DE102008000221A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines räumlich frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines räumlich frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten Download PDF

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Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Werkstoffwissenschaften und betrifft eine Vorrichtung, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von dünnen Schichten angewandt wird. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, durch die ein frei im Raum orientierbares Magnetfeld erzeugt und aufrechterhalten wird. Gelöst wird die Aufgabe durch eine Vorrichtung, bestehend aus einem supraleitenden Dauermagneten, einer Kühlvorrichtung, einer Magnetisierungsvorrichtung, einer Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation des Dauermagneten und einer bewegbaren Probe. Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren, bei dem ein supraleitender Dauermagnet einem Magnetfeld ausgesetzt und dabei bis unterhalb seiner Sprungtemperatur abgekühlt und dort gehalten wird und danach mittels der Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation an einen Ort transportiert wird, von dem das nun permanente Magnetfeld auf die Probe einwirkt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf die Gebiete der Werkstoffwissenschaften und der Physik und betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines räumlich frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten, wie sie beispielsweise bei der Herstellung von dünnen Schichten angewandt wird. Des Weiteren sind spektroskopische Untersuchungsmethoden, bei denen das magnetische Feld als Einflussgröße zum Tragen kommt, als Anwendungsfall zu nennen.
  • Bei der Herstellung und Analyse von Werkstoffen stellen Magnetfelder oft einen wichtigen Prozessparameter dar. Insbesondere wenn sie in ihrer Stärke und Orientierung zur Probe frei einstellbar sind, das heißt ohne Veränderungen anderer Prozessgrößen, ergeben sich oft neue wissenschaftliche und wirtschaftliche Möglichkeiten. Besonders interessant ist der Einsatz von magnetischen Flussdichten, die deutlich über Werten von ca. 2 T-cw liegen, die bisher mit Elektro- oder Permanentmagneten erreichbar sind
  • So werden heute beispielsweise bei der Herstellung von dünnen Schichten in Sputter- oder MBE-Anlagen oder bei der Analyse von Werkstoffen mittels Spektroskopie oder Diffraktometrie derartige Flussdichten eingesetzt (S. Summers et al.: J. Phys. D: Appl. Phys. 34 (2001) 2782-2791 PII: S0022-3727(01)23683-3; Schneider J. M., et al.: APPLIED PHYSICS LETTERS 76 (12): 1531-1533 MAR 20 2000; C. Sun, et al.: 2007 APS March Meeting Abstract: V12.00002). Bei diesen Anwendungen ist die Bereitstellung eines definierten Magnetfeldes sehr wichtig, da es einerseits das Schichtwachstum beeinflussen und andererseits die Eigenschaften des Materials verändern kann.
  • In allen Fällen ist jedoch wichtig, dass durch den Einsatz eines Magnetfeldes keine anderen Prozessparameter negativ beeinflusst werden.
  • Dies gilt insbesondere für Ein- und Aufbauten, beispielsweise wenn ein optischer Zugang zur Probe gefordert ist, so muss dieser auch nach dem Einbringen eines Magneten noch erhalten bleiben.
  • Prinzipiell sind verschiedene Vorrichtungen bekannt, die die Erzeugung eines Magnetfeldes in einem Probenraum realisieren.
  • Luftspulen stellen die einfachste Form eines Elektromagneten dar. Ohne nennenswerte Kühlung lassen sich mit diesem Aufbau cw-Flussdichten von ca. 0,2 T-cw erzeugen. In aufwändigeren Konstruktionen, wie z. B. Solenoidspulen mit Rückschlussrahmen aus Weicheisen, lassen sich größere Felder bis zur Sättigungsmagnetisierung von ca. 2 T-cw erreichen. In jedem Fall ist der Bereich der maximalen Flussdichte im Inneren der Spule oder in einem engen Luftspalt eines Jochs anzutreffen. Dadurch ergeben sich erhebliche Restriktionen in der räumlichen Orientierung des Feldes und der Probenraumzugänglichkeit. Ein optischer Zugang ist hier vorzugsweise in der Spulenachse möglich. Split coils mit radialem Einblick sind hinsichtlich ihres Betrachtungswinkels eingeschränkt und gestatten somit keine unabhängige Veränderung der Magnetfeldorientierung (www.americanmagnetics.com).
