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Technisches Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer
Antriebseinheit sowie eine Antriebseinheit einsbesondere für ein Kraftfahrzeug.
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Stand der Technik
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Brennkraftmaschinen,
insbesondere Fahrzeugmotoren, müssen
in einem Kraftfahrzeug zusätzlich
zu dem Antrieb des Fahrzeugs meist eine Reihe von Nebenaggregaten
als Verbraucher betreiben. Als Verbraucher sind im Fahrzeugbetrieb
vor allem Klimakompressoren und Generatoren zu nennen, wobei Generatoren
elektrische Energie für
resistive Verbraucher oder sonstige Hilfssysteme (wie Lüfter oder
Heizung) im Fahrzeug liefern. Hauptsächlich sind aber in diesem
Zusammenhang Nebenaggregate wie Klimakompressoren (evtl. aber auch
eine Lenkhilfepumpe) zu nennen, die als hydraulische Verbraucher
zu klassifizieren sind.
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Durch
das Hinzuschalten solcher Nebenaggregate an die Antriebseinheit
(sowie auch durch interne Reibungsverluste in der Antriebseinheit)
wirken beim Betrieb der Antriebseinheit zusätzliche Lastmomente an der
Abtriebswelle der Antriebseinheit.
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Die
Leistung von Nebenaggregaten oder Verbrauchern wird von Herstellern
meist als elektrische Leistung (z. B. bei einem Lüfter oder
einer Heizung) oder Kühlleistung
(z. B. bei einer Klimaanlage) in Watt oder Kilowatt bei einer bestimmten
Nenndrehzahl angegeben.
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Bei
herkömmlichen
Antriebssystemen werden Motorsteuergeräte eingesetzt, die das Verlustmoment
durch derartige Verbraucher durch eine Erhöhung der abgegebenen Leistung der
Antriebseinheit zum Ausgleich der durch die Lastmomente der zusätzlichen
Verbraucher verursachten Drehzahlminderung kompensieren. Eine derartige
Kompensation wird in der Regel durch eine Vorsteuerung durchgeführt werden,
um auch bei Einschalten eines zusätzlichen Verbrauchers einer
möglichen
hohen Regelabweichung entgegenzuwirken und eine vorgegebene Soll-Drehzahl
besser einzuhalten. Leider sind nur sehr seltenen Fällen Informationen über das Drehmoment
der Verbraucher als Funktion von Drehzahl und Belastung verfügbar. Die
obige Kompensierung der Lastmomente erfolgt auf Basis von Daten der
Verbraucher, die von dem Hersteller des Verbrauchers bereitgestellt
werden. Diese geben in der Regel ein Lastmoment für den Betrieb
bei der Leerlaufdrehzahl der Antriebseinheit an. Diese Lastmomente werden
als Vorsteuerwert bei der Regelung des Motormoments zum Bereitstellen
eines Soll-Antriebsmoments berücksichtigt.
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Zusätzlich kann
eine Adaption der Lastmomente im Leerlauf unter Auswertung der Abweichung von
einer gewünschten
Drehzahl erfolgen, wobei die Antriebseinheit mit dem bzw. den Verbrauchern
belastet wird. Auf diese Weise kann eine Adaption des sog. „Schleppmomentes” der Antriebseinheit
(d. h. des Motors) bzw. die Verlustmomente der Verbraucher im Leerlauf
durch entsprechende Leistungserhöhung
der von der Antriebseinheit abgegebenen Leistung adäquat berücksichtigt
bzw. adaptiert werden.
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Allerdings
werden in der Regel diese im Leerlauf der Antriebseinheit ermittelten
Adaptionswerte unkritisch auch im normalen Fahrbetrieb benutzt,
d. h. die bei Leerlaufdrehzahl bestimmte Adaption wird auch bei
deutlich höheren
Drehzahlen der Welle der Antriebseinheit zur Bestimmung des Sollmomentes
und der Sollfüllung
verwendet. Dieses Vorgehen bei der Lastmomentadaption im Bereich von
Drehzahlen der Antriebseinheit, die größer sind als die Nenndrehzahl
bzw. die Leerlaufdrehzahl, ist nicht sehr präzise, was zu Effizienz-Verlusten
beim Betreiben der Antriebseinheit führt und insbesondere die Regelungsgüte der Momentenregelung
verschlechtert.
