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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors. Des Weiteren betrifft die Erfindung eine Steuervorrichtung
zum Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors.
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Die
DE 10 2004 046 086
A1 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Steuerung
einer Brennkraftmaschine. Dabei wird ausgehend von einem Vergleich
einer Größe, die den Verbrennungsvorgang in wenigstens
einem Zylinder charakterisiert, mit einem vorgegebenen Sollwert
mindestes eine Stellgröße zur Steuerung des Verbrennungsvorgangs
bestimmt. Beispielsweise kann die Stellgröße eine
Ansteuerzeit oder eine Luftmasse sein.
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Neue
Ottomotorische Brennverfahren, welche häufig auch als gasoline
HCCI-Verfahren (Homogeneous Charge Compression Ignition) oder CAI-Verfahren
(Controlled Auto Ignition) bezeichnet werden, unterscheiden sich
von den herkömmlichen Fremdzündungsverfahren dadurch,
dass die Zündung des Kraftstoffs nicht mittels eine Fremdzündung,
beispielsweise durch eine Zündkerze, sondern aufgrund einer
Mischung eines Kraftstoffs und eines eingeleiteten Abgas mit einer
erhöhten Temperatur ausgelöst wird. Vor der Zündung
kommt es zu einer homogenen Gemischbildung. Dies führt
zu einer Vielzahl an exothermen Zentren im Brennraum. Die Verbrennung
des Kraftstoffs erfolgt damit relativ gleichmäßig
und schnell. Zusätzlich liegt die Verbrennungstemperatur
bei dem HCCI-Verfahren unter den Verbrennungstemperaturen der herkömmlichen Fremdzündungsverfahren.
Die neuen Ottomotorischen Brennverfahren zeichnen sich deshalb gegenüber
den herkömmlichen Fremdzündungsverfahren durch
einen verringerten Kraftstoffverbrauch und eine reduzierte Schadstoff-Rohemission
aus. Letzteres ist mit dem Vorteil verbunden, dass auf ein relativ teures
Abgasnachbehandlungssystem, wie beispielsweise einen NOx-Speicherkatalysator,
bei dem HCCI-Verfahren verzichtet werden kann.
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Selbstzündende
Verbrennungsmotoren, welche häufig auch als CAI-Motoren
bezeichnet werden, sind in der Regel mit einem variablen Ventilbetrieb und
mit einer Benzin-Direkteinspritzung ausgestattet. Insbesondere bezüglich
des Ventilbetriebs unterscheidet man zwischen vollvariablen und
teilvariablen Ventilbetrieben. Ein vollvariabler Ventilbetrieb ist beispielsweise
durch eine EHVS (Elektro-Hydraulische Ventil-Steuerung) gewährleistet.
Eine kostengünstige Alternative stellt ein teilvariabler
Ventilbetrieb, wie beispielsweise ein nockenwellengesteuerter Ventilbetrieb
mit 2-Punkt-Hub und einem Phasensteller, dar.
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Beim
Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors wird
eine relativ große Restgasmenge im Zylinder zurückbehalten,
welche für die Einleitung der Verbrennung während
der Kompressionsphase sorgt. Beispielsweise mittels negativer Ventilüberschneidung
kann eine bestimmte Restgasmenge nach Anlauf eines Verbrennungszyklus
für den folgenden Zyklus im Zylinder gehalten werden. Man
spricht dabei auch von einer rückgehaltenen oder einer
internen Abgasmenge für die folgende Zwischenverdichtung.
Alternativ dazu kann das Restgas auch extern zurückgeführt
oder durch kurzfristiges Öffnen des Anlassventils während
der Ansaugphase zurückgesaugt werden. In beiden Fällen spricht
man von einer rückgeführten oder externen Abgasmenge.
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Die
Verbrennungslage einer selbstausgelösten Kraftstoffverbrennung
wird häufig mittels eines Kurbelwinkels angegeben. Vorzugsweise
bezeichnet man dabei einen spezifischen Energieumsatz der Verbrennung.
Beispielsweise wird die Verbrennungslage als Verbrennungsschwerpunkt
MFB50 (Mass Fraction Burnt 50%) angegeben.
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Bei
einem selbstzündenden Verbrennungsmotor fehlt jedoch der
direkte Trigger zum Einleiten der Verbrennung, wie beispielsweise
ein Zündfunke einer Zündkerze. Aus diesem Grund
können relativ große, zylinderindividuelle Unterschiede
bezüglich des Ablaufs der Verbrennung auftreten.
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Allerdings
dürfen bei einer Verbrennung in einem selbstzündenden
Verbrennungsmotor nur geringe Abweichungen bezüglich der
Verbrennungslage auftreten. Erfolgt die Verbrennung beispielsweise
zu spät, so wird sie instabil und kann ein dauerhaftes Aussetzen
der Verbrennung bewirken. Erfolgt die Verbrennung hingegen zu früh,
so kühlt das Abgas zum Zünden des Kraftstoffs
in dem folgenden Verbrennungszyklus zu schnell ab. Zusätzlich
addieren sich diese Probleme signifikant, wenn beispielsweise bei
einem Zylinder eines Verbrennungsmotors die Verbrennung zu früh
und bei einem anderen Zylinder des Verbrennungsmotors die Verbrennung
zu spät einsetzt. Zusätzlich zeigen auch die Rohemission und
der spezifische Kraftstoffverbrauch eine starke, nicht lineare Abhängigkeit
von der Verbren nungslage eines Zylinders. Dies führt dazu,
dass beispielsweise der früheste Zylinder mehr Stickoxide
zusätzlich ausstößt als aufgrund einer
späteren Zündung des spätesten Zylinders
eingespart werden.
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Es
ist deshalb wünschenswert, beim Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors über eine Möglichkeit zu verfügen,
um Abweichungen (zwischen den Zylindern bzw. zu einem vorgegebenen
Sollwert) hinsichtlich des Verbrennungsverlaufs zu reduzieren.
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Offenbarung der Erfindung
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Die
Erfindung schafft ein Verfahren zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und eine Steuervorrichtung
zum Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors
mit den Merkmalen des Anspruchs 9.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass eine Relation
zwischen der Verbrennungslage einer selbstzündenden Verbrennung
und dem dabei auftretenden Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
besteht. Ein inakzeptables Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
deutet darauf hin, dass die Verbrennung zu früh erfolgt
ist. Um eine gewünschte Soll-Verbrennungslage einzuhalten,
ist es deshalb vorteilhaft, mindestens eine Injektor- und oder Luftventilansteuergröße
zum Ansteuern der selbstzündenden Verbrennung unter Berücksichtigung
des Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmals festzulegen.
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Unter
einem Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal kann beispielsweise
eine Lautstärke des Verbrennungsgeräusches verstanden
werden. Leichter lässt sich ein Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
detektieren, wenn ein zeitlicher Verlauf des Drucks während
der Verbrennungsphase des selbstzündenden Verbrennungsmotors
dazu ausgewertet wird. Das Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
kann in diesem Falle beispielsweise der maximale Druckgradient während
der Verbrennungsphase sein.
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Die
Verbrennungslage kann beispielsweise über ein Zylinderdrucksignal
gewonnen werden. Zylinderdrucksignale bieten eine verlässliche
Möglichkeit, die Verbrennungslage, beispielsweise den MFB50,
die Verbrennungsdauer, das indizierte Verbrennungsmoment, den maximalen
Zylinderdruckgradienten oder andere charakteristische Merkmale der
Verbrennung zu ermitteln. Unter einer Verbrennungslage ist deshalb
nicht nur der MFB50, sondern ein charakteristisches Merkmal der
Verbrennung, welches sich beispielsweise über das Zylinderdrucksignal
ermitteln lässt, zu verstehen. Eine derartige Verbrennungslage
ist hinsichtlich des Kraftstoffverbrauchs und der Schadstoffemission,
insbesondere der NOx-Rohemission, beim Betreiben des selbstzündenden
Verbrennungsmotors wesentlich.
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Mittels
der Erfindung lassen sich die herkömmlicherweise auftretenden
zylinderindividuellen Unterschiede der Verbrennungsgeräusche
minimieren. Die herkömmlicherweise auftretenden Unterschiede
bei den zylinderindividuellen Verbrennungsgeräuschen lassen
sich beispielsweise auf ein unterschiedlichen Temperaturverhaltens
der einzelnen Zylinder des Verbrennungsmotors, einer nicht konstant eingehaltenen
Frischluftzumessung, einer Exemplar- zu Exemplarstreuung sowie auf
individuelle Alterungseffekte der Injektoren oder Ventiltriebkomponenten
der einzelnen Zylinder zurückführen.
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Das
Minimieren der zylinderindividuellen Unterschiede der Verbrennungsgeräusche
gewährleistet insbesondere bei höheren Teil-Lasten
eine Reduzierung der Rohemission und des spezifischen Kraftstoffverbrauchs.
So emittiert herkömmlicherweise der früheste Zylinder
häufig mehr Stückoxyde zusätzlich, als
man beim spätesten Zylinder relativ zum Auslegungspunkt
einspart.
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Das
Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal, beispielsweise ein gewünschter
maximaler Druckgradient, wird dabei vorzugsweise möglichst
niedrig vorgegeben. Wünschenswert ist es, den Verbrennungsmotor
so zu betreiben, dass die Verbrennungsgeräusche im Fahrerinnenraum
vernachlässigbar sind bzw. zumindest nicht als störend
empfunden werden. Die vorliegende Erfindung bietet somit zusätzlich
zu einer Stabilisierung der CAI-Verbrennung eine Verbesserung des
Fahrkomforts durch leise Verbrennungsgeräusche.
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Beispielsweise
wird als IST-Verbrennungsgeräuschmerkmal ein maximaler
Druckgradient in dem mindestens einen Zylinder des Verbrennungsmotors
bestimmt. Der maximale Druckgradient lässt sich leicht
bestimmen.
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Vorzugsweise
umfasst die erste Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
eine Einspritzlage einer Voreinspritzung und/oder einer Haupteinspritzung.
Mittels dieser Ansteuergrößen kann eine Verbrennungslage
bei einem CAI-Betrieb verlässlich beeinflusst werden.
