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Stand der Technik
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Die
Erfindung betrifft einen Reibbelag, welcher insbesondere als Brems-
oder Kupplungsbelag in Kraftfahrzeugen zum Einsatz kommen kann,
sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Reibbelags nach
der Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Hohe
Reibwerte bei möglichst minimalem Verschleiß sind
gefordert bei Werkzeuggeräten zum Materialabtrag wie zum
Beispiel bei Schleifgeräten. Andere Beispiele sind Kupplungen
oder Bremsen, die die Reibkraft zum Übertragen von Momenten bzw.
zum Beschleunigen oder Abbremsen von Bauteilbewegungen nutzen. Für
ein erforderliches Reib- und Verschleißverhalten von Bauteilen
kommen abgestimmte funktionale Beläge zum Einsatz. Konventionelle
Beläge sind aus einer Vielzahl von Werkstoffkomponenten
aufgebaut, wobei jede Werkstoffkomponente anteilig zur Erfüllung
bestimmter Anforderungen an die Belageigenschaften beiträgt.
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1 zeigt
schematisch einen typischen Aufbau eines Bremsbelages 100,
wie er üblicherweise als Reibbelag in Kraftfahrzeugbremsen
zum Einsatz kommt. Typisch ist der schichtweise Aufbau des Bremsbelages,
wobei die einzelnen Schichten in der Regel ganz bestimmte Funktionen übernehmen.
Der Oberflächenkontakt des Bremsbelages 100, zum Beispiel
zu einer Bremsscheibe, erfolgt über ein Belagmaterial 10,
welches als äußere Schicht vorliegt. Diese Schicht
erfüllt hauptsächlich die Anforderung hoher Reibwerte.
Darunter ist eine Dämmungsschicht 20a angeordnet,
welche in erster Linie die Entstehung von Bremsgeräuschen
reduziert. Die Verbindung des Belagmaterials 10 und der
Dämmungsschicht 20a mit einer Metallplatte 40 erfolgt über
eine Verbindungsschicht 30. Die Metallplatte 40 ist
als Trägerbauteil des Bremsbelages 100 ggf. über eine
weitere Dämmungsschicht 20b mit einer nicht dargestellten übergeordneten
Bremseinheit verbunden.
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In
der Regel wird eine Vielzahl von Werkstoffkomponenten in den Schichten
des Bremsbelages 100 eingesetzt, die zum Beispiel die Wärmeleitfähigkeit,
die Festigkeit, das Verschleißverhalten und die Temperaturbeständigkeit
des Bremsbelages optimieren. Dabei kommen zum Teil auch Schwermetalle wie
Kupfer oder Bronze oder giftige Werkstoffe wie Antimontrisulfid
(Sb2S3) oder Kaliumtitanat
(K2Ti8O17) zum
Einsatz. Zur Verstärkung der mechanischen Stabilität
des Reibbelages, vor allem hinsichtlich auftretender Scherkräfte,
werden weiterhin kleinste Glas-, Metall-, Keramik-, Aramid- oder
Cellulose-Fasern eingesetzt.
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Die
Vielzahl dieser eingesetzten Werkstoffkomponenten beeinflusst sich
gegenseitig und bestimmt in ihrer Zusammen- und Wechselwirkung die tribologischen
Eigenschaften des Reibbelages. Als nachteilig erweist sich der schichtweise
Aufbau des Reibbelages, weil über den Querschnitt hinweg
kein homogener Strukturaufbau vorliegt. Damit ist eine systematische
und gezielte Anpassung des Reibbelages an unterschiedliche Einsatzbedingungen,
wie zum Beispiel verschiedene Temperatur- und Druckbedingungen,
nur eingeschränkt möglich. Zusätzlich äußert
sich die Summe der Eigenschaftsschwankungen der einzelnen Werkstoffkomponenten,
zum Beispiel in einem Bremsbelag, in einer großen Bandbreite
der letztendlich sich ergebenden Bremseigenschaften des Reibbelages.
Dies kann zu Qualitätsproblem bezüglich der vorgesehenen
Einsatzfähigkeit der Bremsen führen.
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Aus
der
JP 09059596 ist
ein Bremsbelag bekannt, der vom üblichen schichtweisen
Belagaufbau abweicht. Als Ausgangskörper des dort aufgeführten Bremsbelages
wird ein Metallschaum primär aus einem Reinmetall, wie
Kupfer, Eisen, Aluminium oder Zink verwendet. Dieser bildet ein
homogenes skelettartiges Verstärkungsgerüst innerhalb
des Bremsbelages. Die Poren des Metallschaums werden dann mit verschiedenen
Werkstoffkomponenten befüllt, zum Beispiel mit Materialien,
die den Reibwert des Bremsbelages einstellen. Diese liegen in Form
von Schlicker vor. Durch eine anschließende Wärme-
und Druckbehandlung erfolgt die Fertigstellung des Bremsbelages.
Zur stoffschlüssigen Anbindung an ein Trägerbauteil,
welches wiederum der Verankerung an einer übergeordneten
Bremseinheit dient, ist weiterhin eine Verbindungsschicht notwendig.
