-
Die
Erfindung betrifft ein System zum Abtransport thermischer Verlustleistungen,
wie es insbesondere in elektronischen Geräten oder Schaltschränken
einsetzbar ist.
-
Die
Komponenten von elektronischen Geräten oder Schaltschränken
produzieren naturgemäß aus einem bestimmten Anteil
der ihnen zugeführten Elektroenergie Verlustwärme.
Diese Verlustwärme muss zur Verhinderung von Ausfällen
der elektronischen Komponenten abgeführt werden. Insbesondere
für Computer ist es notwendig, die Verlustwärme der
Central-Processing-Unit (CPU) abzuführen.
-
Nach
momentanem Stand der Technik erzeugt eine CPU in einem handelsüblichen
Personalcomputer ca. 80–130 W Verlustleistung, welche als Wärme
aus dem System abgeführt werden muss. Allerdings ist bei
zukünftigen Prozessorgenerationen mit einer Verlustleistung
größer als 130 W zu rechnen. Um ein Funktionieren
der CPU zu gewährleisten, ist es in Abhängigkeit
des Prozessortyps und des Herstellers des Prozessors erforderlich,
die Temperatur an der CPU auf Temperaturen zwischen 60°C und
90°C durch Kühlung zu begrenzen.
-
Neben
der CPU befinden sich in einem komplexen elektronischen Gerät,
wie einem Personalcomputer, weitere Komponenten, deren maximale Arbeitstemperatur
ebenfalls zum Zwecke des reibungslosen Funktionierens nach oben
begrenzt ist. Eine weitere wichtige Komponente stellt in diesem Zusammenhang
die Grafikkarte (GPU) dar. Ebenso gilt der Chipsatz als signifikante
Verlustwärmequelle.
-
Nach
der
DE 200 10 977
U1 ist ein System zum Kühlen eines Computers bekannt,
welches eine Kälteanlage mit Verdichter, Kondensator, Expansionsventil
und Verdampfer aufweist, die den Computer bzw. dessen wärmeerzeugende
Komponenten auf traditionelle Weise nach dem Kaltdampfprozess kühlt.
-
Nach
der
WO 2004/061908
A2 wird eine Kühlvorrichtung offenbart, die ein
von einem Wärmeübertragungsfluid durchströmtes
Mehrkanalflachrohr aufweist, welches mit den verlustwärmeerzeugenden Komponenten
thermisch in Verbindung steht.
-
Weiterhin
werden für die Kühlung von elektronischen Geräten
Heatpipes bzw. Wärmerohre eingesetzt, welche eine sehr
effiziente Art des Wärmetransportes von dem wärmedissipierenden
elektronischen Bauelement zu einem Wärmeübertrager
zur Wärmeabfuhr aus dem System ermöglichen. In
dem Wärmeübertrager bzw. dem Kondensator des Wärmerohres
wird die Wärmeenergie an ein Kühlmittel, beispielsweise
an einen Luftstrom oder an eine Kühlflüssigkeit,
abgegeben.
-
Ein
solches System ist in der
DE
195 27 674 offenbart. Die offenbarte Kühleinrichtung
führt die Wärme an einen Kühlluftstrom
ab, der mittels eines Ventilators erzeugt wird.
-
Nach
der
US 6,288,895 ist
ein Apparat für die Kühlung elektronischer Komponenten
in einem Computersystem offenbart, welches ein Wärmerohr
zur Ableitung des Verlustwärmestromes von dem wärmeerzeugenden
elektronischen Bauelement nutzt und dessen Kondensator mit einem
kanalförmigen Wärmeübertrager in thermischer
Verbindung steht, der Wärmeübertragungsrippen
aufweist.
-
Nachteilig
an dem aufgeführten Stand der Technik ist, dass Wärmeübertragungsaufgaben
zumeist mit hohem apparativem Aufwand gelöst werden, der
zu hohen Kosten und einer hohen Störanfälligkeit
der Komponenten führt.
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht somit darin, ein System zu schaffen,
welches die Verlustwärmeaufnahme an der Quelle, den Wärmetransport und
die Wärmeabgabe thermodynamisch und kosteneffizient realisiert.