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In
einer bevorzugten Weiterbildung umfasst das Verfahren die zusätzlichen
Schritte: Vorgeben einer dritten Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße;
Zusätzliches Einhalten der dritten Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße;
Vergleichen der neubestimmten ersten Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
mit einem vorgegebenen Wertebereich; und, falls die neubestimmte
erste Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
außerhalb des vorgegebenen Wertebereichs liegt, Neubestimmen
der dritten Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße. Insbesondere
ist die Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
die Einspritzlage der Haupteinspritzung ist und die dritte Injektor-
und/oder Luftventilansteuergröße umfasst die Einspritzlage
der Voreinspritzung und/oder ein Verhältnis aus einer Voreinspritzmenge
und einer Haupteinspritzmenge. Auf diese Weise kann auch bei einer
Sättigung der ersten Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
das Verfahren fortgesetzt werden. Dadurch kann die Regelbarkeit des
selbstzündenden Verbrennungssystems über einen
längeren Zeitraum, also z. B. bei Änderung der Umweltparameter
und insbesondere auch bei einer Alterung des Motors, aufrecht erhalten
werden.
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Vorteilhafterweise
umfasst die zweite Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
die Voreinspritzmenge, die Haupteinspritzmenge und/oder eine Summe
aus der Voreinspritzmenge und der Haupteinspritzmenge. Damit kann über
die zweite Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
das Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal gezielt beeinflusst
werden.
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In
einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst das
Verfahren die zusätzlichen Schritte: Vorgeben einer Abgasventilansteuergröße,
Bestimmen mindestens einer Standardabweichung aus den ermittelten
IST-Verbrennungslagen. Vergleichen der mindestens einen bestimmten
Standardabweichung und/oder einer Summe aus den bestimmten Standardabweichungen
mit mindestens einem vorgegebenen Vergleichswert, und, falls die
mindestens eine bestimmte Standardabweichung und/oder die Summe
aus den bestimmten Standardabweichungen von dem mindestens einen
vorgegebenen Vergleichswert abweicht, Neubestimmen der Abgasventilansteuergröße.
Vorzugsweise umfasst die Abgasventilansteuergröße
eine Abgasventilöffnungszeit, eine Abgasventilschließzeit,
eine Abgasventilöffnungsdauer, eine interne Abgasmenge
und/oder eine externe Abgasmenge. Mittels des Eingriffs auf das
Luft- oder Abgassystem des selbstzündenden Verbrennungssystems
wird die Stabilität der Verbrennung verbessert. Somit kann
beispielsweise eine Beimischung von Äthanol ausgeglichen
werden.
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Die
(statistisch über mehrere Verbrennungszyklen zu ermittelnde)
Standardabweichung eines Verbrennungsmerkmals liefert Informationen über die
Verbrennungsstabilität; vorzugsweise wird dazu die Standardabweichung
des Verbrennungsschwerpunkts (MFB50), des maximalen Druckgradienten und/oder
der maximale Druck in der Verbrennungsphase herangezogen.
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Die
in den oberen Absätzen beschriebenen Vorteile gelten auch
für eine entsprechende Steuervorrichtung. Insbesondere
kann der selbstzündende Verbrennungsmotor ein Ottomotor
sein.
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Ein
weiterer Vorteil der hier beschriebenen Verbrennungsregelung besteht
in der Umgehung von herkömmlicherweise auftretenden Ungenauigkeiten bei
Seriensensoren zur Brennraumdruckerfassung. Diese Ungenauigkeiten
liegen häufig im Bereich zwischen 0,1 bis 0,5 Bar. Dies
entspricht einer Kraftstofffehlmenge von ca. 0,3 bis 1,5 mg/Hub.
Es ist deshalb vorteilhaft auf einen Mengeneingriff zur direkten
Lastregelung, beispielsweise in Abhängigkeit eines mittleren
Drucks, zu verzichten, da dies häufig zu entsprechend Fehlern
in der korrigierten Kraftstoffmenge führt.
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Demgegenüber
lässt sich mittels des maximalen Druckgradienten sensitiver
auf Mengeneingriffe reagieren. Ein Mengeneingriff in Abhängigkeit
des maximalen Druckgradienten ist deshalb mit einem geringeren Fehlerrisiko
verbunden als ein Mengeneingriff in Abhängigkeit eines
mittleren Druckes. Zusätzlich kann ein für die
Mengenkorrektur verwendeter Regler aufgrund der höheren
Sensitivität des maximalen Druckgradienten langsamer ausgelegt
werden als ein derartiger Regler bei einer Mengenkorrektur in Abhängigkeit
des mittleren Drucks.
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Des
Weiteren schafft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben eines
selbstzündenden Verbrennungsmotors mit den Schritten: (a)
Vorgeben einer Soll-Verbrennungslage; (b) Betreiben des Verbrennungsmotors
für mindestens einen Zyklus mit einer vorgegebenen Injektoransteuergröße
und einer vorgegebenen Abgasventilansteuergröße
für zumindest einen Zylinder; (c) Ermitteln einer IST-Verbrennungslage
des zumindest einen Zylinders; (d) Vergleichen der IST-Verbrennungslage
mit der Soll-Verbrennungslage; (e) Betreiben des Verbrennungsmotors
für mindestens einen Zyklus mit einer veränderten
vorgegebenen Injektoransteuergröße und einer veränderten
vorgegeben Abgasventilansteuergröße für
zumindest den einen Zylinder, falls die IST-Verbrennungslage von
der Soll-Verbrennungslage abweicht; und (f) mindestens einmaliges
Wiederholen der Schritt c) bis e).
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Ebenso
schafft die Erfindung eine Steuervorrichtung zum Betreiben eines
selbstzündenden Verbrennungsmotors mit einer Ausgabeeinrichtung,
welche dazu ausgelegt ist, eine Soll-Verbrennungslage, eine Injektoransteuergröße
und eine Abgasventilansteuergröße vorzugeben;
einer Injektor- und Abgasventilsteuereinrichtung, welche dazu ausgelegt
ist, einen Injektor und ein Abgasventil so zu steuern, dass während
eines Betreibens des Verbrennungsmotors für mindestens
einen Zyklus die Injektoransteuergröße und die
Abgasventilan steuergröße eingehalten wird; einer
Vergleichseinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, eine von einem
Sensor bestimmte IST-Verbrennungslage zumindest des einen Zylinders
zu empfangen und mit der vorgegebenen Soll-Verbrennungslage zu vergleichen
und ein entsprechendes Vergleichssignal bereitzustellen; und einer
Auswerteeinrichtung, welche dazu ausgelegt ist, nach einem Empfang
des Vergleichssignals die Injektoransteuergröße
und die Abgasventilansteuergröße neu zu bestimmen,
falls die IST-Verbrennungslage von der Soll-Verbrennungslage abweicht.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren dient zur Zylinderausgleichsregelung,
vorzugsweise im stationären CAI-Motorbetrieb, auf Basis
eines Signals über die Verbrennungslage, beispielsweise
eines Zylinderdrucksignals. Die Injektoransteuergröße
ist vorzugsweise ein Einspritzzeitpunkt (SOI, Start of Injection),
eine Voreinspritzmenge (Quantity of Pilot Injection), eine Haupteinspritzmenge
(Quantity of Main Injection), ein Verhältnis zwischen der
Voreinspritzmenge und der Haupteinspritzmenge und/oder eine Öffnungs-
und/oder Schließzeit des Injektors. Die Abgasventilansteuergröße
kann eine Öffnungs- und/oder Schließlage des Abgasventils
(Exhaust Valve Open/Closed) sein.
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Verbrennungslage
durch eine sorgfältig abgestimmte Ansteuerung des Injektors und
des Abgasventils während eines Betreibens des selbstzündenden
Verbrennungsmotors regelbar ist. Auf diese Weise lassen sich auch
motorspezifische Verbrennungseigenschaften ausgleichen. Dies betrifft
beispielsweise ein unterschiedliches Temperaturverhalten des jeweiligen
Motors und seiner einzelnen Zylinder, eine unterschiedliche Frischluftzumessung,
eine Exemplar-zu-Exemplar-Streuung und/oder individuelle Alterungseffekte
der Injektoren oder der Zylinder des Verbrennungsmotors. Des Weiteren
lässt sich mittels der vorliegenden Erfindung die Verbrennungslage
hinsichtlich unterschiedlicher Umweltbedingungen korrigieren. Korrigierbare
Umweltbedingungen sind beispielsweise eine Kraftstoffqualität,
ein Atmosphärendruck und/oder eine Atmosphärentemperatur.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der selbstzündende
Verbrennungsmotor ein Ottomotor. Gerade bei einem Ottomotor bewirkt
das CAI-Verfahren einen deutlich reduzierten Kraftstoffverbrauch
und eine signifikant verringerte Abgasemission bzgl. kritischer
Schadstoffkomponenten wie beispielsweise NOx.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Injektoransteuergröße
und/oder die Abgasventilansteuergröße zylinderindividuell
vorgegeben. In diesem Fall wird die zylinderindividuell vorgegebene
Injektoransteuergröße und/oder Abgasventilansteuergröße
abhängig von einer Abweichung der für den zugehörigen
Zylinder bestimmten IST-Verbrennungslage von der vorgegebenen Soll-Verbrennungslage
neubestimmt. Auf diese Weise lassen sich beispielsweise zylinderindividuelle
Alterungseffekte gut kompensieren.
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Als
Alternative oder als Ergänzung dazu kann die Injektoransteuergröße
und/oder die Abgasventilansteuergröße für
alle Zylinder des Verbrennungsmotors gleich vorgegeben werden. Dabei
wird ein Mittelwert, welcher der gemittelten IST-Verbrennungslage
der verschiedenen Zylinder des Verbrennungsmotors entspricht, oder
eine Summe der Abweichungen der IST-Verbrennungslagen aller Zylinder
von der vorgegebenen Soll-Verbrennungslage bestimmt. Die für
alle Zylinder des Verbrennungsmotors gleich vorgegebene Injektoransteuergröße und/oder
Abgasventilansteuergröße kann dann abhängig
von einer Abweichung des Mittelwerts von der vorgegebenen Soll-Verbrennungslage
oder abhängig von der Summe neubestimmt werden. Dies gewährleistet
ein schnelles und verlässliches Ausgleichen von Umwelteinflüssen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird davon ausgegangen,
dass bezüglich des Luftsystems zylinderindividuelle Eingriffe
entweder nicht möglich oder nicht erwünscht sind.
