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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Verbindungseinrichtung zum drehfesten
Verbinden einer ersten Antriebsstrangbaugruppe, z. B. Antriebswelle oder
Torsionsschwingungsdämpferanordnung,
mit einer zweiten Antriebsstrangbaugruppe, z. B. Kupplung oder hydrodynamischer
Drehmomentwandler.
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In
Antriebssträngen
wird die drehfeste Verbindung zwischen verschiedenen Funktionsgruppen eines
Antriebsstrangs beispielsweise durch Steckverzahnungen realisiert,
die beispielsweise als Hithverzahnung oder Stirnverzahnung ausgebildet
sein können.
Das Herstellen derartiger Steckverzahnungen ist vergleichsweise
aufwendig und bringt das Problem mit sich, dass bei vorhandenem
Bewegungsspiel Klappergeräusche
entstehen können.
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Ferner
ist es bekannt, hydrodynamische Drehmomentwandler, Fluidkupplungen,
nasslaufende Kupplungen oder dergleichen vermittels so genannter
Flexplatten an eine Antriebswelle, beispielsweise die Kurbelwelle
einer Brennkraftmaschine, anzubinden. Obgleich derartige Flexplatten
den Vorteil mit sich bringen, dass sie in der Lage sind, geringe Achsversätze bzw.
Achsneigungen zwischen den beiden miteinander zu verbindenden Antriebstrangbaugruppen
zu kompensieren, müssen
sie beispielsweise durch Schraubverbindung an die beiden zu verbindenden
Antriebsstrangbaugruppen angebunden werden, was auf Grund der Tatsache,
dass der Bereich, in dem derartige Antriebsstrangbaugruppen in einem
Fahrzeug vorgesehen sind, oftmals schwer zugänglich ist, vergleichsweise
aufwendige Arbeitsvorgänge
involviert.
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Es
ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verbindungseinrichtung
zur drehfesten Verbindung zweier Antriebsstrangbaugruppen vorzusehen,
mit welcher in einfacher und zuverlässiger Art und Weise eine derartige
drehfeste Verbindung permanent, also während der gesamten Betriebszeit
eines Antriebsstrangs herstellbar ist.
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Erfindungsgemäß wird diese
Aufgabe gelöst durch
eine Verbindungseinrichtung zur drehfesten Verbindung einer ersten
Antriebsstrangbaugruppe, insbesondere Antriebswelle oder Torsionsschwingungsdämpferanordnung,
mit einer zweiten Antriebsstrangbaugruppe, insbesondere hydrodynamischer Drehmomentwandler
oder Kupplung, umfassend eine mit der ersten Antriebsstrangbaugruppe
fest zu verbindende erste Reibbaugruppe, eine mit der zweiten Antriebsstrangbaugruppe
fest zu verbindende zweite Reibbaugruppe sowie eine Vorspannanordnung
zum Vorspannen der Reibbaugruppen in gegenseitigen Reibeingriff.
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Die
vorliegende Erfindung kehrt also ab von den bisher eingesetzten
formschlüssigen,
entweder durch Verzahnungen oder Schraubverbindungen realisierten
Anordnungen und geht über
zu einer reinen Reibverbindung. Diese Reibverbindung bringt den
Vorteil mit sich, dass sie in einfacher Art und Weise durch axiales
Aufeinanderzubewegen der beiden Reibbaugruppen realisierbar ist
und durch die Vorspannanordnung permanent beibehalten werden kann.
Es sind keine Formschlussverbindungen erforderlich, was weiter den
Vorteil mit sich bringt, dass eine derartige Verbindungseinrichtung
gleichzeitig auch als Überlastschutz
bzw. zum Energieabbau bei übermäßig großen zu übertragenden
Drehmomenten wirksam sein kann.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass jede Reibbaugruppe eine ringartige Reibscheibe
mit einem Reibflächenbereich
umfasst.
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Um
die für
einen bestimmten Antriebsstrang erforderlichen Drehmomentübertragungswerte
bereitstellen zu können,
wird weiter vorgeschlagen, dass wenigstens einer Reibscheibe der
Reibflächenbereich
an einem Reibbelag vorgesehen ist.
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Der
Reibbelag kann mit organischem Reibmaterial aufgebaut sein, kann
jedoch insbesondere dann, wenn vergleichsweise große Drehmomente durch
Reibschluss zu übertragen
sind, auch mit metallischem Reibmaterial, vorzugsweise Sintermaterial,
aufgebaut sein.