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Der
verwendete Metallschaum übernimmt ausschließlich
die Aufgabe einer Verstärkungsstruktur für den
Bremsbelag, dagegen werden der Verschleißschutz sowie ausreichend
hohe Reibwerte ausschließlich durch die Werkstoffzusammensetzung
der Füllstruktur bestimmt. Dabei werden sowohl in der Füllstruktur
als auch für den Metallschaum unter anderem Schwermetalle
wie Kupfer eingesetzt. Die mechanische Festigkeit des Bremsbelages
ist begrenzt durch die relativ niedrigen Festigkeitswerte der für
den Metallschaum vorgesehenen Reinmetalle. Außerdem bietet
der sehr weiche Metallschaum an der Kontaktfläche des Bremsbelages
keinen großen Verschleißschutz.
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Offenbarung der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, einen Reibbelag vorzuschlagen,
welcher in seinem Aufbau sehr einfach ist und die Einstellung optimaler Belageigenschaften
ermöglicht. Ferner besteht die Aufgabe darin, ein Herstellungsverfahren
für einen derartigen Reibbelag vorzuschlagen.
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Diese
Aufgabe wird durch einen Reibbelag und ein Verfahren zur Herstellung
desselben mit den kennzeichnenden Merkmalen der unabhängigen
Ansprüche gelöst.
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Der
Erfindung liegt dabei der Gedanke zugrunde, dass in einem Reibbelag
durch Einsatz einer reduzierten Anzahl an Werkstoffkomponenten die Komplexität
der physikalischen Zusammen- und Wechselwirkungen innerhalb der
Belagzusammensetzung in vorteilhafter Weise reduziert wird. Demnach
und insbesondere dann, wenn der Reibbelag zusätzlich zumindest
näherungsweise eine homogene Struktur aufweist, lassen
sich die Belageigenschaften gezielt und systematisch günstig
beeinflussen.
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Vorgeschlagen
wird daher ein erfindungsgemäßer Reibbelag aus
einem Verbundwerkstoff mit mindestens einer netzartigen räumlichen
Grundstruktur und einem darin enthaltenen Füllmaterial. Auf
Grund der vorliegenden Homogenität im Belagaufbau wirken
sich die Werkstoffeigenschaften der einzelnen im Reibbelag enthaltenen
Werkstoffkomponenten im gesamten Reibbelag aus. Es ist besonders
günstig, Werkstoffkomponenten vorzusehen, die die erforderlichen
Belageigenschaften in Form ihrer Werkstoffeigenschaften bereits
kollektiv vereinen. In vorteilhafter Weise ergibt sich so ein Reib belag, der
nur wenige Werkstoffkomponenten aufweist. Entsprechend reduziert
ist die Wechselwirkung der enthaltenen Werkstoffkomponenten untereinander.
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Die
Belageigenschaften des erfindungsgemäßen Reibbelages
ergeben sich demnach angenähert aus der Summe der Werkstoffeigenschaften
der einzelnen enthaltenen Werkstoffkomponenten. In vorteilhafter
Weise lassen sich Belageigenschaften systematisch und gezielt einstellen.
Dabei lassen sich bestimmte Belageigenschaften wie zum Beispiel hoher
Reibwert, günstige Wärmeleitfähigkeit,
hohe Festigkeitswerte, gute Temperaturbeständigkeit und optimales
Dämmungsverhalten wahlweise auf der Basis der Werkstoffeigenschaften
der in der netzartig räumlichen Grundstruktur und/oder
der im Füllmaterial vorgesehenen Werkstoffkomponenten erzielen.
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In
günstiger Weise ergeben sich damit verschiedenste Variationsmöglichkeiten
eines Verbundwerkstoffes für den erfindungsgemäßen
Reibbelag. Demnach kann in vorteilhafter Weise der erfindungsgemäße
Reibbelag flexibel auf den jeweiligen Anwendungsfall ausgelegt werden.
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Die
reduzierte Anzahl an Werkstoffkomponenten in Verbindung mit dem
homogenen Strukturaufbau des Reibbelages ermöglicht innerhalb
einer Serienfertigung den Vorteil reproduzierbarer Belageigenschaften.
Somit können hohe Qualitätsanforderungen durch
den Reibbelag erfüllt werden und dessen fehlerfreie Einsatzfähigkeit
gesichert werden.
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Weitere
vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
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So
kann in vorteilhafter Weise eine Verbindungsschicht zwischen dem
Reibbelag und einem zur Anbindung zum Beispiel an eine übergeordnete Brems-
oder Kupplungseinheit vorgesehenen Trägerbauteil entfallen.
Dabei kann für die netzartig räumliche Grundstruktur
und/oder als eine Werkstoffkomponente des Füllmaterials
des Reibbelages der gleiche Werkstoff wie beispielsweise für
das Trägerbauteil gewählt werden. Auch ist der
Einsatz von Werkstoffen denkbar, die eine stoffschlüssige
Verbindung des Reibbelages an das Trägerbauteil, beispielsweise
durch Löten, Schweißen oder Sin tern, ermöglichen.
