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Die
Erfindung betrifft einen kapazitiven Sensor gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1, einen Materialspender gemäß Anspruch
14, ein Verfahren zum Betreiben eines Materialspenders gemäß Anspruch
25, sowie ein Computerprogramm zur Durchführung des Verfahrens
zum Betreiben eines Materialspenders gemäß Anspruch
27.
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Kapazitive
Sensoren, im folgenden auch als Sensorsysteme bezeichnet, sind insbesondere
zur Verwendung in Spendervorrichtungen, wie Papierhandtuchspender,
Seifenspender, Desinfektionsmittelspender, etc. wie sie im öffentlichen
Bereich wie Gastronomie, Raststätten öffentlichen
Toilettenanlagen, sonstige Öffentliche Bereiche, jedoch
auch Krankenhäuser und Kliniken, sowie in der Lebensmittelindustrie
usw. eingesetzt werden können, vorgesehen.
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Die
kapazitive Sensortechnik eignet sich ebenfalls für kleinere
Papierrollen und Seifenspendersysteme, so dass sie auch im Bereich
der privat genutzten Materialspender einsetzbar ist.
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Der
erfindungsgemäße Sensor ist jedoch grundsätzlich
für alle Anwendungen zur berührungslosen Detektion
geeignet.
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Kapazitive
Sensorsysteme wirken durch eine oder mehrere Wände, vorzugsweise
aus Kunststoff hindurch nach außen, ohne dass spezielle
Fenster in den betreffenden Wänden vorhanden sein müssen. Im
Vergleich zu optischen Systemen werden sie dadurch nicht durch externe
Einflüsse, wie Staub, Aerosol, Zigarettenrauch oder auch
Aufkleben von Stickern, Kaugummi oder dergleichen beeinträchtigt.
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Bei
herkömmlichen kapazitive Sensorsysteme bestehen meist,
wie beispielsweise in der
EP 0994
667 B1 und
DE
201 21 612 U1 beschrieben, aus 2 Elektroden, deren Geometrie
von vornherein festgelegt ist um den gewünschten Sensoreffekt
zu erreichen.
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Die
EP 0994 667 B1 beschreibt
einen kapazitiven Sensor mit einer ersten und einer zweiten flächigen
Elektrode.
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Die
DE 201 21 612 U1 beschreibt
einen kapazitiver Sensor, umfassend eine Sensorelektronik und eine
Sensoreinheit mit einer Kapazität aus einer Wirkelektrode
und einer Gegenelektrode, wobei die Elektroden auf einer gemeinsamen
Steuerplatine zusammen mit den Bauelementen der elektrischen Schaltung
angeordnet sind, wobei die Wirkelektrode räumlich distanziert
von der die Gegenelektrode und die Bauelemente enthaltenden Steuerplatine
angeordnet ist, und wobei die Wirkelektrode lediglich Kontaktelemente
zur elektrischen Verbindung mit der Platine aufweist.
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Bekannte
kapazitive Sensoren arbeiten mit einem oder mehreren Oszillatoren,
bei denen die Oszillatoramplitude bzw. deren Änderung bei
Annäherung eines Objektes, in oben genannten Fallen die Annäherung
einer Hand, wie bei
DE
201 21 612 U1 und
EP
0994 667 B1 beschrieben, ausgewertet wird.
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Bekannte
kapazitive Sensorsysteme sind jedoch empfindlich auf Störungen
des Oszillators, sei es durch elektromagnetische Wellen oder Änderungen
der Sensorkapazität durch Feuchtigkeit oder extremen Umgebungsbedingungen.
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Da
die Oszillatoren und deren Auswerteschaltung bei der Herstellung
bereits fest eingestellt werden, können sie in der Anwendung
bei Auftreten von Feuchtigkeit und Temperaturschwankungen leicht
gestört werden. Der Einsatz von Geräten mit dieser
Sensortechnik ist auf einen engen Einsatzbereich hinsichtlich Temperatur,
Feuchtigkeit, EMV-Störungen begrenzt.