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Eine
axial sehr kurz bauende Ausgestaltung kann dadurch realisiert werden,
dass die Reibflächenbereiche
im Wesentlichen planar sich radial erstreckend ausgebildet sind.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltungsvariante wird vorgeschlagen, dass
die Reibflächenbereiche kegelstumpfartig
ausgebildet sind. Eine derartige kegelstumpfartige Ausgestaltung
hat den Vorteil, dass die zur Reibkopplung wirksamen Oberflächenbereiche
alle vergleichsweise weit radial außen liegen können, was
auf Grund der Hebelwirkung die Übertragung
sehr großer
Drehmomente ermöglicht.
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Beispielsweise
kann vorgesehen sein, dass die Reibflächenbereiche mit einem Kegelwinkel
im Bereich von 10° bis
30°, vorzugsweise
etwa 20°,
ausgebildet sind.
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Die
beiden Reibscheiben können
in ihrem radial inneren Bereich zur festen Verbindung mit der jeweils
zugeordneten Antriebsstrangbaugruppe ausgebildet sein. Die übertragbaren
Drehmomente können dann
sehr groß sein,
wenn die Reibflächenbereiche in
einem radial äußeren Bereich
der Reibscheiben vorgesehen sind.
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Die
Vorspannanordnung kann wenigstens eine Vorspannfeder umfassen, welche
beispielsweise als bistabile Tellerfeder ausgebildet sein kann.
Um dieser Tellerfeder eine Wechselwirkung mit den beiden Reibbaugruppen
zu ermöglichen,
wird weiter vorgeschlagen, dass in Zuordnung zu der Tellerfeder an
einer Reibscheibe ein nach radial innen sich erstreckender erster
Ab stützbereich
zur Abstützung der
Tellerfeder in einer ersten Axialrichtung vorgesehen ist und an
der anderen Reibscheibe ein nach radial außen sich erstreckender zweiter
Abstützbereich zur
Abstützung
der Tellerfeder in einer zweiten Axialrichtung vorgesehen ist. Beispielsweise
kann wenigstens einer der Abstützbereiche
eine nutartige Abstützeinsenkung
axial begrenzen.
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Bei
einer alternativen Ausgestaltungsform wird weiter vorgeschlagen,
dass die Vorspannanordnung wenigstens einen unter der Vorspannung
einer Vorspannfeder stehenden keilartigen Vorspannschieber an einer
der Reibscheiben und in Zuordnung zu dem wenigstens einen Vorspannschieber
eine Vorspannaussparung an der anderen Reibscheibe umfasst.
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Um
bei dieser Variante bei vergleichsweise schwach dimensionierter
Vorspannfeder gleichwohl eine stabile Kopplung durch entsprechend
starke Vorspannung realisieren zu können, wird weiter vorgeschlagen,
dass der wenigstens eine Vorspannschieber durch die Vorspannfeder
im Wesentlichen nach radial außen
vorgespannt ist. Dabei unterstützen
also die im Drehbetrieb auftretenden Fliehkräfte die Vorspannfeder dadurch,
dass sie den wenigstens einen Vorspannschieber mit steigender Drehzahl
verstärkt
in Vorspannwechselwirkung mit der zugeordneten Vorspannaussparung
belasten.
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Um
beispielsweise zur Durchführung
von Wartungsarbeiten die Verbindung zu lösen, also die beiden Reibbaugruppen
axial voneinander weg zu bewegen, wird vorgeschlagen, dass an einer
Reibbaugruppe ein keilartiges Löseelement
vorgesehen ist, welches zum axialen Bewegen der Reibbaugruppen bezüglich einander
entgegen der Vorspannwirkung der Vorspannanordnung verlagerbar ist.
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Dabei
kann weiter vorgesehen sein, dass das wenigstens eine Löseelement
an der einen Reibbaugruppe im Wesentlichen radial verschiebbar ist und
in einer drehaktivierten Stellung nach radial außen abgestützt ist. Es ist somit sichergestellt,
dass im Rotationsbetrieb das wenigstens eine Löseelement in seiner deaktivierten
Stellung verbleibt, ohne dass dazu zusätzliche Vorspannelemente erforderlich
wären.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ferner einen Antriebsstrang mit zwei
durch eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung
verbundenen Antriebsstrangbaugruppen.