-
Erfindungsgemäß wird
diese Aufgabe dadurch gelöst, dass ein System zum Abtransport
thermischer Verlustleistungen von insbesondere elektronischen Bauteilen
geschaffen wird, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass ein Mehrkanalflachrohr
vorgesehen ist, welches eine Wärmeaufnahmezone, eine Wärmeleitungszone
und eine Wärmeabgabezone vertikal übereinander
ausgebildet aufweist und dass die Zonen durch das Mehrkanalflachrohr
mit Kanälen und Zwischenwänden miteinander verbunden
sind. Dabei ist das Mehrkanalflachrohr an seinen Enden verschlossen
und in den Kanälen ist ein Phasen wechselndes Kältemittel
vorgesehen. Die Orientierung der Kanäle erfolgt derart
in vertikaler Richtung y, dass das flüssige Kältemittel
in die Wärmeaufnahmezone gravitationsbedingt zurückfließt,
wobei die einzelnen Kanäle des Mehrkanalflachrohres als
kommunizierende Röhren ausgebildet sind.
-
Erfindungsgemäß ist
weiterhin vorgesehen, dass das Mehrkanalflachrohr in der Wärmeaufnahmezone
und der Wärmeleitungszone senkrecht und eben sowie in der
Wärmeabgabezone mit einem Steigungswinkel alpha spiralförmig
gedreht ausgebildet ist.
-
Besonders
vorteilhaft ist die Ausbildung des Steigungswinkels alpha mit mindestens
2°.
-
Eine
bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dass die Wärmeaufnahmezone des
Mehrkanalflachrohres innerhalb eines Gehäuses mit den auf
einem Trägersystem angeordneten elektronischen Bauteilen
thermisch kontaktiert ist und die Wärmeabgabezone des Mehrkanalflachrohres
außerhalb des Gehäuses angeordnet ist, wobei die
genannten Zonen mittels der Wärmeleitungszone des Mehrkanalflachrohres
verbunden sind.
-
Die
elektronischen Bauteile werden nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung mittels einer Klemmvorrichtung mit dem Mehrkanalflachrohr im
Bereich der Wärmeaufnahmezone thermisch kontaktiert.
-
Eine
vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung besteht darin, dass das
Mehrkanalflachrohr im Bereich der Wärmeabgabezone Oberflächenvergrößerungselemente
aufweist. Von besonderem ökonomischen und fertigungstechnischem
Vorteil ist die Ausbildung der Oberflächenvergrößerungselemente
als Streckmetall bzw. Streckmetalllagen. Alternativ dazu können
die Oberflächenvergrößerungselemente auch
konventionell als Rippen, Rippenkörper oder als Lamellen
ausgebildet sein.
-
Nach
einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Mehrkanalflachrohr im
Bereich der Enden mit Öffnungen in den Zwischenwänden
der Kanäle versehen, was das Prinzip der kommunizierenden
Röhren innerhalb des Mehrkanalflachrohres auf besonders
effiziente Weise realisiert.
-
Die
Fertigung der Mehrkanalflachrohre ist dann besonders wirtschaftlich,
wenn die Enden jeweils durch Quetschzonen zur Abdichtung der Kanäle
nach außen hin ausgeführt werden.
-
Die
Konzeption der Erfindung besteht darin, dass drei Funktionsbereiche
in einer Vorrichtung integriert sind.
-
Der
erste Funktionsbereich besteht aus der Wärmeaufnahmezone,
welche auch die Funktion der thermischen Kupplung erfüllt.
-
Die
thermische Kupplung ist das Bindeglied zwischen der Fläche,
an der die thermische Verlustleistung anfällt, und einem
Thermosiphonsystem, das dem Abtransport der Verlustwärme,
der Wärmeleitungszone, dient. Die thermische Kupplung ermöglicht
eine optimale, aber jederzeit leicht zu lösende Verbindung
zwischen Wärmequelle und Transportsystem zur Wärmesenke,
der Wärmeabgabezone.
-
Konzeptionsgemäß kann
die thermische Kupplung auch eingesetzt werden, um mehrere Thermosiphonschienen
zum Transport von Verlustwärme über längere
Strecken zu verbinden. Weiterhin kann die thermische Kupplung auch
für die Ankopplung an Kälteanlagen, Flüssigkeitskühlsysteme und
Kühlkörper verwendet werden.
