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Die
Erfindung betrifft eine Fahrzeuglenkung bei welcher eine Drehung
einer Eingabevorrichtung eine Lenkbewegung des Fahrzeugs hervorruft,
gemäß den Merkmalen des jeweiligen Oberbegriffes der
unabhängigen Patentansprüche.
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Fahrzeuge
aller Art weisen oft Eingabevorrichtungen auf, welche durch einen
Fahrzeugbediener zur Erzeugung einer Lenkbewegung des Fahrzeugs
in eine entsprechende Richtung gedreht werden müssen. Dies
ist darin begründet, dass der Fahrzeugbediener intuitiv
von der gewünschten Lenkbewegung des Fahrzeugs auf die
hierzu notwendige Drehung der Eingabevorrichtung schließen
kann. Beispielsweise weist ein Automobil als Eingabevorrichtung
ein Lenkrad oder ein Flugzeug ein Steuerhorn auf, welches zur Erzeugung
einer Lenkbewegung nach Links, nach Links gedreht werden muss und
zur Erzeugung einer Lenkbewegung nach Rechts, nach Rechts gedreht
werden muss.
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Die
DE 500 669 offenbart hierzu
eine Fahrzeuglenkung, bei welcher eine Drehung einer Eingabevorrichtung
mittels einer Eingangswelle, zweier Kegelräder und einer Übertragungswelle
auf eine ersten und zweite Welle übertragen wird. Die erste und
zweite Welle weisen jeweils ein globoidförmiges Wellensegment
auf, welches eine spiralförmige Steuerkurve trägt,
wobei mit der Steuerkurve ein scheibenförmiges Tastelement
im Eingriff steht, das ortsfest und drehbar in einem Achsschenkel
gelagert ist. Dieser trägt wiederum ein Fahrzeugrad und
ist drehbar in einer Aufhängung gelagert.
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Eine
Drehung der Eingabevorrichtung führt bei der vorgeschlagenen
Fahrzeuglenkung zu einer Drehung der Eingangswelle und der Übertragungswelle,
welche wiederum die erste und die zweite Wellen antreibt. Hierdurch
werden die Tastelemente auf Grund der Spiralform der Führungskurven
und der Globoidform der Wellensegmente, entlang einer Kreisbahn
um die Drehachsen der Achsschenkel bewegt, wobei sie eine Drehung
der Achsschenkel und der an diesen befestigten Fahrzeugrädern
erzeugen, welche das Fahrzeug in die entsprechende Richtung lenkt.
Da die Wellensegmente und die Tastelemente bei der vorgeschlagenen
Fahrzeuglenkung unmittelbar an den Achsschenkeln angeordnet sind,
muss die Drehbewegung der Eingabevorrichtung über die Übertragungswelle
auf die erste und zweite Welle übertragen werden. Dabei
befinden sich die Achsschenkel jedoch immer auf den ungefederten
Teilen der Radaufhängungen, was zum einen bedeutet, dass
die Übertragungswelle aufwändige Gelenk- und Schiebestücke
aufweisen muss, um ein Einfedern der Fahrzeugräder zu ermöglichen,
zum anderen, dass die auf den ungefederten Teilen der Radaufhängungen
angeordneten Wellen und Tastelemente auf Grund ihrer Massen einen
negativen Einfluss auf den Federungskomfort des Fahrzeuges haben.
Des Weiteren sind die beiden Wellensegmente, bedingt durch ihre
Globoidform, aufwändig herzustellen.
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Aufgabe
der Erfindung ist es daher den Stand der Technik, insbesondere im
Hinblick auf die genannten Nachteile, zu verbessern. Sie wird durch die
Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Weitere
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Kerngedanke
der Erfindung ist es, dass mindestens ein erstes Tastelement derart
mit einer schraubenförmigen Führungskurve eines
ersten Wellensegmentes im Eingriff steht und mindestens ein zweites
Tastelement derart mit einer schraubenförmigen Führungskurve
eines zweiten Wellensegmentes im Eingriff steht, dass eine Drehbewegung des
ersten und des zweiten Wellensegmentes zu einer geradlinigen Bewegung
des ersten und des zweiten Tastelementes führt, wobei entweder
alle Tastelemente mit einer einzigen verschiebbaren Betätigungsstange
verbunden sind, oder das erste Tastelement mit einer verschiebbaren
ersten Betätigungsstange verbunden ist und das zweite Tastelement
mit einer verschiebbaren zweiten Betätigungsstange verbunden
ist. Erfindungsgemäß steht dabei die einzige Betätigungsstange
beziehungs weise die erste und die zweite Betätigungsstange
derart mit mindestens einem Fahrzeugrad in Verbindung, dass eine Bewegung
der einzigen Betätigungsstange beziehungsweise der ersten
und die zweiten Betätigungsstange zu einer Lenkbewegung
des Fahrzeugs führt.