  • Mit der Entwicklung moderner Seltenerd-Werkstoffe sind relativ starke Dauermagnete verfügbar geworden. Ausgehend von den bis in die 1970er Jahre vorherrschenden Ferriten mit ca. 0,2–0,4 T Sättigungsmagnetisierung sind heute mit SmCo- oder NdFeB-Magneten Werte bis 1,3 T erreichbar. Der große Vorteil dieser Magnete liegt in ihrer kompakten Form, die filigrane Konstruktionen zur Einbringung in den Experimentierraum ermöglichen. Mit Manipulatoren lassen sie sich dann einfach räumlich orientieren. Hier ist die Beschränkung in der vom Material erreichbaren Magnetfeldstärke als entscheidender Nachteil zu nennen.
  • Aufgrund des nicht vorhandenen Ohm"schen Widerstandes einer supraleitenden Spule können weitaus höhere Ströme durch den gleichen Leiterquerschnitt fließen, als in normalleitenden Anordnungen. Damit erhöht sich auch das induzierte magnetische Feld im Inneren der Spule erheblich. 20 T-cw-Supraleiterspulen sind industriell verfügbar und Sonderkonstruktionen realisieren bis zu 45 T-cw. Aufgrund des erforderlichen Kryostatsystems sind supraleitende Spulen für Experimentierräume mit freiem, optischem Zugang nur bedingt geeignet. Sie schränken den optischen Zugang noch mehr ein, als bei konventionellen Luftspulen. Eine freie Umorientierung der Magnetfeldachse ist mit bekannten Kryostatkonstruktionen ebenfalls nicht möglich. Alternative Aufbauten mit supraleitenden Hemholtzspulen in Spezialkryostaten ermöglichen zwar mit hohem Aufwand den optischen Zugang in den Probenraum, sie erlauben aber nicht die Orientierung des Magnetfeldes unabhängig von der optischen Achse (Younse, J. M. et al.: Proceedings of the IEEE Volume 52, Issue 10, Oct. 1964 Page(s): 1238–1239).
  • Weiterhin bekannt ist, dass, wenn Hochtemperatur-Supraleiter in einem Magnetfeld unterhalb der Sprungtemperatur abgekühlt werden, dass dann die durch das Material dringenden Feldlinien des Magnetfeldes lokal im Material fixiert werden (pinning). Dieser Zustand bleibt auch dann weitestgehend erhalten, wenn das äußere Magnetfeld abgeschaltet ist. Bedingung ist, dass der Hochtemperatur-Supraleiter dauerhaft bei einer Temperatur unterhalb seiner Sprungtemperatur gehalten wird. In diesem Zustand liegt er dann als Dauermagnet vor. Dabei konnten Flussdichten bis über 15 T eingefroren und durch Kühlen auch längere Zeit gehalten werden. Bisher werden Hochtemperatur-Supraleiter-Dauermagneten direkt in Badkryostaten gekühlt und durch elektrische und thermische Isolation gegen die Umgebung abgeschirmt. Dabei verlieren sie einen Teil der wirksamen Feldstärke durch den Luftspalt der Isolation.
  • Auch diese Konstruktionen sind in ihrer Lage nicht beliebig im Raum orientierbar (Krabbes, G. et al.: High Temperature Superconductor Bulk Materials, Fundamentals – Processing – Properties Control – Application Aspects ISBN-13: 978-3-527-40383-7).
  • Wesentlicher Nachteil des Standes der Technik ist die Tatsache, dass mit den bekannten Verfahren starke (> 2 T) Magnetfelder gegenüber einer Probe nicht räumlich verändert werden können, ohne dabei gleichzeitig andere experimentelle Bedingungen zu verändern. Bekannte Verfahren, die die Probe relativ zum Magnetfeld bewegen, verändern auch deren Orientierung im restlichen Aufbau, z. B. gegenüber einer Beschichtungsquelle oder einem Spektrometer.
  • Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Erzeugung eines frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten in einem Probenraum anzugeben, durch die ein frei im Raum orientierbares Magnetfeld am gewünschten Ort und in der gewünschten Magnetflussrichtung und mit einer Flussdichte bis zu 15 T erzeugt und aufrechterhalten wird.