Gründe dafür können beispielsweise die
Verwendung eines kostengünstigen teilvariablen Ventilbetriebs
sein. Zylinderindividuelle Eingriffe werden in diesem Fall über
die Injektoransteuergröße realisiert. Eine mittlere
Drift der Verbrennungslage, beispielsweise aufgrund von geänderten
Umweltbedingungen oder von Alterungseffekten, kann über
die Abgasventilansteuergröße kompensiert werden.
Dies geschieht beispielsweise durch eine Verschiebung der Ventilansteuerzeiten.
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Selbstverständlich
kann zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens auch eine vollvariable Ventilsteuerung verwendet werden,
welche zylinderindividuelle Eingriffe zulässt. Die zylinderindividuellen
Eingriffe können dann über die Abgasventilansteuergröße
realisiert werden. Vorzugsweise wird eine mittlere Drift der Verbrennungslage
in diesem Fall über die Injektoransteuergröße
korrigiert.
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In
einer Weiterbildung kann, sofern die Abweichung der bestimmten IST-Verbrennungslage oder
des Mittelwerts von der vorgegebenen Soll-Verbrennungslage größer
als eine vorgegebene Höchstabweichung ist, die Soll-Verbrennungslage neu
festgelegt werden. Die Gefahr eines Auftretens einer Stellgrößenbegrenzung
für einen der Zylinder lässt sich somit minimieren.
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Die
in den oberen Abschnitten beschriebenen Vorteile gelten auch für
eine entsprechende Steuervorrichtung.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere
Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nachfolgend
anhand der Figuren erläutert. Es zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der
Steuervorrichtung zum Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors;
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2 ein
Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform des Verfahrens
zum Einstellen einer Verbrennungslage beim Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors;
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3 ein
Koordinatensystem als Beispiel für eine zylinderindividuelle
Regelung der Injektoransteuergrößen und eine Mittelwert-Regelung
eine Ventilansteuergröße gemäß dem
Verfahren der 2;
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4 ein
Koordinatensystem zum Darstellen einer Relation zwischen einer Verbrennungslage und
einem Verbrennungsgeräuschmerkmal eines Zylinders eines
selbstzündenden Verbrennungsmotors;
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5 eine
schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform
der Steuervorrichtung zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors;
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6 ein
Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens
zum Einstellen einer Verbrennungslage beim Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors;
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7 ein
Koordinatensystem als Beispiel für eine Regelung einer
Verbrennungslage und eines Verbrennungsgeräusches gemäß dem
Verfahren der 6;
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8 ein
Koordinatensystem als Beispiel für eine Sättigungsregelung
gemäß dem Verfahren der 6; und
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9 ein
Koordinatensystem als Beispiel für eine Stabilitätsregelung
einer Standardabweichung einer Verbrennungslage gemäß dem
Verfahren der 6.
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Ausführungsformen
der Erfindung
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform
der Steuervorrichtung zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors.
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Die
gezeigte Steuervorrichtung 10 kann nahe an einem selbstzündenden
Verbrennungsmotor 12 mit einem Injektor 14, einem
Abgasventil 15 und einem Zylinderdrucksensor 16 angebracht
sein. Als Alternative dazu kann die Steuervorrichtung 10 auch Bestandteil
eines zentralen Fahrzeug-Steuersystems sein. Die Steuervorrichtung 10 ist
in diesem Fall mit den Komponenten 14, 15 und 16 über
Signalleitungen und/oder über einen Fahrzeugbus verbunden.
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Die
Steuervorrichtung 10 umfasst eine Ausgabeeinrichtung 18 zum
Bereitstellen eines Vergleichswerts bezüglich einer Verbrennungslage,
einer Injektoransteuergröße und einer Abgasventilansteuergröße.
Der Vergleichswert wird dabei so gewählt, dass er einer
bevorzugten Verbrennungslage entspricht. Der Vergleichswert kann
beispielsweise der Verbrennungsschwerpunkt MFB50 (Mass Fraction
Burnt 50%) oder ein anderer Kurbelwinkel für einen spezifischen
Energieumsatz einer Verbrennung sein.
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Die
Injektoransteuergröße ist beispielsweise eine Öffnungs-
und/oder Schließzeit des Injektors 14. Ebenso
kann die Injektoransteuergröße eine Einspritzlage
und/oder eine Einspritzmenge angeben. Unter der Einspritzlage ist
dabei ein Zeitpunkt oder ein Kurbelwinkel einer Haupteinspritzung
(Main Injection) zu verstehen.
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Entsprechend
kann die Abgasventilansteuergröße mindestens einer Öffnungs-
und/oder Schließzeit des Abgasventils 15 entsprechen.
Die Abgasventilansteuergröße legt damit die rückgehaltene
interne und/oder rückgeführte externe Abgasmenge
fest, mit welcher eine Verbrennung in einem CAI-Verfahren ausgelöst
wird.
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In
einer besonderen Ausführungsform kann die Ausgabeeinrichtung 18 dazu
ausgelegt sein, eine Geschwindigkeit und/oder eine Last des zugehörigen Fahrzeugs
zu ermitteln und den Vergleichswerts, die Injektoransteuergröße
und/oder die Abgasventilansteuergröße abhängig
von der Geschwindigkeit und/oder der Last bereitzustellen. Ebenso
kann die Ausgabeeinrichtung 18 die Geschwindigkeit und/oder
die Last des Fahrzeugs auch mittels eines bereitgestellten Signals
empfangen.
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In
dem Beispiel der 1 gibt die Ausgabeeinrichtung 18 ein
Datensignal 20a mit der Injektoransteuergröße
und der Abgasventilansteuergröße an eine Injektor-
und Abgasventilsteuereinrichtung 22 und an eine Auswerteeinrichtung 34 der
Steuervorrichtung 10 aus. Der Vergleichswert bzgl. Der
Verbrennungslage wird über das Datensignal 20b an eine
Vergleichseinrichtung 30 bereitgestellt. Die Ausgabeeinrichtung 18 muss
jedoch nicht als kompakte Einrichtung ausgebildet sein. Stattdessen
kann die Ausgabeeinrichtung 18 auch mehrere voreinander getrennte
Untereinheiten umfassen, welche innerhalb von verschiedenen Komponenten
der Steuervorrichtung 10 angeordnet sind.
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Die
Injektor- und Abgasventilsteuereinrichtung 22 ist dazu
ausgelegt, nach einem Empfang des Datensignals 20a den
Injektor 14 und das Abgasventil 15 während
mindesten eines Zyklus des Verbrennungsmotors 12 zu steuern.
Dazu umfasst die Injektor- und Abgasventilsteuereinrichtung 22 eine
Injektorsteuereinheit 23a und eine Abgasventilsteuereinheit 23b.
Die Injektorsteuereinheit 23a steuert den Injektor 14 dabei
mittels des Steuersignals 24a so, dass eine der Injektoransteuergröße
entsprechende Einspritzzeit und/oder Einspritzmenge eingehalten wird.
Ebenso sorgt die Abgasventilsteuereinheit 23b dafür,
dass eine der Abgasventilansteuergröße entsprechende
externe und/oder interne Abgasmenge durch das Abgasventil 15 rückgehalten
und/oder rückgeführt wird. Dies geschieht über
das Steuersignal 24b.
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Es
wird hier ausdrücklich darauf verwiesen, dass der obere
Abschnitt auch bedeuten kann, dass die Injektorsteuereinheit 23a und
die Abgasventilsteuereinheit 23b mittels der Steuersignale 24a und 24b nur
die Injektoransteuergröße und die Abgasventilansteuergröße
an den Injektor 14 und das Abgasventil 15 ausgeben.
Der Injektor 14 und das Abgasventil 15 sind in
diesem Fall dazu ausgelegt, sich selbst entsprechen den empfangenen
Steuergrößen zu steuern.
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Entsprechend
werden während mindestens eines folgenden Zyklus die Injektoransteuergröße und
die Abgasventilansteuergröße für alle
Zylinder des Verbrennungsmotors 12 eingehalten.
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Der
Zylinderdrucksensor 16 ist dazu ausgelegt, den innerhalb
der einzelnen Zylinder des Verbrennungsmotors 12 herrschenden
Druck mit einer relativ hohen Zeitauflösung zu messen.
Der Zylinderdrucksensor 16 ermittelt anhand der gemessenen Druckverläufe
die jeweiligen Verbrennungslagen der einzelnen Zylinder. Vorzugsweise
wird dazu noch ein (nicht skizziertes) Drehzahlsignal an den Zylinderdrucksensor 16 bereitgestellt.
Auf diese Weise kann der Zylinderdrucksensor 16 ermittelte
Druckwerte den entsprechenden Kurbelwinkel werten zuordnen. Ein entsprechendes
Sensorsignal 28 wird anschließend an die Steuervorrichtung 10 ausgegeben.
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Das
Sensorsignal 28 wird von der Vergleichseinrichtung 30 der
Steuervorrichtung 10 empfangen. Die Vergleichseinrichtung 30 vergleicht
anschließend die empfangenen Verbrennungslagen der verschiedenen
Zylinder mit dem Vergleichswert des Datensignals 20b. Dabei
ermittelt die Vergleichseinrichtung 30, ob die empfangenen
Verbrennungslagen innerhalb eines vorgegebenen Abweichungsbereichs um
den Vergleichswert liegen. Ein entsprechendes Vergleichssignal 32 wird
anschließen an eine Auswerteeinrichtung 34 ausgegeben.
Selbstverständlich kann die Vergleichseinrichtung 30 auch
die Zuordnung von empfangenen Druckwerten zu den entsprechenden
Kurbelwinkelwerten ausführen.