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Hierdurch
können die Wellensegmente und Tastelemente statt auf den
ungefederten Teilen des Fahrzeugfahrwerks, bevorzugt auf einem gefederten Fahrzeugchassis
angeordnet sein, was dem Federungskomfort zu Gute kommt, wobei jede
Betätigungsstange mit einfachen Knick- oder Kugelgelenken
ausgestattet sein kann, um ein Einfedern der Fahrzeugräder
zu ermöglichen. Da die Tastelemente geradlinig bewegt werden,
kann zudem die Form der Wellensegmente zylindrisch sein, wodurch
sie einfacher herstellbar sind.
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Falls
das erste und zweite Tastelement mit einer ersten und zweiten Betätigungsstange
verbunden ist, sieht eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
vor, die Führungskurven auf dem ersten und zweiten Wellensegment
derart auszuformen, dass bei einer Drehung der Eingabevorrichtung
die erste und zweite Betätigungsstange in Abhängigkeit
der Drehrichtung unterschiedlich weit verhoben werden, wodurch die
mit den Betätigungsstangen verbundenen Fahrzeugräder
unterschiedlich starke Einschlagwinkel einnehmen. Zur Verhinderung
eines übermäßigen Reibens der Fahrzeugräder
auf der Fahrbahnoberfläche bei einer Kurvenfahrt können
die kurvenäußeren Fahrzeugräder somit
einen kleineren Einschlagwinkel einnehmen als die kurveninneren Fahrzeugräder,
wodurch sich die Verlängerungen der Radachsen der Fahrzeugräder
bei einer idealen Ausformung der Führungskurven in einem
gemeinsamen Punkt schneiden und somit alle Fahrzeugräder
reibungsarm auf zueinander konzentrischen Kreisbahnen abrollen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die
Führungskurve des ersten Wellensegmentes eine oder mehrere
erste Kontaktflächen auf, welche einer oder mehren auf
der Führungskurve des zweiten Wellensegmentes befindlichen
zweiten Kontaktflächen gegenüberliegen. Dabei
sind die ersten und zweiten Tastelemente derart zueinander ausgerichtet,
dass das erste Tastelement an den ersten Kontaktflächen
anliegt und das zweite Tastelement an den zweiten Kontaktflächen,
wodurch die Tastelemente definierte Positionen gegenüber
den Wellensegmenten einnehmen und somit spielfrei sind. Dies kann
beispielsweise durch ein Vorspannen der Tastelemente gegen die Wellensegmente
erfolgen.
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In
einer weiteren besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung,
sind die Führungskurven auf den Wellensegmenten derart
geformt, dass bei einer Drehung der Eingabevorrichtung im Bereich einer
Mittelstellung der Fahrzeuglenkung, die Tastelemente weniger weit
bewegt werden, als bei einer Drehung der Eingabevorrichtung im Bereich
eines Maximaleinschlags. Die Lenkcharakteristik der Fahrzeuglenkung
ist somit progressiv, wodurch zum einen im Bereich der Mittelstellung
der Fahrzeuglenkung eine sehr feinfühlige und präzise
Vorgabe der Lenkrichtung möglich ist, zum anderen große
Einschlagwinkel der Fahrzeugräder durch eine relativ kleine Drehbewegung
der Eingabevorrichtung erzeugbar sind.