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Es
ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Möglichkeit
zum effizienteren Betrieb einer Antriebseinheit insbesondere eine
Möglichkeit für eine genauere
Vorsteuerung der Antriebseinheit zu schaffen.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese
Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit
gemäß Anspruch
1 sowie durch eine Antriebseinheit gemäß dem nebengeordneten Anspruch
gelöst.
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Weitere
Ausführungsformen
der Erfindung sind in den abhängigen
Ansprüchen
angegeben.
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Gemäß einem
Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit, insbesondere
eines Fahrzeugs mit einem Motor, mit folgenden Schritten:
- – Bereitstellen
einer Angabe über
ein Lastmoment eines von der Antriebseinheit angetriebenen Verbrauchers,
wobei das Lastmoment des Verbrauchers für eine bestimmte Nenndrehzahl
der Antriebseinheit angegeben ist;
- – Ermitteln
eines Korrekturwerts für
das Lastmoment abhängig
von einer Leistungsaufnahme des durch die Antriebseinheit angetriebenen
Verbrauchers und von einer Angabe über die momentane Drehzahl
der Antriebseinheit;
- – Ansteuern
der Antriebseinheit abhängig
von einer Stellgröße, die
mit einem von dem Korrekturwert abhängigen Vorsteuerwert gebildet
ist.
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Die
vorliegende Erfindung schafft ein Verfahren zum Betreiben einer
Antriebseinheit, insbesondere eines Fahrzeugs, bei dem ein adaptierter
Vorsteuerwert für
ein Lastmoment korrigiert wird, wobei das Korrigieren des Lastmoments
auf der Basis eines Wirkungszusammenhangs zwischen einer Leistung, einem
Moment und einer Drehgeschwindigkeit einer Welle der Antriebseinheit
durchgeführt
wird.
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Die
vorliegende Erfindung basiert auf der Erkenntnis, dass durch die
Verwendung des Wirkungszusammenhangs zwischen einer Leistung, einem Drehmoment
und einer Drehgeschwindigkeit einer Welle der Antriebseinheit eine
genauere Steuerung bzw. Adaption der Lastmomente bei höheren Drehzahlen
als der Leerlaufdrehzahl erfolgen kann, was zu einem effizienteren
Betrieb der Antriebseinheit führt.
Hierbei kann auf den oftmals (nur bei der Leerlaufdrehzahl) für den Verbraucher
bekannten Vorsteuerwert zurückgegriffen
werden und dieser mit Hilfe des obigen Zusammenhangs derart korrigiert
werden, dass die Lastmomente an höhere Drehzahlen angepasst werden
können.
Der Vorteil einer solchen Vorgehensweise besteht darin, dass nunmehr
nicht eine große
Anzahl von komplexen Kennlinien-Daten (entsprechend den unterschiedlichen
Drehgeschwindigkeiten) in den Motorsteuergeräten vorgesehen sein muss. Vielmehr
kann die Vorsteuerung der Antriebseinheit durch eine einfache Ausnutzung
des genannten Wirkungszusammenhangs erfolgen, was einerseits eine
genauere (Vor-)Steuerung und andererseits eine Reduktion des notwendigen
Speichers im Motorsteuergerät
sowie auch eine numerisch bzw. schaltungstechnische Vereinfachung
der Kompensation der Lastmomente ermöglicht.
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In
einer günstigen
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung besteht der Wirkungszusammenhang beim
Korrigieren der Lastmomente in einer Proportionalitätsbeziehung
zwischen dem Drehmoment und der Drehgeschwindigkeit der Welle bei gleich
bleibender Leistung. Insbesondere kann bei gleich bleibender Leistungsabnahme
durch die Verbraucher eine bessere Steuerung der Verluste verfolgen.
Dies bietet den Vorteil, dass die Korrektur des Vorsteuerwerts bzgl.
der Lastmomente der eingeschalteten Verbraucher durch eine rechentechnisch einfach
abzubildende und auszuführende
Vorschrift möglich
ist, so dass die Korrektur des Vorsteuerwerts bei höheren Drehzahlen
schnell und präzise
möglich wird.