Durch den Entfall jeglicher Verbindungsschicht wird der Herstellungsprozess
des Reibbelages, beispielsweise als Bremsbelag, vereinfacht.
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Ferner
ist von Vorteil, wenn der erfindungsgemäße Reibbelag
zusätzlich solche Eigenschaften aufweist, die den Anforderungen
an ein Trägerbauteil genügen. Um dies zu erreichen,
werden für die netzartig räumliche Grundstruktur
des Reibbelages beispielsweise Legierungen gewählt, die
hohe Festigkeitswerte aufweisen, wie zum Beispiel Eisenlegierungen.
Infolge dessen weist der Reibbelag bereits eine hohe mechanische
Stabilität insbesondere gegenüber Scherkräften
auf, so dass eine direkte Anbindung beispielsweise an eine übergeordnete Brems-
oder Kupplungseinheit erfolgen kann. Demnach kann auf den Einsatz
eines Trägerbauteiles als separates Bauteil verzichtet
werden.
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Eine
andere Ausführungsform sieht vor, dass das Trägerbauteil
in baulicher Einheit mit dem Reibbelag ausgebildet ist. Es ist vorteilhaft,
wenn das Trägerbauteil in diesem Fall aus dem Füllmaterial,
welches auch in der Grundstruktur beinhaltet ist, gefertigt ist.
Auf diese Weise kann beim Befüllen der Grundstruktur mit
dem Füllmaterial gleichzeitig auch das Trägerbauteil
in physischen Kontakt mit der Grundstruktur ausgebildet werden.
Die Anbindung des Trägerbauteiles an den Reibbelag ist
besonders dann gewährleistet, wenn das Füllmaterial
für die Grundstruktur und für das Trägerbauteil
in einem Fertigungsschritt vergossen wird.
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Eine
alternative Ausführungsform sieht vor, dass ein mit dem
Reibbelag in Kontakt stehendes Trägerbauteil aus einem
Trägermaterial gefertigt ist. Das Trägermaterial
kann eine andere Materialzusammensetzung aufweisen, als das in der
netzartig räumlichen Grundstruktur enthaltene Füllmaterial. Besonders
günstig sind Werkstoffe als Trägermaterial, die
zumindest im Kontaktbereich mit dem erfindungsgemäßen
Reibbelag eine stoffliche Verbindung mit diesem eingehen; insbesondere
mit der netzartig räumlichen Grundstruktur und/oder dem
darin enthaltenen Füllmaterial. Zusätzlich sind
Werkstoffe als Trägermaterial geeignet, die eine für
ein Trägerbauteil erforderliche Festigkeit, insbesondere
gegenüber Scherkräften, aufweisen. Dabei kommen
als Trägermaterial bevorzugt Polymere in Frage, bevorzugt
aus der Gruppe der Duroplaste, wie Phenolharze oder Polyesterharze.
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In
vorteilhafter Weise kann der erfindungsgemäße
Reibbelag Dämmungseigenschaften aufweisen, die bei einem
in bekannter Form ausgeführten Belagaufbau von einer separaten
Dämmungsschicht übernommen werden. So ist es möglich,
den Verbundwerkstoff des Reibbelages gezielt mit einer gewünschten
Kompressibilität zu versehen. Die Kompressibilität
lässt sich beispielsweise über die Ausbildung
der netzartig räumlichen Grundstruktur einstellen. Vor
allem können durch den gewählten Werkstoff, die
Porosität, die Porengröße und die Stegdicke der
Grundstruktur die Dämmungseigenschaften positiv beeinflusst
werden. Zusätzlich können entsprechende dämmungsoptimierende
Werkstoffe als Bestandteil des Füllmaterials vorgesehen
werden. Insbesondere zeigen Polymere, insbesondere Elastomere, gute
Dämmungseigenschaften. Die homogene Belagsstruktur unterstützt
eine stabile und gleichverteilte Dämmungswirkung innerhalb
des vorgeschlagenen Reibbelages.
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Infolge
der Reduzierung der Anzahl an Werkstoffkomponenten ergibt sich insofern
auch ein Zugewinn an Bauraum, der in vorteilhafter Weise einer dem
Reibbelag übergeordneten Systemeinheit für weitere
Funktionen zu Verfügung steht.
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In
vorteilhafter Weise ergibt sich erfindungsgemäß ein
Reibbelag, bei dessen Herstellung auf Schwermetalle wie Kupfer und
andere gesundheitsschädliche Werkstoffe verzichtet werden
kann. Gleichzeitig sind alle erforderlichen Belageigenschaften,
wie beispielsweise hoher Reibwert, günstige Wärmeleitfähigkeit,
hohe Festigkeitswerte, gute Temperaturbeständigkeit und
optimales Dämmungsverhalten aufgrund des Aufbaus des Reibbelages
und der darin verarbeiteten Werkstoffkomponenten abgedeckt. Zusätzlich
ermöglicht der erfindungsgemäße Reibbelag
ein gegenüber dem Stand der Technik vereinfachtes Fertigungsverfahren
zum Erzeugen desselben. Kennzeichnend ist die geringe Anzahl an
Verfahrensschritten, die auf kostengünstigen Technologien
beruhen. So kann zum Beispiel das Einbringen des Füllmaterials
in die netzartige räumliche Grundstruktur durch in der
Kunststofftechnik verwendete Verfahren, wie Extrusion, Spritzguss,
Transfermoulding, Tauchprozesse, Einsatz von Gießharzen,
Powder Injection Moulding (PIM) usw. erfolgen.