-
Die
Wärmeleitungszone ist erfindungsgemäß als
Thermosiphonschiene ausgebildet. Darunter ist ein System zum verlustarmen
Transport von thermischer Energie zu verstehen. Sie dient vor allem
als flexible Verlängerung und als Zwischenstück
zwischen thermischer Kupplung, der Wärmeaufnahmezone, und
Wärmesenke, der Wärmeabgabezone. Durch geeignete
Kopplungsmittel können mehrere Thermosiphonschienen in
Reihe geschaltet werden, um Wärme an eine Wärmesenke
zu übertragen. Eine Parallelschaltung zum Übertragen
höherer Leistungen ist eine alternative Ausgestaltung der
Erfindung.
-
Die
Dimensionierung erfolgt je nach volumetrischen und leistungsspezifischen
Anforderungen. Daraus ergibt sich auch die optimale Menge des Arbeitsfluids
bzw. Kältemittels.
-
Die
aufgenommene Wärme wird erfindungsgemäß vorzugsweise
durch Spiralwärmeübertrager, z. B. an Luft, abgegeben.
Es ist aber auch die Ankopplung an den Verdampfer einer Kältemaschine, an
Strangpresskühlkörper oder an einen Kühlflüssigkeitskreislauf
möglich.
-
Weitere
Vorteile des Systems sind seine einfache und damit kostengünstige
Fertigung sowie seine Flexibilität bzgl. Größe
und Gestalt. Es lässt sich an verschiedenste Anforderungen
hinsichtlich Bauraum und abzuführender Wärmeleistung
anpassen.
-
Weitere
Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
mit Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen. Es zeigen:
-
1:
Mehrkanalflachrohr im Ortskoordinatensystem;
-
2:
Mehrkanalflachrohrendstück mit Öffnungen in den
Zwischenwänden;
-
3:
Mehrkanalflachrohrendstück mit Quetschzone;
-
4:
Spiralwärmeübertrager mit innerem Eingang;
-
5:
Spiralwärmeübertrager mit äußerem Eingang;
-
6:
Draufsicht des Schaltschrankes mit Spiralwärmeübertrager
und
-
7:
Seitenansicht des Schaltschrankes mit Spiralwärmeübertrager.
-
Unter
Beachtung des Mindestgefälles zwischen Wärmesenke
und Wärmequelle und gegebenenfalls der durch den Hersteller
der Mehrkanalflachrohre vorgegebenen Biegeradien kann die Thermosiphonschiene
um die X-Achse, um die Y-Achse und um die Z-Achse, gemäß 1,
gebogen oder verdrillt werden.
-
Das
Thermosiphonsystem ist als Mehrkanalflachrohr 1 gemäß 2 mit
korrespondierenden Gefäßen bzw. Kanälen 2 ausgebildet.
Die Gefäße sind im Bereich der Flüssigphase
des Arbeitsfluids, also im Bereich des Endstücks, das als
Verdampfer arbeitet, verbunden.
-
Bevorzugt
gibt es eine zusätzliche Verbindung der Kanäle 2 im
Bereich der Kondensationszone, der Wärmeabgabezone 12.
Der Wärmetransport erfolgt im Wesentlichen auf Grund der
isothermen bzw. isobaren Zustandsänderungen in Verbindung mit
dem Schwerkraftumlauf eines Arbeitsfluids bzw. Kältemittels.
-
Zum
Betrieb des Systems ist zwischen Wärmequelle und Wärmesenke
bevorzugt ein Steigungswinkel vom mindestens 2° vorgesehen.
-
Die
Thermosiphonschiene besteht nach einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung aus einem Mehrkanalflachrohr 1. Die einzelnen
Kanäle 2 des Mehrkanalflachrohrs 1 werden
mittels Bohrungen bevorzugt an beiden Enden miteinander verbunden.
Die Bohrungen bilden Öffnungen 4 in den Zwischenwänden 3 benachbarter
Kanäle 2 und können von außen
quer durch das Mehrkanalflachrohr 1, welches auch als Rohrprofil
bezeichnet wird, eingebracht werden.