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Vorzugsweise
wird die Fahrzeuglenkung in einem Nutz- oder Personenkraftwagen
eingesetzt, wobei die Eingabevorrichtung beispielsweise ein Lenkrad
sein kann. Im Rahmen einer Steer-by-wire-Fahrzeuglenkung kann die
Eingabevorrichtung neben einem Lenkrad oder einem Joystick Sensoren und
Aktuatoren beinhalten, welche die Bewegungen des Lenkrades beziehungsweise
des Joysticks erfassen und in eine entsprechende Drehbewegung der Eingangswelle
umsetzen. Dabei können noch weitere, für das Lenkverhalten
des Fahrzeugs wichtige Faktoren erfasst und in die Drehbewegung
der Eingangswelle miteinbezogen werden, beispielsweise die Windverhältnisse,
die Fahrzeugbeladung oder die Querbeschleunigung. Eine Eingabevorrichtung einer
hilfskraftverstärkten Fahrzeuglenkung umfasst vorzugsweise
ein Lenkrad, einen Sensoren, welcher die auf das Lenkrad aufgebrachte
Kraft erkennt und einen Aktuator, der einen Teil der zur Drehbewegung benötigten
Kraft erzeugt, wobei der Aktuator beispielsweise auf die Eingangswelle
oder auf die Wellensegmente wirken kann.
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Im
Folgenden wird die Erfindung anhand von Beispielen und Zeichnungen
näher erläutert, aus welchen weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen entnommen werden können. Es zeigen jeweils
in schematischer Darstellung,
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1 eine
Fahrzeuglenkung mit einer ersten und einer zweiten Betätigungsstange,
bei welcher die Drehrichtungen des ersten und zweiten Wellensegmentes
entgegengesetzt sind;
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2 eine
Steer-by-wire-Fahrzeuglenkung mit einer ersten und einer zweiten
Betätigungsstange, bei welcher die Drehrichtungen des ersten
und zweiten Wellensegmentes entgegengesetzt sind, wobei zwischen
den Betätigungsstangen ein elastisches Element angeordnet
ist;
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3 eine
hilfskraftverstärkte Fahrzeuglenkung mit einer einzigen
Betätigungsstange, bei welcher die Drehrichtungen des ersten
und zweiten Wellensegmentes gleich sind;
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4 Eine
Fahrzeuglenkung mit einer ersten und einer zweiten Betätigungsstange,
bei welcher die Drehrichtungen des ersten und zweiten Wellensegmentes
gleich sind;
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5 ein
Tastelement einer Fahrzeuglenkung mit einer einzigen Betätigungsstange,
wobei das Tastelement einen mit der Betätigungsstange verbundenen
Finger, ein elastisches Element und eine Kegelrolle umfasst;
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6 ein
Tastelement einer Fahrzeuglenkung, welches an einer Führungsschiene
im Sinne einer Führungskurve anliegt.
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1 zeigt
eine Fahrzeuglenkung bei welcher ein Fahrzeugbediener eine gewünschte
Lenkbewegung des Fahrzeuges über eine Eingabevorrichtung 1 in
Form eines Lenkrades vorgeben kann. Hierzu ist die Eingabevorrichtung 1 mit
einer drehbar gelagerten Eingangswelle 2 verbunden, an
deren unteren Ende sich ein Kegelrad 3 befindet, welches
mit zwei weiteren, auf separaten Wellen 4, 5 befestigten Kegelrädern 3 kämmt.
Auf der ersten Welle 4 befindet sich dabei orts- und drehfest
ein mit einer schraubenförmigen Führungskurve 6 versehenes
erstes Wellensegment 7 und auf der zweiten Welle 5 befindet
sich orts- und drehfest ein mit einer Führungskurve 6 versehenes
zweites Wellensegment 8, wobei die beiden Führungskurven 6 in
Form einer halbkreisförmigen Nut in die Wellensegmente 7, 8 eingearbeitet sind.
Mit den Führungskurven 6 steht jeweils eine mit Kugelrückführungen
versehene Kugelmutter im Sinne eines Tastelementes 9, 10 im
Eingriff, welches durch Drehungen der Wellensegmente 7, 8,
je nach Drehrichtung, geradlinige nach recht oder links bewegt wird.
Zur Übertragung und Umwandlung dieser geradlinigen Bewegung
in eine Lenkbewegung des Fahrzeuges, ist an den Tastelementen 9, 10 jeweils eine
Betätigungsstange 11, 12 angebracht,
welche mittels zweier Kugelgelenke auf einen Lenkhebel wirkt 13.
Dieser ist wiederum mit einem ein Fahrzeugrad 14 tragenden
Achsschenkel 15 verbunden.
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Durch
die dargestellte Fahrzeuglenkung wird eine Drehung der Eingabevorrichtung 1,
zuerst über die Kegelräder 3 um 90° umgelenkt
und auf das erste und zweite Wellensegment 7, 8 verteilt.
