse
- 39
- Schalteinrichtung
- 40
- Kupplungseingangsteil
- 41
- Kupplungsausgangsteil
- 42
- Lastschalteinrichtung
- 43
- Lastschaltreibungskupplung
- 44
- Lastschaltreibungskupplung
- 45
- Lastschaltkupplungseingangsteil
- 46
- Lastschaltkupplungsausgangsteil
- 47
- Lastschaltkupplungsausgangsteil
- 48
- Lastschalteinrichtung
- 49
- Lastschaltreibungskupplung
- 50
- Lastschaltreibungskupplung
- 51
- Lastschaltkupplungsausgangsteil
- 52
- Lastschaltkupplungseingangsteil
- 53
- Lastschaltkupplungseingangsteil
- 54
- Lastschalteinrichtung
- 55
- Lastschaltreibungskupplung
- 56
- Lastschaltkupplungsausgangsteil
- 57
- Lastschaltkupplungseingangsteil
- 58
- Klauenschalteinrichtung
- 59
- Lastschalteinrichtung
- 60
- Lastschaltklaue
- 61
- Lastschalteinrichtung
- 62
- Lastschaltklaue
- 63
- Lastschalteinrichtung
- 64
- Lastschaltklaue
- ik1
- Splittergetriebe-Gangkonstante
- ik2
- Splittergetriebe-Gangkonstante
- i1
- Hauptgetriebe-Gang
- i2
- Hauptgetriebe-Gang
- i3
- Hauptgetriebe-Gang
- iR
- Hauptgetriebe-Rückwärtsgang
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 102006024370
A1 [0004, 0005, 0034]
- - DE 102005046894 A1 [0005, 0034]