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Zeichnung
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Ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt und in nachfolgender Beschreibung näher erläutert.
Es zeigt:
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1 schematisch
einen Reibbelag gemäß Stand der Technik mit schichtweisem
Belagaufbau in einem Längsschnitt,
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2 einen
Reibbelag im Längsschnitt vor und nach einer Befüllung
mit einem Füllmaterial gemäß einem ersten
Ausführungsbeispiel der Erfindung,
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3a ein
Werkzeug mit einem eingelegten Grundkörper mit einer Grundstruktur
vor dem Befüllen mit einem Füllmaterial im Längsschnitt,
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3b ein
gemäß 3a hergestellter Reibbelag
im Längsschnitt,
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4a ein
Werkzeug mit einer eingelegten ein Füllmaterial enthaltenden
Grundstruktur vor dem Befüllen mit einem Polymer im Längsschnitt,
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4b ein
gemäß 4a hergestellter Reibbelag
im Längsschnitt.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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In 2 ist
eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Reibbelages 200 gezeigt, wie er insbesondere im Zusammenwirken
mit einem Bremsklotz in einer Bremseinheit oder mit einer Kupplungsscheibe
einer Kupplungseinheit bei Kraftfahrzeugen verwendet werden kann.
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Mit 210a wird
eine netzartig räumliche Grundstruktur bezeichnet. Die
Grundstruktur 210a entspricht von der Art her einem Festkörper,
der mit zueinander räumlich weitgehend in Verbindung stehenden
Hohlräumen durchzogen ist. Demnach sind diese Hohlräume
komplementär durch eine feste Materie umgeben. Diese netzartig
räumliche Grundstruktur 210a aus fester Materie
kann sowohl durchgehend verbunden ausge führt sein als auch
lokale, nicht in Verbindung stehende Strukturbereiche aufweisen.
Die Hohlräume der Grundstruktur 210a sind vorzugsweise
mit einem Füllmaterial 210b infiltriert. Hierfür
ist eine offenporige Ausführung der Grundstruktur 210a vorteilhaft. Über
eine Verbindungsschicht 30 ist die Grundstruktur 210a und
das darin enthaltene Füllmaterial 210b beispielsweise
mit einem Trägerbauteil 40 verbunden. Das Trägerbauteil 40 gewährleistet
die Anbindung des Reibbelages 200 an eine übergeordnete
Funktionseinheit, zum Beispiel an eine nicht dargestellte Brems-
oder Kupplungseinheit.
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Die
Grundstruktur 210a erleichtert die Infiltration mit einem
Füllmaterial 210b durch einen möglichst
hohen Grad an Durchlässigkeit. Vorgeschlagen wird daher
eine Porosität der Grundstruktur von 50–95 Vol.%.
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Es
sind verschiedene Ausführungsformen einer Grundstruktur 210a denkbar.
Eine erste Ausführungsform sieht Fasern vor, die statistisch
räumlich zueinander angeordnet sind. Dabei ist die Verwendung
ausschließlich gleichartiger Fasern denkbar oder die Verwendung
mindestens zweier, in Werkstoff, Länge bzw. Faserstärke
unterschiedlicher Fasern. So können durch Verwendung unterschiedlicher
Fasern unterschiedliche Funktionen der Grundstruktur 210a realisiert
werden, z. B. durch Verwendung metallischer Fasern eine ausgeprägte
Wärmeleitfähigkeit und/oder durch Verwendung keramischer
Fasern eine hohe Festigkeit des Reibbelages 200. Vorteilhaft
ist, wenn die Fasern Langfasern sind und musterartig miteinander
verflochten sind, beispielsweise in Form eines Gewebes oder eines
Geleges. Denkbar ist ebenfalls eine Orientierung der Fasern in eine
Vorzugsrichtung in Form einer unidirektionalen Schicht, um die im
Anwendungsfall im Reibbelag 200 auftretenden Kräfte
richtungsoptimiert aufnehmen zu können.