An diesen greifen das erste und zweite Tastelement 9, 10 die Drehbewegungen
ab, wandeln sie in eine parallel zu den Wellen 4, 5 verlaufende
geradlinige Bewegung um und übertragen diese auf die mit
den Tastelementen 9, 10 verbundene erste und zweite
Betätigungsstange 11, 12. Die Betätigungsstangen 11, 12 leiten die
Bewegung schließlich auf die mit den Achsschenkeln 15 verbundenen
Lenkhebeln 13, wodurch die geradlinige Bewegung der Betätigungsstangen 11, 12 in
eine Drehbewegung der Fahrzeugräder 14 zurückgewandelt
wird.
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Da
mit der in 1 gezeigten Fahrzeuglenkung
bei einer Drehung der Eingabevorrichtung 1 die beiden Wellensegmente 7, 8 immer
in entgegengesetzte Richtungen gedreht werden, die Betätigungsstangen 11, 12 jedoch
zur Erzeugung einer Lenkbewegung immer in die gleiche Richtung bewegt
werden müssen, sind unterschiedliche Steigungsrichtungen
der Führungskurven 6 auf den Wellensegmenten 7, 8 notwendig.
Um den herstellungstechnischen Aufwand von zwei verschiedenen Wellen 4, 5 zu
vermeiden, können die erste und zweite Wellen 4, 5 identisch
ausgeführt sein und die Lenkhebel 13 auf zwei
gegenüberliegenden Seiten der Achsschenkel 15 angeordnet
sein, wodurch sich die Fahrzeugräder 14 trotz
entgegengerichteter Bewegungen der Betätigungsstangen 11, 12 immer
in die gleiche Richtung drehen.
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Die
Wellensegmente 7, 8 können wie gezeigt mittels
einer Fest-Los-Lagerung ortsfest fixiert sein, wobei es gegebenenfalls
auch zweckmäßig sein kann stattdessen eine schwimmende
Lagerung oder eine X- oder O-Anordnung von Schrägkugellagern oder
Kegelrollenlagern einzusetzen. Im Sinne der Erfindung können
die Tastelemente 9, 10, wie in 3 gezeigt,
auch mit einer einzigen Betätigungsstange 16 verbunden
sein, welche über die Lenkhebel 13 und die Achsschenkel
sowohl auf das rechte, als auch auf das linke Fahrzeugrad 14 wirkt.
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Die
in 2 gezeigte Fahrzeuglenkung weist als Eingabevorrichtung
ein Steer-by-Wire-System auf, welches ein Lenkrad, einen Sensor 17 und einen
Aktuator 18 umfasst. Dabei erkennt der Sensor 17 den
Einschlagwinkel des Lenkrades und gibt diesen an den mit der Eingangswelle 2 verbundenen elektrischen
oder hydraulischen Aktuator 18 weiter. Gegebenenfalls ist
zwischen dem Sensor 17 und dem Aktuator 18 eine
zusätzliche Recheneinheit zwischengeschaltet, welche neben
dem Einschlagwinkel weiter Daten, wie beispielsweise die Fahrzeuggeschwindigkeit
oder die Windverhältnisse berücksichtigt, um hieraus
den für die momentane Fahrsituation optimalen Drehwinkel
der Eingangswelle 2 zu berechnen. Die hierbei durch den
Aktuator 18 erzeugte Drehbewegung wird über die
Eingangswelle 2 und die Kegelräder 3 auf
die erste und zweite Welle 4, 5 übertragen,
auf welchen sich das erste und zweite Wellensegment 7, 8 mit
den beiden schraubenförmigen Führungskurven 6 befinden.
Diese bestehen in der dargestellten Ausgestaltung der Erfindung
aus jeweils einer im Querschnitt rechteckigen Nut, mit welcher das
fingerartiges Tastelement 9, 10 im Eingriff steht.
Die Tastelemente 9, 10 sind wiederum mit den Betätigungsstangen 11, 12 verbunden,
welche auf mindestens ein hier nicht dargestelltes Fahrzeugrad 14 wirken.