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Weiterhin
kann die Stellgröße mit einer
Regelgröße oder
Steuergröße einer
Motorregelung bzw. Motorsteuerung gebildet werden. Auf diese Wiese wird
der Antriebseinheit eine Stellgröße zugeführt, die
durch den Vorsteuerwert und einen Regelungs- bzw. Steuerwert zusammengesetzt
ist.
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Gemäß einer
Ausführungsform
kann der Korrekturwert abhängig
von einer bestimmten Nenndrehzahl der Antriebseinheit und abhängig von
einer vorgegebenen, bekannten Nenn-Leistung des Verbrauchers bei
der Nenndrehzahl ermittelt werden.
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Weiterhin
kann der Korrekturwert für
das Lastmoment bei konstanter Leistungsaufnahme des Verbrauchers
abhängig
von dem Drehzahlquotienten zwischen der momentanen Drehzahl und
der vorgegebenen Nenndrehzahl ermittelt werden.
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Die
Angabe über
das Lastmoment bei der bestimmten Nenndrehzahl kann durch Angabe
einer Nennleistung des Verbrauches erfolgen. Der Vorsteuerwert kann
gebildet werden, indem ein konstantes Nenn-Lastmoment des Verbrauchers
gemäß einem
mit einem Adaptionsverfahren ermittelten Adaptionswert adaptiert
wird, der drehzahlunabhängig
ist.
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Insbesondere
kann der Adaptionswert ermittelt werden, indem bei einem Leerlauf
der Antriebseinheit eine Drehgeschwindigkeit der Welle erfasst und
mit einer gewünschten
Drehgeschwindigkeit verglichen wird, und aus dem Vergleich der Adaptionswert
zur Korrektur der gemessenen an die gewünschte Drehgeschwindigkeit
bestimmt wird.
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Weiterhin
kann der Adaptionswert abhängig von
einer Temperatur in der Antriebseinheit bereitgestellt werden.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Motorsteuergerät zum Betreiben einer Antriebseinheit,
insbesondere eines Fahrzeugs mit einer Antriebseinheit, vorgesehen.
Das Motorsteuergerät
umfasst:
- – eine
Einrichtung zum Bereitstellen einer Angabe über ein Lastmoment eines von
der Antriebseinheit angetriebenen Verbrauchers, wobei das Lastmoment
des Verbrauchers für
eine bestimmte Nenndrehzahl der Antriebseinheit angegeben ist;
- – eine
Einrichtung zum Ermitteln eines Korrekturwerts für das Lastmoment abhängig von
einer Leistungsaufnahme des durch die Antriebseinheit angetriebenen
Verbrauchers und von einer Angabe über die momentane Drehzahl
der Antriebseinheit;
- – eine
Einrichtung zum Ansteuern der Antriebseinheit abhängig von
einer Stellgröße, die
mit einem von dem Korrekturwert abhängigen Vorsteuerwert gebildet
ist.
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Dies
ermöglicht
eine genauere, einfachere und schnellere Steuerung bzw. Adaption
des Vorsteuerwerts für
die Lastmomente bei höheren
Drehzahlen als der Leerlaufdrehzahl als dies im Stand der Technik
durch die Verwendung von Vorsteuerwerten und/oder Kennlinien-Feldern
möglich
ist.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt ist ein Computerprogramm vorgesehen, das, wenn das
Computerprogramm auf einer Datenverarbeitungsanlage durchgeführt wird,
das obige Verfahren ausführt. Hierdurch
wird eine numerisch oder schaltungstechnisch einfache und damit
kostengünstige
Lösung
zur Umsetzung des vorgeschlagenen Verfahrens ermöglicht. Die Datenverarbeitungsanlage
kann dabei ein Rechner, ein integrierter Schaltkreis oder ein ähnliches
Element der Signalverarbeitung sein.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Bevorzugte
Ausführungsformen
werden nachstehend anhand der beigefügten Zeichnungen beispielhaft
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 ein
Blockschaltbild einer Antriebseinheit; und
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2 ein
Funktionsdiagramm zur Veranschaulichung der Korrektur des Vorsteuerwertes
zum Betreiben der Antriebseinheit.
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Gleiche
oder ähnliche
Elemente können
in den nachfolgenden Figuren durch gleiche oder ähnliche Bezugszeichen versehen
sein. Weiterhin sind eventuell angegebene Dimensionen und Maße nur exemplarisch,
so dass die Erfindung nicht auf diese Dimensionen und Maße beschränkt ist.