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Diese
Baugruppen können
jeweils eine der folgenden Baugruppen umfassen:
- – Antriebswelle,
- – Torsionsschwingungsdämpferanordnung,
- – trockenlaufende
Reibungskupplung,
- – nasslaufende
Reibungskupplung,
- – hydrodynamischer
Drehmomentwandler,
- – Fluidkupplung,
- – Getriebe.
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Die
vorliegende Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden
Figuren detailliert beschrieben. Es zeigt:
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1 eine
Teil-Längsschnittansicht
zweier Antriebsstrangbaugruppen mit einer Verbindungseinrichtung
zur drehfesten Verbindung derselben;
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2 eine
Antriebsstrangbaugruppe mit einer daran vorgesehenen alternativ
ausgestalteten Verbindungseinrichtung;
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3 die
Verbindungseinrichtung der 2 im gelösten Zustand;
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4 eine
Teil-Längsschnittansicht
einer Verbindungseinrichtung mit einem Löseschieber;
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5 eine
Teil-Längsschnittansicht
einer Verbindungseinrichtung mit einer alternativ gestalteten Vorspannanordnung;
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6 die
Verbindungseinrichtung der 2 in einem
anderen Einsatzbereich.
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In 1 ist
ein Teilbereich eines Antriebsstrangs 10 im Längsschnitt
dargestellt. Dieser Antriebsstrang 10 umfasst eine beispielsweise
als Zweimassenschwungrad ausgebildete Torsionsschwingungsdämpferanordnung 12,
deren Primärseite 14 mit
einer Antriebswelle 16, beispielsweise einer Kurbelwelle
einer Brennkraftmaschine, zur gemeinsamen Drehung um eine Drehachse
A verbunden ist. Eine Sekundärseite 16 der
als erste Antriebsstrangbaugruppe zu betrachtenden Torsionsschwingungsdämpferanordnung 12 ist über eine
Verbindungseinrichtung 18 mit einer als zweite Antriebsstrangbaugruppe
zu betrachtenden Doppelkupplung 20 drehfest verbunden.
Die Doppelkupplung 20 weist zwei Kupplungsbereiche 22, 24 auf,
die ein Drehmoment über
eine jeweilige Getriebeeingangswelle 26 bzw. 28 weiterleiten
können.
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Die
Verbindungseinrichtung 18 umfasst zwei Reibbaugruppen 30, 32 jeweils
mit einer ringartigen Reibscheibe 34, 36. Die
Reibscheibe 34 der ersten Reibbaugruppe 30 ist
in ihrem radial inneren Bereich an die erste Antriebsstrangbaugruppe,
also hier die Sekundärseite 16 der
Torsionsschwingungsdämpferanordnung 12,
fest angebunden, beispielsweise durch Vernietung oder Verschraubung.
Die Reibscheibe 34 der zweiten Reibbaugruppe 32 ist
in ihrem radial inneren Bereich beispielsweise ebenfalls durch Vernietung
oder Verschraubung an die zweite Antriebsstrangbaugruppe 20 fest
angebunden. In ihren radial äußeren, sich
im Wesentlichen planar und radial erstreckenden Bereichen weisen
die beiden Reibbaugruppen 30, 32 Reibflächenbereiche 38, 40 auf.
Diese können
beispielsweise unmittelbar durch Oberflächenbereiche der Reibscheiben 34, 36 bereitgestellt
sein, welche im Allgemeinen aus Metallmaterial aufgebaut sind, so
dass ein Metall-Metall-Reibkontakt
erzeugt wird. Bei einer alternativen, in der 1 erkennbaren
Ausgestaltungsvariante kann an zumindest einer der Reibscheiben 34, 36,
hier beispielsweise der Reibscheibe 36, ein Reibbelag 42 festgelegt
sein, der dann den Reibflächenbereich 40 dieser
Reibscheibe 36 bereitstellt und mit einem entsprechenden
Oberflächenbereich
bzw. dem Reibflächenbereich 38 der
anderen Reibscheibe 34 in Reibwechselwirkung steht bzw.
bringbar ist. Der Reibbelag 42 kann beispielsweise mit
organischem Reibmaterial aufgebaut sein, wie er beispielsweise auch
bei Kupplungsscheiben eingesetzt wird. Alternativ kann auch ein
metallisches Reibmaterial, vorzugsweise Sintermaterial, eingesetzt
werden, wobei metallisches Reibmaterial insbesondere dann, wenn
sehr hohe Drehmomente zu übertragen
sind, vorteilhaft ist.