  • Die Aufgabe wird durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Erzeugung eines frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten besteht aus einem Raum, in dem sich mindestens ein supraleitender Dauermagnet, mindestens eine Kühlvorrichtung für den supraleitenden Dauermagneten, mindestens eine Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten, mindestens eine Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten im Raum und mindestens eine im frei orientierbaren Magnetfeld bewegbare Probe befinden.
  • Vorteilhafterweise ist das Material des supraleitenden Dauermagneten ein hochtemperatur-supraleitendes Material.
  • Weiterhin vorteilhafterweise ist das hochtemperatur-supraleitende Material YBa2Cu3O7 (YBCO).
  • Ebenfalls vorteilhafterweise ist der Raum der Arbeitsraum eines Manipulators.
  • Und auch vorteilhafterweise ist die Kühlvorrichtung ein Kryostat und noch vorteilhafterweise ist die Kühlung im Kryostaten mittels flüssigem Helium oder Stickstoff realisiert.
  • Vorteilhaft ist es auch, wenn die Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten eine Spule und noch vorteilhafterweise, wenn eine Spule mit einer Feldstärke im Bereich von 0 T bis 15 T und mehr vorhanden ist.
  • Weiterhin von Vorteil ist es, wenn die Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten eine Manipulatoreinrichtung ist.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Magnetisierung einer Probe in einem frei orientierbaren Magnetfeld wird in einem Raum mindestens ein supraleitender Dauermagnet, der mit einer Kühlvorrichtung verbunden ist, in mindestens einer Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten einem Magnetfeld ausgesetzt, währenddessen der supraleitende Dauermagnet mittels der Kühlvorrichtung unterhalb seiner Sprungtemperatur abgekühlt und bei einer Temperatur unterhalb der Sprungtemperatur gehalten wird, und danach aus der Vorrichtung zur Magnetisierung entfernt und mittels der Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation an einen Ort im Raum transportiert wird, von dem das nun permanente Magnetfeld, welches durch die Vorrichtung zur dreiachsige Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten frei im Raum orientierbar ist, mit der gewünschten Magnetflussrichtung und einer Magnetflussdichte bis zu 15 T auf die Probe einwirkt.
  • Vorteilhafterweise wird als Arbeitsraum der Arbeitsraum eines Manipulators verwendet.
  • Ebenfalls vorteilhafterweise wird als supraleitender Dauermagnet ein hochtemperatur-supraleitender Dauermagnet eingesetzt, wobei noch vorteilhafterweise ein supraleitender Dauermagnet aus YBCO verwendet wird.
  • Weiterhin vorteilhafterweise wird als Magnetisierungsvorrichtung für den supraleitenden Dauermagneten eine Spule eingesetzt.
  • Und auch vorteilhafterweise werden Magnetflussdichten im Bereich von 0 T bis 15 T eingesetzt.
  • Mit der erfindungsgemäßen Lösung wird es erstmals möglich, ein Magnetfeld auf eine Probe einwirken zu lassen, welches in einem Arbeitsraum in sechs Freiheitsgraden (drei Translation, drei Rotation) frei orientierbar ist und gleichzeitig permanent in der gewünschten Magnetflussrichtung und mit einer Magnetflussdichte von bis zu 15 T erzeugt und über eine gewünschte Zeit aufrechterhalten werden kann.
  • Weiterhin wird durch die erfindungsgemäße Trennung der Magnetisierung und Kühlung unter Sprungtemperatur des Dauermagneten von der Probenbearbeitung/-untersuchung eine freie Orientierung des Magnetfeldes im Arbeitsraum erst möglich. Dabei wird der supraleitende Dauermagnet mittels der Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation erst in der Magnetisierungsvorrichtung, vorteilhafterweise eine Spule, die sich ebenfalls im Arbeitsraum befindet oder an diesem angekoppelt ist, positioniert. Die Magnetisierungsvorrichtung kann sich dabei an einer für die Probenbearbeitung/-untersuchung nicht benötigten Stelle im Arbeitsraum befinden, so dass sie nicht die freie Beweglichkeit von supraleitendem Dauermagneten und Probe behindert. Nach Einbringen in die Spule und Abkühlung unter die Sprungtemperatur kann der supraleitende Dauermagnet nun mittels der Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation an einen Ort im Arbeitsraum transportiert werden, in dem er die Position zur Probe einnimmt, die gewünscht ist. Dabei wird das permanente Magnetfeld vor und/oder während der Probenbearbeitung/-untersuchung relativ zur Probe ausgerichtet (die Position/Lage und Ausrichtung des permanenten Magnetfeldes resultieren aus Summe der drei frei wählbaren Raumrichtungen und zusätzlichen drei frei wählbaren Winkeln). Dadurch kann eine gleiche oder auch räumlich wechselnde Magnetflussrichtung und Magnetflussdichte auf die Probe einwirken.
