DE102007062504A1 - Körperelektrode - Google Patents

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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Körperelektrode (1) zur Anlage am menschlichen oder tierischen Körper, umfassend mindestens ein an mindestens eine elektrische Anschlussleitung (9) angeschlossenes Kohlenstofffasergewebe (5), welches in mindestens einer Tasche (4) aus einem zumindest bereichsweise elektrisch leitfähigen Material aufgenommen ist. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Tasche (4) aus mindestens zweiflächig an dem Kohlenstofffasergewebe (5) anliegenden, miteinander verpressten, flexiblen Kunststofflagen (2, 3) gebildet ist.

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Körperelektrode zur Anlage am Körper eines Menschen oder eines Tieres gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
  • Derartige Körperelektroden werden beispielsweise als sogenannte Neutralelektroden bei chirurgischen Operationen zusammen mit Hochfrequenzschneidinstrumenten eingesetzt. Das zum Einsatz kommende Schneidinstrument bildet dabei eine sogenannte Aktivelektrode, die mit einer sehr kleinen Elektrodenoberfläche versehen ist, so dass sich der durch den Körper des Patienten zur Neutralelektrode fließende Strom an dem Schneidinstrument konzentriert und durch die lokale hohe Stromdichte das Gewebe der Haut und etwaiger Organe gezielt zerschneidet. Damit der durch den Körper des Patienten fließende Strom gefahrlos aus dem Körper abfließen kann, wird die Neutralelektrode – möglichst in der Nähe der Operationsstelle – großflächig auf die Haut aufgelegt, so dass der Strom in einem möglichst großen Flächenbereich abfließen kann (geringe Stromdichte).
  • Eine derartige Neutralelektrode ist beispielsweise aus der DE 38 44 209 C2 bekannt. Die bekannte Neutralelektrode besteht aus einer durchsichtigen, leitenden Trägerfolie, welche mit einer dünnen leitenden Schicht beschichtet ist und auf die ein durchsichtiger leitender Kleber aufgebracht ist. Das Aufbringen des Klebers ist notwendig, um eine ausreichende Kontaktierung des Körpers des Patienten zu gewährleisten. Der Kleber muss nach der Operation umständlich wieder entfernt werden.
  • Weiterhin sind aus der Praxis Neutralelektroden bekannt, die anstelle einer leitenden Folie ein an ein elektrisches Anschlusskabel angeschlossenes Kohlenstofffasergewebe aufweisen. In der Regel handelt es sich bei den eingesetzten Kohlenstofffasergeweben um industriell hergestellte Gewebe aus Fasern aus kohlenstoffhaltigen Ausgangsmaterialien, die durch Pyrolyse in graphitartig angeordneten Kohlenstoff umgewandelt werden. Bei den bekannten Neutralelektroden ist das Kohlenstofffasergewebe in Taschen aus elektrisch leitfähigem Material eingenäht. Dies hat zur Folge, dass kein andauernder, großflächiger Kontakt zwischen dem Kohlenstofffasergewebe und dem Taschenmaterial besteht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das elektrisch leitende Taschenmaterial, insbesondere bei einer Biegung der Neutralelektrode zur Anpassung an die Körperform eines Patienten bereichsweise Falten wirft, d. h. bereichsweise seinen elektrischen Kontakt zu dem elektrisch leitenden Kohlenstofffasergewebe verliert. Hierdurch ist keine großflächige Stromableitung aus dem menschlichen Körper gewährleistet, was zu hohen Stromdichten und damit zu lokalen Verbrennungen im Bereich der Neutralelektrode führen kann. Ferner wurde beobachtet, dass die Stromdichte selbst bei flächiger Anlage der Neutralelektrode innerhalb des Kohlenstofffasergewebes unterschiedlich groß ist. Die Übergangswiderstände zwischen dem Taschenmaterial und dem Kohlenstoffgewebe verändern sich während der Anwendung aufgrund der schwankenden Druckbelastung auf das Taschenmaterial, insbesondere aufgrund von Bewegungen der Patienten, laufend, so dass kein definierter Übergangswiderstand für eine Anwendung gegeben ist.
  • Weiterhin ist eine Feuchtigkeitsdichte bei den bekannten Neutralelektroden nicht immer gegeben, da durch die Taschennähte Feuchtigkeit in die Tasche eintreten kann, was die Reinigbarkeit und die Desinfizierbarkeit der bekannten Elektrode erschwert.