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Um
die beiden Reibbaugruppen 30, 32 in festem Reibeingriff
halten zu können,
ist eine allgemein mit 44 bezeichnete Vorspannanordnung
vorgesehen. Diese umfasst in dem in 1 dargestellten Ausgestaltungsbeispiel
eine Tellerfeder 46, die in ihrem radial äußeren Bereich
an der Reibscheibe 34 und in ihrem radial inneren Bereich
an der Reibscheibe 36 axial abgestützt ist und diese in gegenseitige Reibwechselwirkung
vorspannt. Die Zusammenwirkung der Tellerfeder 46 mit den
beiden Reibscheiben wird nachfolgend mit Bezug auf die Ausgestaltungsform
der 2 und 3 detaillierter erläutert.
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Durch
das Bereitstellen einer reibschlüssig wirksamen
Verbindungseinrichtung 18 zur Kopplung zweier Antriebsstrangbaugruppen 12, 20 entfällt die Notwendigkeit,
eine formschlüssig
wirksame Anordnung, wie z. B. axial ineinander einzuschiebende Verzahnungen,
herzustellen. Dies erleichtert den Aufbau der Verbindungseinrichtung 18 an
sich und den Vorgang des Zusammenfügens, da lediglich die beiden Reibscheiben 34, 36 an
die Antriebsstrangbaugruppe 12, 20 anzubinden
sind, und zwar in einem Zustand, in welchem diese noch voneinander
getrennt sind, und dann durch axiales Aufeinanderzubewegen die Verbindungswirkung
der Verbindungseinrichtung 18 hergestellt und bei aufgebautem
Antriebsstrang auch permanent beibehalten wird. Zur Demontage des
Antriebsstrangs, beispielsweise zur Durchführung von Wartungsarbeiten,
ist es erforderlich, die reibschlüssig wirkende Drehmomentübertragungsverbindung
zu lösen.
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Ein
weitere Vorteil besteht darin, dass auf Grund der reibschlüssigen Kopplung
die Verbindungseinrichtung 18 so ausgelegt werden kann,
dass sie bei Auftreten übermäßig hoher
Drehmomente in einen Schlupfzustand gelangt und somit zur Energieabfuhr
beiträgt.
Da die Reibflächenbereiche 38, 40 vergleichsweise
weit radial außen
angeordnet sind, ist bei vergleichsweise geringer Vorspannkraft
der Vorspannanordnung 40 auch die Übertragung sehr großer Drehmomente
möglich,
und zwar bei axial sehr kompakter Ausgestaltung.
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Die
in 2 gezeigte Ausgestaltung einer Verbindungseinrichtung 18 unterscheidet
sich von der in 1 gezeigten primär dadurch,
dass die beiden Reibflächenbereiche
nicht planar bzw. radial sich erstreckend angeordnet sind, sondern
kegelstumpfartig ausgebildet sind. Hierzu weisen die beiden Reibscheiben 34, 36 in
ihrem radial äußeren Bereich
Kegelstumpfabschnitte 48, 50 auf, wobei der Reibflächenbereich 38 der
Reibscheibe 34 beispielsweise wieder unmittelbar durch
die Innenumfangsfläche
des Kegelstumpfabschnitts 48 bereitgestellt sein kann,
während
der Reibflächenbereich 40 Reibscheibe 36 durch
einen an der Außenseite
des Kegelstumpfabschnitts 50 derselben vorgesehenen entsprechend
kegelstumpfartig geformten Reibbelag 42 bereitgestellt
sein kann. Es ist selbstverständlich, dass
bei dieser und auch den anderen Ausgestaltungsformen auch oder alternativ
an der Reibscheibe 34 ein derartiger Reibbelag vorgesehen
sein kann.
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Durch
die Verbindung der kegelstumpfartigen Ausgestaltung mit der Vorspannwirkung
der Vorspannanordnung 44 wird durch das Ineinandereinpressen
der beiden Reibbaugruppen 30, 32 eine verstärkte Reibwechselwirkung
erzeugt, die auch dadurch beeinflusst werden kann, wie groß der Kegelwinkel
der beiden Kegelstumpfabschnitte 48, 50 gewählt wird.