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Die
Auswerteeinrichtung 34 ist dazu ausgelegt, bei einer Abweichung
zumindest einer der ermittelten Verbrennungslagen von dem vorgegebenen Vergleichswert
die zugehörige Injektoransteuergröße und
die Abgasventilansteuergröße neu zu bestimmen.
Das Neubestimmen der Injektoransteuergröße und
der Abgasventilansteuergröße kann dabei zylinderindividuell
und/oder unter Berücksichtigung eines gemittelten Verbrennungsmerkmals
aller Zylinder des Verbrennungsmotors 12 geschehen. Beispiele zum
Neubestimmen der Injektoransteuergröße und der
Abgasventilansteuergröße werden weiter unten noch
genauer beschrieben.
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Die
neubestimmten oder beibehaltenen Werte für die Injektoransteuergröße
und die Abgasventilansteuergröße werden anschließend
mittels eines Ausgabesignals 36 erneut an die Injektor-
und Abgasventilsteuereinrichtung 22 ausgegeben. Die Injektor-
und Abgasventilsteuereinrichtung 22 setzt anschließend
das Betreiben des Injektors 14 und des Abgasventils 15 für
mindestens einen weiteren Zyklus fort, in welchem die neubestimmten
oder beibehaltenen Werte für die Injektoransteuergröße
und die Abgasventilansteuergröße eingehalten werden.
Beispielsweise enthält das Signal 20a einen Grundwert und
das Signal 36 eine zugehörige Korrektur.
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Nach
diesem mindestens einen weiteren Verbrennungszyklus kann erneut
eine Verbrennungslage durch den Zylinderdrucksensor 16 ermittelt
und als Sensorsignal 28 an die Vergleichseinrichtung 30 ausgegeben
werden. Dies bewirkt einen erneuten Vergleich der neu gemessenen
Verbrennungslagen mit dem bereitgestellten Vergleichswert. Liegen
die neu gemessenen Verbrennungslagen weiterhin außerhalb
des vorgegebenen Abweichungsbereichs um den Vergleichswert, so wird
erneut ein entsprechendes Vergleichssignal 32 zum Neubestimmen
der Injektoransteuergröße und der Abgasventilansteuergröße
an die Auswer teeinrichtung 34 ausgegeben. Der in den oberen
Abschnitten beschriebene Vorgang kann beliebig oft wiederholt werden.
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Weitere
Modifizierungen, welche für eine Weiterbildung der dargestellten
Steuervorrichtung 10 in diese eingefügt werden
können, werden einem Fachmann anhand der nachfolgenden 2 deutlich.
Auf ihre Beschreibung wird deshalb hier verzichtet.
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2 zeigt
ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform des Verfahrens
zum Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors.
Die Ausführungsform ist dabei an einen selbstzündenden Verbrennungsmotor
mit vier Zylindern, beispielsweise an einen Ottomotor mit CAI-Betriebsart,
angepasst. Es wird hier jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass das Verfahren zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors nicht auf eine bestimmte Anzahl von Zylindern
beschränkt ist.
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In
einem ersten Schritt des Verfahrens der 2 wird eine
Ausgangs-Ventilansteuergröße VT0, eine Ausgangs-Injektoransteuergröße
IT0 und eine Soll-Verbrennungslage T0 bereitgestellt. Dies geschieht
beispielsweise über eine fahrzeugeigene Ausgabeeinrichtung,
welche drei Untereinheiten 18a, 18b und 18c umfasst.
Die Bereitstellung der Ausgangs-Ventilansteuergröße
VT0, der Ausgangs-Injektoransteuergröße IT0 und
der Soll-Verbrennungslage T0 kann beispielsweise während
einer Fahrt des Fahrzeugs abhängig von der Drehzahl D und/oder der
Last L erfolgen.
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Bei
den bereitgestellten Werten für die Ausgangs-Ventilansteuergröße
VT0, die Ausgangs-Injektoransteuergröße IT0 und
die Soll-Verbrennungslage T0 handelt es sich beispielsweise um eine
Abgasventilöffnungszeit, eine Abgasventilschließzeit, eine
Injektoröffnungszeit, eine Injektorschließzeit, eine
Einspritzmenge, eine Einspritzlage, um ein Verhältnis zwischen
der Voreinspritzmenge und der Haupteinspritzmenge, einen Verbrennungsschwerpunkt
MFB50 (Mass Fraction Burnt 50%) und/oder um einen anderen spezifischen
Energieumsatz einer Verbrennung. Die Werte werden beispielsweise
in einem Kurbelwinkel angegeben. Vorzugsweise wird die Einspritzmenge
indirekt durch Bestimmung der Injektoröffnungszeit in °KW
oder in Sekunden festgelegt.
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Es
wird hier jedoch ausdrücklich darauf hingewiesen, dass
das beschriebene Verfahren nicht auf diese Beispiele beschränkt
ist. Jede Größe zum Ansteuern des Injektors beim
Einfüllen eines Kraftstoffs in den Verbrennungsmotor und
zum Ansteuern des Abgasventils kann stattdessen zur Durchführung des
Verfahrens herangezogen werden.
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In
einem zweiten Schritt werden Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4
und ΔVT bereitgestellt. In diesem zweiten Schritt des Verfahrens
betragen die Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4 und ΔVT
jedoch alle den Wert 0. Die Bereitstellung der Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4
und ΔVT kann beispielsweise durch zwei Untereinheiten 34a und 34b einer
Auswerteeinrichtung erfolgen. Auf die genaue Funktion der Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 und ΔVT wird später noch genauer
eingegangen.
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Anschließend
werden die Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4 jeweils
mit der Ausgangs-Injektoransteuergröße IT0 addiert.
Dies ergibt die Injektoransteuergrößen IT1 bis
IT4, welche in diesem dritten Schritt des Verfahrens jedoch der
Ausgangs-Injektoransteuergröße IT0 entsprechen.
Zusätzlich wird der Korrekturwert ΔVT mit der
Ausgangs-Ventilansteuergröße VT0 addiert. Die
dabei gewonnene Ventilansteuergröße VT wird anschließend
zusammen mit den Injektoransteuergrößen IT1 bis
IT4 an ein Motorsteuersystem 50 bereitgestellt.
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Das
Motorsteuersystem 50 umfasst den selbstzündenden
Verbrennungsmotor mit vier Zylindern, den zugehörigen Injektor,
das zugehörige Abgasventil mindestens einen Zylinderdrucksensor
zum Bestimmen der Druckverläufe p1 bis p4 in den verschiedenen
Zylindern des Verbrennungsmotors und mindestens einen Drehzahlsensor.
Empfängt das Motorsteuersystem 50 die Ventilansteuergröße
VT und die Injektoransteuergrößen IT1 bis IT4,
so steuert das Motorsteuersystem 50 daraufhin den Betrieb des
Verbrennungsmotors für mindestens einen Verbrennungszyklus
so, dass die den Injektoransteuergrößen IT1 bis
IT4 und die der Ventilansteuergröße VT zugehörigen
Betreiberwerte eingehalten werden. Gleichzeitig ermittelt das Motorsteuersystem 50 eine neue
Drehzahl D und die jeweiligen zylinderindividuellen Druckverläufe
p1 bis p4. Die ermittelte Drehzahl D und die zylinderindividuellen
Druckverläufe p1 bis p4 werden anschließend an
eine weitere Untereinheit 34c der Auswerteeinrichtung weitergeleitet.
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Die
Untereinheit 34c der Auswerteeinrichtung ermittelt anhand
der Drehzahl D und der zylinderindividuellen Druckverläufe
p1 bis p4 die Verbrennungslagen T1 bis T4 für die verschiedenen
Zylinder des Verbrennungsmotors. Anschließend werden anhand
der Soll-Verbrennungslage T0 und der ermittelten zylinderindividuellen
Verbrennungslagen T1 bis T4 die Abweichungen ΔT1 bis ΔT4
berechnet. Die Abweichungen ΔT1 bis ΔT4 entsprechen
dabei einer Differenz zwischen der Soll-Verbrennungslage T0 und
den zugehörigen zylinderindividuellen Verbrennungslagen
T1 bis T4.
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Abhängig
von den Abweichungen ΔT1 bis ΔT4 werden anschleißend
neue Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4 durch die oben
schon erwähnte Untereinheit 34a der Auswerteeinrichtung
be stimmt. Die Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4 entsprechen
damit den zylinderindividuelle Korrekturen der Injektoransteuergrößen
IT1 bis IT4 hinsichtlich der Abweichungen ΔT1 bis ΔT4
der ermittelten Verbrennungslagen T1 bis T4 von der Soll-Verbrennungslage
T0. Die neu bestimmten Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4
werden anschließend wiederum mit der ursprünglich
bereitgestellten Vorgabe-Injektoransteuergröße
IT0 addiert. Auf diese Weise werden neue Werte für die
zylinderindividuellen Injektoransteuergrößen IT1
bis IT4 berechnet.
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Dazwischen
wird in einem weiteren Schritt eine Summe S der Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 berechnet. Abhängig von der berechneten
Summe S wird anschließend der ebenfalls schon erwähnte
Korrekturwert ΔVT durch die Untereinheit 34b der
Auswerteeinrichtung bestimmt. Dieser Korrekturwert ΔVT
wird mit der Vorgabe-Ventilansteuergröße VT0 zur
Ventilansteuergröße VT addiert. Die neu bestimmte
Ventilansteuergröße VT wird zusammen mit den zylinderindividuellen
Injektoransteuergrößen IT1 bis IT4 für
mindestens einen weiteren Zyklus an das Motorsteuersystem 50 ausgegeben.
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Das
Motorsteuersystem 50 betreibt den Verbrennungsmotor anschließend
für mindestens einen weiteren Zyklus, wobei die den neu
bestimmten Werten IT1 bis IT4 und VT zugehörigen Betreibergrößen eingehalten
werden. Gleichzeitig werden eine neue Drehzahl D und neue zylinderindividuellen
Druckverläufe p1 bis p4 gemessen. Das schon beschriebene Verfahren
kann daraufhin beliebig oft wiederholt werden.