-
Um
jedoch das nachträgliche Verschließen der dabei
entstehenden Eintrittsöffnungen in den Außenwänden
zu vermeiden, werden jeweils von links und rechts die Zwischenwände 3 durch
schräg zur Kanalrichtung z verlaufende Bohrungen oder Aufdornungen
miteinander verbunden, wobei die jeweils äußeren
Wandungen der äußeren Kanäle 2 nicht
perforiert werden. Die Bohrungen treffen in der Mitte des Profils
aufeinander und bilden gemäß 2 ein „x". Dies
ermöglicht das Verschließen der Profile durch lediglich
zwei Ultraschallschweißvorgänge, ohne die korrespondierenden
Kanäle 2 zu beeinträchtigen.
-
Vor
dem Verschließen werden die Seitenkanten des Mehrkanalflachrohrs 1 auf
ca. 150% der Tiefe der Ultraschallschweißnaht keilförmig
in Richtung der Z-Achse gemäß 3 eingedrückt,
wodurch eine Quetschzone 5 gebildet wird. Dieses Verfahren
bietet den Vorteil des Erreichens einer Schweißnaht ohne
Verformungen, wie „Schwalbenschwänze", die über
die ursprünglichen Abmessungen des Mehrkanalflachrohrs 1 hinausgehen,
und der Anbindung an die thermische Kupplung unter optimaler Ausnutzung
der zur Verfügung stehenden Fläche.
-
Das
Mehrkanalflachrohr 1 wird evakuiert und mit einem Arbeitsfluid
gefüllt. Anschließend werden die Enden des Mehrkanalflachrohrs 1 durch
Ultraschallschweißen gasdicht verschlossen. Alternativ sind
die Enden auch durch Löten oder andere Verfahren gasdicht
verschließbar.
-
Als
Arbeitsfluid sind alle Fluide geeignet, die im Bereich der jeweils
geforderten Leistungsparameter eine geeignete Dampfdruckkurve mit
günstigen isothermen und isobaren Zustandsänderungen
aufweisen, bei der die vom Hersteller der Mehrkanalflachrohre 1 vorgegebenen
Arbeitsdrücke nicht überschritten werden.
-
Die
Wärmeabgabezone 12 ist gemäß 4 und 5 als
Spiralwärmeübertrager mit der Funktion eines Kondensators
ausgebildet. Der Spiralwärmeübertrager ist konzeptionsgemäß auch
als ein Thermosiphonsystem und aus einem Mehrkanalflachrohr 1 ausgebildet
und realisiert den Flüssigkeitsrücktransport zur
Wärmeaufnahmezone schwerkraftgebunden.
-
Unter
Beachtung des Mindestgefälles zwischen Wärmesenke
und Wärmequelle und der gegebenenfalls durch den Hersteller
der Mehrkanalflachrohre 1 vorgegebenen Biegeradien kann
der Spiralwärmeübertrager im Bereich der Flüssigphase
des Arbeitsfluids um die X-Achse, um die Y-Achse und um die Z-Achse
gebogen oder verdrillt sein.
-
Die
Wärmeabgabezone 12 ist als ein Teil des Thermosiphonsystems
ausgebildet und ist ein im Kondensationsbereich zur Spirale gebogenes
Mehrkanalflachrohr 1 mit korrespondierenden Kanälen 2. Die
Spirale ist in Richtung der Y-Achse ansteigend ausgebildet. Nach 4 steigt
sie von ihrem Mittelpunkt aus an, sofern der Verdampfungsbereich
in das Zentrum der Spirale mündet. Mündet der
Verdampfungsbereich in die äußerste Wicklung der
Spirale gemäß 5, dann
ist der Anstieg in Richtung der Y-Achse nach innen hin ausgebildet.
-
In 6 ist
ein Schaltschrank mit Spiralwärmeübertrager in
der Draufsicht dargestellt. Dabei ist der Spiralwärmeübertrager
auf dem Gehäuse 6 des Schaltschrankes angeordnet.
Der Spiralwärmeübertrager als Wärmeabgabezone 12 des
Systems zum Abtransport thermischer Verlustleistungen ist aus einem
Mehrkanalflachrohr 1 mit einem Steigungswinkel in y-Richtung
gemäß 4 oder 5 gewickelt und
mit Oberflächenvergrößerungselementen 9 versehen.
