DE102007063567A1 - Verfahren zur Erzeugung einer nichtzylindrischen Bohrungsfläche in einem Werkstück durch Formhonen - Google Patents
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Abstract
Description
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung einer nichtzylindrischen Bohrungsfläche in der Bohrung eines Werkstücks durch Formhonen mit in die Bohrung einführbaren Formhonwerkzeugen, wie es im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegeben ist, sowie ein Formhonwerkzeug.
- Derartige Verfahren sind bekannt; vgl.
DE 40 07 121 A1 ,EP 1 321 229 A1 ,EP 1 790 435 A1 ,EP 1 815 943 A1 ,EP 185 944 A1 JP 2000-291487 A DE 10 2007 038 123.0-14 v. 04.08.2007. - Das Problem der Erzeugung derartiger Bohrungsflächen stellt sich u. a. bei der Bearbeitung der zylindrischen Kolbenbohrungen in den Zylinderblöcken von Verbrennungsmotoren. In Folge der Verschraubung des Zylinderblocks mit dem Zylinderkopf und dem Kurbelgehäuse, sowie in Folge unterschiedliche Wandstärken, ergeben sich unter Betriebsbedingungen, die durch erhöhte Temperaturen (ca. 200°) und dynamischen Lasten gekennzeichnet sind, entlang des Umfanges Verformungen. Es handelt sich dabei um Abweichungen von der idealzylindrischen Form in der Größenordnung von ca. 30 μm.
- Um zwischen Verbrennungsraum und Kurbelgehäuse eine höhere Gasdichtheit zu erreichen, die zu einer verbesserten Verbrennung und damit einer Verringerung schädlicher Abgase und einer Erhöhung der Effektivität führt, und um durch reduzierte Kolbenringspannungen die Reibung zu verringern, ist man bestrebt, die genannten Verformungen zu kompensieren. Um dies zu erreichen, errechnet man aus der experimentell gemessenen oder durch Simulation errechneten Verformung der Bohrungsfläche unter Betriebsbedingungen eine nichtzylindrische "Sollform", die sich unter Betriebsbedingungen zu einer möglichst exakt zylindrischen Form verformt (vgl. die Patentanmeldung
DE 10 2007 024 569.8-14 vom 23.05.07). Diese Sollform weist entlang des Umfangs von der zylindrischen Idealform abweichende Formelemente, d. h. Ausbuchtungen oder Einengungen, auf. Eine derartige Sollform ist die nicht zylindrische Bohrungsfläche, die nach dem eingangs genannten Verfahren hergestellt werden soll. - Ein Nachteil der bekannten Verfahren besteht u. a. darin, dass infolge des Formverlaufs und der Kinematik lokal unterschiedliche Rauhigkeiten auftreten.
- Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzuentwickeln, dass die o. g. Nachteile beseitigt werden und das Verfahren für eine Serienfertigung geeignet ist, d. h. mit ausreichender Zuverlässigkeit, kürzeren Taktzeiten und mit einer für die Serie erforderlichen Reproduzierbarkeit präzise Ergebnisse, insbesondere hinsichtlich der zu erreichenden Durchmesser, Rauheits-, Form- und Lagetoleranzen liefert. Dies soll bei einem Honvorgang erfolgen, der in herkömmlicher Weise mit einer kontinuierlichen Drehbewegung mit überlagerter Hubbewegung erfolgt.
- Die genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen definiert.
- Gemäß der Erfindung kann an beliebiger Stelle entlang des Umfangs und der Höhe einer Bohrung gleichzeitig die Einformung von zwei oder mehr Formelementen erfolgen. Dies ist möglich, weil entlang der Umfangsfläche sich mehr als nur eine Honleiste gleichzeitig im Eingriff mit der Bohrungsfläche befinden können, ohne dass die dabei eingearbeiteten Formelemente die gleiche Form haben müssen.