  • Daneben sind Körperelektroden, insbesondere in der Form von Mehrfeldelektroden, d. h. mit mindestens zwei unabhängig voneinander elektrisch kontaktierten Kohlenstofffasergeweben bekannt. Derartige Reizstromelektroden werden beispielsweise in der Physiotherapie oder zum Muskelaufbau im Fitnessbereich eingesetzt.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Körperelektrode, insbesondere eine Neutralelektrode oder eine Mehrfeldelektrode anzugeben, die einerseits feuchtigkeitsdicht ist und die andererseits eine dauerhafte flächige Kontaktierung des Körpers, insbesondere der Haut, ohne partielles Ablösen des Kohlenstofffasergewebes von dem äußeren, elektrisch leitfähigen Material gewährleistet. Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer verbesserten Körperelektrode anzugeben.
  • Diese Aufgabe wird mit einer Körperelektrode mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruches 14 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben. Ferner fallen in den Rahmen der Erfindung sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in der Beschreibung, den Ansprüchen oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
  • Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, das elektrisch leitend kontaktierte Kohlenstofffasergewebe (Karbongewebe) zwischen zwei Kunststofflagen aufzunehmen, wobei die beiden Kunststofflagen, insbesondere unter Wärmezufuhr, durch Verpressen miteinander verbunden sind. Durch das Verpressen liegt das Kohlenstofffasergewebe flächig an den Kunststofflagen an und folgt etwaigen Verformungen der Kunststofflagen, ohne sich von diesen partiell abzulösen, wodurch ein gleichbleibender Übergangswiderstand sichergestellt ist. Die erfindungsgemäße Körperelektrode weist während und nach Verbiegungen keinerlei Verzüge auf, wie dies bei bekannten Elektroden der Fall ist. Dies ist u. a. auf die durch das Verpressen hergestellte innige Verbindung zwischen dem Kohlenstofffasergewebe und den einander gegenüberliegenden Kunststofflagen zurückzuführen. Der beschriebene Effekt wird noch verbessert, wenn durch eine geeignete Wahl des Kunststofflagenmaterials und durch eine geeignete Wahl der Pressparameter, wie Temperatur, Druck und Presszeit, erreicht wird, das zwischen den sich gegenüberliegenden Kunststofflagen durch Gewebelücken des Kohlenstofffasergewebes hindurch eine Materialverbindung entsteht. Die erfindungsgemäße Körperelektrode eignet sich sowohl für den Einsatz in der Humanmedizin als auch für den Einsatz in der Veterinärmedizin.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass mindestens eine der Kunststofflagen, vorzugsweise sämtliche sich gegenüberliegenden Kunststofflagen aus Silikon, insbesondere vulkanisiertem elektrisch leitfähigen Silikonkautschuk bzw. Silikongummi ausgebildet sind. Hierdurch wird eine besonders flexible Körperelektrode erhalten, die eine anschmiegsame Kontaktierung an den Körper in sämtliche Richtungen ermöglicht. Sogar ein Knicken der Elektrode bleibt ohne negative Folgen für deren Funktionsfähigkeit. Die Verwendung von Silikonlagen zur Einbettung des mindestens einen Kohlenstofffasergewebes gewährleistet, dass die Elektrode gummielastische Eigenschaften aufweist und in Temperaturbereichen von etwa –40°C bis etwa 180°C einsetzbar ist und somit den Hygieneanforderungen, insbesondere im medizinischen Bereich Rechnung trägt.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die sich gegenüberliegenden Kunststofflagen ausschließlich durch Verpressen, d. h. ohne sonstige Befestigungsmittel, wie Klebstoffe oder ein miteinander Vernähen verbunden sind. Bevorzugt erfolgt das Verpressen unter hohem Druck bei einer Temperatur von etwa 160°C. Die Dauer des Verpressvorgangs richtet sich nach der Dicke der Kunststofflagen. Als Faustregel kann mit einer Verpressdauer von etwa fünf Minuten (bei Wärmezuführung) pro Millimeter Kunststofflagendicke gerechnet werden.
  • Um die Dichtheit der Körperelektrode gegen Feuchtigkeitseintritt zu verbessern, ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass das Kohlenstofffasergewebe mit Randabstand in der Tasche aufgenommen ist, d. h., dass ein umlaufender Randbereich vorgesehen ist, in dem die sich gegenüberliegenden Kunststofflagen unmittelbar aneinander anliegen, d. h. unmittelbar miteinander verpresst sind.
