DE102008001439A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Durchführung einer azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume, Kanäle und Strömungen - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zur Durchführung einer azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume, Kanäle und Strömungen Download PDF

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Abstract

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung einer azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume, Kanäle und Strömungen derart weiterzubilden, dass sowohl Hohlräume in hoher Auflösung und Qualität detektiert werden, ihre sichere räumliche Lokalisierung möglich ist und Informationen zu Kanälen und Hinterströmungen der Verrohrung geliefert werden. Zudem sollen Messungen in Bohrlöchern unterschiedlichen Durchmessers erfolgen. Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung zur azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume und Kanäle mit einer Messsonde und einer Auswerteeinheit gelöst, wobei die Messsonde ein Modul für Orientierung zur Erkennung der aktuellen Position und mehr als zwei in einer Ebene verteilte Sensormodule und Andrückbügel zur Führung der Messsonde in Bohrlöchern aufweist. Die Sensormodule sind als Andrückbügel ausgebildet und weisen eine Strahlungsmesseinheit mit einer zur Ermittlung die Stärke der Rückstreustrahlung vorgesehenen Gamma-Strahlungsquelle und einen Gammadetektor und weiterhin einen Temperatursensor auf. Vier Sensormodule sind zum Zweck azimutaler Messungen in einer Ebene über den Umfang der Messsonde gleichmäßig verteilt angeordnet. Ein Zweisysteminklinometer und ein Modul für magnetische Feldstärkemessung tragen ebenfalls Messwerte bei.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung einer azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume, Kanäle und darin eventuell vorkommende vertikale Strömungen.
  • Vorrichtungen der vorstehend beschriebenen Gattung dienen zur Prüfung und Untersuchung von Bohrlöchern, darunter Grundwassermessstellen, Brunnen und Geothermiebohrungen. Die angewandten Verfahren lassen Rückschlüsse auf den geologischen Aufbau (unverrohrte Bohrung) und den technischen Ausbau einer verrohrten Bohrung zu, aber auch auf Strömungsverhältnisse im Bereich des Ringraumes. Vor allem werden unerwünschte Fließwege von beispielweise Wasser oder Fremdstoffen durch Abdichtmaterialien oder zwischen Abdichtmaterial und Verrohrung, zwischen Abdichtmaterial und Bohrlochwand oder vorhandene Hohlräume in eingebauten Ringraumabdichtungen detektiert. Damit kann der technische Zustand von Grundwassermessstellen, Brunnen und Geothermiebohrungen untersucht werden.
  • Jeder nicht gut abgedichtete Ringraum in Grundwassermessstellen, Brunnen oder Geothermiebohrungen bietet viele potenzielle Fließwege für Wasser und Fremdstoffe. Ein möglicher Fließweg kann durch Kanäle im Abdichtungsmaterial gehen, wenn dieses nicht exakt eingebaut wurde, geschrumpft oder nach dem Aufquellvorgang der Dichtungspellets wieder im Ringraum abgeglitten ist. Ein weiterer potenzieller Fließweg liegt zwischen Verrohrung und Abdichtung, da die Verrohrungswand sehr glatt ist. Weitere Ursachen für das Entstehen von unerwünschten Fließwegen sind Temperaturschwankungen und Schrumpfprozesse zwischen der Aushärte- und der Setzungsphase des Abdichtmaterials sowie eine schlechte Anbindung zwischen Verrohrung und Abdichtmaterial. Weiterhin können Hohlräume aus Brückenbildung beim Einbau des Abdichtungsmaterials resultieren. Hohlräume können auch isoliert auftreten (Nielson, D. M. und Schalla, R., 2006).
  • Potenzielle Fließwege im Ringraum können zu Störungen führen, wie beispielsweise zur Kontamination von Grundwasserspeichern mit Fremdstoffen und Oberflächenwasser. Die sichere Detektion von Hohlräumen, die selbst jedoch nicht zwangsläufig zu einer Hinterströmung führen müssen, und vor allem von Hinterströmungen ist deshalb -sehr wichtig.
  • Dazu bietet die DE 100 34 810 A1 ein Verfahren und eine Messsonde zur bohrlochgeophysikalischen Messung nach dem Gamma-Rückstreuprinzip.
  • Eine Gamma-Strahlenquelle ist gemeinsam mit dem Gammadetektor in einer Messsonde untergebracht, so dass die Rückstreustrahlung gemessen werden kann. Durch Anordnung mehrerer Einheiten von Gamma-Strahlenquelle und Gammadetektor auf einer Ebene kann die horizontale Ebene in einzelne Segmente unterteilt vermessen werden, da für die Messwerte jedes Segments Erfassung und Auswertung separat erfolgen.