- Falls in nur einem Vorbearbeitungsschritt die Formelemente noch nicht vollständig eingearbeitet sind, kann dieser Schritt wiederholt werden. Man kann auch zweimal ein zylindrisches Honen vorsehen, nämlich ein Vorhonen und ein Zwischenhonen. Wichtig ist für die Effektivität, dass jeweils das Formhonen mit mindestens zwei gleichzeitig sich im Eingriff befindlichen unabhängig voneinander ansteuerbaren und zustellbaren Honleisten erfolgt. Das Verfahren ist in jedem Fall weniger zeitaufwendig als das Schwenkhonen (Weigmann, aaO), bei dem die Formelemente durch eine Schwingungsbewegung des Honwerkzeugs erzeugt werden.
- Die Glättung ist ein äquidistantes Finishen mit über den Umfang im Wesentlichen gleichem Materialabtrag. Dies wird durch ein Formhonwerkzeug erreicht, bei dem die Anordnung so getroffen ist, dass zusätzlich zu der von von den Zustelleinrichtungen auf die Honleisten ausgeübten Kraft eine weitere konstante Kraft mittels Federn auf die Honleisten ausgeübt wird. Der allein auf die Glättung abgestimmte konstante Federdruck bewirkt keine weitere Erzeugung oder Änderung der Form, sondern es erfolgt – praktisch umgekehrt – bei nur geringem Materialabtrag eine Führung der Honleisten durch die bis dahin bereits erzeugte Bohrungsfläche.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand der beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Es stellen dar:
-
1 eine nichtzylindrische Sollform; -
2 den Querschnitt dieser Sollform in der obersten horizontalen Ebene der1 ; -
3 ein zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignetes Formhonwerkzeug; -
4 eine perspektivische Ansicht des inneren Aufbaus des Teils des Werkzeugs nach3 , der durch vier voneinander unabhängig ansteuerbare linear wirkende Zustellelemente für vier Honleisten gebildet wird; -
5 eine perspektivische Ansicht des inneren Aufbaus des Teils des Werkzeugs nach3 , die sich an den in -
4 gezeigten Teil anschließt und bei der der äußere Werkzeugkörper weggelassen ist; -
6 eine Darstellung des Teils des Werkzeugs nach5 , ohne Weglassung des äußeren Werkzeugkörpers; -
7 einen Schnitt in Richtung der Pfeile VII-VII in6 ; -
8 eine schematische Darstellung der Anordnung von Federn, die bei der Glättung (Bearbeitungsschritt (b)) der Bohrungsflächen einen äquidistanten Materialabtrag ergeben. -
1 zeigt als Gitterstruktur eine nichtzylindrische Bohrungsfläche NZF. Das ist die Sollform, die z. B. in dem Motorblock einer Verbrennungskraftmaschine erzeugt werden soll. Diese nichtzylindrische Form NZF wird, wie oben bereits erwähnt, durch Berechnung und/oder Experimente derart bestimmt, dass sie sich unter Betriebsbedingungen zu einer zylindrischen Form ZF (2 ) verformt, die für die Verbrennung im Verbrennungsraum einer Verbrennungskraftmaschine die optimale Funktionsform ist. - Die nichtzylindrische Bohrungsfläche NZF weist Formelemente auf, die Ausbuchtungen
2 und/oder Einengungen3 sein können. Diese sind an verschiedenen Stellen entlang des Umfangs herzustellen. Sie sind weder symmetrisch zueinander noch müssen sie, wie bei einigen Anordnungen nach dem Stande der Technik, gleiche Abstande R von Mittelpunkt M haben. Der Abstand R kann sich in Abhängigkeit von dem Winkel φ entlang des Umfangs der Bohrungsfläche oder von der Höhe der Stelle der Bearbeitung (senkrecht zur Ebene von2 ) beliebig ändern. - Will man eine solche Bohrungsfläche NZF erzeugen, so geht man von einer zylindrischen Ausgangsform AF aus. Man arbeitet dann die Formelemente bis zur Bohrungsfläche NZF' durch in Abhängigkeit von der momentanen Position der Honleisten verschieden starke Anpressdrücke der Honleisten
110 eines Honwerkzeugs100 ein. Die Bohrungsfläche NFZ' hat von der ebenfalls nicht zylindrischen Bohrungsfläche NZF überall denselben Abstand ΔR. Sie entsteht im letzten Bearbeitungsschritt aus der Bohrungsfläche NZF' durch die genannte Glättung bei äquidistantem Materialabtrag im Verfahrensschritt (b). - Beim Einarbeiten der Bohrungsfläche NZF' treten jedoch infolge des Formverlaufs und der Kinematik unterschiedliche Rauhigkeiten auf. Dies ist eine Folge der lokal unterschiedlichen Anpressdrücke und deren Veränderung. Dies wurde insbesondere im Abschnitt a gemaß
2 (bei Drehung im Gegenuhrzeigersinn festgestellt. - Es kann auch sein, dass der bis zur Bohrungsfläche NZF' vorgegebene Materialabtrag so stark ist, dass dazu mit der für eine Serienfertigung erforderlichen Standzeit und Zuverlässigkeit und, um das Material nicht zu stark zu beanspruchen, mehrere Bearbeitungsvorgänge erforderlich sind.