  • Um die Ableitung oder auch Zuführung von elektrischem Strom von dem elektrisch kontaktierten Kohlenstoffgewebe in den menschlichen oder tierischen Körper zu ermöglichen, ist bevorzugt mindestens eine der das Kohlenstofffasergewebe umschließenden Kunststofflagen, bei Neutralelektroden sind bevorzugt beide gegenüberliegenden Kunststofflagen, elekt risch leitend. Insbesondere bei Silikonen kann dies durch den Zusatz von Rußpartikeln realisiert werden. Je nach Anwendungsgebiet können Kunststofflagen mit unterschiedlichen Flächenwiderständen von beispielsweise 3 Ohm/cm2, 5 Ohm/cm2 oder 10 Ohm/cm2 eingesetzt werden. Bei Silikon beträgt der Gewichtsanteil von Ruß bevorzugt zwischen 15 und 50 Gew.-%, insbesondere zwischen 28 und 35 Gew.-%.
  • In Ausgestaltung der Erfindung ist mit Vorteil vorgesehen, dass das Kohlenstofffasergewebe winklig zueinander verlaufende Faserstränge aufweist. Vorzugsweise sind miteinander verwebte, im 90° Winkel zueinander angeordnete Längs- und Querfaserstränge vorgesehen. Bei bekannten Körperelektroden sind lediglich die in Längsrichtung verlaufenden Faserstränge unmittelbar elektrisch kontaktiert. Die elektrische Kontaktierung der in Querrichtung verlaufenden Faserstränge erfolgt dabei ausschließlich über den Kontakt der Faserstränge in den Knotenpunkten des Gewebes, was zu ungleichmäßig verteilten Stromdichten führt. Um den Stromfluss zu vergleichmäßigen, ist in Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, dass die winklig zueinander verlaufenden Faserstränge, insbesondere die Längs- und Querstränge, mittels mindestens eines, vorzugsweise randseitig angeordneten, elektrisch leitenden Kleberstrangs elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
  • Bevorzugt besteht der Kleberstrang aus speziellem elektrisch leitendem Silikonkleber.
  • Mit Vorteil wird der zum Einsatz kommende Kleber derart ausgebildet, dass dessen elektrische Leitfähigkeit größer ist als die elektrische Leitfähigkeit der Kunststofflagen, wodurch eine gleichmäßige Stromverteilung im gesamten Koh lenstofffasergewebe realisiert wird. Versuche haben gezeigt, dass optimale Ergebnisse bei Zugabe von Silberpartikeln in den Silikonkleber realisierbar werden.
  • Insbesondere dadurch, dass die in Längs- und Querrichtung zueinander verlaufenden Faserbündel über den mindestens einen elektrisch leitenden Kleberstrang miteinander verbunden sind, ist es ohne negative Auswirkungen auf die Stromzuleitung oder die Stromableitung durch die Körperelektrode möglich, lediglich die in einer Richtung verlaufenden Kohlenstofffaserstränge unmittelbar elektrisch mit der Anschlussleitung mechanisch zu kontaktieren. Besonders vorteilhaft ist es dabei jeweils eine Metallhülse vorzusehen, die mit der Anschlussleitung verpresst ist. Zusätzlich oder alternativ können elektrisch leitende Klebstoffstränge zur Kontaktierung eingesetzt werden.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Körperelektrode. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Kohlenstofffasergewebe auf eine erste Kunststofflage, insbesondere aus elektrisch leitfähigem Silikon, aufgelegt. Das Kontaktieren des Kohlenstofffasergewebes mit einer elektrischen Anschlussleitung kann nach, bevorzugt jedoch vor dem Auflegen auf die erste Kunststofflage, erfolgen. Nach diesem Schritt wird eine zweite Kunststofflage, die bevorzugt aus leitendem Silikon oder je nach Anwendung aus nicht leitendem Silikon besteht, auf das Kohlefasergewebe aufgelegt und es erfolgt ein flächiges Verpressen der beiden Kunststofflagen miteinander, insbesondere unter Wärmezufuhr, vorzugsweise bei hohen Drücken von mehreren Tonnen.