  • Ein weiteres Verfahren und eine weitere Messsonde zur bohrlochphysikalischen Messung der Dichte im das Bohrloch umgebenden Gestein beschreibt die DE 10 2004 024 237 A1 . Das Verfahren beruht ebenfalls auf einer Einheit von Gamma-Strahlenquelle und Gammadetektor in der Messsonde. Auch hier werden Bohrlocherweiterungen, z. B. Kavernen, detektiert. Die Schrift beschreibt ein Verfahren zur bohrlochgeophysikalischen Messung der Dichte in Bohrungen nach dem Gamma-Gamma-Rückstreuprinzip mit Gammadetektoren. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass sie den Einfluss von Kalibervergrößerungen (z. B. Kavernen) des Bohrlochs auf die Messwerte reduziert. Weiterhin wird die Anordnung mehrerer Detektoren in verschiedenen Abständen zur Strahlungsquelle beschrieben.
  • Die US 5,509,474 ”Temperature Logging for Flow Outside Casing of Wells” beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung von Flüssigkeitsströmen, jedoch mit stationären, im Ringraum eingebauten Temperatursensoren. Dabei wird eine Vielzahl von stationären Temperatursensoren innerhalb der Wandung in einer Ebene platziert, um Temperaturunterschiede außerhalb der Wandung festzustellen. Über diese Temperaturunterschiede kann auf Strömungen außerhalb der Wandung geschlossen werden.
  • Die US 2,764,042 „Apparatus for Determining Wall Temperature of Casing” beschreibt eine Vorrichtung, mit der Temperaturanomalien an Brunnenwänden festgestellt werden können. Dabei wird ein Trägermodul aus Gummi, das einen Temperatursensor beherbergt, durch eine Andruckvorrichtung gegen die innere Brunnenwand gedrückt. Das Trägermodul kann im Brunnenrohr vertikal bewegt werden und in unterschiedlichen Tiefen Messungen durchführen. Ein Azimut wird nicht ermittelt.
  • Die US 2,322,634 „Methods and Apparatus for Logging Boreholes” beschäftigt sich ausschließlich mit Gamma-Gamma-Messung und beschreibt ein geophysikalisches Messsystem zur Messung der symmetrischen Zementverteilung und gleichzeitigem Bereitstellen der Informationen über die geologische Formationen.
  • Einige der angegebenen Lösungen ermöglichen die Untersuchung von Bohrlöchern auf Hohlräume mittels Gamma-Strahlung und Rückstreustrahlung, hervorgerufen durch einen Gamma-Strahler (Gamma-Gamma-Verfahren), womit Hohlräume zu ermitteln sind. Nachteilig ist, dass die radiometrische Messung (Gamma-Gamma-Messung) nur Fehlstellen bzw. Hohlräume im Ringraum von Grundwassermessstellen, Brunnen bzw. Geothermiebohrungen erkennt, die jedoch nicht zwangsläufig zu einer Hinterströmung führen müssen. Mit einem Gamma-Gamma-Messverfahren können keine Flüssigkeits- bzw. Gasströme detektiert werden. Weitere Lösungen ermöglichen die Untersuchung der Temperaturverhältnisse an der Wandung, womit Strömungen von Flüssigkeiten zumeist ermittelbar sind, jedoch nicht mit letzter Sicherheit. Besonders bei schwachen Strömungen, bei denen das Fluid bereits die Temperatur des umgebenden Gesteins angenommen hat, sind Probleme zu erwarten. Nachteilig bei der Temperaturmessung ist weiterhin, dass keine Hohlräume, die zum Zeitpunkt der Messung nicht von Flüssigkeiten durchströmt werden, ermittelbar sind und keine ausreichende Sicherheit in der Erkennung von Strömungen gewährleistet ist.
  • Weitere Nachteile und Mängel sind:
    • • keine ausreichende Genauigkeit und Auflösung zur Bestimmung von Lage und Größe der Fehlstellen und Kanäle,
    • • hoher Messaufwand durch mehrere Messvorgänge, wenn höhere Genauigkeit gefordert ist,
    • • Anpassung an große Durchmesser der Bohrung ist nicht möglich.
  • Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff der Erfindung derart weiterzubilden, dass sowohl Hohlräume in hoher Auflösung und Qualität detektiert werden, ihre sichere räumliche Lokalisierung möglich ist und Informationen zu Kanälen und Hinterströmungen der Verrohrung geliefert werden. Das Prüfverfahren ist damit in der Lage, sowohl Ursachen als auch bereits eingetretene Wirkungen zu erfassen. Zudem sollen Messungen in Bohrlöchern unterschiedlichen Durchmessers erfolgen.