- Die zur Herstellung einer derartigen nichtzylindrischen Form NZF' geeignetes Formhonwerkzeug ist in den
3 –7 dargestellt. - Das Honwerkzeug
100 ist zur Aufnahme durch eine Spindel6 einer Honmaschine vorgesehen. Diese Honmaschine führt ohne Unterbrechung die für das Honen typische kontinuierliche Bewegung aus, bei der einer Drehbewegung eine Auf- und Abwärtsbewegung überlagert ist, so dass sich auf der Bohrungsfläche das für das Honen typische Kreuzschliffmuster mit konstantem Honwinkel ergibt. - Das Honwerkzeug nach den
3 –7 sieht für die Honleisten110 ein zweistufiges Zustellsystem vor, bei dem erste Zustellmittel eine Voreinstellung der Honleisten derart bewirken, dass diese an der Bohrungsfläche anliegen. Ferner sind für die Honleisten110 zweite Zustellmittel vorgesehen, die individuell, d. h. unabhängig voneinander, die die mit einem Schneidmittelbelag112 versehenen Honleisten110 mit verschiedenen Anpressdrücken zustellen können. - Für die Führungsleisten
150 ist ein gemeinsames Zustellsystem vorgesehen. Die Honleisten110 und die Führungsleisten150 tauchen beide in die Bohrung1 eines Werkstücks10 , das zum Beispiel der Zylinderblock eines Verbrennungsmotors ist, ein. - In
3 ist nur eine Honleiste110 gezeigt. Es sind jedoch entlang des Umfangs gleichmäßig verteilt mehrere Honleisten110 vorgesehen, wie sich aus den4 bis7 ergibt. - Das Zustellsystem für die Honleiste
110 weist ein Zustellrohr101 auf, dessen als Flansch102 ausgebildetes Ende auf den Flansch104 eines Trägers103 einwirkt. Der Träger103 ist in einem Gehäuse115 angeordnet. Das Zustellrohr101 wird vom Zustellsystem der Honmaschine betätigt (siehe Pfeil). Der Flansch104 des Trägers103 wirkt über ein als Kugel dargestelltes Übertragungsmittel105 , das eine lineare Kraftübertragung ohne Übertragung von Querkräften bewirkt, auf in Richtung der Achse des Honwerkzeugs100 linear wirkende weitere Zustellelemente106 ein. Jeder Honleiste110 ist ein solches weiteres Zustellelement106 zugeordnet, obwohl in3 nur ein solches dargestellt ist. Dieses Zustellelemente106 können als Piezoelemente ausgebildet sein, so dass ihre Länge durch Anlegen entsprechend unterschiedlicher elektrischer Signale, die über die Schleifringe107 zugeführt werden, individuell verändert werden kann. Die Zustellelemente106 wirken über Stößel116 auf die Zustellstangen108 ein, die mit den an ihren Enden angebrachten schrägen Zustellflächen109 auf die ebenfalls schrägen Zustellflächen111 der Honleisten110 einwirken und diese dabei radial nach außen auf die zu bearbeitende Bohrungsfläche zustellen bzw. an diese andrücken. - Die Verschiebung des Zustellrohres