Ferner enthalten die Figuren der Zeichnungen, deren Beschreibung
sowie die Ansprüche
zahlreiche Merkmale in Kombination. Einem Fachmann ist dabei klar,
dass diese Merkmale auch einzeln betrachtet werden oder sie zu weiteren,
hier nicht explizit beschriebenen Kombinationen zusammengefasst
werden können.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt
ein Blockschaltbild eines Motorsystems 1 mit einer Antriebseinheit 10.
Die Antriebseinheit 10 umfasst einen Motor 12,
der als Verbrennungsmotor, Elektromotor und dergleichen ausgebildet
ist. Der Motor 12 treibt eine Abtriebswelle 14 an. Der
Motor 12 wird durch ein Motorsteuergerät 16 gemäß einer
Stellgröße angesteuert, über die
eine Leistung des Motor 12 bestimmt wird. Das Motorsteuergerät 16 empfängt z. B.
von einem Drehzahlsensor 20 ein Drehzahlsignal 18,
das eine Angabe über
eine Drehzahl der Welle 14 bereitstellt.
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Mit
der Welle 14 können
Verbraucher 22 wie beispielsweise ein Klimakompressor 221 oder
ein Generator 222 gekoppelt werden, die ein Lastmoment
auf die Welle 14 ausüben.
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In 2 ist
eine schematische Darstellung der Funktion in dem Motorsteuergerät 16 dargestellt.
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Im
Motorsteuergerät 16 ist
für jeden
Verbraucher ein Vorsteuerungskennfeld 30 vorgesehen, in dem
für den
Verbraucher ein fester Vorsteuerwert VS in Form eines Vorsteuer drehmoments
oder eine bzw. mehrere den Verbraucher 22 abbildende Kennlinien, die
Vorsteuerwerte VS abhängig
von Betriebszuständen
des Verbrauchers 22 angeben, abgespeichert sind. Der feste
Vorsteuerwert VS bzw. die Kennlinien werden beispielsweise vom Hersteller
des Verbrauchers 22 bereitgestellt.
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Das
Vorsteuerungskennfeld 30 gibt den Vorsteuerwert VS abhängig von
einem Zustand des Verbrauchers 22 aus, d. h. abhängig davon,
ob der Verbraucher 22 eingeschaltet oder ausgeschaltet
ist, d. h. ein Lastmoment ML auf die Abtriebswelle 14 ausübt oder
nicht. In der Regel ist der Vorsteuerwert VS eine Angabe zu dem
von dem Verbraucher 22 ausgeübten Lastmoment bei einer Nenndrehzahl
bzw. eine Nennleistungsaufnahme des Verbrauchers 22 bei der
Nenndrehzahl.
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Um
nun die Motorleistung individuell an das durch einen bestimmten
Verbraucher 22 verursachten Lastmoment ML anzupassen,
erfolgt zusätzlich eine
Adaption des Vorsteuerwerts VS. Die Adaption wird mit Hilfe eines
bekannten Adaptionsverfahrens, das hierin nicht näher erläutert wird,
durchgeführt. Das
Adaptionsverfahren adaptiert den Vorsteuerwert VS vorzugsweise während eines
Leerlauf des Motors 12 anhand von Drehzahlabweichungen
zwischen der aktuellen, durch den Drehzahlsensor 20 gemessenen
Drehzahl und der Soll-Drehzahl (Leerlaufdrehzahl). Hierdurch können das
Schleppmoment des Motors 12 bzw. die Lastmomente ML der einzelnen an der Abtriebswelle 14 anliegenden
Verbraucher 22 adaptiert werden, um bauelementindividuelle
Toleranzen auszugleichen. Ein durch das Adaptionsverfahren ermittelter
Adaptionswert AW wird nach erfolgter Adaption in einem geeigneten
Adaptionswertespeicher 31 gespeichert, so dass ein Vorsteuerwert
VS für
einen eingeschalteten Verbraucher mit dem Adaptionswert AW beaufschlagt
wird, z. B. mit Hilfe eines Multipliziergliedes 32 durch
Multiplikation angepasst wird.