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Die
vorliegende Erfindung hat sich daher die Aufgabe gestellt, einen
kapazitiven Sensor zu schaffen, bei dem das Einsatzgebiet und die
Bandbreite der Umgebungsbedingungen, unter denen damit ausgestattet
Geräte eingesetzt werden können, erweitert sind
und die Zuverlässigkeit des Sensors gegenüber
bekannten Sensorsystemen verbessert ist. Weiterhin hat sich die
Erfindung die Aufgabe gestellt, einen Materialspender zu schaffen,
dessen Einsatzgebiet und Bandbreite der Umgebungs bedingungen erweitert
sind, und bei dem die gespendete Materialmenge je Spendenvorgang
weitgehend konstant bleibt.
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Die
Aufgabe wird hinsichtlich des kapazitiven Sensors gelöst
durch einen kapazitiven Sensor gemäß Anspruch
1. Erfindungsgemäß also umfasst der kapazitive
Sensor eine Sensorelektrode, eine Referenzkapazität, eine
mit der Sensorelektrode und der Referenzkapazität zusammenwirkende
Sensorelektronik und eine Spannungsversorgung für die Sensorelektronik,
wobei die Sensorelektronik zur erzwungenen Kalibrierung bei Einschalten
der Versorgungsspannung eingerichtet ist und der Sensor eine mit
der Spannungsversorgung und der Sensorelektronik zusammenwirkende
Steuerschaltung umfasst, die dazu eingerichtet ist, um die Spannungsversorgung
zu vorgebbaren Zeitpunkten selbsttätig abzuschalten und
nach Ablauf eines vorgebbaren Zeitintervalls nach dem Abschalten
wieder einzuschalten, so dass dadurch zu vorgebbaren Zeitpunkten
eine automatische Rekalibrierung der Sensorelektronik durchführbar
ist.
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Der
Vorteil eines erfindungsgemäßen Sensors liegt
darin, dass er ein sich selbst auf die Umgebungsbedingungen kalibrierendes
kapazitives Sensorsystem darstellt. Die Elektronik kalibriert den
erfindungsgemäßen Sensor regelmäßig
selbst auf die Umgebung neu ein, um auf wechselnde Umgebungsbedingungen
so justiert zu sein, dass der Sensor bei Benutzung immer im gleichen
Schaltabstand reagiert, wodurch Fehl- oder Selbstauslösungen
vermieden sind.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausführungsform arbeitet die Sensorelektronik
nach dem Ladungstransferprinzip. Dieses Prinzip besteht bekanntermaßen
darin, dass der eigentliche Messkondensator und eine Referenzkapazität
abwechselnd geladen werden. Durch dieses dynamische Verfahren werden
Störungen sehr wirksam kompensiert.
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Gemäß einer
besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Zeitpunkte
und Zeitintervalle der Abschaltung der Spannungsversorgung und damit
die Zeitpunkte für eine Selbstkalibrierung fest vorgegeben
und in der Steuerschaltung hinterlegt.
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Vorteilhafterweise
umfasst die Steuerschaltung einen programmgesteuerten Mikroprozessor, und
die Zeitpunkte und Zeitintervalle der Abschaltung der Spannungsversorgung
sind in dem Programm- oder Datenspeicher des Mikroprozessors eingebbar.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wirkt
der kapazitive Sensor mit einer Anwendungsschaltung zusammen, und
die Zeitpunkte und Zeitintervalle der Abschaltung der Spannungsversorgung
sind von der Anwendungsschaltung an die Steuerschaltung vorgebbar.
Eine solche Anwendungsschaltung kann beispielsweise die Ansteuerschaltung
für die Antriebseinheit einer Dosiereinrichtung, wie beispielsweise
eine Dosierpumpe für Flüssigkeiten, sein.