Liegt dieser Kegelwinkel unter einem Selbsthemmungswinkel, so findet
eine derartige Verklemmung der beiden Reibbaugruppen 30, 32 bezüglich einander
statt, dass die in einem Antriebsstrang zu erwartenden, zum Teil
auch sehr hohen Drehmomente bei Drehmomentschwingungen nicht dazu
in der Lage sind, einen Schlupfzustand zu erzeugen. Liegt der Kegelwinkel über dem
Selbsthemmungswinkel, so wird dieser Selbsthemmungseffekt nicht
auftreten und der Übergang
in einen Schlupfzustand möglich
sein. Beispielsweise bei einer Reibflächenpaarung, die eine Stahl-Stahl-Reibwechselwirkung
erzeugt, liegt der Kegelwinkel, also der Winkel, den zwei diametral
gegenüber
liegende Flankenbereiche des jeweiligen Kegelstumpfabschnitts bilden, bei
etwa 20°.
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Die 3 zeigt
die Verbindungseinrichtung 18 der 2 im gelösten Zustand.
Man erkennt die beiden Reibscheiben 34, 36 und
die Vorspannanordnung 44 mit der Tellerfeder 46.
Diese Tellerfeder 46 ist grundsätzlich bistabil ausgebildet,
wobei in der 3 die Tellerfeder 46 in
einem ihrer stabilen Zustände
entspannt gezeigt ist, in welchem sie in einer Löserichtung ausgerichtet ist.
Mit ihrem radial äußeren Bereich
greift die Tellerfeder 46 in eine erste Abstütznut 52 an
der Reibscheibe 34 ein. Die Abstütznut 52 ist in einer
ersten Axialrichtung durch einen Abstützvorsprung 54, welcher
sich grundsätzlich nach
radial innen erstreckt, axial begrenzt.
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An
der Reibscheibe 36 der zweiten Reibbaugruppe 32 ist
eine grundsätzlich
nach radial außen offen
zweite Abstütznut 56 vorgesehen,
welche in der zweiten, der ersten Axialrichtung entgegengesetzten Axialrichtung
durch einen grundsätzlich
nach radial außen
sich erstreckenden Abstützvorsprung 58 axial begrenzt
ist. Die Tellerfeder 46 ist so auf den Außenumfang
des zweiten Abstützvorsprungs 58 abgestimmt,
dass in ihrem Lösezustand
der zweite Abstützvorsprung 58 beim
axialen Heranbewegen der zweiten Reibbaugruppe 32 auf die
erste Reibbaugruppe 30 zu dieser innen in die Tellerfeder 46 eingeführt werden
kann. Die Tellerfeder 46 kommt dabei in Anlage an der zweiten
Reibscheibe 36 und wird bei weitergehender axialer Bewegung
derselben auf die Reibscheibe 34 zu aus ihrer in 3 erkennbaren stabilen
Lage herausverformt, und zwar über
einen Totpunkt hinweg in Richtung zu ihrem zweiten stabilen Zustand.
Bevor dieser jedoch erreicht ist, kommen die beiden Reibflächenbereiche 38, 40 in
gegenseitige Reibanlage und verhindern somit eine weitergehende
Axialbewegung der beiden Reibscheiben 34, 36.
Dies bedeutet, dass in dem Zustand der 2 die Tellerfeder 46 noch
nicht ihre zweite stabile Lage erreicht hat und somit weiterhin
eine die beiden Reibscheiben 34, 36 aufeinander
zu belastende Vorspannwirkung erzeugt, und zwar unter Abstützung am
ersten Abstützvorsprung 54 einerseits
und am zweiten Abstützvorsprung 56 andererseits.
Mit ihrem radial äußeren Endbereich
greift dabei die Tellerfeder 46 in die erste Abstütznut 52 ein.
Mit ihrem radial inneren Endbereich greift die Tellerfeder 46 in
die zweite Abstütznut 58 ein.
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Zum
Lösen der
Verbindungseinrichtung 18 müssen die beiden Reibbaugruppen 30, 32 entgegen der
Vorspannwirkung der Tellerfeder 46 zumindest bis zum Überwinden
von deren Totpunkt axial auseinander bewegt werden, wozu entsprechende
Werkzeuge eingesetzt werden können.
Ist der Kegelwinkel der Kegelstumpfabschnitte 48, 50 größer als
der Selbsthemmungswinkel, ist dieses Lösen vergleichsweise einfach
möglich.