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Gemäß einer
weiteren möglichen Ausführungsform ist die netzartig
räumliche Grundstruktur 210a als Sinterkörper
ausgeführt. Dieser weist eine höhere mechanische
Grundfestigkeit auf, da die verwendeten Pulverteilchen während
eines Sintervorgangs stofflich miteinander verbundene Kontaktstellen
ausbilden. Dabei ist die Verwendung ausschließlich gleichartiger
Pulverteilchen denkbar oder alternativ die Verwendung mindestens
zweier, hinsichtlich des Werkstoffs, ihres Anteils bzw. ihrer Partikelgröße differierender
Pulverteilchen. So können durch Verwendung unterschiedlicher
Pulver teilchen unterschiedliche Funktionen der Grundstruktur 210a realisiert
werden, z. B. durch Einsatz metallischer Pulverteilchen eine ausgeprägte
Wärmeleitfähigkeit und/oder durch Einsatz keramischer
Pulverteilchen eine hohe Verschleißfestigkeit des Reibbelages 200.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Grundstruktur 210a ist
diese als Schaumkörper ausgeführt. Die Herstellung
erfolgt durch physikalisches, chemisches oder mechanisches Schäumen,
insbesondere mittels Negativumformung von Polymerschäumen
durch Metall und/oder Keramikschlicker. Der Schaumkörper
zeigt sehr gute mechanische Festigkeitswerte aufgrund der Ausbildung
einer homogenen und stofflich durchgehend zusammenhängenden
Netzstruktur. Dabei ist die Verwendung einer ausschließlich
aus einem Werkstoff bestehenden Schaumstruktur denkbar oder die
Verwendung mindestens zweier, hinsichtlich ihres Werkstoffs oder
ihres Volumenanteils unterschiedlicher Schaumstrukturen. Die mindestens
zwei Schaumstrukturen sind statistisch räumlich zueinander
ausgebildet und bilden zusammen eine netzartig räumliche
Gesamtstruktur als Grundstruktur 210a. So können
durch Verwendung unterschiedlicher Schaumstrukturen unterschiedliche
Funktionen der Grundstruktur 210a realisiert werden, z.
B. durch Verwendung einer ersten metallischen Schaumstruktur aus
einer hochfesten Metalllegierung eine Trägerstruktur für
den Reibbelag 200 mit einer hohen mechanischen Stabilität
und durch Verwendung einer zweiten, durch eine Voroxidation dann
Oxide aufweisenden metallischen Schaumstruktur darüber
hinaus hohe Reibwerte.
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Des
Weiteren sind Ausführungsformen einer Grundstruktur 210a denkbar,
die eine Kombination von räumlich angeordneten Fasern und/oder
einem Sinterkörper und/oder einem Schaumkörper
vorsehen. In der Regel erfordert eine derartige Kombination einen
erhöhten Fertigungsaufwand.
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Für
die Grundstruktur 210a kommen verschiedene Werkstoffe in
Betracht. Geeignet sind Keramiken und/oder kupferfreie Metalllegierungen und/oder
Gemische eines Metalls mit einer Keramik. Als günstig erweisen
sich bei einer vollständig oder anteilig metallisch ausgeführten
Grundstruktur 210a Al, Fe, Ni und/oder deren Legierungen.
Die Werkstoffkomponenten für die Grundstruktur 210a tragen insbesondere
dazu bei, innerhalb des erfindungsgemäßen Reibbelages 200 eine
Trägerstruktur mit hoher Fes tigkeit, insbesondere gegenüber
Scherkräften, auszubilden, optimierte Dämmungseigenschaften
und hohe Wärmeleitfähigkeit bereitzustellen sowie
hohe Reibwerte zu erreichen. Hohe Reibwerte können beispielsweise
realisiert werden, wenn die metallischen Anteile Oxide aufweisen,
die durch eine Voroxidation der metallischen Werkstoffkomponenten
auf deren Oberfläche ausgebildet werden.
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Alternativ
kann die Grundstruktur 210a zusätzlich mit einer
Beschichtung versehen werden, um die Reibwerte des Reibbelages 200 oder
auch andere Belageigenschaften günstig zu beeinflussen.
Dabei wird die Beschichtung vorzugsweise durch chemische oder elektrochemische
Beschichtungsverfahren aufgebracht.
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In
die Grundstruktur 210a ist beispielsweise ein Füllmaterial 210b infiltriert,
welches die Hohlräume innerhalb der offenporigen Grundstruktur 210a weitgehend
oder vollkommen ausfüllt. Für das Füllmaterial 210b kommen
verschiedene Werkstoffe in Betracht. So ist als Füllmaterial 210b mindestens
ein Polymer, sowie mindestens eine Keramik und/oder mindestens ein
Metall geeignet. Dabei verbindet das mindestens eine Polymer die
weiteren im Füllmaterial 210b enthaltenen Werkstoffkomponenten
miteinander. Der polymere Anteil im Füllmaterial 210b variiert in
vorteilhafter Weise in einem Bereich von 5–80 Gew.%. Zweckmäßigerweise
werden Polymere aus der Gruppe der Thermoplaste vorgeschlagen, zum Beispiel
Polyamide. Des Weiteren werden Polymere aus der Gruppe der Duroplaste
vorgeschlagen, beispielsweise Phenolharze oder Polyesterharze. Ferner
sind Polymere aus der Gruppe der Elastomere geeignet. Der polymere
Anteil im Füllmaterial 210b trägt insbesondere
dazu bei, innerhalb des Reibbelages 200 eine hohe Temperaturbeständigkeit,
eine Stabilisierung der Festigkeit und optimale Dämmungseigenschaften
zu erreichen.