101 dient, wie bereits erwähnt, zu einer Voreinstellung der Honleisten110 in radialer Richtung, während die elektrisch ansteuerbaren linear wirkenden Zustellelemente106 eine hochdynamische formschlüssige Feinzustellung erlauben. Diese hochdynamische Zustellung leistet beispielsweise bei einem Werkzeugdurchmesser von 80 mm und einer Drehzahl von 400 1/min (Umfangsgeschwindigkeit Vu = 100 m/min) eine radiale Zustellung von 20 μm innerhalb eines Winkels von Δφ = 25° bzw. innerhalb eines Zeitraum von 10 ms. Dies ist – auch in Anspruch 14 – nicht als Einschränkung zu verstehen, sondern vielmehr als ein möglicher Arbeitspunkt, der die Leistungsfähigkeit dieses Systems als ein hochdynamisches charakterisiert. - Entlang des Umfangs des Innenraums des Gehäuses
115 sind, wie bereits erwähnt und wie aus4 ersichtlich, vier linear wirkende Zustellelemente106 angeordnet, von denen allerdings nur drei zu sehen sind. Sie wirken über die vier Stößel116 auf vier Zustellstangen108 und dem gemäß auf vier Honleisten110 ein. Auf diese Weise ist gewährleistet, das zur Erzeugung der Formelemente, d. h. zum Formhonen, die Honleisten110 unabhängig voneinander gleichzeitig ansteuerbar und zustellbar sind. Der Einsatz derartiger Führungsleisten ist optional und somit nicht zwingend. - Das – nur eine – gemeinsame Zustellsystem für die – mehreren – Führungsleisten
150 weist eine erste, von der Honmaschine her betätigbare Zustellstange121 auf, die durch das Zustellrohr101 hindurch geführt ist, und deren Ende auf eine zweite Zustellstange128 einwirkt. Letztere hat zwei konische Zustellflächen129 ,131 , die auf schräge Zustellflächen130 ,132 von Zustellkörpern140 einwirken, auf denen die Führungsleisten150 angeordnet sind. Diese Führungsleisten150 stützen das Formhonwerkzeug100 währen des Materialabtrags durch die Honleisten110 in der Bohrung1 ab, tragen aber selbst kein Material ab. - Sowohl die Honleisten
110 als auch die Führungsleisten150 sind im Werkzeugkörper135 in axial verlaufenden Schlitzen radial geführt. Diese Schlitze sind durch Führungsflächen118 ,119 für die Honleisten110 bzw.138 ,139 für die Führungsleisten150 begrenzt. - Auf diese Weise erfolgt das Arbeiten mit einem Formhonwerkzeug, das zumindest zwei voneinander unabhängig ansteuerbare und zustellbare Honleisten
110 aufweist, die jederzeit unabhängig voneinander in radialer Richtung mit verschiedenen Anpressdrücken und verschiedenen Abständen R vom Mittelpunkt M auf die Bohrungsfläche NZF' zugestellt werden können. - Die Bearbeitung kann in mehreren Schritten erfolgen.