-
Um
die Effizienz zu verbessern, ist gemäß der dargestellten
Ausführungsform der Erfindung zwischen den einzelnen Wicklungen
eine Metallstruktur, z. B. Streckmetall oder Wellblech, angeordnet,
die geeignet ist, durch ihren Aufbau die äußere Oberfläche
zur Wärmeabgabe zu vergrößern und durch
Verwirbelung dem Ausbilden laminarer Strömungen der erzwungenen
oder freien Konvektion der Luft entgegenwirkt.
-
In 7 ist
eine Seitenansicht eines Schaltschranks mit Spiralwärmeübertrager
dargestellt. Typischerweise ist dabei in einem Gehäuse 6 ein
Trägersystem 7 mit den elektronischen Bauteilen 8 vorgesehen,
wobei letztere mittels des Systems zum Abtransport thermischer Verlustleistungen
gekühlt werden sollen. Die Wärmeaufnahmezone 10 des
als Mehrkanalflachrohr 1 ausgebildeten Systems wird über
eine thermische Kupplung bzw. eine Klemm- oder Klippvorrichtung 13 thermisch
mit den Verlustwärme produzierenden elektronischen Bauteilen 8 kontaktiert.
Die durch Verdampfung des Arbeitsfluids bzw. Kältemittels
aufgenommene Energie wird infolge des aufsteigenden Dampfes durch
die Wärmeleitungszone 11 des Mehrkanalflachrohres 1 zum
außerhalb des Gehäuses 6 liegenden Spiralwärmeübertrager
der Wärmeabgabezone 12 geleitet, wo die Wärme
durch Kondensation an die den Wärmeübertrager
umströmende und kühlende Luft abgegeben wird.
Nach der Kondensation des Fluids strömt das Kondensat infolge
der Schwerkraft aus der Wärmeabgabezone 12 durch
die Wärmeleitungszone 11 in die Wärmeaufnahmezone 10 zurück.
Um den Rückfluss des Kondensats zu gewährleisten,
ist der Spiralwärmeübertrager in der Wärmeabgabezone 12 mit einem
Steigungswinkel alpha von mindestens zwei Grad ausgebildet.
-
Die
Dimensionierung des Gesamtsystems erfolgt je nach volumetrischen
und leistungsspezifischen Anforderungen. Daraus ergibt sich auch
die optimale Menge des Arbeitsfluids.
-
Das
Verfahren der Herstellung des Systems ist durch folgende Schritte
gekennzeichnet:
Die einzelnen Kanäle des Mehrkanalflachrohres 1 sind
durch Öffnungen 4 in den Zwischenwänden
miteinander verbunden. Die Öffnungen werden mittels Bohrungen,
idealerweise an beiden Enden, erzeugt. Die Bohrungen können
von außen quer durch das Profil eingebracht werden. Um
jedoch das nachträgliche Verschließen der dabei
entstehenden Eintrittsöffnungen zu vermeiden, werden jeweils
von links und rechts die Zwischenwände 3 durch
schräg zur Kanalrichtung z verlaufende Bohrungen oder Aufdornungen
miteinander verbunden. Die Bohrungen treffen in der Mitte des Profils
aufeinander und bilden ein „x". Dies ermöglicht
das Verschließen der Profile durch lediglich zwei Ultraschallschweißvorgänge, ohne
die korrespondierenden Kanäle 2 zu beeinträchtigen.
Vor dem Verschließen werden die Seitenkanten des Mehrkanalflachrohres 1 auf
ca. 150% der Tiefe der Ultraschallschweißnaht keilförmig
in Richtung der Z-Achse gemäß 4 eingedrückt,
um zu erreichen, dass die Schweißnaht keine Verformungen,
wie „Schwalbenschwänze", aufweist, die über die
ursprünglichen Abmessungen des Mehrkanalflachrohres 1 hinausgehen.
Dieses Verfahren ermöglicht die Anbindung an die thermische
Kupplung, unter optimaler Ausnutzung der zur Verfügung
stehenden Fläche.
-
Das
Profil wird nachfolgend evakuiert und mit einem Arbeitsfluid gefüllt.
Die Enden werden durch Ultraschallschweißen gasdicht verschlossen.