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Die
Leistung von Verbrauchern 22, insbesondere eine elektrische
Leistung (zum Beispiel von einem Lüfter oder einer Heizung) oder
eine Kühlleistung
(beispielsweise einer Klimaanlage) werden vom Hersteller üblicherweise
in Watt oder Kilowatt bei einer bestimmten Nenndrehzahl, insbesondere
einer Leerlaufdrehzahl der Abtriebswelle 14 angegeben. Da
das Motorsteuergerät 16 die
anliegenden Lastmomente nicht direkt erfassen kann, wird der Leerlauf-Betrieb
genutzt, um Momentenmodelle abzugleichen. Hierbei wird davon ausgegangen,
dass bei geöffnetem
Triebstrang und konstanter Drehzahl das effektive Motormoment gleich
Null ist. Abweichungen vom effektiven Motormoment im Leerlauf werden
entsprechend dem oben erwähnten
Adaptionsverfahren adaptiert, so dass ein bezüglich eines Verbrauchers gespeicherter
Vorsteuerwert VS adaptiert bzw. korrigiert werden kann. Eine solche
Adaption auf der Basis einer erfassten Abweichung der Drehzahl bei
Aktivieren (Ankoppeln oder Einschalten) des Verbrauchers 22 bzw.
bei aktiviertem Verbraucher 22 erfolgt jedoch bisher nur
bei einer definierten Leerlaufdrehzahl.
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Wird
nun der Motor 12 bei höheren
Drehzahlen mit der im Leerlauf ermittelten Adaption betrieben, führt dies
zu einer ungenauen Vorsteuerung bzw. Kompensation der Lastmomente
der Verbraucher 22, da nur in seltenen Fällen Informationen über das
Drehmoment der Verbraucher 22 als Funktion von Drehzahl
und Belastung verfügbar
sind. Es können
zwar bekannte Abhängigkeiten
im Vorfeld bestimmt werden (beispielsweise der Einfluss des Drucks
in einer Klimaanlage auf das Kompressormoment), oft erfordert jedoch
eine solche detaillierte Beschreibung aufwändige empirische Untersuchungen. Weiterhin
können
durch derart beschriebene Vorsteuerwerte VS auch nur eine begrenzte
Anzahl von Mustern (d. h. von Kennlinien) abgebildet und berücksichtigt
werden, was den Nachteil einer ungenauen Steuerung des Motors 12 nochmals
verstärkt.
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Diesbezüglich wird
vorgeschlagen die Leistungs-/Momentenbeziehung P = ML × ω anzuwenden,
wobei P der Leistung des Verbrauchers 22, ML dem
Lastmoment des Verbrauchers 22 und ω eine Drehgeschwindigkeit (Winkelgeschwindigkeit)
bzw. Drehzahl der Abtriebswelle 14, die den Verbraucher 22 antreibt,
entspricht. Dadurch ist eine genauere Steuerung des Motors 12 bzw.
eine Adaption/Reduktion des Lastmomentes ML bei
höheren
Drehzahlen und konstanter Leistung P des Verbrauchers 22 möglich. Beispielsweise
kann bei konstanter Leistung und bei einer durch den Drehsensor 20 bekannten
Drehzahl n (ω =
2πn) eine
Anpassung des Lastmoments ML durch den Zusammenhang
ML = MN·ωN/ω erfolgen,
wobei ωN (nN) der Nenndrehzahl
entspricht, bei der der Verbraucher 22 das Nenn-Lastmoment
MN (Lastmoment bei Nenndrehzahl, z. B. der
Leerlaufdrehzahl) ausübt
und bei der die oben beschriebene Adaption des Verbrauchers 22 vorgenommen
wurde, und wobei ω der
aktuellen Drehzahl entspricht. Der Quotient ωN/ω (nN//n) entspricht dabei einem Korrekturwert
KW, mit dem der Adaptionswert AW multipliziert wird, um diesen an
die aktuelle Drehzahl n des Motors 12 anzupassen. Der Quotient
wird in dem Dividierglied 33 gebildet. Die Anpassung des
Adaptionswertes AW erfolgt in einem weiteren Multiplizierglied 34,
in dem der Adaptionswert AW mit dem Korrekturwert KW multipliziert
wird, um den korrigierten Adaptionswert AW' bereitzustellen. Der korrigierte Adaptionswert
AW' wird mit dem
Vorsteuerwert VS in dem Multiplizierglied 32 multipliziert.