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Der
keramische Anteil im Füllmaterial 210b kann zwischen
0 und 50 Gew.% betragen. Als Ausgangsmaterial für ein Keramik
enthaltendes Füllmaterial 210b können
Keramikpartikel, insbesondere sphärische Keramikpartikel,
und/oder Keramikfasern dienen. Als besonders vorteilhaft haben sich
Oxide erwiesen, wie zum Beispiel Al2O3, ZrO2, SiO2, MgO, SnO2 oder
TiO2. Ähnlich geeignet sind auch
Nitride oder Carbide, wie zum Beispiel SiC.
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Der
keramische Anteil im Füllmaterial 210b trägt
insbesondere dazu bei, hohe Reibwerte und eine gute Materialhärte
des Reibbelages 200 sicherzustellen. Zusätzlich
erhöht der keramische Anteil im Füllmaterial 210b die
Temperaturbeständigkeit des Reibbelages 200.
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Der
metallische Anteil des Füllmateriales 210b kann
zwischen 0–50 Gew.% betragen. Als Ausgangsmaterial für
ein Metall enthaltendes Füllmaterial 210b können
vorteilhaft Metallpulver dienen. Als besonders vorteilhaft hat sich
Eisen erwiesen. Alternativ ist auch die Verwendung von Si, Al, Zn,
Ni oder Mg möglich. Der metallische Anteil im Füllmaterial 210b unterstützt
beispielsweise mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
das Abführen der Reibwärme eines sich im Einsatz
befindenden Reibbelages 200.
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Ferner
können dem Füllmaterial 210b anteilig
Schmierstoffe beigemengt werden. Der mindestens eine im Füllmaterial 210b enthaltene
Schmierstoff kann zur Einstellung eines geeigneten Reibkoeffizienten
des Reibbelages 200 genutzt werden. Hierfür kommen
beispielsweise Metallsulfide in Frage, beispielsweise MoS2, Sb2S3,
Sb2S5 oder ZnS,
bevorzugt MoS2. Alternativ kann als Schmierstoff
Graphit verwendet werden.
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Vorteilhafterweise
wird die Zusammensetzung des erfindungsgemäßen
Verbundwerkstoffes so gewählt, dass geforderte Belageigenschaften
wie ein hoher Reibwert, eine günstige Wärmeleitfähigkeit,
hohe Festigkeitswerte, eine gute Temperaturbeständigkeit
und ein optimales Dämmungsverhalten ausschließlich
durch die Werkstoffeigenschaften der Grundstruktur 210a oder
des Füllmaterials 210b erbracht werden. Somit
wird die Anzahl der insgesamt im Reibbelag 200 verwendeten
Werkstoffkomponenten in günstiger Weise auf ein Minimum
reduziert. So kann beispielsweise bei einer Ausführung
der Grundstruktur 210a als Keramikschaum auf einen keramischen
Anteil im Füllmaterial 210b verzichtet werden. Des
weiteren ist bei einer Ausführung der Grundstruktur 210a als
Metallschaum ein metallischer Anteil im Füllmaterial 210b nicht
erforderlich. Weist der Metallschaum aufgrund einer Voroxidation
zusätzlich einen oxidischen Anteil auf, kann der keramische
Anteil im Füllmaterial 210b ebenfalls entfallen.
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Die
mit dem Füllmaterial 210b infiltrierte Grundstruktur 210a weist
bevorzugt eine Restporosität <= 30 Vol.% auf und bildet im Wesentlichen
den der Erfindung zugrundeliegenden Verbundwerkstoff des Reibbelages 200.
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Bei
eine weiteren Ausführungsform des Reibbelages 200 wird
als Werkstoff für die Grundstruktur 210a eine
Legierung mit hohen Festigkeitswerten gewählt, z. B. eine
Eisenlegierung. Ein solcher vorgeschlagener Reibbelag 200 weist
eine hohe Scherfestigkeit auf. Daher kann der Reibbelag 200 in vorteilhafter
Weise ohne ein zusätzlich separat angeordnetes Trägerbauteil 40 direkt
an beispielsweise eine übergeordnete Bremseinheit angebunden
werden.
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Nachfolgend
sind beispielhaft Zusammensetzungen von Reibbelägen 200 im
Sinne der Erfindung aufgeführt.
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Beispiel 1
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Als
Grundstruktur 210a ist ein 316L-Stahlschaum mit
einem Anteil von 1–30 Gew.% bezogen auf den zu fertigenden
Reibbelag 200 vorgesehen. Der Stahlschaum erfüllt
primär die Funktion einer Trägerstruktur mit einer
hohen Scherfestigkeit. Zusätzlich kann über die
gute Wärmeleitfähigkeit entstehende Reibwärme
wirkungsvoll abgeführt werden. Außerdem zeigt
der Stahlschaum infolge der sich einstellenden Kompressibilität
ein günstiges Dämmungsverhalten, wodurch sich
die Geräuschentwicklung bei Reibaktivitäten in
vorteilhafter Weise reduziert. An den Stahlschaum wird einseitig
ein Trägerbauteil 40 aus Stahl angelötet.
Demnach kann eine sonst übliche Verbindungsschicht 30 entfallen.
