DE102008002071A1 - Mauterfassungsgerät und Verfahren zum Einrichten eines Mauterfassungsgeräts - Google Patents
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Abstract
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einrichten eines Mauterfassungsgeräts (1) fragt das Mauterfassungsgerät (1) von einem Server mautrelevante Fahrzeugdaten durch Übermittlung einer eindeutigen Kennung des Fahrzeuges, in dem das Mauterfassungsgerät (1) angeordnet ist, ab und speichert die mautrelevanten Daten in einem Speicher (19) des Mauterfassungsgeräts (1) ab.
Description
- STAND DER TECHNIK
- Die vorliegende Erfindung betrifft ein Mauterfassungsgerät und ein Verfahren zum Einrichten eines Mauterfassungsgeräts.
- In Deutschland ist ein Toll-Collect System zur Mauterhebung für die Benutzung von Autobahnen und ausgewählten Bundesstraßen durch Lastkraftwagen eingeführt. In den Lastkraftwagen ist ein Mauterfassungsgerät (on board unit – OBU) installiert, das mittels Satellitenortung die Bewegung des Lastkraftwagens bestimmt und selbstständig die fällige Mautgebühr berechnet. Die fällige Mautgebühr wird von dem Mauterfassungsgerät an eine Mauterfassungszentrale zur Erfassung und Abrechnung der Gebühren übermittelt.
- Damit das Mauterfassungsgerät die fälligen Mautgebühren berechnen kann, wird es bei der Installation von einem zugelassenen Fachmann eingerichtet. Unter Anderem wird dabei die Anzahl der Achsen des Lastkraftwagens in das Mauterfassungsgerät eingegeben, da die Mautgebühren in Abhängigkeit der Anzahl der Achsen gestaffelt sind.
- Es besteht der Bedarf nach Mauterfassungsgeräten für Personenkraftwagen. Hierbei sollen die Personenkraftwagen in vielfältige Mautklassen eingestuft werden. Es ergibt sich in Folge ein hoher Aufwand beim Einrichten und Installieren der Mauterfassungsgeräte.
- OFFENBARUNG DER ERFINDUNG
- Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Einrichten eines Mauterfassungsgeräts nach Anspruch 1 fragt das Mauterfassungsgerät von einem Server mautrelevante Fahrzeugdaten durch Übermittlung einer eindeutigen Kennung des Fahrzeuges, in dem das Mauterfassungsgerät angeordnet ist, ab und speichert die mautrelevanten Daten in einem Speicher des Mauterfassungsgerät ab.
- Das erfindungsgemäße Mauterfassungsgerät nach Anspruch 9 beinhaltet: eine Eingabeeinrichtung zum Eingeben einer eindeutigen Kennung eines Fahrzeuges; eine Schnittstelle zum Abfragen von mautrelevanten Fahrzeugdaten von einem Server und einen Speicher zum Abspeichern der mautrelevanten Fahrzeugdaten.
- Der Aufwand bei der Installation beschränkt sich für den installierenden Fachmann oder den Fahrzeugeigener auf das Eingeben der eindeutigen Kennung. Die weiteren notwendigen Daten können automatisiert übertragen werden.