Alternativ sind die Enden auch durch Löten gasdicht verschließbar.
Um das gefüllte Profil zu verlöten, bedarf es
einer aktiven Kühlung des Mehrkanalflachrohres 1.
-
Als
Arbeitsfluid sind alle Fluide geeignet, die im Bereich der jeweils
geforderten Leistungsparameter eine geeignete Dampfdruckkurve mit
günstigen isothermen und isobaren Zustandsänderungen
aufweisen, bei der die vom Hersteller der Mehrkanalflachrohre 1 vorgegebenen
Arbeitsdrücke nicht überschritten werden.
-
Je
nach Verlustwärmemenge kann diese durch freie Konvektion
oder mit Unterstützung durch einen Lüfter an die
Umgebung abgegeben werden.
-
Der
Anschluss an die Wärmequelle folgt den jeweiligen Anforderungen
und Gegebenheiten. Unter anderem sind folgende Varianten sinnvoll,
um das System zu kompartimentieren. Dabei werden die einzelnen Funktionsbereiche
physisch getrennt und über thermische Kupplungen miteinander
verbunden.
-
Variante 1:
-
1. Direkte Ankopplung an die Wärmequelle:
-
Die
Wärmeaufnahmezone 10 wird mittels einer geeigneten
mechanischen Befestigung auf die Wärmequelle gepresst.
Unter Berücksichtigung des Mindestgefälles zwischen
Wärmesenke und Wärmequelle kann der Verdampferteil
nach den jeweiligen Anforderungen durch Biegen angepasst werden.
-
Variante 2:
-
2. Ankopplung des Systems über
eine thermische Kupplung:
-
Die
thermische Kupplung wird mit der Wärmequelle verbunden,
die Wärmeaufnahmezone 10 des Mehrkanalflachrohres 10 des
Systems wird in der thermischen Kupplung befestigt. Unter Berücksichtigung
des Mindestgefälles zwischen Wärmesenke und Wärmequelle
kann der Verdampferteil nach den jeweiligen Anforderungen durch
Biegen angepasst werden. Die Verwendung einer thermischen Kupplung
ist insbesondere dann sinnvoll, wenn eine einfache und schnelle
Demontage des Systems gewährleistet sein soll.
-
Variante 3:
-
3. Ankopplung des Systems über
die thermische Kupplung und Zwischenschalten von ein oder mehreren
Thermosiphonschienen als Wärmeleitungszonen 11 zur Überwindung
notwendiger Abstände zwischen Wärmequelle und
Wärmesenke:
-
Die
thermische Kupplung wird mit der Wärmequelle verbunden.
In der thermischen Kupplung an der Wärmequelle wird eine
Thermosiphonschiene befestigt, die in der Kondensationszone durch
eine thermische Kupplung mit der Verdampfungszone der nächsten
Thermosiphonschiene verbunden ist. Alternativ können auch
mehrere Thermosiphonschienen in Reihe geschaltet werden, um dann
letztlich mit der Wärmeabgabezone 12 verbunden
zu werden. Unter Berücksichtigung des Mindestgefälles
zwischen Wärmesenke und Wärmequelle kann der Verdampferteil
nach den jeweiligen Anforderungen durch Biegen angepasst werden.
Die Verwendung der thermischen Kupplung ist insbesondere dann sinnvoll, wenn
eine einfache und schnelle Montage/Demontage oder Verlängerung
der Wärmeleitungszone 11 und eine Anpassung der
Wärmeabgabezone 12 gewährleistet sein
soll.
-
- 1
- Mehrkanalflachrohr,
Rohrprofil
- 2
- Kanal
- 3
- Zwischenwände
- 4
- Öffnungen
- 5
- Quetschzone
- 6
- Gehäuse
- 7
- Trägersystem
- 8
- elektronisches
Bauteil
- 9
- Oberflächenvergrößerungselemente
- 10
- Wärmeaufnahmezone
- 11
- Wärmeleitungszone
- 12
- Wärmeabgabezone
- 13
- Klemmvorrichtung
- alpha
- Steigungswinkel
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste
der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert
erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information
des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen
Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt
keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 20010977
U1 [0005]
- - WO 2004/061908 A2 [0006]
- - DE 19527674 [0008]
- - US 6288895 [0009]