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Sehr
vorteilhaft ist eine Ausführungsform, bei der genau eine
Sensorelektrode vorgesehen ist, die einpolig mit der Sensorelektronik
verbunden ist, so dass durch die Nähe der Hand eines Benutzers
eine Änderung der Kapazität in einem Feld der
Sensorelektrode bewirkt wird. Diese Ausführungsform, bei der
bei Annäherung der Hand eines Benutzers eine Änderung
des Streufeldes der einzigen Sensorelektrode erfasst und ausgewertet
wird, vereinfacht insbesondere die Applikation eines erfindungsgemäßen kapazitiven
Sensors in Anwendungsgeräten, beispielsweise Materialspendern
für Papier oder Flüssigkeiten.
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Vorteilhaft
kann die Sensorelektrode eine gekrümmte Oberflächenkontur
aufweisen oder in Form und Größe an die Gehäuse-
oder Geräteform eines Materialspenders anpassbar sein.
Die Sensorfläche kann dann in Größe und
Form an die Anwendung, sprich eine Gehäuse- oder Geräteform
angepasst werden, sie muss nicht mehr plan sein, wie im Stand der
Technik beschrieben. Die Sensorelektrode kann auch dreidimensional
der Gehäuseform oder der Anwendung folgen. Die Sensorelektrode
ist leitfähig und kontaktierbar, um sie mindestens einpolig
an die zugehörige Sensorelektronik anzuschließen.
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In
einer besonders vorteilhaften Ausführungsform kann die
Sensorelektrode auch direkt durch ein leitfähiges Gehäuse
eines Materialspenders gebildet sein. Sie kann dabei eine Fläche
zwischen 1 cm2 und 1 m2 aufweisen.
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Vorteilhafterweise
kann bei dem erfindungsgemäßen kapazitiven Sensor
eine Einstellhilfe für die Sensorreichweite vorgesehen
sein. Die zugehörige Sensorelektronik beinhaltet dann also
die Funktion der Anpassung von Sensorfläche zum gewünschten Schaltabstand,
was im folgenden auch als Sensorflächenanpassung bezeichnet
wird.
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Die
Einstellhilfe kann dabei vorteilhafterweise eine Beschaltung der
Sensorelektronik mit einem Kondensator und einem Widerstandsnetzwerk
sein, wobei der Kondensator ein Dielektrikum aus temperaturstabiler
Keramik nach EIA Klasse I oder Klasse II aufweisen kann. Bei Verwendung
eines solchen Kondensators ist die Einstellung der Sensorreichweite
besonders temperaturstabil.
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Hinsichtlich
des Materialspenders wird die Aufgabe gelöst durch einen
Materialspender gemäß Anspruch 14, bei dem also
ein kapazitiver Sensor wie oben beschrieben eingesetzt ist und wobei
die Sensorelektronik zum Erkennen einer Änderung einer Kapazität
in einem Feld der Sensorelektrode, verursacht durch die Nähe
der Hand eines Benutzers, eingerichtet ist, und wobei Mittel zum
Spenden von Material aus einem Materialspeicher in Reaktion auf
die erkannte Kapazitätsänderung vorgesehen sind.
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Vorteilhafterweise
weist ein erfindungsgemäßer Materialspender eine
Abdeckhaube auf, wobei die Abdeckhaube ganz oder teilweise als Sensorelektrode
nutzbar ist.
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Gemäß einer
sehr vorteilhaften Ausführungsform unterbricht nach jedem
Materialspendevorgang die Steuerschaltung die Spannungsversorgung
für die Dauer eines vorgebbaren Zeitintervalls und löst
dadurch nach jedem Materialspendevorgang eine automatische Rekalibrierung
der Sensorelektronik aus.
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Gemäß einer
weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
der Materialspender eine Abdeckhaube mit einer Schließerkennungsvorrichtung
für die Abdeckhaube auf, die mit der Sensorelektronik oder
der Steuerschaltung zusammenwirkt, wobei nach jedem Schließen
der Abdeckhaube die Steuerschaltung die Versorgungsspannung für die
Dauer eines vorgebbaren Zeitintervalls unterbricht und dadurch eine
automatische Rekalibrierung der Sensorelektronik auslöst.