- Die Eingabe einer eindeutigen Kennung ist weniger fehleranfällig und fälschungssicherer, als die direkte Eingabe der mautrelevanten Daten in das Mauterfassungsgerät. Insbesondere ist der Einbau des Mauterfassungsgeräts in ein falsches Kraftfahrzeug erkennbar.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
- Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsformen und beigefügten Figuren erläutert. In den Figuren zeigen:
-
1 eine erste Ausführungsform eines Mauterfassungsgeräts; -
2 Betrieb des Mauterfassungsgeräts; und -
3 und4 Flussdiagramme zur Illustration einer Ausführungsform zum Einrichten des Mauterfassungsgeräts. - AUSFÜHRUNGSFORMEN DER ERFINDUNG
- Ein Mauterfassungsgerät
1 gemäß den folgenden Ausführungsformen ist eine mobile Einheit, die in einem Personenkraftfahrzeug, Lastkraftfahrzeug etc. eingebaut werden kann. Zweckmäßigerweise arbeitet das Mauterfassungsgerät1 autark, so dass es ohne weiteres in jedes beliebige Kraftfahrzeug auch nachträglich eingebaut werden kann. -
1 zeigt als Blockdiagramm ein Mauterfassungsgerät (OBU)1 . Unter Verweis auf ein in2 dargestelltes Flussdiagramm werden der Aufbau und die Funktionsweise einer Ausführungsform des Mauterfassungsgeräts erläutert. - Das Mauterfassungsgerät
1 kann wenigstens einen Sensor2 enthalten, der die Bewegung eines Fahrzeugs erfasst (S1). Der Sensor2 kann ein Trägheitssensor, ein Gyrometer oder ein anderer Beschleunigungssensor sein. Eine Auswertungseinrichtung3 integriert die erfassten Beschleunigungswerte auf und bestimmt hierdurch die zurückgelegte Wegstrecke (S3). Ausgehend von einer bekannten Anfangsposition kann die aktuelle Position des Fahrzeuges bestimmt werden (S4). - Anstelle oder zusätzlich zu dem Sensor
2 kann ein Empfänger4 für ein satellitengestütztes Navigationssystem5 in dem Mauterfassungsgerät1 enthalten sein. Die Position des Fahrzeuges wird unmittelbar durch das Navigationssystem5 bestimmt (S5). - Gegebenenfalls werden die bestimmten Positionsdaten des Sensors
2 und des Navigationssystems5 aufeinander abgeglichen. - Anhand der bestimmten Positionsdaten bestimmt das Mauterfassungsgerät
1 die Bewegung des Fahrzeuges entlang der Straßen (S6). Eine Ausgestaltung des Mauterfassungsgeräts1 weist eine Mautberechnungseinrichtung30 auf. Die Mautberechnungseinrichtung30 ermittelt aus in einem Speicher19 gespeicherten mautrelevanten Daten und der zurückgelegten Strecke eine geschätzte Mautgebühr. Die geschätzte Mautgebühr kann auf einer Anzeige6 des Mauterfassungsgeräts1 angezeigt werden. Die Mautgebühr wird mittels eines Mobilfunkmoduls41 an die Mauterfassungszentrale übermittelt (S7). - In einem optionalen Speicher
40 des Mauterfassungsgeräts können Straßenkarten gespeichert sein. Zu jeder der Straßen ist eine Mautgebühr pro Kilometer oder ein anders gestalteter Mautschlüssel angegeben. Die anfallende Mautgebühr kann unter Berücksichtigung der befahrenen Straße bestimmt werden. - Der Mautschlüssel kann fest hinterlegt sein. Eine Ausgestaltung sieht ein regelmäßiges Aktualisieren der Mautschlüssel vor. Ein solches Aktualisieren kann mittels des Mobilfunkmoduls
41 des Mauterfassungsgeräts1 erfolgen. Die aktualisierten Mautschlüssel werden von einer entsprechenden Behörde, z. B. der Mauterfassungszentrale, auf einem ihrer Server bereitgestellt. - Die Mautgebühren sind abhängig von der Fahrzeugklasse. Eine Unterscheidung kann nach Personenkraftfahrzeug, Lastkraftwagen, Bus, Achsenzahl, Gewicht, durchschnittlichem Verbrauch, Schadstoffklasse, etc. erfolgen. Eine zuständige Behörde legt fest, in welche Fahrzeugklassen die Kraftfahrzeuge eingeteilt werden sollen und welche mautrelevanten Daten die jeweiligen Fahrzeugklassen definieren.