  • Die Aufgabe wird durch eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Durchführung einer azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume, Kanäle und darin eventuell vorkommende vertikale Strömungen mit einer Messsonde und einer Auswerteeinheit, wobei die Messsonde ein Modul für Orientierung zur Erkennung der aktuellen Position und mehr als zwei in einer Ebene verteilte Sensormodule und Andrückbügel zur Führung der Messsonde in Bohrlöchern aufweist, dadurch gelöst, dass
    • • die Sensormodule – als Andrückbügel ausgebildet sind und – eine Strahlungsmesseinheit mit einem zur Ermittlung der Stärke der Rückstreustrahlung vorgesehenen Detektor für ionisierende Strahlung, einer ionisierenden Strahlungsquelle und weiterhin – einen Temperatursensor aufweisen,
    • • in einer vorteilhaften Ausgestaltung vier Sensormodule zum Zweck azimutaler Messungen in einer Ebene über den Umfang der Messsonde gleichmäßig verteilt angeordnet sind,
    • • in einer vorteilhaften Weiterbildung die ionisierende Strahlungsquelle eine Gamma-Strahlungsquelle aus Cäsium 137 ist und als Detektor für ionisierende Strahlung ein NaJ-Gammadetektor vorgesehen ist,
    • • in einer weiteren Ausgestaltung auf einem Sensorträger zwei NaJ-Detektoren angebracht sind, um ein langes und ein kurzes Spacing zu erhalten,
    • • in einer vorteilhaften Ausführungsform der Temperatursensor als Widerstandsthermometer NTC ausgebildet und von der Messsonde mittels einer PEEK- oder Teflonisolierung thermisch isoliert ausgebildet ist,
    • • in einer vorteilhaften Ausgestaltung jeweils die Strahlungsmesseinheiten und die Temperatursensoren in einer Ebene senkrecht zum Bohrloch angeordnet sind, so dass aus der Zuordnung der Messwerte der Messeinheiten und Sensoren zu Azimut und Teufe ein dreidimensionaler Datensatz resultiert,
    • • das Modul für Orientierung als magnetischer Kompass zur Erkennung der aktuellen Lage im Raum der Messsonde ausgeführt ist,
    • • das Modul für Orientierung mit einem Zweisysteminklinometer zur Korrektur von Schichtneigungswerten bei einer abgelenkten Bohrung ausgeführt ist,
    • • in einer weiteren Ausführungsform ein Modul für magnetische Feldstärkemessung in die Messsonde integriert ist, das zur Detektierung und Identifizierung von wenig bis nicht radioaktiven Verdichtungsmaterialien als Ringraumdichtung (Tonsperre) dient.
  • Ein weiterer Aspekt der Lösung ist ein Verfahren zur azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern eingebauten Ringraumabdichtungen auf vorhandene Hohlräume und Kanäle, mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung dadurch gelöst, dass
    • • die Messsonde kontinuierlich in eine Verrohrung gefahren wird und dass dabei gleichzeitig über Temperatursensoren und Detektoren für ionisierende Strahlung sowie dem Modul für Orientierung Messwerte erfasst und an eine Auswerteeinheit übermittelt werden und dass in der Auswerteeinheit die Messwerte von Temperatur, ionisierender Strahlung und Orientierung in verschiedenen Tiefen zu einem dreidimensionalen Bild der Ringraumabdichtung verarbeitet werden,
    • • die Messwerte für die natürliche ionisierende Hintergrundstrahlung ermittelt und berücksichtigt werden,
    • • die Messwerte für die ionisierende Rückstreustrahlung ermittelt und berücksichtigt werden,
    • • zu den Lagedaten im Erdmagnetfeld vier azimutal zugeordnete Messwerte der ionisierenden Strahlung und der Temperatur zu einem dreidimensionalen Bild der Ringraumabdichtung verarbeitet werden.
  • Die Messsonde mit dem Sensormodul detektiert Hinterströmung durch azimutale Temperaturmessung in vier Quadranten durch mehrere Temperatursensoren. Die Temperatursensoren sind austauschbar und können damit unterschiedliche Temperaturbereiche abdecken. Durch die azimutale Temperaturmessung wird die entsprechende Zuordnung der Messdaten möglich und es erfolgt ein kombinierter Nachweis von Defekten und Hinterströmungen in Ringraumabdichtungen.
  • Zur Orientierung im Raum wird ein magnetischer Kompass eingesetzt.
  • Andrückbügel unterschiedlicher Größe dienen der Anpassung an verschiedene Bohrlochdurchmesser sowie dem Ausgleich der Kalibervergrößerung im Bohrloch.
  • Die ionisierende Strahlenquelle und die NaJ-Detektoren werden zur Erreichung einer Richtwirkung abgeschirmt.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren sind folgende Vorteile verbunden:
    • • Informationen zu Grundwassermessstellen, Brunnen und Geothermiebohrungen können in erhöhter Qualität und Auflösung gewonnen werden,
    • • azimutale und orientierte Messung von natürlicher Gammastrahlung, Gamma-Gamma-Dichtemessung und Temperaturmessung mit einer Messsonde,
    • • Erstellung eines dreidimensionalen Bildes der Messwerte,
    • • Belastbarkeit der Messwerte wird entscheidend verbessert, denn sie stützen sich auf zwei unterschiedliche Parameter,
    • • Zu- und Abflüsse durch Kanäle im Bereich der Messstellen werden sofort erkannt,
    • • Einsatz ist auch in großen Brunnen (bis ca. 500 mm Durchmesser) möglich,
    • • Ermittlung der Messwerte erfolgt gleichzeitig, so dass diese ohne Korrekturfaktor unmittelbar gegenübergestellt werden können,
    • • System „Grundwassermessstelle-Luftsäule-Wassersäule” wird nur einmal pro Messvorgang gestört (Beitrag zum Ressourcenschutz),
    • • Kontaminationsherde der Grundwasserressourcen durch Messstellen werden minimiert, wenn Hinterströmungen entdeckt und beseitigt werden,
    • • Ersparnis von Zeit durch gleichzeitige Messung unterschiedlicher Parameter,
    • • gesteigerte Zuverlässigkeit, da das Prüfverfahren sowohl die Ursachen als auch die eingetretenen Wirkungen erfasst.
  • Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
  • 1: Hohlräume und Kanäle in Ringraumabdichtungen
  • 2: Messsonde
  • 3: Sensormodul
  • 4: Andrückbügel
  • 1 zeigt die Verhältnisse im Bohrloch 24. Die Verrohrung 15 ist im oberen Bereich als Vollrohr ausgeführt, im unteren hingegen als perforiertes Filterrohr in eine Schicht aus Filterkies 18 gesetzt. Ein solcher Aufbau kann in einem Brunnen vorkommen, wobei Bodenschichten vertikal perforiert werden, die ansonsten undurchlässig für Fluide voneinander getrennt sind. Ziel ist es häufig, an den Grundwasserleiter zu gelangen, von dem Wasser zu Nutzung oder Beprobung entnommen werden soll. Dabei kann die Bohrung auch andere wasserführende Schichten, die kontaminiertes Wasser enthalten können, durchbrechen. Um einen Eintritt des kontaminierten Wassers aus diesen Schichten oder von der Erdoberfläche in die zu schützende Schicht des intakten Grundwasserspeichers zu vermeiden, schließt sich nach oben hin die Ringraumabdichtung 19 an, die aus Dichtungston besteht. Der Einbau des Dichtungstons erfolgt von oben in das Bohrloch, wodurch es kompliziert ist, eine fehlerfreie Abdichtung herzustellen. Sowohl beim Einbau als auch bei den nachfolgenden Setzungs- und Aushärtevorgängen können verschiedene Fehler auftreten, die zu Undichtigkeiten führen.
  • In 1 sind verschiedene Fehlstellen in der Ringraumabdichtung 19 zu erkennen, die in Hohlräume 22 und Kanäle 14 zu unterteilen sind. Hohlräume 22 können innerhalb der Ringraumabdichtung 19 isoliert auftreten oder durch Brückenbildung beim Einbau des Dichtungstones unterhalb oder innerhalb der Ringraumabdichtung 19 entstehen, wenn diese nicht exakt eingebaut wurde, geschrumpft oder nach dem Aufquellvorgang der Dichtungspellets wieder im Ringraum abgeglitten ist. Weitere Ursachen für das Entstehen von unerwünschten Fließwegen sind Temperaturschwankungen und Schrumpfprozesse zwischen der Aushärte- und der Setzungsphase des Abdichtmaterials sowie eine schlechte Anbindung zwischen Verrohrung und Abdichtmaterial.
  • Kanäle 14 können innerhalb der Ringraumabdichtung 19 oder als Hinterströmungskanäle zwischen Ringraumabdichtung 19 und Verrohrung 15 oder zwischen Ringraumabdichtung 19 und Bohrlochwand 20 auftreten. Ursachen hierfür sind zumeist Schrumpfungs- oder Setzungsvorgänge. Trocknet der Dichtungston aus, schrumpft er und hinterlässt Kanäle 14. Haftet der Dichtungston fest an der Bohrlochwand 20 und an der Verrohrung 15, dann entsteht der Kanal 14 im Inneren des Dichtungstons der Ringraumabdichtung 19. Anderenfalls bilden sich die Kanäle 14 entlang der Bohrlochwand 20 oder entlang der Verrohrung 15.
  • Vor allem im letztgenannten Fall, der am häufigsten auftritt, aber auch bei durchflossenen Kanälen im Inneren des Dichtungstons der Ringraumabdichtung 19 und an der Bohrlochwand 20, kann der Kanal 14 bei ausreichend hoher Temperaturdifferenz durch das azimutale Temperatur-Messverfahren von der Verrohrung 15 aus detektiert werden. Über den betreffenden Quadranten kann die Lage des Kanals 14 bestimmt werden. Da die Messungen eine sehr hohe Sensivität aufweisen, werden bereits Temperaturdifferenzen von einigen Hundertstel Kelvin registriert.
  • Die in 2 gezeigte Messsonde 1 weist dazu im Ausführungsbeispiel vier um 90° versetzte Andrückbügel auf, auf denen das Sensormodul 2 mit Temperatursensoren 9, aber auch mit Gamma-Strahlern 11, im Ausführungsbeispiel Cs-137-Quellen (Cäsium), und Detektoren für ionisierende Strahlung 10, im Ausführungsbeispiel Gamma-Detektoren, zur Messung der natürlichen und der zurückgestreuten Gammastrahlung (Compton-Effekt) sowie der Temperatur installiert sind.