- Die in einer vorgelagerten Bearbeitung bereits erzeugte Bohrung
1 wird zunächst durch zylindrisches Feinbohren (siehe dazu dieDE 10 2007 038 123.0-14 ) oder Positionshonen (sieheDE 103 48 419 A1 ) bearbeitet. So wird zunächst noch eine zylindrische Form erzeugt, von der ausgehend die nichtzylindrische Bohrungsfläche NZF' eingearbeitet wird. - Je nachdem, wie stark der Materialabtrag insgesamt sein muss, kann aber auch in diesem Vorbearbeitungsschritt bereits die nicht zylindrische Form NZF' ganz oder teilweise erzeugt werden, und zwar mit einem Formhonwerkeug nach
3 –7 , d. h. mit zwei unabhängig voneinander ansteuerbaren und zustellbaren Honleisten oder mit einem Feinbohrwerkzeug mit zwei unterschiedlich ansteuerbaren und zustellbaren Feinbohrschneiden. - Sofern die nicht zylindrische Form noch nicht erzeugt worden ist, kann diese in einem weiteren Schritt oder in mehreren weiteren Schritten erfolgen (zur iterativen Bearbeitung in mehreren Schritten siehe die ältere Patentanmeldung
DE 10 2006 062 665 ). Falls erforderlich, kann das Formhonen oder Formfeinbohren auch wiederholt werden. - Daran schließt sich als weiterer Bearbeitungsschritt eine Glättung an. Die Glättung erfolgt mit einem gleichmäßigen relativ geringen äquidistanten Materialabtrag (vgl. die Erwähnung des ΔR von NZF' zu NZF oben). Dies wird durch ein Andrücken mit im Wesentlichen gleicher Zustellkraft bewirkt. Dieser Schritt ist ein Fertighonen mit kraftschlüssig zugestelltem Werkzeug, während das Formhonen in den vorangegangenenn Bearbeitungsschritten mit einem formschlüssig zugestellten Honwerkzeug erfolgt.
- Für die werkzeugmäßige Ausgestaltung dieses letzten Bearbeitungsschrittes (Glättung) gibt es verschiedene Möglichkeiten, die in
8 dargestellt sind. Die Varianten nach den8(a) bzw.8(d) zeigen jeweils die Anordnung von Federn, die zusätzlich zu der über die Zustellstange auf die Honleisten ausgeübten Kraft auf diese mit weitgehend konstanter Kraft einwirken. - In
8(a) ist eine Feder160a zwischen dem Werkzeugkörper135 und einem weiteren Zustellelement161 angeordnet, auf das eine Zustellstange einwirkt, die zwar nicht dargestellt ist, aber der Zustellstange108 nach3 entspricht. Das Zustellelement161 weist schräge Zustellflächen109 auf, die auf schräge Zustellflächen111 einwirken, auf denen die Honleisten110 angeordnet sind, die den Schneidmittelbelag112 tragen. Die Feder160a sorgt für eine weitgehend gleiche Kraft, da der Federweg, der nur um wenige μm schwankt, bei entsprechender Dimensionierung der Federkennlinie nur zu einer vernachlässigbaren Veränderung der Kraft führt. Damit erfolgt bei weitgehend konstanter, d. h. kraftschlüssiger Zustellung, ein weitgehend konstanter Materialabtrag. - In
8(b) sind Federn160b zwischen der Honleiste110 und einem verschiebbaren weiteren Zustellelement162 angeordnet. Das Zustellelement162 weist schräge Zustellflächen111 auf, die mit schrägen Zustellflächen109 zusammenwirken, die am Ende der Zustellstange108 angeordnet sind. - In
8(c) ist keine Zustellung über schräge Zustellflächen vorgesehen. Die Federn160c wirken direkt zwischen dem Werkzeugkörper135' und den Honleisten110 . - In
8(d) ist eine Feder160d in einer Ausnehmung des Werkzeugkörpers135'' angeordnet und wirkt zusätzlich zur (nicht gezeigten) Zustellstange auf das Zustellelement163 ein, das die Zustellflächen109 aufeist. - In
8(e) ist die Feder160e zwischen einem Anschlag165 an der Zustellstange108 und einem Zustellelement163 angeordnet. - Die gezeigte Anordnung zur Erzeugung der nicht zylindrischen Bohrungsflächen NZF' bzw. NZF ist jeweils post process durch Messeinrichtungen zu kontrollieren, die nach einem Bearbeitungsschritt die Bohrungsfläche vermessen, d. h. in Abhängigkeit von der Winkelstellung und der Höhenlage eines Messpunktes den aktuellen Radius R von der Achse des Werkzeuges zur Bohrungsfläche feststellen. Die Messergebnisse der Merkmale Durchmesser, Rauheit und Form- und Lagegenauigkeit werden zur Steuerung und/oder Regelung der Zustellung während des nachfolgenden Bearbeitungsschrittes und/oder des nachfolgend bearbeiteten Werkstückes eingesetzt.