- Die Mautberechnungseinrichtung
30 kann eine Tabelle vorhalten, in der die Mautklassen für jede Fahrzeugklasse abgespeichert sind. Die Mautberechnungseinrichtung30 berechnet aus der Fahrzeug klasse und den Positionsdaten des Fahrzeuges die anfallende Mautgebühr. Die berechnete Mautgebühr wird mittels des Mobilfunkmoduls41 an die Mauterfassungszentrale übermittelt. - Dem Mauterfassungsgerät
1 werden bei seiner Einrichtung die Fahrzeugklasse oder die mautrelevanten Daten des Fahrzeuges zugewiesen, in dem es eingebaut wird. Eine Ausführungsform des Verfahrens zum Einrichten wird anhand der3 und4 erläutert. - Der Fahrzeuginhaber
10 muss ein Fahrzeug bei einer behördlich zugelassenen Meldestelle11 anmelden. Mit der Zulassung erhält er üblicherweise auch ein Nummerschild und einen Eintrag in die Wagenpapiere (S10). Dabei wird eine eindeutige Kennung für das Fahrzeug ermittelt (S11). Die eindeutige Kennung kann zum Beispiel das Kennzeichen des Nummerschildes sein. Alternativ ist die eindeutige Kennung die Fahrgestellnummer, die in dem Motorblock eingelassene Nummer, eine von einem im Fahrzeug angeordneten Transponder ausgegebene Kennung, etc. - Die Meldestelle
11 hat sämtliche mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse des Fahrzeuges auf einem Server abgespeichert (S12). Diese mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse werden mit der eindeutigen Kennung des Fahrzeuges zu einem Vektor verknüpft (S13). Der Vektor wird an einen Server einer Mauterfassungszentrale13 übermittelt (S14). - Bei der Inbetriebnahme des Mauterfassungsgeräts
1 fordert eine Eingabeeinrichtung14 den Fahrzeuginhaber10 oder den Mechaniker auf, die eindeutige Kennung einzugeben (S15). - Das Mauterfassungsgerät
1 kommuniziert mit dem Server13 der Mauterfassungszentrale. Unter Angabe der eindeutigen Kennung des Fahrzeuges (S16) bezieht das Mauterfassungsgerät1 die mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse von dem Server13 (S17). Die mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse werden in dem Speicher19 des Mauterfassungsgeräts1 gespeichert (S18). Eine Anzeige kann dem Fahrzeuginhaber10 die Übermittlung der mautrelevanten Daten bestätigen (S19). - Eine Überprüfung, ob die korrekte eindeutige Kennung in das Mauterfassungsgerät
1 eingeben wurde und somit die richtigen mautrelevanten Daten in dem Mauterfassungsgerät1 gespeichert sind, kann durch eine Mautüberprüfungsstelle15 erfolgen. Die Mautüberprüfungsstellen15 können entlang von Straßen aufgestellt werden. Die Mautüberprüfungsstellen15 enthalten einen Sensor16 , mit dem die Fahrzeugklasse oder die mautrelevanten Daten unabhängig von dem Mauterfassungsgerät1 erfasst werden. Mit beispielsweise einer Kamera kann das Fahrzeugkennzeichen ausgewertet werden. Alternativ kann der Fahrzeugtyp anhand seiner Form, seinem Gewicht oder einem integrierten Transponder bestimmt werden. Parallel werden die mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse von dem Maut erfassungsgerät1 abgefragt. Bei einer fehlenden Übereinstimmung kann eine Meldung an die zuständigen Behörden oder eine Mauterhebungsstelle ergehen. - Die Kommunikationskanäle zwischen dem Mauterfassungsgerät
1 und dem Server13 oder der Mautüberprüfungsstelle15 können kryptographisch gesichert erfolgen. - Bei einer anderen Ausgestaltung eines Verfahrens zum Einrichten des Mauterfassungsgeräts
1 wird dem Mauterfassungsgerät1 eine eindeutige Kennung zugewiesen. Die eindeutige Kennung kann beispielsweise die IMEI des Mobilfunkmoduls des Mauterfassungsgeräts oder die ISID einer dem Mobilfunkgerät zugehörigen SIM-Karte sein. Wenn der Fahrzeuginhaber10 sein Fahrzeug bei einer behördlich zugelassenen Meldestelle11 anmeldet, wird ihm das Mauterfassungsgerät1 mit der eindeutigen Kennung ausgehändigt. - Die Meldestelle