  • Zur Realisierung einer Zugentlastung ist zweckmäßigerweise vorgesehen, dass die Kohlefaserstränge nicht an der Seite der Körperelektrode elektrisch kontaktiert werden, in die die Anschlussleitung mündet, sondern an den winklig hierzu verlaufenden Seiten der Körperelektrode. Hierzu sind die kontaktierten Kohlefaserstränge von den quer verlaufenden Fäden befreit und bevorzugt gebündelt zusammengeführt.
  • Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung einer Körperelektrode. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Kohlenstofffasergewebe auf eine erste Kunststofflage, insbesondere aus elektrisch leitfähigem Silikon, aufgelegt. Das Kontaktieren des elektrisch leitfähigen Kohlenstofffasergewebes mit einer elektrischen Anschlussleitung kann nach, bevorzugt jedoch vor dem Auflegen auf die erste Kunststofflage, die bevorzugt aus leitendem Silikon oder je nach Anwendung aus nicht leitendem Silikon besteht, erfolgen. Nach diesem Schritt wird eine zweite Kunststofflage auf, die bevorzugt aus leitendem Silikon oder je nach Anwendung aus nicht leitendem Silikon besteht, auf das Kohlefasergewebe aufgelegt und es erfolgt ein flächiges Verpressen der beiden Kunststofflagen miteinander, insbesondere unter Wärmezufuhr, vorzugsweise bei hohen Drücken.
  • Im Rahmen der Erfindung liegt es weiterhin, die winklig zueinander verlaufenden Kohlenstofffaserstränge des Kohlenstofffasergewebes über mindestens einen Klebstoffstrang elektrisch leitend miteinander zu verbinden. Bevorzugt erfolgt dieser Kontaktierungsschritt vor dem Auflegen des Kohlefasergewebes auf eine der Kunststofflagen.
  • Zur Vermeidung von Wiederholungen sollen sämtliche nur vorrichtungsgemäß offenbarten Merkmale auch als verfahrensgemäß offenbart gelten.
  • Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt in:
  • 1: eine Darstellung einer teilgeschnittenen, als Neutralelektrode ausgebildeten Körperelektrode in einer Draufsicht,
  • 2: die Körperelektrode gemäß 1 in einer Seitenansicht,
  • 3: zeigt die Darstellung eines zur Anwendung kommenden Kohlenstofffasergewebes, bei dem die rechtwinklig zueinander verlaufenden Faserstränge durch einen entlang beider Längsseiten und einer Querseite verlaufenden elektrisch leitfähigen Klebstoffstrang elektrisch leitend miteinander verbunden sind und
  • 4: eine schematische Darstellung einer als Mehrfeldelektrode ausgebildeten Körperelektrode.
  • In den Figuren sind gleiche Bauteile und Bauteile mit gleicher Funktion mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
  • In den 1 und 2 ist eine als Neutralelektrode ausgebildete Körperelektrode 1 dargestellt. Die Körperelektrode 1 weist eine im Wesentlichen rechteckige Kontur, jedoch mit abgerundeten Ecken auf. Sie umfasst zwei sich gegenüberliegende Kunststofflagen 2, 3 mit einer Dicke von jeweils etwa 2 mm. Die Kunststofflagen 2, 3 sind durch zugesetzte Ruß- partikel elektrisch leitfähig. Die Kunststofflagen 2, 3 bilden eine feuchtigkeitsdichte, allseitig geschlossene Tasche 4, in der ein Kohlenstofffasergewebe 5 aufgenommen ist. Wie insbesondere aus 1 zu entnehmen ist, ist das Kohlenstofffasergewebe 5 mit Randabstand angeordnet, d. h. es ist ein umlaufender kohlenstofffasergewebefreier Randabschnitt 6 vorgesehen. Im Bereich dieses Randabschnittes 6 sind die Kunststofflagen 2, 3 unmittelbar miteinander verpresst, wodurch eine Flüssigkeitsbarriere gebildet wird.
  • Das Kohlenstofffasergewebe 5 besteht aus einer Vielzahl paralleler, in Längsrichtung verlaufender beabstandeter Kohlenstofffaserstränge 7 und einer Vielzahl rechtwinklig hierzu verlaufender, d. h. in Querrichtung verlaufender, paralleler, beabstandeter Kohlenstofffaserstränge 8. Die rechtwinklig zueinander verlaufenden Kohlenstofffaserstränge 7, 8 bestehen jeweils aus einer Vielzahl einzelner, gebündelter Kohlenstofffasern, wobei die rechtwinklig zueinander verlaufenden Kohlenstofffaserstränge 7, 8 miteinander verwebt sind. Das Kohlenstofffasergewebe 5 ist mit einer Anschlussleitung 9 elektrisch kontaktiert. Die Anschlussleitung 9 mündet in eine in der Zeichnungsebene unten angeordnete Querseite der Tasche 4, wobei ein sich in Richtung Anschlussleitung 9 verjüngender Abschnitt 10 der Tasche 4 vorgesehen ist, dessen Dicke im Vergleich zu der übrigen Tasche 4 erhöht ist.