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Der
Materialspender kann dabei ein solcher für Papier oder
Reinigungstücher, oder für ein fluides Medium,
wie beispielsweise Seife oder Desinfektionsmittel sein.
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Gemäß einer
weiteren sehr vorteilhaften Ausführungsform umfasst der
Materialspender eine Dosiervorrichtung, die über eine die
zu spendende Materialmenge pro Zeiteinheit festlegende Dosierspannung
versorgt wird und zwischen einer Spendeposition, in der sie während
einer Spendezeit Material spendet, und einer Verschlussposition
umschaltbar ist, wobei die Dosiervorrichtung und die Dosierspannung
mit der Steuerschaltung des Sensors zusammenwirken, und wobei die
Spendezeit von der Steuerschaltung des Sensors in Abhängigkeit
von der Dosierspannung gemäß einem in der Steuerschaltung
des Sensors hinerlegten Algorithmus automatisch einstellbar ist,
so dass die Menge an gespendetem Material unabhängig von
einer Änderung der Dosierspannung einen vorgebbaren Wert
beibehält.
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Beispielsweise
kann die Dosiereinrichtung eines erfindungsgemäßen
Materialspenders eine durch einen Motor angetriebene Papierrolle,
oder eine durch einen Motor angetriebene Pumpe sein. Die Motoren
in solchen Materialspendern werden dabei durch Batterien angetrieben.
Die Drehzahl des Motors und damit die Menge des pro Zeiteinheit
gespendeten Papiers oder der pro Zeiteinheit gespendeten Flüssigkeit
hängt dann von der Drehzahl des Motors und somit von dem
Ladezustand der Batterie ab, wenn, wie allgemein üblich,
nach Erkennen der Annäherung der Hand eines Benutzers ein
Spendevorgang für eine festgelegte Spendezeit ausgelöst wird.
Bei einem erfindungsgemäßen Materialspender wird
hingegen sichergestellt, dass die bei einem ausgelösten
Spendevorgang abgegebene Materialmenge unabhängig vom Ladezustand
der Batterie ist.
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Gemäß einer
vorteilhaften Ausführungsform ist die Steuerschaltung ein
programmgesteuerter Mikrocontroller und der Algorithmus eine Formel
oder eine Tabelle, hinterlegt im Speicher des Mikrocontrollers.
Der die Menge des zu spendenden Materials bestimmende Sollwert kann
dann vorteilhafterweise über das Steuerprogramm des Mikrocontrollers
vorgebbar sein.
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Anhand
der Zeichnungen, in denen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung
dargestellt ist, sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte
Ausgestaltungen und Verbesserungen der Erfindung näher
erläutert und beschrieben werden.
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Es
zeigen:
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1 ein
schematisches Blockschaltbild des erfindungsgemäßen
Sensorsystems mit der Sensorelektrode und der dazugehörigen
Sensorelektronik, sowie
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2 einen
schematischen Schaltplan des erfindungsgemäßen
Sensorsystems, wobei die 2.1 und 2.2 Ausschnittvergrößerungen
zur besseren Lesbarkeit des Schaltplans darstellen.
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Es
werde zunächst 1 betrachtet. Das dort schematisch
gezeigte Sensorsystem 10 umfasst eine Sensorelektrode 1.
Diese ist mit einem einpoligen Anschluss mit einer integrierten
elektronischen Schaltung 2 verbunden.
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Bei
der integrierten Schaltung 2 handelt es sich um den Baustein
QT113 der Firma Quantum Research Group. Die integrierte elektronische
Schaltung 2 realisiert eine Sensorauswerteelektronik nach dem
Ladungstransferprinzip, wie sie prinzipiell bekannt ist und in einer
alternativen Ausführungsform auch mit anderen integrierten
Baugruppen aufgebaut werden könnte.
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Bei
einer Sensorauswerteelektronik nach dem Ladungstransferprinzip werden
Kapazitätsänderungen als Variationen der Aufladezeit
und/oder Entladezeit der Kapazität der Sensorelektrode 1 ermittelt.