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Diese
Vorgehensweise ermöglicht
z. B. eine einfache Anpassung des bei Leerlaufdrehzahl zur Verfügung stehenden
Vorsteuerwerts VS, indem dieser bei höheren Drehzahlen entsprechend
dem Korrekturwert KW reduziert wird. Diese Korrektur des Vorsteuerwertes
VS kann durchgeführt
werden, wenn man annehmen kann, dass die Leistung P des Verbrauchers 22 sich
bei Änderung
der Drehzahl n nicht oder nur unwesentlich ändert.
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Zur
Bestimmung der Stellgröße für den Motor 12 kann
dabei der korrigierte Vorsteuerwert VS', der sich aus dem Vorsteuerwert VS,
dem Korrekturwert KW und dem Adaptionswert AW ergibt, in einem Motormodell 35 verwendet
werden, dem zusätzlich eine
Momentenvorgabe MV, die z. B. ein Fahrerwunschmoment enthält, zugeführt wird.
Z. B. wird die Momentenvorgabe dem korrigierten Vorsteuerwert VS' hinzuaddiert Weiterhin
ist anzumerken, dass die oben beschriebenen, dem jeweiligen Verbraucher zugeordneten
Adaptionswerte AW temperaturabhängig,
d. h. abhängig
von der entsprechenden Temperatur des Motors 12, bereitgestellt
werden können.
D. h. z. B. können
die Adaptionswerte AW für
die Korrektur des Vorsteuerwertes VS bezüglich definierten Temperatur-Betriebsbereichen
festgelegt sein. Dabei werden entsprechende Adaptionswerte AW für mehrere
Temperaturbereiche bzw. Temperaturwerte in dem Adaptionswertespeicher 31 gespeichert.
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Die
Erfindung umfasst gemäß einem
Ausführungsbeispiel
auch ein Verfahren zum Betreiben einer Antriebseinheit 10,
insbesondere eines Fahrzeugs, bei dem ein Lastmoment ML eines
Verbrauchers 22 adaptiert wird. Hierbei wird ein einem
ersten Schritt ausgehend von einem Vorsteuerwert VS sowie einem
Adaptionswert AW gemäß einer
oder mehrerer Kennlinie(n) ein Lastmoment ML bei
Leerlauf der Antriebseinheit 10 ermittelt. Wird die Antriebseinheit 10 mit
einer höheren
Drehzahl betrieben, erfolgt ein Korrigieren des Lastmomentes ML auf der Basis des genannten Wirkungszusammenhangs
zwischen der Leistung P (Nennleistung) des Verbrauchers 22 einem
Lastmoment ML und der Drehgeschwindigkeit der
Abtriebswelle 14 der Antriebseinheit 10. Dies
wird durchgeführt,
indem das für
die Leerlaufdrehzahl vorgegebene Lastmoment ML des
Verbrauchers 22 um den Korrekturwert KF reduziert wird,
um einen korrigierten Adaptionswert AW' und damit ein korrigiertes Lastmoment
ML zu erhalten. Dieses korrigierte Lastmoment
ML wird nun in der Motorsteuereinheit 16 zur Verfügung gestellt,
um die Stellgröße zum Ansteuern des
Motors 12 entsprechend dem geforderten Abtriebsmoment zu
ermitteln.
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Das
Korrigieren des Vorsteuerwerts VS unter Verwendung des beschriebenen
Wirkungszusammenhangs zwischen der Leistung P des Verbrauchers 22,
seinem Lastmoment ML und der Drehgeschwindigkeit
kann auch unter Verwendung einer Datenverarbeitungsanlage (wie einem
Computer, einem Signalprozessor oder einem Mikrocontroller) erfolgen,
bei der die entsprechenden Adaptionswerte numerisch oder fest verdrahtet
(d. h. schaltungstechnisch) ermittelt werden. In diesem Fall umfasst
die Erfindung auch ein entsprechendes Computerprogramm, das zumindest
einzelne Schritte des erfindungsgemäßen Verfahrens ausführt, wenn
das Computerprogramm auf der Datenverarbeitungsanlage ausgeführt wird.