  • In 3 ist ein bevorzugt zum Einsatz kommendes Kohlenstofffasergewebe 5 gezeigt. Zu erkennen sind auch hier die in Längsrichtung bzw. Querrichtung verlaufenden Kohlenstofffaserstränge 7, 8. Im Randbereich des Kohlenstofffasergewebes 5 ist ein Klebestrang 11 aus elektrisch leitfähigem Silikonkleber vorgesehen, welcher die Enden der in Längsrichtung sowie in Querrichtung verlaufenden Kohlenstofffaserstränge 7, 8 elektrisch leitend miteinander verbindet. Hierzu erstreckt sich der Kleberstrang 11 entlang beider Längsseiten des im Wesentlichen rechteckförmigen Kohlenstofffasergewebes 5, wobei die beiden Längsseiten des Kleberstrangs durch einen in Querrichtung verlaufenden Abschnitt des Kleberstrangs auf der dem Anschlusskabel 9 abgewandten Seite des Kohlenstofffasergewebes 5 elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Neben der Erzielung einer verbesserten Stromverteilung wird durch den sich über drei Seiten erstreckenden Kleberstrang ein Ausfransen des Kohlenstofffasergewebes 5 verhindert.
  • Wie aus 3 weiter zu erkennen ist, sind die über den größten Teil des Kohlenstofffasergewebes 5 in Längsrichtung verlaufenden Kohlenstofffaserstränge 7 im in der Zeichnungsebene unteren Bereich um 90° in Querrichtung abgebogen, wobei etwa die Hälfte der Kohlenstofffaserstränge 7 links und etwa die andere Hälfte rechts von dem Mündungsbereich der Anschlussleitung 9 elektrisch kontaktiert sind. Zur unmittelbaren elektrischen Kontaktierung dieser Kohlenfaserstränge 7 mit jeweils einer Ader 12, 13 der Anschlussleitung 9 ist jeweils eine elektrisch leitende Edelstahlhülse 14, 15 vorgesehen. Die Edelstahlhülsen 14, 15 sind hierzu mit den Adern 12, 13 sowie mit den Kohlenstofffasersträngen 7 verpresst. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die an den Längsseiten angeordneten, parallelen Edelstahlhülsen 14, 15 nicht unmittelbar mit dem Kleberstrang 11 verbunden. Zusätzlich oder alternativ zu den Edelstahlhülsen 14, 15 kann auch eine Kontaktierung mittels elektrisch leitender Klebstoffstränge vorgesehen werden. Anstelle von zwei separaten Adern kann eine einzige hochflexible mehrdrätige Ader verwendet werden, deren Drähte aufgefä chert und an beiden Anschlusspunkten mit den Kohlenstofffasern kontaktiert werden.
  • Lediglich zur Veranschaulichung ist in 4 eine schematische Darstellung einer als Mehrfeldelektrode ausgebildeten Körperelektrode 1 gezeigt. Diese weist zwei Elektrodenfelder 16, 17 mit jeweils einem Kohlenstofffasergewebe 5 auf, wobei die beiden Kohlenstofffasergewebe 5 mit Abstand zueinander angeordnet sind. Die beiden Kohlenstofffasergewebe 5 sind zwischen einer elektrisch leitfähigen und einer nicht leitfähigen Kunststofflage 2, 3 verpresst. Zwischen den beiden von einander unabhängigen Elektrodenfeldern 16, 17 ist eine Isolationsbarriere vorgesehen, so dass keine unmittelbare elektrisch leitende Verbindung zwischen den Elektrodenfeldern 16, 17 gegeben ist. Jedes Elektrodenfeld 16, 17 ist über eine separate Anschlussleitung 9, 18 elektrisch kontaktiert.