11 hat sämtliche mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse des Fahrzeuges auf einem Server13 abgespeichert. Diese mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse werden mit der eindeutigen Kennung des Fahrzeuges und der eindeutigen Kennung des Mauterfassungsgeräts1 zu einem Vektor verknüpft. Der Vektor wird an einen Server einer Mauterfassungszentrale13 übermittelt. - Bei der Inbetriebnahme des Mauterfassungsgeräts
1 übermittelt das Mauterfassungsgerät seine eindeutige Kennung an die der Mauterfassungszentrale13 . Die Mauterfassungszentrale ermittelt die zu der eindeutigen Kennung des Mauterfassungsgeräts1 zugehörigen mautrelevanten Daten von seinem Server und übermittelt die Daten an das Mauterfassungsgerät1 . Die mautrelevanten Daten oder die Fahrzeugklasse werden in einem Speicher19 des Mauterfassungsgeräts1 gespeichert. Eine Anzeige kann dem Fahrzeuginhaber10 die Übermittlung der mautrelevanten Daten bestätigen. - Das Mauterfassungsgerät
1 kann einen Speicher aufweisen, der ein Aufzeichnen von zurückgelegten Streckenabschnitten ermöglicht. Falls ein Einrichten mangels Aufbau einer Funkverbindung zwischen dem Mauterfassungsgerät1 und der Mauterfassungszentrale fehlschlägt, kann die fällige Mautgebühr nachträglich berechnet werden.
Claims (10)
- Verfahren zum Einrichten eines Mauterfassungsgeräts, wobei das Mauterfassungsgerät von einem Server mautrelevante Fahrzeugdaten durch Übermittlung einer Kennung des Fahrzeuges, in dem das Mauterfassungsgerät (
1 ) angeordnet ist, abfragt und in einem Speicher (19 ) des Mauterfassungsgerät (1 ) abspeichert. - Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Server mautrelevante Fahrzeugdaten des Fahrzeuges zugehörig zu einer eindeutigen Kennung des Fahrzeuges von einer Kraftfahrzeug-Zulassungsstelle empfängt.
- Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das Mauterfassungsgerät (
1 ) einen Benutzer zum Eingeben der eindeutigen Kennung des Fahrzeuges auffordert, welche danach an den Server übermittelt wird. - Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die eindeutige Kennung mittels eines Mobilfunksystems an den Server übertragen wird.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei eine Mautüberprüfungsstelle von dem Fahrzeug beim Vorbeifahren die in dem Mauterfassungssystem abgespeicherten mautrelevanten Fahrzeugdaten empfängt, charakteristische Eigenschaften des Fahrzeuges erfasst und anhand der charakteristischen Eigenschaften prüft, ob die abgespeicherten mautrelevanten Fahrzeugdaten dem Fahrzeug zugehörig sind.
- Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei ein Fahrzeugkennzeichen und/oder eine Fahrzeuggestellnummer als eindeutige Kennung des Fahrzeuges ausgewählt werden.
- Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei als charakteristische Eigenschaft des Fahrzeuges das Fahrzeugkennzeichen, eine Karosserieform des Fahrzeuges, eine Anzahl der Achsen und/oder ein Gewicht des Fahrzeuges ausgewählt werden.
- Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, wobei die charakteristischen Eigenschaften durch eine Kamera erfasst werden.
- Mauterfassungsgerät (
1 ) mit: einer Eingabeeinrichtung (14 ) zum Eingeben einer Kennung eines Fahrzeuges; einer Einrichtung zum Abfragen von mautrelevanten Fahrzeugdaten von einem Server und einem Speicher (19 ) zum Abspeichern der mautrelevanten Fahrzeugdaten. - Mauterfassungsgerät (
1 ) nach Anspruch 9, das eine Mautberechnungseinrichtung (30 ) aufweist, die basierend auf den mautrelevanten Fahrzeugdaten und einer zurückgelegten Wegstrecke eine Mautgebühr berechnet, und eine Sendeeinrichtung (41 ) zum Übermitteln der Mautgebühr an eine Mauterfassungszentrale aufweist.
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