-
- NZF
- nicht zylindrische Bohrungsfläche (Sollform)
- NZF'
- nicht zylindrische Bohrungsfläche vor der Glättung
- ZF
- zylindrische Form (Funktionsform)
- AF
- zylindrische Ausgangsform
- A, B
- Punkte auf NZF'
- a
- Abschnitt
- 1
- Bohrung
- 2
- Ausbuchtungen
- 3
- Einengungen
- 10
- Werkstück
- 100
- Honwerkzeug
- 101
- Zustellrohr
- 102
- Flansch
- 103
- Träger
- 104
- Flansch
- 105
- Kugel
- 106
- linear wirkendes Zustellelement (Piezoelement)
- 107
- Schleifringe
- 108
- Zustellstange
- 109
- Zustellflächen
- 110
- Honleiste
- 111
- Zustellflächen
- 112
- Schneidmittelbelag
- 115
- Gehäuse
- 116
- Stößel
- 118, 119
- Führungsflächen
der radialen Schlitze im Werkzeugkörper
135 - 121, 128
- Zustellstangen
- 129, 130, 131, 132
- Zustellflächen
- 135, 135', 135''
- Werkzeugkörper
- 138, 139
- Führungsfläche
der radialen Schlitze im Werkzeugkörper
135 - 140
- Zustellkörper
- 150
- Führungsleiste
- 160a–e
- Federn
- 161, 162, 163
- Zustellelemente
- 165
- Anschlag
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- - DE 4007121 A1 [0002]
- - EP 1321229 A1 [0002]
- - EP 1790435 A1 [0002]
- - EP 1815943 A1 [0002]
- - EP 185944 A1 [0002]
- - JP 2000-291487 A [0002]
- - DE 102007038123 [0002, 0038]
- - DE 102007024569 [0004]
- - DE 10348419 A1 [0038]
- - DE 102006062665 [0040]
- Zitierte Nicht-Patentliteratur
-
- - Aufsatz U.-P. Weigmann, Formhonen von Kolbenlaufbahnen, in: Jahrbuch Schleifen, Honen, Läppen und Polieren, Vulkan Verlag (2007), S. 298 bis 318 [0002]
Claims (14)
- Verfahren zur Erzeugung einer nichtzylindrischen Bohrungsfläche (NZF) einer Bohrung (
1 ) in einem Werkstück (100 ) durch Formhonen mit in die Bohrung (1 ) einführbaren Formhonwerkzeugen (100 ), die von der Spindel (6 ) einer Honmaschine aufgenommen werden und kontinuierlich eine Drehbewegung und eine dieser überlagerte Auf- und Abwärtsbewegung ausführen, und die Formhonwerkzeuge (100 ) radial an die Bohrungsfläche andrückbare Honleisten (108 ) aufweisen, die in Abhängigkeit von ihrer momentanen Winkel- und Höhenposition eine nichtzylindrische Bohrungsfläche (NZF') erzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass das Formhonen mit Formhonwerkzeugen (100 ) erfolgt, die zumindest zwei voneinander unabhängig zustellbare und ansteuerbare Honleisten (110 ) aufweisen, und in einer Prozesskette erfolgt, die folgende Schritte umfasst: (a) einen Vorbearbeitungsschritt, der ein zylindrisches Feinbohren oder Positionshonen oder bereits teilweise oder zur Gänze die Erzeugung der angestrebten nichtzylindrischen Bohrungsfläche (NZF') durch Formhonen oder Formbohren mit mindestens zwei unabhängig voneinander ansteuerbaren und zustellbaren Honleisten (110 ) umfasst, sowie (b) eine gleichmäßige Glättung mit weitgehend äquidistantem Materialabtrag bei weitgehend konstantem Anpressdruck der Honleisten (110 ). - Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vor er Glättung das zylindrische Honen oder Feinbohren oder das Formhonen oder Formfeinbohren in einem oder in mehreren Schritten erfolgt.
- Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in Bearbeitungsschritt (b) zusätzlich auf die Honleisten (
110 ) durch Federn (106a –e) eine weitgehend konstante Zustellkraft ausgeübt wird. - Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Federn (
160a ,160d ,160e ) zwischen dem Werkzeugkörper (135 ,135' ,135'' ), in dem die Honleisten geführt sind, und den Honleisten (110 ) wirksam sind. - Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass eine Voreinstellung der Honleisten (
110 ) durch erste von der Honmaschine her betätigbare Zustellmittel (101 ) erfolgt, die einen Träger (103 ,104 ) parallel zur Achse des Formhonwerkzeugs (100 ) verschieben, und das auf dem Träger (103 ,104 ), jeweils individuell einer Honleiste (110 ) zugeordnet, zweite voneinander unabhängig betätigbare linear in Richtung der Achse des Honwerkzeugs (100 ) wirkende Zustellmittel (106 ) angeordnet sind, die jeweils auf eine einer Honleiste (110 ) zugeordnete Zustellstange (108 ) einwirken und während des Formhonens eine hochdynamische Feineinstellung der Honleiste (110 ) bewirken. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die linear wirkenden Zustellelemente (
106 ) elektrisch ansteuerbar und vorzugsweise Piezoelemente sind. - Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfanges des Honwerkzeugs mindestens zwei der Feineinstellung dienende Zustellmittel (
106 ) angeordnet sind. - Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfangs des Honwerkzeugs abwechselnd Honleisten (
110 ) und Führungsleisten (150 ) angeordnet sind. - Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die hochdynamische Steuerung so ausgelegt ist, dass sie bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 400 1/min und einem Durchmesser des Formhonwerkzeugs von 80 mm innerhalb von 10 ms oder einer Änderung (Δφ) des Drehwinkels von 25° eine radiale Zustellung von 20 μm zu bewirken geeignet ist.
- Formhonwerkzeug mit Honleisten, deren Zustellung durch von der Honmaschine aus betätigbare Zustellmittel erfolgt, die auf eine Zustellstange einwirken, dadurch gekennzeichnet, dass durch die von der Honmaschine aus betätigbaren Zustellmittel (
101 ) eine Voreinstellung der Honleisten (110 ) erfolgt, die einen Träger (103 ) parallell zur Achse des Formhonwerkzeugs verschieben, und ferner eine hochdynamische Feineinstellung der Honleisten (110 ) durch auf dem Träger (103 ) angeordnete jeweils individuell einer Honleiste zugeordnete mindestens zwei zweite voneinander unabhängig betätigbare linear in Richtung der der Achse des Honwerkzeugs wirkende Zustellmittel (106 ) erfolgt. - Formhonwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die linear wirkenden Zustellelemente elektrisch ansteuerbar und vorzugsweise Piezoelemente sind.
- Formhonwerkzeug nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfanges des Honwerkzeugs mindestens zwei der Feineinstellung dienende Zustellmittel (
106 ) angeordnet sind. - Formhonwerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass entlang des Umfangs abwechselnd Honleisten (
110 ) und Führungsleisten (150 ) angeordnet sind. - Formhonwerkzeug nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die hochdynamische Steuerung der Zustellelemente so ausgelegt ist, dass sie bei einer Umdrehungsgeschwindigkeit von 400 1/min und einem Durchmesser von 80 mm innerhalb einer Zeitspanne von 10 ms oder eines Drehwinkels von 25° eine radial Zustellung von 20 μm zu bewirken geeignet ist, wobei diese Angaben als ein möglicher Arbeitspunkt der Steuerung anzusehen ist.
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