Zur Minimierung des Spiels zwischen den Tastelementen 9, 10 und
den Wellensegmenten 7, 8 weist die Führungskurve 6 des
ersten Wellensegmentes 7 eine erste Kontaktfläche 19 auf,
an welcher das erste Tastelement 9 anliegt und die Führungskurve 6 des
zweiten Wellensegmentes 8 weist eine zweite Kontaktfläche 20 auf,
an welcher das zweite Tastelement 10 anliegt. Um sicherzustellen,
dass die beiden Tastelemente 9, 10 jederzeit an
der jeweiligen Kontaktfläche 19, 20 anliegen,
ist zwischen der ersten und der zweiten Betätigungsstange 11, 12 ein elastisches
Element 21 in Form einer Schrauben-Druckfeder angeordnet,
welche die Betätigungsstangen 11, 12 derart
auseinanderdrückt, dass die Tastelemente 9, 10 jederzeit
an den Kontaktflächen 19, 20 anliegen.
Dabei kann im Sinne der Erfindung das elastische Element 21 beispielsweise
auch aus einer oder mehreren Tellerfedern bestehen oder aus einem
Gummielement.
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Statt
eines einzelnen Tastelementes 9, 10 können
auch mehrere Tastelemente 9, 10 mit einer Führungskurve 6 im
Eingriff stehen und statt zwei getrennter Betätigungsstangen 11, 12 können,
wie in 3 gezeigt, die Tastelemente 9, 10 mit
einer einzigen Betätigungsstange 16 verbunden
sein. Diese kann zur Minimierung des Spiels zwischen den Tastelementen 9, 10 und
den Wellensegmenten 7, 8 beispielsweise derart
exakt gefertigt und mit den Tastelementen 9, 10 verbunden
sein kann, dass die Tastelemente 9, 10 an den
jeweiligen Kontaktflächen 19, 20 vorzugsweise
unter Vorspannung anliegen.
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Generell
brauchen die Führungskurven 6 nicht wie dargestellt
aus in die Wellensegmente 7, 8 eingearbeitete
Nuten bestehen, sondern können auch aus schraubenförmig
auf den Wellensegmenten 7, 8 angeordnete Führungsschienen
bestehen, welche von den Tastelementen 9, 10 umfasst
werden. Darüber hinaus können die Tastelemente 9, 10 wie
beispielhaft in 5 dargestellt, Kugeln, Hülsen oder
Rollen umfassen, über welche sie mit einer Führungskurve 6 im
Eingriff stehen, wodurch die Reibung zwischen den Tastelementen 9, 10 und
den Führungskurven 6 signifikant reduziert werden
kann.
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Bei
der in 3 dargestellten Fahrzeuglenkung wird im Sinne
einer hilfskraftverstärkten Lenkung die von dem Fahrzeugbediener
auf das Lenkrad aufgebrachte Lenkkraft durch einen auf die Eingangswelle 2 wirkenden
Aktuator 18 verstärkt. Dabei wird die Drehbewegung
der Eingangswelle 2 mittels zweier Kegelräder 3 auf
eine einzelne Welle 22 übertragen, welche das
erste und zweite Wellensegment 7, 8 trägt.
Die Welle 22 ist drehfest und in axialer Richtung verschieblich
mit dem ersten Wellensegment 7 verbunden und mit dem zweiten
Wellensegment 8 sowohl ortsfest, als auch drehfest verbunden, wodurch
die beide Wellensegmente 7, 8 bei einer Drehung
der Eingangswelle 2 immer in dieselbe Richtung gedreht
werden. Mit den auf dem ersten und zweiten Wellensegment 7, 8 befindlichen
Führungskurven 6 stehen das erste und das zweite
Tastelement 9, 10 im Eingriff, welche wiederum
mit einer einzigen geradlinig beweglichen Betätigungstange 16 verbunden
sind. Um sicherzustellen, dass sich zwischen den Tastelementen 9, 10 und
den Wellensegmenten 7, 8 kein Spiel einstellt,
ist auf der Welle 22 ein elastisches Element 21 angeordnet,
welche sich auf der linken Seite gegen die Welle 22 und
auf der rechten Seite gegen das auf der Welle 22 verschiebbar
angeordnete erste Wellensegment 7 stützt. Hierdurch
liegt die erste Kontaktfläche 19 unter Vorspannung
an dem ersten Tastelement 9 an, welches sich wiederum über
die Betätigungsstange 16, dem zweiten Tastelement 10 und
der zweiten Kontaktfläche 20 auf dem zweiten Wellensegment 8 abstützt.