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Als
Füllmaterial 210b ist eine Mischung aus mehreren
Werkstoffkomponenten vorgesehen. Dabei wird als eine erste Werkstoffkomponente
beispielsweise Al2O3 mit <= 50 Gew.% bezogen
auf den zu fertigenden Reibbelag 200 verwendet. Al2O3 bildet den keramischen
Anteil des Füllmaterials 210b. Durch den keramischen
Anteil werden insbesondere hohe Reibwerte im Reibbelag 200 erzielt.
Alternativ kann auch SiO2, SiC, TiO2, ZrO2 oder Mischungen dieser
Oxide ggf. unter Zusatz von Al2O3 enthalten sein. Als weitere Werkstoffkomponente
werden zum Erreichen von Schmiereigenschaften dem Füllmaterial 210b Kohlenstoff
mit <= 30 Gew.%
bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 beigemengt. Denkbar
ist alternativ oder zusätzlich das Beimischen von MoS2, Sb2S3,
Sb2S5 oder ZnS.
Zum Verbinden der im Füllmaterial 210b enthaltenen
Werkstoffkomponenten wird Phenolharz mit einem Anteil von 5–50
Gew.% bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 zugesetzt.
Das Phenolharz gewährleistet eine hohe Temperaturbeständigkeit
und eine hohe Festigkeit. Zum Erreichen günstiger Dämmungseigenschaften
kann ggf. ein zusätzliches Polymer, beispielweise Elastomere,
mit einem Anteil von <=
30 Gew.% beigemengt werden. Die Befüllung der Grundstruktur 210a mit
dem Füllmaterial 210b erfolgt bis zu einer Restporosität
des Verbundwerkstoffes von <=
30 Vol.%.
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Beispiel 2:
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Der
vorgeschlagene Reibbelag 200 gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen
der Ausführungsform in Beispiel 1. Davon abweichend werden
durch eine Voroxidation Fe- und Cr-Oxide in situ im Stahlschaum
erzeugt. Aufgrund des voroxidierten Stahlschaums können
hohe Reibwerte des Reibbelages 200 erzielt werden. Aus diesem
Grund kann der keramische Anteil im Füllmaterial 210b entfallen.
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Beispiel 3:
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Als
Grundstruktur 210a ist ein Al2O3-Schaum mit einem Anteil von 1–30
Gew.% bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 vorgesehen.
Der Al2O3-Schaum
erfüllt primär die Funktion einer Trägerstruktur
mit einer ausreichend hohen Scherfestigkeit. Außerdem werden
sehr gute Dämmungseigenschaften erzielt. Alternativ sind
Schäume aus SiC, SiSiC oder ZrO2 ähnlich
geeignet.
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Als
Füllmaterial 210b wird eine Mischung aus mehreren
Werkstoffkomponenten vorgeschlagen. Als eine erste Werkstoffkomponente
wird Eisen mit <=
50 Gew.% bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 verwendet.
Das Eisen bildet einen metallischen Anteil des Füllmaterials 210b und
unterstützt mit einer hohen Wärmeleitfähigkeit
das Abführen der Reibwärme eines sich im Einsatz
befindenden Reibbelages 200. Denkbar ist alternativ oder
zusätzlich eine Beimischung von Si, Al, Zn, Ni oder Mg.
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Zum
Erreichen von ausreichenden Schmiereigenschaften wird dem Füllmaterial 210b Kohlenstoff
mit einem Anteil <=
30 Gew.% bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 beigemengt.
Denkbar ist alternativ oder zusätzlich das Beimischen von MoS2, Sb2S3,
Sb2S5 oder ZnS.
Zum Verbinden der im Füllmaterial 210b enthaltenen
Werk stoffkomponenten wird Phenolharz mit einem Anteil von 5–50 Gew.%
bezogen auf den zu fertigenden Reibbelag 200 zugesetzt.
Das Phenolharz gewährleistet eine hohe Temperaturbeständigkeit
des zu fertigenden Reibbelages 200. Ebenso wird eine hohe
Festigkeit erzielt. Zum Erreichen günstiger Dämmungseigenschaften
kann ggf. ein zusätzliches Polymer, wie beispielweise ein
Elastomer, mit einem Anteil von <=
30 Gew.% beigemengt werden. Die Befüllung der Grundstruktur 210a mit
dem Füllmaterial 210b erfolgt bis zu einer Restporosität
des Verbundwerkstoffes von <=
30 Vol.%. Ferner ist ein Trägerbauteil 40 aus Stahl
vorgesehen, welches über eine Klebverbindung direkt mit
dem Al2O3-Schaum
und dem Füllmaterial 210b verbunden ist.
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Ein
generelles Verfahren zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Reibbelages 200 sieht einen ersten Verfahrensschritt vor,
in welchem ein Grundkörper mit einer netzartig räumlichen
Grundstruktur 210a gefertigt wird.
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In
einem zweiten Verfahrensschritt wird ein Füllmaterial 210b hergestellt.
Als besonders günstig haben sich als Ausgangsmaterialien
für ein Füllmaterial 210b Pulvermischungen
erwiesen.