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Die
Korrektureingriffe erfolgen auf den Injektor vorzugsweise von Zyklus
zu Zyklus. Selbstverständlich können die Korrektureingriffe
auf den Injektor jedoch auch mit einer geringeren Frequenz ausgeführt
werden. Die Dynamik des Mittelwerteingriffs auf das Luftsystem und/oder
das Abgasventil kann im Vergleich zu den Korrektureingriffen auf
den Injektor eine geringere Frequenz aufweisen, um ein Gegeneinanderarbeiten
der kaskadierten Regelkreise zu vermeiden. Zusätzlich kann
auch ein zylinderindividueller oder eine über alle Verbrennungslagen
der verschiedenen Zylinder gemittelter Korrektureingriff auf das
Ansaugventil erfolgen.
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Bei
der in 2 dargestellten Ausführungsform wird
ein zylinderindividueller Korrektureingriff über die zylinderindividuellen
Injektoransteuergrößen IT1 bis IT4 durchgeführt.
Dies erfolgt über die zylinderindividuellen Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 für die Injektoransteuergrößen
IT1 bis IT4. Gleichzeitig wird ein gesamter, das heißt
für alle Zylinder identischer Eingriff über die
Ventilansteuergröße VT, beispielsweise eine Phasenverschiebung
der Ventilansteuerzeiten, ausgeführt. Dabei werden die
Verbrennungslagen T1 bis T4 gleichgestellt, um mittels des Korrekturwerts ΔVT
abhängig von der Summe S den Mittelwert der Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 auf den Nullwert zu regeln.
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In
einer Alternative zu der beschriebenen Ausführungsform
können jedoch auch zylinderindividuelle Korrekturen mittels
verschiedener Ventilansteuergrößen für
die jeweiligen Zylinder ausgeführt werden. Zusätzlich
kann eine Korrektur der Injektoransteuergröße
abhängig von einer Summe über alle zylinderindividuelle
Korrekturwerte der verschiedenen Ventilansteuergrößen
erfolgen. Als Alternative dazu kann die Korrektur der Injektoransteuergröße auch
abhängig von den Abweichungen der Verbrennungslagen der
verschiedenen Zylinder von einer Soll-Verbrennungslage durchgeführt
werden.
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Weiterhin
ist es auch denkbar, spezielle Maßnahmen für den
Fall vorzusehen, dass mindestens einer der Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 und ΔVT in eine Sättigung geht.
Beispielsweise kann in einer derartigen Situation die Soll-Verbrennungslage
T0 für alle Zylinder soweit nachgeführt werden,
bis sich alle zylinderindividuellen Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 mittelwertfrei wieder auf den Nullwert regeln
lassen. Damit ist eine Gleichstellung aller Zylinder über
einen weiteren Betriebsbereich gewährleistet.
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Sofern
mit dem gezeigten Verfahren primär Lebensdauereffekte zu
kompensieren sind, bietet es sich zudem an, die im eingeregelten
Zustand zylinderindividuell ermittelten Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 sowie den globalen Korrekturwert ΔVT
in entsprechenden Kennfeldern abzuspeichern, um sie zu einem späteren
Zeitpunkt direkt für die Steuerung verwenden zu können.
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3 zeigt
ein Koordinatensystem als Beispiel für eine zylinderindividuelle
Regelung der Injektoransteuergrößen und eine Mittelwert-Regelung eine
Ventilansteuergröße gemäß dem
Verfahren der 2. Die Abszisse des gezeigten
Koordinatensystems ist eine Zeitachse t. Die Ordinate des Koordinatensystems
gibt die Winkel für die Wertebereiche der gezeigten Messkurven
T1 bis T4, ΔIT1 bis ΔIT4 und ΔVT wieder.
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Die
Messkurven T1 bis T4 geben die zylinderindividuell bestimmten Verbrennungslagen
der einzelnen vier Zylinder des selbstzündenden Verbrennungsmotors
wieder. Diese zylinderindividuellen Verbrennungslagen T1 bis T4
werden mittels eines Zylinderdrucksensors als MFB50 für
jeweils zehn Verbrennungszyklen ermittelt. Die Wertebereiche der
zylinderindividuellen Verbrennungslagen T1 bis T4 liegen dabei innerhalb
eines Bereichs zwischen 6°CA und 12°CA nach dem
Oberen Totpunkt der Zündung.
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Die
Messkurven ΔIT1 bis ΔIT4 entsprechen den Korrekturwerten ΔIT1
bis ΔIT4 der Injektoransteuergrößen IT1
bis IT4, welche in Abhängigkeit der Verbrennungslagen T1
bis T4 eines vorangegangenen Verbrennungszyklus und einer Vorgabe-Injektoransteuergröße
IT0 zylinderindividuell bestimmt werden. Der Wertebereich der Korrekturwerte ΔIT1
bis ΔIT4 liegt zwischen 320°CA und 360°CA.
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Innerhalb
eines Wertebereichs von –85°CA bis –80°CA
liegt die Messkurve ΔVT. Diese ergibt sich aus den Korrekturwerten ΔVT
der Ventilansteuergröße VT für den Auslass-Nockenwellen-Steller, welche
mittels der schon beschriebenen Mittelwert-Regelung bestimmt werden.
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Innerhalb
eines Zeitraums zwischen den Zeitpunkten t0 bis t1 wird das Motorsteuersystem
so gesteuert, dass eine Vorgabe-Ventilansteuergröße VT0
und eine Vorgabe-Injektoransteuergröße IT0 fest
eingehalten wird. Wie anhand der Messkurven T1 bis T4 zu erkennen
ist, treten dabei hohe Abweichungen zwischen den einzelnen Verbrennungslagen
T1 bis T4 der verschiedenen Zylinder auf. Insbesondere ist zu erkennen,
dass bei keinem der vier Zylinder die Verbrennungslage T1 bis T4
nahe der gewünschte Soll-Verbrennungslage T0 bei ca. 8°CA liegt.
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Zu
einem Zeitpunkt t1 wird mit der schon beschriebenen zylinderindividuellen
Regelung der Korrekturwerte ΔIT1 bis ΔIT4 der
Injektoransteuergrößen IT1 bis IT4 begonnen. Bis
zu einem Zeitpunkt t2 wird jedoch keine Korrektur ΔVT der
Ventilansteuergröße VT bezüglich des
Auslass-Nockenwellen-Stellers durchgeführt.
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Wie
zu erkennen ist, pendeln sich die Werte für die Verbrennungslagen
T1 bis T4 der verschiedenen Zylinder ab dem Zeitpunkt t1 um die
gewünschte Soll-Verbrennungslage T0 bei 8°CA ein.
Allerdings lässt sich anhand der Messkurven ΔIT1
bis ΔIT4 feststellen, dass dazu vor allem bei dem ersten
Zylinder, welchem die Kurve ΔIT1 zugeordnet ist, eine relative große
Korrektur ΔIT1 der Injektoransteuergröße
IT1 durchgeführt werden muss. Es besteht deshalb das Risiko,
dass bei einer Fortsetzung des Alterungsprozesses des ersten Zylinders
ein Zeitpunkt erreicht wird, an welchem selbst mit einer maximal
möglichen Korrektur ΔIT1 der Injektoransteuergröße
IT1 die zugehörige Verbrennungslage T1 des ersten Zylinders nicht
mehr auf die gewünschte Soll-Verbrennungslage T0 korrigiert
werden kann.
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Um
dem zuvorzukommen, wird ab dem Zeitpunkt t2 mit der Mittelwert-Regelung
des Korrekturwerts ΔVT der Ventilansteuergröße
VT bezüglich des Auslass-Nockenwellen-Stellers begonnen.
Auf diese Weise können die Abweichungen der zylinderindividuellen
Korrekturen ΔIT1 bis ΔIT4 der Injektoransteuergrößen
IT1 bis IT4 reduziert werden. Damit ist gewährleistet,
dass auch bei einer Fortsetzung des Alterungsprozesses der verschiedenen
Zylinder oder bei ungünstigen Umweltbedingungen die Verbrennungslagen
T1 bis T4 der verschiedenen Zylinder auf die gewünschte
Soll-Verbrennungslage T0 korrigiert werden können.
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4 zeigt
ein Koordinatensystem zum Darstellen einer Relation zwischen einer
Verbrennungslage und einem Verbrennungsgeräuschmerkmal
eines Zylinders eines selbstzündenden Verbrennungsmotors.
Die Abszisse des Koordinatensystems ist ein Kurbelwellenwinkel Φ nach
dem oberen Totpunkt der Zündung. Die Ordinate des Koordinatensystems
entspricht einem bei dem Kurbelwellenwinkel Φ gemessenen
Druckgradienten dp. Der Druckgradient dp wird dabei in bar/°CA
angegeben.
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Zum
Darstellen einer Relation zwischen einer Verbrennungslage und einem
maximalen Druckgradient dpmax eines Verbrennungszyklus
eines Zylinders sind fünf Graphen G1 bis G5 in das Koordinatensystem
eingetragen. Alle fünf Graphen G1 bis G5 haben als Verbrennungslage
einen Verbrennungsschwerpunkt MFB50 innerhalb eines Bereichs zwischen
7°CA und 11°CA nach dem oberen Totpunkt der Zündung.
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Der
dem Graphen G1 zugehörige Verbrennungszyklus hat einen
Verbrennungsschwerpunkt MFB50 bei 7°CA und einen maximalen
Druckgradienten dpmax bei 2,9 bar/°CA.
Die weiteren Graphen G2 bis G5 entsprechen Verbrennungszyklen mit
Verbrennungsschwerpunkten MFB50 bei 8°CA, bei 9°CA,
bei 10°CA und bei 11°CA. Die zugehörigen maximalen
Druckgradienten dpmax liegen mit 2,5 bar/°CA,
2,1 bar/°CA, 2 bar/°CA und 1,1 bar/°CA deutlich
unter dem maximalen Druckgradienten dpmax des
Graphen G1.
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Zusammenfassend
lässt feststellen, dass eine frühe Verbrennungslage,
bzw. ein früher Verbrennungsschwerpunkt MFB50, zu einer
deutlichen Zunahme des maximalen Druckgradienten dpmax und damit
zu einem lauteren Verbrennungsgeräusch führt.