    Pos Benennung/Designation
    1 Körperelektode
    2 Kunststofflage
    3 Kunststofflage
    4 Tasche
    5 Kohlenstofffasergewebe
    6 Randaabschnitt
    7 Längs-Kohlenstofffaserstränge
    8 Quer-Kohlenstofffaserstränge
    9 Anschlusskabel
    10 Abschnitt
    11 Kleberstrang
    12 Ader
    13 Ader
    14 Klebstoffkontaktierungsstrang
    15 Klebstoffkontaktierungsstrang
    16 Elektrodenfeld
    17 Elektrodenfeld
    18 Anschlusskabel
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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  • Zitierte Patentliteratur
    • - DE 3844209 C2 [0003]

Claims (15)

  1. Körperelektrode zur Anlage am menschlichen oder tierischen Körper, umfassend mindestens ein an mindestens eine elektrische Anschlussleitung (9) angeschlossenes Kohlenstofffasergewebe (5), welches in mindestens einer Tasche (4) aus einem zumindest bereichsweise elektrisch leitfähigen Material aufgenommen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (4) aus mindestens zwei flächig an dem Kohlenstofffasergewebe (5) anliegenden, miteinander verpressten, flexiblen Kunststofflagen (2, 3) gebildet ist.
  2. Körperelektrode nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Kunststofflagen (2, 3) aus elektrisch leitfähigem Silikon ausgebildet sind.
  3. Körperelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststofflagen (2, 3) ausschließlich, vorzugsweise unter Wärmezufuhr, miteinander verpresst sind.
  4. Körperelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Tasche (4) einen kohlenstofffasergewebefreien, umlaufenden Randbereich (6) aufweist.
  5. Körperelektrode nach einem der vorher, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine der Kunststofflagen (2, 3), insbesondere durch zugesetzte Rußpartikel, elektrisch leitfähig ist.
  6. Körperelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kohlenstofffasergewebe (5) winklig, vorzugsweise im 90° Winkel, zueinander verlaufende Kohlenfaserstränge (7, 8) aufweist.
  7. Körperelektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die winklig zueinander verlaufenden Kohlenfaserstränge (7, 8) mittels mindestens eines, insbesondere randseitig angeordneten, elektrisch leitenden Kleberstrangs (11) elektrisch leitend miteinander verbunden sind.
  8. Körperelektrode nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kleberstrang (11) aus elektrisch leitendem Silikonkleber gebildet ist.
  9. Körperelektrode nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die elektrische Leitfähigkeit des Kleberstrangs (11), vorzugsweise durch zugesetzte Silberpartikel, größer ist als die elektrische Leitfähigkeit der Kunststofflagen (2, 3).
  10. Körperelektrode nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass lediglich die in eine Richtung verlaufenden Kohlefaserstränge (7, 8) unmittelbar elektrisch mit dem elektrischen Anschlussleitung (9), vorzugsweise mittels einer Metallhülse, insbesondere einer Edelstahlhülse (14, 15), und/oder mittels eines Klebstoffkontaktierungsstrangs, elektrisch kontaktiert sind.
  11. Körperelektrode nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die mit der elektrischen Anschlussleitung (9) verbundenen Kohlefaserstränge (7, 8) vor dem Kontaktierungsbereich abgewinkelt, vorzugsweise um 90° abgewinkelt, sind.
  12. Körperelektrode nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperelektrode (1) als Neutralelektrode, insbesondere für human- oder veterinärchirurgische Anwendungen, ausgebildet ist.
  13. Körperelektrode nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Körperelektrode (1) als Mehrfeldelektrode ausgebildet ist.
  14. Verfahren zur Herstellung einer Körperelektrode, vorzugsweise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch – Auflegen eines Kohlefasergewebes (5) auf eine erste Kunststofflage (2, 3); – Kontaktieren des Kohlefasergewebes (5) mit mindestens einer elektrischen Anschlussleitung (9) vor oder nach dem Auflegen auf die erste Kunststofflage (2, 3); – Auflegen einer zweiten Kunststofflage (3, 2) auf das kontaktierte Kohlefasergewebe (5); – miteinander Verpressen der beiden Kunststofflagen (2, 3).
  15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass winklig zueinander verlaufende Kohlenstofffaserstränge (7, 8) des Kohlenstofffasergewebes (5) vor dem Auflegen der zweiten Kunststofflage (3, 2) mittels mindestens eines, vorzugsweise randseitigen, elektrisch leitfähigen Kleberstrangs (11) elektrisch leitend miteinander verbunden werden.
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