Die Sensorelektrode 1 reagiert dabei auf Annäherungen
bzw. Berührungen beispielsweise einer Hand einer Bedienperson
im Sinne einer Kapazitätsänderung des aus der
Sensorelektrode und der Person gebildeten Kondensators. Zumeist
hat eine entsprechende Annäherung oder Berührung
beispielsweise einer Hand der Person zur Folge, dass sich die Kapazität
des aus der Leitfähigkeitselektrode und der Person gebildeten
Kondensators erhöht. Die Hand der Bedienperson stellt dabei
sozusagen die zweite Elektrode eines dann aus der Hand und der Sensorelektrode 1 gebildeten
Kondensators dar. Durch den Körper der Bedienperson erfolgt
dann eine kapazitive Ankopplung an die Erde, wodurch der Stromkreis
mit der elektronischen Schaltung 2 auf kapazitivem Wege
geschlossen ist.
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Die Änderung
der Kapazität des aus der Sensorelektrode und der Person
gebildeten Kondensators lässt sich im Kern darauf zurückführen,
dass die Kapazität eines Kondensators umgekehrt proportional
vom Plattenabstand abhängt. Je näher also die Hand
der Bedienperson der Sensorelektrode 1 kommt, umso größer
wird diese Kapazität.
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Eine
Auswerteelektronik nach dem Ladungstransferprinzip benötigt
wenigstens einen Referenzkondensator, in der 2 ist dies
der Kondensator CS1, welcher turnusmäßig aufgeladen
wird, wobei die Aufladezeit mit Hilfe der Auswertelektronik bestimmt
wird und als Referenzzeitspanne für die Auswertung von
Annäherungen oder Berührungen der Person zur Verfügung
steht.
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Eine
Auswerteelektronik nach dem Ladungstransferprinzip wertet also im
Kern Änderungen der Aufladezeit des Referenzkondensators
aus, die durch Annäherungen der Hand an die Sensorelektrode
modifiziert werden. Dabei wird von der Erkenntnis ausgegangen, dass
im Regelfall bei den beschriebenen Lagevorgängen einzig
der Referenzkondensator aufgeladen wird, weil der parallel hierzu
angeordnete Kondensatoren aus der Sensorelektroden oder und der
Hand der Bedienperson eine sehr geringe Kapazität von nahezu
null aufweist, wenn die Bedienperson einen großen Abstand
zu dem Sensorsystem eine nimmt.
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Wenn
sich jedoch die Hand der Bedienperson der Sensorelektrode nähert,
so erhöht sich die Kapazität des aus der Sensorelektrode
und der Hand gebildeten Kondensators. Das hat zur Folge, dass sich
beide Kapazitäten, nämlich die des Referenzkondensators
und des aus der Sensorelektrode und der Hand gebildeten Kondensators,
zu einer Gesamtkapazität addieren, welche der Summe der
Kapazitäten entspricht.
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Die
jeweils ermittelte Aufladezeit für den Referenzkondensator
allein führt zu einer Referenzzeitspanne, die in der Elektronik
hinterlegt ist, und die den Zustand „keine Person in der
Nähe" kennzeichnet. Bei jedem Messzyklus wird die von der
Auswerteelektronik ermittelte Aufladezeit der Summenkapazität
mit der Referenzzeitspanne verglichen. Überschreitet die
Differenz zwischen diesen beiden Zeitspannen einen vorgegebenen
Differenzwert, so wird dies als Annäherung beziehungsweise
Berührung der Sensorelektrode durch eine Person interpretiert.
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Der
Referenzkondensator bestimmt also denjenigen Schwellenabstand, ab
dem bei einer gegebenen Sensorelektroden-Fläche eine Annäherung einer
Hand in der Bedienperson erkannt wird. Dies wird hier als Sensorflächenanpassung
bezeichnet.
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Die
Sensorflächenanpassung 3 ist als externe Beschaltung
des integrierten elektronischen Schaltungsbausteins 2 direkt
mit diesem verbunden.