Eine Steuerung eines selbstzündenden Verbrennungsmotors
unter Berücksichtigung des Verbrennungsgeräuschmerkmals
kann deshalb dazu beitragen, eine zu frühe Verbrennungslage
zu vermeiden. Das Berücksichtigen des Verbrennungsgeräuschmerkmals
trägt deshalb zur Stabilisierung des Betriebs des selbstzündenden
Verbrennungsmotors bei. Zusätzlich erhöhen die
leisen Verbrennungsgeräusche den Fahrkomfort für
den Fahrer.
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5 zeigt
eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform
der Steuervorrichtung zum Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors.
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Die
dargestellte Steuervorrichtung 110 kann entsprechend der
oben schon beschriebenen Steuervorrichtung der 1 an
einem selbstzündenden Verbrennungsmotor 112 eines
Fahrzeugs mit einem Injektor 114, einem Abgasventil 115 und
einem Zylinderdrucksensor 116 angeordnet sein. Die Steuervorrichtung 110 weist
eine Ausgabeeinrichtung 118 auf, welche dazu ausgelegt
ist, unter Berücksichtigung einer Drehzahl und/oder einer
Last des fahrenden Fahrzeugs zwei Ausgangswerte für eine
erste Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
und eine zweite Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
bereit zu stellen. Die beiden Injektor- und/oder Luftventilansteuergrößen
werden über ein Datensignal 120a an eine Injektor-
und Luftventilsteuereinrichtung 122 ausgegeben. Die beiden
Injektor- und/oder Luftventilansteuergrößen sind
beispielsweise eine Einspritzmenge einer Voreinspritzung und/oder
einer Haupteinspritzung, eine Gesamteinspritzmenge, eine Einspritzlage
der Voreinspritzung und/oder der Haupteinspritzung, eine Schließ-
und/oder Öffnungszeit des Injektors 114, eine
Schließ- und/oder Öffnungszeit des Abgasventils 115,
eine Öffnungsdauer des Abgasventils 115, eine
interne und/oder externe Abgasmenge, eine Schließ- und/oder Öffnungszeit
eines Luftansaugventils und/oder eine Öffnungsdauer des
Luftansaugventils.
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Die
Ausgabeeinrichtung 118 ist zusätzlich dazu ausgelegt,
unter Berücksichtigung der Drehzahl und/oder der Last eine
Soll-Verbrennungslage und ein Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal
bereitzustellen. Die Soll-Verbrennungslage wird über ein
Datensignal 120b an eine erste Auswerteeinrichtung 132 ausgegeben.
Ebenso wird das Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal als Datensignal 120c an eine
zweite Auswerteeinrichtung 134 bereitgestellt. Auf die
Funktionen der beiden Auswerteeinrichtungen 132 und 134 wird
weiter unten noch genauer eingegangen.
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Die
Soll-Verbrennungslage entspricht einer bevorzugten Verbrennungslage
des selbstzündenden Verbrennungsmotors 112. Beispielsweise
ist die Soll-Verbrennungslage ein bevorzugter Verbrennungsschwerpunkt
MFB50, eine bevorzugte Verbrennungsdauer und/oder ein vorteilhafter
Verbrennungsstartpunkt. Das Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal
wird vorzugsweise als eine Größe bereitgestellt,
welche den zeitlichen Druckverlauf im Inneren mindestens eines Zylinders
des Verbrennungsmotors 112 wiedergibt. Vorteilhafterweise
ist das Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal der maximale Druckgradient
während einer Verbrennungsphase eines Zylinders.
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Die
Injektor- und Luftventilansteuereinrichtung 122 umfasst
eine Injektorsteuereinheit 123a und eine Luftventilsteuereinheit 123b.
Die beiden Steuereinheiten 123a und 123b sind
dazu ausgelegt, den Injektor 114, das Abgasventil 115 und/oder
ein (nicht skizziertes) Luftzufuhrventil des Verbrennungsmotors 112 so
zu steuern, dass die von der Ausgabeeinrichtung 118 vorgegebenen
ersten und zweiten Injektor- und/oder Luftventilansteuergrößen
während mindestens eines Verbrennungszyklus für
mindestens einen Zylinder des Verbrennungsmotors 112 eingehalten
werden. Entsprechende Steuersignale 124a und 124b werden
von den Steuereinheiten 123a und 123b an die von
ihnen gesteuerten Einrichtungen 114 und 115 des
Verbrennungsmotors 112 ausgegeben.
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Der
oben schon erwähnt Drucksensor 116 ist dazu ausgelegt,
einen zeitlichen Verlauf eines Drucks in mindestens einem Zylinder
während einer Verbrennungsphase zu messen. Der Drucksensor 116 empfängt
zusätzlich eine aktuelle Drehzahl des Verbrennungsmotors 112 von
einem (nicht dargestellten) Drehzahlsensor. Der Drucksensor 116 ermittelt
daraufhin eine Ist-Verbrennungslage für mindestens einen
Zylinder des Verbrennungsmotors 112 und gibt diese als
Sensorsignal 128a an die erste Auswerteeinrichtung 132 aus.
Des Weiteren ermittelt der Drucksensor 116 ein Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal,
welches anschließend als Sensorsignal 128b an
die zweite Auswerteeinrichtung 134 bereitgestellt wird.
Das Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal kann beispielsweise
der maximale Druckgradient sein, welcher während eines
Verbrennungszyklus in einem Zylinder des Verbrennungsmotors 112 auftritt.
Selbstverständlich kann das Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
auch ein über mehrere Zyklen gemittelter maximaler Druckgradient
oder ein Mittelwert der maximalen Druckgradienten aller Zylinder
des Verbrennungsmotors sein.
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Die
erste Auswerteeinrichtung 132 vergleicht die ermittelte
Ist-Verbrennungslage mit der bereitgestellten Soll-Verbrennungslage.
Weicht die Ist-Verbrennungslage von der Soll-Verbrennungslage ab, so
bestimmt die erste Auswerteeinrichtung 132 einen aktualisierten
Wert für die erste Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße,
mit welchem die Abweichung für einen folgenden Verbrennungszyklus
kompensierbar ist. Der von der ersten Auswerteeinrichtung 132 aktualisierte
Wert für die erste Injektor- und/oder Luftventilansteuergröße
wird als Ausgabesignal 136a an die Injektor- und Luftventilansteuergröße 122 ausgegeben.
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Auch
die zweite Auswerteeinrichtung 134 ist dazu ausgelegt,
das Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal mit dem vorgegebenen
Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal zu vergleichen. Stellt
die zweite Auswerteeinrichtung 134 dabei eine Differenz zwischen
dem Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal und dem Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal
fest, welche über einem vorgegebenen Differenzschwellwert
liegt, so wird ein aktualisierter Wert für die zweite Injektor-
und/oder Luftventilansteuergröße ermittelt, zum
Ausgleichen der Differenz zwischen dem Ist-Verbrennungsgeräuschmerkmal
und dem Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal. Mittels eines Ausgabesignals 136b wird
dieser neu ermittelte Wert für die zweite Injektor- und/oder
Luftventilansteuergröße an die Injektor- und Luftventilansteuereinrichtung 122 bereitgestellt.
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Die
anhand der 5 erläuterte Steuervorrichtung 110 ist
dazu ausgelegt, den in den oberen Absätzen beschriebenen
Vorgang mehrmals zu wiederholen. Vorzugsweise erfolgen die Korrektureingriffe
durch die Steuervorrichtung 110 von Zyklus zu Zyklus. Selbstverständlich
können die Korrektureingriffe auch nach einer vorgegebenen
Anzahl von Zyklen ausgeführt werden. Auf diese Weise ist
sichergestellt, dass der Verbrennungsmotor 112 über
einen längeren Zeitraum so gesteuert wird, dass eine gewünschte
Soll-Verbrennungslage und ein vorteilhaftes Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal
nahezu konstant eingehalten werden.
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6 zeigt
ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform des Verfahrens
zum Einstellen einer Verbrennungslage beim Betreiben eines selbstzündenden
Verbrennungsmotors.
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Beispielhaft
ist die Ausführungsform an einen selbstzündenden
Verbrennungsmotor mit vier Zylindern angepasst. Vorzugsweise ist
der Verbrennungsmotor ein Ottomotor. Allerdings ist das hier beschriebene
Verfahren weder auf eine bestimmte Anzahl von Zylindern noch auf
einen bestimmten Typ des selbstzündenden Verbrennungsmotors
beschränkt.
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Zu
Beginn des Verfahrens wird eine Drehzahl D und eine Last L eines
Fahrzeugs während einer Fahrt an eine fahrzeugeigene Ausgabeeinrichtung,
welche sieben Untereinheiten 118a bis 118g umfasst,
bereitgestellt. Die sieben Untereinheiten 118a bis 118g können
als kompakte Einheit oder getrennt voneinander am Fahrzeug angebracht
sein.
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Die
Untereinheiten 118a bis 118d geben Ausgangswerte
zum Ansteuern des selbstzündenden Verbrennungsmotors unter
Berücksichtung der Drehzahl D und der Last L aus. Beispielhaft
genannte Ausgangswerte sind eine Ausgangs-Einspritzlage TMI0 für
eine Haupteinspritzung (Main Injection), eine Ausgangs-Einspritzlage
TPI0 für eine Voreinspritzung (Pilot Injection), eine Ausgangs-Gesamteinspritzmenge
Q0 für die Haupteinspritzung und die Voreinspritzung und
eine Ausgangs-Abgasventilschließzeit EVC0 (Exhaust Valve
Closing). Als Alternative oder als Ergänzung können
selbstverständlich auch andere Ausgangswerte durch weitere
Untereinheiten zum Ansteuern des selbstzündenden Verbrennungsmotors
bereitgestellt werden.