  • Die Messsonde 1 mit ihrem Sondenkörper besteht im Ausführungsbeispiel zudem aus dem Bohrlochmesskabel 13, dem Sondenadapter 12, der Zentrierung 5, im Ausführungsbeispiel als Slipover-Zentrierung aus federnden Elementen ausgeführt, die den Andrückbügeln 4 im unteren Bereich ähneln, dem Kopplungselement 16 als Trennstelle mit Steckverbinder, dem Modul für Orientierung 3 und dem Sensormodul 2. Im Ausführungsbeispiel sind weiterhin eine Sondenstromversorgung, ein Telemetriemodul, ein Sondenrechner mit CDC und ADC, Zählermodule, eine Hochspannungsversorgung sowie Verstärker und Diskriminatoren installiert. Weiterhin ist die Sonde über den Sondenadapter 12 und das Bohrlochmesskabel 13 mit einer Steuer- und Auswerteeinheit auf der Erdoberfläche verbunden, die die Verarbeitung der im Bohrloch 24 ermittelten Daten vornimmt und das dreidimensionale Abbild der Verhältnisse im Bohrloch 24 erstellt.
  • 3 stellt einen der Andrückbügel 4 dar. Die Andrückbügel 4 sind federnd und derart konstruiert, dass sie manuell eingestellt werden und einen Bohrlochdurchmesser zwischen 100 mm und 500 mm vermessen können. Die Andrückbügel 4 werden in zwei Größen eingesetzt, wobei der erste Satz kleinerer Andrückbügel 4 für Bohrlochdurchmessern von 4 Zoll bis 6 Zoll (100 bis 150 mm), der zweite, größere von 6 Zoll bis 20 Zoll (150 bis 500 mm) einsetzbar ist. Beide Sätze Andrückbügel 4 können vor Ort leicht ausgetauscht werden. In 3 ist die Einbaurichtung mit einem Loslager oben und einem Festlager unten dargestellt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist nicht auf diese Einbaurichtung festgelegt. Die Befestigung der Andrückbügel 4 kann auch getauscht oder auf andere, dem Stand der Technik entsprechende Weise gelöst sein.
  • Ein Sensormodul 2, dargestellt in 4, ist an jedem der im Ausführungsbeispiel vier um 90° versetzten Andrückbügel 4 angebracht und weist neben dem Temperatursensor 9 einen zusätzliche Detektor für ionisierende Strahlung 10, im Ausführungsbeispiel Gamma-Detektoren, ausgeführt als NaJ-Detektoren, und eine ionisierende Strahlungsquelle 11, im Ausführungsbeispiel ein Gamma-Strahler, ausgeführt als Cs-137-Quelle, (Cäsium) auf. Der Detektor für ionisierende Strahlung 10 dient sowohl zur Messung der natürlichen Strahlung, als auch der Messung der zudem aus dem im Bohrloch 24 und der umgebenden natürlichen geologischen Formation 17 zurückgestreuten Gammastrahlung gemeinsam, sofern die ionisierende Strahlungsquelle 11 als Gamma-Strahler installiert ist. Anderenfalls wird nur die natürliche Hintergrundstrahlung gemessen. Ziel ist es jeweils, Dichteunterschiede zu erkennen, wodurch vor allem Hohlräume, aber auch Kanäle ermittelt werden können. Die Anzahl der Andrückbügel 4 mit den Sensormodulen 2 ist nicht auf vier beschränkt, es ist vielmehr in vorteilhaften Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung jede Anzahl von zwei oder mehr Sensormodulen 2 vorgesehen, die die sichere Führung der Messsonde 1 im Bohrloch 24 oder in der Verrohrung 15 ermöglicht.
  • Das Sensormodul 2 besteht neben den beschriebenen Sensoren, dem Temperatursensor 9 und dem Detektor für ionisierende Strahlung 10, aus der ionisierenden Strahlungsquelle 11 mit Quellenhalter, der Abschirmung 6, dem Abstandshalter 7, der im Ausführungsbeispiel aus Wolfram (W) oder Eisen (Fe) besteht, sowie der Elektroniksektion 8. Die ionisierende Strahlungsquelle 11 mit Quellenhalter ist für Messvorgänge ohne Berücksichtigung der Rückstreustrahlung im Ausführungsbeispiel abnehmbar gestaltet.
  • Als Temperatursensor 9 wird im Ausführungsbeispiel ein Widerstandthermometer NTC eingesetzt, das durch eine thermische Isolierung 21, die im Ausführungsbeispiel als PEEK-Isolierung, in anderer Ausgestaltung als Teflonisolierung ausgeführt ist, gegen den Körper der Messsonde 1 thermisch isoliert ist. Der Temperatursensor 9 weist im Ausführungsbeispiel einen Messbereich von 0° bis 30° auf, kann in einer anderen Ausgestaltung aber auch einen erweiterten Messbereich bis 70°C aufweisen. Der Temperatursensor 9 ist austauschbar, wodurch hinsichtlich der Messbereiche eine hohe Flexibilität gewährleistet ist.