  • Es ist auch möglich, die Probenbearbeitung/-untersuchung zu unterbrechen, um den supraleitenden Dauermagneten wieder in die Magnetisierungsvorrichtung zu positionieren, die Kühlung zu unterbrechen, um eine Erwärmung über die Sprungtemperatur zu erreichen, damit das bisherige Magnetfeld zu entfernen und ein anderes Magnetfeld mit geänderter Magnetflussdichte in dem supraleitenden Dauermagneten zu verankern. Dann kann die Probenbearbeitung/-untersuchung fortgesetzt werden.
  • Selbstverständlich funktioniert das erfindungsgemäße Verfahren nur, wenn während der Probenbearbeitung/-untersuchung die Temperatur des supraleitenden Dauermagneten unterhalb der Sprungtemperatur gehalten wird. Dazu ist es erforderlich, dass der supraleitende Dauermagnet während der gesamten Bearbeitung dementsprechend gekühlt wird. Dies kann beispielsweise mit einem Kryostaten realisiert werden, der mit dem supraleitenden Dauermagneten kraft-, form- und/oder stoffschlüssig verbunden ist. Ein derartiger Kryostat kann beispielsweise mittels flüssigem Helium, Stickstoff und anderen kryogenen Flüssigkeiten gekühlt werden.
  • Als nutzbarer Arbeitsraum kann der Arbeitsraum eines an sich bekannten Kryomanipulators für winkelaufgelöste Photonenemmissions-Spektroskopie (APRES) verwendet werden. Mit den daher bekannten Manipulatoren, die als Vorrichtung für die dreiachsige Translation und dreiachsige Rotation des supraleitenden Dauermagneten eingesetzt werden können, ist die quasi-goniometrische Rotation des supraleitenden Dauermagneten um alle drei Raumachsen realisierbar. Das System ist kompakt und erfüllt alle Anforderungen der Vakuumtechnik und des Magnetismus.
  • Nachfolgend wird die Erfindung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
  • Beispiel 1
  • Ein quaderförmiger Körper mit Kantenlängen von 8 × 8 × 10 mm aus YBa2Cu3O7 (YBCO) als massiver HT Supraleiter wurde auf dem Probenhalter eines Kryomanipulators befestigt und mit einer Temperaturmessdiode und einem Hallsensor zur Magnetfeldmessung bestückt.
  • Der Kryomanipulator wurde in ein Rohr versenkt und mittels Flanschen vakuumdicht verschlossen und nachfolgend evakuiert.
  • Dieses Rohr mit dem Kryomanipulator und dem YBCO-Quader wurde so in einer heliumgekühlten Supraleiterspule positioniert, dass der YBCO-Quader im Zentrum der Spule angeordnet war. Die Supraleiterspule hat eine maximale Feldstärke von 9 T. Die Supraleiterspule wurde auf eine Feldstärke von 6 T eingestellt, wobei die Temperatur des YBCO-Quaders die Umgebungstemperatur aufwies.
  • Danach wurde der YBCO-Quader im Probenhalter des Kryomanipulators mittels flüssigem Heliums, auf eine Temperatur von 48 K abgekühlt, dass heißt, unter die Sprungtemperatur des YBa2Cu3O7-Materials.
  • Nach der Einstellung eines konstanten Temperaturniveaus des gesamten YBCO-Quader wurde die Feldstärke der Supraleiterspule von 6 T auf 0 T geändert. Während dieser Zeit wurde das Temperaturniveau des YBCO-Quaders bei 48 K gehalten.
  • Anschließend konnte eine Magnetfeldstärke des YBCO-Quaders von 2,8 T gemessen werden. Dieser Wert wird wesentlich von der Beschaffenheit (Qualität, Größe, Orientierung, thermische Kontaktierung) des YBCO-Materials bestimmt und lässt sich durch Optimierung weiter steigern.