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In
einem dritten Verfahrensschritt wird die Grundstruktur 210a mit
dem Füllmaterial 210b bis zu einer Restporosität
von <= 30 Vol.%
des sich ergebenden Verbundwerkstoffes befällt. Das Befüllen
der Grundstruktur 210a erfolgt zum Beispiel mittels eines Tauchprozesses
oder durch Verguss mit einem Gießharz. Voraussetzung hierfür
ist eine niedrige Viskosität des Füllmaterials 210b,
wie z. B. bei Verwendung von Phenolharzen. Sind dagegen noch weitere
Werkstoffe beigemengt, die insbesondere auch eine Erhöhung
der Viskosität des Füllmaterials 210b bewirken, ist
das Befüllen der Grundstruktur 210a auch druckunterstützt
möglich. Hierfür sind Fertigungsverfahren, wie
zum Beispiel Extrusion, Spritzguss, Powder Injection Moulding (PIM)
und Transfermoulding geeignet. Das Befüllen erfolgt innerhalb
eines entsprechenden Werkzeuges 80, in welchem zuvor ein
offenporiger Grundkörper mit einer netzartig räumlichen
Grundstruktur 210a eingelegt wird und dieser Grundkörper
dabei den Innenraum des Werkzeuges formkomplementär im
Wesentlichen ausfüllt. Das Befüllen der Grundstruktur 210a mit
dem Füllmaterial 210b kann auch derart erfolgen,
dass über den Querschnitt der Grundstruktur 210a hinweg
eine sich stofflich veränderte Zusammensetzung des Füllmaterials 210b vorgesehen
wird. So kann zum Beispiel durch Verwendung einer Zwei komponentenspritzgussmaschine
das Mischungsverhältnis zweier Komponenten des Füllmaterials 210b zeitlich
variiert oder ein vom ersten Füllmaterial 210b verschiedenes
zweites Füllmaterial 210b' verwendet werden. Durch
lokale Variation des Füllmaterial 210b über
die Grundstruktur 210a sind weitere Optimierungen des Reibbelages 200 bezüglich
seiner Belageigenschaften möglich. Beispielsweise kann
im äußeren Bereich der Grundstruktur 210a ein
reibungsoptimiertes Füllmaterial 210b, beispielsweise
mit einem hohen Keramikanteil, vorgesehen werden und im darunterliegenden
Bereich ein Füllmaterial 210b zum Erzielen optimaler
Dämmungseigenschaften, zum Beispiel durch Zugabe eines
hohen Polymeranteils.
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In
einem bevorzugtem Fertigungsverfahren wird ein Trägerbauteil 40 im
Verbund mit dem Reibbelag 200 ausgebildet. Eine Fertigungsvariante
sieht dabei vor, das Trägerbauteil 40 im Anschluss
der Befüllung der Grundstruktur 210a mit dem Füllmaterial 210b am
Reibbelag 200 auszubilden. Dies kann beispielsweise gemäß 3a erfolgen.
Dabei wird ein Grundkörper mit einer netzartig räumlichen
Grundstruktur 210a in ein entsprechendes Werkzeug 80 eingelegt.
Nach dem Einlegen bleibt zumindest ein an den Grundkörper
angrenzender stofffreier Werkzeugbereich 85 bestehen. In
diesem Bereich des Werkzeuges 80 soll das Trägerbauteil 40 ausgebildet werden.
Beim Befüllen des Werkzeuges 80 mit dem Füllmaterial 210b entsteht
ein Reibbelag 200 gemäß 3b.
Dieser vorgeschlagene Reibbelag 200 weist eine mit dem
Füllmaterial 210b infiltrierte Grundstruktur 210a auf.
Zusätzlich ist daran angrenzend im Verbund ein Trägerbauteil 40 aus
dem Füllmaterial 210b ausgebildet.
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4a zeigt
eine zur 3a alternative Fertigungsvariante.
Dabei erfolgt die Befüllung des Werkzeuges 80 mit
dem Füllmaterial 210b derart, dass nur die Grundstruktur 210a mit
dem Füllmaterial 210b ausgefüllt wird.
Der restliche angrenzende und zu diesem Zeitpunkt stoffleere Werkzeugbereich 85 wird
mit einem Trägermaterial 220 befüllt,
bevorzugt mit einem Polymer. Dabei ergibt sich ein Reibbelag 200 gemäß der 4b.
Im Unterschied zur Ausführungsform gemäß 3b ist
das Trägerbauteil 40 des vorgeschlagenen Reibbelages 200 aus
einem Trägermaterial 220 als Werkstoff ausgebildet.
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Generell
kann in vorteilhafter Weise der Reibbelag 200 mit einem
ausgebildeten Trägerbauteil 40 mit, insbesondere
seitlich, angeordneten Stahl-Verstärkungen 50 zur
Erhöhung der Scher- und Druckfestigkeit verstärkt
werden.
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Nach
dem Befüllen der Grundstruktur 210a mit dem Füllmaterial 210b schließt
sich ein Aushärteprozess des Füllmaterials 210b und/oder
des Trägermaterials 220 an. Dies erfolgt in der
Regel in einem Ofen unter Temperatureinwirkung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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