  • Die Detektoren für ionisierende Strahlung 10 und die ionisierende Strahlungsquelle 11 sind an den Seiten und nach hinten, zur Achse der Messsonde 1 hin, abgeschirmt, so dass bevorzugt Strahlung aus dem Ringraum und aus dem Gebirge, der umgebenden natürlichen geologischen Formation 17, in radialer Richtung gemessen wird. Zur Abschirmung 6 für die ionisierende Strahlungsquelle 11 und den Detektor für ionisierende Strahlung 10 kommt ein Abschirmungsmaterial, das ionisierende Strahlung zu dämpfen vermag, zum Einsatz. Im Ausführungsbeispiel wird Blei und Wolfram eingesetzt, wobei der Abstand zwischen ionisierender Strahlungsquelle 11 und Detektor für ionisierende Strahlung 10, als Spacing bezeichnet, 300 mm beträgt.
  • Zur räumlichen Orientierung der Messsonde 1 im Bohrloch 24 und zur Ermittlung von Lagedaten wird ein Modul für Orientierung 3 eingesetzt. Es befindet sich im Ausführungsbeispiel über dem Bereich, der die Andrückbügel 4 mit den Sensormodulen trägt, und ist mit diesem über das Kopplungselement 16 verbunden. Das Modul für Orientierung 3 ist im Ausführungsbeispiel als magnetischer Kompass in den Körper der Messsonde 1 eingebaut. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird das Modul für Orientierung 3 zusätzlich mit dem Zweisysteminklinometer 26 versehen, wodurch die Korrektur von Schichtneigungswerten bei einer abgelenkten Bohrung möglich wird. Zudem wird in einer vorteilhaften Weiterentwicklung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zusätzlich eine magnetische Feldstärkemessung vorgesehen, womit die Detektion von gering bis nicht radioaktivem Dichtungston, dem Material für die Tonsperren, möglich wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren verknüpft zwei unterschiedliche Messverfahren, Temperaturmessung und Messung ionisierender Strahlung, und verläuft im Ausführungsbeispiel wie folgt:
    Bei der Anwendung ionisierender Strahlung kommen zwei unterschiedliche Verfahren zum Einsatz. Neben der Messung natürlicher Gamma-Strahlung wird unter Einsatz eines Gammastrahlers als ionisierende Strahlungsquelle das Gamma-Gamma-Verfahren genutzt.
  • Mit dem azimutalen Temperatur-Messverfahren wird die Temperatur am inneren Umfang einer Verrohrung 15 in 90°-Segmenten, das heißt 360° Umfang auf vier Segmente mit je einem Sensor verteilt, erfasst. Als azimutale Temperaturdifferenz wird jener Unterschied bezeichnet, der zwischen den vier Messpunkten in gleicher Höhe an einer Verrohrung 15 entsteht. Wenn sich ein Fluid in oder an der Ringraumabdichtung 19 aus Dichtungston befindet, kann es die Verrohrung 15 auf zwei Arten beeinflussen:
    • • es kann erwärmen (zum Beispiel, wenn warmes Wasser aus der Tiefe aufsteigt) oder
    • • es kann kühlen (zum Beispiel, wenn kaltes Wasser aus oberen Schichten absinkt).
  • Diese Temperaturanomalie in Bezug auf die Umgebungstemperatur in der jeweiligen Teufe kann nur an der Seite der Verrohrung 15 detektiert werden, wo sich der durchströmte Hohlraum 22 oder der Kanal 14 befindet. Die Temperatur des Fluids, welches in einem Kanal 14 (Channel) fließt, unterscheidet sich vom geothermischen Gradienten oder der in dieser Tiefe vorherrschenden Gesteinstemperatur. Wird eine höhere Temperatur gemessen, als es der geothermische Gradient bzw. die Oberflächeneinflüsse vermuten lassen würden, ist dieses ein Hinweis auf eine vertikale Aufwärtsströmung. Wenn kälteres Wasser aus dem Hangenden in den liegenden Bereich strömt, wird das Fluid dort den Ringraum mit der Ringraumabdichtung 19 abkühlen und einen niedrigeren Temperaturwert, ermittelt durch den Temperatursensor 9, ergeben.
  • Die sichere Erkennung von Vertikalströmungen kann jedoch nicht allein durch ein temperaturbasiertes Verfahren erfolgen, weil Quantität und Temperatur der Flüssigkeit bei Hinterströmung im Kanal 14 das verwertbare Ergebnis entscheidend bestimmen. Ist die Strömung sehr gering und nimmt das strömende Medium deshalb bald die Temperatur des umgebenden Materials, der natürlichen geologischen Formation 17, an, kann der Kanal 14 nicht eindeutig detektiert werden. Deshalb wird die Detektion der Vertikalströmungen im hinterströmten Kanal 14 hinter einer Verrohrung 15 methodisch durch die Kombination einer azimutalen Temperaturmessung mit einer weiteren Messung auf Basis ionisierender Strahlung und im Ausführungsbeispiel mittels azimutaler Gamma- oder Gamma-Gamma-Dichtemessung realisiert.