Ist der Winkel kleiner als der Selbsthemmungswinkel oder im Bereich
des Selbsthemmungswinkels, so muss zunächst eine vergleichsweise große Axialkraft
aufgebracht werden um diese Selbsthemmung zu lösen. Um diese Kraft in einfacher
Art und Weise aufzubringen, kann ein bzw. können mehrere in der 4 erkennbare
Löseschieber 60 vorgesehen
sein. Diese sind keilartig ausgestaltet und beispielsweise in einer
radial sich erstreckenden Führungsnut 62 an
der Reibscheibe 34 radial bewegbar geführt. In dem in der 4 erkennbaren
Zustand, in welchem die Verbindungseinrichtung 18 die drehfeste
Verbindung realisiert, ist der Löseschieber 60 in
einem deaktivierten Zustand, in welchem er nach radial außen an einem
Axialstufenbereich 64 der Reibscheibe 34 abgestützt ist.
Somit ist sichergestellt, dass auch im Rotationsbetrieb durch die
dabei auf den Löseschieber 60 einwirkenden Kräfte dieser
in seiner deaktivierten Stellung verbleibt.
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Soll
die Verbindung gelöst
werden, so kann durch eine dem Löseschieber 60 zugeordnete Öffnung 66 in
der Reibscheibe 34 mit einem stiftartigen Werkzeug der
Löseschieber 60 nach
radial innen geschoben werden, so dass er auf Grund seiner keilartigen
Ausgestaltung eine die beiden Reibscheiben 34, 36 in
Richtung voneinander weg belastende Kraft erzeugt, welche dazu führt, dass
die Selbsthemmungswirkung aufgehoben wird und auch die Tellerfeder 46 in
Richtung ihres Totpunkts bewegt wird. Ist die Selbsthemmungswirkung
gelöst,
so kann durch weiterführendes
ziehendes Angreifen an der Reibscheibe 36 diese dann in
Richtung von der Reibscheibe 34 entfernt werden.
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Um
im Rotationsbetrieb das Auftreten von Unwuchten zu vermeiden, können über den
Umfang verteilt mehrere derartige Löseschieber 66 vorgesehen
sein, die dann gleichzeitig oder aufeinander folgend radial nach
innen verschoben werden können, wenn
die Verbindung zwischen den beiden Reibscheiben bzw. Reibbaugruppen 30, 32 gelöst werden soll.
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Die 5 zeigt
eine alternative Ausgestaltungsform der Vorspannanordnung 44.
Dieser umfasst an der Reibscheibe 34 eine beispielsweise
nutartig ausgebildete Vorspannaussparung 68, die in axialer
Richtung durch einen Abstützvorsprung 70 begrenzt
ist. An der Reibscheibe 36 ist ein im Wesentlichen radial
in einer zugeordneten Öffnung 72 verschiebbar
geführter
Vorspannschieber 74 vorgesehen, der zumindest in seinem
radial äußeren, in der
Vorspannaussparung 68 eingreifenden Bereich 76 sich
verjüngend
ausgebildet ist. Dem Vorspannschieber 74 ist eine Vorspannfeder 78,
beispielsweise in Form einer Schraubendruckfeder, zugeordnet, die
am Bodenbereich der Aussparung 72 angeordnet ist und sich
somit radial abstützen
kann. Die Vorspannfeder 78 belastet den Vorspannschieber 74 nach
radial außen
in Richtung auf die Vorspannaussparung 68 an der anderen
Reibscheibe 34 zu. Dabei stützt sein sich verjüngender
Endbereich 76 sich am Abstützbereich 70 ab und
erzeugt dadurch eine Axialbelastung, welche die beiden Reibscheiben 34, 36 in
Richtung aufeinander zu vorspannt. Hierzu kann vorgesehen sein,
dass der Abstützbereich 70 mit
einem dem Verjüngungswinkel
des Vorspannschiebers 74 entsprechenden Neigungswinkel
angestellt ist, so dass hier ein flächiger Anlagekontakt zwischen
dem Vorspannschieber 74 und dem Abstützbereich 40 erzeugt
wird.
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Da
der Vorspannschieber 74 durch Bewegung nach radial außen in einen
die Vorspannwirkung erzeugenden Zustand gebracht wird, wird die Vorspannwirkung
im Rotationsbetrieb und die dabei auf den Vorspannschieber 74 wirkenden
Fliehkräfte unterstützt bzw.
verstärkt.