Die Führungskurven 6 der beiden Wellensegmente 7, 8 weisen
im Bereich der linken und rechten äußeren Enden
größere Steigungen auf, als im mittleren Bereich,
wodurch die Fahrzeugräder 14 bei einem Einschlag
der Eingabevorrichtung 1 im Bereich der Mittelstellung der
Fahrzeuglenkung weniger weit gedreht werden, als bei einem Einschlag
im Bereich des Maximaleinschlagwinkels. Falls, wie in 1 dargestellt,
die Fahrzeugräder 14 über Lenkhebel 13 angesprochen
werden, kann das durch sie hervorgerufene degressive Fahrverhalten
mittels Anpassung der Führungskurven 6 kompensiert
oder sogar in ein progressives Lenkverhalten umgestaltet werden.
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Bei
der in 4 dargestellten Fahrzeuglenkung erfolgt die Übertragung
der Drehbewegung der nicht dargestellten Eingabevorrichtung 1 auf
die Welle 22 über die ebenfalls nicht dargestellte
Eingangswelle 2 und über eine Schnecken-Schneckenrad-Kombination,
wobei die Schnecke 23 mit der Eingangswelle 2 verbunden
ist und das Schneckenrad 24 mit der Welle 22.
Auf der Welle 22 sind das erste und zweite Wellensegment 7, 8 dreh-
und ortsfest angeordnet, wodurch beide Wellensegmente 7, 8 bei
einer Drehung der Eingangswelle 2 immer in die gleiche
Richtung gedreht werden. Die in die Wellensegmente 7, 8 eingearbeiteten
Führungskurven 6 weisen einen viereckigen Querschnitt
und jeweils eine Kontaktfläche 19, 20 auf,
an welcher das erste und zweite Tastelement 9, 10 anliegen.
Dabei sind die Tastelemente 9, 10 wiederum mit
jeweils einer Betätigungsstange 11, 12 verbunden,
mittels welchen mindestens ein nicht dargestelltes Fahrzeugrad 14 angesteuert
wird. Zwischen den Betätigungsstangen 11, 12 ist
ein elastisches Element 21 angeordnet, welches sicherstellt,
dass die Tastelemente 9, 10 an den jeweiligen
Kontaktflächen 19, 20 unter Vorspannung anliegen.
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Um
bei einer Kurvenfahrt des Fahrzeugs ein reibungsintensives „Radieren"
der Reifen auf der Fahrbahnoberfläche, das heißt
eine Bewegung der Reifen quer zur Rollrichtung, zu verhindern, müssen die
gelenkten Fahrzeugräder 14, welche sich auf der kurveninneren
Seite des Fahrzeugs befinden, stärker eingelenkt werden,
als die auf der kurvenäußeren Seite befindlichen
Fahrzeugräder 14. Dies wird dadurch erreicht,
dass die Steigung der Führungskurve 6 des ersten
Wellensegmentes 7 in dem Bereich zunimmt, in welchem sich
das erste Tastelement 9 bei einer Lenkbewegung nach Links
befindet und die Steigung der Führungskurve 6 des
zweiten Wellensegmentes 8 in dem Bereich zunimmt, in welchem sich
das zweite Tastelement 10 bei einer Lenkbewegung nach Rechts
befindet, wobei die Steigungen derart gewählt sind, dass
sich die Fahrzeugräder 14 bei einer Kurvenfahrt
auf zueinander konzentrischen Kreisbahnen bewegen. Das hierdurch
erzielte Lenkverhalten ist vorzugsweise mit einem progressiven Lenkverhalten überlagert,
beispielsweise indem die Steigungen der Führungskurven 6 aus 3 und 4 durch Überlagerung
kombiniert werden.
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5 stellt
das erste Tastelement 9 einer Fahrzeuglenkung dar, bei
welcher das erste und das zweite Tastelement 9, 10 mit
einer einzelnen Betätigungsstange 16 verbunden
sind. Die Tastelemente 9, 10 sind dabei derart
zu dem ersten und zweiten Wellensegment 7, 8 angeordnet,
dass sie an den zwei gegenüberliegenden Kontaktflächen 19, 20 der
Führungskurven 6 anliegen, wodurch die Betätigungsstange 16 gegenüber
den Wellensegmenten 7, 8 spielfrei ist. Das gezeigte
Tastelement 9 selbst besteht aus einem mit der Betätigungsstange 16 verbunden
Finger 25, auf welchem axial beweglich eine Kegelrolle 26 angeordnet
ist. Diese wird durch einen Nadelkranz 27 radial auf dem
Finger 25 drehbar gelagert und durch ein in axialer Richtung
auf dem Finger 25 angeordnetes elastisches Element 21 unter Vorspannung
gegen die erste Kontaktfläche 19 der Führungskurve 6 gedrückt.