  • Durch die Kombination der verschiedenen Messverfahren werden synergetische Ergebnisse ermöglicht, die jedes einzelne Messverfahren unter spezifischen Randbedingungen allein nicht zu leisten in der Lage wäre. Ein Hohlraum kann so beschaffen sein, dass er nicht durchströmt und daher nicht von den Temperatursensoren erfasst wird. Andererseits können sehr enge Kanäle nicht eindeutig als Dichteunterschied detektiert werden. Unter Auswertung der Messergebnisse der Temperatursensoren wird jedoch eine klare Interpretation möglich und kleine, durchströmte Kanäle sind ermittelbar.
  • Beim Gamma-Gamma-Verfahren wird mit der Messsonde 1 eine Gamma-Strahlungsquelle (ionisierende Strahlungsquelle 11) eingebracht und die Strahlung im Ergebnis des Compton-Effekts, einem Wechselwirkungsprozess dieser Strahlung mit dem Gestein, der natürlichen geologischen Formation 17, und den Einbauten im Bohrloch 24 mit dem Detektor für ionisierende Strahlung 10 gemessen. Die ionisierende Strahlungsquelle 11 und der Detektor für ionisierende Strahlung 10 bilden dabei gemeinsam die Strahlungsmesseinheit 23. In Abhängigkeit von der Energie der Strahlung aus der Gamma-Strahlungsquelle und der mittleren Kernladungszahl des Gebirges treten drei Wechselwirkungsprozesse auf:
    • • Photo-Effekt,
    • • Compton-Effekt,
    • • Paarbildungseffekt.
  • Bei der Verwendung einer Cs-137-Quelle ist der Compton-Effekt maßgebend. Unter dem Compton-Effekt wird die Wechselwirkung einer elektromagnetischen Strahlung mit einem (quasi-)freien Elektron verstanden. Wenn ein Elektron von einem Gammastrahl getroffen wird, gibt dieser Strahl einen Teil seiner Energie an das Elektron ab. Hierdurch entstehen ein beschleunigtes Elektron und ein Gammastrahl geringerer Energie und um einen Betrag Δλ vergrößerter Wellenlänge. Aus dieser Wechselwirkung – ionisierende Strahlung und Gebirge – kann auf die Dichte des Gebirges geschlossen werden.
  • Wird auf den Einsatz eines Gammastrahlers als ionisierende Strahlungsquelle verzichtet, beruht die Messung allein auf der Ermittlung der natürlichen ionisierenden Hintergrundstrahlung. Dazu kommt derselbe Detektor für ionisierende Strahlung 10 wie beim Gamma-Gamma-Verfahren zum Einsatz. Die Ermittlung der natürlichen ionisierenden Hintergrundstrahlung allein lässt Rückschlüsse auf den technischen Ausbau im Bereich des Bohrloches 24 zu und ermöglicht die Detektion von Filterkies 18 und Ringraumabdichtung 19.
  • Zur Detektierung und Identifizierung von wenig bis nicht radioaktiven Verdichtungsmaterialien als Ringraumdichtung (Tonsperre) dient das Modul für magnetische Feldstärkemessung 25, das in die Messsonde integriert ist.
  • Das Modul für Orientierung 3 ermöglicht über die Feststellung der Position eine lokale Zuordnung der ermittelten Messwerte. Eine erhöhte Genauigkeit, insbesondere bei abgelenkten Bohrungen, kann durch den Einsatz des Zweisysteminklinometer 26 erreicht werden. Damit kann nach Verarbeitung der ermittelten Daten ein dreidimensionales Abbild der Verhältnisse im Bohrloch erzeugt werden. Dort sind, gemäß der Aufgabe der Erfindung, Hohlräume 22 und Kanäle 14 erkennbar und ihr genauer Ort im Bohrloch 24 oder in der Ringraumabdichtung 19 bestimmbar.
  • Im Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung ergibt sich folgender Einsatzbereich zur Untersuchung der Bohrlochwand 20 oder der Ringraumabdichtung 19:
    • • Teufenbereich: bis 500 m,
    • • Druckbereich: bis 50 bar,
    • • Teufenauflösung: < 1 cm,
    • • minimaler Durchmesser der Verrohrung 15 (oder des Bohrlochs 24 bei dessen Prüfung ohne Verrohrung): 4 Zoll (101,6 mm),
    • • maximaler Durchmesser der Verrohrung 15 (oder des Bohrlochs 24 bei dessen Prüfung ohne Verrohrung): 20 Zoll (508 mm),
    • • Temperatur: 0° bis 30° Celsius,
    • • Wasserqualität: keine Einschränkungen,
    • • Verrohrung 15: Kunststoff (PVC und andere), Stahl, Keramik,
    • • azimutale Messgrößen: Gamma-Strahlung, Temperatur,
    • • weitere Messgrößen: Ausrichtung im Erdmagnetfeld (Orientierung im Raum),
    • • magnetische Feldstärkemessung,
    • • Schichtneigungswerte bei abgelenkten Bohrungen.