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Die
Untereinheit 118e der Ausgabeeinrichtung stellt einen Sollwert
dpmax0 für den maximalen Druckgradienten
bereit. Anstelle des Sollwerts dpmax0 für
den maximalen Druckgradienten kann die Untereinheit 118e auch
dazu ausgelegt sein, ein anderes Soll-Verbrennungsgeräuschmerkmal,
beispielsweise eine maximale Lautstärke des Verbrennungsgeräusches,
bereitzustellen. Zusätzlich gibt die Untereinheit 118f der
Ausgabeeinrichtung in Abhängigkeit der Drehzahl D und der
Last L eine Soll-Verbrennungslage T0 aus. Beispiele für
eine derartige Soll-Verbrennungslage T0 sind oben schon genannt. Des
Weiteren ist die Untereinheit 118g dazu ausgelegt, einen
maximal möglichen Korrekturwert ΔTMImax für
die Einspritzlage der Haupteinspritzung auszugeben. Auf die genaue
Funktion des von der Untereinheit 118g ausgegebenen maximal
möglichen Korrekturwerts ΔTMImax wird
weiter unten noch genauer eingegangen.
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Zu
Beginn des hier beschriebenen Verfahrens werden die Korrekturwerte ΔQ1
bis ΔQ4, ΔTMI1 bis ΔTMI4, ΔTPI1
bis ΔTPI4 und ΔEVC gleich Null gesetzt. Anschließend
wird die Ausgangs-Gesamteinspritzmenge Q0 jeweils zu den Korrekturwerten ΔQ1
bis ΔQ4, die Ausgangs-Einspritzlage TMI0 für eine
Haupteinspritzung jeweils zu den Korrekturwerten ΔTMI1
bis ΔTMI4, die Ausgangs-Einspritzlage TPI0 für
eine Voreinspritzung jeweils zu den Korrekturwerten ΔTPI1
bis ΔTPI4 und die Ausgangs-Abgasventilschließzeit
EVC0 zu dem Korrekturwert ΔEVC addiert. Auf diese Weise
erhält man Betriebswerte Q1 bis Q4, TMI1 bis TMI4, TPI1
bis TPI4 und EVC zum erstmaligen Betreiben des Motorsteuersystems 150 mit
einem selbstzündenden Verbrennungsmotor. Die Betriebswerte
Q1 bis Q4, TMI1 bis TMI4, TPI1 bis TPI4 und EVC sind die zylinderindividuellen
Gesamteinspritzmengen Q1 bis Q4, die zylinderindividuellen Einspritzlagen
TMI1 bis TMI4 und TPI1 bis TP14 für die Voreinspritzung
und die Haupteinspritzung und die Abgasventilschließzeit
EVC.
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Lediglich
die Abgasventilschließzeit EVC wird bei dem hier beschriebenen
Ausführungsbeispiel nicht zylinderindividuell ausgegeben.
In einer Weiterbildung des hier beschriebenen Verfahrens ist es
jedoch möglich, auch die Abgasventilschließzeit EVC
zylinderindividuell vorzugeben.
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Die
Betriebswerte Q1 bis Q4, TMI1 bis TMI4, TPI1 bis TPI4 und EVC werden
an ein Motorsteuersystem 150 ausgegeben. Das Motorsteuersystem 150 ist
dazu ausgelegt, einen (nicht skizzierten) selbstzündenden
Verbrennungsmotor so zu steuern, dass die vorgegebenen Betriebswerte
Q1 bis Q4, TMI1 bis TMI4, TPI1 bis TPI4 und EVC für mindestens
einen Verbrennungszyklus fest eingehalten werden. Mittels eines
(nicht dargestellten) Drehzahlsensors wird fortlaufend ein aktueller
Wert für die Drehzahl D ermittelt. Ein ebenfalls nicht
dargestellter Drucksensor ermittelt gleichzeitig den zylinderindividuellen
Druckverlauf p1 bis p4 während des Verbrennungszyklus in
allen vier Zylindern. Die auf diese Weise gewonnenen Messwerte D
und p1 bis p4 werden anschließend an eine Untereinheit 134c einer Auswerteeinrichtung
ausgegeben.
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Die
Untereinheit 134c der Auswerteeinrichtung ist dazu ausgelegt,
anhand der Messsignale D und p1 bis p4 zylinderindividuelle Werte
für die Verbrennungslage T1 bis T4 und für den
maximalen Druckgradienten dpmax1 bis dpmax4 zu ermitteln.
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Die
Verbrennungslagen T1 bis T4 der einzelnen Zylinder werden anschließend
von der bereitgestellten Soll-Verbrennungslage T0 abgezogen, um zylinderindividuelle
Abweichungen ΔT1 bis ΔT4 der Verbrennungslagen
der einzelnen Zylinder zu bestimmen. Die Abweichungen ΔT1
bis ΔT4 werden an eine weitere Untereinheit 134a der
Auswerteeinrichtung ausgegeben. Die Untereinheit 134a der
Auswerteeinrichtung umfasst vier Regler, welche unter Berücksichtigung
einer Abweichung ΔT1 bis ΔT4 jeweils einen Korrekturwert ΔTMI1
bis ΔTMI4 für die zylinderindividuelle Einspritzlage
der Haupteinspritzung ermitteln. Die auf diese Weise bestimmten
Korrekturwerte ΔTMI1 bis ΔTMI4 für die
Einspritzlage der Haupteinspritzung werden anschließend
zu der Ausgangs-Einspritzlage TMI0 für eine Haupteinspritzung
addiert. Auf diese Weise ergeben sich aktualisierte Werte für
die schon genannten Betriebsgrößen TMI1 bis TM14.
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Entsprechend
werden auch die zylinderindividuell bestimmten maximalen Druckgradienten dpmax1 bis dpmax4 von
dem Sollwert dpmax0 für den maximalen
Druckgradienten abgezogen, um die zylinderindividuellen Abweichungen Δmax1 bis Δmax4
von dem Sollwert dpmax0 für den
maximalen Druckgradienten zu berechnen. Die Abweichungen Δmax1 bis Δmax44 werden
an eine weitere Untereinheit 134d der Auswerteeinrichtung
ausgegeben, welche vier Regler umfasst. Jeder Regler der Untereinheit 134d ist
dazu ausgelegt, unter Berücksichtigung einer Abweichung Δmax1 bis Δmax4
einen Korrekturwert ΔQ1 bis ΔQ4 für die
Gesamteinspritzmenge zu ermitteln. Die Korrekturwerte ΔQ1
bis ΔQ4 werden anschließend mit der Ausgangs-Gesamteinspritzmenge
Q0 für die Haupteinspritzung und die Voreinspritzung addiert,
um die Betriebswerte Q1 bis Q4 zu erhalten.
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Die
oben schon erwähnte Untereinheit 134c der Auswerteeinrichtung
ist zusätzlich dazu ausgelegt, die zylinderindividuellen
Verbrennungslagen T1 bis T4 zeitlich zu mitteln und die sich ergebende Standardabweichung
der Istwerte zylinderindividuell zu bestimmen. Somit erhält
man die Standardabweichungen ST1 bis ST4, welche anschließend
zu einer Summe S summiert werden. Die Summe S wird an einen Stabilitätsregler 134e der
Auswerteeinrichtung ausgegeben. Der Stabilitätsregler 134e ermittelt
anhand der an ihn bereitgestellten Summe S den oben schon erwähnten
Korrekturwert ΔEVC. Durch Addition des Korrekturwerts ΔEVC
mit der Ausgangs-Abgasventilschließzeit EVC0 erhält
man einen aktualisierten Wert für die Abgasventilschließzeit
EVC.
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Das
in den oberen Abschnitten beschriebene Verfahren wird daraufhin
wiederholt. Anhand der neu gemessenen Messwerte D und p1 bis p4
können jeweils neue Betriebsgrößen Q1
bis Q4, TMI1 bis TMI4, TPI1 bis TPI4 und EVC auf die oben beschriebene
Weise bestimmt werden. Die Korrektureingriffe auf das Einspritzsystem
erfolgen vorzugsweise von Zyklus zu Zyklus. Da ein Korrektureingriff
auf das Einspritzsystem eine Auswirkung auf die Verbrennungslage,
und damit auf den maximalen Druckgradienten hat, sind die Regler
in einer bevorzugten Ausführungsform zeitlich entkoppelt,
wobei die Regelung für die Verbrennungslagen T1 bis T4
vorzugsweise deutlich schneller ausgelegt ist. Selbstverständlich
können die Korrektureingriffe auf das Einspritzsystem in
einer anderen Ausführungsform auch langsamer ausgeführt
werden.
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Dabei
kann es geschehen, dass einer der zylinderindividuell ermittelten
Korrekturwerte ΔTMI1 bis ΔTMI4, beispielsweise
aufgrund von Alterungseffekten am Verbrennungsmotor, gleich dem
oben schon erwähnten maximal möglichen Korrekturwert ΔTMImax für die Einspritzlage der Haupteinspritzung ist.
Ab diesem maximal möglichen Korrekturwert ΔTMImax trägt eine Korrektur der Einspritzlage
der Haupteinspritzung nicht mehr zur Stabilisierung des selbstzündenden
Verbrennungsmotors bei.
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Um
ein weiteres Durchlaufen des hier beschriebenen Verfahrens dennoch
zu ermöglichen, weist die Auswerteeinrichtung einen Sättigungsregler 134f auf,
dessen vier Regler dazu ausgelegt sind, die Korrektur der Einspritzlage
der Haupteinspritzung zumindest teilweise mittels einer Korrektur
der Einspritzlage der Voreinspritzung zu gewährleisten.
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Dazu
werden die Korrekturwerte ΔTMI1 bis ΔTMI4 von
dem maximal möglichen Korrekturwert ΔTMImax für die Einspritzlage der Haupteinspritzung abgezogen.
Die auf diese Weise erhaltenen Differenzen D1 bis D4 werden an die
Regler des Sättigungsreglers 134f der Auswerteeinrichtung
ausgegeben, welche daraufhin unter Berücksichtigung der
Differenzen D1 bis D4 die schon erwähnten Korrekturwerte ΔTPI1
bis ΔTPI4 ermitteln. Anschließend werden die Korrekturwerte ΔTPI1
bis ΔTPI4 mit der Ausgangs-Einspritzlage TPI0 für
die Voreinspritzung addiert. Das Ergebnis sind die Betriebsgrößen
TPI1 bis TPI4.