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Das
Sensorsystem ist mit einer Anwendungsschaltung 7 verbunden.
Ein Mikrocontroller 4, der Teil des Sensorsystems ist,
steuert die Sensorflächenanpassung 3 und die Anwendungsschaltung 7.
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In
dem hier beschriebenen Beispiel ist das Sensorsystem 10 in
einem Spender für Papierhandtücher eingebaut.
Wie in der 2 gezeigt, ist die Anwendungsschaltung 7 daher
die Ansteuerelektronik für den Betrieb des Antriebsmotors
des Papierspenders.
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Die
Spannungsversorgung sowohl der Anwendungsschaltung 7 als
auch des Mikrocontrollers 4 erfolgt über eine
Spannungsversorgung 6, die beispielsweise aus Batterien
oder wiederaufladbaren Zellen, sogenannten Akkus, bestehen kann.
Der Spannungsversorgung 6 folgt nachgeschaltet ein Präzisionsspannungsregler 5,
der für eine konstante Betriebsspannung des Sensorsystems
sorgt.
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Als
Sensorbaustein kommt ein Charge-Tansfer Touch Sensor, QProxTM, QT113H zum Einsatz, wie er von der Firma
Quantum Research, Rudolf-Diesel-Str. 5a, D-85221 Dachau, angeboten
wird. An Pin 7 = Sns2 dieses Bausteins, IC2, wird die oben beschriebene
Sensorelektrode 1 direkt angeschlossen. Die Bauelemente
CS1, JLOG und JHIG bilden hierbei die Sensorflächenanpassung
und Temperaturkompensation.
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Bei
einer beispielhaften Sensorfläche von 50 mm × 40
mm, bei einem Schaltabstand von 50 mm zur Detektion einer menschlichen
Hand, wie dies beispielsweise bei Seifenspendern und Papierhandtuchspendern
sinnvoll ist, wird für CS1 ein Kondensator von beispielsweise
68nF eingesetzt.
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Die
Keramikart des Kondensators bestimmt im wesentlichen den Temperaturverlauf
des Schaltabstandes. Es versteht sich, dass der Referenzkondensator
als Präzisions-Passivelement ausgeführte sein
muss, um den Bauteil bedingte und Temperatur bedingte Kapazitätsschwankungen
nach Möglichkeit zu vermeiden, denn solche Kapazitätsschwankungen
wirken sich direkt auf die Genauigkeit der Schaltabstandserkennung
aus.
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Für
normale in Waschräumen auftretenden Temperaturen von 0°C–50°C
ist ein Kondensator des Keramikart X7R sinnvoll, da dessen Eigenschaften
in diesem Temperaturbereich nahezu konstant bleiben, insbesondere
weicht die Kapazität weniger als 3% ab.
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Für
Anwendungen, die über einen ausgedehnten Temperaturbereich
von –25°C–85°C mit nahezu gleich
bleibenden Schaltabstand verfügen müssen sollte
für CS1 die Keramikart COG gewählt werden.
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Die
Empfindlichkeit des QT113 wird am Pin5 = Gain mittels JHIG auf die
Versorgungsspannung des QT113, +VQT, sinnvoller Weise auf hohe Empfindlichkeit
gesetzt. Die Empfindlichkeit kann jedoch anwendungsspezifisch auch
mittels JLOG gegen Signalerde auf niedrige Empfindlichkeit gesetzt
werden.
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Der
QT113 führt beim Einschalten der Spannungsversorgung eine
Kalibrierung durch, wobei mit der oben genannte Beschaltung insbesondere
auch die Sensorelektrode 1 selbst und deren Umgebung mit
kalibriert werden.
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Um
während des laufenden Betriebs das Sensorsystem auf Umgebungsänderungen,
wie Feuchtigkeit, Verschmutzung oder Betauung der Sensorfläche
oder des Sensorflächengehäuses anzupassen wird
die Versorgungsspannung +QVT des QT113 durch den μController,
IC3, periodisch für ca. 30 ms abgeschaltet. Nach dem Einschalten
kalibriert sich das System neu, so dass Umwelteinflüsse
wegkalibriert werden. Dies wird ständig periodisch in Abständen
von 400 ms durchgeführt.