  • 1
    Messsonde
    2
    Sensormodul
    3
    Modul für Orientierung
    4
    Andrückbügel
    5
    Zentrierung
    6
    Abschirmung
    7
    Abstandshalter
    8
    Elektroniksektion
    9
    Temperatursensor
    10
    Detektor für ionisierende Strahlung
    11
    ionisierende Strahlungsquelle
    12
    Sondenadapter
    13
    Bohrlochmesskabel
    14
    Kanal
    15
    Verrohrung
    16
    Kopplungselement
    17
    natürliche geologische Formation
    18
    Filterkies
    19
    Ringraumabdichtung
    20
    Bohrlochwand
    21
    thermische Isolierung
    22
    Hohlraum
    23
    Strahlungsmesseinheit
    24
    Bohrloch
    25
    Modul für magnetische Feldstärkemessung
    26
    Zweisysteminklinometer
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 10034810 A1 [0005]
    • - DE 102004024237 A1 [0007]
    • - US 5509474 [0008]
    • - US 2764042 [0009]
    • - US 2322634 [0010]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - Nielson, D. M. und Schalla, R., 2006 [0003]

Claims (14)

  1. Vorrichtung zur azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern (24) eingebauten Ringraumabdichtungen (19) auf vorhandene Hohlräume (22), Kanäle und darin eventuell vorkommende vertikale Strömungen (14) mit einer Messsonde (1) und einer Auswerteeinheit, wobei die Messsonde (1) ein Modul für Orientierung (3) zur Erkennung der aktuellen Position und mehr als zwei in einer Ebene verteilte Sensormodule (2) und Andrückbügel (4) zur Führung der Messsonde (1) in Bohrlöchern (24) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensormodule (2) – als Andrückbügel (4) ausgebildet sind und – eine Strahlungsmesseinheit (23) mit einer zur Ermittlung der Stärke der Rückstreustrahlung vorgesehenen ionisierenden Strahlungsquelle (11) und einem Detektor für ionisierende Strahlung (10) und weiterhin – einen Temperatursensor (9) aufweisen.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vier Sensormodule (2) zum Zweck azimutaler Messungen in einer Ebene über den Umfang der Messsonde (1) gleichmäßig verteilt angeordnet sind.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ionisierende Strahlungsquelle (11) eine Gamma-Strahlungsquelle aus Cäsium 137 ist und als Detektor für ionisierende Strahlung (10) ein NaJ-Gammadetektor vorgesehen ist.
  4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatursensor (9) als Widerstandsthermometer NTC ausgebildet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Temperatursensor (9) mittels einer thermischen Isolierung (21), ausgeführt als Teflon- oder PEEK-Isolierung, von der Messsonde (1) isoliert ausgebildet ist.
  6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils die Strahlungsmesseinheiten (23) und die Temperatursensoren (9) in einer Ebene senkrecht zum Bohrloch (24) angeordnet sind, so dass aus der Zuordnung der Messwerte der Messeinheiten (23) und Sensoren (9, 10) zu Azimut und Teufe ein dreidimensionaler Datensatz resultiert.
  7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul für Orientierung (3) zur Erkennung der aktuellen Position der Messsonde (1) zusätzlich mit einem Zweisysteminklinometer (26) zur Korrektur von Schichtneigungswerten bei einer abgelenkten Bohrung ausgeführt ist.
  8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Messsonde (1) zusätzlich mit einem Modul für magnetische Feldstärkemessung (25) zur Detektion von Ringraumdichtungen 19, bestehend aus gering bis nicht radioaktivem Dichtungston, ausgerüstet ist.
  9. Verfahren zur azimutalen Prüfung von in Bohrlöchern (24) eingebauten Ringraumabdichtungen (19) auf vorhandene Hohlräume (22) und Kanäle (14) mit einer Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass – die Messsonde (1) kontinuierlich in eine Verrohrung (15) gefahren wird und dass dabei – gleichzeitig über Temperatursensoren (9) und Detektoren für ionisierende Strahlung (10) sowie dem Modul für Orientierung (3) Messwerte erfasst und an eine Auswerteeinheit übermittelt werden und dass – in der Auswerteeinheit die Messwerte von Temperatur, ionisierender Strahlung, magnetischer Feldstärke und Orientierung in verschiedenen Tiefen zu einem dreidimensionalen Bild der Ringraumabdichtung (19) verarbeitet werden.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messwerte für die ionisierende Rückstreustrahlung ermittelt und berücksichtigt werden.
  11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Messwerte für die natürliche ionisierende Hintergrundstrahlung ermittelt und berücksichtigt werden.
  12. Verfahren einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass zu den Lagedaten im Erdmagnetfeld vier azimutal zugeordnete Messwerte der ionisierenden Strahlung und der Temperatur zu einem dreidimensionalen Bild der Ringraumabdichtung (19) verarbeitet werden.
  13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass azimutal zugeordnete Messwerte vom Zweisysteminklinometer (26) zusätzlich herangezogen werden, um ein dreidimensionales Bild der Ringraumabdichtung (19) zu erzeugen.
  14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass azimutal zugeordnete Messwerte vom Modul für magnetische Feldstärkemessung (25) zusätzlich herangezogen werden, um ein dreidimensionales Bild der Ringraumabdichtung (19) zu erzeugen.
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