Vorzugsweise besteht das elastische Element 21 wie dargestellt
aus einer Schrauben-Druckfeder. Entsprechend dem hier dargestellten
ersten Tastelement 9 kann das zweite Tastelement 10 ausgeführt
sein.
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6 zeigt
das erste Tastelement 9 einer ersten Betätigungsstange 11 oder
einer einzigen Betätigungsstange 16, wobei das
Tastelement 9 aus zwei auf einem Träger 28 angeordneten
Fingern 25 besteht, auf welchen jeweils eine Kegelrolle 26 über einen
Nadelkranz 27 axial beweglich und drehbar gelagert ist.
Hierbei drücken zwei elastische Elemente 21 die
Kegelrollen 26 unter Vorspannung gegen zwei erste Kontaktflächen 19 einer
zwischen den Kegelrol len 26 angeordneten Führungsschiene,
welche sich im Sinne einer Führungskurve 6 auf
dem ersten Wellensegment 7 befindet. Ein Spiel zwischen
der Führungskurve 6 und dem Tastelement 9 wird
dabei durch die Vorspannung und die axiale Beweglichkeit der Kegelrolle 26 ausgeschlossen.
Falls die Steigung der Führungskurve 6, wie in 1 und 2 dargestellt,
konstant ist, ist der Träger 28 vorzugsweise orts-
und drehfest mit der einzigen Betätigungsstange 16 beziehungsweise
mit der ersten Betätigungsstangen 11 verbunden.
Falls sich die Steigungen jedoch entlang der Führungskurve,
wie in 3 und 4 dargestellt, ändern,
muss der Träger 28 in geringem Maße drehbar
mit der einzigen Betätigungsstange 16 beziehungsweise
mit der ersten Betätigungsstangen 11 verbunden
sein.
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Entsprechend
dem hier dargestellten ersten Tastelement 9 kann das zweite
Tastelement 10 ausgeführt sein.
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Die
in 2 bis 6 dargestellten elastischen
Elemente 21 müssen selbstverständlich
derart dimensioniert sein, dass die Tastelemente 9, 10 unter den
in der Fahrzeuglenkung auftretenden Betriebskräften zuverlässig
gegen die jeweiligen Kontaktflächen 19, 20 gedrückt
werden. Durch die in 4 dargestellten Formen der Führungskurven 6 wird
der Abstand zwischen der ersten und zweiten Betätigungsstange 11, 12 bei
einer Drehung der Eingabevorrichtung 2 verkürzt,
wodurch das elastische Element 21 gestaucht wird und sich
somit der auf die Kontaktflächen 19, 20 lastende
Druck erhöht. Das elastische Element 21 muss daher
starr genug sein, um unter den Betriebskräfte die Tastelemente 9, 10 sicher
gegen die Kontaktflächen 19, 20 zu drücken
und gleichzeitig flexibel genug sein, um die Stauchung ohne eine übermäßige
Belastung der Tastelemente 9, 10 oder der Wellensegmente 7, 8 aufzunehmen.
Zudem sollte die hierdurch hervorgerufene Erhöhung der
zur Lenkbewegung notwendigen Lenkkraft klein gehalten werden.
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- 1
- Eingabevorrichtung
- 2
- Eingangswelle
- 3
- Kegelräder
- 4
- erste
Welle
- 5
- zweite
Welle
- 6
- Führungskurve
- 7
- erstes
Wellensegment
- 8
- zweites
Wellensegment
- 9
- erstes
Tastelement
- 10
- zweites
Tastelement
- 11
- erste
Betätigungsstange
- 12
- zweite
Betätigungsstange
- 13
- Lenkhebel
- 14
- Fahrzeugrad
- 15
- Achsschenkel
- 16
- Betätigungsstange
- 17
- Sensor
- 18
- Aktuator
- 19
- erste
Kontaktfläche
- 20
- zweite
Kontaktfläche
- 21
- elastisches
Element
- 22
- Welle
- 23
- Schnecke
- 24
- Schneckenrad
- 25
- Finger
- 26
- Kegelrolle
- 27
- Nadelkranz
- 28
- Träger
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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