Auch hier können
zum Vermeiden von Unwuchten im Rotationsbetrieb mehrere derartige
Vorspannschieber mit zugeordneten Vorspannfedern 78, beispielsweise
jeweils drei davon, über
den Umfang gleichmäßig verteilt
vorgesehen sein.
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Um
bei dieser in 5 gezeigten Ausgestaltungsvariante
die beiden Reibbaugruppen 30, 32 zum Lösen der
Verbindung axial voneinander weg zu bewegen, können beispielsweise alternativ
ausgebildete Löseeinrichtungen
vorgesehen sein. Diese können
einen Ringzylinder umfassen, welcher mit Druckfluid beaufschlagt
werden kann und zwischen den beiden Reibscheiben 34, 36 wirkt,
um diese axial voneinander weg zu bewegen. Auch könnte ein
drehbarer, mit Rampenflächenbereich
ausgebildeter Ring vorgesehen sein, der mit seinen Rampenflächenbereichen
mit einer der Reibscheiben zusammenwirkt und sich dabei an der anderen
Reibscheibe abstützt, so
dass bei Rotation eine Axialbelastung erzeugt wird. Diese Rotation
kann dann dadurch erzeugt werden, dass die beiden Reibscheiben bezüglich einander
verdreht werden, wobei darauf zu achten ist, dass die Auslegung
dann derart ist, dass im Antriebszustand auftretende Drehmomente
nicht so groß werden
können,
dass sie die beiden Reibbaugruppen 30, 32 bezüglich einander
verdrehen können.
Selbstverständlich
können
derartig ausgebildete Löseeinrichtungen
auch bei den vorangehend beschriebenen Ausgestaltungsformen bzw.
der nachfolgend noch beschriebenen Ausgestaltungsform eingesetzt
werden.
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Die 6 zeigt
eine Variante, bei welcher eine erfindungsgemäß aufgebaute Verbindungseinrichtung 18,
beispielsweise so aufgebaut, wie die in 2 gezeigte
Verbindungseinrichtung, zwischen einer Antriebswelle 16 als
erste Antriebsstrangbaugruppe und einem hydrodynamischen Drehmomentwandler 80 als
zweite Antriebsstrangbaugruppe wirkt. Die Reibscheibe 34 der
ers ten Reibbaugruppe 30 ist dabei in ihrem radial inneren
Bereich an die Antriebswelle 16 angeschraubt. Die Reibscheibe 36 der zweiten
Reibbaugruppe 32 ist in ihrem radial inneren Bereich an
einen entsprechenden Verbindungsbereich 82 eines Wandlergehäuses 84 angeschraubt.
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Da
bei dem erfindungsgemäßen Aufbau
einer Verbindungseinrichtung die Drehmomentübertragungsfunktionalität durch
axiales Aufeinanderzubelasten der beiden Reibbaugruppen erzeugt
wird, ist in diesem Bereich der Ausgleich von Axialbewegungsspiel
oder Toleranzen, wie dies beispielsweise bei Steckverzahnungen der
Fall ist, nicht möglich.
Zu diesem Zweck können
beispielsweise an den beiden Reibscheiben elastische Elemente, wie
z. B. ein Elastomerblock oder eine durch tangentiale Blattfedern
realisierte kardanische Verbindung, vorgesehen sein, wobei dann
jeweils zumindest eine der Reibscheiben aus zwei bezüglich einander
verlagerbaren Bauteilen aufgebaut sein kann. Somit können Achs- und
auch Winkelversätze
der beiden miteinander zu verbindenden Antriebsstrangbaugruppen
kompensiert werden. Auch ist es beispielsweise möglich, eine oder beide der
Reibscheiben selbst so zu gestalten, dass beispielsweise in einem
Bereich zwischen dem Reibflächenbereich
und dem zur festen Anbindung an eine Antriebsstrangbaugruppe durch
ondulierte Ausgestaltung oder durch Ausgestaltung mit einer Mehrzahl
von Verbindungsarmen realisierte elastische Verformbarkeit erhalten
wird. Hierzu ist es beispielsweise vorteilhaft, wenn die Reibscheiben
bzw. die hierfür
speziell ausgebildete Reibscheibe aus Blechmaterial aufgebaut ist.