  • Danach wurde der YBCO-Quader mit Hilfe des Kryomanipulators in den durch das Rohr noch erreichbaren Freiheitsgraden bewegt. Während des Verfahrens wurde die magnetisch Feldstärke mittels des mitbewegten Hall-Sensors gemessen. Sie blieb während des gesamten Versuches auf dem konstanten Wert von 2,8 T und wurde erst nach dem Abstellen der He-Kühlung schwächer und ging schließlich bei weiterer Erwärmung auf 0 T zurück.
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • - S. Summers et al.: J. Phys. D: Appl. Phys. 34 (2001) 2782-2791 PII: S0022-3727(01)23683-3 [0003]
    • - Schneider J. M., et al.: APPLIED PHYSICS LETTERS 76 (12): 1531-1533 MAR 20 2000 [0003]
    • - C. Sun, et al.: 2007 APS March Meeting Abstract: V12.00002 [0003]
    • - www.americanmagnetics.com [0007]
    • - Younse, J. M. et al.: Proceedings of the IEEE Volume 52, Issue 10, Oct. 1964 Page(s): 1238–1239 [0009]
    • - Krabbes, G. et al.: High Temperature Superconductor Bulk Materials, Fundamentals – Processing – Properties Control – Application Aspects ISBN-13: 978-3-527-40383-7 [0011]

Claims (15)

  1. Vorrichtung zur Erzeugung eines frei orientierbaren Magnetfeldes mittels supraleitender Dauermagneten, bestehend aus einem Raum, in dem sich mindestens ein supraleitender Dauermagnet, mindestens eine Kühlvorrichtung für den supraleitenden Dauermagneten, mindestens eine Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten, mindestens eine Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten im Raum und mindestens eine im frei orientierbaren Magnetfeld bewegbare Probe befinden.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der das Material des supraleitenden Dauermagneten ein hochtemperatur-supraleitendes Material ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, bei der das hochtemperatur-supraleitende Material YBa2Cu3O7 (YBCO) ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der der Raum der Arbeitsraum eines Manipulators ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Kühlvorrichtung ein Kryostat ist.
  6. Vorrichtung nach Anspruch 5, bei der die Kühlung im Kryostaten mittels flüssigem Helium oder Stickstoff realisiert ist.
  7. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten eine Spule ist.
  8. Vorrichtung nach Anspruch 7, bei der eine Spule mit einer Feldstärke im Bereich von 0 T bis 15 T und mehr vorhanden ist.
  9. Vorrichtung nach Anspruch 1, bei der die Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten eine Manipulatoreinrichtung ist.
  10. Verfahren zur Magnetisierung einer Probe in einem frei orientierbaren Magnetfeld, bei dem in einem Raum mindestens ein supraleitender Dauermagnet, der mit einer Kühlvorrichtung verbunden ist, in mindestens einer Vorrichtung zur Magnetisierung des supraleitenden Dauermagneten einem Magnetfeld ausgesetzt wird, währenddessen der supraleitende Dauermagnet mittels der Kühlvorrichtung unterhalb seiner Sprungtemperatur abgekühlt und bei einer Temperatur unterhalb der Sprungtemperatur gehalten wird, und danach aus der Vorrichtung zur Magnetisierung entfernt und mittels der Vorrichtung zur dreiachsigen Translation und dreiachsigen Rotation an einen Ort im Raum transportiert wird, von dem das nun permanente Magnetfeld, welches durch die Vorrichtung zur dreiachsige Translation und dreiachsigen Rotation des supraleitenden Dauermagneten frei im Raum orientierbar ist, mit der gewünschten Magnetflussrichtung und einer Magnetflussdichte bis zu 15 T auf die Probe einwirkt.
  11. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem als Arbeitsraum der Arbeitsraum eines Manipulators verwendet wird.
  12. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem als supraleitender Dauermagnet ein hochtemperatur-supraleitender Dauermagnet eingesetzt wird.
  13. Verfahren nach Anspruch 12, bei dem ein supraleitender Dauermagnet aus YBCO verwendet wird.
  14. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem als Magnetisierungsvorrichtung für den supraleitenden Dauermagneten eine Spule eingesetzt wird.
  15. Verfahren nach Anspruch 10, bei dem Magnetflussdichten im Bereich von 0 T bis 15 T eingesetzt werden.
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