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Der
Stabilitätsregler 134e und der Sättigungsregler 134f sind
vorteilhafte Ergänzungen zu einer Steuervorrichtung zum
Betreiben eines selbstzündenden Verbrennungsmotors. Selbstverständlich ist
jedoch auch eine kostengünstige Ausführungsform
der Steuervorrichtung ohne den Stabilitätsregler 134e und/oder
den Sättigungsregler 134f möglich.
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Abschließend
sei noch erwähnt, dass die ermittelten Korrekturwerte ΔQ1
bis ΔQ4, ΔTMI1 bis ΔTMI4, ΔTPI1
bis ΔTPI4 und ΔEVC der verschiedenen Reglereingriffe
auch betriebspunktabhängig abgespeichert und nachfolgend
direkt als zylinderindividuelle Korrekturen bei der Steuerung des
Verbrennungsmotors verwendet werden können. Dies ist insbesondere
dann sinnvoll, wenn die Ursachen der Führungsgrößenabweichungen
in Lebensdauereffekten zu suchen sind.
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7 zeigt
ein Koordinatensystem als Beispiel für eine Regelung einer
Verbrennungslage und eines Verbrennungsgeräusches gemäß dem
Verfahren der 6. Die Abszisse des Koordinatensystems ist
eine Zeitachse t. Die Ordinaten des Koordinatensystems entsprechen
Wertebereichen eines maximalen Druckgradienten, einer Gesamteinspritzmenge,
einer Verbrennungslage und einer Einspritzlage einer Haupteinspritzung
eines Verbrennungszyklus.
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Zu
einem Zeitpunkt t0 wird ein selbstzündende Verbrennungsmotor
gestartet. Dazu werden einem Steuersystem des Verbrennungsmotors
eine Ausgangs-Gesamtspritzmenge Q0 und eine Ausgangs-Einspritzlage
TMI0 für die Haupteinspritzung vorgegeben. Bis zu einer
Zeit t1 werden die Ausgangs-Gesamteinspritzmenge Q0 und die Ausgangs-Einspritzlage
TMI0 für die Haupteinspritzung konstant eingehalten. Gleichzeitig
werden an zwei Zylindern des Verbrennungsmotors die Verbrennungslagen
T1 und T2 und die maximalen Druckgradienten dpmax1
und dpmax2 für jeden Verbrennungszyklus
in der Zeitspanne zwischen t0 und t1 ermittelt.
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Wie
anhand des Koordinatensystems zu erkennen ist, weichen die Verbrennungslagen
T1 und T2 während der Zeitspanne zwischen t0 und t1 deutlich
von einer vorgegebenen Soll-Verbrennungslage T0 ab. Auch die maximalen
Druckgradienten dpmax1 und dpmax2
entsprechen während dieser Zeitspanne nicht einem gewünschten
maximalen Druckgradienten dpmax0.
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Zum
Zeitpunkt t1 wird das anhand der 6 schon
erläuterte Verfahren gestartet. Dabei wird die Regelung
der maximalen Druckgradienten dpmax1 und
dpmax2 deutlich langsamer ausgeführt
als die Regelung der Verbrennungslagen T1 und T2, um die Quereinflüsse
zwischen den maximalen Druckgradienten dpmax1
und dpmax2 und den Verbrennungslagen T1
und T2 zu entkoppeln.
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Bis
zu einem Zeitpunkt t2 sind die zylinderindividuellen Einspritzlagen
TMI1 und TMI2 für die Haupteinspritzung so korrigiert,
dass die gewünschte Soll-Verbrennungslage T0 von den Verbrennungslagen
T1 und T2 eingehalten wird. Auch die maximalen Druckgradienten dpmax1 und dpmax2 sind
bis zum Zeitpunkt t3 so eingestellt, dass sie keine signifikanten Abweichungen
von dem gewünschten maximalen Druckgradienten dpmax0 mehr zeigen. Dabei sind in dem Zeitintervall
zwischen den Zeiten t1 und t2 die Änderungen an den maximalen
Druckgradienten dpmax1 und dpmax2
fast ausschließlich auf die Korrekturen der Gesamteinspritzmengen
Q1 und Q2 zurückzuführen. Zu erkennen sind die
Quereinflüsse der beiden Regeleingriffe auf die Verbrennungslagen T1
und T2 und die maximalen Druckgradienten dpmax1
und dpmax2. Die beiden Regeleingriffe können dabei
durch Auswerten der Absolutwerte oder der Mittelwerte der verschiedenen
Zylinder ausgeführt werden.
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8 zeigt
ein Koordinatensystem als Beispiel für eine Sättigungsregelung
gemäß dem Verfahren der 6. Entsprechend
dem oben schon beschriebenen Koordinatensystemen ist die Abszisse eine
Zeitachse t. Die Ordinate entspricht den Wertebereichen einer Verbrennungslage,
einer Einspritzlage einer Haupteinspritzung und einer Einspritzlage einer
Voreinspritzung eines Verbrennungszyklus.
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Zu
einem Zeitpunkt t0 wird ein selbstzündender Verbrennungsmotor
gestartet, indem an dessen Steuersystem eine Ausgangs-Einspritzlage
TPI0 für die Voreinspritzung und eine Ausgangs-Einspritzlage TMI0
für die Haupteinspritzung bereitgestellt werden. Die Ausgangs-Einspritzlagen
TPI0 und TMI0 werden bis zu einem Zeitpunkt t1 für einen
Zylinder des Verbrennungsmotors fest eingehalten. Während
des Zeitraums zwischen den Zeiten t0 und t1 weichen die als Verbrennungslage
T1 des Zylinders bestimmten Werte signifikant von einer vorgegebnen
Soll-Verbrennungslage T0 ab.
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Ab
dem Zeitpunkt t1 wird die Verbrennungslage T1 gemäß dem
Verfahren der 6 mittels einer Korrektur der
Einspritzlage TMI für die Haupteinspritzung geregelt. Dabei
werden Werte für die Einspritzlage TMI ermittelt, welche
außerhalb eines Schwellwerts ΔTMImax um
die Ausgangs-Einspritzlage TMI0 der Haupteinspritzmenge liegen.
Trotz der hohen Abweichungen der ermittelten Einspritzlage TMI von
der Ausgangs-Einspritzlage TMI0 der Haupteinspritzmenge gelingt
es nicht, die Verbrennungslage T1 auf die Soll-Verbrennungslage
T0 einzustellen.
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Um
dennoch die Verbrennungslage T1 auf Werte nahe an der Soll-Verbrennungslage
T0 zu korrigieren, wird ab dem Zeitpunkt t2 die Verbrennungslage
T1 auch über einen Eingriff auf die Einspritzlage TPI der
Voreinspritzung gemäß dem Verfahren der 6 korrigiert.
Auf diese Weise ist es möglich, die Einspritzlage TMI der
Haupteinspritzung auf einen Wertebereich zu begrenzen, welcher innerhalb
des Schwellwerts ΔTMImax um die
Ausgangs- Einspritzlage TMI0 der Haupteinspritzmenge liegt und gleichzeitig
die Verbrennungslage T1 auf Werte nahe der Soll-Verbrennungslage
T0 zu korrigieren. Aufgrund des kombinierten Eingriffs auf die Einspritzlagen TMI1
und TPI1 der Haupteinspritzung und der Voreinspritzung, zeigt die
Verbrennungslage T1 ab dem Zeitpunkt t3 keine signifikanten Abweichungen
von der Soll-Verbrennungslage T0.
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Als
Alternative oder als Ergänzung zu dem Eingriff auf die
Einspritzlagen TPI1 der Voreinspritzung kann auch das Verhältnis
zwischen den Einspritzmengen der Haupteinspritzung und der Voreinspritzung
variiert werden, um die Verbrennungslage T1 nahe der Soll-Verbrennungslage
T0 einzupendeln.
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9 zeigt
ein Koordinatensystem als Beispiel für eine Stabilitätsregelung
einer Standardabweichungen der zylinderindividuellen Verbrennungslage
gemäß dem Verfahren der 6. Als Abszisse weist
das Koordinatensystem eine Zeitachse t auf. Die Ordinate des Koordinatensystems
entspricht den Wertebereichen einer Standardabweichung und einer
Abgasventilschließzeit.
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Einem
selbstzündenden Verbrennungsmotor wird ein Ausgangswert
EVC0 für die Abgasventilschließzeit vorgegeben,
bevor der Verbrennungsmotor zum Zeitpunkt t0 gestartet wird. Ab
dem Zeitpunkt t0 wird der Ausgangswert für die Abgasventilschließzeit
EVC0 fest eingehalten. Gleichzeitig wird aus den fortlaufend ermittelten
Verbrennungslagen eines Zylinders des Verbrennungsmotors eine Standardabweichung
ST1 für die Verbrennungslage des Zylinders berechnet.
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Aufgrund
von Umwelteinflüssen, Kraftstoffparametern (Beimischung
von Äthanol) und/oder Alterungseffekten am Verbrennungsmotor
nimmt die Standardabweichung ST1 der Verbrennungslage immer höhere
Werte ein. Ab dem Zeitpunkt t1 überschreitet die Standardabweichung
ST1 einen vorgegebenen Schwellwert S0. Um dies zu verhindern, wird
die Abgasventilschließzeit EVC auf einen Wert eingestellt,
bei welchem der Schwellwert S0 von der Standardabweichung ST1 der
Verbrennungslage eingehalten wird. Ab einem Zeitpunkt t2 liegt die Standardabweichung
ST1 der Verbrennungslage somit wieder an bzw. unter dem Schwellwert
S0.
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Bei
der anhand der 9 erläuterten Stabilitätsregelung
kann es sich um einen zylinderindividuellen Eingriff (bei einem
vollvariablen Ventilsystem) oder um einen zylinderglobaler Eingriff
(bei einem teilvariablen Ventilsystem) handeln. Der Eingriff des Stabilitätsreglers
dient dabei zum Erreichen einer maximal zulässigen Standardabweichung
für die Verbrennungslage.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102004046086
A1 [0002]