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Des
weiteren wird nach jeder Detektion einer Hand, also nach beispielsweise
dem Seifen- oder Handtuchspenden ebenfalls die Versorgung +VQT vom μController,
IC3, für ca. 30 ms abgeschaltet und danach wieder angeschaltet.
Dadurch wird zusätzlich unmittelbar nach jeder Benutzung
das Sensorsystem neu kalibriert. Verschmutzungen durch beispielsweise
Seifenreste, Wasser oder anders werden so sofort vom System wegkalibriert
und der Schaltabstand ist sofort für die nächste
Anwendung auf dem festgelegten Wert.
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Diese
Kalibrierungsroutine wird zudem durch einen Schalter SW1, welcher
mit der Abdeckhaube des Papierspenders zusammenwirkt, initiiert.
Dieser Schalter SW1 wird vom Micro Controller 4 abgefragt. Nach
jedem Öffnen beispielsweise des Seifen- oder Handtuchspenders
zum Befüllen mit Seife, Papier- oder Batteriewechsel oder
sonstigen Wartungsarbeiten wird anschließend nach dem Schließen
des Gerätes das Sensorsystem neu kalibriert.
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Die
Papierlänge wird rein über die Software quasi
konstant gehalten. Beim Erkennen eines gültigen Sensorsignals
wird der Motor, M1, siehe 2 beziehungsweise 2–1,
für eine bestimmte Zeit, die einem bestimmten Stück
Papierlänge entspricht, eingeschaltet. Wird die Batterieleistung
und damit verbunden die Batteriespannung geringer, so läuft
der Motor, M1, langsamer und das Papierstück würde
ohne entsprechende Gegenmaßnahmen dementsprechend bei vorgegebener
Laufzeit kürzer werden.
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Bei
dem hier beschriebenen erfindungsgemäßen Papierspender
wird die Batteriespannung über den Spannungsteiler R23
und R24 an einen AD-Wandlerkanal des Mikrocontrollers 4,
IC3, geführt. Der Mikrocontroller 4, IC3, bewertet
die an seinem Wandlereingang anliegende Spannung und lässt
bei nachlassender Batteriespannung den Motor, M1, länger
laufen als bei neuen, vollständig geladenen Batterien.
Wie lange dieser Nachlauf dauern muss, um immer die gleiche Länge
Papier zu erhalten, ist in einer Formel und Tabelle in der Software, also
im Programm-beziehungsweise Datenspeicher des Mikrocontrollers hinterlegt.
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Dieses
Verfahren eignet sich sowohl für Papierspender, bei denen
die Papierlänge konstant gehalten werden soll, als auch
für Seifen- oder Desinfektionsmittelspender, bei denen
die Seifen- beziehungsweise Desinfektionsmittelmenge konstant gehalten
werden soll. Bei solchen Anwendungen wird die Laufzeit der Seifen-
oder Desinfektionsmittelpumpe an die Batteriespannung wie oben beschrieben angepasst.
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Darüber
hinaus kann das hier beschriebene Prinzip der erzwungenen Selbstkalibrierung
selbstverständlich im Zusammenhang mit einer Vielzahl von
Applikationen vorteilhaft angewendet werden, beispielsweise bei
Bewegungsmeldern oder Diebstahlsicherungs-Systemen oder dergleichen.
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- 1
- Sensorelektrode
- 2
- Integrierter
elektronischer Schaltungsbaustein QT113/QT118
- 3
- Sensorflächenanpassung & Temperaturkompensation
- 4
- Mikrocontroller-Schaltung
- 5
- Präzisionsspannungsregler
- 6
- Stromversorgung
- 7
- Anwendungsschaltung
- 10
- kapazitiver
Sensor
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - EP 0994667
B1 [0006, 0007, 0009]
- - DE 20121612 U1 [0006, 0008, 0009]